Mobil-Teleskopkran
Die Erfindung betrifft einen Mobil-Teleskopkran gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP 1 354 842 A2 ist ein Mobil-Teleskopkran bekannt, der zwei am Ausleger und geneigt zu der Wippebene angeordnete Abspannstützen aufweist. Die Abspannstützen sind zur Steigerung der Traglast des Mobil- Teleskopkrans über Abspannseile mit dem freien Ende des Auslegers und dem Oberwagen verbunden. Hierdurch können auch seitlich auf den Ausleger wirkende Belastungen, welche in einer Betriebsstellung des Auslegers das traglastbegrenzende Kriterium darstellen können, besser aufgenommen werden. Nachteilig bei diesem Mobil-Teleskopkran ist, dass die Abspannstützen ein erhebliches Zusatzgewicht darstellen. Die Abspann- stützen müssen deswegen separat auf einem Lastkraftwagen zur Baustelle transportiert und dort an den Ausleger montiert werden. Dies ist mit einem erheblichen Kosten- und Zeitaufwand verbunden.
Aus der GB 2 387 373 A ist eine Materialumschlagmaschine bekannt, die ein fahrbares Maschinengestell und einen schwenkbar daran angeordneten und teleskopierbaren Ausleger aufweist. Der Ausleger ist aus mehreren Auslegerabschnitten aufgebaut, wobei an dem äußersten Auslegerabschnitt eine Aufnahmegabel für eine zu bewegende Last angeordnet ist. Die Auslegerabschnitte sind teleskopierbar ausgebildet, sodass der Ausleger aus- und einfahrbar ist, um die Aufnahmegabel mit der darauf angeordneten Last zu dem Maschinengestell hin und von diesem weg zu bewegen. Um das Kippmoment um eine Vorderachse der Materialumschlagmaschine zu reduzieren, ist wenigstens ein Auslegerabschnitt aus einem Verbundmaterial hergestellt. Hierdurch wird das Gewicht des Auslegers und damit das
Kippmoment um die Vorderachse minimiert. Der äußerste Auslegerabschnitt ist beispielsweise aus drei Teil-Auslegerabschnitten aus Verbundmaterial aufgebaut. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mobil-Teleskopkran zu schaffen, der auf einfache Weise eine Steigerung der Traglast ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen Mobil-Teleskopkran mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Indem der Ausleger aus mindestens vier im Ab- stand voneinander angeordneten und biegesteif miteinander verbundenen Teil-Auslegern aufgebaut ist, wird das Flächenträgheitsmoment des Auslegers deutlich erhöht. Das Flächenträgheitsmoment, das ein Maß für die Biegesteifigkeit ist, ergibt sich nach dem Satz von Steiner aus den Eigenanteilen der Teil-Ausleger sowie deren Steineranteilen. Durch die biegestei- fen Verbindungselemente, die die Teil- Auslegerabschnitte der Teil- Ausleger zu Auslegerabschnitten verbinden, ist der Ausleger äußerst biegesteif, so dass die Querschnittsfläche bei Belastung des Auslegers im Wesentlichen eben bleibt, wodurch die Steineranteile bei der Berechnung des Flächenträgheitsmoments im Wesentlichen mit ihren theoretischen Werten, ggf. durch Abminderungsfaktoren reduziert, angesetzt werden können.
Durch die mindestens vier Teil- Ausleger wird eine hohe Steifigkeit des Auslegers sowohl gegenüber senkrecht zu der Wippebene als auch in der Wippebene wirkenden Biegekräften gewährleistet. Die mindestens vier Teil- Ausleger können polygonförmig angeordnet werden, wobei über die Breite und Höhe des Auslegers die Steifigkeit gegenüber senkrecht zu der Wippebene und in der Wippebene wirkenden Biegekräften einstellbar ist. Beispielsweise können die mindestens vier Teil-Ausleger dreieckförmig oder viereckförmig, insbesondere rechteckförmig, trapezförmig oder rau-
tenförmig angeordnet sein. Dies gilt, wenn der Ausleger genau vier oder mehr als vier Teil- Ausleger aufweist.
Aufgrund der deutlichen Steigerung des Flächenträgheitsmoments bzw. der Flächenträgheitsmomente kann der erfindungsgemäße Ausleger vollkommen anders dimensioniert werden als herkömmliche Ausleger, so dass im Vergleich zu einem herkömmlichen Ausleger mit Abspannstützen eine entsprechende Steigerung der Traglast mit einem geringeren Zusatzgewicht erzielbar ist. Indem die Teil-Ausleger aus in der Längsrichtung telesko- pierbaren Teil- Auslegerabschnitten aufgebaut sind, kann der Ausleger mit geringem Aufwand von einer Transportstellung in eine Betriebs Stellung gebracht werden. Durch das geringere Zusatzgewicht kann der erfindungsgemäße Mobil-Teleskopkran - innerhalb einer gewissen Traglastklasse - mit dem vollständigen Ausleger im öffentlichen Straßenverkehr zu der Baustelle fahren, so dass im Gegensatz zu einem Ausleger mit Abspannstützen kein separater Transport und keine aufwändige Montage erforderlich ist. Der erfindungsgemäße Mobil-Teleskopkran ermöglicht somit auf einfache Weise eine Steigerung der Traglast. Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Ausleger derart dimensioniert werden, dass im Vergleich zu einem herkömmlichen Ausleger mit Abspannstützen nochmals eine erhebliche Steigerung der Traglast erzielbar ist. In diesem Fall hat auch der erfindungsgemäße Ausleger ein erhebliches Gewicht, so dass der Mobil-Teleskopkran mit dem erfindungsgemäßen Ausleger gegebenenfalls nicht mehr uneingeschränkt am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen kann. Einzelne Teil- Ausleger bzw. eine Gruppe von Teil-Auslegern oder der gesamte Ausleger müssen dann separat zu der Baustelle transportiert und dort montiert werden. Bei der beschriebenen
Dimensionierung des erfindungsgemäßen Auslegers liegt der Vorteil somit in der Steigerung der Traglast.
