DE906763C

DE906763C - Lager aus mit Kunstharz getraenkten Lagen oder Bahnen aus Gewebe od. dgl.

Info

Publication number: DE906763C
Application number: DEP454D
Authority: DE
Inventors: Walter Hensky; Wilhelm Rexforth
Original assignee: Presswerk A G
Current assignee: Presswerk A G
Priority date: 1943-02-18
Filing date: 1943-02-18
Publication date: 1954-03-18

Description

Lager aus mit Kunstharz getränkten Lagen oder Bahnen aus Gewebe od. dgl. Es ist nicht mehr neu, Lager aus einzelnen Lagen oder Bahnen, die gewöhnlich aus Gewebe bestehen, unter Verwendung von Kunstharz als Bindemittel durch Verpressen unter Druck und Hitze zu erzeugen.
Die bekannten Lager dieser Art, die insbesondere in Form von Lagersegmenten für Walzwerke und ähnliche Betriebe benutzt werden, haben jedoch den Nachteil, daß sowohl bei der mechanischen Herstellung aus gepreßten Platten bzw. Rohlingen als auch bei einbaufertig in einer Form gepreßten Teilen stets die Gefahr besteht, daß infolge der geringen Festigkeit in der Schichtrichtung der aus Gewebe od. dgl. bestehenden Lagen gewisse Stellen bei Gebrauch des Lagers ausbrechen bzw. einzelne Lagen abblättern, und zwar vor allem dann, wenn vorher eine mechanische Nachbearbeitung des Lagers stattgefunden hat.
Bei der Herstellung von einbaufertig gepreßten Lagern bzw. Lagersegmenten geht man im allgemeinen so vor, daß verschieden lange, mit Kunstharz getränkte Bahnen oder Lagen nach einem bestimmten Schema in die Preßform eingelegt (eingeschichtet) werden, wobei die unterschiedlichen Schnittlängen durch die verschiedenen Querschnittslängen .des Lagers bzw. seiner Segmente bedingt sind. Hierbei läßt es sich überdies nicht vermeiden, für die Stellen stärkeren Querschnittes noch zusätzliche Lagen (etwa in Form von Zwickeln, also keilförmigen Einsätzen) vorzusehen. Diese zusätzlichen Lagen machen aber nicht nur ein Zuschneiden weiterer Abschnitte des bandförmigen Werkstoffes erforderlich, sondern bedingen häufig erst eine oder auch mehrere Versuchspressungen, damit man die Zahl und Größe der zusätzlichen Lagen bestimmen kann, die sich vorher rechnerisch kaum genau ermitteln lassen.
Die geschilderten Nachteile werden nun gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß die Lagerschale aus mit Kunstharz getränkten Lagen oder Bahnen aus Gewebe od. dgl., die aus einem zusammenhängenden (losen) Wickel eines bandförmigen Werkstoffes bestehen, gebrauchsfertig durch Pressen unter Druck und Hitze zu einer Lagerschaleneinheit geformt wird, wobei diese Lagen oder Bahnen an den gefährdeten Ecken von der Lagerlauffläche in die seitlichen Begrenzungsflächen umbiegen.
Die Verwendung eines zusammenhängenden losen Wickels eines bandförmigen Werkstoffes ist zur Herstellung von Formstangen, die in Preßformen gepreßt werden, an sich bekannt. Auch hat man derartige lose Wickel bereits zur Herstellung von Lagerschalen verwendet, jedoch ist man hierbei in der Weise vorgegangen, daß man zuerst Rohre aus solchen losen Wickeln preßte und dann die Rohre in Längsrichtung halbierte. Dabei wurden aber die konzentrisch verlaufenden Gewebelagen des gepreßten Rohres durchschnitten, und es entstanden an den Enden der Lagerlaufflächen endende Gewebelagen. Die auf diese Weise hergestellten Lagerschalen weisen also den gleichen Nachteil auf, den die obenerwähnten, aus geschichteten, mit Kunstharz getränkten Bahnen oder Lagen in Preßformen hergestellten Lagerschalen besitzen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, däß die Formung einer gebrauchsfertigen Lagerschaleneinheit aus einem zusammenhängenden (losen) Wickel eines bandförmigen Werkstoffes durch Pressen sich ganz besonders vorteilhaft eignet, um auf billige Weise ohne Materialverluste, d. h. ohne daß spanabhebende Arbeit erforderlich ist, eine Lagerschale herzustellen, welche an den der Gefahr des Abblätterns der einzelnen Lagen ausgesetzten Ecken der Lauffläche längs der Lauffläche verlaufende, an den Ecken in die Richtung der seitlichen Begrenzungsfläche der Lagerschale umbiegende Gewebebahnen ergibt. Durch die Verwendung eines Wickels der vorgenannten Art ergibt sich der weitere bedeutsame Vorteil, daß das bisher erforderliche Zuschneiden einzelner Bahnen oder Lagen, noch dazu von unterschiedlicher Länge, erspart wird. Bei dem Vorpressen des zusammenhängenden Wickels gibt der jeweils verwendete Werkstoff, wie Gewebe od. dgl., nach, d.h. verteilt sich stets so, daß ein einwandfreies Auspressen stattfindet, ohne daß ein Zerreißen des Wickels zu befürchten ist.
Die gestreckte Länge des Wickels wird so gewählt, daß sein Gewicht dem Lagergewicht bzw. dem Gewicht des Segment- oder sonstigen Formstückes entspricht, so daß etwaige Versuchspressungen in Fortfall kommen.
In der Zeichnung ist die Erfindung durch zwei im Schnitt dargestellte Lagersegmente beispielsweise veranschaulicht; es zeigt Fig. I ein Lagersegment nach der bisher üblichen Herstellungsweise, Fig. 2 ein Lagersegment nach der Erfindung. Bei dem Lagersegment gemäß Fig. I sind in bekannter Weise einzelne, etwa aus Gewebe bestehende Lagen von teilweise unterschiedlicher Länge übereinandergeschichtet. Im besonderen erfordert der zwischen den beiden (an der kreisförmigen Innenfläche bzw. an der waagerechten Außenfläche des Segmentes befindlichen) Hauptlagen verbleibende keilförmige Hohlraum (an den radialen Begrenzungsflächen des Profils) zahlreiche Einzellagen von unterschiedlicher Länge, deren Herstellung umständlich und zeitraubend ist: Demgegenüber besteht das Lagersegment gemäß Fig. 2 aus einem zusammenhängenden Wickel, der, von innen ausgehend, so angeordnet ist, daß seine Einzellagen auch parallel zu den radialen Begrenzungsflächen des Lagersegmentes verlaufen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Lager aus mit Kunstharz getränkten Lagen oder Bahnen aus Gewebe od. dgl., das unter Druck und Hitze gepreßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen oder Bahnen aus einem zusammenhängenden (losen) Wickel eines bandförmigen Werkstoffes bestehen, der gebrauchsfertig durch Pressen zu einer Lagerschaleneinheit geformt wird, wobei diese Lagen oder Bahnen an den gefährdeten Ecken von der Lagerlauffläche in die seitlichen Begrenzungsflächen umbiegen.
2. Lager nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammenhängende Bahn des bandförmigen Werkstoffes derart (von innen nach außen) gewickelt ist, daß ihre einzelnen Lagen parallel zu den Außenflächen des herzustellenden Formstückes verlaufen (im Falle eines. Lagersegmentes also auch parallel zu den radialen Begrenzungen). Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 267 282, 743 873: DIN-Blatt 7701 vom November 1936, S. 4; DIN-Vornorm 7703 vom Jahre i939