AT105345B - Verfahren zur Behandlung von Textilfäden, Garnen, Geweben u. dgl. zur Erhaltung von Farb- und (oder) Glanzunterschieden. - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Textilfäden, Garnen, Geweben u. dgl. zur Erhaltung von Farb- und (oder) Glanzunterschieden.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Behandlung von Textilfäden, Garnen, Geweben u. dgl. zur Erhaltung von Farb-und (oder) Glanznnterschieden. Es ist bekannt, Mehrfarbeneffekte auf Textilwaren in der Weise herzustellen, dass man neben mit sauren Lösungen von Thiosulfaten behandelten tierischen Fasern unbehandelte Fasern beliebiger Art verwendet und mit zum Färben von Wolle geeigneten Farbstoffen, ausgenommen basischen Farbstoffen ausfärbt. Man macht dabei von der Beobachtung Gebrauch, dass die mit angesäuerten Thiosulfatlösungen vorbehandelte Wolle und andere Tierfasern die Aufnahmefähigkeit für eine Reihe von Farbstoffgruppen, besonders für Säure-, Azo-, Chromentwicklungs-, Beizen-, Direkt-und Schwefelfarbstoffe einbüssen. Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren werden nach der Erfindung Farb-und Glanzunterschiede oder beide dadurch hervorgerufen, dass man die Materialien ausfärbt, nachdem die Fäden durch eine geeignete Vorbehandlung einen verschiedenen Schwefelgehalt besitzen bzw. die verschiedenen Teile der Fäden auch verschiedenen Schwefelgehalt haben und demgemäss ein verschiedenes Aufnahmevermögen für die Farbstoffe besitzen. Dies wird durch die verschiedene Art des Niederschlages von Schwefel erreicht. Vorliegende Erfindung geht von der Tatsache aus, dass es möglich ist, Zellulosefäden und Garne, sowohl künstliche als natürliche, wie Kunstseide und Baumwolle und andere Textilfasern, z. B. tierische, wie Wolle, Naturseide u. dgl., in demselben Farbbade verschieden anzufärben und diesen Materialien verschiedenen Glanz zu geben oder beides, dadurch, dass man auf oder in einen Teil der Fäden einen EMI1.1 gilt sowohl für verschiedene Fäden untereinander wie für verschiedene Teile desselben Fadens. Dieser Schwefelniederschlag kann auf verschiedene Weise angebracht werden. Man kann z. B. die Fäden in Polysulfidlösungen der Alkalimetalle oder Ammoniak tränken und nachher in einem Säurebade behandeln. Mann kan auch Schwefel in einem organischen Lösungsmittel lösen, die Fäden darin tränken und nachher das Lösungsmittel verdampfen. Es bleibt dann ein fein zerteilter Schwefelniederschlag in oder auf den Fäden zurück. Man kann z, B. auch die noch schwefelhaltige ungebleichte Viskoseseide verwenden. Die Anwesenheit dieses Schwefels wird durch die vorliegende Erfindung benutzt, um Textilfäden, wie Wolle, Seide, Baumwolle, Kunstseide oder daraus hergestellte Gewebe u. dgl. differential anzufärben oder darauf Glanzeffekte zu erzeugen. Es gibt z. B, organische Farbstoffe, welche in geeigneter, z. B. sulfithaltiger Lösung, schwefelhaltige Fäden anders anfärben als schwefelfreie. Ein Beispiel dieser Art ist Indanthrenrosa ; welches geschwefelte Fäden violett und die ungeschwefelten rosa anfärbt. Bei einer andern Ausführungsform des Verfahrens wird der Schwefel auf oder in den geschwefelte Fäden mittels geeigneten Metallsalzlösungen in gefärbte oder ungefärbte Metallverbindungen umgewandelt, z. B. in Sulfide, welche sich fest auf oder in den Fäden absetzen. Die Farbstoff-oder Metallsalzlösungen müssen derartig sein, dass der Schwefel aus den geschwefelten Fäden nicht auf derartige Weise herausgelöst wird, dass er in die Lösung hineindiffundieren kann, sondern nach der Lösung unmittelbar auf den Fäden fixiert wird. Sonst würde die Gefahr bestehen, dass auch der schwefelfreie Fadenteil angefärbt wird. Als Beispiel dieses Verfahrens kann die gelinde Erwärmung eines Gewebes, dessen Schuss z. B. aus schwefelhaltiger ungebleichter Viskoseseide und dessen Kette aus schwefelfreier gebleichter Viskoseseide <Desc/Clms Page number 2> EMI2.1 salze, oder im allgemeinen sich mittels. des Schwefels desFadeiis, auf dem letzteren niederschlagen lassen. Wenn das Metall einmal auf den ungebleichten Faden niedergeschlagen ist und das Gewebe ausgewaschen worden ist, kann man das letztere in einem zweiten Farbbad mit einem andern, z. B. organischen Farbstoff nachfärben. Die Metallverbindung auf den geschwefelte Fäden kann dabei als Beize dienen und durch Beizwirkung eine von der der ungeschwefelten Fäden oder des Fadenteiles verschiedene Farbe herausbringen. Z. B. ist. es möglich, die Schwefelverbindung des Metalles auf den Faden in ein Oxyd überzuführen und darauf mit einem Farbstoffe wie Alizarin, welcher verschieden gefärbte Farbstofflacke mit Metalloxyden, wie Eisen-oder Aluminiumoxyd, bildet, zu färben. Hat die Metallbeize selbst schon eine Farbe, so entsteht nach dem Zusatz des zweiten Farbstoffes eine Mischfarbe. Unter gewissen Umständen ist es ebenfalls möglich, nach der Färbung die Metallbeize wieder aus dem geschwefelte Faden herauszulösen, z. Bt-AL-Verbindung mittels schwacher Säuren, ohne den Farbunterschied zwischen geschwefelten und ungeschwefelten Fäden oder dem Farbstoff selbst zu zerstören. Die Erfindung kami in sehr vielen Ausführungsformen angewandt werden. Selbstverständlich kann man das obenbeschriebene Verfahren sowohl an den Fäden, als nach deren Weiterverarbeitung, z. B. nach dem Weben, also im Stück, oder nach dem Stricken, ausführen. Man kann z. B. den Fäden verschiedene Menge-Schwefel einverleiben oder die geschwefelten Fäden oder einen Teil derselben in verschiedenem Masse entschwefeln, so dass 10, 20 oder mehrere Prozente des ursprünglichen Schwefels übrigbleiben und auf diese Weise, insbesondere bei Viskoseseide, nach dem Verweben und eventueller Nachbehandlung gemäss der Anmeldung die verschiedensten Farb-oder Glanzeffekte hervorrufen, die Glanzeffekte auch in ungefärbtem Zustande. Eine andere Ausführungsform. insbesondere bei Viskoseseide, ist die, bei welcher in einem einzigen Faden Unterschiede im Schwefelgehalt hervorgerufen werden, dadurch z. B., dass man durch milde wirkende Entsehweflungsmittel, z. B. eine sehr verdünnte Na2S-Lösung, z. B. 1%, welche Lösung kalt und während kurzer Zeit angewendet wird. nur den an der Aussenseite des Fadens anhaftenden Schwefel entfernt, jedoch den Kern des Fadens seinen Schwefel behalten lässt. Färbt man nachher nach der Erfindung, z. B. mit einer 1%-Lösung . von Silbernitrat mit einer genügenden Menge Natriumsulfit, so bekommt man einen glänzenden braun- EMI2.2 anzufärben und nachher den Schwefel aus dem Kern zu entfernen oder auch darin zu lassen. Man bekommt dann einen gefärbten Faden, welcher matt ist. Auch hat es sich herausgestellt, dass es nicht nötig ist, den Unterschied im Schwefelgehalt der zu verarbeitenden Fäden schon vor dem Verweben anzubringen, sondern dass man auch bei einem aus nur gleichmässig geschwefelten Fäden hergestellten Gewebe od. dgl. das Verfahren benutzen kann. Es ist nämlich möglich, in ein derartiges Gewebe an bestimmten Stellen einen Unterschied im Schwefelgehalt hervorzurufen oder die Fäden an bestimmten Stellen im Gewebe mehr oder weniger von Schwefel zu befreien. In einem auf derartige Weise vorbehandelten Gewebe kann man nachher gemäss dem Verfahren die gewünschten Farb- und Glanzunterschiede hervorbringen. Die stellenweise Verminderung oder Entfernung des Schwefels in einem Gewebe kann man auf verschiedene Weise zustande bringen, z. B. dadurch, dass man mittels einer schwefellösenden oder schwefelbindenden Flüssigkeit oder Paste Muster aufdruckt und nach dem Auswaschen des Tuches in einem Farbbade nachbehandelt. Für diesen Zweck kann-eine 10-bis 15% ige Lösung von Na2S, mit geeigneten Verdickungsmitteln verdickt, wie z. B. Stärke usw., dienen. Die Wirkung kann durch Hitze, z. B. Dampf, gesteigert