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Kettenbackofen mit mehreren übereinanderliegenden, durch Zwischendecken
gegeneinander abgegrenzten Backkammern Die Erfindung erstreckt sich auf Kettenbacköfen.
mit mehreren übereinanderliegenden, durch Zwischendecken gegeneinander abgegrenzten
Backkammern, die von den an endlosen Förderketten angelenkten, am gleichen Ofenende
beschickten und entleerten Backplatten durchlaufen werden.
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Gegenüber bekannten Ofen dieser Art unterscheidet sich der den Gegenstand
der Erfindung bildende Backofen dadurch, daß die unterste Backkammer mit der obersten
durch eine gegenüber den übrigen Kammern abgeschlossene, die Aufgabe- und Entleerungsöffnungen
enthaltende schachtartige Vorkammer verbunden ist, welche den rücklaufenden Kettenstrang
aufnimmt und eine Anheizvorrichtung für die Backplatten enthält.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ofen zu schaffen,
der es ermöglicht, sowohl Großgebäck als auch Kleingebäck, d. h. deutsches Roggenbrot
mit Sauerführung und Weißgebäck aus Weizenmehl, zu backen. Die Verschiedenheit des
Backgutes verlangt nämlich eine besondere Behandlung in bezug auf Schwaden, Temperatur,
Durchlaufgeschwindigkeit und Backzoneneinteilung. Es ist bisher nicht gelungen,
den in diesen Beziehungen stark voneinander abweichenden Betriebsbedingungen so
weit Rechnung zu tragen, daß ein Ofen für beide Gebäcksorten geeignet war.
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Der Ofen gemäß der Erfindung ermöglicht die Ausbildung einer Schwadenzone
und weiter von drei Ausbackzonen, die infolge ihrer mittelbaren Beheizung durch
Dampfrohre das erforderliche Temperaturgefälle haben. In diesem Ofen kann das eine
verhältnismäßig kurze Zeit erfordernde Backen von Semmeln und anderem Kleingebäck;
das in der Hauptsache von 5 bis 7 Uhr früh erledigt sein muß, durchgeführt und dann
das Hauptbacken, nämlich das Brotbacken, bewirkt werden, so daß bei selbsttätiger
Entleerung des Gutes eine große Leistung erreicht ist. ' Weiter ergibt der Ofen
eine bedeutende Platzersparnis, weil die Aufgabe und Abnahme des Gebäcks auf einer
Ofenseite erfolgt und auf kleiner Grundfläche eine große Gesamtbackfläche zusammengefaßt
ist. Der Ofen kann voll ausgenutzt werden, weil alle Gebäcksorten darin gebacken
werden können. Abgesehen von der Ersparnis an Baukosten, bringt er auch eine Ersparnis
an Bedienung und Unterhaltung.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des Backofens nach der
Erfindung veranschaulicht. Abb. r ist ein Längsschnitt durch eine Ausführung, Abb.
2 ein gleicher
Schnitt durch den vorderen Teil einer anderen Ausführung;
Abb.3 zeigt in größerem Maßstabe eine Einzelheit.
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Der dargestellte Backofen enthält vier übereinanderliegende, nach
hinten leicht ansteigende Backkammern i, 2, 3, q., die durch Zwischenwände 5 voneinander
getrennt sind. Die Backkammer i dient als Back- und Schwadenraum und ist mit zwei
Reihen von Heizröhren 6, 7 versehen, während die Backkammern 2, 3, q. als Ausbackräume
dienen und nur je eine untenliegende Heizrohrreihe 8 aufweisen. Hierdurch können
die Kammern so beheizt werden, daß die Temperaturen von der oberen Kammer nach der
unteren stetig sinken. An einer in sich geschlossenen Kette 9, die in Abb. i und
2 durch strichpunktierte Linien angegeben ist und über in gleicher Weise gezeichnete,
Kettenräder i o geht, sind die einzelnen Backplatten i i mittels Bolzen 12 gelenkig
befestigt. Auf diesen Bolzen sitzen Arme 13 (s. Abb. 3), die in Führungen i q. liegende
Rollen 15 tragen. jede Backplatte i i ist ferner mit Laufrollen 16 versehen.
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Beim Übergang aus einer Backkammer in die darunterliegende Kammer
werden die Führungen i q. aus halbkreisförmigen U-Eisen 17 (s. Abb. i) .gebildet.
Außerdem sind an diesen Stellen halbkreisförmige Führungen 18 für die Laufrollen
16 vorgesehen.
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Zwischen denn Ende der untersten Backkammer .4 und -dem Anfang der
obersten Backkammer i liegst .eine gegenüber den übrigen Kammern abgeschlossene
schachtartige Vorkammer i9 mit zwei Heizrohrreihen 2o. Zwischen diesen Heizrohrreihen
werden die Barkplatten i i senkrecht hindurchgeführt. Zu diesem Zweck sind am unteren
und am oberen Ende der Kammer i9 je eine Viertelkreisführung 21 für die Rollen 15
und je eine Viertelkreisführung 22 für die Rollen 16 vorgesehen. Der zwischen den
unteren und den oberen Führungen 21, 22 liegende gerade Teil der Führung i q. ist
ferner bei der in Abb. i veranschaulichten Ausführung mit einer Weiche 23 versehen,
die mittels einer Spindel 2q., Kegelräder 25 und einer weiteren Spindel 26 von außen
einstellbar ist. Diese Weiche kann so verstellt werden, daß sie an die Stelle der
in Abb. i angegebenen Biegung 27 tritt.
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Die Biegung 27 hat zur Folge, daß die Backplatten i i die in Abb.
i angegebene Schräglage einnehmen und das darauf befindliche Backgut aus einer Öffnung
28 der vorderen Schachtwand über eine Führungsplatte 29 aus dem Ofen herausrutscht.
Wird die Weiche 23 so weit verschoben, daß sie die Biegung 27 überdeckt, so gehen
die Backplatten i i ohne Kippen über die betreffende Stelle hinweg. Diese Einrichtung
ist für den Fall zweckmäßig, daß das Backgut nicht nur einmal, sondern mehrere Male
durch die Kammern i, 2, 3, q. hindurchgehen soll.
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Bei der in Abb. 2 angegebenen Ausführung ist in der von der untersten
Backkammer ¢ aufsteigenden Verbindungskammer das Führungsstück 30 so gestaltet,
daß die Backplatten i i schon am unteren Ende der Vorkammer i 9 . kippen und das
Backgut über die Führungsplatte 29 durch eine mittels einer Klappe 31 verschließbare
Öffnung aus dem Ofen austreten lassen. Die Backplatten i i stellen sich alsdann
senkrecht ein und gehen in dieser Lage zwischen den Heizrohrreihen 2o hindurch,
was die Einwirkung dieser Rohre auf die Herdglieder erhöht. Durch eine Biegung 32
erfolgt dann oberhalb der Heizrohrleitungen 2o die Wiederaufrichtung der Backplatten
i i in die wagerechte oder annähernd wagerechte Lage.
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Der beschriebene Ofen eignet. sich für Backware jeder Art und als
Trockenofen für beliebiges Trockengut.