Beschreibung
Kondensatoranordnung
Es wird eine Kondensatoranordnung mit zumindest einem
keramischen Vielschichtkondensator angegeben.
Kondensatoren in Hochleistungsanwendungen, beispielsweise als AC/DC- oder DC/DC-Wandler, benötigen eine hohe
Leistungsdichte .
In der Druckschrift WO 2011/085932 AI ist ein Kondensator beschrieben, der ein Heizelement sowie einen
Kondensatorbereich mit dielektrischen Schichten und zwischen den Schichten angeordneten Innenelektroden umfasst, wobei das Heizelement und der Kondensatorbereich thermisch leitend miteinander verbunden sind, um beispielsweise den Kondensator bei einer Temperatur betreiben zu können, bei der die
Leistungsdichte möglichst hoch ist.
Zumindest eine Aufgabe von bestimmten Ausführungsformen ist es, eine Kondensatoranordnung mit zumindest einem keramischen Vielschichtkondensator anzugeben .
Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand gemäß dem
unabhängigen Patentanspruch gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen des Gegenstands sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet und gehen weiterhin aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen hervor .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist eine
Kondensatoranordnung einen keramischen Vielschichtkondensator
sowie eine Kontaktanordnung auf, durch die der
Vielschichtkondensator elektrisch kontaktiert wird.
Die hier beschriebene Kondensatoranordnung kann
beispielsweise für Hochleistungsanwendungen geeignet sein. Die Kondensatoranordnung kann beispielsweise als
Filterelement bei einem AC/DC- oder DC/DC-Wandler eingesetzt werden . Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der keramische Vielschichtkondensator einen Grundkörper auf. Vorzugsweise weist der Grundkörper eine Quaderform auf. Der Grundkörper umfasst dielektrische Schichten, die entlang einer
Schichtstapelrichtung zu einem Stapel angeordnet sind. Die dielektrischen Schichten sind vorzugsweise als keramische Schichten ausgebildet. Weiterhin umfasst der Grundkörper erste und zweite Elektrodenschichten, die zwischen den keramischen Schichten angeordnet sind. Beispielsweise kann jeweils eine erste und eine zweite Elektrodenschicht in einer gleichen Schichtebene voneinander beabstandet angeordnet sein. Weiterhin können die ersten und zweiten
Elektrodenschichten jeweils in verschiedenen Schichtebenen des Stapels angeordnet sein. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst der Grundkörper eine erste Außenkontaktierung. Die Außenkontaktierung ist vorzugsweise auf einer ersten Seitenfläche des Grundkörpers angeordnet und mit den ersten Elektrodenschichten elektrisch leitend verbunden. Vorzugsweise sind die ersten
Elektrodenschichten direkt elektrisch leitend mit der ersten Außenkontaktierung verbunden, das heißt die ersten
Elektrodenschichten grenzen direkt an die erste
Außenkontaktierung an und sind unmittelbar mit der ersten
Außenkontaktierung verbunden. Die ersten Elektrodenschichten reichen vorzugsweise bis zur ersten Seitenfläche.
Weiterhin weist der Grundkörper eine zweite
Außenkontaktierung auf, die auf einer der ersten Seitenfläche gegenüberliegenden zweiten Seitenfläche des Grundkörpers angeordnet ist und mit den zweiten Elektrodenschichten elektrisch leitend verbunden ist. Vorzugsweise sind die zweiten Elektrodenschichten direkt elektrisch leitend mit der zweiten Außenkontaktierung verbunden, das heißt die ersten Elektrodenschichten grenzen direkt an die erste
Außenkontaktierung an und sind unmittelbar mit der ersten Außenkontaktierung verbunden. Die zweiten Elektrodenschichten reichen vorzugsweise bis zur zweiten Seitenfläche.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die
Kontaktanordnung zwei metallische Kontaktplatten auf,
zwischen denen der zumindest eine keramische
Vielschichtkondensator angeordnet ist, wobei die erste und die zweite Außenkontaktierung jeweils mit einer der
metallischen Kontaktplatten elektrisch leitend verbunden ist. Die metallischen Kontaktplatten sind dabei nicht Bestandteil des keramischen Vielschichtkondensators . Vielmehr werden ein oder mehrere gesinterte und mit Außenkontaktierungen
versehene keramische Vielschichtkondensatoren zwischen den metallischen Kontaktplatten angeordnet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die metallischen Kontaktplatten Kupfer auf. Insbesondere können die
metallischen Kontaktplatten mit Silber und/oder Gold
passiviertes Kupfer aufweisen, also Kupferplatten, die mit einer Ag- und/oder Au-Beschichtung versehen sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die
Kontaktanordnung metallische Gitter zwischen den
Außenkontaktierungen und den Kontaktplatten auf. Insbesondere kann jeweils ein metallisches Gitter zwischen der ersten Außenkontaktierung und der die erste Außenkontaktierung elektrisch kontaktierenden Kontaktplatte sowie zwischen der zweiten Außenkontaktierung und der die zweite
Außenkontaktierung elektrisch kontaktierenden Kontaktplatte angeordnet sein. Die metallischen Gitter können insbesondere Kupfergitter sein. Die Kupfergitter, die insbesondere als feinmaschige Kupfergitter ausgebildet sein können, können bevorzugt als Ausgleichsschichten zwischen den gesputterten Kondensatorteilen, also den Außenkontaktierungen, und den metallischen Kontaktplatten dienen. Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn der zumindest eine keramische
Vielschichtkondensator zwischen die metallischen
Kontaktplatten geklemmt oder mit diesen verlötet wird, wie im Folgenden beschrieben ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die
Kondensatoranordnung weiterhin zumindest zwei Gehäuseteile auf, zwischen denen die Kontaktanordnung und der keramische Vielschichtkondensator angeordnet sind. Die Gehäuseteile können beispielsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff gebildet sein und zum Schutz und/oder zur Kapselung des zumindest einen keramischen Vielschichtkondensators
vorgesehen sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die
Kondensatoranordnung eine Klemmvorrichtung auf, die die
Gehäuseteile und zumindest eine Schraube aufweist, wobei die Gehäuseteile mittels der Schraube die Kontaktplatten an die Außenkontaktierungen anpressen. Beispielsweise können die
Gehäuseteile in einer zusammengebauten Form eine quaderartige Form aufweisen, wobei die Kondensatoranordnung zwei
Gehäuseteile aufweist, die jeweils halbschalenförmig
ausgebildet sind. Durch Schrauben entlang derjenigen
Seitenkanten der Gehäuseteile, die aneinander angrenzen, können die Gehäuseteile zusammengepresst werden, wodurch dann auch die darin angeordneten metallischen Kontaktplatten an den zumindest einen keramischen Vielschichtkondensator angepresst werden.
