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Kombiniertes Gärgehänge für sowohl frei atfzusetzende Teige und Teigfladen
als auch für Teige in Backformen und auf Backblechen Der Gegenstand vorliegender
Erfindung ist ein kombiniertes Gärgehänge für sowohl frei aufzusetzende Teige und
Teigfladen als auch für Teige in Backformen und auf Backblechen. Bekannt sind Gärgehänge
mit Trägern, die für das Gut nichts weiter als eine flache Unterlage sind. Wohl
ist es möglich, auf solchen Gehängen nahezu alle vorkommenden Teigsorten zu gären,
doch bedarf es zum Umsetzen der Teige von den Gehängen in den Backofen manueller
Tätigkeit, zu deren Verrichtung etwa zwei bis drei gelernte Arbeitskräfte erforderlich
sind.
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Bekannt sind weiterhin Gärbänder, auf denen der zu gärende Teig durch
einen Gärtunnel hindurchgetragen und über eine keilförmige Nase direkt auf das Backband
abgesetzt wird. Solche Gärbänder müssen aber sehr lang sein, da die Gärzeit im allgemeinen
länger als die Backzeit ist. Das Bandmaterial ist zumeist ein rauhes und poröses
Baumwolltuch, das je nach Teigbeschaffenheit bemehlt werden muß, damit der Teig
beim Gären nicht anklebt. Auf solche Gärbänder könnte der Teig selbstverständlich
auch mit Backformen und Backblechen aufgesetzt werden.
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Da aber die Formen und Bleche durch das nötige Einfetten bald schmierig
und durch angebranntes Fett schwarz werden, ist mit Bandverschmutzungen zu rechnen,
aus denen sich unliebsame Verschmutzungen der Böden frei aufgesetzter Teige und
Fladen ergeben können.
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Um etwaige Verschmutzungen beseitigen zu können, ist früher schon
versucht worden, Bänder aus Gummi oder Kunststoff zu verwenden. Es zeigte sich aber
beim Gebrauch solcher Bänder, daß sich auf ihnen die Teigstücke unerwünscht fest
ansaugen. Zuverlässige Abhilfe hiergegen ist durch Bemehlen der Bandoberfläche nicht
erreichbar, weil bei Gummi- oder Kunststoffbändern es nicht zu vermeiden ist, daß
von ihrer glatten Oberfläche das Mehl beim Aufsetzen des Teiges weggestäubt wird.
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Diese Nachteile zu beseitigen, geschieht erfindungsgemäß dadurch,
daß der Teigträger eines jeden Gehänges ein um Rollen gelegtes, mit Anschlägen versehenes
und mittels dieser Anschläge relativ zum Gehänge um dessen Breite hin- und herverschiebbares
endloses Band ist.
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Mit einem automatischen Gärschrank kann man sowohl frei geschobene
und angeschobene Teige und Fladen als auch Teige in Formen und auf Blechen und auch
Teige auf einer Papierunterlage - z. B. auf Silikonpapier - gären und automatisch
auf einen Bandofen übertragen, ohne daß frei geschobene Teigstücke nach einer durch
Backformen und Backbleche erfolgten Gehängeverschmutzung unsaubere Böden bekommen
können.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Teil der Gehängelaufbahn (Kettenbahn) eines Gärschrankes, Fig. 2 ein
Gehänge mit Abschiebeapparat in der Anfangsstellung, Fig. 3 einen Grundriß des Gegenstandes
der Fig. 2, Fig. 4 ein Gehänge mit Abschiebeapparat in der Endstellung, Fig. 5 einen
Grundriß des Gegenstandes der Fig. 4, Fig. 6 einen Abschiebemechanismus, Fig. 7
einen Abschiebebalken mit einem verstellbaren kammartigen Blech.