Durch die Anzahl der Teil- Ausleger sowie deren Anordnung und Abstand zueinander sind eine Vielzahl von Optimierungsparametern gegeben, so dass der erfindungsgemäße Ausleger hinsichtlich seiner Biegesteifigkeit senkrecht zu und/oder parallel zu der Wippebene und/oder hinsichtlich des Gewichtes optimierbar ist. Je nachdem, in welcher Traglastklasse sich der erfindungsgemäße Mobil-Teleskopkran befinden soll, kann der erfindungs- gemäße Ausleger in Bezug auf sein Gewicht und/oder in Bezug auf seine Biegesteifigkeit bzw. Traglast optimiert werden. Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Mobil-Teleskopkran einen Ausleger mit mindestens drei, insbesondere mindestens vier, und insbesondere mindestens fünf Auslegerabschnitten bzw. jeweiligen Teil- Auslegerabschnitten auf.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 2 gewährleistet eine hohe Steifigkeit des Auslegers gegenüber Biegebelastungen. Die jeweilige Teil- Querschnittsfläche umfasst die Material-Querschnittsfläche sowie die von dem Material des Teil-Auslegers begrenzte Hohlraum-Querschnittsfläche.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 3 weist eine erhöhte Steifigkeit gegenüber senkrecht zu der Wippebene wirkenden Biegekräften auf. Die Breite BA ist eine maximale Breite des Auslegers bzw. des jeweiligen Auslegerabschnitts.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 4 weist eine erhöhte Steifigkeit gegenüber in der Wippebene wirkenden Biegekräften auf. Die Höhe HA ist eine maximale Höhe des Auslegers bzw. des jeweiligen Auslegerabschnitts.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 5 gewährleistet ein gleiches Stei- figkeitsverhalten des Auslegers in positiver und negativer seitlicher Richtung.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 6 ermöglicht eine Optimierung der Steifigkeit des Auslegers im Verhältnis zu dessen Gewicht. Bei einer vier- eckförmigen Anordnung der Teil- Ausleger können diese insbesondere als Rechteck, Trapez, Raute oder Drachenviereck angeordnet sein. Ein Mobil- Teleskopkran nach Anspruch 7 gewährleistet eine kompakte Transportstellung des Auslegers. Durch die im Bedarfsfall mögliche Veränderung der Höhe des Auslegers wird insbesondere gewährleistet, dass der Mobil- Teleskopkran im Fahrbetrieb eine maximal zulässige Höhe nicht überschreitet. Die mindestens vier Teil- Ausleger können beispielsweise relativ zueinander linear verfahrbar oder verschwenkbar sein. Die Teil- Ausleger sind in einer verlagerten Betriebs Stellung zueinander fixierbar. Dies erfolgt insbesondere mittels mechanischer Verriegelungseinheiten. Die mechanischen Verriegelungseinheiten sind beispielsweise an den Verbindungselementen angeordnet.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 8 gewährleistet in der ausgefahrenen Betriebs Stellung des Auslegers eine hohe Steifigkeit durch die mechanische Verriegelung jeweils benachbarter Auslagerabschnitte, da die aus den Teil-Auslegerabschnitten aufgebauten Teil-Ausleger durch die Verrie- gelung äußerst biegesteif sind. Vorzugsweise sind jeweils benachbarte Teil- Auslegerabschnitte jedes Teil- Auslegers zueinander mechanisch verriegelbar. Die Verriegelung erfolgt beispielsweise mittels Verriegelungsbolzen, die hydraulisch, pneumatisch oder elektromechanisch betätigbar
sind. Alternativ kann die Verriegelung mittels eines bajonettartigen Verriegelungsmechanismus erfolgen.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 9 gewährleistet eine Teleskopier- barkeit der Teil- Ausleger. Dadurch, dass in Längsrichtung benachbarte Teil- Auslegerabschnitte jeweils ineinander teleskopierbar sind bzw. te- leskopierbar geführt sind, wird auf einfache Weise eine Teleskopierbarkeit der Auslegerabschnitte in Verbindung mit einer hohen Steifigkeit des Auslegers erzielt.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 10 ist einfach aufgebaut. Beispielsweise weisen die Teil-Auslegerabschnitte einen kreisförmigen Querschnitt auf. Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 11 gewährleistet eine hohe Steifigkeit des Auslegers, sodass die Querschnittsfläche bei Belastung des Auslegers eben bleibt und die Steineranteile bei der Berechnung des Flächenträgheitsmoments annähernd mit ihren theoretischen Werten angesetzt werden können.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 12 ermöglicht auf einfache Weise eine mechanische Verriegelung benachbarter Teil-Auslegerabschnitte. Der jeweilige Verriegelungsbolzen ist beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder elektromechanisch betätigbar. Vorzugsweise sind alle benachbarten Teil- Auslegerabschnitte jedes Teil- Auslegers mittels mindestens eines Verriegelungsbolzens zueinander mechanisch verriegelbar.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 13 ermöglicht eine schnelle mechanische Verriegelung benachbarter Teil-Auslegerabschnitte. Jeder Ver-
riegelungsbolzen muss lediglich durch zwei zugehörige Verriegelungsbohrungen der benachbarten Teil- Auslegerabschnitte geführt werden, um diese zueinander mechanisch zu verriegeln. Der zur Verriegelung zurückzulegende Weg des jeweiligen Verriegelungsbolzens ist gering. Dadurch, dass der jeweilige Verriegelungsbolzen nur durch zwei zugehörige Verriegelungsbohrungen geführt werden muss, ist eine vergleichsweise geringe Genauigkeit bei der Ausrichtung der jeweiligen Verriegelungsbolzen erforderlich. Vorzugsweise sind genau zwei Verriegelungsbolzen vorgesehen, die einander gegenüberliegend angeordnet sind und in entgegengesetzten Rich- tungen betätigbar sind.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 14 gewährleistet eine hohe Steifigkeit gegenüber senkrecht zu der Wippebene wirkenden Biegekräften. Würden die mindestens zwei Teil- Ausleger mit dem größten Abstand zu der Wippebene an einer dem Unterwagen zugewandten Unterseite des Auslegers angeordnet sein, sodass die Breite des Auslegers ausgehend von dessen Unterseite zu dessen Oberseite hin abnehmen würde, so würden die mindestens zwei unteren Teil-Ausleger sowohl aufgrund von in der Wippebene wirkenden Biegekräften als auch aufgrund von senkrecht zu der Wippebene wirkenden Biegekräften auf Druck belastet werden. Ein derartiger Aufbau des Auslegers würde aufgrund der zweifachen Druckbelastung gemäß den Eulerschen Knickfällen zu einer unerwünschten Traglastbeschränkung des Auslegers bzw. des Mobil-Teleskopkrans führen. Um dies zu vermeiden, werden die mindestens zwei Teil-Ausleger mit dem größten Abstand zu der Wippebene an der dem Unterwagen abgewandten Seite bzw. Oberseite des Auslegers angeordnet, sodass in der Wippebene wirkende Biegekräfte im Wesentlichen zu einer Zugbelastung der mindestens zwei oberen Teil- Ausleger führen, wohingegen senkrecht zu der Wippebene wirkende Biegekräfte zu einer Druckbelastung eines der oberen
Teil- Ausleger führen. Die Druckbelastung auf die am weitesten zu der Wippebene beabstandeten Teil- Ausleger kann somit deutlich reduziert werden. Das Flächenträgheitsmoment wird also einerseits in erfindungsgemäßer Weise erhöht, jedoch andererseits eine zweifache Druckbelastung vermieden. Durch die in Richtung zur Oberseite zunehmende Breite wird also eine optimale Biegesteifigkeit des Auslegers hinsichtlich senkrecht zu der Wippebene wirkender Biegekräfte erzielt. Da der Bauraum in der Transportstellung des Auslegers an der Oberseite im Wesentlichen nicht beschränkt ist, kann die Breite des Auslegers an der Oberseite in weiten Bereichen je nach Bedarf dimensioniert werden. Weist der Ausleger genau vier Teil- Ausleger auf, die dreieckförmig angeordnet sind, so ist ein dem Unterwagen zugewandter unterer Teil- Ausleger in der Wippebene angeordnet und drei dem Unterwagen abgewandte, obere Teil-Ausleger beabstandet zu der Wippebene bzw. in der Wippebene angeordnet, sodass die Breite des Auslegers ausgehend von dem unteren Teil- Ausleger bzw. der Unterseite zu den oberen