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EDUARD HOFFMANN uD WALTHER KIRCHHOFF IN THCN (SCHWEIZ).
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung haltbarer Marmorierungen in Ölfarben.
Es ist bereits bekannt, dass man marmorartige Dessins in Leimfarben auf bücher- schnitten und auch auf ganzen Papiorbogen dadurch erhalten kann, dass auf eine mehr oder weniger zähe Flüssigkeit aus gallertartigen Substanzen und Wasser, Farbenlösungen, die einen Zusatz von Galle erhalten haben, aufgebracht werden und diese auf der Grundflüssigkeit schwimmende Farbenschicht durch Eintauchen der zu marmorierenden Fläche abgehoben wird, wobei die Farbenschicht auf dieser Fläche haften bleibt. Das Erzeugnis dieses Verfahrens ist nun aber eine Marmorierung, welche an der Farbseite ohne Zerstörung der Farbenschicht weder mit Wasser angefeuchtet noch lackiert oder sonstwie behandelt werden darf.
Auch die bekannten Abziehpapiere eignen sich nur zur Übertragung von Marmorierungen auf Papierflächen, Bücherschnitte u. dgl., wobei die auf diese Art marmorierte Fläche weder zuvor grundiert noch nachträglich lackiert oder sonstwie behandelt oder der Witterung ausgesetzt werden darf. Abgesehen davon liefert dieses-Verfahren Marmorierungen, die keineswegs fortwährend nach Belieben verschiedenartig ausfallen, sondern innerhalb einer verhältnismässig kleinen Fläche mehr oder weniger ein
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darstellen.
Bei dem angemeldeten Verfahren dagegen handelt es sich um die Herstellung von haltbaren Marmorierungen aus Ölfarben auf Flächen irgend welcher Art, wie Stein-, Holz-.
Giasnächen etc., auf welche zuvor eine beliebige Grundfarbe (Ölfarbe) aufgetragen werden kann und welche nachträglich beliebig lackiert, sonstwie behandelt und der Witterung ausgesetzt worden dürfen. Es besteht das eigentümliche und neue dieses Verfahrens darin, dass auf dem auf Wasser gespritzten, zusammenhangenden Ölfarbenteppich als Treibfarbe eine mit Dammarlack angerührte Farbe aufgespritzt wird, welche Farbe die Eigenschaft besitzt.
die zusammenhängende Adernfarbschicht zu zerteilen, in der Weise, dass letztere sich zwischen den Treibfarbtropfen zu einem eigentümlichen, unregelmässigen, fortwährend nach Blieben verschiedenartig ausfallenden und dem natürlichen Marmorbild äusserst ähnlichen Gebilde zusammenzieht, welches an naturgetreuer Wiedergabe des Marmorbildes das mittels Leimfarben und Seifenwasser erhältliche Gebilde weit übertrifft.
Im Gegensatz zu den Leimfarbenmarmorierungen können die mit diesem Verfahren erhaltenen Ölfarbonmarmorierungen auf eine entsprechend der Grundfarbe, welche die Marmorierungen erhalten soll, mit Öl-
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Ist die Zerteilung der Adernfarbschicht durch die Treibfarbe so weit vorgeschritten, dass das entstandene Bild dem Auge gefällig ist, so lässt man auf der Wasseroherfläche eine Trommel c sich abwälzen, über deren Umfang ein Streifen geeigneten'Stoffes, z. B.
Papier etc. gespannt ist. Hiebei hebt'der Streifen. das gesamte Farbenmaterial von der Wasseroberfläche ab und nimmt es'auf, ohne dessen Gebilde zu zerstören.
Als adernbildende Farben können alle mit Leinenöl dünnflüssig angerührten üblichen Farben, welche spezifisch leichter sind als Wasser, verwendet werden ; diesen Farben kann
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Soll mittelst dieses Verfahrens ein als Abziehstreifen dienlicher Marmorierungsstreifen hergestellt werden, so wird der Streifen vor dessen Abwälzen auf dem Wasser auf derjenigen Seite, die mit dem auf der Wasseroberfläche schwimmenden Farbenmaterial in Berührung kommen soll, mit einer Gummierung versehen ; anderseits wird auf die zu marmorierende Fläche die gewünschte Grundfarbe oder Lack aufgetragen.
Während diese Fläche noch feucht ist, wird der Streifen mit der gefärbten Seite auf die zu marmorierende Fläche aufgelegt, worauf die äussere, ungefärbte Seite des Streifens angefeuchtet wird : hiedurch löst sich der Streifen mit der Gummierung von der Ölfarbe ab, welch letztere an der zu marmorierenden Fläche haften bleibt und derselben die Marmorierung verleiht.
Soll dagegen ein unmittelbar als marmorimitierende Tapete oder als Überzug dienlicher Streifen hergestellt werden, so wird derselbe vor dem Abrollen über das Wasser auf derjenigen Seite, die das Marmorbild erhalten soll, mit der Grundfarbe des gewünschten Marmors versehen. Diese Grundfarbe kommt dann über das Marmorbild auf dem Wasser. nach dem Abwälzen des Streifens wird derselbe an der Farbseite lackiert oder sonstwie behandelt.
Als Streifen zur Aufnahme des Marmorbildes vom Wasserspiegel kann auch durchsichtie Gelatine (Film) benutzt werden. Ein solcher Streifen kann dann ohne Grundfarbe über die Wasseroberfläche abgewälzt, getrocknet und alsdann mit der Marmorbildflächo au t einer mit Grundfarbe vorgearbeiteten Fläche aufgeklebt werden. Hiebei kommt die unge- färbte Seite des Streifens nach aussen zu liegen und, da derselbe durchsichtig ist, schimmert
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neuen Marmorierungsverfahrens in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 im Grundriss und in Fig. 3 im Querschnitt dargestellt.
Die beiden Längsseiten des Wasserbehälters a weisen nahe ihrem oberen Rande je einen Falz b auf, über deren Grundfläche sich die Trommel c mit ihren Rändern abwälzen kann; die Trommel ist längs einer ihrer Erzeugenden mit einer Nut d versehen, in. welche die beiden Enden eines um die Trommel gelegten Streifens e geeigneten Stoffes, z.
B.
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die Trommel e, deren Umfang gleich der Länge des zwischen den beiden Schmalseiten des Wasserbehälters a liegenden ebenen Teiles der Falze b ist, wenn sie eine ganze Umdrehung vollzogen hat behufs Abnehmens des um dieselbe gelegten Streifens und behufs Bildung einer neuen Marmorierungsschicht auf der Wasseroberfläche des Wasserbehälters a auf eine der Verlängerungen der beiden Längsseiten und über die eine Schmalseite desselben hinweg gerollt und von neuem mit einem Farbenabnehmestreifen versehen werden kann, um hierauf nach
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Es können selbstverständlich die Verlängerungen der Längsseiten des Wasserbehälters n auch so lang sein, dass auf denselben mehrere Trommeln c aufgestellt und dann nacheinander, jeweilen über eine neugebildete Marmorierungsschicht gewälzt werden, um alll anderen Ende dieser Längsseiten behufs Trocknens und Abnehmens der Farbeabnchme- streifen stehen zu bleiben.
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