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Vorrichtung zum Überwachen der Arbeitsbereitschaft offener Stromkreise.
Es ist bekannt, elektrische Leitungen selbsttätig abzuschalten, sobald in ihnen ein Fehler auftritt.
Zu diesem Zweck verwendet man beispielsweise Überstromrelais, die, wenn der Strom in der Leitung eine Höchstgrenze überschreitet, einen Stromkreis schliessen, durch den die in der Leitung liegenden Schalter ausgelöst werden. Da derartige Einrichtungen nur in Ausnahmefällen in Tätigkeit treten, ist die Gefahr nicht zu vernachlässigen, dass sie versagen, sei es, dass bei einer Nachprüfung oder Auswechslung von Geräten ein Draht des Auslösestromkreises nicht ordnungsgemäss wieder angeklemmt worden ist, sei es, dass der Auslösestromkreis mechanisch beschädigt worden ist, Erdschluss bekommen hat, dass die Stromquelle erschöpft ist, eine Sicherung lose geworden oder durchgebrannt ist od. dgl.
Man hat daher versucht, die Auslösung der Schalter mit Ruhestrom durchzuführen, so dass die Leitungsschalter bei Unterbrechung des Auslösestromkreises geöffnet werden. Das hat jedoch den Nachteil, dass bei einer Beschädigung des Auslösekreises oder beim Versagen seiner Stromquelle die zu schützende Leitung stromlos wird. Die dadurch entstehenden Nachteile sind so gross, dass von der Ruhestromauslösung nicht gern Gebrauch gemacht wird,
Gemäss der Erfindung wird die Arbeitsbereitschaft von Auslösestromkreisen in der Weise überwacht, dass die Öffnungsstelle durch einen Widerstand überbrückt wird, der so gross ist, dass der hindurchfliessende Strom nicht ausreicht, um die Schalter auszulösen, aber doch gross genug ist, um einen in den Stromkreis eingebauten Stromindikator ansprechen zu lassen.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Die zu schützende Leitung des Energieverteilungsnetzes ist mit 1 bezeichnet. Sobald in ihr ein Kurzschluss auftritt, wird durch den Stromwandler 2 die Relaisspule 3 so stark erregt, dass sie ihren Anker 4 anzieht. Dadurch wird der Strom einer Stromquelle 5 geschlossen und erregt die Magnetspule 6. Diese löst die Sperrklinke 7 des Leitungsschalters 8 aus.
Damit nun jederzeit nachgeprüft werden kann, ob der Auslösestromkreis arbeitsbereit ist, ist die Unterbrechungsstelle des Relaisankers 4 durch einen Widerstand 9 überbrückt. Der hindurchfliessende Strom reicht nicht aus, um den Auslöseanker 7 in Bewegung zu setzen, ist aber gross genug, um einen Stromindikator 10 zu betätigen. Dieser besteht beispielsweise aus einer Magnetnadel, die von der Magnetspule 11 beeinflusst wird. Die Magnetnadel 10 hat eine punktiert angedeutete Ruhelage 10a. An dieser Ruhelage kann der Überwaehungsbeamte erkennen, wenn der Auslösestromkreis nicht arbeitsbereit ist, dass also entweder die Leitung gestört oder die Stromquelle 5 spannungslos ist. Ist dagegen der Auslösekreis arbeitsbereit, so steht die Magnetnadel in der mit vollen Linien dargestellten Lage.
Ein solcher Stromindikator kann auch sehr leicht so ausgebildet werden, dass man erkennen kann, ob die Auslöseeinrichtung angesprochen hat. Infolge des dann auftretenden stärkeren Stromes wird beispielsweise die Magnetnadel 10 über eine Gleichgewichtslage hinaus bewegt, so dass sie in der punktiert gezeichneten Lage lOb liegenbleibt. Aus dieser Lage muss sie von Hand wieder in die Ruhelage 10 zurückgeführt werden.
Man kann die Überwachung noch dadurch erleichtern, dass man mit der Magnetnadel eine Scheibe kuppelt, die beispielsweise in ihrer oberen Hälfte weiss, in ihrer unteren Hälfte rot gefärbt ist, und dass die
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jeweilig untere Hälfte der Scheibe verdeckt ist. Die ArbeitsbereitschafL kann dann auch schon durch einen flüchtigen Blick daran erkannt werden, dass ein Sektor der roten Scheibenhälft sichtbar ist ; hat ein Relais dagegen angesprochen, so ist nur der rote Teil der Scheibe sichtbar. Namentlich da, wo eine grössere Anzahl Von Auslöserelais überwacht werden muss, erleichtert eine derartige Einrichtung die Überwachung.
Man kann den Stromindikator 10, 11 in der verschiedensten Weise ausbilden, z. B. auch akustisch.
Zu diesem Zweck braucht die Überbrückungsstelle ausser dem Widerstand 9 nur noch einen Summer zu enthalten. Als Stromindikator dient dabei einfach ein Telephon. Das Summen eines Telephons, das nicht lauter zu sein braucht, als dass es in unmittelbarer Nähe der Membran gehört werden kann, ist ein Zeichen der Arbeitsbereitsehaft. Eine Membran hat den Vorteil, dass sie noch betriebssicherer ist als eine Magnetnadel.
Die in der beschriebenen Weise überwachten Anlagen könnten höchstens noch dann versagen, wenn der Auslösestrom statt durch den Auslösemagneten durch die Erde geht, also dann, wenn im Auslösestromkreis Erdschlüsse vorhanden sind. Solche Erdschlüsse können aber leicht durch die bekannten Erdschlussanzeiger festgestellt werden.
Die beschriebenen optischen oder akustischen Indikatoren können auch in den Stromkreis des Stromwandlers 2 gelegt werden, um auch jederzeit feststellen zu können, dass hier alles in Ordnung ist ; insbesondere für den Stromkreis von Spannungswandlern kann das wertvoll sein.
Die Einrichtung zum Überwachen der Arbeitsbereitsohaft gemäss der Erfindung eignet sieh
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weise geöffnet sind, deren Arbeitsbereitschaft aber jederzeit gesichert sein muss.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Überwachen der Arbeitsbereitschaft von Stromkreisen, die normalerweise geöffnet sind, insbesondere von Relaisstromkreisen zum Auslösen von Schaltern elektrischer Starkstromleitungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsstelle des Stromkreises durch einen Widerstand von solcher Grösse überbrückt ist, dass der hindurchfliessende Strom die Arbeit, zu welcher der Stromkreis bereit gehalten werden muss, nicht herbeiführen kann, dass der Strom aber ausreicht, um einen Stromindikator (10) ansprechen zu lassen.