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Verfahren zur Herstellung von dem Astrachan ähnlichen Pelzgeweben.
Der Astrachanpelz wird von totgeborenen oder unmittelbar nach der Geburt getöteten Lämmern hergestellt, wodurch die Haarzopfe des Pelzwerkes den stark gekräuselten, unregelmässig gewirbelten, glänzenden und flookig erscheinenden Charakter erhalten. Der Gegenstand der Anmeldung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von dem Astrachan ähnlichen Pelzgeweben, das in den Fig. 1-5 der Zeichnung erläutert ist.
Das Ausgangsmaterial für das neue Verfahren ist eine Chenille, von der in den Fig.], 2 beispielsweise eine Rundehenille dargestellt ist, die aus miteinander verdrallten Fäden a, b ("Seele"der Chenille) besteht, zwischen denen Fäden c aus natürlicher, künstlicher Seide od. dgl. durchtreten. Dabei wird die Haarhöhe und die Haarteilung je nach der Reliefwirkung, die man erzielen will, kleiner oder grösser gewählt.
Diese Rundchenille wird nun z. B. durch Einführen in einen geheizten, um seine Axe rotierenden Zylinder gekräuselt, so dass ein Gebilde gemäss Fig. 3 entsteht, das als Ausgangsprodukt für die Imitation des Astrachans zu betrachten ist.
Das so hergestellte Gebilde wird nun auf einem Untergewebe, z. B. einem Trikotgewebe, fixiert, dessen Maschen abwechselnd fester und loser gebildet und zweckmässig derart unregelmässig gestaltet sind, dass jede Eintönigkeit im Aussehen dieser, mit der Chenille besetzten Grundlage vermieden ist.
An Stelle eines Trikotgewebes kann auch ein netzartiger Tläger mit unregelmässigen Maschen ein Gewirke od. dgl. und schliesslich auch eine Haut verwendet werden.
Das Fixieren der einzelnen gekräuselten Chenìl1ezöpfe auf Geweben oder netzartigen Trägern erfolgt vorzugsweise durch Vernähen mit demselben, bei netzartigen Trägern, indem man die einzelnen
Zöpfe teppichartig durch die Maschen desselben zieht.
Bei Verwendung einer Haut als Grundlage kann man die Chenillezöpfe mittels geeigneter Leim- oder Gummilösungen ankleben. Der Träger wird bei diesem Verfahren vorher z. B. durch einen Wasch- prozess von allen Verunreinigungen befreit und in kleinen Abschnitten mit dem Klebstoff bestrichen.
Hierauf wird die Chenille in entsprechend unregelmässigen Stücken aufgebracht, wobei, um die Ähnlichkeit möglichst täuschend zu machen, die Photographie eines echten Astrachans dem Arbeiter als Muster vor- liegen kann. Um der Chenille auf ihrem Träger ein grösseres Haftvermögen zu geben, ist es zweckmässig, sie nach dem Ankleben zu belasten.
Sollen grosse Flächen in möglichst kurzer Zeit mit Chenille beklebt werden, so verwendet man eine
Form, in der nach einer Astrachanvorlage entsprechend verlaufende Rillen ausgebildet sind, in Welche die Chenille eingebettet wird. Diese Form wird auf den mit Klebstoff bestrichenen Träger zum Anliegen gebracht, erforderlichenfalls belastet und bleibt entweder bis zum vollständigen Trocknen des Klebstoffes oder mindestens so lange liegen, bis die Chenille durch Vermittlung des Klebstoffes genügend an ihrem
Träger haftet.
Die nach dem einen oder andern Verfahren aufgebrachte Chenille wird, um das Aussehen dem echten
Astrachan noch ähnlicher zu gestalten, in unregelmässigen Abschnitten, z. B. durch Abschneiden mit einer
Schere, durch Auszupfen, Wegbrennen oder Abplätten ganz oder zum Teil beseitigt. Ein anderes Mittel, die Unregelmässigkeit im Aussehen zu steigern, besteht in der Anwendung eines ungleichmässigen Druckes auf die Chenille, wodurch ein mehr oder weniger starkes Niederlegen der Haare erzielt wird.
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Die erfindungsgemäss hergestellte Imitation erreicht den Astrachan hinsichtlich des Aussehens, des Griffes, der Weichheit und Festigkeit, ist ihm jedoch bezüglich der Haltbarkeit sogar überlegen, insbesondere, da man beide Seiten des Trägers und grosse Flächen desselben mit'chenille besetzen kann, ohne dass Grenzlinien auftreten, die beim echten Astrachan so häufig zurTBildung von Rissen Anlass geben. Durch Anwendung verschieden gefärbter Chenille kann man verschiedene Arten von Astrakhan imitieren bzw. auf demselben Untergewebe die mannigfaltigsten Wirkungen erzielen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von dem Astrachan ähnlichen Pelzgeweben, dadurch gekennzeichnet, dass Zöpfe einer langhaarigen, verschieden stark gekräuselten, gegebenenfalls auch versehiecten gefärbten Chenille in unregelmässiger Verteilung auf einem geeigneten Träger (Trikotgewebe. Gewirke, Netzgewebe, Haut od. dgl. ) fixiert werden.