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Leisten für Schuhwerk.
Das über den üblichen Leisten hergestellte Schuhwerk zeigt den Nachteil, dass es sich vielfach nach aussen hin übertritt, indem der Fuss das Streben hat, sich über die Sohlenkante hinaus zu bewegen.
Da der Fuss hinten durch die steife Fersenkappe gehalten wird, ist dieses Übertreten ein Beweis für unrichtige Leistenform. Die Mittellinie der Fusssohle fällt im getragenen Schuh der Regel nach nicht mehr mit der Mittellinie der Leistensohle zusammen. Daraus ergibt sich ungleichmässiges Abnutzen der Schuhsohle und auch des Absatzes.
Man hat versucht, diese Erscheinung durch eine besondere Gestaltung des Leistens zu beseitigen, derart, dass die Mittellinie des Leistens am hinteren Teil einen Winkel mit der Mittellinie des vorderen Teiles bildet. Bei den bekannten Einrichtungen lag aber der Schnittpunkt zwischen der Mittellinie des hinteren Teiles unrichtig, u. zw. zu weit nach vorn in der Ballengegend. Teilweise war auch der Winkel zwischen den Mittellinien zu klein.
Vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass der Schnittpunkt der Mittellinie des hinteren Leistenteiles mit der Mittellinie des vorderen Leistenteiles etwa im letzten hinteren Drittel des Leistens liegen muss und dass der von beiden Mittellinien eingeschlossene Winkel etwa 10 betragen muss.
Ausserdem ist es erforderlich, am hinteren Leistenteil den Querschnitt anders zu wählen als es üblich ist, indem die Holzmasse beiderseits der Mittellinie gleichmässiger verteilt werden muss.
Die beiliegende Zeichnung gibt nun in Fig. l und 2 die theoretische Grundlage für die Wahl dieses Schnittpunktes an Hand des im Grundriss gezeigten Fussskelettes. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den hinteren Leistenteil, etwa längs der Linie a-a der Fig. 4, wobei die übliche Leistenform mit punktierten Linien und die gemäss der Erfindung veränderte Leistenform voll gezeichnet ist. Fig. 4 zeigt eine gemäss der Erfindung ausgebildete Grundform der Leistensohle. Fig. 5 zeigt einen über diese Grundform gebauten Leisten.
Die bisherige Theorie betrachtet das Fussgerüst als ein Gewölbe, welches sich an der Ferse und an dem Ballen auf den Boden aufstützt, wobei angenommen wird, dass der Fuss sich längs einer Linie abwälzt, die etwa die Mitte der Grosszehe mit dem Mittelpunkt der Ferse verbindet. Diese Meyersche Gehlinie ist die Grundlage der theoretischen Schuhkonstruktion geworden. Tatsächlich ist aber die Wirkung des Fussgerüstes nicht so einfach, vielmehr sind hebelartige Wirkungen vorhanden.
Der eine dieser Hebel ist in Fig. 1, der andere in Fig. 2 angedeutet.
Das Schienbein stützt sich auf das Sprungbein 1, u. zw. an der in Fig. 1 rechtsliegenden Seite.
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Zehen, deren Knochen aber für die Aufnahme der Körpergewichte wenig mitwirken. Die drei Keilbeine 3 und die drei Mittelfussknochen 4 bilden ein Quergewölbe, und dieses wird nun durch den zweiten Hebel (Fig. 2) gestützt.
Dieser zweite Hebel, welcher ein Längsgewölbe bildet, besteht aus dem Fersenbein 5, dem Würfelbein 6 und den beiden äusseren Mittelfussknochen 7, an welche wieder die Zehen anschliessen. Das Sprungbein 1 liegt nun, wie aus Fig. 2 ersichtlich, auf dem Fersenbein auf. Der hintere Teil des Fersenbeins stützt sich auf die Sohle und trägt dabei das Sprungbein. Der äussere Hebel (Fig. 2) verhindert auf diese Weise ein Einknicken des gewölbten, inneren Hebels (Fig. 1). Um diese Stützung zu ermöglichen, muss
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der äussere Hebel gegen den inneren gedrückt werden und möglichst gerade auf den Boden aufsetzen. Die Gestaltung des Schuhes am hinteren Teil muss, um die richtige Stütze zu geben, etwa der Stellung. und Funktion des Fersenbeines entsprechen.
Das bedeutet, dass die hintere Leistenpartie gegen die vordere um etwa 100 abgewinkelt werden muss, u. zw. muss die Abwinkelung um einen Punkt geschehen, der über dem Sprungbein liegt. Die Abwinkelung muss nach aussen gerichtet sein.
Daraus ergibt sich die in Fig. 4 ersichtliche Grundform der Leistensohle. Die vordere durch Halbieren der Querlinie gewonnene Mittellinie 9 der Sohle 8 ist um den Punkt m nach aussen abgewinkelt, so dass die Mittellinie 10 des hinteren Leistenteils mit der Verlängerung der Linie 9 einen Winkel von
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- Auch der Querschnitt des Leistens muss etwas anders sein, als es bisher üblich ist. Bisher war der Querschnitt, wie in Fig. 3 punktiert gezeichnet ist, innen konvex- und aussen konkav, so dass also die grössere Holzmenge an der Innenseite der Mittellinie 10 liegt. Tatsächlich muss aber, um eine fussähnliche Stellung der Ferse-zu erzielen,,-das Holz etwa'beiderseits-der Mittellinie gleichmässig verteilt werden, wie in Fig. 3 mit vollen Linien gezeigt ist. An der inneren Seite soll sich eine Höhlung befinden, an der äusseren dagegen eine Wölbung, umgekehrt, wie es bei der üblichen Leistenform die Regel ist.
-- PATENT-ANSPRÜCHE :..-
1. Leisten für Schuhwerk, bei welchem der hintere Teil gegen den vorderen Teil nach aussen schräg
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Drittel der Leistenlänge nach hinten liegt.