Alternativ oder zusätzlich zu einer Klemmvorrichtung können die metallischen Kontaktplatten an die Außenkontaktierungen des zumindest einen keramischen Vielschichtkondensators angelötet sein. Hierzu kann ein Standardlot oder bevorzugt auch ein Lot verwendet werden, das Nanosilber aufweist. Als Nanosilber wird ein Silberpulver mit einer mittleren
Korngröße von weniger als 1 ym und mehr als 50 nm bezeichnet. Die metallischen Kontaktplatten können insbesondere an die Außenkontaktierungen des zumindest einen keramischen
Vielschichtkondensators bei Temperaturen von weniger als
300°C, erforderlichenfalls unter Ausübung eines uniaxialen Drucks, angelötet werden, was insbesondere mit Hilfe eines Lots mit Nanosilber möglich ist. Hierdurch kann eine
Lötverbindung erhalten werden, welche im weiteren
Verarbeitungsprozess einen stabilen elektrischen und
mechanischen Kontakt beibehält.
Die Klemmkontaktierung sowie auch die Lotkontaktierung kann mit metallischen Gittern und ohne metallische Gitter zwischen den Außenkontaktierungen und den Kontaktplatten vorgesehen sein .
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die
Kondensatoranordnung eine Mehrzahl von keramischen
Vielschichtkondensatoren zwischen den Kontaktplatten auf. Je größer die bei einer bestimmten Anwendung der
Kondensatoranordnung geforderte Kapazität ist, desto mehr Einzelteile werden zusammengefasst . Mit anderen Worten wird je nach erforderlicher Kapazität der Kondensatoranordnung eine gewünschte Anzahl von keramischen
Vielschichtkondensatoren zwischen den zwei metallischen
Kontaktplatten der Kontaktanordnung angeordnet. Hierdurch können die einzelnen keramischen Vielschichtkondensatoren beispielsweise eine standardisierte Größe aufweisen. Im Stand der Technik hingegen ist es bekannt, zur Erhöhung der
Kapazität eines keramischen Vielschichtkondensators dessen Größe zu erhöhen, um eine größere Anzahl von
Elektrodenschichten und keramischen Schichten im Grundkörper anordnen zu können. Je größer ein einzelnes solches
Bauelement ausgeführt wird, desto eher steigt das Risiko eines Bauteilausfalls sowohl in der Verarbeitung als auch in der Verwendungszeitperiode. Durch den hier beschriebenen Aufbau der Kondensatoranordnung können derartige Risiken sowie zusätzlich jene aus der Kunden-Verarbeitung gänzlich vermieden werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Grundkörper des keramischen Vielschichtkondensators entlang der
Schichtstapelrichtung der dielektrischen Schichten eine
Breite B auf. Dabei bezeichnet B die räumliche Ausdehnung des Grundkörpers des Vielschichtkondensators entlang der
Schichtstapelrichtung. Weiterhin weist der Grundkörper senkrecht zur ersten Seitenfläche eine Höhe H auf. Die Höhe H kann somit als räumliche Ausdehnung des Grundkörpers
senkrecht zur ersten Seitenfläche des Grundkörpers verstanden
werden. Vorzugsweise verläuft die Höhe H auch senkrecht zur zweiten Seitenfläche des Grundkörpers. Des Weiteren weist der Grundkörper senkrecht zur Höhe H und senkrecht zur
Schichtstapelrichtung eine Länge L auf. Die Länge L
bezeichnet folglich die räumliche Ausdehnung des Grundkörpers in einer zur Breite B und zur Höhe H senkrechten Richtung.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform gelten für die Maße B, H und L die folgenden Beziehungen:
- B/H > 0,2, bevorzugt B/H > 0,3, besonders bevorzugt
B/H > 1,0 oder sogar B/H * 0,35.
- L/B > 1, bevorzugt L/B < 5, besonders bevorzugt L/B < 3,5.
- L/H > 0,8, bevorzugt L/H > 1, besonders bevorzugt
L/H > 1,2.
Durch die hier angegebenen Verhältnisse zwischen der Breite B zur Höhe H des Grundkörpers kann bei einem hier beschriebenen keramischen Vielschichtkondensator das Verhältnis von
Zuführungsquerschnitt der Elektrodenschichten zum
Nutzquerschnitt, das heißt zu der die Kapazität bestimmenden Fläche, deutlich erhöht werden. Dadurch kann erreicht werden, dass der hier beschriebene keramische Vielschichtkondensator einen besonders geringen ESR-Wert („equivalent series
resistance", äquivalenter Serienwiderstand) aufweist.
Beispielsweise kann ein hier beschriebener keramischer
Vielschichtkondensator, etwa mit einer Kapazität zwischen
4 \iF und 10 ]iF , einen ESR zwischen 3 mQ und 5 mQ beim Betrieb bei einer Frequenz zwischen 100 kHz und 1 MHz aufweisen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Grundkörper dritte Elektrodenschichten auf, die weder mit der ersten noch mit der zweiten Außenkontaktierung elektrisch leitend
verbunden sind. Vorzugsweise sind die dritten Elektroden-
schichten mit keiner Außenkontaktierung elektrisch leitend verbunden. Die dritten Elektrodenschichten können hier und im Folgenden auch als freie Elektroden („floating electrodes") bezeichnet werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform überlappen die dritten Elektrodenschichten mit den ersten Elektrodenschichten. In anderen Worten weisen die dritten Elektrodenschichten jeweils zumindest einen Teilbereich auf, der bei einer gedanklichen Projektion in Schichtstapelrichtung des Stapels mit zumindest einem Teilbereich der ersten Elektrodenschichten zur Deckung gebracht werden könnte. Weiterhin können die dritten
Elektrodenschichten mit den zweiten Elektrodenschichten überlappen. Beispielsweise können jeweils eine erste und eine zweite Elektrodenschicht in einer gleichen Schichtebene des Grundkörpers voneinander beabstandet angeordnet sein und jeweils mit zumindest einer dritten Elektrode, die in einer weiteren Schichtebene angeordnet ist, überlappen. Die Verwendung von ersten, zweiten und freien dritten
Elektrodenschichten, das heißt die Verwendung von seriellen Innenelektroden, bewirkt vorteilhafterweise eine Erhöhung der Durchbruchfeidstärke, was sich förderlich für die Robustheit und die Zuverlässigkeit des Vielschichtkondensators auswirkt. Weiterhin wird dadurch eine Absenkung der dielektrischen Schichtstärke, das heißt der Schichtdicke der keramischen Schichten, ermöglicht, woraus sich als Folge eine Erhöhung des Querschnittes einer Elektrodenschicht pro Volumen Keramik und somit eine Verbesserung des ESR-Wertes und eine
Verbesserung der Stromtragfähigkeit des Bauteils für
Anwendungsströme ergibt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die keramischen Schichten eine Schichtdicke zwischen 3 ym und 200 ym auf. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die keramischen Schichten eine Schichtdicke zwischen 10 ym und 100 ym auf. Besonders bevorzugt weisen die keramischen
Schichten eine Schichtdicke von in etwa 25 ym auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die Elektrodenschichten eine Schichtdicke zwischen 0,1 ym und 10 ym auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die
Elektrodenschichten eine Schichtdicke zwischen 1 ym und 4 ym auf. Besonders bevorzugt weisen die Elektrodenschichten eine Schichtdicke von in etwa 3,5 ym auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Grundkörper zumindest zehn keramische Schichten auf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Grundkörper zumindest zehn erste Elektrodenschichten auf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Grundkörper zumindest zehn zweite
Elektrodenschichten auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform gilt für die Anzahl der im Grundkörper vorgesehenen ersten Elektrodenschichten und die Breite B des Grundkörpers folgende Beziehung: Verhältnis der Anzahl der ersten Elektrodenschichten zur Breite
B > 10/mm. In anderen Worten weist der Grundkörper pro mm Breite mindestens zehn erste Elektrodenschichten auf.
