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Treiber für Webstühle aus durch Harz miteinander verbundenen Faserstofflagen.
Die Erfindung bezieht sich auf die in Webstühlen verwendeten Treiber aus durch Harz miteinander verbundenen Faserstofflagen. Gemäss der Erfindung sind die Faserstofflagen, vorzugsweise Stoffgewebelagen, durch ein härtbares Kunstharz, vorzugsweise ein Kondensationsprodukt aus Phenol mit Formaldehyd, miteinander verbunden und mit diesem Bindemittel auch mehr oder weniger durchtränkt und verlaufen in ganz oder annähernd. geschlossenem Zuge, z. B. in einer Schneckenlinie.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wickelt man eine mit härtbarem Kunstharz getränkte oder überzogene Faserstoffbahn zu ringförmig geschlossenen Körpern auf und gibt ihnen eine solche Gestalt, erforderlichenfalls durch nachfolgendes Pressen bei der für das Bindemittel geeigneten Temperatur, dass der Ring die Form eines Treibers erhält oder durch geringe mechanische Nacharbeit als Treiber verwendbar gemacht werden kann. Man kann auch in derselben Weise ringförmig geschlossene derart geformte Körper herstellen und sie durch einfache, wesentlich durch die Ringachse gelegte Schnitte in mehrere Stücke zerlegen, von denen jedes ohne weiteres als Treiber verwendbar ist oder durch einfache mechanische Nachbearbeitung als Treiber verwendbar gemacht werden kann (vgl. Fig. 4).
Zweckmässig wickelt man diese Ringe nicht einzeln, sondern zu mehreren gleichzeitig, indem man Rohre von solchem Querschnitt herstellt, dass jeder Abschnitt senkrecht zur Rohrachse einen Ringkörper von der verlangten Gestalt ergibt, und diese Rohre dann zerlegt.
Man wickelt die Treiber gleich in richtiger Gestalt auf einen Dorn, dessen äusserer Querschnitt dem inneren Querschnitt des Treibers in Form und Grösse gleich oder nahezu gleich ist, und setzt den gewickelten Körper der Einwirkung von Hitze oder Hitze und Druck aus. In der einfachsten Ausführungsform dieses Verfahrens wickelt man z. B. rechteckige Rohre und verwendet deren Abschnitte für Untersehlagtreiber. Treiber von nicht ganz einfacher Form stellt man aber vorzugsweise in der Weise her, dass man zuerst ein Rohr von einfacher Querschnittsform wickelt, dessen Umfang und Wandstärke den Abmessungen der herzustellenden Treiber angepasst ist, z. B. ein einfaches Zylinderrohr, dieses Rohr in die verlangte Querschnittsform presst und bis zu dem erforderlichen Grade härtet.
Zum Zwecke der Verstärkung oder zu sonstigen Zwecken kann man an bestimmten Stellen des Treibers, beispielsweise am Schützenanschlag, vorgeformte Einlagekörper aus einem beliebigen andern Material anbringen, z. B. aus einem geschichteten oder gewickelten Hartgewebe aus Rohhaut, Metall od. dgl. Diese Teile können bei der Herstellung mit eingewickelt oder vor dem Pressen eingelegt und durch das Pressen endgültig mit dem Körper des Treibers vereinigt werden.
Auf Aussparungen, Löcher usw., die die Treiber erhalten sollen, kann man schon beim Wickeln oder durch Bearbeitung des gewickelten Körpers vor dem Pressen Rücksicht nehmen, so dass dadurch die mechanische Nachbearbeitung der Treiber ganz erspart oder wenigstens vereinfacht wird.
Treiber, in denen parallele Schichten aus Stoffgewebe und aus Metallgewebe in geeigneter Abwechslung durch Kunstharz, vorzugsweise ein Kondensationsprodukt aus Phenol oder Formaldehyd, miteinander verbunden sind, sind zwar bekannt, haben aber den Nachteil, dass zwischen den Stoff-und Metallgewebebahnen keine so innige Verbindung durch das Kunstharz eintritt als bei den Stoffbahnen untereinander. Ferner wird bei dem Wickeln des Treibers gemäss der Erfindung dafür gesorgt, dass alle zwischen den Lagen bereits vorhandenen oder aus dem Kunstharz sich entwickelnden Gase durch den Wickeldruck an der Berührungsstelle der auflaufenden Bahn aus dem Wickelkörper herausgequetscht werden, so dass beim Fertigbacken des gewickelten Körpers keine Blasen oder lockeren Stellen entstehen können.
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len Körper des Treibers.
Die gute Elastizität äussert sich besònders vorteilhaft an der sosehr gefährdeten Schützenmfschlagstelle, während die hohe mechanische Festigkeit, besonders Biegungsfestigkeit, sich haupt- ; ächlich an den Führungslöchern für die Führungsstangen bewährt.
Die Abnutzung infolge der gleitenden Reibung erweitert die Bohrungen im Treiber sogar bei ängerem Gebrauch nur um wenige Zehntelmillimeter. Hiedurch wird die Möglichkeit zur Schiefstellung ; ehr gering und daher die Führung der Treiber in den Gleitschienen sichergestellt. Ein Ausspringen des Treibers und ein Fortschleudern des Schützen wird also mit Sicherheit vermieden. Die hohe Biegungfestigkeit verhindert-dann in den gefährlichsten Querschnitten, nämlich dort, wo der Riemen angreift, und dort, wo die Bohrungen angebracht sind, ein Reissen im Querschnitt.
