ABDECKEINRICHTUNG FÜR EINE SCHLITZRINNE
Beschreibung
Die Erfindung betrifft die Abdeckung einer Schlitzrinne nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Flüssigkeiten, die auf Oberflächen gelangen, müssen abgeführt werden.
Insbesondere handelt es sich hierbei um Regenwasser, welches durch
Entwässerungseinrichtungen z. B. aus Gründen der Verkehrssicherheit so schnell wie möglich in eine Kanalisation abgeführt werden muss. Aus ästhetischen Gründen kann es hierbei gewünscht sein, nicht mit einem Gitterrost sondern mit einem Entwässerungsschlitz zu arbeiten, der von beiden Seiten angepflastert werden kann. Eine derartige schlitzförmige Unterbrechung einer gepflasterten Fläche wirkt optisch ansprechend. Eine solche Schlitzrinne ist z. B. aus der EP 2 562 316 AI bekannt.
Im Unterschied zu Abflussrinnen, die mit einem Gitterrost abgedeckt sind, stellt der Schlitz einer solchen Rinne (nachfolgend Schlitzrinne genannt) einen Kanal dar, der die zu führende Flüssigkeit bzw. das Wasser in einen Rinnenkörper überführen soll. Die Verbindung zwischen der Abdeckung, also dem Teil, das den Schlitz bildet und dem Rinnenkörper soll also das Wasser vollständig in den Rinnenkörper leiten. Es muss sichergestellt werden, dass so wenig Wasser wie möglich neben der Rinne in die Umgebung abfließt.
Darüber hinaus wird gefordert, dass die Abdeckung einfach und kostengünstig hergestellt ist und eine einfache und ebenfalls kostengünstige Montage eines Schlitzrinnenstranges sicherstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Abdeckung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass bei geringem Herstellungs- und Montageaufwand eine hohe Entwässerungsqualität sichergestellt wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Abdeckung nach Patentanspruch 1 gelöst.
Insbesondere wird diese Aufgabe bei einer Abdeckung einer Schlitzrinne, umfassend einen Rinnenkörper mit Oberrändern zum Aufsetzen der Abdeckung, wobei die Abdeckung mindestens einen horizontalen Blechabschnitt und zwei vertikale Blechabschnitte aufweist, die über Verbindungseinrichtungen
miteinander verbunden sind und zwischen einander einen Schlitz zum Abführen von Flüssigkeit, z. B. Oberflächenwasser in den Rinnenkörper aufweisen, dadurch gelöst, dass der horizontale Blechabschnitt Tropfeinrichtungen umfasst, die derart angebracht und ausgebildet sind, dass an einer Unterseite des horizontalen Blechabschnittes entlang laufendes Wasser in den Rillenkörper abtropft.
Dadurch ist sichergestellt, dass die zunächst sehr gering erscheinenden aber dafür recht dauerhaft strömenden Wassermengen, welche durch Adhäsionskräfte an der Unterseite des horizontalen Blechabschnittes entlanglaufen, nicht in die Umgebung gelangen. Dies tritt nämlich insbesondere dann auf, wenn kein besonders starker Flüssigkeitsstrom sondern eine eher geringe Wassermenge in die Schlitzrinne strömt.
Vorliegend wird davon ausgegangen, dass die Schlitzrinne„asymmetrisch" aufgebaut ist, also nur einen horizontalen Blechabschnitt aufweist, der mit einem vertikalen Blechabschnitt einstückig verbunden ist. Es ist jedoch ebenso möglich, einen symmetrischen Aufbau zu wählen, bei welchem zwei gleich oder ähnlich ausgebildete Winkelabschnitte, bestehend aus jeweils einem horizontalen und einem vertikalen Blechabschnitt die Abdeckung bilden.
Die Verbindungsrichtungen werden vorzugsweise aus den zwei vertikalen
Blechabschnitten als aufeinander zu ragend herausgeformte Erhebungen ausgebildet, welche die beiden vertikalen Abschnitte im Abstand zueinander halten. Diese Erhebungen werden nun aufeinander über Clinch-Verbindungen bzw. Durchsetzfügen aufeinander befestigt. Hier wird also eine besonders einfache Befestigungsmethode verwendet, die dennoch eine hohe Festigkeit bzw. Sicherheit aufweist. Es ist auch möglich, die Verbindung durch weitere form- und oder kraftschlüssige Verbindungsarten herzustellen, z. B. Nieten, Schrauben oder Heißverstemmen.