Teil- Auslegern bzw. der Oberseite hin zunimmt. Weist der Ausleger genau vier Teil- Ausleger auf, die trapezförmig angeordnet sind, so nimmt die Breite des Auslegers ausgehend von zwei dem Unterwagen zugewandten, unteren Teil- Auslegern zu zwei dem Unterwa- gen abgewandten, oberen Teil- Auslegern zu. Die unteren Teil- Ausleger weisen somit einen geringeren Abstand zur Wippebene auf, als die oberen Teil- Ausleger. Da die Druckbelastung aufgrund senkrecht zu der Wippebene wirkender Biegekräfte mit dem Abstand zu der Wippebene abnimmt, wird auch bei einem Ausleger mit trapezförmig angeordneten Teil- Auslegern die Biegesteifigkeit hinsichtlich senkrecht zu der Wippebene wirkenden Biegekräften optimiert. Entsprechendes gilt, wenn die genau vier Teil- Ausleger in Form einer Raute oder eines Drachenvierecks angeordnet sind. Bei der Anordnung der Teil- Ausleger als Raute oder Drachenviereck nimmt die Breite des Auslegers ausgehend von einem unteren, in
der Wippebene angeordneten Teil-Ausleger zu zwei beabstandet zu der Wippebene angeordneten oberen Teil- Auslegern zu, wodurch die beschriebenen Vorteile erzielt werden. Der in der Wippebene angeordnete, obere Teil- Ausleger wird sowohl aufgrund von in der Wippebene wirkenden Bie- gekräften als auch aufgrund von senkrecht zu der Wippebene wirkenden Biegekräften nicht auf Druck belastet. Eine Verminderung der Breite des Auslegers ausgehend von den beabstandet zu der Wippebene angeordneten, oberen Teil- Ausleger zu dem in der Wippebene angeordneten, oberen Teil- Ausleger ist somit nicht nachteilig.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 15 gewährleistet eine hohe Steifigkeit des Auslegers gegenüber zu der Wippebene wirkenden Biegekräften. Durch die endseitige Verriegelung benachbarter Teil- Auslegerabschnitte werden seitlich wirkende Biegekräfte unmittelbar in den gesamten Ausleger abgeleitet und von diesem aufgenommen. Dies wird insbesondere dadurch gewährleistet, dass der jeweils mindestens eine Verriegelungsbolzen unmittelbar an dem zugehörigen bzw. benachbarten Verbindung selement befestigt bzw. verschiebbar gelagert ist. Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 16 gewährleistet eine hohe Biege- steifigkeit gegenüber in der Wippebene wirkenden Biegekräften. Der mindestens eine dem Unterwagen zugewandte Teil-Ausleger kann aufgrund seiner Teil-Querschnittsfläche hohe in der Wippebene wirkende Biegekräfte aufnehmen. Die Biegesteifigkeit des Auslegers ist somit entsprechend hoch. Die Teil-Querschnittsfläche des mindestens einen unteren Teil- Auslegers entspricht jeweils mindestens der eineinhalbfachen, und mindestens der zweifachen Teil-Querschnittsfläche der weiteren Teil- Ausleger. Vorzugsweise weisen die weiteren Teil- Ausleger gleiche Teil- Querschnittsflächen auf. Zusätzlich kann der mindestens eine dem Unter-
wagen zugewandte Teil- Ausleger als Aufnahmeraum für den Hydraulikzylinder zum Teleskopieren des Auslegers dienen.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 17 ermöglicht auf einfache und platzsparende Weise eine Teleskopierbarkeit des Auslegers. Der mindestens eine Teil- Ausleger weist vorzugsweise im Vergleich zu den weiteren Teil- Auslegern eine größere Teil-Querschnittsfläche auf. Ist mindestens ein Teil- Ausleger in der Wippebene angeordnet, so ist der Hydraulikzylinder vorzugsweise in diesem Teil- Ausleger angeordnet. Sind alle Teil-Ausleger beabstandet zu der Wippebene angeordnet, so ist ein Hydraulikzylinder vorzugsweise in einem der Teil- Ausleger angeordnet. Alternativ können mehrere Hydraulikzylinder, vorzugsweise zwei Hydraulikzylinder in Teil- Auslegern angeordnet sein, die symmetrisch zu der Wippebene angeordnet sind.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 18 weist einen verhältnismäßig steifen und einfach aufgebauten Ausleger auf.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 19 ermöglicht eine einfache und platzsparende Seilführung.
