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Einrichtung zum Läuten von Glocken mit Antrieb durch einen Elektromotor.
Es sind bereits Einrichtungen zum Läuten von Glocken mit Antrieb durch einen Elektromotor bekannt, bei welchen der Elektromotor mit der Glocke derart zwangsläufig verbunden ist, dass sein Anker jede Hin- und Rückschwingung der Glocke mitmacht, wobei der Elektromotor die Glocke in beiden Sehwingungsrichtungen antreibt.
Diese Anordnung ergab zwar an sich günstige Antriebsverhältnisse und eine gute Ausnutzung des Elektromotors, jedoch lag ein grosser Nachteil bei den bekannten Einrichtungen darin, dass der Elektromotor die Glocke über eine auf deren Achse angeordnete Seilscheibe antreibt. Infolgedessen griff das Antriebsseil stets mit dem gleichen Hebelarm an der Glockenachse an, und da beim Höherschwingen der Glocke deren Widerstand und damit die Antriebsarbeit zunimmt, wird der Motor hiebei überlastet, und um die nachteiligen Folgen einer solchen Überlastung für den Motor und deren Rückwirkung aufs Netz bei Verwendung von Kurzschlussankermotoren zu vermeiden, muss ein stärkerer Motor verwendet werden.
Dieser Mangel soll nun durch den Gegenstand vorliegender Erfindung behoben werden.
Das Neue bei der Einrichtung gemäss der Erfindung besteht darin, dass an den Enden eines starr auf die Glockentchse aufgesetzten, zu beiden Seiten derselben sich erstreckenden Doppelhebels ein über das Antriebsrad der Motorwelle laufendes Zugorgan angreift.
Dank dieser Einrichtung wird eine Überlastung des Motors beim Emporschwingen der Glocke vermieden.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Einrichtung in Seitenansicht, Fig. la zeigt eine Einzelheit hievon in grösserem Massstab.
Auf der Welle 1 des Kurzschlussmkermotors M (Fig. 1) ist ein Kettenrad 2 befestigt. Über dasselbe läuft eine Gelenkkette 3, deren Enden in Zugstangen 4 und 5 übergehen, welche an den Enden eines Doppelhebels 6 drehbar und federnd angeschlossen sind, indem in den gegabelten Enden des Doppelhebels durchbohrte Drehbolzen4a, 5a sitzen, durch deren Bohrung die Zugstangen 4 bzw. 5 frei hindurchtreten (Fig. la). Zwischen diesen Drehbolzen und den Stangenköpfen sind Schraubenfedern 65 auf die Stangen aufgesetzt.
Der Doppelhebel 6 ist am Glockenjoch 7 so befestigt (er könnte auch an der Glocke G selbst angeordnet sein), dass er sich zu beiden Seiten der Glockenachse 8 erstreckt, und seine beiden Arme sind gegen den Motor hin nach oben gebogen, so dass die beiden geometrischen Arme des Doppelhebels auf der Seite gegen den Motor M einen Winkel-x einschliessen, der kleiner ist als 180 . An Stelle der Zug- stangen- und 5 können auch Seile oder Bänder verwendet werden. Ein Stetierapparat 9 ist mittels Gestänge etc. mit dem Glookenjoch 7 in Bewegungsverbindung.
Ein Elektromagnet 10 einer Klöppelfangvorrichtung ist samt dem Motor Af mittels Leitungen mit dem Steuerapparat 9 in Verbindung, welcher die Stromzuführung für Motor und Elektromagnet reguliert. In der Mittellage bilden die geo-
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ändern und die Gelenkpunkte des Doppelhebels 6 sich mehr der Motorwelle und Glockenachse nähern. Der Hebelarm, an welchem das Zugorgan wirkt, nimmt hierdurch stetig ab, infolgedessen auch das auf
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die Gloekenachse ausgeübte Moment.
Ebenso nimmt hiebei nach Ausschaltung des Motorstroms die Geschwindigkeit, mit welcher die Zugorgane durch die schwingende Glocke bewegt werden, stetig ab, bis zu Null, so dass der Motor richtig zum Stillstand kommt und alsdann beim Rückschwingen der Glocke durch diese von Null ab in umgekehrtem Drehsinne stetig wieder beschleunigt wird, bis er die Drehgeschwindigkeit erreicht hat, bei welcher der Strom wieder, u. zw. diesmal umgekehrt, zugeschaltet wird.
In den beiden äussersten Stellungen werden die Zugorgane allerdings etwas zu lang, was aber einerseits durch die besondere Ausbildung des Doppelhebels 6 und anderseits durch die Federn 65 ausgeglichen wird, so dass die Zugorgane immer straff gespannt bleiben.