Der horizontale Blechabschnitt weist vorzugsweise quer zu einer Längsachse der Schlitzrinne verlaufende Stützprofile mit vorzugsweise U-förmigen Querschnitten
auf. Dadurch kann ein relativ dünnes Blech verwendet werden, ohne dass die notwendige Lastsicherheit vermindert würde.
Auch die Stützprofile werden vorzugsweise über Clinch-Verbindungen mit dem horizontalen Blechabschnitt verbunden.
Die Abtropfeinrichtungen können in verschiedener Art und Weise ausgebildet sein. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die
Abtropfeinrichtungen mindestens eine in den horizontalen Blechabschnitt eingeformte und nach unten ragende Sicke umfasst. Diese Sicke wirkt dann sozusagen als„Tropfnase", welche das von einer Seite heranströmende Wasser nach unten leitet und verhindert, dass das Wasser über den Außenrand des horizontalen Blechabschnittes in die Umgebung sickert. Weiterhin hat diese Sicke einen erheblichen Vorteil in Hinblick auf die Festigkeit des horizontalen
Blechabschnittes, da die Sicke ein Durchbiegen wirksam verhindert bzw.
erschwert. Es ist jedoch auch möglich, eine - vorzugsweise breitere - nach oben ragende Sicke vorzusehen.
Vorzugsweise ist die Sicke in mehrere Einzelabschnitte unterteilt, die jeweils zwischen zwei Stützprofilen angebracht sind. Einerseits wird es dadurch ermöglicht, dass die Stützprofile als einfache U-Profile ausgebildet sein können und vollständig bündig auf der Unterseite des horizontalen Blechabschnittes aufliegen. Andererseits wird durch diese Aufteilung eine Montagejustierung erzielt, so dass die Stützprofile immer an definierten Stellen des horizontalen Blechabschnittes befestigt werden können.
Schlitzrinnen umfassen oftmals Ausrichtelemente zum fluchtenden Ausrichten aneinander angesetzter Schlitzrinnen mit einem ersten und einem zweiten Schlitz, wobei das Ausrichtelement von einem Stirnende des ersten Schlitzes hervorragt und in ein Stirnende des zweiten Schlitzes hineingesteckt werden kann. Im
Allgemeinen werden hierfür zwei Blechlappen in die Stirnenden eines Schlitzes eingeschweißt. Dies ist allerdings aufwändig und zudem kann sich der Benutzer an den hervorstehenden und oft scharfkantigen Blechlappen leicht verletzen. Erfindungsgemäß wird das Ausrichtelement jedoch durch die
Verbindungseinrichtungen der vertikalen Blechabschnitte an diesen befestigt. Dies vereinfacht und verbilligt die Montage.
Vorzugsweise ist das Ausrichtelement reibschlüssig im Schlitz gehalten. Größere Kräfte wirken hier nicht, so dass diese einfache Befestigungsweise genügt.
Vorzugsweise wird das Ausrichtelement als Hohlkörper aus Blech gebogen, was eine besonders einfache Herstellungsmethode darstellt. Der Hohlkörper muss dabei nicht (vollständig) geschlossen sein.
Das Ausrichtelement weist vorzugsweise eine in Richtung in einer Weite des Schlitzes zusammendrückbare Federeinrichtung auf, wobei eine Begrenzung des Federweges vorgesehen ist. Dadurch ist einerseits ein fester Halt in der
Abdeckung sichergestellt, in welcher das Ausrichtelement befestigt ist,
andererseits gestaltet sich die Montage auf der Baustelle sehr einfach.
Vorteilhafterweise wird dadurch zusätzlich das Klappern des Ausrichtelementes in der Abdeckung verhindert.
Zumindest eine Flachseite des Ausrichtelementes kann einen einstückig mit der Flachseite ausgebildeten Blechfortsatz (Beschriftungsfläche) aufweisen, der in Richtung der zweiten Flachseite gebogen werden kann und auf dem eine Fläche zur Anordnung zum Beispiel einer Hersteller- oder Produktbezeichnung
vorgesehen werden kann.