Weiterhin weist der Grundkörper vorzugsweise pro mm Breite mindestens zehn zweite Elektrodenschichten auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die
Elektrodenschichten ein unedles Metall auf. Vorzugsweise weisen die Elektrodenschichten Kupfer auf. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform bestehen die Elektrodenschichten aus Kupfer. Insbesondere nach der Versinterung des
Vielschichtkondensators können die Elektrodenschichten aus reinem Kupfer bestehen. Aufgrund der hohen thermischen sowie elektrischen Leitfähigkeit von Kupfer kann bei dem hier beschriebenen Vielschichtkondensator ein besonders kleiner ESR-Wert erzielt werden. Weiterhin kann durch die Verwendung unedler Metalle vorteilhafterweise der Herstellungsprozess des Vielschichtkondensators verbilligt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die ersten und zweiten Seitenflächen, auf denen die Außenkontaktierungen aufgebracht sind, oberflächenbehandelt. Besonders bevorzugt können die ersten und zweiten Seitenflächen geläppt sein. Weiterhin ist es auch möglich, dass die ersten und zweiten
Seitenflächen geschliffen, gescheuert oder plasmageätzt sind. Mittels der oberflächenbehandelten Seitenflächen kann
vorteilhafterweise ein besonders guter Kontakt zwischen den Außenkontaktierungen und den ersten beziehungsweise zweiten Elektrodenschichten erreicht werden. Insbesondere kann mittels der Oberflächenbehandlung der ersten und zweiten Seitenflächen zwischen einzelnen ersten Elektrodenschichten beziehungsweise zwischen einzelnen zweiten
Elektrodenschichten vorhandenes Keramikmaterial
zurückgenommen werden, so dass die ersten und zweiten
Elektrodenschichten prozesstechnisch sicher an die Oberfläche des Grundkörpers gebracht werden können. Beispielsweise können die Außenkontaktierungen dann ohne Einbrand eines Gasflusses, beispielsweise mit einem standardmäßigen
Sputterprozess , aufgebracht werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die erste und die zweite Außenkontaktierung jeweils zumindest eine erste
Sputterschicht auf, wobei die ersten Sputterschichten in direktem Kontakt mit den ersten oder zweiten Elektrodenschichten stehen. Vorzugsweise ist auf der ersten
Seitenfläche des Grundkörpers eine erste Schicht aufgebracht, die in direktem Kontakt mit Austrittsflächen der ersten
Elektrodenschichten aus dem Grundkörper steht. Ebenso kann auf der zweiten Seitenfläche des Grundkörpers eine erste Schicht aufgebracht sein, die in direktem Kontakt mit
Austrittsflächen der zweiten Elektrodenschichten aus dem Grundkörper steht. Die Sputterschichten können beispielsweise eine Schichtdicke zwischen 0,1 μιη und 1,5 μιη aufweisen.
Vorzugsweise weisen die ersten Schichten Chrom auf oder bestehen aus Chrom. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die erste und die zweite Außenkontaktierung jeweils eine zweite Sputterschicht auf, wobei die zweiten Schichten vorzugsweise direkt auf den ersten Schichten aufgebracht sind. Die zweiten Schichten weisen vorzugsweise Kupfer oder Nickel auf oder bestehen aus Kupfer oder Nickel.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die erste und die zweite Außenkontaktierung jeweils eine dritte Sputterschicht auf, wobei die dritten Sputterschichten vorzugsweise direkt auf den zweiten Sputterschichten aufgebracht sind. Die dritten Sputterschichten weisen vorzugsweise Gold auf oder bestehen aus Gold. Alternativ können die dritten
Sputterschichten auch Silber aufweisen oder aus Silber bestehen .
Insbesondere können die Außenkontaktierungen beispielsweise Sputterschichten mit einer Cr/Cu/Au- oder einer Cr/Cu/Ag- oder einer Cr/Ni/Ag- oder einer Cr/Ni/Ag- aufweisen, wobei
die Sputterschichtenstapel in direktem Kontakt mit den ersten bzw. den zweiten Elektrodenschichten stehen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die keramischen Schichten ein Keramikmaterial auf, für das folgende Formel gilt :
Pb (i-i, 5a-0, 5b+l, 5d+e+0, 5f) AaBb (Zri_xTix) i_c_d_e_fLidCeFefSic03 + y -PbO, wobei A aus einer Gruppe ausgewählt ist, die aus La, Nd, Y, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er und Yb besteht, wobei B aus einer Gruppe ausgewählt ist, die aus Na, K und Ag besteht und wobei C aus einer Gruppe ausgewählt ist, die aus Ni, Cu, Co und Mn besteht, mit 0 < a < 0,12, 0,05 < x < 0,3, 0 < b < 0,12, 0 < c < 0,12, 0 < d < 0,12, 0 < e < 0,12, 0 < f < 0,12, 0 < y < 1 und b + d + e + f > 0.