Wegen dieser grossen Festigkeit können auch die Wandstärken der Treiber schwächer gehalten werden als bei den bisher gebräuchlichen, wodurch sich der Materialbedarf und das Gewicht vermindert. Ein wesentlicher Vorteil ist auch, dass die neuen Treiber, wenn ölbeständige Bindemittel (z. B. Phenol- Eormaldehydkondensationsprodukte) verwendet werden, unbedingt ölbeständig und wärmebeständig sind.
Ganz abgesehen von allen mechanischen Vorzügen, haben die Treiber nach der Erfindung aber den grossen Vorzug vor den bisher in der Praxis ausschliesslich gebräuchlichen Rohhauttreibern, dass die Kapitalanlage seitens der Webereien vermindert wird. Die Rohhauttreiber müssen nämlich annähernd ein Jahr lang unter Öl gelagert werden und dann durch Trockenlagern während sehr langer Zeit von überschüssigem Öl befreit werden. Diese umständliche, Zeit und Kapital raubende Behandlung ist bei den Pickern nach der Erfindung vollkommen überflüssig, da diese sofort nach der Herstellung betriebsfertig sind und dauernd betriebsfertig bleiben.
Die Figuren zeigen Ausführungsformen der Erfindung und veranschaulichen das Herstellungsverfahren für die Treiber. Fig. 1 zeigt im Querschnitt ein gewickeltes Rohr, und Fig. 2 und 3 zeigen in Stirnansicht und im Seitenriss dasselbe Rohr, nachdem es in die Querschnittsform der üblichen Oberschlagtreiber gepresst ist ; Fig. 4 zeigt den Querschnitt eines gepressten Rohres, von dem jeder Abschnitt zwei mit den Fussenden zusammenhängende Treiber liefert. Fig. 5 und 6 zeigen in Stirnansichten ein ähnliches Rohr vor und nach der Pressung, das vor der Pressung einer Vorbearbeitung unterworfen worden ist. Fig. 7 und 8 zeigen in Querschnitt und Seitenansicht ein Rohr, das zur Erzeugung einer andern ähnlichen Art von Treibern vor dem Pressen vorgearbeitet worden ist.
Fig. 9 und 10 zeigen in Aufsicht und in einem Querschnitt senkrecht zur Schützenbahn einen rechteckigen Ring für einen Untersehlagtreiber.
In Fig. 1 und 2 ist 1 ein aus Stoffgewebe mit Kunstharz als Bindemittel gewickeltes zylindrisches Rohr, dessen Wandstärke a der halben Breite des herzustellenden Treibers (Fig. 2) und dessen Umfang dem Umfange dieses Treibers entspricht (unter Berücksichtigung der beim Pressen und Backen ein- tretenden Änderung). Nachdem das Rohr in die Querschnittsform der Fig. 2 gepresst und im erforderlichen Grade gebacken worden ist, wird es durch Schnitte 2 (Fig. 3) in einzelne Scheiben von der Breite b der Treiber geschnitten, welche, nachdem vor oder nach der Trennung die gestrichelt eingezeichneten Löcher 3 und Nuten 4 eingearbeitet worden sind und nachdem erforderlichenfalls die Schnittflächen geglättet worden sind, die fertigen Treiber darstellen.
Die Schneckenlinie 5 in den Fig. 1 und 2 deutet den Verlauf der fortlaufenden Bahn vor und nach dem Pressen des Rohres an.
Fig. 4 zeigt einen aus einem Rohr gepressten Stab von 8-förmigem Querschnitt, von dem jeder Abschnitt zwei in der Linie 6 zusammenhängende Treiberkörper liefert. Die Schneckenlinie'7 deutet den Verlauf der fortlaufenden Faserstoffbahn in diesem Körper an.
Um die Treiber gleich bei der Pressung mit einer Leiste am Fusse gemäss Fig. 6 auszubilden, wird gemäss Fig. 5 das Rohr vor dem Pressen mit einer Längsnut 8 versehen, deren Breite und Tiefe in Beziehung zu den Massen der Leiste steht.
Gemäss den Fig. 7 und 8 ist das gewickelte Rohr vor dem Pressen so vorgearbeitet, dass beim Pressen in der Schützenbahn liegende Leisten am Treiberfuss entstehen. Zu diesem Zweck sind senkrecht zur
Achse in Abständen gleich der Treiberbreite Nuten 9, deren Achsenschnitt in Breite und Tiefe dem zwischen zwei benachbarten Zungen verbleibenden Lichtraum entspricht, segmentförmig in die Aussenwand des Rohres eingeschnitten. Die Pressform wird mit Rippen, die den Nuten entsprechen, ausgerüstet.
In den Fig. 9 und 10 stellt 10 die in geschlossenem Zuge verlaufende Gewebebahn dar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Treiber für Webstühle aus Faserstofflagen, insbesondere Stoffgeweben, die in annähernd oder
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sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel ein härtebares Kunstharz, vorzugsweise ein Kondensationsprodukt aus Phenol und Formaldehyd, dient.