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Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einem mit einer Beschickungsöffnung und einer Entleerungsöffnung versehenen wärmeisolierten Backraum, in dem eine Backunterlage od. dgl. von der Beschickungsöffnung zur Entleerungsöffnung befördernde Transportvorrichtung angeordnet ist, wobei gegebenenfalls eine die Beschickungsöffnung durchsetzende Beschickungsvorrichtung vorgesehen ist.
Bei einem bekannten Backofen dieser Art (DE-PS Nr. 70485) ist die Transportvorrichtung als über einen erhöht liegenden Heizkanal geführtes endloses Band ausgebildet, welches das durch die Beschickungsöffnung in den Backraum eingebrachte und auf das Band aufgelegte Backgut von einer Zone mit niedriger Temperatur durch eine erhöht liegende Zone mit höherer Temperatur wieder zu einer Zone mit niedriger Temperatur führt, bevor das Backgut durch die Entleerungs- öffnung aus dem Backraum entfernt wird. Bei diesem bekannten Backofen wird das Backgut durch Zonen mit unterschiedlicher Temperatur geführt, wobei die Verweildauer des Backgutes in der jeweiligen Temperaturzone einen vorbestimmten Wert nicht übersteigen darf.
Die Kapazität eines solchen Backofens ist sehr begrenzt, weil die Grösse der jeweiligen Temperaturzone im Hinblick auf die beschränkte Verweildauer des Backgutes in diesen Zonen nur in sehr beschränktem Masse variiert werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Backofen anzugeben, der einerseits die Herstellung der unterschiedlichsten Backwaren ermöglicht und anderseits nur wenig Stellplatz benötigt.
Dies wird erfindungsgemäss bei einem Backofen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Transportvorrichtung zumindest zwei nebeneinander angeordnete, mit einander entgegengesetzten Bewegungsrichtungen für die Backunterlagen versehene vertikale Fördereinrichtungen aufweist, welche jeweils im Bereich ihrer einander benachbarten Enden zur Übergabe der Backunterlagen von einer vertikalen Fördereinrichtung zur nächste durch eine horizontale Fördereinrichtung miteinander verbunden sind, und dass gegebenenfalls je zwei vertikale Fördereinrichtungen durch eine den Backraum unterteilende, von der horizontalen Fördereinrichtung durchsetzte Trennwand voneinander getrennt sind.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass in einem Backofen mit geringer Stellfläche grosse Teigstückmengen fortlaufend gebacken werden können. Die Kapazität des Backofens kann durch Vergrösserung der Anzahl der vertikalen Fördereinrichtungen oder durch eine Änderung der Bauhöhe auf jede gewünschte Grösse abgestimmt werden, wobei der Stellplatz des Backofens so klein wie möglich gehalten werden kann.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, dass der Backraum durch eine vertikale Trennwand in zwei Abteile unterteilt ist, von welchen eines mit der Beschickungsöffnung in Verbindung steht und mit einer die Backunterlagen nach oben befördernden ersten vertikalen Fördereinrichtung versehen ist, während das andere Abteil mit einer Entleerungsöffnung in Verbindung steht und mit einer die Backunterlagen nach unten transportierenden zweiten vertikalen Fördereinrichtung versehen ist, dass oberhalb der ersten vertikalen Fördereinrichtung eine die Backunterlagen durch eine, vorzugsweise durch eine Schwadenklappe verschliessbare Öffnung in der Trennwand an die zweite vertikale Fördereinrichtung übergebende obere horizontale Fördereinrichtung angeordnet ist,
und dass unterhalb der zweiten vertikalen Fördereinrichtung ein die Entleerungsöffnung durchsetzendes Abtransportband vorgesehen ist.
Weiters kann erfindungsgemäss vorgesehen sein, dass im Bereich des unteren Endes der zweiten vertikalen Fördereinrichtung eine die Backunterlagen von der zweiten vertikalen Fördereinrichtung durch eine, vorzugsweise von einer Schwadenklappe verschliessbare, Öffnung in der Trennwand an die erste vertikale Fördereinrichtung übergebende untere horizontale Fördereinrichtung vorgesehen ist, die oberhalb des Abtransportbandes angeordnet ist und mit einer die fertigen Backstücke von den Backunterlagen auf das Abtransportband übergebenden Abstreifeinrichtung zusammenwirkt.
