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Verfahren und Vorrichtung zur Verhütung des Entzünden des Filmbandes in kinematographischen Projektionsapparaten.
Der Brandgefahr durch Stehenbleiben des Filmbandes bei Kinematographenapparaten begegnet man bisher durch Einrichtungen, welche nach der Entzündung des Filmbandes in Wirkung treten und die entstehenden Flammen löschen oder aber das Filmband sowie die dem Filmfenster benachbarten Teile des Apparates ständig kühlen, damit einige Minuten verstreichen, bevor das Stillstehende Filmband durch die Strahlen der Projektionslampe entzündet werden kann, und der Operateur Zeit findet, der Gefahr durch Schliessen des Lichtschiebers oder auf sonstige Weise zu begegnen. Die Einrichtungen der zweiten Art haben den Nachteil, dass die dauernde Kühlung mit beträchtlichen Kosten verbunden ist und dennoch keine volle Sicherheit bietet, und dass für die Zirkulation eines Kühlmittels eine Pumpe erforderlich ist, deren Geräusch störend ist.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren und eine Einrichtung zur Verhütung der Entzündung des stehengebliebenen Filmbandes, durch welche die erwähnten Nachteile behoben werden. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass ein das Entflammen des Filmbandes verhinderndes Mittel, beispielsweise kalte Luft, Stickstoff oder Kohlensäure den gefährdeten Stellen des Projektionsapparates erst in dem Zeitpunkt zugeführt wird, in welchem bei offenem Lichtfenster ein Stillstehen des Filmbandes eintritt, indem das stillstehende Filmband das Zuströmen dieses Mittels automatisch auslöst.
Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung eine der Erfindung gemäss ausgebildete Schutzvorrichtung für kinematographische Projektionsapparate. Die Zeichnung ist insbesondere insofern schematisch, als der Lichtschieber aus seiner richtigen Lage in bezug auf die anderen Teile des Apparates herausgebracht erscheint.
Das Filmband 1 läuft in der üblichen Weise von der oberen Wickeltrommel 2 durch das Filmfenster 3 über die Transporttrommel 4 auf die untere Aufwickeltrommel 5. Oberhalb der Schalttrommel 4 ist das Filmband bekanntlich gespannt, unterhalb derselben bildet es eine lose Schleife 6. Das Stehenbleiben des Filmbandes im Filmfenster 3 wird entweder durch Reissen des Filmbandes unterhalb des Fensters bewirkt, oder aber dadurch, dass die Stege zwischen den an den Rändern des Filmbandes vorgesehenen Transportlöcher reissen. Im ersteren Falle verliert das oberhalb der Transporttrommel 4 befindliche Filmband die straffe Spannung, im zweiten Falle wird bekanntlich die unterhalb der Trommel 4 befindliche Schleife 6 von der hinteren Aufwickeltrommel straff gezogen.
Gemäss der Erfindung werden nun diese Änderungen der Spannung bzw. der Lage des Filmbandes dazu ausgenützt, die Feuerschutzvorrichtung in Tätigkeit zu setzen. Dies ist jedoch nicht ohne weiteres möglich, da die Schutzvorrichtung auch beim Einziehen eines neuen Filmbandes und beim Herausnehmen desselben zur Wirkung gelangen würde. Gemäss der Erfindung wird die Auslösung der Schutzvorrichtung von einem zweiten Teil des Apparates abhängig gemacht, welcher das Einsetzen der Wirkung der Feuerschutzvorrichtung nur dann gestattet, wenn eine Störung des normalen Betriebes eintritt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Eintreten der Wirkung der Feuersehutzvorrichtung ausser von dem Filmband auch von dem Lichtschieber abhängig gemacht.
Hiezu dient der im folgenden beschriebene Mechanismus :
Ein Behälter 8, der Druckluft, Stickstoff oder Kohlensäure oder ein anderes feuerlö'chendes Gas enthält, ist mitteis eines Schlauches 9 mit einem Rohrstück 10 verbunden, in welches zwei Hähne 11, 12 eingebaut sind. Von dem Rohre 10 führt ein Schlauch 13 zu dem Filmfenster 3. An dem Küken des Hahnes 11 ist ein zweiarmiger Hebel 14 befestigt, dessen Ende mittels eines Gelenkes 15 mit dem Licht-
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schieber 16 verbunden ist. Das andere Ende des Hebels 14 trägt einen Stift 17, der in einen Längsschlitz 18 einer Stange 19 eingreift, deren anderes Ende mittels eines Gelenkes 20 mit dem Ende eines zweiarmigen Hebels 21 verbunden ist, der auf dem Küken des zweiten Hahnes 12 sitzt.
Beide Hähne 11 und 12 werden durch eine Drohung in der Richtung der Pfeile 1 geöffnet.
Der Hebel 21 steht unter der Wirkung einer Feder 22, welche ihn in der Richtung des Pfeiles 1 zu drehen sucht. Diese Drehung wird jedoch dadurch verhindert, dass sich das Ende des Hebels 21 für gewöhnlich an eine Nase 23 eines zweiarmigen Hebels 24 anlegt, der mittels eines Gelenkes 25 an einem Ständer 26 gelagert ist und dessen Ende den Anker eines Elektromotorgnets 27 bildet.