Vorzugsweise wird eine besonders Zr-reiche PZT- Mischkristallphase aus dem Phasendiagramm ausgewählt. Zudem wird durch die Bedingung b + d + e + f > 0 festgelegt, dass im Keramikmaterial neben einem Dotiermittel aus der
definierten Gruppe A (Seltenerdelement) mindestens ein
Element aus der aus Li, Na, K, Ag, Fe, Ni, Cu, Co und Mn bestehenden Gruppe (Lithium, Eisen sowie Gruppen B und C) vorhanden sein muss. Hierdurch kann ein bei Temperaturen von 1000°C bis 1120°C sinterfähiges Keramikmaterial
bereitgestellt werden, was eine Kombination mit anderen, bei höheren Temperaturen nicht beständigen
Werkstoffen/Materialien bereits während des
Herstellungsverfahrens des Keramikmaterials ermöglicht.
Beispielsweise wird das Sintern des Keramikmaterials („Co- firing"-Verfahren) mit Elektrodenschichten aus unedlen
Metallen, wie etwa Silber oder Kupfer, möglich. Zudem besitzt
das keramische Material verglichen mit dem nur durch Gruppe A dotiertem PZT-Material eine höhere Schaltfeldstärke und/oder höhere relative Permittivität (Dielektrizitätskonstante) . Zudem begünstigen niedrige Sintertemperaturen die Bildung kleiner Korngrößen des keramischen Materials, was die
dielektrischen Eigenschaften günstig beeinflusst. Genauer werden die dielektrischen Eigenschaften von PZT-Keramiken im Allgemeinen auch von der Domänengröße bestimmt. Unter Domänen versteht man Bereiche in der Keramik mit gleicher
Polarisation. Die Domänengröße steht in Abhängigkeit mit der Korngröße. Die Anzahl der Domänen pro Korn nimmt mit
zunehmender Korngröße zu. Die veränderte Domänengröße hat Konsequenzen für die Materialeigenschaften der Keramik. Somit ist es erstrebenswert, die Korngröße beziehungsweise das Kornwachstum steuern zu können.
Vorzugsweise weist die dotierte Bleizirkonat-Titanat-Keramik ein Perowskit-Gitter auf, welches sich durch die allgemeine Formel ABO3 beschreiben lässt, wobei A für die A-Plätze und B für die B-Plätze des Perowskit-Gitters stehen. Das Perowskit- Gitter zeichnet sich durch eine hohe Toleranz gegenüber
Dotierungen und Leerstellen aus. Die Perowskit-Struktur des Bleizirkonat-Titanats (PZT) lässt sich durch die allgemeine Formel ABO3 beschreiben. Eine
Elementarzelle des PZT-Kristallgitters lässt sich durch einen Kubus beschreiben. Die A-Plätze sind durch Pb2+-Ionen
besetzt, welche auf den Ecken des Kubus sitzen. In der Mitte jeder Kubusfläche sitzt jeweils ein 02"-lon. Im Zentrum des Kubus befindet sich ein Ti4+-Ion und ein Zr4+-Ion (B-Plätze) . Diese Struktur weist eine hohe Toleranz gegenüber
Substitution der Metall-Ionen durch andere Metall-Ionen und Fehlstellen auf, weshalb sie sich gut dotieren lässt.
Je nach Größenunterschied zwischen dem durch Dotierung eingeführten Ion und dem ersetzten Ion kann es zur Verzerrung des hoch-symmetrischen Koordinationspolyeders kommen. Diese Verzerrung kann das Symmetriezentrum des Kristalls verändern und so die Polarisierbarkeit beeinflussen. Die verschiedenen Möglichkeiten der Dotierung lassen sich anhand der Wertigkeit des Dotierungsions klassifizieren. Die isovalente Dotierung, also der Ersatz eines Ions durch ein anderes Ion mit gleicher Wertigkeit wirkt sich nicht auf mögliche Leerstellen im Keramikmaterial aus. Ersetzen
niederwertige Kationen (Akzeptoren) Kationen mit einer höheren Wertigkeit, so werden Leerstellen im Anionen-Gitter erzeugt. Höhervalente Kationen (Donatoren) verursachen, wenn sie niederwertigere Kationen ersetzen, Leerstellen im
Kationen-Gitter. Die Dotierung mit Akzeptoren und Donatoren führt jeweils zu charakteristischen Änderungen der Materialeigenschaften. Akzeptordotierte Keramiken werden auch als „harte", donordotierte Keramiken als „weiche" Keramiken bezeichnet . Eine Dotierung, beispielsweise mit Nd3+ (oder einem anderen
Seltenerdelement aus der Gruppe A) , auf den A-Plätzen stellt eine Donator-Dotierung dar. Aufgrund des Ionenradius von Neodym wird dieses auf den Pb2+-Plätzen eingebaut. Der
Ladungsausgleich erfolgt durch die entsprechende Bildung von Pb-Leerstellen . Die Auswirkung der Dotierung sind metrische
Änderungen des Gitters und die Beeinflussung länger wirkender Wechselwirkungen zwischen den Elementarzellen.
Eine Dotierung, beispielsweise mit K+ oder Fe3+, auf den A- bzw. B-Plätzen stellt eine Akzeptor-Dotierung dar. Aufgrund des Ionenradius von Kalium wird dieses auf den Pb2+-Plätzen eingebaut, während Fe3+ auf den Zr4+ bzw. Ti4+-Plätzen
eingebaut wird. Der Ladungsausgleich erfolgt durch
Reduzierung von Pb2+-Leerstellen (A-Vakanzen) und/oder die entsprechende Bildung von Sauerstoff-Leerstellen . Die
Auswirkung der Dotierung sind das Kornwachstum und die
Sinterverdichtung fördernde Sauerstoff-Leerstellenbildung, die bei der Sintertemperatur durch K-Akzeptoren induziert wird. Im Prozess der Abkühlung kann eine Rekombination mit den Nd-Donatoren unter Bildung quasi neutraler {Nd/K}
Defektpaare erfolgen, so dass in der fertigen Keramik keine oder eine nur sehr geringe Blei- bzw. Sauerstoff- Leerstellenkonzentration vorliegt.
Diese Dotierung wirkt sich auf das Kornwachstum des Materials aus, welches von der Konzentration der eingebrachten
Dotierung abhängig ist. Kleine Dotierungsmengen tragen hierbei zum Kornwachstum bei, wohingegen zu große Mengen an Dotierungsionen das Kornwachstum hemmen können.
Die Eigenschaften von Donator-dotierten PZT-Materialien, wie sie in dem Fall vorliegen, wo Nd Pb-Plätze einnimmt, basiert im wesentlichen auf einer erhöhten Domänenbeweglichkeit, die durch die Pb-Leerstellen verursacht wird. Die Leerstellen führen dazu, dass sich die Domänen bereits von kleinen elektrischen Feldern beeinflussen lassen. Dies führt im
Vergleich mit undotierten PZT-Keramiken zu einer leichteren Verschiebbarkeit der Domänengrenzen und somit zu höheren Dielektrizitätskonstanten.
