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Einrichtung rum selbsttätigen Anlassen von elektrischen Maschinen.
Die Einrichtungen zum selbsttätigen Anlassen von elektrischen Maschinen sind vielfach in solcher Weise ausgebildet. dass ihre Kontakte oder Schaltschütze so lange nicht geschlossen werden können, als der Strom einen bestimmten Wert übersteigt. Zur Erzielung einer derartigen Regelung und Zeitver- zögernng zwischem dem Schliessen von aufeinanderfolgenden Kontaktgliedern waren bisher Dämpfungsoder ähnliche mechanische Einrichtungen erforderlich, die jedoch, um betriebsfähig zu sein, einer dauernden Überwachung bedürfen.
Die Erfindung betrifft nun eine selbsttätige Anlasseinrichtung, bei der mechanische Dämpfungsoder Verzögerungseinriehtungen vermieden werden. Gemäss der Erfindung wird der Anlassvorgang in Abhängigkeit von der Ankerspannung der anzulassenden Maschine selbsttätig durch Schütze überwacht, die mit je einer an einer Stromquelle mit gleichbleibender Spannung liegenden Betätigungsspule und mit einer zweiten Haltespule versehen sind, die in einem durch die Ankerspannung beeinflussten Stromkreis liegt. Zweckmässig ist die Betätigungsspule der Schütze über eine von Hand steuerbare Schaltwalze an die Netzspannung und die Haltespule über einen regelbaren Widerstand an die Ankerklemme
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wird.
In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. 1 ist ein für beide Drehrichtungen geeigneter Gleichstromnebenschlussmotor mit dem Anker 2 und der Feldwicklung 3, der über die Umkehrschütze 5, 6. 7, 8 und den Anlasswiderstand 9 mittels des zweipoligen Schalters 4 an eine Gleichstromquelle angeschlossen ist. Der Anlasswiderstand 9 ist in vier Teile 10, 11, 12 und 13 geteilt. die durch mehrere Anlasssehütze 14, 15, 16 und 17 kurzgeschlossen werden können.
Zum Steuern der Umkehr- und Anlasssehütze dient eine von Hand gesteuerte Schaltwalze 19 bzw. diese und ein Hilfsmotor 20. Soll der Motor 1 in der mit.. Vorwärts" bezeichneten Richtung umlaufen, so werden die Umkehrschütze 5 und 8 gleichzeitig geschlossen.
Die Erregerstromkreise für die Umkehrschütze 5, 6, 7 und 8 werden durch die Schaltwalze 19 geschlossen. Die Schaltwalze 19 schliesst in der Stellung a den Erregerstromkreis für die Spulen 5a und 8a der Schütze 5 und 8 über ihre Kontaktsegmente 34 und 35. Damit der Motor in umgekehrter Richtung umläuft, muss die Schaltwalze nach rechts in die mit a'bezeichnete Stellung gedreht werden, wodurch
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und 7 geschlossen wird.
Zur Verringerung des beim Anlassen auftretenden Stromstosses liegt der Anlasswiderstand 9 in Reihe mit dem Anker 2 des Motors 1. wobei dieser durch allmähliches Verringern des Widerstandes auf seine volle Drehzahl gebracht wird. Dies wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Schütze 14, 15, 16, 17 erzielt, die Teile des Anlasswiderstandes 9 nacheinander kurzschliessen. Die Anlassschütze sind mit je einer Erregerspule a und einer Haltespule b versehen. von denen die Erregerspulen durch die Schaltwalze 19 in deren Schaltstufen b, e, d und e bzw. b', c', d' und e' nacheinander erregt werden.
Das Ansprechen dieser Schütze hängt nicht nur von der Betätigung der Schaltwalze 19 allein ab, da ihre Haltespulen an den Anker eines kleinen Hilfsmotors 20 angeschlossen sind. dessen Neben- schlusswicklung 61 unmittelbar an den Hauptleitern 21 und 29 liegt.