Diese Ausbildung ermöglicht einen Umlaufbetrieb der Backunterlagen, wobei die Backunterlagen innerhalb des wärmeisolierten Backraumes verbleiben können bzw. nur kurzfristig zum Entleeren und Wiederbeschicken aus dem Backraum heraustransportiert zu werden brauchen, so dass die Wärmeverluste verringert werden, wobei die Backunterlagen nicht erst abgekühlt werden müssen, um ausserhalb des Ofens weiter verwendet werden zu können.
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Gemäss einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die Trennwand als wärmedämmende Zwischenwand ausgebildet, wobei lediglich im Bereich der horizontalen Fördereinrichtung für die Backunterlagen, gegebenenfalls durch eine oder mehrere Klappen wärmedämmend abschliessbare Öffnungen vorgesehen sind. Diese Ausbildung ermöglicht es, die durch die wärmedämmende Zwischenwand getrennten Abteile des Backofens mit stark unterschiedlichen Temperaturen zu beheizen.
Gemäss einem weiteren Erfindungsmerkmal kann jede vertikale Fördereinrichtung aus endlosen, vorzugsweise schrittweise umlaufenden, die Backunterlagen seitlich erfassenden Kettentrieben od. dgl. gebildet sein.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, dass für jede vertikale Fördereinrichtung je zwei Paare von Kettentrieben vorgesehen sind, wobei jedes Paar an einander gegenüberliegenden Seiten der Backunterlagen angreift. Dadurch ist eine stabile Unterstützung der Backunterlagen gewährleistet.
Um die Backunterlagen quer zu den vertikalen Fördereinrichtungen leichter verschieben zu können, sieht ein weiteres Merkmal der Erfindung vor, dass jedes Kettenpaar horizontal angeordnete Schienen für die Auflage der Backunterlagen trägt, wobei jeder Backunterlage zwei auf gleicher Höhe einander gegenüberliegende Schienen zugeordnet sind.
Weiters ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass jede horizontale Fördereinrichtung für die Backunterlagen zumindest einem horizontal angeordneten endlosen Kettentrieb aufweist, der die Backunterlagen erfassende Mitnehmer trägt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, dass die durch Trennwände abgetrennten Abteile des Backraumes jeweils getrennt voneinander beheizbar sind. Dadurch können in jedem Abteil andere Backbedingungen hergestellt werden.
Nachstehend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 einen vertikalen Querschnitt durch eine Ausführungsform und Fig. 3 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Backofens dargestellt. In einem Backraum --1--, der eine Beschickungsöffnung --7-- und eine Entleerungsöffnung --7'-- besitzt und der nach aussen gut wärmeisoliert ist, befinden sich zwei vertikale Fördereinrichtungen--2, 2'--. Diese sind so ausgeführt, dass an den beiden Längsseiten der Vorrichtung Ketten --3-- mit Schienen --4-- angeordnet sind. Diese Ketten --3-- werden taktweise bewegt, so dass die an den Ketten --3-- angebrachten Schienen --4-- nach oben wandern. Auf diese Schienen --4-werden Backunterlagen, z. B. Backbleche --5-- aufgelegt, die zum Schutz gegen unbeabsichtigtes Verschieben, in Vertiefungen der Schienen einrasten.
Das Beschicken des Backofens erfolgt in der Weise, dass in einer vor dem Backofen angeordneten Beschickungsvorrichtung --6-- mittels eines Abziehapparates oder mittels Kippapparates z. B. Brot oder Semmeln auf ein bereits im Backofen befindliches Backblech --5-- abgesetzt werden. Das belegte Backblech --5-- wird dann von der vertikalen Fördereinrichtung --2-- ange-
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--5-- vorFördereinrichtung --8-- übergeben. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis das zuerst belegte Backblech in die tiefste Stellung der zweiten vertikalen Fördereinrichtung --2'-- gebracht ist. In diesem Augenblick wird das letzte Backblech --5-- des Backofens in der ersten vertikalen Fördereinrichtung --2-- beschickt. Nunmehr ist der gesamte Backofen beschickt.
Es kann nun die Beschickung beider vertikaler Fördereinrichtungen --2, 2'-- in der Zeit erfolgen, die zum Backen des Backgutes am ersten Backblech --5-- erforderlich ist. Ist dies der Fall, wird beim nächsten Takt mit dem Ausbacken begonnen. Dies geschieht in der Form, dass mittels einer unteren horizontalen Fördereinrichtung --9-- das Backblech --5-- von der zweiten vertikalen Fördereinrichtung --2'-- zur ersten vertikalen Fördereinrichtung --2-- befördert wird. Durch
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diese Beförderung setzt sich das Backgut auf ein Förderband --10-- ab, welches das Backgut durch die Entleerungsöffnung --7'-- aus dem erfindungsgemässen Backofen herausbefördert.