Im Keramikmaterial sind Akzeptor- und Donator-Dotierungen gleichzeitig vorhanden. Dies führt dazu, dass die negativen Eigenschaften, welche auftreten, wenn die Keramik mit nur einer der beiden Dotierungsarten dotiert wurde, kompensiert werden. Würde beispielsweise nur eine Akzeptor-Dotierung vorliegen, so führt dies oft zu sinkenden dielektrischen Konstanten, das heißt, die Konstanten liegen unter denen der undotierten Keramik. Liegt nur eine Donator-Dotierung vor, so wird das Kornwachstum gehemmt, und die Körner der Keramik erreichen nicht die gewünschte Größe. Die vorhandene
Kombination der Dotierungen hebt sich jedoch in diesen
Punkten positiv von der undotierten Keramik ab. Sie weist höhere Dielektrizitätskonstanten auf, welches auch noch bei tieferen Sintertemperaturen gegeben ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform gilt 0,1 -S x -S 0,2, da in diesem Bereich die Polarisationskurven besser
einstellbar sind. Gemäß einer weiteren Ausführungsform gilt 0 -S y < 0,05.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform gilt 0,001 < b < 0,12, wobei weiter bevorzugt d = e = f = 0 gilt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform gilt 0,001 < e < 0,12, wobei weiter bevorzugt b = d = f = 0 gilt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist B
Natrium (Na) . Hierdurch werden die Materialeigenschaften besonders vorteilhaft beeinflusst, insbesondere die
Sintertemperatur im Vergleich zu lediglich ein
Seltenerdelement enthaltendem PZT-Material erniedrigt, und gleichzeitig die Schaltfeldstärke erhöht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die relative Permittivität bei einer elektrischen Feldstärke von 1 kV/mm, bevorzugt 2 kV/mm, wenigstens 60 % der relativen Permittivität bei einer elektrischen Feldstärke von 0 kV/mm. Weiter bevorzugt beträgt die relative Permittivität
(Dielektrizitätskonstante) des keramischen Materials bei einer Feldstärke von 2 bis 5 kV/mm, bevorzugtl kV/mm bis 10 kV/mm, wenigstens 60 % der relativen Permittivität bei einer elektrischen Feldstärke von 0 kV/mm. Die Messungen werden vorzugsweise bei einer Temperatur des keramischen Materials von 125°C durchgeführt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besitzt das Keramikmaterial bei einer elektrischen Feldstärke von 1 kV/mm, bevorzugt 2 kV/mm eine relative Permittivität von mindestens 500, vorzugsweise mindestens 1500. Weiter
bevorzugt besitzt das Keramikmaterial bei einer elektrischen Feldstärke von 2 bis 5 kV/mm, bevorzugt 1 kV/mm bis 10 kV/mm, eine relative Permittivität von mindestens 500, vorzugsweise mindestens 1500. Die Messungen werden vorzugsweise bei einer Temperatur des keramischen Materials von 125°C durchgeführt.
Die Messung der Polarisationshysterese ist eine
Standardmethode zur Bestimmung der relativen Permittivität
(Dielektrizitätskonstante) . Zur frequenzunabhängigen Messung sind quasistatische Verfahren bekannt, bei dem die
Hystereseschleife punktweise gemessen wird. Beispielsweise können Polarisationsmessungen mit Hilfe des TF Analyser 2000 der Firma aixACCT Systems GmbH durchgeführt werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Keramikmaterial ein antiferroelektrisches Dielektrikum.
Hierzu wird das Grundmaterial PZT vorzugsweise aus dem antiferroelektrisch-orthorhombischen Phasengebiet (O-Phase) verwendet. Die antiferroelektrische Ordnung ist durch eine Überlagerung mehrerer polarer Teilgitter, deren elektrische Dipolmomente sich gegenseitig aufheben, gekennzeichnet. Ein antiferroelektrischer Kristall besitzt somit keine spontane Polarisation, wohl aber besondere dielektrische
Eigenschaften. Legt man ein elektrisches Feld an das
Antiferroelektrikum an, verhält sich es zunächst wie ein lineares Dielektrikum. Ab einer bestimmten kritischen
Feldstärke wird ein sprunghafter Übergang in die
ferroelektrische Phase induziert und die ehemals
antiparallelen Dipole klappen in die dann energetisch
günstigere, parallele, Orientierung um. Der umgekehrte
Übergang findet dagegen bei einer geringeren Feldstärke statt. Dies resultiert in einer sogenannten
Doppelhystereseschleife .
Antiferroelektrischen Keramikmaterialien besitzen, verglichen mit ferroelektrischen Keramikmaterialien, eine weniger stark ausgeprägte Polarisations-Feldstärke-Hysterese. Dies führt bei Verwendung in Kondensatoren zu geringeren energetischen Verlusten. Aus diesem Grund ist die Verwendung von
antiferroelektrischen Keramikmaterialien bevorzugt.
Zur Herstellung von reinen und verschieden dotierten Blei- Zirkonat-Titanat- (PZT-) Pulvern können das klassische
Mischoxidverfahren oder auch lösungsmittelbasierte Verfahren, die auch "Sol-Gel"-Verfahren genannt werden, verwendet werden. Ausgangspunkt sind z.B. Lösungen der Acetate oder Alkoholate der konstituierenden Metalle, die über
verschiedene Trocknungsverfahren in granulierte Xerogele, die keramischen Vorläufersubstanzen (Precursor) , überführt
werden. Zur Trocknung stehen beispielsweise das Sprühtrocknen und Sprühgefriergranulation mit anschließender Gefriertrocknung zur Verfügung. Die Precursoren werden anschließend zu den Oxiden pyrolysiert. Derartig hergestellte Pulver lassen sich mit wenig Aufwand deagglomerieren und für die weitere Prozessierung konditionieren .