Ein Mobil-Teleskopkran nach Anspruch 20 gewährleistet in üblicher Weise das Heben von Lasten mittels eines Tragseils. Das Tragseil ist von einem freien Ende des Auslegers zu einer am Oberwagen angeordneten Seilwinde geführt. Das Tragseil ist vorzugsweise in dem Seilführungskanal geführt.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
eine perspektivische Ansicht eines Mobil-Teleskopkrans gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel mit einem telesko- pierbaren Ausleger aus vier Teil- Auslegern, der sich in einer Transportstellung befindet, eine Seitenansicht des Mobil-Teleskopkrans in Fig. 1, einen Querschnitt durch den Ausleger entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2, eine perspektivische Ansicht des Mobil-Teleskopkrans in Fig. 1 mit dem sich in einer ausgefahrenen Betriebs Stellung befindlichen Ausleger, eine Seitenansicht des Mobil-Teleskopkrans in Fig. 4, einen Querschnitt durch den Ausleger entlang der Schnittlinie
VI- VI in Fig. 5, einen Querschnitt durch den Ausleger entlang der Schnittlinie
VII- VII in Fig. 5, eine Seitenansicht eines Mobil-Teleskopkrans gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel mit einem aus vier Teil- Auslegern aufgebauten Ausleger, der sich in einer Transportstellung befindet,
einen Querschnitt durch den Ausleger entlang der Schnittlinie IX-IX in Fig. 8, eine perspektivische Ansicht des Mobil-Teleskopkrans in Fig 8 mit dem sich in einer ausgefahrenen Betriebs Stellung befindlichen Ausleger,
Fig. 11 eine Seitenansicht des Mobil-Teleskopkrans in Fig. 10, Fig. 12 einen Querschnitt durch den Ausleger entlang der Schnittlinie
XII-XII in Fig. 11, einen Querschnitt durch den Ausleger entlang der Schnittlinie XIII-XIII in Fig. 11, eine perspektivische Ansicht eines Mobil-Teleskopkrans gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel mit einem aus vier Teil- Auslegern aufgebauten Ausleger, der sich in einer ausgefahrenen Betriebs Stellung befindet, und einen Querschnitt durch den ausgefahrenen Ausleger in Fig. 14 im Bereich eines ersten Auslegerabschnitts.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 7 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Ein Mobil-Teleskopkran 1 weist einen fahrbaren Unterwagen 2 auf, an dem ein Oberwagen 3 mit einem Gegengewicht 4 angeordnet sind. Der Unterwagen 2 ist in üblicher Weise für einen Fahrbetrieb auf öffentlichen Straßen ausgebildet. Hierzu weist der Unterwagen 2 ein Grundgestell 5 auf, an dem mehrere Achsen 6 mit daran
angeordneten Rädern 7 gelagert sind, die in üblicher Weise antreibbar und lenkbar sind. Der Oberwagen 3 sowie das daran angeordnete Gegengewicht 4 sind um eine senkrecht zu dem Grundgestell 5 verlaufende Drehachse 8 drehbar an dem Unterwagen 2 gelagert.
Auf dem Oberwagen 3 ist ein Ausleger 9 angeordnet, der mittels eines Hydraulikzylinders 10 in einer Wippebene W verschwenkbar und in einer Längsrichtung L teleskopierbar ist. Der Ausleger 9 weist hierzu drei Auslegerabschnitte 11 bis 13 auf, die mittels eines Hydraulikzylinders 14 ein- und austeleskopierbar sind und so von einer eingefahrenen Transportstellung in eine ausgefahrene Betriebs Stellung überführbar sind. Der erste Auslegerabschnitt 11 ist endseitig um eine horizontale Schwenkachse 15 verschwenkbar an dem Oberwagen 3 angelenkt. Das Verschwenken des Auslegers 9 in der Wippebene W erfolgt mittels des Hydraulikzylinders 10, der ausgehend von dem Oberwagen 3 beabstandet zu der Schwenkachse 15 an dem Auslegerabschnitt angelenkt ist.
Der Ausleger 9 weist vier Teil- Ausleger 16, 17, 18, 19 auf, die jeweils teleskopierbar aus drei Teil-Auslegerabschnitten 20 bis 22, 23 bis 25, 26 bis 28 und 29 bis 31 aufgebaut sind. Der Hydraulikzylinder 14 ist innerhalb eines Aufnahmeraums des Teil- Auslegers 16 angeordnet, der zur Ausbildung des Aufnahmeraums als Hohlzylinder ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich kann ein Hydraulikzylinder 14 innerhalb eines Aufnahmeraums des Teil- Auslegers 17 angeordnet sein, der zur Ausbildung des Aufnahme- raums als Hohlzylinder ausgebildet ist. Die Teil- Ausleger 16 bis 19 sind quer zu der Längsrichtung L im Abstand voneinander angeordnet und durch vier biegesteife Verbindungselemente 32 bis 35 miteinander verbunden. Die Verbindungselemente 32 und 33 sind jeweils endseitig an den Teil- Auslegerabschnitte 20, 23, 26 und 29 angeordnet und bilden mit die-
sen den ersten Auslegerabschnitt 11. Das Verbindungselement 34 ist wiederum an dem dem ersten Auslegerabschnitt 11 abgewandten Ende der Teil- Auslegerabschnitte 21, 24, 27 und 30 angeordnet und bildet mit diesen den zweiten Auslegerabschnitt 12. Entsprechend ist das Verbindungsele- ment 35 an einem dem Auslegerabschnitt 12 abgewandten Ende der Teil- Auslegerabschnitte 22, 25, 28 und 31 angeordnet und bildet mit diesen den dritten Auslegerabschnitt 13. Ein weiteres Verbindung selement 36 ist an den Teil- Auslegerabschnitten 20, 23, 26 und 29 und zwischen den Verbindungselementen 32 und 33 angeordnet. An dem Verbindungselement 36 ist der Hydraulikzylinder 10 verschwenkbar angelenkt.
