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Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Aufschliessen von Pflanzen ;
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Hierauf stellt man eine Lösung der Mischung von Kleber, Kasein, Alkali und Alkaliresinat int Verhältnis von 5% auf 95% Wasser her. Man giesst die Lösung kalt über die zu behandelnde Pflanze, z. B. Flachs, Hanf oder Ramie, nachdem diese zuvor die oben beschriebene mechanische Behandlung durchgemacht haben. Die Pflanze wird dabei mit Steinen beschwert, damit sie vollkommen in der Lösung eingetaucht bleibt. Man lässt die Pflanze, je nach ihrer Beschaffenheit durch etwa 2-5 Tage in der kalten
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durch 2 Tagen zu mazerieren braucht.
Von dem angewendeten Gemisch werden etwa 15% vom Gewicht der Pflanze verbraucht.
Die Faserpflanzen werden hierauf getrocknet und der Operation des Kämmens unterworfen, wie sie in der Textilindustrie üblich ist.
Statt das Rotten der Pflanzen durch Mazeration in der Kälte durchzuführen, kann man in der Hitze arbeiten, wodurch die Umwandlung der Pflanzen und die Freilegung der Zellulose beschleunigt wird.
Man kann z. B. Flachs rotten, indem man ihn durch 8 Stunden bei einer Temperatur von 100Q in einer Lauge, die 3 Ó der oben beschriebenen Mischung enthält, der Luft aussetzt. Auch bei einem solchen Koehprozesse wird ungefähr 15% des Gewichtes des behandelten Pflanzenmaterials an der oben beschriebenen Mischung verbraucht. Man kann die Rottung von Flachs auch durchführen, indem man die Pflanze in. Autoklaven unter einem Druck von 2 Atm. und bei einer Temperatur von 134 kocht, wobei
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Flaches nur 3 Stunden.
Die Dauer der Rottung hängt von der Beschaffenheit der Pflanzen ab. Behandelt man z. B. Hanf
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Das oben beschriebene Verfahren lässt sich auf alle Faserpflanzen anwenden, wie Flachs, Hanf, Jute, Ramie usw.
Will man das Verfahren gemäss der Erfindung zur Herstellung von Zellstoff für die Papierfablikation verwenden, so arbeitet man folgendermassen : die behandelte Pflanze, z. B. Getreidestroh, wird auf
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eingeführt. Man giesst sodann in den Autoklaven die Lauge, welche die Mischung von Kleber, Kasein, Alkali und Alkaliresinat, u. zw. in einer Menge von 20% vom Gewicht der behandelten Pflanze enthält, während die Wassermenge das 3-bis 4fache des Pflanzengewichtes beträgt. Man lässt 8 Stunden lang kochen, wobei man den Druck auf 1'5-2 Atm. hält.
Gegen Ende der Kochung wird die Lauge durch ein Tierkohlen- oder Kohlenschieferfilter abgelassen, wodurch sie entfärbt und für weitere Kochungen verwendbar wird, nachdem man ihr neuerlich Wasser und die erforderliche Menge von den die Mischung zusammensetzenden Stoffen zugesetzt hat.
Das Getreidestroh ist in eine faserige Masse umgewandelt worden, die man mit Hilfe der in der Pdpierfabrikation wohlbekannten 1'laschinen zerreibt und zu Zellstoff verarbeitet. man bleich die Masse und verwendet sie weiter, wie in der Papierfabrikation Üblich.
Das Verfahren lässt sich auf alle Faserpflanzen anwenden, z. B. auf Getreidestroh, Reisstroh, AIfa, Manevika, Flachsstroh, Papyrus usw.
Die nach der Behandlung der Pflanzen zurückbleibende Lösung wird eingeengt oder zur Trockene verdampft. Sie stellt ein stickstoffreiches und für die Landwirtschaft sehr wertvolles Düngemittel dar.
Das Verfahren zur Behandlung von Pflanzen gemäss der Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Im besonderen gestattet es, die Pflanzen mit natürlichem Wasser beliebiger Zusammensetzung nämlich, Quellwasser, Flusswasser, aber auch Meerwasser und gipshältigem Wasser zu behandeln. Dabei bilden die Natrium- und Kaliumresinate sowie die Alkalikaseinate mit den in Wasser gelösten Kalk-oder Eisensalzen in bekannter Weise unlösliche Verbindungen, die sich niederschlagen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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zeichnet, dass man in Wasser gelösten und gekochten Kleber mit Kasein versetzt, das man in bekannter Weise mit überschüssigem Alkali und mit Alkaliresinat mischt und dabei beispielsweise folgendes Mischungsverhältnis einhält : Auf etwa 1 Teil Kleber, der in 1/2 Teil ungefähr 30% Bä Natroulauge gelöst ist, kommt ein Geiriseh von etwa 1 Teil Kolophonium, 1 Teil 300 Natronlauge, 1 Teil Kasein,.
1 Teil Natriumkarbonat und 1 Teil Kalziumkarbonat.