<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Appretieren und Mustern von Geweben.
Es ist bekannt, dass es schwierig ist, Kupfersalze auf Baumwollfasern zum Halten zu bringen, weshalb die Verwendung von Kupfersalzen zum Drucken und Färben von Geweben bisher sehr beschränkt ist. Auf Grund langwieriger Versuche wurde nun gefunden, dass viele neue Wirkungen auf Geweben erzielt werden können, wenn sie mit einer Lösung von Baumwolle oder einer andern Zellulose in ammoniakalischem Kupferoxyd in Verbindung mit solchen chemischen Agentien behandelt werden, die mit dem in der Lösung enthaltenen Kupfer unlösbare Kupferverbindungen bilden. Die Behandlung von Geweben mit ammoniakalischer Kupferoxydlösung allein ist bekannt.
Von den bekannten Verfahren unterscheidet sich aber das Vorliegende dadurch, dass das Kupfer nicht weggeschafft, sondern mittels der verwendeten Agentien in unlösliche Kupferverbindungen übergeführt wird, welche die eigenartigen Wirkungen auf dem Gewebe erzeugen.
Die Zelluloselösung kann in bekannter Weise hergestellt und auf merzerisierten oder nicht merzerisierten Baumwollgeweben auf Leinen-, Woll-, Seiden-oder andern Geweben durch Drucken, Beizen oder in anderer Weise aufgetragen werden. Die chemischen Agentien, z. B. Farben, können nach dem Bedrucken, Beizen oder Behandeln mit der Zelluloselösung oder auch vor der Behandlung mit der Zelluloselösung aufgebracht werden.
Die verwendete ammoniakalische Kupferoxydlösung kann entweder vollständig oder vorteilhafter teilweise mit Zellulose gesättigt werden, die in beliebiger Beschaffenheit, gebleicht und ungebleicht, merzerisiert, gebeizt, gefärbt oder in anderer Weise behandelt zur Anwendung kommen kann. Zweckmässig werden 1-3% Zelluloselösung (gebleichte Baumwolle) in ammoniakalischem Kupferoxyd von ungefähr 30 g Kupfer in 1000 cm3 Lösung verwendet.
Der Zelluloselösung können chemische Agentien. wie Beizen, Pigmente, Farbstoffe u. dgl. beigemengt werden. Das Gewebe wird nach Aufbringen der Zelluloselösung an der Luft oder mittels Dampf getrocknLt.
Die Anwendungsmöglichkeiten des Verfahrens sind sehr gross. Es werden daher nachstehend nur einige Beispiele gegeben, um die Mannigfaltigkeit der erreichbaren Ergebnisse anzudeuten.
Die Behandlung eines Gewebes nach Aufbringen der Zelluloselösung mit Ätznatron-oder mit Seifenlösung ergibt ein gut verwendbares Dunkelbraun. Durch Merzerisieren des behandelten Gewebes wird die Doppelwirkung von Braun auf merzerisiertem Grund erhalten. Durch Merzerisieren von glattem oder neuerlichem Merzerisieren von bereits merzerisiertem Gewebe, auf dem die Zelluloselösung aufgedruckt worden ist, können Transparentwirkungen erzielt werden, die in Verbindung mit andern erwähnten Behandlungen wieder neue Wirkungen hervorrufen. Die Behandlung mit Sulfiden oder Polysulfiden ergibt schwärzliches Grün oder Schwarz.
Besondere Wirkungen werden erzielt, wenn das Gewebe entweder vor oder nach dem Aufbringen der Zelluloselösung, oder vor oder nach der Behandlung mit Sulfiden, mit Grundfarben oder Sulfiden oder andern Farbstoffen gefärbt wird. Geeignete Farbstoffe können den Sulfid- oder Polysulfidlösungen hinzugefügt werden, wodurch schwarze Muster auf farbigem Grund erhalten werden. Die Gewebe können mit Tannin, mit metallischen Beizen od. dgl. gebeizt werden entweder vor oder nach Aufbringen der Zelluloselösung und werden dann mittels geeigneter Farbstoffe gefärbt.
Die Behandlung mit Rongalit erzeugt Gelbbraun, die Behandlung mit Ammoniummolybdat Lichtgrün und mit Ammoniumvanadinat Grüngelb. Die mit den beiden letzterwähnten Salzen und mit einigen andern Salzen erzielten Wirkungen sind neu, insbesondere wenn Gewebe behandelt werden, die sich unter Spannung, befinden. Die gedruckten Muster erscheinen dann samtartig erhaben. Viele andere W'rkungen können noch durch Behandeln von Geweben mit der Zelluloselösung und mit andern chemischen Agentien, ah die erwähnten, erreicht werden.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.