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Stetig arbeitender Backofen.
Das Er backen von Ware, die beim Eintritt in den Backofen einer kurzen Dampf einwirkung aus- gesetzt wird und hieran anschliessend ohne Dampf, also trocken weitergebacken werden soll, ist auf gewöhnlichen altbekannten Backöfen wohl einfach, indem man während des Einschiessens Dampf in den Ofen einlässt und-diesen nach entsprechend kurzer Zeit durch Öffnen der verschliessbaren Abzugskanäle od. dgl. entfernt Bei stetig arbeitenden Backöfen dagegen, insbesondere bei solchen mit ununterbrochener Bewegung des Backwarenträgers, macht dies grosse Schwierigkeiten. Bei diesen Öfen besteht der Backwarenträger entweder aus einem endlosen, den Ofen durchwandernde Lattenband, oder aber aus an endlosen Ketten befestigten Gehängen, die den Ofen durchwandern.
Wenn man diese Backwarenträger absatzweise laufen lässt und an dem Ofeneintritt eine Dampfkammer anbringt, so ist die Dampf einwirkung zu Anfang des Backens zwar zu erreichen, aber der Ofen hat den Nachteil, dass jedesmal eine so grosse Fläche des Backwarenträgers, wie solche der Fläche der Schwadenkammer entspricht, mit frischer Ware zu belegen ist, was bei der Grösse der hier in Betracht kommenden Ofen nur mit nicht einfachen Mitteln und bei manchen Brotsorten überhaupt kaum möglich ist, zumal die Backware vielfach nach dem Aufsetzen auf den Backwarenträg'er noch geschnitten und auf der Oberfläche mit Wasser gestrichen werden muss.
Es wurde zwar schon der Vorschlag gemacht, die kurze Dampfeinwirkung zu Anfang des Backens bei ununterbrochenem Lauf des Backwarenträgers dadurch zu ermöglichen, dass das die Backware tragende Lattenband bzw. die Gehänge zu Anfang steigend und dann abfallend geführt sind, unter Schaffung einer abgegrenzten Dampfzone, hiedurch wird der gewollte Zweck aber nur unvollkommen erreicht, indem die Dampfeinwirkung meist viel zu lange dauert, sodann aber nicht stark genug ist, weil nur ein dünner Dampfnebel vorhanden ist, während in Wirklichkeit, besonders beim Roggenbrot, eine dichte, unter einem gewissen Überdruck stehende Dampfwolke notwendig ist, um die Aussenhaut der Backware trotz der hohen Anfangshitze weich zu halten und dabei glänzend zu machen.
Der ununterbrochene Lauf des Backwarenträgers ist aber aus dem Grunde durchaus erwünscht bzw. in vielen Fällen unerlässlich, weil dann die Backware auf dem gleichmässig fortschreitenden Backwarenträger ununterbrochen leicht handlich aufgesetzt, geschnitten und gestrichen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe, das Brot gleich nach dem Aufsetzen auf einem Lattenband oder auf Gehänge einer kurzen Dampfeinwirkung auszusetzen, sind auch schon Vorrichtungen erdacht worden, bei denen auf jedes einzelne Brot oder auf jede einzelne Brotreihe an Ketten hängende Hauben mechanisch aufgesetzt bzw. übergestülpt und wieder abgehoben werden, wobei, wie allgemein bei Lattenöfen üblich, Dampf an der Stelle, wo die Brote eintreten, also von unten durch das Lattenband hindurch unter die Hauben, eingeführt wird.
Diese Einrichtung ist praktisch wenig brauchbar, da sie eine viel zu geringe Ausnutzung der Backfläche zulässt. Es kommt aber sehr darauf an, in gleicher Weise wie beim Auszug- und Einschiess- ofen eine möglichst grosse Backfläche auf einmal der Dampfeinwirkung auszusetzen, denn die Brote sind in ihrer Form und Grösse nicht immer gleich, einmal rund und das andere Mal lang. Auch erfordert die Gleichmässigkeit des Backens, beim Eintritt in den Ofen, eine möglichst grosse Brotmenge der Dampfeinwirkung auszusetzen. Dies alles ist mit der erwähnten bekannten Einrichtung nicht zu erreichen.
