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Elektrisch betriebene Läutemaschine für Kirchenglocken. Die Erfindung
bezieht sich auf eine elektrisch betriebene Läutemaschine für Kirchenglocken, welche
mittels eines Motors die Glocke in Schwingung versetzt. Es ist bereits vorgeschlagen
worden, die schwingende Glocke selbst zur Umsteuerung des Antriebes für das Zugorgan
heranzuziehen. Zu diesem Zweck hat man die Glocke zwischen zwei einstellbaren, durch
Gegenkontakte gegebenen Endstellungen ein elektrisches Kontaktorgan bewegen lassen,
welches bei Richtungswechsel der Glocke von der einen Endstellung in die andere
gebracht wird, demzufolge die elektromagnetische Umsteuerung des Antriebes des Zugorgans
für die Glocke stattfindet.
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Das Neue der Läutemaschine gemäß vorliegender Erfindung besteht darin,
daß eine unter Federkraft stehende Kupplungsklinke eines Reibungsrades, welches
infolge einer Erregung des Steuerelektromagneten das Zugorgan mitnimmt, dadurch
nach annähernd einer Umdrehung des Reibungsrades außer Eingriff mit dem rotierenden
Antriebsklinkenrad gebracht wird, daß ein Arm der Kupplungsklinke gegen eine Klinke
eines ortsfest gelagerten Hebels stößt, welche -bei stromlos werdendem Elektrömagneten
den Arm der Kupplungsklinke verdreht und diese dadurch aus dem Klinkenrade aushebt,
worauf sie nach Festhaltung in ihrer neuen Lage bis zur M iedererregung des Elektromagneten
verharrt, dann aber infolge des elektromagnetisch
eingeleiteten
Anheben-, des Klinkenliebels erneut mit dem rotierenden .Klinkenrade in Eingriff
gelangt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar in Abb. i in Seitenansicht und in Abb.2 in vertikalem Ouerschnitt
nach der Linie II-II der Abb. i. Die Abb. 3, 4., 5 und f> stellen Einzelheiten dar,
und zwar ist Abb. 3 ein Schnitt nach der Linie 111-I11 der Abb. 2.
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Abb. .I ist ein Schnitt durch das Reibungsrad. Abb.5 zeigt das Reibungsrad
in Seitenansicht.
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Abb. 6 ist ein Schnitt durch einen 1aekti-oinagneten mit Ausklinkvorrichtung
für den Antrieb des Reibungsrades.
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\Vie Abb. i zeigt, hängt in der durch die beiden "Trumme i und 2 des
als Zugorgan für die in Schwingung zu versetzende Kirchenglocke dienenden Zugbandes
gebildeten Schlaufe ein Rad 3, dessen Achse I einen Eiigel 5 trägt, welcher dazu
bestimmt ist, ein Gewicht in geeigneter Größe für das Gestreckthalten des Zugbandes
i, 2 zu tragen. Dieses Rad 3 ist unter Vermittlung eines Kugellagers 6 auf der Achse
4 drehbar. Der Teil des Kugellagers 6, der mit dem Rad 3 fest verbunden ist, ist
über das Rad seitlich hinaus so weit verlängert, dal3 er eine Büchse bildet, um
welche eine Nabe 7 drehbar ist (Abb. 2). Zwischen der Nabe 7 und der Büchse befindet
sich ein Isolierstreifen B. I`ie Nabe 7, die Büchse und der Isolierstreifen 8 haben
untereinander so viel Reibung, daß die Nabe 7 von der Büchse mitgenommen werden
kann, jedoch letztere ohne großen V- iderstand in der Nabe 7 sich weiterdreht, wenn
letztere durch einen Anschlag am \`, eiterrotieren verhindert wird. Die Nabe 7 trägt
nun einen Arm (; mit einem elektrischen Doppelkontakt io, welch letzterer sich zwischen
den beiden Gegenkontakten 1,3 und 14 hin und her bewegen kann, je nachdem das Rad
3 die Nabe 7 nach der einen oder anderen Seite mitnimmt, im Ruhezustand jedoch in
dem einen oder anderen Kontakt 13 oder i-1 liegt. Die beiden Gegenkontakte sind
je in einer Doppelkulisse Ni ver- und feststellbar, welche sich am Piigel 5 befindet,
zu welchem (las Rad 3 sich relativ beim Seilantrieb bewegt. Der Gegenkontakt 13
steht mit dem Elektroinagneten 23, der Gegenkontakt 14 mit dem Elektromagneten 21
elektrisch in Verbindung. Für jedes Trumm i bzw. 2 ist ein Antrieb vorgesehen, zii
welchen beiden Antrieben je ein Elektromagnet gehört.