Vorteilhafterweise greift diese Fläche im umgekanteten oberen Bereich der vertikalen Blechabschnitte vorgesehenen Ausnehmungen ein, um eine Verdrehung des Ausrichtelements um die Befestigungsachse zu verhindern.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 2 eine Stirnansicht entlang der Ebene II-II aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung durch einen Abschnitt der Rinne zur
Erläuterung der Erhebungen, welche die Verbindungseinrichtung bilden,
Fig. 4 eine Ansicht von unten entlang des Pfeiles IV aus Fig. 1,
Fig. 5 eine Ansicht von der Seite entlang des Pfeiles V aus
Fig. 6 die Rinne nach Fig. 1 jedoch ohne den horizontalen Blechabschnitt und den daran befestigten vertikalen Blechabschnitt,
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung auf die Abdeckung nach Fig. 6 von unten, wobei eines der Stützprofile fortgelassen wurde,
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung eines Ausrichtelementes, und
Fig. 9 eine vergrößerte Darstellung des Endbereichs der Abdeckung.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
Wie in Fig. 1 dargestellt umfasst die Abdeckung 10 einen ersten vertikalen Blechabschnitt 11 sowie einen zweiten vertikalen Blechabschnitt 12, der in einen horizontalen Blechabschnitt 13 übergeht. Zwischen den beiden vertikalen
Blechabschnitten 11 und 12 ist ein Schlitz 14 gebildet.
Der horizontale Blechabschnitt 13 weist eine als Sicke 15 ausgebildete
Abtropfeinrichtung auf (siehe Fig. 2), die dazu dient, Wasser, welches aufgrund von Adhäsionskräften auf der Unterseite 16 des horizontalen Blechabschnittes 13 nach außen (in Fig. 2 nach links) strömt, nach unten in den Rinnenkörper 1 abtropfen zu lassen, in dessen Oberrändern 2 und 3 die Abdeckung 10 sitzt.
Die beiden Blechformteile, insbesondere deren vertikale Abschnitte 11 und 12 weisen schüsseiförmige Einprägungen oder Erhebungen 21, 2 auf, die derart angebracht sind, dass diese Erhebungen 21, 2 mit ihren flachen Böden aufeinander zu liegen kommen, wenn die vertikalen Blechabschnitte 11, 12 in der konstruktiv beabsichtigten Weise zusammengefügt sind. Die Verbindung dieser Blechabschnitte bzw. Erhebungen 21, 2 erfolgt durch Clinchen bzw. über Durchsetzfügen, eine besonders einfache und kostengünstige aber dennoch sehr haltbare Befestigungsart. Die Zusammenfügung der vertikalen Blechabschnitte 11 und 12 ist insbesondere in Fig. 3 deutlich gezeigt.
Auf der Unterseite 16 des horizontalen Blechabschnittes 12 sind Stützprofile 30 befestigt und zwar auch diese wieder durch Clinchen. Die Sicken 15 sind hierfür, wie dies insbesondere aus Fig. 7 hervorgeht, in den Bereichen fortgelassen, in welchen die Stützprofile 30 zu liegen kommen.
Um einen ganzen Rinnenstrang möglichst einfach auf der Baustelle
zusammensetzen zu können, sind Ausrichtelemente 40 vorgesehen. Es wird insbesondere auf Fig. 8 verwiesen. Das hier gezeigte Ausrichtelement 40 ist aus einem einzigen Blechstück als Hohlkörper gebogen, wobei eine erste Flachseite 41 und eine zweite Flachseite 42 mit Löchern 43 versehen sind, die miteinander fluchten und deren Durchmesser dem maximalen Durchmesser der Erhebungen 21 und 2 entsprechen.
Die Flachseiten 41, 42 sind über einen Endabschnitt 44 miteinander verbunden, der eine gewisse Federspannung aufweist. Der andere Endabschnitt 45 weist ein Justierelement 46 auf, das als Zahn ausgebildet ist und in einen entsprechenden Schlitz auf der ersten Flachseite inseriert. Dadurch kann das Ausrichtelement 40 nur um einen gewissen Betrag zusammengebogen werden, weist aber immer eine Federspannung auf. Dadurch wird eine leichte Montage aufeinander folgender Schlitzrinnen möglich. Auf die Beschriftungsfläche 47 ist eine
Herstellerbezeichnung eingeprägt.
