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Bewegliche Episkopbilder.
Für Unterrichtszwecke als auch für Vorträge sind Projektionen von Abbildungen aus Büchern, von Ansichtskarten, Photographie sowie pflanzlicher oder mineralischer Bestandteile mit einem Episkop bekannt. Dahingegen sind bewegliche Episkopbilder, welche den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden, nicht bekannt. Sie haben den Zweck, die Bewegung verschiedener Mechanismen einem grösseren Zuschauerkreis durch episkopische Projektion vorführen und erklären zu können. Solche Bewegungsmechanismen sind wohl in Modellen vorhanden, die sieh aber episkopisch nicht projizieren lassen.
Bewegliche Episkopbilder müssen so klein sein, dass sie sieh in ein Episkop einfügen lassen. Ihre bewegten Teile müssen so schwach im Material sein, dass der Unterschied in der Belichtung bei der Projektion nicht stört. Zwischen der undurchsichtigen Unterlage der bewegten Teile und diesen selbst muss ein Farbenunterschied herrschen.
An zwei Beispielen soll das Wesen der beweglichen Episkopbilder erklärt werden.
1. Ein Kurbeltrieb. Das in einem Rahmen a eingeschlossene Bild ist in Fig. 1 in Ansieht und in Fig. 2 im Schnitt dargestellt. Das Bild hat eine Metallplatte b, die mit einem Papier c überspannt ist, als undurchsichtige Unterlage für seine beweglichen Teile. Auf dem Papier c ist eine Dampfmasehine d im Längsschnitt gezeichnet. In diesen Längsschnitt passend wird ein aus Blech hergestellter Teil e, welcher den Kolben, die Kolbenstange und den Kreuzkopf darstellt und geradlinig verschiebbar sein muss, hineingelegt.
Die Geradführung wird durch einen Stein f bewirkt, welcher in einem Selilitz g in der Metallplatte b hin und her gehen kann und mit dem Teil e festverbunden ist.
Eine aus Blech hergestellte Kurbel h durchsetzt mit einem Zapfen i die Metallplatte b. Der Zapfen i trägt hinter der Metallplatte b eine Schnurseheibe j für den Antrieb der Kurbel h. Der Antrieb bleibt daher bei der Projektion unsichtbar. Der Kreuzkopf und die Kurbel sind durch eine Metallstange k gelenkig miteinander verbunden.
Durch einen Schnurtrieb l, welcher durch eine Handkurbel m gedreht wird, werden die in der Bildumrahmung befindlichen Metallteile bewegt. Wird das Bild in das Episkop eingespannt, so bleibt die Bewegungsfreiheit der beweglichen Metallteile durch die Dicke des Rahmens a gesichert. Durch etwa am Kolben und an der Kurbel angebrachte Zeiger werden auch Ablesungen auf vorhandenen Teilungen möglich. Wird das Bild episkopiseh projiziert, können alle Eigentümlichkeiten des Kurbeltriebes in der Projektion beobachtet werden.
2. Ein Differential-Kegelrädergetriebe. Ein solches Bild ist in Fig. 3 dargestellt. Seine Unterlage ist von gleicher Art wie beim Kurbeltrieb. Die Wirkungsweise dieses Differentialtriebes ist bekannt. Im Bilde sind die Planetenräder n, um ihre eigene Achse drehbar, in einem niedrigen viereckigen Rahmen o untergebracht. Dadurch ist es möglich, das Spiel der Räder im Rahmen o während der Projektion zu verfolgen. Der Rahmen o dreht sieh gemeinsam mit dem Tellerrad p, in das der Triebling r eingreift.
Auf den Achsen s sitzen die Laufräder zu die durch Sehnurtriebe u und die Kurbeln v von aussen angetrieben und mit gleicher oder verschiedener Geschwindigkeit gedreht werden können. Der ganze Differentialtrieb ist bis zur Hälfte in seine Unterlage. die dazu entsprechende Ausnehmungen hat, eingelassen und auf ihr mit kleinen Lagern befestigt. Alle beweglichen Teile sind aus Metall.
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räder n keine Rotation um die eigene Achse vollführen, drehen sich die Laufräder t verschieden schnell, wird die Rotation der Planetenräder n um die eigene Achse sichtbar.
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Beiden beweglichen Episkopbildern kann die verwendete Metallplatte b (Fig. 2) auch durch anderes Material wie Holz, Stein, Glas, Porzellan, Hartgummi, Pappendeckel, Zellon oder Galalit ersetzt werden. Der Papierüberzug c (Fig. 2) lässt sich durch einen Anstrich mit Farbe oder eine Emailschicht ersetzen. Die bewegten Metallteile können blank sein oder mit einem Farbüberzug oder auch mit einem Papierüberzug versehen sein. Verschiedenfarbig gehaltene Metallteile heben sich besonders scharf voneinander ab.
Bewegliche Episkopbilder haben verschiedene Vorteile gegenüber den bekannten beweglichen Diapositiven. So wird durch den Schattenwurf der bewegten Teile auf die undurchsichtige Unterlage eine plastische Wirkung erzielt. Die bewegten Teile zeigen in der Projektion ihre Farbe. Erhebungen oder Einschnitte auf den bewegten Teilen bleiben bei der Projektion sichtbar. Teile die ineinander arbeiten, oder Teile, die übereinander liegen, sind als solche in der Projektion erkennbar. Der Antrieb, der bewegten Teile bleibt in der Regel bei der Projektion unsichtbar.
Diese Vorteile besitzen bewegliche Diapositive nicht.
So wie die beiden vorstehend beschriebenen Bilder können noch für eine Reihe anderer Mechanismen, wie z. B. Riementriebe, Zahnräderübersetzungen, Dampfmaschinen mit ihren Steuerungen, Benzinmotoren, Pumpen, Werkzeugmaschinen u. dgl. mehr, bewegliche Episkopbilder gebaut werden. Die Konstruktion solcher Bilder muss dabei den jeweiligen Forderungen angepasst werden, welche die Bewegungen der verschiedenen Mechanismen'verlangen.