Nach Erfordernis kann nun der Backofen zur Gänze entleert werden, und das von der zweiten vertikalen Fördereinrichtung --2'-- zur ersten vertikalen Fördereinrichtung --2-- beförderte Bckblech --5-wird wieder beschickt und der Rundlauf beginnt aufs Neue, so dass ein kontinuierliches Beschicken, Backen und Entleeren der als Paternoster-Durchlaufbackofen ausgebildeten Ausführungsform des erfindungsgemässen Backofens erfolgt. Dieser Backofen kann aber auch mit einem Backgut beschickt werden, das eine längere Backzeit hat als der Durchlaufzeit für beide vertikalen Fördereinrichtungen --2, 2'-- entspricht. In diesem Falle bleiben die Fördereinrichtungen --2, 2'-- stehen, bis die gewünschte Backzeit erreicht ist, dann erfolgt die Entleerung.
Die Beschickungszeit, Stehzeit und Entleerungszeit zusammen ergibt die Gesamtbackzeit des Backgutes. Dieser Backofen wird mit einer Beschwadungseinrichtung und einer Schwadenabzugseinrichtung ausgestattet.
Der wärmeisolierte Backraum-l-ist durch eine Trennwand --11-- in zwei Abteile --1, 1"-unterteilt, wobei in jedem Abteil-l', l"-eine vertikale Fördereinrichtung und eine Beschwadungseinrichtung und eine Schwadenabzugseinrichtung angeordnet ist. Dabei kann der Backofen zur Gänze bzw. nur jeweils ein Abteil unter Schwaden gesetzt werden.
Der wärmeisolierte Backraum-l-wird in der Weise beheizt, dass die zum Backen erforderliche Wärme von einem Wärmetauscher --12-- durch umgewälzte Heissluft abgenommen wird.
Eine weitere Variante des erfindungsgemässen Backofens sieht vor, dass nicht nur die Backware allein herausbefördert wird und das Backblech im Backofen verbleibt, sondern, dass bei bestimmten Backgutarten auch das Backblech --5-- aus dem Ofen herausbefördert wird und entweder von Hand weggegeben oder automatisch unter dem Backraum zur Aufgabestelle befördert wird. Hier kann von Hand aufgesetzt werden.
Die Aufgabestelle kann z. B. auch eine Endgäranlage sein. Hier wird das endgegärte Backgut automatisch auf die Backbleche --5-- abgesetzt. Die so beschickten Backbleche --5-- ! (ommen dann in den Backraum-l-zurück. Hierauf beginnt der Kreislauf aufs Neue.
Die Wärmeübertragung vom Wärmetauscher --12-- zum Backgut erfolgt durch umgewälzte Heissluft. Die Umwälzung kann auf verschiedene Arten erfolgen. Wichtig ist, dass die umgewälzte Heissluft nicht ständig in eine Richtung strömt, sondern nach einer bestimmten Zeitspanne in die entgegengesetzte Richtung strömt. Die umgewälzte Luft wird mit Hilfe des Heizregisters bzw. Wärme- tauschers --12-- erwärmt. Die Beheizung dieses Wärmetauschers --12-- kann mit festen, flüssigen, gasförmigen Brennstoffen, oder auch elektrisch erfolgen. Die Umwälzung der Heissgase selbst kann entweder mit zwei Ventilatoren oder durch einen Ventilator mittels umschaltbarer Klappe oder sonstiger Einrichtungen erfolgen.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel mit oben angeordneter Heissluftumwälzung dargestellt, wobei zwei Gebläse --15, 15'-- oberhalb der vertikalen Fördereinrichtungen angeordnet sind.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem die Umwälzung der die Heissluft unterhalb der vertikalen Fördereinrichtungen angeordnet ist.
Ein erfindungsgemässer Backofen mit innerhalb des wärmeisolierten Backraumes umlaufenden Backunterlagen arbeitet wie folgt :
Die Backunterlagen werden im Backofen senkrecht und waagrecht transportiert. In der jeweils obersten Höhenstellung und in der jeweils untersten Höhenstellung wird die Backunterlage waagrecht verschoben. Dann erfolgt der Weitertransport der Backunterlage in senkrechter Richtung nach unten oder nach oben.