Der Ausleger 9 ist symmetrisch zu der Wippebene W aufgebaut und weist eine als Schwerlinie bezeichnete und in der Wippebene W liegende Ausleger-Mittellängsachse 37 auf. Die Teil- Ausleger 16 bis 19 weisen entspre- chend zugehörige Teil- Ausleger-Mittellängsachsen 38 bis 41 auf, die poly- gonförmig bzw. viereckförmig und symmetrisch zu der Wippebene W angeordnet sind. Die Teil- Ausleger-Mittellängsachsen 38 bis 41 sind insbesondere trapezförmig angeordnet. Die Ausleger-Mittellängsachse 37 liegt in der Wippebene W. Die Teil- Ausleger-Mittellängsachsen 38, 39 weisen senkrecht zu der Wippebene W gleiche Abstände bi und b2 und parallel zu der Wippebene W gleiche Abstände i und h2 zu der Ausleger- Mittellängsachse 37 auf. Entsprechend weisen die Teil- Ausleger- Mittellängsachsen 40, 41 senkrecht zu der Wippebene W gleiche Abstände b3 und b4 und parallel zu der Wippebene W gleiche Abstände h3 und h4 zu der Ausleger-Mittellängsachse 37 auf. Aufgrund der trapezförmigen Anordnung der Teil-Ausleger 16 bis 19 gilt für die Abstände bi = b2 < b3 = b4.
Die dem Unterwagen 2 zugewandten, unteren Teil- Ausleger 16, 17 bilden eine Unterseite des Auslegers 9, wohingegen die dem Unterwagen 2 abge-
wandten, oberen Teil- Ausleger 18, 19 eine Oberseite des Auslegers 9 bilden. Der Ausleger 9 weist senkrecht zu der Wippebene W eine Breite B auf, die ausgehend von den unteren Teil- Auslegern 16, 17 in Richtung der oberen Teil- Ausleger 18, 19 bis zu einer maximalen Breite BA zunimmt. Dies ist in Fig. 7 veranschaulicht.
Die Teil- Auslegerabschnitte 20 bis 31 sind als Hohlzylinder ausgebildet und weisen einen kreisförmigen Querschnitt auf. Fig. 7 veranschaulicht die Querschnittsform der Teil- Auslegerabschnitte 20, 23, 26 und 29 des ersten Auslegerabschnitts 11 sowie die Lage dieser Teil-Auslegerabschnitte 20, 23, 26 und 29 relativ zueinander und zu der Wippebene W. Die Teil- Auslegerabschnitte 20 und 23 weisen gleiche Außenradien Ri bzw. R2 auf, die größer als die gleichen Außenradien R3 und R4 der Teil- Auslegerabschnitte 26 und 29 sind. Die Teil- Auslegerabschnitte 20, 23, weisen somit parallel zu der Wippebene W eine Höhe Hi = 2 · Ri bzw.
H2 = 2 · R2 und senkrecht zu der Wippebene W eine Breite Bi = 2 · Ri bzw. B2 = 2 · R2 auf. Entsprechend weisen die Teil-Auslegerabschnitte 26 und 29 zugehörige Höhen H3 = 2 · R3 und H4 = 2 · R4 sowie zugehörige Breiten B3 = 2 · R3 und B4 = 2 · R4 auf. Der Ausleger 9 weist somit im Bereich des Auslegerabschnitts 11 eine Höhe bzw. eine maximale Höhe HA auf, die sich aus der Summe von Rl5 R , hi und h3 ergibt. Weiterhin weist der Ausleger 9 im Bereich des Auslegerabschnitts 11 eine Breite bzw. eine maximale Breite BA auf, die sich aus der Summe von R3, R4, b3 und b4 ergibt. Entsprechendes ergibt sich für die Auslegerabschnitte 12 und 13, wobei die Außenradien Ri bis R4 aufgrund der Teleskopierbarkeit des Auslegers 9 entsprechend kleiner sind. Zum Teleskopieren des Auslegers 9 sind jeweils in Längsrichtung L benachbarte Teil- Auslegerabschnitte 20 bis 31 jedes Teil- Auslegers 16 bis 19 ineinander verschiebbar geführt. Für das Verhältnis der Breite BA zu jeder der Breiten Bj mit i = 1 bis 4 gilt: BA/Bj > 1,5,
insbesondere BA/Bi > 2, und insbesondere BA/Bi > 2,5. Weiterhin gilt für das Verhältnis der Höhe HA zu jeder der Höhen Hj mit i = 1 bis 4: HA/Hi > 1,5, insbesondere HA/Hj > 2, und insbesondere HA/Hj > 2,5. Entsprechendes gilt für die Auslegerabschnitte 12 und 13.
Die Auslegerabschnitte 20, 23, 26 und 29 weisen senkrecht zu der Wippebene W Teil-Querschnittsflächen Ai bis A4 auf, die sich jeweils aus der Kreisfläche mit dem zugehörigen Außemadius Ri bis 1^ ergeben. Die Teil- Querschnittsflächen Aj umfassen somit jeweils die zugehörigen Material- Querschnittsflächen AMi sowie die von dem Material begrenzten Hohl- raum-Querschnittsflächen AHi, wobei i = 1 bis 4 gilt. Durch die beabstande- te Anordnung der Teil- Ausleger 16 bis 19 bzw. der Teil- Auslegerabschnitte 20, 23, 26 und 29 weist der Ausleger 9 im Bereich des Auslegerabschnitts 11 eine Querschnittsfläche AA auf, die größer als eine Summe As der Teil-Querschnittsflächen Ai bis A4 ist. Die Querschnittsflä- che AA ist in Fig. 7 durch die gepunkteten Linien veranschaulicht, die jeweils tangential zwischen benachbarten Teil- Auslegerabschnitten 20, 23, 26 und 29 verlaufen. Die gepunkteten Linien bilden zusammen mit den Teil- Auslegerabschnitten 20, 23, 26 und 29 eine Umfangslinie des Ausle- gerabschnitts 11. Die Umfangslinie begrenzt die Querschnittsfläche AA. Bildlich gesprochen ergibt sich die Querschnittsfläche AA, indem ein die Umfangslinie bildendes Seil um die Teil-Auslegerabschnitte 20, 23, 26 und 29 straff gespannt wird. Entsprechendes gilt für die Auslegerabschnitte 12, 13.