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Zwischen zwei Ketten 1 sind die Gärgehänge 2 wie üblich in endloser
Bahn beweglich und dabei durch den Gärraum hindurchführbar. Die Gärgehänge sind
je mit einem Abschiebeapparat 3 versehen. Jeder dieser Abschiebeapparate ist wie
folgt ausgebildet: Eine mit 4 bezeichnete Rolle kleinen Durchmessers und eine im
Durchmesser größere Walze 5, die rings ihres Umfanges mit Eindrehungen 6 versehen
ist, sind gemeinsam umspannt mit einem endlosen Band 7, 8, das zur Hälfte aus einem
Baumwolltuch7 und im übrigen aus einer Reihe gummierter Steifen 8 zusammengesetzt
ist. Für frei geschobene oder angeschobene Teige und auch für Teigfladen wird der
Abschiebeapparat
3 des Gehänges 2 mit seinem durch das Eaumwolltuch
7 verkörperten Abschnitt des endlosen P,andes 7, 8 benutzt. Teige in Backformen
oder auf Backblechen werden dem durch die Streifen 8 verkörperten Abschnitt des
endlosen Bandes 7, 8 aufgesetzt. Teigstücke auf Papier, z. B. auf Silikonpapier,
werden mitsamt ihrer Papierunterlage zweckmäßigerweise der Wolltuchpartie 7 des
endlosen Bandes 7, 8 aufgelegt, könnten mit ihrer Papierunterlage aber ebensogut
auch den gummierten Steifen 8 aufgelegt werden.
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Die Anschläge 10 begrenzen die Lage der Backformen und Backbleche
auf dem Abschiebeapparat 3.
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Die an den Stirnseiten des Bandes 7, 8 angebrachten Anschläge 11
dienen dazu, das endlose Band 7, 8 hin-und herbewegen zu können.
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Das Absetzen der gegorenen Teigstücke von den Gehängen 2 geschieht
an der tiefsten Stelle der Gehängebahn und dort oberhalb eines gummierten Transportbandes
12, sobald der Anschlag 11 der Bänder 7, 8 den Gegenanschlag 13 anläuft. Der Anschlag
13 kann fest oder beweglich sein. Indem das Gehänge sich in der vorgeschriebenen
Bahn fortbewegt, der Anschlag 11 vom Gegenanschlag 13 aber festgehalten wird, erfährt
das Band 7 relativ zum Gehänge 2 eine Bewegung, derzufolge der Teig vom Gärgehänge
auf das Abförderband 12 gelangen muß.
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Für flache Teigstücke ist vorgesehen, die Geschwindigkeit des Absetzbandes
7, 8 gleich der des Gummibandes 12 und des Backbandes 14 einzurichten und den Höhenunterschied
sowohl zwischen den Bändern 7, 8 und 12 als auch zwischen den Bändern 12 und 14
so gering wie möglich einstellen zu können. Sollen aber die Teigstücke abgekippt
werden, dann müssen die Höhenunterschiede der Bänder größer eingestellt und gegebenenfalls
auch die Geschwindigkeiten der Bänder so regelbar sein, daß die des jeweils oberen
Bandes eine größere als die des jeweils unteren Bandes ist.
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Soll die eine oder die andere Partie - z. B. die Wolltuchpartie 7
- des Bandes 7, 8 wiederholt benutzt werden, so kann das Band 7, 8 in die Ausgangsstellung
zurückgezogen werden, und zwar längs einer rückläufig geführten Strecke 15 der Gehängekettenbahn
und mit Hilfe eines dort bedarfsweise ein- und ausrückbar vorgesehenen Anschlages
16 (Fig. 1).
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Für zu gärende Teige in Backformen oder auf Backblechen wird der
Abschiebeapparat 3 in der Stellung gemäß Fig. 4 und 5 gebraucht. Backformen oder
Backbleche kommen also auf die Gummistreifen 8 zu sitzen.
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Zum Herunterbringen der Formen von den Gehängen ist ein Querbalken
17 vorgesehen (Fig. 6), den man hinter die Backformen greifen lassen kann, so daß
die Formen von den Gummistreifen 8 abgleiten und schließlich auf das Abförderband
12 gelangen müssen, durch welches die Übertragung auf das Netzband 14 des Backofens
erfolgt.