Wird der Lichtschieber Min der Richtung des Pfeiles 11 verschoben (geöffnet), so wird der Hebel 14 in die durch strichlierte Linien angedeutete Stellung gebracht und der Hahn 11 geöffnet, ohne dass jedoch die übrigen Teile der Vorrichtung verstellt werden ; nun hält nur noch der Hahn 12 die Austrittsleitung für das Feuerlöschmittel geschlossen. Wird nun der Elektromagnet 27 erregt, so dreht er den Hebel 24 in der Richtung des Pfeiles 111 und die Nase 2. 3 gibt den Hebel 21 frei, der von der Feder 22 in
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strömt in das Filmfenster 3.
Das Schliessen des Stromkreises des Elektromagnete 27 wird durch die eingangs erwähnten Änderungen der Spannung bzw. der Lage des Filmbandes 1 herbeigeführt, welche beim Stehenbleiben oder Reissen des Filmbandes eintreten.
Die Stromleitungen 28, 29 des Elektromagnet 27 führen zu zwei Kontakten 30, 31, die. von- einander isoliert an einer Leiste 32 befestigt sind, die unterhalb des Filmfensters 3 angeordnet ist. Der Kontaktträger 32 ist an dem einen Ende mittels eines Gelenkes 33 gelagert, das andere Ende trägt einen Fortsatz 34, der sich mit einer kleinen Rolle 35 auf die Fiimschleife 6 stützt. Den Kontakten 30 und 31 gegenüber ist eine kleine Stromschlussschiene angeordnet, die auf zwei Stiften 37, 38 geführt ist, so dass sie in der Richtung des Pfeiles IV verschoben werden kann.
Zwei kleine Federn 39,50 suchen die Strom- schlussschiene 36 zu verschieben, so dass sie sich an die Kontakte 30, 31 anlegt und den Stromkreis 28, 29 des EIektromagnets schliesst. Diese Schliessbewegung wird jedoch während des normalen Betriebes des Kinoapparates dadurch verhindert, dass an der Stromschlusssohiene 36 ein Fortsatz 41 vorgesehen ist, der sich mit einer kleinen Rolle 2 auf den von der Transporttrommel 4 straff gespannten Teil des Filmbandes 1 stützt.
Bleibt das Filmband 1 bei geöffnetem Lichtschieber 16 stecken, so wird die Schleife 6 straff gezogen. Das Filmband 1 drängt nun mittels der Rolle 35 und des Fortsatzes 34 den Kontaktträger 32 gegen die Stromschlussschiene 36, der Stromkreis des Elektromagnet 27 wird dadurch geschlossen und der Hahn 12 auf die früher beschriebene Weise geöffnet. Reisst das Filmband zwischen der Transporttrommel 4 und dem Filmfenster 3, so verliert die Rolle 42 ihre Unterstützung an dem nicht mehr straffen Filmbande, die Federn 39 und 40 drängen die Stromschlussschiene 36 gegen den Kontaktträger 32 und der Stromkreis 28, 29 des Elektromagnet 27 wird geschlossen. Sowohl beim Steckenbleiben als auch beim Reissen des Filmbandes gestattet das Öffnen des Hahnes 12 das Austreten des im Behälter 8 enthaltenen Mittels nur dann, wenn der Lichtschieber 16 offen ist.
Ist dagegen der Lichtschieber geschlossen, so tritt dieses Mittel trotz des Öffnens des Hahnes 12 nicht aus, was ja auch, da dann keine Brandgefahr
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schliessende Mechanismus unwirksam.
In dem Stromkreis 28, 29 des Elektromagnete 27 ist ein Schalter 43 angeordnet, der den Stromkreis für gewöhnlich unterbrochen hält. Durch das öffnen und Schliessen des Lichtschiebers 16 wird dieser Schalter geschlossen bzw. geöffnet Solange der Schieber 16 geschlossen ist, kann daher auch der Magnet 27 nicht erregt werden, auch wenn der Stromkreis 28, 29 bei den Kontakten 30, 31 geschlossen wird. Die Vorrichtung kann daher beim Auswechseln des Filmbandes oder bei leerem Projektionsapparat nicht zur Wirkung gelangen Diese Einrichtung macht den Abschlusshahn 11 eigentlich überflüssig, der bloss als zweite Sicherung gegen unzeitiges Inwirkungtreten der Schutzvorrichtung vorgesehen ist.
Ist durch das Reissen oder Steckenbleiben des Filmbandes die Feuerschutzvorrichtung in Wirkung getreten, so nehmen die Hebel 14 und 21 die strichlierte Stellung (nur für 14 gezeichnet) ein. Schliesst der Operateur nun den Lichtschieber 16, so werden dadurch die Hebel 14 und 21 wieder in die vollgezeichnete Lage zurückgedreht, die Ventile 11 und 12 werden geschlossen und der Stromkreis des Elektromagnetes 27 mittels des Schalters 43 unterbrochen Der Elektromagnet 27 wird stromlos und eine kleine Feder 44 führt den Hebel 24 wieder in die ursprüngliche Lage zurück, in welcher die Nase 23 den Hebel 21 sperrt.
Mittels des von dem Lichtschieber 16 betätigten Gestänges können beim Öffnen und Schliessen des Lichtschiebers auch die Schalter zum Ein-und Ausschalten der Saallampen und des Antriebsmotors betätigt werden.
Die beschriebene Vorrichtung macht die bisherige dauernde Kühlung des Filmfensters überflüssig : sie ersetzt aber auch die bekannten Löschvorrichtungen, da in dem Behälter 8 Stickstoff oder Kohlensäure enthalten sein kann. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die neue Schutzvorrichtung neben den bekannten ständig wirkenden Kühlvorrichtungen anzuordnen.