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Die Haltspulen b und der Anker 62 des Hilfsmotors 20 liegen über den Schiebekontakt 40, einen Teil des Anlasswiderstandes 9 und den Leiter 25 bzw. die Leiter 42 und 24 an dem Anker 2 des Hauptmotors 1. In diesem Stromkreis fliesst ein Strom, wenn eines der Schützenpaare 5 und 8 oder 6 und 7 geschlossen ist.
Der Hilfsmotor 20 dient dazu, den beim Anlassen des Hauptmotors 1 auftretenden Strom zum
Steuern der Anlassschütze auszunutzen. Er dient also gleichsam als Ventil, 11m den in den Haltespulen b fliessenden Strom derart zu regeln, dass die Anlassschütze 14-17 zunächst entgegen der Kraft ihrer Erregerspulen a offen gehalten werden. Wenn der Hilfsmotor höhere Drehzahlen erreicht hat, so wird seine
Gegen-EMK grösser und der durch die Haltespulen fliessende Strom nimmt infolgedessen ab, so dass die Erregerspulen die Anlassschütze zum Ansprechen bringen können.
Die Halte-und Erregerspulen können so ausgebildet werden, dass sie bei verschieden grossen Strömen ansprechen, um dadurch die gewünschte Aufeinanderfolge des Ansprechens der Anlassschütze zu erreichen. Das Ansprechen dieser Schütze hängt vom Betrieb des Hilfsmotors ab, da er auch abhängig vom Betrieb des Hauptmotors ist.
Auf der Welle 45 des Hilfsmotors ist ein Schwungrad 44 angeordnet. wodurch die Anlaufzeit des Hilfsmotors verzögert wird. Hiedurch wird die Zeitdauer, in der der Anlaufstrom auftritt, etwas vergrössert, wodurch ebenfalls die Haltespulen b länger erregt bleiben und die Anlassschütze offen halten.
Da die zum Anlaufen eines Motors auf die volle Drehzahl erforderliche Zeit abhängig von der ihm zugeführten Spannung ist, kann durch Ändern der Spannung des Hilfsmotors der durch die Haltespulen fliessende Strom geregelt werden.
Bei der dargestellten Schaltung wird der in dem Motor 1 fliessende Strom dadurch geregelt, dass der Hilfsmotor an seine Stromquelle über den Widerstand 9 mittels eines verstellbaren Kontaktes 40 angeschlossen ist, wodurch die Grösse des Widerstandes im Stromkreis des Hilfsmotors geändert werden kann, um die Haltespulen der Anlassschütze erregt zu halten und den verschiedenen Betriebsbedingungen des Hauptmotors 1 hiedurch entsprechen zu können. Sämtliche Erregerspulen a der Anlasssehütze können auch gleichzeitig beim Anlaufen des Hauptmotors erregt werden, ohne dass dabei die Wirkung der Haltespulen b beeinträchtigt wird, die das Ansprechen der Anlassschütze verzögern und in einer bestimmten Reihenfolge sichern. Bei der dargestellten Schaltung ist jedoch die Schaltwalze 19 in solcher Weise aus-
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Die Erfindung kann auch besonders vorteilhaft zum selbsttätigen Anlassen von Wechselstrommaschinen, insbesondere von Asynchronmaschinen verwendet werden.
Wird die Asynchronmaschine als Motor betrieben, so werden die Haltespulen der Anlassschütze an einen von der Läuferspannung beeinflussten Stromkreis gelegt, so dass die Anlasswiderstände in Abhängigkeit von der Läuferspannung kurz geschlossen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum selbsttätigen Anlassen von elektrischen Maschinen, bei welcher der Anlass- vorgang durch Schütze überwacht wird, die mit je einer an einer Stromquelle mit gleichbleibender Spannung liegenden Betätigungsspule und ausserdem mit je einer Haltespule versehen sind, die in einem durch die Ankerspannung beeinflussten Stromkreis liegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsspulen (14a bis 17a) der Schütze (14-17) in üblicher Weise über eine von Hand steuerbare Schaltwalze (19) an der Netzspannung und die vorzugsweise in Serie geschalteten Haltespulen (14b-17b) über einen regelbaren Widerstand, vorzugsweise den Anlasswiderstand (9), an den Ankerklemmen der anzulassenden Maschine (1) liegen.