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Verfahren zur Spalfamg'und Gernchlosmachung von Fetten und Ölen.
Bei der Verarbeitung der Trane zu technischen Fetten und Ölen, welche für die Seifenindustrie und die verwandten Zweige derselben Verwendung finden sollen, stösst man insofern auf Schwierigkeiten, als es sehr schwer möglich ist, den üblichen Geruch dieser Fette vollkommen zu beseitigen. Es wurden schon viele Verfahren vorgeschlagen, nach welchen eine dauernde Geruchlosmachung erreicht werden sollte. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch nur um eine Verdeckung des Geruchs, so dass derselbe nach einiger Zeit oder aber beim Verarbeiten dieser Produkte wieder auftritt.
Der Geruch der Trane stammt zum grössten Teil von den in denselben enthaltenen ungesättigten
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die bei der Gewinnung der Trane und Abfallfette in dieselben gelangenden Eiweissstoffe, welche dann in Verwesung und Zersetzung übergehen, ebenfalls zur Verstärkung des unangenehmen Geruchs bei.
Durch die bisher übliche Form der Desodorisierung der Trane und sonstigen übelriechenden Fette tritt eine Polymerisation dieser stark ungesättigten Verbindungen ein und da diese Polymerisationsprodukte den eigenartigen Trangerueh nicht zeigen, so wird eine Gernchlosmachung bedingt. Diese Polymerisationsprodukte sind aber unter gewissen Voraussetzungen zer"törbar und die Folge ist dann, dass z. B. bei Seife der Geruch in der mit derselben gewaschenen Wäsche wieder auftritt. Die in den Tranen und Abfallfetten befindlichen Eiweissstoffe werden nach den bisher üblichen Verfahren durch einen besonderen Reinigungsprozess entfernt, welcher jedoch bedeutende Verluste an Öl bedingt.
Eine dauernde Geruchlosmaehung lässt sich jedoch nur durch eine Überführung dieser stark ungesättigten Fettsäuren in weniger ungesättigte Verbindungen erreichen. Die Lösung dieses Problems ist durch die Hydrierung nach verschiedenen Methoden mittels Katalysators oder Elektrolyse gelungen, doch lassen sich auf diese Weise nur reine Fette behandeln, da sonst die verwendeten Katalysatoren unwirksam werden. Bei einem Arbeitsgang nach einem dieser angedeuteten Verfahren werden die Eiweissstoffe vor der Härtung auf das sorgfältigste entfernt.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, Wasserstoff in statu nasccndi zur Hydrierung zu verwenden.
Um dies zu erreichen, wurde nach dem russische Privilegium 1499 vom 16. Jänner 1897 Zink-Staub mit Wasser und Ölsäure innig gemischt und unter einem Druck von 9 bis 10 Atmosphären durch mehrere Stunden behandelt. Es sollte sich dabei eine Reduktion der Ölsäure zu Stearinsäure vollziehen. Von Freundlich & Rosauer (Chemiker-Zeitung 1900, S. 566) wurde jedoch nachgewiesen, dass nach diesem Verfahren eine Anlagerung von Wasserbtoff nicht stattfindet.
Ganz anders jedoch liegen die Verhältnisse, wenn man den Wasserstoff auf die höher ungesättigten Fettsäuren einwirken lässt und dafür Sorge trägt, dass die Entwicklung desselben nicht im basischen. sondern im sauren Medium erfolgt. Unter diesen Umständen wirkt der Wasserstoff auf die stark ungesättigten Fettsäuren reduzierend ein. Die Reduktion schreitet dabei bis ungefähr zur Ölsäure fort, was daraus ersichtlich ist, dass die Jodzahl nach der Spaltung aufuf : rka 98 sinkt. Die so behandelten Fette und Öle haben ihren charakteristischen Trangeruch verloren.
Die Gewinnung des zur Reduktion notwendigen Wasserstoffes erfolgt aus dem zur Spaltung ver- wendetenWasser, indem man die Hydrolyse desselben durch geeignete Agentien, z. B. Zink und Schwefelsäure, einleitet.
Beispiel : 1000 leg Rohfett (Tran) mit einer Jodzahl von 155 werden ohne jede vorherige Reinigung in einem Autoklaven mit 500 kg Wasser innig vermengt und zu diesem 0'5% Zinkstaub mit der entsprechenden Menge Schwefelsäure zugesetzt. Die Schwefelsäure ist jedoch in einem geringen Überschuss als der rechnerisch notwendigen Menge zuzusetzen, so dass die Flüssigkeit ständig schwach sauer reagiert.
Hierauf wird der Autoklav verschlossen und auf eine Temperatur von zirka 180 C, ohne jedoch Dampf in irgendeiner Form einzuleiten, erhitzt. Nach sechs Stunden ist die Spaltung bis auf 97% vorgesehritten und die Reduktion beendet.
Die anfallende Fettsäure wird in einem Absitzbottich abgelassen und in demselben von'"" dem Glvzerinwasser, das sich sofort von der Fettsäure trennt, befreit. Die Fettsäure wird dann noch einmal mit Wasser nachgewaschen, getrocknet und ist zur weiteren Verarbeitung fertig. Die Jodzahl ist nach der Spaltung auf zirka 90 gefallen. Das anfallende Glyzerinwasser wird mit Bariumkarbonat neutralisiert und dann mit Aluminiumsulfat versetzt, wobei sich sämtliche Eiweissstoffe, welche durch die Spaltung in in Wasser lösliche alkylierte Amine überführt wurden, abscheiden und durch eine Filtration getrennt werden können. Das so gereinigte Glyzerinwasser ist wasserhell und ohne weiteres auf Rohglyzerin verarbeitbar.
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