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Beide Antriebe sind gleich gebaut, so daß es genügt, nur einen der-
beiden Antriebe: eingehend zii beschreiben. Der Antrieb des Trumnies i erfolgt von
einer dauernd rotierenden 11 eile 1s aus, die in Abb. i in der eingezeichneten Pfeilrichtung
umläuft, während der Antrieb des Trummes 2 von einer dauernd rotierenden \S'elle
25 aus erfolgt, die in Abb. i in der eingezeichneten Pfeilrichtung umläuft, d. h.
entgegengesetzt zu der Drehrichtung der M-elle i5. Dit: beiden Wellen 1s und 25
sind auf Traversen 16 gelagert. Auf der Welle 1s befindet sich ein Klinkenrad 17
und läuft mit dieser Welle 1s um. Zum Antrieb des Trummes i dient das Reibungsrad
18 mit unvollständigem Umfang. An diesem Rad i8 befindet :ich eine um einen Zapfen
ig drehbare Klinke 2o, welche dazu bestimmt ist, das Klinkenrad 17 mit dem Reibungsrad
18 zu kuppeln. In Abb. i links hat die Kupplung stattgefunden und treibt das Reibungsrad
18 das Trumm i an, während in Abb. i rechts das Reibungsrad 18 nicht durch das Klinkenrad
27 mitgenommen wird, somit stillsteht, so daß das Trumm 2 nicht angetrieben wird.
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Am Zapfen ig befindet sich eine Nase 21 und ein Finger 22, welch letzterer
unter Wirkung einer Feder 26 steht, welche bestrebt ist, die Klinke 20 in Eingriff
mit dem Klinkenrad 17 zu halten. M ie aus Abb. 6 hervorgeht, ist im Ruhezustand
des Reibungsrades IS die Feder 26 gespannt, vermag aber den Finger 22 und mit ihm
den Polzen ig nicht zu bewegen, weil der Finger 22 an einer Klinke 28 anliegt, welche
mit einem Hebel 29 gleichzeitig schwenkbar ist. Dieser Hebel liegt in der Bewegungsbahn
eines Schlagbolzens 3o, der in den Elektromagneten 23 oben eingesetzt ist. Ein Anschlag
31 reguliert die Größe des Ausschlages des Hebels 29. Beim Einschalten des elektrischen
Stromes wird derjenige Elektromagnet 23 bzw. 24, zu dem der betreffende Kontakt
13 bzw. 14 mit dem Doppelkontakt io in Perührung steht, seinen Kern einziehen,
wobei der Schlagbolzen 3o hochgestoßen wird, dabei den Hebel 29 hochhebt, mit welchem
auch die Klinke 28' um den gemeinsamen Drehpunkt geschwenkt wird; dabei wird der
Finger 22 freigegeben, die Feder 26 vermag diesen Finger nunmehr um den Zapfen ip
zu bewegen, wobei auch die Nase 21 so weit gedreht wird, daß sie an einem Anschlag
3,3 sich vorbeibewegen kann. Gleichzeitig mit dieser Drehung der Nase 21 und des
Fingers 22 dreht sich auch die Klinke 20, welche in das Klinkenrad 17 einschnappt
und damit eine Kupplung der 1`. eile 1s mit dem Reibungsrad 18 bewirkt. Letzteres
fängt an umzulaufen, drückt dann gegen das Trumm i und klemmt dasselbe zwischen
sich und zwei dem Reibungsrad zunächst liegende Reibungsrollen 34 und 35. Nach beinahe
einer ganzen Umdrehung des Reibungsrades 18 wird Trumm i von dem Umfang des Reibungsrades
18 wieder freigegeben, und hört der weitere Antrieb dieses Trummes i auf. Sofort
nach dein Hochheben des Hebels 29 ist dieser wieder hinunter auf den Schlagbolzen
3o gefallen (woran
ihn der eingezogene Kern 32 nicht hindert), und
es nimmt die Klinke 28 ihre ursprüngliche Stellung wieder ein. Beim Umlaufen des
Reibungsrades 18 streift nun der Finger 22 längs der Klinke 28, wobei die Feder
26 gespannt wird, weil die Klinke 28 den Finger 22 um den Bolzen ig schwenken läßt.
