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Durchlauf-Backofen mit übereinanderliegenden Backbändern
Bekannt sind Durchlauf-Backöfen, ausgeführt in Ganzmetall oder Mauerwerk, bei denen endlose
Ketten oder Transportbänder durch den Back- ofen führen. Diese Transporteure bestehen ent- weder aus einzelnen, in endlosen Ketten montier- ten Backplatten, oder aus endlosen Stahlnetzbän- dern. Die endlosen Backplatten können auch als
Paternoster angeordnet sein und den Backraum in vertikalen Kammern durchlaufen, um so die
Gesamtlänge des Backofens zu verkürzen. Durch- lauf-Backöfen mit unendlichen Backbändern be- dürfen einer beträchtlichen Länge, was ein gro- sser Nachteil ist.
Ein weiterer Nachteil aller bisheriger Durchlauf-Backöfen (im weiteren Bandöfen) besteht darin, dass es nicht möglich ist, die Backware, speziell Brot, innerhalb des Backprozesses umzu- setzen, d. h. die Brote während der Backdauer vom ursprünglichen Platz auf einen neuen zu setzen. Das Umbacken der Brote ist wichtig, denn es trägt wesentlich zur Erhöhung der BrotqualitÅat bei. Bei den bekannten Bandöfen besteht ausserdem nicht die Möglichkeit, verschiedene Gebäcksorten gleichzeitig zu backen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Bandofen, welcher die erwähnten Nachteile nicht aufweist und in seiner Verwendung universal ist. Im wesentlichen sind es drei oder mehrere Backbänder aus Stahlgeflecht oder einem ähnlichen hitzebeständigen und gesundheitlich einwandfreiem Material, welche übereinander liegend angeordnet sind. Das Backgut wird mit Hilfe eines kippbaren Transportbandes vom oberen auf das untere Backband geschoben. Die Konstruktion ist aus der Zeichnung ersichtlich.
In einem allseits geschlossenen und gegen Wärmeverlust mit der Isolation 2 versehenen Backraum 1 bewegen sich in durch Pfeile a, b, c angezeigten Richtung drei unendliche Backbänder 3, 4 und 5. Zwei unendliche Hilfsbänder (im weiteren Umbackbänder genannt) 6 und 7 sind für das Umsetzen oder Umbacken der Backwaren auf die Backbänder 4 und 5 bestimmt. Sie sind zwischen dem ersten und dem zweiten, dem zweiten und dem dritten Backband angeordnet. Die beiden Umbackbänder 6 und 7 heben und senken sich in gewünschten Zeitabständen in Drehzapfen mit Hilfe der mechanischen Einrichtung 8 und 9 und stellen so die Verbindung mit den Backbän- dern 5 und 4 oder 4 und 3 her, auf denen die Ware gebacken wird.
An der Ofenfront sind ge- genüber den Backbändern Mundtüren 10 und 11, an der Ofenrückwand ebensolche 12 und 13 für das Einschieben und Ausbacken der Ware angeordnet. über dem oberen Backband sind Wärmequellen
14 angebracht, ebenso zwischen dem ersten Backband Wärmequellen 15, zwischen dem zweiten Band 16 und zwischen dem dritten Band Wärmequellen 17. Die Wärmequellen können Dampf,
Gas, Elektrizität, Hochfrequenz od. dgl. sein.
Beim Backen von Brot ist es erforderlich, dass die Teigstücke zuerst in eine Dampfzone kommen und nach festgesetzter Zeit in eine dampffreie Zone gelangen. Beim Backen von Kleingebäck ist es jedoch erforderlich, dass die Backware während der ganzen Backdauer in der Dampfzone verbleibt. Um dies zu erzielen, sind im Ofeninnern Dampfstrahlrohre 18, 19, 20, 21 und 22 montiert, welche an Niederdruckdampf angeschlossen sind.
Die Dampfstrahlrohre sind in ihrer ganzen Länge mit nach unten gerichteten öffnungen versehen und der Dampf, der den öffnungen entströmt, bildet eine Jalousie, welche das eventuelle Entweichen von Dampf und Wärme aus dem Backraum 1 verhindert.
Beim Backen von Brot sind nur die Stahlrohre 18 und 19 mit Dampf beschickt. Dadurch ist die Dampfzone begrenzt und die Dampfentströmung sowohl durch die Mundtüre 10 als auch in den weiteren Backraum verhindert. Beim Backen von Kleingebäck sind auch die übrigen Strahlrohre 20, 21 und 22 mit Dampf gespeist, so dass in diesem Falle der ganze Backraum unter Dampf steht. Der Abzugkanal 23 dient als Dampfabzug und zum evtl. schnelleren Abkühlen des Backofens. Das Ofeninnere ist beleuchtet, und ein Fenster in der Ofenwand ermöglicht eine laufende Kontrolle des Backverfahrens.
In diesem Ofen geht das Backen von Brot nachstehend vor sich :
Die geformten Teigstücke, Wecken oder Laibe, werden mit Hilfe eines Aufsetzapparates oder von Hand aus durch die Mundtür 10 auf das erste Backband 5 gesetzt, welches sich in der Richtung des Pfeiles a mit einer durch den technologischen Prozess bedingten Geschwindigkeit fortbewegt. In Zeitabständen, angemessen der Bandgeschwindig-
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keit, werden weitere Brote in ganzen Reihen auf das Backband 5 gesetzt, so dass die Abstände zwischen den einzelnen Brotreihen gleich bleiben. Die erste Brotreihe gelangt durch die Dampfzone in die dampffreie Zone und im weiteren auf das gehobene Umbackband 7. Sobald die ganze Reihe der schon teils angebackenen Brote auf dem Umbackband 7 liegt, senkt sich das Umbackband 7 bis zum Niveau des mittleren Backbandes 4.
Gleichzeitig kommt das Zahnrad 24 durch die übersetzung 25 in Eingriff, das Umbackband 7 erhält umgekehrte Drehrichtung und die ganze Reihe Brote wird auf das niedriger gelegene Backband 4 geschoben. Dieser Vorgang wiederholt sich beim Umsetzen bzw. Umbacken der Brote mittels des Umbackbandes 6 auf das Backband 3.
Durch die Mundtür 13 verlassen die schon fertig gebackenen Brote den Backofen. Die Geschwindigkeit der Backbänder 3,4 und 5 ist je nach der erforderlichen Backzeit regelbar. Die Umbackbänder haben eine grössere Geschwindigkeit als die Backbänder, um eine Stauung der Brote auf dem Umbackband zu verhindern.
Beim Backen von Kleingebäck ist der Backvorgang insofern verändert, als das Kleingebäck nur auf den Backbändern 3 und 5 gebacken wird. Es besteht jedoch die Möglichkeit, auch das Back- band 4 zum Backen von Kleingebäck zu benützen, wenn das Backband 4 zusätzlich mit einem Antrieb für umgekehrte Drehrichtung versehen wird und zusätzlich je eine Mundtür zum Einschieben und zum Ausbacken des Kleingebäckes angebracht wird.