Für das Verhältnis der Querschnittsfläche AA zu der Summe As der Teil- Querschnittsflächen Ai bis A4 gilt: AA/AS > 1, insbesondere AA/AS > 1,5, insbesondere AA/AS > 2, insbesondere AA/AS > 2,5, insbesondere AA/AS > 3, und insbesondere AA/AS > 4. Entsprechendes gilt für die Auslegerab-
schnitte 12 und 13, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Teil- Auslegerabschnitte 21, 24, 27 und 30 bzw. 22, 25, 28 und 31 aufgrund der Teleskopierbarkeit entsprechend geringere Radien Ri bis R4 aufweisen. Durch diesen Aufbau weist der Ausleger 9 im Vergleich zu herkömmlichen Auslegern ein höheres Flächenträgheitsmoment Iz ges bzw. Iy ges in Bezug auf senkrecht zu der Wippebene W und in der Wippebene W wirkende Biegekräfte auf. Das Flächenträgheitsmoment Iz ges bezüglich senkrecht zu der Wippebene W wirkenden Biegekräften, also bei einer Biegung um die z- Achse, ergibt sich zu:
^ = Σ ^ + *2 · ^ ] (!)>
wobei
i ein Laufindex für die Teil- Ausleger ist,
Iz i der Eigenanteil des Teil- Auslegers i ist,
bj der Abstand der Schwerlinie bzw. Mittellängsachse des Teil- Auslegers i von der Schwerlinie bzw. Mittellängsachse des Auslegers in y-Richtung ist, AMi die Material-Querschnittsfläche des Teil- Auslegers i ist,
bj2 · AMi der Steineranteil des Teil-Auslegers i ist und
n die Anzahl der Teil- Ausleger ist.
Für die Gleichung (1) gilt n = 4. Gleichung (1) beschreibt das erzielbare Flächenträgheitsmoment I
z ges bei einem ideal biegesteifen Ausleger 9. Bei der praktischen Dimensionierung des Auslegers 9 ist ein Abminderungs- faktor α bei den Steineranteilen zu berücksichtigen, der von der Anzahl der Verbindungselemente 32 bis 35 sowie deren Biegesteifigkeitsgrad abhängt.
Entsprechend ergibt sich das Flächenträgheitsmoment I
y ges bezüglich parallel zu der Wippebene W wirkenden Biegekräften, also bei einer Biegung um die y- Achse, zu:
wobei
i ein Laufindex für die Teil- Ausleger ist,
Iy i der Eigenanteil des Teil- Auslegers i ist,
hj der Abstand der Schwerlinie bzw. Mittellängsachse des Teil- Auslegers i von der Schwerlinie bzw. Mittellängsachse des Auslegers in z-Richtung ist, AMi die Material-Querschnittsfläche des Teil- Auslegers i ist,
hi2 · AMi der Steineranteil des Teil-Auslegers i ist und
n die Anzahl der Teil- Ausleger ist.
Entsprechend zu Gleichung (1) ist bei Gleichung (2) bei den Steineranteilen ein Abminderungsfaktor ß zu berücksichtigen.
Die Flächenträgheitsmomente stellen ein Maß für die Steifigkeit des Aus- legers 9 gegenüber den jeweiligen Biegekräften dar. Aufgrund der Steineranteile werden die Flächenträgheitsmomente gegenüber herkömmlichen Auslegern erheblich erhöht.
