Entladungsröhre, insbesondere zum Gebrauch als Überspannungsschutz. Die Erfindung bezieht sich auf eine ins besondere für den Gebrauch als Überspan nungsschutz bestimmte Entladungsröhre, und sie hat zum Zweck, solche Röhren schon bei verhältnismässig niedrigen Spannungen durch schlagen zu lassen. Es wird dabei die be kannte Eigenschaft der Alkalimetalle be nutzt, dass sie die Zündspannung der Röhre wesentlich erniedrigen können. Bei den be kannten Röhren mit Elektroden aus Alkali metall, z.
B. aus Kalium oder Natrium, zeigt sich der Übelstand, dass diese Me talle beim Durchgang der Entladung flüssig werden, so dass die Röhre stets in einer be stimmten Stellung benutzt werden muss, und in Entladungsröhren mit Elektroden, auf denen ein Niederschlag von Alkalimetallen gebracht ist, verdampft dieses Metall bald, <B>i</B> ane worauf die Wirkung des Alkalimetalles auf hört.
Zweck der Erfindung ist, die mit dem Gebrauch von Alkalielektroden verknüpften Vorteile zu erhalten, ohne dass' die obener- wähnten Nachteile auftreten. Zu diesem Zwecke besteht mindestens eine der Elek- troden teilweise aus einem Gemisch einer Alkäliverbindung und eines Stoffes; der Al Kalimetall aus der Verbindung auslösen kann, aus welchem Gemisch bei jeder in der Röhre auftretenden Entladung eine gewisse Alkali- metall7nenge frei wird.
Es wird dadurch er reicht, dass das während einer Entladung verdampfende Alkalimetall wieder durch neu gebildetes Metall ersetzt wird, so däss" die Wirkung des Alkalimetalles, nämlich die Herabsetzung der Zündspannung der" Röhre, lange Zeit erhalten bleibt.
Die Entladungsröhre gemäss " der Erfin dung eignet sich inbesondere' für "den Ge brauch als Überspännungsschütz, - da-- sie in dieser Anwendung ' jedesmäl nur eine kurze Zeit Strom durchzulassen braucht.' Da die Lebensdauer ' der Entladungsröhre- unter -an derem durch die Menge der Alkäliverbindung bestimmt wird, so ist- es vorteilhaft; diese Menge nicht zu klein zu wählen.
Eine für den Zweck der Erfindung geeignete Verbin dung ist Alkälichlorid, das mit einer Menge eifies Stoffes vermischt wird, der eine grosse Affinität zu Chlor besitzt, wie zum Beispiel Magnesium, N atriumchlorid und Kalium chlorid haben sich als besonders geeignet er wiesen.
Die Alkaliverbindung kann in einem napfartigen Teil der Elektrode angebracht sein, der mittelst eines Metallgewebes abge schlossen ist. Statt eines Metallgewebes kann auch eine perforierte Metallplatte verwendet werden.
In einer Ausführungsform des Erfin dungsgegenstandes besteht die Elektrode zum Teil aus üblichem Elektrodenmaterial, zum Beispiel aus Nickel. das teilweise amalga miert ist, und zwar sind das Metallgewebe oder die perforierte Metallplatte zweckmässig oberflächlich amalgamiert. DasAmalgamieren eines Teils der Elektrode bietet den Vorteil, dass das bei der Entladung freiwerdende Al kalimetall wenigstens teilweise sich mit. Quecksilber verbindet und in dieser Form sieh weniger schnell verflüchtigt.
Die Bildung eines Alkaliamalgams kann aber auch auf andere Weise erzielt. werden, zum Beispiel durch Einführung von ein wenig Quecksilber in die Röhre oder durch Zusatz eines Quecksilbersalzes zu dem Ge misch von Alkalichlorid und Magnesium. Im letzteren Falle wird bei jeder Entladung ein Alkaliamalgam frei. Eine Entladungs röhre gemäss der Erfindung kann weiter zu Reklame- und Signalzwecken benutzt werden und sie eignet sich insbesondere für eine Re klamebeleuchtung, die durch Aufleuchten und Erlöschen die Aufmerksamkeit des Publikums mehr auf sich zieht, als eine dauernd leuch tende Reklame.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, das dazu bestimmt ist, als Überspan- nungsschutz zu dienen. Innerhä.lb einer Glaswand 1 sind zwei Stützstäbchen 2 und 3 für die Elektroden angeordnet, welche Stäb- ehen in Füsschen 4 bezw. 5 eingeschmolzen sind. Die Stromzuführungsdrähte für die Elektroden sind mit Metallkappen 6 und 7 verbunden, die in bekannter Weise an der Röhre 1 festgekittet sind.
Die Kappen sind mit Metallflügeln 8 und 9 versehen, mittelst deren die Röhre in einen zum Ableiten von Überspannungen dienenden Kreis einer zu schützenden Inställation eingeschaltet werden kann. Die Röhre ist zweckmässig mit einer Edelgasfüllung, zum Beispiel Argon oder Neon, unter geringem Drucke gefüllt. So hat man zum Beispiel gefunden, dass mit einer Argonfüllung unter einem Drucke von 2 bis 10 mm. Quecksilbersäule gute Ergebnisse er zielt werden. Bei Verwendung einer Neon füllung ist der Druck einwenig höher.
An den Stützstäbchen 2 und 3 ist eine Kappe 10 aus Nickel oder einem andern gebräuchlichen Elektrodenmaterial durch Schweissen oder auf eine andere Weise befe stigt. Die Kappe 10 besitzt einen napfför- migen Teil, in dem eine mit Magnesium ver mischte Kaliumchloridmenge 11 angebracht ist. Dieses Gemisch wird im napfförmigen Teile von einem um die Kappe 10 herum an geordneten Metallgewebe 12 festgehalten, das gleichfalls aus Nickel oder einem ähnlichen Stoff bestehen kann.
Nachdem die Röhre entlüftet und mit. einer Edelgasfüllung versehen worden ist, wird sie vün der Pumpe abgeschmolzen, wor auf zwischen beiden Elektroden eine Bogen entladung herbeigeführt wird. Es wird dabei einwenig Kaliumehlorid zersetzt und Kalium wird frei. Die Röhre ist dann zum Gebrauch fertig. Es hat sich herausgestellt, dass bei einer Röhre der beschriebenen Art eine Über spannung von etwa 1N Volis, öifers aueh von einer noch niedrigeren Spannung, schon einen Durchschlag der Röhre zur Folge hat.
Es wird dabei zwar das auf den Elektroden vorhandene Kalium teilweise verdampft, aber es wird zugleich eine neue Kaliumchlorid- menge zersetzt, so dass auf den Elektroden ;ich stets eine bei der vorhergehenden Ent ladung entstandene Kaliummenge befindet.
Es empfiehlt :ich, das Metallgewebe 12 an der Olterflticlie zu amalgamieren, wodurch das freiwerdende Kalium von Quecksilber ge bunden wird und infolgedessen weniger schnell verdampft.
Infolge der niedrigen der Röhren gemäss der Erfindung eig- nen sie sich insbesondere für den Gebrauch als Überspannungsschutz für Antennen, Tele graphen- und Telephonleitungen und andere Schwachstromanlagen.