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Insbesondere zum Gebrauch als Uberspannungssichernng dienende Entladungsröhre. Angemeldet am 20. Februar 1926 ; Priorität der Anmeldung in den Niederlanden vom 18. April 1925 beansprucht.
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schlagen zu lassen. Es wird dabei die bekannte Eigenschaft der Alkalimetalle benutzt, die Zündspannung der Röhre wesentlich zu erniedrigen. Bei den bekannten Röhren mit Elektroden aus Alkalimetall, z.
B. aus Kalium oder Natrium, zeigt sich der tbelstand, dass diese Metalle beim Durchgang der Entladung flüssig werden, so dass die Röhre stets in einer bestimmten Stellung benutzt werden muss, und in Ent- ladungsröhren mit Elektroden, auf denen ein Niederschlag von Alkalimetallen angebracht ist, verdampft dieses Metall bald, so dass die Wirkung des Alkalimetalles aufhört.
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erhalten, ohne dass jedoch die obenerwähnten Nachteile auftreten. Zu diesem Zwecke bestehen beide Elektroden oder eine derselben teilweise aus einem Gemisch einer Alkaliverbindung und eines Stoffes, der Alkalimetall aus der Verbindung auslösen kann, aus welchem Gemische bei jeder in der Röhre auftretenden Entladung eine gewisse Alkalimetallmenge frei wird.
Es wird dadurch erreicht, dass das während einer Entladung verdampfende Alkalimetall wieder durch neu gebildetes Metall ersetzt wird, so dass die Wirkung des Alkalimetalles, nämlich die Erniedrigung der Zündspannung der Röhre, lange Zeit erhalten bleibt.
Die Entladungsröhre gemäss der Erfindung eignet sich insbesondere für den Gebrauch als Überspannungssicherung, da sie in dieser Anwendung jedesmal nur eine kurze Zeit Strom durchzulassen braucht. Da die Lebensdauer der Entladungsröhre u. a. durch die Menge der Alkaliverbindung bestimmt wird, so ist es vorteilhaft, diese Menge nicht zu klein zu wählen. Eine für den Zweck der Erfindung geeignete Verbindung ist ein Alkalichlorid, das mit einer Menge eines Stoffes vermischt wird, der eine
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Die Alkaliverbindung kann in einem napfartige Teil der Elektrode angebracht sein, der mittels eines Metallgewebes abgeschlossen ist. Statt eines Metallgewebes kann auch eine perforierte Metallplatte verwendet werden.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Elektrode zum Teil aus dem üblichen Elektrodenmaterial, z. B. aus Nickel, das teilweise amalgamiert ist, u. zw. wird das Metallgewebe oder die perforierte Metallplatte zweckmässig oberflächlich amalgamiert. Das Amalgamieren eines Teiles der Elektrode bietet den Vorteil, dass das bei der Entladung freiwerdende Alkalimetall wenigstens teilweise sieh mit Quecksilber verbindet und in dieser Form sich weniger leicht verflüchtigt.
Die Bildung eines Alkaliama ! games kann aber auch auf andere Weise erzielt werden, z. B. durch Einführung von ein wenig Quecksilber in die Röhre oder durch Zusatz eines Quecksilbersalzes zu dem Gemisch von Alkalichlorid und Magnesium. Im letzteren Falle wird bei jeder Entladung ein Alkaliamalgam frei. Eine Entladungsröhre gemäss der Erfindung kann ausser zu dem angegebenen Zweck auch zu Reklame-und Signalzwecken verwendet werden und sie eignet sieh insbesondere für eine Reklamebeleuchtung, die durch Ein-und Abschaltung die Aufmerksamkeit des Publikums mehr auf sich zieht als eine dauernd leuchtende Reklame.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das dazu bestimmt ist als Überspannungssichenmg zu dienen. Innerhalb der Glaswand 1 sind zwei Stutzstäbchen ; 2 und 3 für die Elektroden angeordnet und die Stäbchen sind in Füsschen 4 bzw. 5 eingeschmolzen. Die Strom- zuführungsdrähte für die Elektroden sind mit l\-1etallidappen 6 und 7 verbunden, die in bekannter Weise an der Röhre 1 festgekittet sind. Die Kappen können mit Metallansätzen 8 und 9 versehen sein, mittels deren die Röhre in einen zum Ableiten von Überspannungen dienenden Kreis einer zu schützenden Installation eingeschaltet werden kann. Die Röhre ist zweckmässig mit einer Edelgasfüllung, z.
B. mit Argon oder Neon, unter geringem Drucke gefüllt. So hat man z. B. gefunden, dass mit einer Argonfüllung unter einem Drucke von 2 bis 10 mm Quecksilbersäule gute Ergebnisse erzielt werden. Bei Verwendung einer Neonfüllung ist der Druck ein wenig höher.
An den Stützstäbchen 2 und 3 ist eine Kappe 10 aus Nickel oder einem andern gebräuchlichen Elektrodenmaterial durch Schweissen oder auf eine andere Weise befestigt. Die Kappe 10 besitzt einen napfförmigen Teil, in dem eine mit Magnesium vermischte Kaliumchloridmenge 11 angebracht ist. Dieses Gemisch wird im napfförmigen Teile von einem um die Kappe 10 herum angeordneten Metallgewebe 12 festgehalten, das gleichfalls aus Nickel oder einem ähnlichen Stoff bestehen kann.
Nachdem die Röhre entlüftet und mit einer Edelgasfüllung versehen worden ist, wird sie von der Pumpe abgeschmolzen, worauf zwischen beiden Elektroden eine Bogenentladung herbeigeführt wird.
Es wird dabei ein wenig Kaliumchlorid zersetzt und Kalium wird frei. Die Röhre ist dann zum Gebrauch fertig. Es hat sich herausgestellt, dass bei einer Röhre der beschriebenen Art eine Überspannung von etwa 100 V, manchmal auch eine noch niedrigere Spannung, schon ein Durchschlagen der Röhre zur Folge hat. Es wird dabei zwar das auf den Elektroden vorhandene Kalium teilweise verdampft, aber es wird zugleich eine neue Kaliumchloridmenge zersetzt, so dass auf den Elektroden sich stets eine bei der vorhergehenden Entladung entstandene Kaliummenge befindet.
Es empfiehlt sich, das Metallgewebe 12 an der Oberfläche zu amalgamieren, wodurch das freiwerdende Kalium an Quecksilber gebunden wird und infolgedessen weniger schnell verdampft.
Infolge der niedrigen Durchschlagspannung der Röhren gemäss der Erfindung eignen sie sich insbesondere für den Gebrauch als Überspannungssicherung für Antennen, Telegraphen-und Telephonleitungen und andere Schwachstromanlagen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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selbständiger Entladung und Herabsetzung der Zündspannung durch Anwesenheit eines Alkalimetalles in einer oder in beiden Elektroden, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Elektroden teilweise aus einem Gemisch einer Alkaliverbindung und eines Stoffes bestehen, der Alkalimetall aus der Verbindung auslösen kann, aus welchem Gemische bei jeder der in der Röhre auftretenden Entladung eine gewisse Menge des Alkalimetalles ausgelöst wird.