Dagegen ist gemäss vorliegender Erfindung diese Aufgabe in praktisch brauchbarer Weise gelöst, indem eine grosse Dampfkammer geschaffen ist, die eine grössere Zahl von aufgesetzten Broten überdeckt, ähnlieh wie beim Auszugofen, und die mit dem Lattenband zusammen diese darunter befindlichen Brote eine
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Da die Brote beim Dampfgeben fast ausnahmslos auch. eine starke Oberhitze benötigen, so wird diese wandernde Dampfkammer vorteilhaft von oben geheizt, während durch Heizung von unten, unter dem Lattenband, die nötige Unterhitze erzeugt wird. Die durch die Erfindung ermöglichte, besonders starke Heizung von oben und von unten ist sehr wichtig, da die immer von neuem eintretenden Gebäckstücke und der feuchte, stark gesättigte Dampf eine grosse Menge von Wärme wegnehmen. Auch der im Vergleich zum Fassungsraum der Kammer dichtere Abschluss der Dampfkammer gegen den Back- warenträger bedeutet einen wesentlichen Fortschritt gegenüber der Verwendung der bekannten kleinen, einzeln aufsetzbaren Dampfhauben.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt :
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch den Backofen mit der wandernden Dampfkammer, Fig. 2 ein Längsschnitt durch die Dampfzone in grösserem Massstab, Fig. 3 ein Querschnitt durch die Dampfzone, Fig. 4 ein Grundrisssehnitt durch die Dampf zone, Fig. 5 eine Seitenansicht der Dampf zone, Fig. 6 eine Vorderansicht der Dampfzone, Fig. 7 zeigt in einer Darstellung entsprechend der Fig. 2 eine zweite Ausführungsform, Fig. 8 zeigt eine zweite Stellung der in Fig. 7 dargestellten Teile.
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Bei 10 (Fig. 1) wird Dampf in das Innere der Haube gelassen, während bei 11 ein Abzug des Dampfes vorgesehen ist, der ebenfalls verschliessbar ist und der beispielsweise mit einem verschiebbaren Rohr 12 der Bewegung der Haube folgen kann.
An der Vorder-und Rückseite der Haube sind die VerscMusstüren 13 und 14 angebracht, die nach der Höhe verschiebbar sind und durch das Gestänge 15 (Fig. 5), mittels des Handhebels 16 gleich- zeitig geöffnet und geschlossen werden.
Die Arbeitsweise dieser wandernden Dampfkammer ist folgende :
Angenommen, der Ofen arbeitet und die Dampfkammer 6 sei mit dem Lattenband 2 bis an die
Stelle gewandert, die in Fig. 2 und 5 dargestellt ist. Jetzt werde durch den Handhebel 16 mittels des
Gestänges 15 die vordere und hintere Tür 13 und 14 geöffnet und die Haube 6 mittels der Handgriffe 17 (Fig. 6) so weit zurückgezogen, bis die hintere Tür 14 an die Stelle gelangt, wo sich zuvor die vordere Tür 13 befand. Hierauf werden beide Türen geschlossen und die Haube 6 wieder vom Lattenband 2 in der
Richtung des Pfeiles durch Mitnehmer, Klinken od. dgl. mitgenommen.
In dem Augenblick, wo die
Türen wieder geschlossen wurden, wurde auch der Dampfabzug H, 22 geschlossen und der Dampfeintritt 10 geöffnet, so dass die Haube 6 sich schnell mit Dampf füllt. Nach einiger Zeit, während des Wanderns der Haube 6 wird der Dampfeintritt 10 wieder geschlossen und der Austritt 11, 12 wieder geöffnet, um die Dampfeinwirkung genau nach der Art des Teiges und der Gärung zu regeln. Wenn die Haube 6 wieder in die Stellung Fig. 2 und 5 gelangt ist, werden die Türen. 13 und 14 von neuem geöffnet und die Haube zurückgezogen.