Die in einer vertikalen Fördereinrichtung nach unten beförderte Backunterlage wird in ihrer jeweils untersten Stellung : a) waagrecht zur nächsten vertikalen Fördereinrichtung im anschliessenden Abteil des Backraumes, oder b) in Richtung Aufgabestation innerhalb des Backofens oder c) darüber hinaus vor den Backofen, oder d) in Gegenrichtung der Aufgabestation über den Backofen hinaus (in die Backstube) oder e) weiter in einem allenfalls zweiten Backofen.
In der jeweiligen Endstellung wird die Backware von der Backunterlage abgenommen. Es können aber auch an der Backware irgendwelche Ausfertigungsarbeiten vorgenommen werden. In
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dieser Stellung oder in der folgenden Stellung kann die Backunterlage wieder beschickt werden, unabhängig von der regelbaren Durchlaufgeschwindigkeit der Backunterlagen durch den Backofen, wodurch Backzeiten, wie sie zum Backen von Keks, Semmeln, Grossbrot erforderlich sind, eingehalten werden können. Zwei Backöfen können auch hintereinander geschaltet werden, wobei der zweite Backofen in Betrieb genommen wird, wenn z. B. Grossbrot mit längerer Backzeit gebacken werden soll oder wenn eine grössere Leistung gewünscht wird. In diesem Fall wird das Backgut in den zweiten Backofen übergeben.
Die Erfindung ermöglicht es, bei Unterteilung des Backofens in mindestens zwei nebeneinander liegende Abteile, das erste Abteil stärker zu beheizen (mit höherer Backtemperatur) und dadurch z. B. bei Grossbrot aber auch bei Kleingebäck (Semmeln) eine besondere Qualität zu erreichen.
Eine besondere Qualität wird dann erreicht, wenn die backreifen Teigstücke zuerst in einem Raum höherer Temperatur kommen. Dann soll je nach Art des Backgutes bei einer dem Backgut entsprechenden niedrigeren Temperatur fertig gebacken werden.
Die Unterteilung in mindestens zwei nebeneinander liegende Backabteile, die für diesen Zweck noch mit Klappen --14, 14'-- oder Vorhänge besonders gut voneinander getrennt werden können, bietet noch folgenden Vorteil. Zum Backen von Brot und Semmeln ist es erforderlich, dass die Teigstücke, wenn sie in den Backraum eintreten, einen mit Wasserdampf gesättigten Raum vorfinden.
Bei Grossbrot, insbesonders bei dunklem Grossbrot, das mit Roggenmehl hergestellt wird, muss der Wasserdampf nach wenigen Minuten abgelassen werden.
Bei dem erfindungsgemässen Backofen geschieht dies in der Weise, dass der Wasserdampf z. B. nur im ersten Abteil wirksam ist.
Die Unterteilung in nebeneinander angeordnete Backkammern (zwei oder mehrere) ermöglichen bei kontinuierlichem (gleitenden oder Taktbetrieb) die Verhältnisse hinsichtlich Temperatur und Wasserdampf so einzustellen, dass für alle vorkommenden Qualitätsansprüche nun auch bei Backanlagen für Klein- und Mittelbetriebe automatisch die optimalen Werte erreicht werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Backofen mit einem mit einer Beschickungsöffnung und einer Entleerungsöffnung versehenen wärmeisolierten Backraum, in dem eine Backunterlage od. dgl. von der Beschickungsöffnung zur Entleerungsöffnung befördernde Transportvorrichtung angeordnet ist, wobei gegebenenfalls eine die Beschickungsöffnung durchsetzende Beschickungsvorrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung zumindest zwei nebeneinander angeordnete, mit einander entgegengesetzten Bewegungsrichtungen für die Backunterlagen (5) versehene vertikale Fördereinrichtungen (2,9, 13,14, 15) aufweist, welche jeweils im Bereich ihrer einander benachbarten Enden zur Übergabe der Backunterlagen (5) von einer vertikalen Fördereinrichtung (2,9, 13,14, 15) zur nächsten durch eine horizontale Fördereinrichtung (8,10, 20)
miteinander verbunden sind, und dass gegebenenfalls je zwei vertikale Fördereinrichtungen (2,9, 13,14, 15) durch eine den Backraum (1) unterteilende, von den horizontalen Fördereinrichtungen (8,10, 20) durchsetzte Trennwand (11,16, 17) voneinander getrennt sind.
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