Die hier beschriebene Kondensatoranordnung zeichnet sich insbesondere durch einen besonders geringen ESR-Wert
(„equivalent series resistance", äquivalenter
Serienwiderstand) sowie einen besonders geringen ESL-Wert („equivalent series inductivity" , äquivalente
Serieninduktivität) aus. Weiterhin ist die hier beschriebene Anordnung der
Elektrodenschichten günstig für die Prozessführung bei
Herstellung eines hier beschriebenen Vielschichtkondensators. Sowohl beim Entbindern als auch beim Sintern ist ein Gas- Austausch bzw. Gleichgewicht von Entbinderungsprodukten und Prozess-Gasen erforderlich, welcher bei dem hier
beschriebenen Vielschichtkondensator begünstigt wird. Der Aufbau befördert über die in seitlicher Richtung relativ kurzen Elektrodenschichten eine verbesserte Möglichkeit der Prozessführung, wodurch als Folge auch im Volumen relativ, gemessen an herkömmlichen Vielschichtkondensatoren, große
Keramikteile möglich sind. Weiterhin ergeben sich bei einer hier beschriebenen Kondensatoranordnung Synergieeffekte aus der beschriebenen Anordnung der Elektrodenschichten und dem gewählten Keramikmaterial der keramischen Schichten und dem Aufbau der Kontaktanordnung, welche sich positiv auf den ESR- Wert, den ESL-Wert sowie die mechanische und thermische
Robustheit auswirken. Beispielsweise kann die Kombination der Keramik zusammen mit den oben angegebenen Aspektverhältnissen
zwischen B, H und L sowie mit der Geometrie der
Elektrodenschichten die elektrischen und thermischen
Eigenschaften des Bauelements verbessern. So wirken sich beispielsweise die kurzen Wege, die der Strom durch die
Elektroden nehmen kann (Geometrie-Effekt) zusammen mit der thermischen Stabilität des Isolationswiderstandes
(Keramikeigenschaft) äußerst positiv auf das
Stromtragfähigkeitsverhalten des Bauteils aus. Durch die hier beschriebenen Maßnahmen konnte eine
Kondensatoranordnung geschaffen werden, die bei 350 V eine Kapazität von 30,5 μΕ aufwies. Weiterhin wies die
erfindungsgemäße Kondensatoranordnung ein ESR von 0,5 mQ auf, was einem Produkt aus ESR und Kapazität von etwa 15 ιηΩμΕ entspricht. Weiterhin ergaben sich ein ESL von 10 nH, eine abgeleitete Nettoleistungsdichte von 5,5 μΕ/cm3, eine
Energiedichte von 1,5 J/cm3, eine Bias-Abhängigkeit (200 - 500 V) von etwa +/- 25 %, eine Temperaturabhängigkeit im Bereich von -40°C bis +105°C von etwa +/- 15 % und ein
Verlustwinkel von 0,5 %. Verglichen mit den Kennwerten anderer Technologien wie beispielsweise Filmkondensatoren, Aluminiumkondensatoren und üblichen Vielschichtkondensatoren zeigen, dass mit der hier beschriebenen Kondensatoranordnung bisher unerreichte Kondensatorwerte möglich sind.
Insbesondere sind zwei wesentliche Vorteile der hier
beschriebenen Kondensatoranordnung zu nennen: Zum einen ist der ESR derart niedrig, dass die geringstmöglichen
Kapazitätswerte zum Ausgleichen von Ripple-Spannungen nötig sind. Kleinere Kapazitätswerte leisten hierbei dieselbe
Funktion wie teilweise viel größere Werte in anderen
Technologien, was einen sehr großen Kostenvorteil auf
Systemebene bzw. Anbindungsebene bedeutet. Weiterhin sind die Kapazitätsdichten höher als bei anderen Technologien, sodass
aufgrund der resultierenden Miniaturisierung der Bauteile diese Bauelemente näher an Leistungshalbleiter herangeführt werden können. Dadurch können Leitungsinduktivitäten
verringert werden. Die intrinsisch sehr niedrige Induktivität der hier beschriebenen Kondensatoranordnung kommt dadurch stärker zum Tragen und die hier beschriebene
Kondensatoranordnung kann insgesamt deutlich kostengünstiger bei gleicher Funktion im Vergleich zu üblichen Technologien realisiert werden.
Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und
Weiterbildungen ergeben sich aus den im Folgenden in
Verbindung mit den Figuren beschriebenen
Ausführungsbeispielen .
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer
Kondensatoranordnung gemäß einem
Ausführungsbeispiel,
Figur 2 eine schematische Darstellung eines keramischen
Vielschichtkondensators gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel ,
Figuren 3 bis 7 schematische Darstellungen von
Kondensatoranordnungen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen .
In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente, wie zum Beispiel Schichten, Bauteile, Bauelemente
und Bereiche, zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein.
In Figur 1 ist eine Kondensatoranordnung 10 gemäß einem
Ausführungsbeispiel gezeigt. Die Kondensatoranordnung 10 weist einen keramischen Vielschichtkondensator 1 in einer Kontaktanordnung 7 auf.
Der Vielschichtkondensator 1 umfasst einen Grundkörper 2, der eine Quaderform mit sechs Seitenflächen aufweist. Der
Grundkörper 2 weist keramische Schichten 3 sowie zwischen den keramischen Schichten 3 angeordnete erste und zweite
Elektrodenschichten 41, 42 auf, wobei die keramischen
Schichten 3 und die Elektrodenschichten 41, 42 entlang einer Schichtstapelrichtung S zu einem Stapel angeordnet sind.
Insbesondere weist der Grundkörper 2 zumindest 10 erste und zumindest 10 zweite Elektrodenschichten 41, 42 auf. Die keramischen Schichten 3 weisen im gezeigten
Ausführungsbeispiel eine Schichtdicke von etwa 25 μιη auf. Die Elektrodenschichten 41, 42 weisen eine Schichtdicke von etwa 3,5 μιη auf. Alternativ können die keramischen Schichten 3 und die Elektrodenschichten 41, 42 auch andere Schichtdicken aufweisen . Die Elektrodenschichten weisen im gezeigten
Ausführungsbeispiel Kupfer auf. Dadurch kann einerseits erreicht werden, dass der Vielschichtkondensator 1 einen möglichst kleinen ESR-Wert aufweist, und zum anderen kann der Herstellungsprozess des Vielschichtkondensators 1 verbilligt werden.