Fig. 9 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Endbereichs der Abdeckung einer Schlitzrinne nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel. Im
umgekanteten oberen Bereich der beiden vertikalen Blechabschnitte 11 und 12 sind gegenüberliegende Ausnehmungen 17, 18 ausgebildet, in die die
Beschriftungsfläche 47 eingreift. Einem Verdrehen des Ausrichtelementes 40 um die Befestigungsachse wird damit entgegengewirkt.
Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele genannt:
1. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung (10) einer Schlitzrinne, umfassend einen Rinnenkörper (1) mit
Oberrändern (2, 3) zum Aufsetzen der Abdeckung (10), wobei die Abdeckung (10) mindestens einen horizontalen Blechabschnitt (13) und zwei vertikale
Blechabschnitte (11, 12) aufweist, die über Verbindungseinrichtungen (20)
miteinander verbunden sind und zwischen einander einen Schlitz (14) zum Abführen von Flüssigkeit, z. B. Oberflächenwasser in den Rinnenkörper (1) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Blechabschnitt (13) Abtropfeinrichtungen (15) umfasst, die derart angebracht und ausgebildet sind, dass an einer Unterseite (16) des horizontalen Blechabschnittes (13) entlang laufendes Wasser in den Rinnenkörper (1) abtropft.
2. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach Ausführungsbeispiel 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtungen (20) aus den zweite vertikalen Blechabschnitten (11, 12) aufeinander zu ragend herausgeformte Erhebungen (21, 2 ) umfassen, die über Clinch-Verbindungen bzw. Durchsetzfügen aufeinander befestigt sind.
3. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Blechabschnitt (13) quer zu einer
Längsachse der Schlitzrinne verlaufende Stützprofile (30) mit vorzugsweise U-förmigen Querschnitten aufweist.
4. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, insbesondere nach Ausführungsbeispiel 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützprofile (30) über Clinch-Verbindungen mit dem horizontalen Blechabschnitt (13) verbunden sind.
5. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtropfeinrichtung (15) mindestens eine in den horizontalen Blechabschnitt (13) eingeformte und vorzugsweise nach unten ragende Sicke umfasst.
6. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, insbesondere nach einem der Ausführungsbeispiele 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mindestens eine Sicke (15) zwischen jeweils zwei Stützprofilen (30) angebracht ist.
7. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, umfassend ein Ausrichtelement (40) zum fluchtenden Ausrichten aneinander angesetzter
Schlitzrinnen mit einem ersten und einem zweiten Schlitz, wobei das
Ausrichtelement (40) von einem Stirnende (17) des ersten Schlitzes (14) hervorragt und in ein Stirnende (17) eines zweiten Schlitzes steckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtelement (40) durch die Verbindungseinrichtung (20) der vertikalen Blechabschnitte (11, 12) an diesen befestigt ist.
8. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, insbesondere nach Ausführungsbeispiel 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtelement (40) reibschlüssig im Schlitz (14) gehalten ist.
9. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, insbesondere nach einem der Ausführungsbeispiele 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtelement (40) als Hohlkörper aus Blech gebogen ist.
10. Ausführungsbeispiel :
Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, insbesondere nach einem der Ausführungsbeispiele 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtelement (40) eine in Richtung einer Weite des Schlitzes (14)
zusammendrückbare Federeinrichtung vorzugsweise mit Begrenzung des
Federweges aufweist.
Bezugszeichenliste Rinnenkörper
Oberrand
Oberrand
Abdeckung
Erster vertikaler Blechabschnitt Zweiter vertikaler Blechabschnitt Horizontaler Blechabschnitt
Schlitz
Abtropfeinrichtung/Sicke
Unterseite
Stirnende
Ausnehmung
Ausnehmung
Verbindungseinrichtung
Erhebung
Stützprofil
Ausrichtelement
Erste Flachseite
Zweite Flachseite
Löcher
Endabschnitt
Anderer Endabschnitt
Justierelement
Beschriftungsfläche