Dabei wird die Klinke 2o außer Eingriff mit dem Klinkenrad 17 gebracht, so daß eine
Entkupplung vom Reibungsrad mit der Welle 15 stattfindet. Die Welle 15 läuft nunmehr
leer um, ohne das von ihr getragene Reibungsrad anzutreiben. Das Reibungsrad kann
nicht weiter umlaufen, da die Nase 21 an den Anschlag 33 anschlägt. Dies geschieht
aber noch so rechtzeitig, daß der Finger 2a noch gerade gegen die Klinke 28 anliegen
bleibt und eine erneute Kupplung bzw. ein erneutes Einschnappen der Klinke 20 in
das Klinkenrad 17 verhindert wird. Kehrt die ausgeschwungene Glocke in ihrer Bewegung
um, so bewegt sich Trumm i aufwärts und nimmt das nunmehr entgegengesetzt umlaufende
Rad 3 den Doppelkontakt io aus dem Kontakt 13 heraus. Dadurch wird der Elektromagnet
23 ausgeschaltet, er läßt seinen Kern fallen. Beim Weiterdrehen des Rades 3 legt
dieses den Doppelkontakt io in Kontakt 14 ein. Nun wird der Elektromagnet 2.1. erregt,
dieser zieht seinen Kern ein mit den gleichen Folgen, wie beim Einschalten des Elektromagneten
23 beschrieben ist, so daß ein Einschalten des Antriebes für das Trumm 2 erfolgt,
und so wechselweise weiter.
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Die beiden Rollen 34 und 35 befinden sich an einem Schwenkarm 36,
der um einen Punkt 37 schwenkbar ist. Der Schwenkarm 36 erstreckt sich über die
Achse 37 hinaus nach unten, und am unteren Ende des Armes 36 befindet sich eine
Zugfeder 38, welche bestrebt ist, die beiden Reibungsrollen 34 und 35 in ihrer einmal
eingestellten Lage zu halten, so daß beim Einbuchten des Trummes i durch das Reibungsrad
18 genügend. Reibung entsteht, um Trumm 1 ein Stück \4'4 eges mitzunehmen. \* ie
aus Abb. i ersichtlich, gehört zum Antrieb des Trummes 2 ein gleiches Paar Rollen
39, 40, die ebenfalls an einem Schwenkarm 41 sich befinden, an dessen unterem
Ende die gleiche Feder 38 angreift. Die Achse 37 ist in einem Schild 42 gelagert,
welches längs der Traverse 16 ver- und einstellbar ist. Diese Einstellbarkeit dient
dazu, die Entfernung der beiden Achsen 37 voneinander nach der Entfernung der beiden
Trumme i und 2 richten zu können, deren Entfernung abhängt von der Größe der zu
betätigenden Glocke. Auch ist es zweckmäßig, die Schilder 42 verstellen zu können,
wenn z. B. größere Reibungsräder eingesetzt werden müssen. Der Schild 42 trägt einen
Anschlag 43, gegen welchen ein einstellbarer Stift 44 (Abb. 2) am Schwenkarm 36
sich anlegt und damit die Schwenkbewegung des Armes 36 bzw. 41 begrenzt.
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Zur Erhöhung der Reibung trägt jedes Reibungsrad 18 einen besonderen
geeigneten Belag 45 (Abb. 4 und 5).
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Aus Vorstehendem geht hervor, daß die Glocke das Umschalten des Antriebes
der beiden Trumme i und 2 in einfacher Weise besorgt und das Umschalten dann auch
sicher stattfindet. Durch Weiterauseinanderstellen der Gegenkontakte 13 und 14 vergrößert
sich der V1 eg des Doppelkontaktes io und damit auch die Zeitdauer, welche verstreicht,
bis der Antrieb nach dem Umkehren der schwingenden Glocke von neuem wieder einsetzt.
Man hat es durch die Verstellung der Gegenkontakte 13 und 14 somit in der Hand,
diesen Zeitpunkt des jeweiligen Antriebes relativ zum Scheitelpunkt der Schwingungskurve
der Glocke zu verlegen.