Der Vielschichtkondensator 1 weist weiterhin eine erste
Außenkontaktierung 51, die auf einer ersten Seitenfläche 61
des Grundkörpers 2 angeordnet ist, sowie eine zweite
Außenkontaktierung 52, die auf einer gegenüber liegenden zweiten Seitenfläche 62 des Grundkörpers 2 angeordnet ist, auf. Die ersten Elektrodenschichten 41 sind dabei elektrisch leitend mit der ersten Außenkontaktierung 51 und die zweiten Elektrodenschichten 42 elektrisch leitend mit der zweiten Außenkontaktierung 52 verbunden. Die ersten und zweiten
Seitenflächen 61, 62 sind oberflächenbehandelt, wobei die Oberflächenbehandlung vorzugsweise vor dem Aufbringen der Außenkontaktierungen 51, 52 durchgeführt wird. Insbesondere können die ersten und zweiten Seitenflächen 61, 62 bevorzugt geläppt oder alternativ auch gescheuert, geschliffen oder plasmageätzt sein. Mittels der oberflächenbehandelten
Seitenflächen 61, 62 kann vorteilhafterweise ein besonders guter Kontakt zwischen den Außenkontaktierungen 51, 52 und den ersten beziehungsweise zweiten Elektrodenschichten 41, 42 erreicht werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind jeweils eine erste und eine zweite Elektrodenschicht 41, 42 voneinander beabstandet in einer gleichen Ebene angeordnet. Diese Ebene ist durch eine Schichtebene gebildet, die senkrecht zu
Schichtstapelrichtung S des Stapels ausgebildet ist. Zwischen den ersten Elektrodenschichten 41 und den zweiten
Elektrodenschichten 42 ist dabei ein sogenanntes Gap, das heißt eine Lücke, vorhanden. Diese Lücke stellt einen Bereich zwischen einer ersten Elektrodenschicht 41 und einer zweiten Elektrodenschicht 42 in der Schichtebene dar, in dem keine Elektrodenschichten angeordnet sind. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, dass die ersten und zweiten Elektrodenschichten 41, 42 jeweils in verschiedenen Schichtebenen angeordnet sind.
Der Grundkörper 2 weist weiterhin dritte Elektrodenschichten 43 auf, die weder mit der ersten noch mit der zweiten
Außenkontaktierung 51, 52 elektrisch leitend verbunden sind. Die dritten Elektrodenschichten 43 überlappen sowohl mit den ersten als auch mit den zweiten Elektrodenschichten 41, 42, das heißt die dritten Elektrodenschichten 43 weisen jeweils zumindest einen Teilbereich auf, der bei einer gedanklichen Projektion in Schichtstapelrichtung S des Stapels mit
zumindest einem Teilbereich sowohl der ersten als auch der zweiten Elektrodenschichten 41, 42 zur Deckung gebracht werden könnte. Gemäß dem alternativen Ausführungsbeispiel, bei dem die ersten und zweiten Elektrodenschichten 41, 42 jeweils in verschiedenen Schichtebenen angeordnet sind, ist es möglich, dass die ersten und zweiten Elektrodenschichten 41, 42 miteinander überlappen.
Die erste und zweite Außenkontaktierung 51, 52 weisen jeweils eine mehrschichtige Sputterschicht auf, die jeweils direkt auf dem Grundkörper 2 aufgebracht ist. Insbesondere sind die Außenkontaktierungen im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils durch eine Cr/Cu/Au- oder Cr/Cu/Ag- oder Cr/Ni/Au- oder
Cr/Ni/Ag-Schichtenfolge gebildet .
Die Kontaktanordnung 7 weist zwei metallische Kontaktplatten 70 auf, zwischen denen der keramische Vielschichtkondensator 1 angeordnet ist. Hierbei sind die Außenkontaktierungen 51, 52 jeweils mit einer der metallischen Kontaktplatten 70 elektrisch leitend verbunden. Der elektrische Kontakt wird im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 durch einen direkten
Kontakt zwischen den metallischen Kontaktplatten und den
Außenkontaktierungen 51, 52 hergestellt. Weitere Arten der elektrischen Kontaktierung zwischen den Außenkontaktierungen
51, 52 und den Kontaktplatten 70 sind in Verbindung mit den Ausführungsbeispielen der Figuren 3 bis 6 beschrieben.
Die metallischen Kontaktplatten weisen insbesondere Kupfer auf, besonders bevorzugt mit Ag und/oder Au passiviertes Kupfer .
Während bei üblichen Vielschichtkondensatoren zur Erhöhung der Kapazität das Volumen und somit die Anzahl der
Elektrodenschichten und der Keramikschichten erhöht wird, können bei der hier gezeigten Kontaktanordnung 10 auch mehrere keramische Vielschichtkondensatoren 1 zwischen den metallischen Kontaktplatten 70 der Kontaktanordnung 7 angeordnet werden. Hierdurch ist es nicht nötig, den
keramischen Vielschichtkondensator 1 selbst zu vergrößern, wodurch Risiken in der Verarbeitung und auch bei der
Verwendung vermieden werden können.
In Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel für einen keramischen Vielschichtkondensator gezeigt, der einen Aufbau wie der in Verbindung mit Figur 1 beschriebene Vielschichtkondensator 1 in Verbindung mit einer vorteilhaften geometrischen
Ausgestaltung aufweist. Der Grundkörper 2 des keramischen Vielschichtkondensators 1 weist entlang der Schichtstapelrichtung S eine Breite B auf. Mit anderen Worten bezeichnet B die Ausdehnung des
Grundkörpers 2 in Richtung parallel zur Schichtstapelrichtung S. Vorzugsweise sind im Grundkörper 2 pro mm Breite B des Grundkörpers mindestens 10 erste Elektrodenschichten und mindestens 10 zweite Elektrodenschichten vorgesehen.
Weiterhin weist der Grundkörper 2 senkrecht zur ersten
Seitenfläche 51 eine Höhe H auf. Der Grundkörper 2 weist also
senkrecht zur ersten Seitenfläche 51 eine Ausdehnung auf, die der Höhe H entspricht. Des Weiteren weist der Grundkörper 2 senkrecht zur Höhe H sowie senkrecht zur
Schichtstapelrichtung S eine Länge L auf, die der Ausdehnung des Grundkörpers 2 senkrecht zur Schichtstapelrichtung sowie senkrecht zur Höhe H entspricht. Für das Verhältnis der Breite B zur Höhe H des Grundkörpers 2 gilt B/H > 0,2.
Weiterhin gilt für das Verhältnis der Länge L zur Breite B des Grundkörpers L/B > 1 sowie für das Verhältnis der Länge L zur Höhe H des Grundkörpers L/H > 1.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Grundkörper 2 eine Breite B von in etwa 2,5 mm, eine Höhe H von in etwa 7,0 mm und eine Länge L von in etwa 7,0 mm auf. Somit ist das
Verhältnis B/H im gezeigten Ausführungsbeispiel ungefähr gleich 0,36. Das Verhältnis L/B beträgt in etwa 2,8 und das Verhältnis L/H in etwa 1,0.