werden. Auch kann man durch Aufdrucken eines wasserabstossenden Stoffes, wie Wachs u. dgl., stellenweise den Schwefel gegen auflösende Wirkungen schützen und den Grund'des Gewebes nachher von Schwefel befreien. Besonders bei der Viskoseseide hat das vorliegende Verfahren den natürlichen Elfolg, dass die schönsten Glanzeffekte entstehen, weil die schwefelhaltigen Stellen des Gewebes ihr mattes Aussehen behalten. Man bekommt auf diese Weise den gleichen Effekt, als wenn man mittels eines Jacquard- webstuhles aus geschwefelten und ungeschwefelten Fäden des Muster herstellte. Natürlich kann man auch zusammen mit der schwefelbindenden oder schwefellösenden Flüssigkeit oder Paste einen geeigneten Farbstoff aufdrucken. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Behandlung von Textilfäden, Garnen, Geweben u. dgl. zur Erhaltung von Farbund (oder) Glanzunterschieden, dadurch gekennzeichnet, dass man die erwähnten Materialien ausfärbt. nachdem die Fäden durch eine geeignete Vorbehandlung einen verschiedenen Sehwefelgehalt besitzen bzw. die verschiedenen Teile der Fäden auch verschiedenen Schwefelgehalt haben.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man auf oder in einen Teil der Fäden Schwefel in fein zerteilter Form niederschlägt und nachher die geschwefelten und ungesehwefelten Fäden in demselben Farbbad behantlelt. <Desc/Clms Page number 3>3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass man einem Teile der Fäden einen andern Schwefelgehalt gibt als einem andern Teile und darauf diese Teile mit oder ohne ungesehwefelte Fäden in dem gleichen Farbbade behandelt.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den verschiedenen Partien einer Menge gleichmässig geschwefelter Garne eine verschiedene Quantität Schwefel entzieht und darauf die Garne zusammen im gleichen Farbbade behandelt.5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man mittels einer geeigneten Nachbehandlung, z. B. stellenweiser Entschwefelung, verschiedene Glanzeffekte hervorruft.. EMI3.1 mittel nur die Aussenseite des Fadens entschwefelt wird.7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man durch geeignete Farbstofflösungen nur die Aussenseite der Fäden anfärbt und nachher den Kern der Fäden entschwefelt.8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem aus geschwefelte Textilfäden hergestellten Gewebe durch stellenweise vollständige oder teilweise Entfernung des Schwefels Muster aufgebracht werden, welche durch eine Nachbehandlung in einem Farbbade nachher einen andern Farbton oder Glanz oder beide besitzen als der Grund des Gewebes.9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe verwendet, welche mit Schwefel chemisch reagieren, derart, dass auf geschwefelte oder ungesehwefelte Fäden oder Fadenteile verschiedene Farben entstehen.10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man in den schwefelhaltigen Fäden oder Fadenteilen mittels geeigneter Metallsalzlosungen unlösliche Metallsulfid niederschlägt, während die ungeschwefelten Fäden oder Fadenteile ihre Farbe nicht ändern.11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die mit Metallsalzlösung vorbehandelten Fäden mit einem organischen Farbstoff nachfärbt, wobei die auf den geschwefelte Faden oder Fadenteilen niedergeschlagene Metallverbindung als Beize dient und dadurch Farbunterschiede mit gleichzeitig behandelten nicht geschwefelte Fäden erreicht werden.12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man nach der Nachfärbung mit einem organischen Farbstoff die Metallbeize aus den geschwefelte Fäden mittels geeigneter Mittel EMI3.213. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7 und 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlung im Farbbade stattfindet nach der Verarbeitung der Fäden z. B. auf dem Webstüch
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