<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Beeinflussung der Stärke galvanischer Überzüge.
Bei der Galvanisierung von Gegenständen handelt es sich gewöhnlich darum, entweder Niederschläge gleicher Stärke zu erreichen oder auf den der Abnutzung stärker ausgesetzten Stellen einen stärkeren Niederschlag anzubringen, als an den andern Stellen, d. h. also Überzüge mit verdickten Stellen in einem Arbeitsgang herzustellen. Die Herstellung gleichmässig starker Niederschläge ist häufig dadurch unmöglich gemacht, dass der zu galvanisierende Gegenstand mit der Anode, z. B. infolge seiner Formgestaltung, verschieden starke Felder ergibt, wodurch z. B. an den Rändern und an Stellen, die der Anode näher liegen, stärkere Überzüge gebildet werden, als an andern von der Anode weiter entfernt liegenden Stellen.
Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren, bei welchem die Niederselagstärke durch entsprechende Formgestaltung der Anode geregelt bzw. beeinflusst wird. Die Regelung der Niederschlagstärke ist an sich bekannt. So ist z. B. ein Verfahren bekannt, darin bestehend, dass im Bade zwischen Ware und Anoden Platten aus isolierenden Stoffen, wie Glas u. dgl. angebracht werden, die mit Ausschnitten versehen sind, welche den Stromlinien den Zutritt zu den von den Platten gedeckten Partien erschweren, so dass eine ungleichförmige Stromverteilung entstehen muss.
Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, dass die Gegenstände im Elektrolyten in geschlossene Zellen aus elektrisch isolierenden Stoffen gehängt werden, die nur da mit entsprechenden Öffnungen für ungehinderten Stromdurchgang versehen sind, wo eine Verstärkung des galvanischen Niederschlages gewünscht wird.
Gemäss der Erfindung ist es durch Verwendung von Anoden, die mit Vorsprüngen, Vertiefungen, Ausnehmungen entsprechender Gestalt versehen sind, möglich gemacht, sowohl Überzüge gleicher Stärke, als auch örtlich verdickte oder verdünnte Überzüge herzustellen und allen Anforderungen die an den metallischen Überzug gestellt werden zu entsprechen, wobei durch Kombination von solchen Anoden mit den bekannten Masken oder den andern zur Beeinflussung der Niederschlagstärke bekannten Mass- namen, wie z. B. Einsätzen, Gittern, Schirmen, Firnisüberzügen u. dgl. eine grosse Mannigfaltigkeit in der Herstellung gleichmässiger oder ungleich starker Metallüberzüge erreichbar ist.
In der Zeichnung ist in den Fig. l und 2 als Ausführungsbeispiel eine Anode für die Galvanisierung von Löffeln veranschaulicht.
Bei der Galvanisierung von Löffeln wird, wie in Fig. 3 gezeigt ist, angestrebt, den galvanischen Überzug an den Stellen n, bund s zu verstärken. Die Kante s wird durch Spitzenwirkung von selbst verdickt, ohne dass hiezu weitere Massnahmen zu treffen sind. Zur Verstärkung der Stellen a und b wird bei dem in der Fig. 1 und 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiele von einer rahmenförmigen Anode 1 Gebrauch gemacht, deren eine Rahmenleiste der Ausbuchtung a des Löffels entsprechende und ihr gegen- überstehende Ausbuchtungen al besitzt und deren andere Rahmenleiste mit dem unteren Löffelstiel b gegenüberstehenden Ausbuchtungen bl versehen ist, während der mittlere Teil der Anode, der dem Griffteil des Löffels gegenübersteht, rahmenförmig aufgeschnitten ist.
Es wird daher nach dem Einsetzen des Löffels in das Bad durch die Einwirkung des elektrischen Stromes in der Mitte des Löffelteiles a an der Stelle der kürzesten Entfernung zwischen Anode und Löffel ein stärkerer Niederschlag gebildet werden, als an den weiter abstehenden Stellen. Je grösser der Abstand d, d d2 wird, desto schwächer wird der Niederschlag sein. Der gleiche Vorgang tritt auch am unteren Löffelstiel b ein. Je grösser der Abstand e, el, e2 ist, desto schwächer wird der Niederschlag. Der Niederschlag an dem Griffteil 2, dem eine Ausnehmung der Anode, also ein unwirksamer Anodenteil
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
unteren Rahmenleiste bewerkstelligt' (siehe Pfeile j). An diesem Griffteil wird daher der schächte Niederschlag gebildet.
Die Anodenstangen c verbinden den oberen Teil der Anode bzw. die obere Rahmenleiste mit dem unteren Anodenteil bzw. der unteren Rahmenleiste und können abgedeckt werden.
Die Annäherung zwischen der Anode und Kathode (Ware) kann naturgemäss auch durch eine auf andere Weise erzielte Formgestaltung der Anode erreicht werden.
Der Zweck der Anodenformung kann aber auch der sein, die bei ebenen Anoden auftretende Ungleichheit der Niederschlagstärke zu verhindern, u. zw. durch Anformung der Anoden an die gegebene Form der Kathoden.
Die serienweise Galvanisierung durch serienweise Einsetzung von Löffel-und Anodenreihen ermöglicht den galvanischen Niederschlag gleichzeitig auch auf der Oberseite der Löffel in verschiedener Stärke zu bilden, wie in Fig. 4 gezeigt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Beeinflussung der Stärke galvanischer Überzüge, gekennzeichnet durch eine dem herzustellenden Metallüberzug bzw. der Form des zu galvanisierenden Gegenstandes entsprechende Ausbildung bzw. Profilierung der Anode mit Vorsprüngen, Vertiefungen, Ausnehmungen u. dgl. wodurch zwischen der Anode und dem zu überziehenden Gegenstand Zwischenräume und infolgedessen Stromlinien beliebiger Wirksamkeit gebildet werden.