Der Vielschichtkondensator 1 gemäß dem gezeigten
Ausführungsbeispiel zeichnet sich insbesondere durch einen niedrigen ESR-Wert, einen niedrigen ESL-Wert sowie eine hohe mechanische und thermische Robustheit aus. Beispielsweise weist der gezeigte keramische Vielschichtkondensator (380V / 10μΓ) folgende frequenzabhängigen Werte auf: ESR(min)= 3 mQ, ESR(100kHz)= 5 mQ und ESL < 4 nH. Weiterhin kann der
Vielschichtkondensator 1 kostengünstig produziert werden.
Die in Verbindung mit den Figuren 1 und 2 beschriebenen keramischen Vielschichtkondensatoren 1 können insbesondere ein oben im allgemeinen Teil beschriebenes Keramikmaterial, insbesondere ein antiferroelektrisches Dielektrikum,
aufweisen .
Die in den Figuren 3 bis 6 gezeigten weiteren
Ausführungsbeispiele für Kondensatoranordnungen stellen
Modifikationen und Weiterbildungen der in Figur 1 gezeigten Kondensatoranordnung 10 dar, sodass sich die nachfolgende Beschreibung im Wesentlichen auf die Unterschiede und
Weiterbildungen beschränkt.
In Figur 3 ist eine Kondensatoranordnung 11 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel gezeigt, bei der die
Kontaktanordnung 7 auf der dem keramischen
Vielschichtkondensator 1 zugewandten Seite jeder der
metallischen Kontaktplatten 70 ein metallisches Gitter 71 in Form eines Kupfergitters aufweist. Ein derartiges, bevorzugt feinmaschiges Kupfergitter kann als Ausgleichsschicht zwischen den gesputterten Außenkontaktierungen 51, 52 und den metallischen Kontaktplatten 70 dienen. Der keramische
Vielschichtkondensator 1 ist mit den metallischen
Kontaktplatten 70 mittels Lotschichten 72 zwischen den
Außenkontaktierungen 51, 52 und den metallischen
Kontaktplatten 70 der Kontaktanordnung 7 verbunden. Neben einer Standard-Lotschicht ist insbesondere eine Lotschicht mit Nanosilber, das bedeutet Silberpulver mit einer mittleren Korngröße von weniger als 1 ym und mehr als 50 nm,
vorteilhaft, das bei Temperaturen von weniger als 300°C, gegebenenfalls unter Ausübung eines uniaxialen Drucks, gelötet werden kann. Hierdurch kann eine Lötverbindung erhalten werden, die in weiteren Verarbeitungsprozessen einen stabilen elektrischen und mechanischen Kontakt ermöglicht. In Figur 4 ist eine Kondensatoranordnung 12 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem zwischen den metallischen Kontaktplatten 70 der Kontaktanordnung 7 und den Außenkontaktierungen 51, 52 des keramischen
Vielschichtkondensators 1 lediglich eine Lotschicht 72, wie beispielsweise in Verbindung mit Figur 3 beschrieben ist, ohne ein zusätzliches metallisches Gitter angeordnet ist. Weiterhin weist die Kondensatoranordnung 12 zwei Gehäuseteile 73 auf, zwischen denen die Kontaktanordnung 7 und der
keramische Vielschichtkondensator 1 angeordnet sind. Die Gehäuseteile 73 können beispielsweise einen Kunststoff und/oder ein Keramikmaterial aufweisen oder daraus bestehen. In den Figuren 5 und 6 sind ausschnittsweise
Kontaktanordnungen 13, 14 gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen mit einer Mehrzahl von keramischen Vielschichtkondensatoren 1 gezeigt, bei denen die
Gehäuseteile73 zusammen mit zumindest einer Schraube 74 eine Klemmanordnung bilden, sodass die Gehäuseteile 73 mittels der zumindest einen Schraube 74 die Kontaktplatten 70 an die Außenkontaktierungen des keramischen Vielschichtkondensators 1 anpressen. Wie in Figur 5 gezeigt ist, kann die
Kontaktanordnung 7 metallische Gitter 71 sowie Lotschichten 72, wie in Verbindung mit Figur 3 beschrieben ist, aufweisen. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass die keramischen Vielschichtkondensatoren 1 ohne Lotschichten 72 zwischen den Kontaktplatten 70 der Kontaktanordnung 7 geklemmt angeordnet sind, wie in Figur 6 gezeigt ist. Insbesondere können durch die in den Figuren 5 und 6 gezeigte Klemmanordnung
Kondensatoranordnungen geschaffen werden, die einen niedrigen ESL und ESR bei gleichzeitig hoher mechanischer und
thermischer Robustheit aufweisen. Alternativ zu den in den Figuren 5 und 6 gezeigten
Ausführungsbeispielen kann die Kontaktanordnung 7 auch ohne metallische Gitter 71 ausgebildet sein.
In Figur 7 ist eine Kondensatoranordnung 15 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer dreidimensionalen
Aufsicht gezeigt, die zwei übereinander liegende geklemmte Lagen von keramischen Vielschichtkondensatoren zur Erhöhung des Absolutwerts der Kapazität in einem Gehäuse mit zwei Gehäuseteilen 73 aufweist. Über Kontakte 75 können die keramischen Vielschichtkondensatoren im Inneren des Gehäuses elektrisch kontaktiert werden, wobei der Aufbau der
Kontaktanordnung und der keramischen Vielschichtkondensatoren im Inneren des Gehäuses gemäß den vorherigen
Ausführungsbeispielen ausgebildet sein kann. Die Gehäuseteile 73 sind jeweils halbschalenförmig ausgebildet und weisen zusammengefügt eine quaderartige Form auf. Entlang der benachbarten Kanten der beiden Gehäuseteile 73 sind Schrauben 74 in entsprechenden Aufnahmen der Gehäuseteile 73
vorgesehen, wodurch eine wie vorab in Verbindung mit den Figuren 5 und 6 beschriebene Klemmkontaktierung möglich ist.
Die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele für
Kontaktanordnungen können alternativ oder zusätzlich noch weitere Merkmale gemäß der Beschreibung im allgemeinen Teil aufweisen, auch wenn diese nicht explizit in Verbindung mit den Figuren beschrieben sind. Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der
Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den
Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
Bezugs zeichenliste
1 Vielschichtkondensator 2 Grundkörper
3 keramische Schicht
41, 42, 43 Elektrodenschichten 51, 52 Außenkontaktierung 61, 62 Seitenfläche
7 Kontaktanordnung
70 Kontaktplatte
71 metallisches Gitter 72 Lotschicht
73 Gehäuseteil
74 Schraube
75 Kontakt
10, 11, 12 Kondensatoranordnung 13, 14, 15 Kondensatoranordnung
H Höhe
B Breite
L Länge
S SchichtStapelrichtung