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Vorrichtung zur Einleitung der Ausziehbewegung von in den Boden eingesenkten
Pfählen oder eines Pfahlkernes bei Blechrohrabsenkungen.
Die Erfindung bildet eine weitere Ausgestaltung der durch Patent Nr. 106510 geschützten Vorrichtung zur Einleitung der Ausziehbewegung von Pfählen.
Bei der Einrichtung nach dem Stammpatent kam es vor, dass sich die abhebbare Spitze in den Boden presste, ohne den Pfahl zu heben. Weiters ist die Bedienung der von Tag aus betätigten mechanischen Mittel zum Abheben des Pfahles vom Schuh-zumeist langstieliger Schraubenwinden - umständlich und nur von Hand aus möglich, da die Anbringung grosser maschineller Kräfte auf Schwierigkeiten stösst.
Auch die Verwendung von Blechhülle mit den nötigen Konstruktionsteilen ist umständlich und teuer.
Sind die Blechhüllen dünn, dann können sie, da lange Hüllen abreissen, nur kurz sein, ziehen sich auf dem Kern fest auf und kommen mit diesem beim Ziehen wieder hoch. Dickwandige Blechhüllen gestatten wohl eine grössere Länge, doch sind sie zu kostspielig.
Diese Übelstände sollen durch die weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vermieden werden.
Die Erfindung besteht einerseits darin, dass zwischen Pfahlschuh und Pfahl eine hydraulische Presse eingeschaltet ist, so dass durch Einführung eines Druckmittels das Anheben des Pfahles erfolgt.
Zweckmässig ist hiebei unmittelbar der Pfahlschuh zu dem einen Teil einer hydraulischen Presse ausgebildet, der mit dem den entsprechenden andern Teil bildenden Pfahl zusammenwirkt. Durch diese Ausgestaltung wird, abgesehen von der leichten Bedienung, die Ausübung grosser Kräfte, Anwendung verschiedener Übersetzung und die Verwendung maschineller Energie ermöglicht.
Um beim Anheben des Pfahles oder Pfahlkernes ein weiteres Eindringen des Pfahlschuhes in das Erdreich zu verhindern und dadurch ein sicheres Anheben des Pfahles zu erreichen, sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung um den Pfahlschuh ein oder mehrere Bänder aus Eisen, Stahl od. dgl. gelegt, welche nur an der Spitze des Pfahlschuhes festgelegt sind und längs des Pfahles bis an dessen oberes Ende hochgehen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 in Draufsicht veranschaulicht.
Der Pfahl oder Pfahlkem 1 trägt an seinem Ende einen Presszylinder 2, der durch eine den Pfahl durchsetzende Leitung 3 mit einer Druckflüssigkeitspumpe in Verbindung steht. Der Pfahlschuh 4 bildet den Presskolben. Wird Druckflüssigkeit eingepumpt, so wird der Pfahl 1 von dem Schuh 4 abgehoben.
An dem Pfahlschuh sind Bänder 5 - u. zw. in vorliegendem Falle zwei Bänder-derart an ihrem Mittelteil zwischen Presszylinder 4 und der eigentlichen Spitze 6 festgelegt, dass längs des Pfahles 1 vier Bänder hochgehen, die mit dem Pfahl in keinerlei Verbindung stehen und lediglich in einer den Pfahl umschliessenden Schelle 7 geführt sind.
Die Anbringung von Bändern an dem Pfahlschuh ist natürlich nicht auf die gleichzeitige Verwendung der hydraulischen Einrichtung beschränkt, sondern werden die durch die Bänder erzielten Vorteile natur- gemäss auch bei Verwendung einer Spindelstange od. dgl. eintreten.
Die Wirkungsweise erklärt sich folgendermassen :
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Auf den Pfahlkern wirken drei verschiedene Kräfte : Eigengewicht als Druck von oben, Bänderreibung beim Herauspressen als Zug von unten und Presszylinder als Druck von unten. Überwiegt daher der Druck des Presszylinder nur ein wenig den Bänderzug und das Eigengewicht, so steigt der Kern hoch. Ist nun dieser konisch, so wird das ganze System alsbald entspannt, die Bänder können nachgeben, worauf dann Kern und Bänder samt Spitze leicht herauszuziehen sind. Auf die Spitze samt Bänder wirken dabei folgende Kräfte : Der Druck des Pressstempels nach unten, der Zug der Bänderreibung nach oben und der Widerstand des Schachtboden nach oben.
Da nun der Druck des Pressstempels nach unten nur um das Gewicht des Pfahlkernes grösser ist als der Zug der Bänderreibung nach oben, so äussert sich nur eine kleine Kraft, welche bestrebt ist, die Spitze in die Erde zu drücken, und welche vom Schachtboden ohne Zusammendrückung leicht aufgenommen wird.
Falls zum Schutze gegen Einstürzen des Schachtes Blechhüllen als Schachtverrohrung zur Anwendung gebracht werden müssen, so kann man sie auf den Pfahlkem nach Belieben als ein einziges Stück oder auch aus mehreren Stücken bestehend aufschieben, ohne sie untereinander oder mit dem Pfahlschuh verbinden zu müssen. Sie können also als ganz glatte Blechröhren 8 ohne alle Anarbeitung oder Einrichtung billigst hergestellt werden. Beim Einrammen des Pfahles (Pfahlkernes) werden die zweckmässig konischen und losen (falls mehrteilig teleskopisch aneinandergereihten) Röhren 8 infolge Massenkraft und Erdreibung auf den Pfahl (Pfahlkem) straff aufgezogen und mitgerammt. Beim Herausziehen kommt wieder die Wirkung der Bänder zur Geltung. Der Pfahlkern wird hochgepresst, wobei die Bänder und mit ihnen die Blechhülle niedergehalten werden.
Infolge der konischen Form des Kernes hört nach dessen Anhub die Pressung zwischen Pfahlkern, Bändern und Blechhülle auf und der Kern samt den Bändern lässt sich dann leicht herausziehen, wogegen die Blechhülle infolge ihrer Eigenspannung als Sehachtverkleidung im Boden verbleiben, wobei sie-was sehr wichtig ist-unverrüekt in ihrer ursprünglichen Lage bis zur gänzlichen Entspannung der sie abstützenden Bänder gesichert sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Einleitung der Ausziehbewegung von in den Boden eingesenkten Pfählen oder eines Pfahlkernes bei Bleehrohrabsenkungen nach Patent Nr. 106510, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Pfahlschuh und Pfahl eine hydraulische Presse eingeschaltet ist.