Statt mit den Türen 13 und 14 kann die Haube auch heb-und senkbar ausgeführt werden, deiart, dass sie beim Zurückziehen bis über die Backware gehoben und bei Erreichung der vordersten Stellung wieder auf das Lattenband gesenkt wird.
Eine hiezu geeignete Einrichtung ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Hier sind die Laufrollen 7 de Dampfkammer nicht unmittelbar in den Seitenwänden der Dampfkammer gelagert, sondern mittels
Hebeln 18 an den an der Dampfkammer-Seitenwand befestigten Schwingzapfen 21, auf welchen ferner
Handhebel 20 mit Zahnsegment 19 bzw. nur ein Zahnsegment 19 schwingbar sitzt.
Die Segmente 19 sind mit den Armen 18 fest verbunden, so dass letztere die Bewegung der Segmente mitmachen müssen.
Bei der Stellung der Teile 18, 19, 20 gemäss Fig. 7 kann die Dampfkammer 6 sich auf das die
Backware tragende Lattenband od. dgl. aufsetzen, so dass es eine Anzahl von Backwarenreihen über- deckend die Bewegung des Lattenbandes in der Richtung der eingezeichneten Pfeile mitmacht.
Durch Herabdrüeken des Hebels 20 im Sinne des in Fig. 7 eingezeichneten Pfeiles werden die
Laufrollen ? gemeinsam heruntergedrückt bzw. die Dampfkammer 6 mittels der Zapfen 21 in die Stellung gemäss Fig. 8 angehoben, in welcher sie ohne die Backware zu berühren entgegen der Vorwärtsbewegung des Lattenbandes auf den Laufrollen fahrend, aus dem Ofen herausgefahren werden kann in die ebenfalls durehFig. 8 veranschaulichte Stellung. Istsieso über denfrischaufgesetzten Brotenod. dgl angekommen
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no kann sie durch Anheben der Laufrollen wieder über die Backwaren gestülpt werden, wobei letztere natürlich so gesetzt werden müssen, dass die Vorder-und Hinterwand des Kastens sich zwischen je zwei Brotreihen einfügt.
Nach dem Senken des Kastens wird Dampf in den Kasten gelassen, während vor dem Wiederanheben und Zurückfahren der Dampfkammer der Dampf ausgelassen wird. Die zu diesem Zweck dienende Rohrleitung 11, 12 ist derartig teleskopartig ausgebildet, dass sie beide Bewegungen, die Hebund Senkbewegung bzw. die Ausfahrbewegung gestattet.
Damit die Dampfkammer weniger hoch angehoben werden muss, könnte sie auch entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1-6 mit Türen ausgestattet sein, so dass sie vor dem Zurückziehen nur ein wenig gehoben werden muss, um ihren unteren Rand ein wenig vom Lattenband zu entfernen, worauf bei geöffneten Türen das Zurückziehen geschehen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Stetig arbeitender Backofen, bei dem die Ware von einem im gleichmässigen oder absatzweisen Lauf befindlichen Lattenband oder von an endlosen Ketten gelagerten Gehängen durch den Backofen getragen und nach dem Aufsetzen behufs Dampfeinwirkung überdeckt wird, gekennzeichnet durch eine einen grösseren Teil der Backfläche bzw. eine grössere Menge Backwaren überdeckende, nach Bedarf heizbare und mit Dampfein-und Auslass versehene, von Hand oder mechanisch bewegte Dampfkammer, die nach dem Überdecken der Backware eine Zeit lang von dem Lattenband bzw.
von den Gehängen mitbewegt, dann aber entweder über die Backware gehoben und zurückbewegt wird, oder aber die vorn und hinten am Eintritt und Austritt mit verschliessbaren Türen versehen ist, welche behufs Zurück- führens der Dampfkammer geöffnet, hienach für den Vorwärtsgang wieder geschlossen werden.