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Rohrförmiger elektrischer Ofen znm Gltiien von Drähten, Stangen, Rohren und ähnlich geformtem Material.
Elektrische Glühöfen für Drähte, Stangen, Rohre und ähnlich geformtes Material haben eine grosse Länge gegenüber der lichten Weite des Glühraumes. Ihre Heizwiderstände müssen zur Vermeidung von Beschädigungen moglicht fest sein und deshalb aus Metall, z. B. Eisen, von grossem Leitungsquerschnitt bestehen und werden an sehr geringe Spannungen, meist weniger als 40 Volt. angeschlossen. Bei solchen Glühöfen hat man bisher als Heizwiderstand meist ein Eisenrohr verwendet, dessen Hohlraum den Heizraum bildet. An seiner Stelle hat man auch bereits den Heizraum umschlingende Gusseisenwindungen vorgeschlagen. Diese Anordnungen aber besehränken entweder die freie Wahl der Heizleistung bei gegebenen Glühraumabmessungen oder sind teuer und nur schwer auszubessern.
Nach der Erfindung wird der Glühraum von parallel zu seiner Längsachse angeordneten der Länge nach vom Heizstrom durchflossenen als Heizwiderstand dienenden Metallstreifen beliebiger Querschnittsform umgeben. Zweckmässig wählt man hiezu handelsübliche Bleche, Profileisen, Stangen od. dgl.
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Diese Anordnung bietet den Vorteil grösster Einfachheit nebst freier Wählbarkeit der Querschnittsform des rohrförmigen Glühraumes, der Verteilung der stromführenden Metallstreifen auf einen beliebigen Abschnitt des Glühraumumfanges, der Grösse des Heizwiderstandes oder der Heizleistung bei gegebenen Glühraumabmessungen und bei gegebener Spannung, endlich die Möglichkeit leichten Ausbesserns bzw. Änderns des Heizwiderstandes.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt vereinfacht die Fig. 1. In dieser sind 1 die Metallstreifen, die hier aus segmentartig gebogenen Blechstreifen bestehen ; 2 ist der Transformator, an dessen zweckmässig regelbarer Sekundärwicklung die Metallstreifen angeschlossen sind. Die Streifen sind so geschaltet, dass besondere lange, über die ganze Ofenlänge sich erstreckende Stromzuleitungen erspart sind. Dieser Vorteil ergibt sich bei allen Ausführungsformen. bei denen mindestens einer der Metallstreifen zur Stromhinleitung dient, die andern dagegen zur Stromrüekleitung verwendet werden. Die Streifen können elektrisch parallel oder in Reihe geschaltet sein. Vorteilhaft sind sie auf der ganzen Länge gleich stark, damit eine gleichmässige Erhitzung des langgestreckten Glühgutes an allen Stellen eintritt.
Sie werden zweckmässig mit feuerfestem isolierenden Material umkleidet, um eine unzulässig hohe Wärmeabgabe nach aussen und Betriebsunfälle zu verhüten. Das Glühgut wird am einen Ende des rohrförmigen Glühraumes eingeschoben und wieder entnommen oder bei durchlaufendem Betrieb von einem Ende zum andern durchgezogen.
Die Anordnung der Streifen kann einer beliebigen Querschnittsform des Glühraumes angepasst werden. Die Fig. 2 zeigt beispielsweise die Anordnung für einen quadratischen Glühraumquerschnitt.
Die Metallstreifen können ferner auch bloss einen Abschnitt des Glühraumumfanges einnehmen, diesen also nur teilweise umgeben, wie z. B. die Fig. 3 zeigt.
Bei allen Anordnungen braucht nur ein Teil der Streifen zur Stromleitung herangezogen werden, während der übrige Teil zum Schutz der feuerfesten Umkleidung gegen mechanische Beschädigungen dient.
Um eine Berührung des Glühgutes mit den stromführenden Streifen zu vermeiden, können diese den Glühraum nur auf der oberen Seite umgeben, also oberhalb des Glühgutes angeordnet werden und dieses durch Wärmestrahlung von oben erhitzen, wie beispielsweise die Anordnung nach Fig. 4 zeigt.
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Statt mehrerer parallel geschalteter Streifen kann auch bloss ein einziger Streifen entsprechender Breite, der zweckmässig aus Eisenblech hergestellt ist, Verwendung finden. Vorteilhaft werden wenigstens die Enden der Streifen zu in der Runde geschlossenen Rohrstücken vereinigt, um die Anschlusseinrichtung zu vereinfachen und den Stromübergang zu verbessern.
Innerhalb der Streifen kann eine Auskleidung des Glühraumes aus Schamotte od. dgl. liegen. die das zu glühende Draht-oder Stangenmaterial von der Stromleitung ausschliesst. Die Auskleidung kann auch durch ein das Glühgut aufnehmendes Eisenrohr od. dgl. ersetzt werden, das von den stromführenden Streifen durch Abstützungen am Ofenrahmen oder feuerfeste Zwischenlagen elektrisch isoliert ist.
Um ein rasches Anwärmen des ganzen Ofens zu erreichen, wird bei Betriebsbeginn z. B. auch dieses Eisenrohr als Heizwiderstand in den Stromkreis eingeschaltet ; dabei kann nach Fig. 5 das Rohr 4 mit den äusseren Streifen 1 parallel oder besonders bei niedrigeren Spannungen in Reihe geschaltet sein.
Nach erfolgter Anwärmung wird das Rohr 4 aus dem Stromkreis wieder ausgeschaltet.
Die Stromanschlussstellen an den Metallstreifen können mit einer Wasserkühlung versehen sein, um ein zu rasches Abbrennen zu verhindern.
Eine Oxydation der als Heizwiderstand dienenden Metallteile ist besonders bei Öfen mit Schutzgasbetrieb nicht zu befürchten. Das Schutzgas, wozu jedes indifferente Gas, wie Stickstoff od. dgl. geeignet ist, dient wohl in erster Linie zum Schutz des Glühgutes ; der Ofen kann aber, um das Abbrennen der Heizstreifen zu verhindern, auch oder bloss an den gefährdeten Stellen mit Schutzgas gefüllt sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Rohrförmiger elektrischer Ofen zum Glühen von Drähten, Stangen, Rohren und ähnlich geformtem Material, insbesondere mit Schutzgasbetrieb, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrförmige Glühraum von parallel zur Längsachse verlaufenden, der Länge nach vom Heizstrom durchflossenen Metallstreifen, vorteilhaft aus handelsüblichem Profileisen, vorzugsweise Flacheisen, umgeben ist.