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Um mit Sicherheit zu erreichen. daß die Formen ausgerichtet zum Netzband
14 gelangen, ist eine Stoßstange 18 vorgesehen (Fig. 6), mit welcher die Backformen
nach dem Verlassen der Gärgehänge von hinten angestoßen und dadurch in ihrer beim
Abgang vom Gehänge vielleicht etwas in Unordnung geratenen Reihe wieder ausgerichtet
werden. Gesteuert wird die Stoßstange 18 mittels einer Kurvenschiene 19 und einer
Rolle 20.
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Für die Backbleche, die von den Gehängen 2 auf der aus den Gummistreifen
8 bestehenden Partie des endlosen Bandes 7. 8 getragen und beim Aufsetzen bis gegen
die Anschläge 10 gerückt sind, ist die Heinrich tung zum Wiederabsetzen von dem
Gehänge bzw. zum
Übertragen auf ein Abförderband 12 wie folgt vorgesehen: Dem Querbalken
17 ist ein sogenanntes lEZammblech 21 angebracht (Fig. 6), mit dessen Zähnen 22
zwischen die Gummistreifen 8 und zugleich hinter die Bleche gegriffen und dadurch
der Übergang der Bleche auf das Abförderband 12 bzw. auf ein Zubringerband für den
Ofen herbeigeführt werden kann. Im Rammblech vorgesehene Schlitze 23 lassen dieses
Blech, solange es nicht gebraucht wird, relativ zum Ouerbalken 17 anheben und in
sodann unwirksamer Stellung am Querbalken 17 festlegen. Um Teigstücke mit Papierunterlage
vom Gehänge herunterzubringen bzw. auf ein Abförderband 12 oder ein Backband 14
übertragen zu können, sind am Antriebsmechanismus des Querbalkens 17 Saugnäpfe 24
vorgesehen, die durch Rohr-und Schlauchleitungen 25, 26 mit einer Saugpumpe in Verbindung
gesetzt und wie in Fig. 6 auf das Papier aufgedrückt werden können, um es vom Band
7, 8 abzuziehen, sobald der Querbalken 17 mit Bezug auf Fig. 6 aus seiner rechten
Endlage in die punktiert eingezeichnete linke Endlage bewegt wird.
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Sobald das Abziehen des Papiers von dem Band 7, 8 beendet ist, die
Teigstücke mit ihrer Papierunterlage also auf das Gummiband 12 gebracht sind, wird
mittels eines Ventils die Saugwirkung unterbrochen und dadurch das Papier von den
Saugnäpfen sofort losgelassen.
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Die Überführung des Papiers vom Gummiband 12 auf das Netz- bzw. Backband
14 soll ebenfalls durch eine Saugnapfeinrichtung in Verbindung mit einer Antriebsvorrichtung
des Querbalkens 17 (Fig. 6) bewirkt werden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Gärvorrichtung mit in endloser Bahn umlaufenden
Gärgehängen, dadurch gekennzeichnet, daß der Teigträger eines jeden Gehänges (2)
ein um Rollen (4, 5) gelegtes, mit Anschlägen (11) versehenes und mittels dieser
Anschläge relativ zum Gehänge um dessen Breite hin- und herverschiebbares endloses
Band (7, 8) ist.
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2. Gärvorrichtung mit Gärgehängen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der endlosen Bahn der Gehänge (2) ein rückläufig geführter Bahnabschnitt
(15) mit einem wahlweise ein-und ausrückbaren Anschlag (16) angeordnet ist. um die
den Gehängen (2) zugehörigen Bänder (7, 8) nach einer jeden um die Rollen bzw. Walzen
(4, 5) erfolgten Verstellung in die Ausgangsstellung zurückzuführen.
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3. Gärvorrichtung mit Gärgehängen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das endlose Band (7, 8) über die eine Hälfte seiner Gesamtlänge aus einem die
ganze Breite deckenden Baumwolltuch (7) besteht und über die andere Hälfte seiner
Gesamtlänge aus einer Reihe in Abständen längsparallel verlaufender Streifen (8)
zusammengesetzt ist.
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4. Gärvorrichtung mit Gärgehängen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Band (7, 8) Anschläge (10) zur Endlagenbegrenzung für aufzusetzende
Backformen und Backbleche angeordnet sind.