Die Verbindungselemente 32 bis 36 sind jeweils im Wesentlichen aus einer dem Unterwagen 2 zugewandten, unteren Platte bzw. einem unteren Verbindungselementteil 42 und einer dem Unterwagen 2 abgewandten, oberen Platte bzw. einem oberen Verbindungselementteil 43 ausgebildet, die relativ zueinander in Richtung der Wippebene W verlagerbar und zueinander
fixierbar sind. Die Verbindungselemente 33 bis 36 weisen jeweils vier Durchführungsöffnungen 44 bis 47 für die Teil-Auslegerabschnitte 20 bis 31 der Teil- Ausleger 16 bis 19 auf, wobei die Durchführungsöffnungen 44, 45 für die Teil-Ausleger 16, 17 jeweils in der unteren Platte 42 und die Durchführungsöffnungen 46, 47 für die Teil-Ausleger 18, 19 jeweils in der oberen Platte 43 ausgebildet sind. Die unteren Platten 42 weisen jeweils den oberen Teil- Auslegern 18, 19 zugewandte Ausnehmungen 48, 49 auf, in denen die oberen Teil- Ausleger 18, 19 zumindest teilweise aufnehmbar sind. Entsprechend weisen die oberen Platten 43 jeweils den unteren Teil- Auslegern 16, 17 zugewandte Ausnehmungen 50, 51 auf, in denen die unteren Teil- Ausleger 16, 17 zumindest teilweise aufnehmbar sind. Ferner weisen die Verbindung selemente 32 bis 36 jeweils eine durch die jeweiligen Platten 42, 43 gebildete Durchführungsöffnung 52 auf, die einen Seilführungskanal 53 zur Führung eines Tragseils 54 ausbilden. Das Tragseil 54 ist in üblicher Weise von dem freien Ende des Auslegers 9 zu einer am Oberwagen 3 angeordneten Seilwinde 55 geführt. Das Tragseil 54 ist am freien Ende des Auslegers 9 über zwei Umlenkrollen 56, 57 geführt, die mittels eines Traggestells 58 an dem freien Ende des Auslegers 9 drehbar gelagert sind.
Die Teil- Ausleger 18 und 19 sind relativ zu den Teil- Auslegern 16 und 17 parallel zu der Wippebene W verlagerbar. Hierzu sind an dem dem Oberwagen 3 zugewandten Ende der Teil- Auslegerabschnitte 20 und 23 zwei Hydraulikzylinder 59 fest an diesen angeordnet und mit der oberen Platte 43 des Verbindungselements 32 verbunden. Entsprechend sind endseitig an den Teil-Auslegerabschnitten 20 und 23 zwei Hydraulikzylinder 60 befestigt, die mit der oberen Platte 43 des Verbindungselements 33 verbunden sind. Zur Verlagerung der Teil- Ausleger 18, 19 bzw. zur Fixierung dieser Teil- Ausleger 18, 19 relativ zu den Teil- Auslegern 16, 17 sind Verriege-
lungseinheiten 61 vorgesehen. Jeweils zwei Verriegelungseinheiten 61 sind an einer jeweiligen oberen Platte 43 angeordnet. Fig. 6 zeigt beispielsweise die zu dem Verbindungselement 34 zugehörigen Verriegelungseinheiten 61. Jede Verriegelungseinheit 61 weist einen Verriegelungsbolzen 62 auf, der zum Ver- bzw. Entriegeln in eine zugehörige Verriegelungsbohrung 63 führbar ist. Der jeweilige Verriegelungsbolzen 62 ist beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder elektromechanisch betätigbar. Der jeweilige Führungsbolzen 62 ist an der jeweiligen oberen Platte 43 verschiebbar gelagert, wohingegen die zugehörige Verriegelungsbohrung 63 in der zuge- hörigen unteren Platte 42 ausgebildet ist. In der jeweiligen unteren Platte
42 sind für jeden Verriegelungsbolzen 62 zwei zugehörige Verriegelungsbohrungen 63 ausgebildet, die zur Ver- bzw. Entriegelung der Platten 42,
43 in einer eingefahrenen Transportstellung und einer ausgefahrenen Betriebs Stellung des Auslegers 9 dienen. Die Verriegelungseinheiten 61 sind an jedem der Verbindungselemente 32 bis 35 und auch an dem Verbindungselement 36 angeordnet.
Durch die Hydraulikzylinder 59, 60 und die Verriegelungseinheiten 61 ist der Ausleger 9 von einer Transportstellung in eine Betriebs Stellung und umgekehrt überführbar. In der Transportstellung ist die Querschnittsfläche AA bzw. die Höhe HA des Auslegers 9 im Vergleich zu der Betriebs Stellung vermindert, wodurch der Mobil-Teleskopkran 1 eine geringere Gesamthöhe aufweist. Die Verminderung der Gesamthöhe ist beispielsweise erforderlich, um eine im Straßenverkehr maximal zulässige Höhe nicht zu über- schreiten.
Zur Verriegelung der Auslegerabschnitte 11 bis 13 in der Längsrichtung L sind weiterhin Verriegelungseinheiten 64 bis 67 vorgesehen, die im Bereich der Verbindungselemente 33 und 34 angeordnet sind. Die Verriege-
lungseinheiten 64 bis 67 sind unmittelbar an dem jeweils zugehörigen Verbindung selement 33, 34 gelagert bzw. befestigt, sodass benachbarte Teil- Auslegerabschnitte 20 und 21, 21 und 22, 23 und 24, 24 und 25, 26 und 27, 27 und 28, 29 und 30 sowie 30 und 31 endseitig zueinander mechanisch verriegelbar sind. Die Verriegelungseinheiten 64 bis 67 weisen jeweils zwei gegenüberliegend angeordnete Verriegelungsbolzen 68 auf, die durch jeweils zugehörige Verriegelungsbohrungen 69, 70 führbar sind. Die Verriegelungsbolzen 68 sind beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder elektromechanisch betätigbar.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen den Mobil-Teleskopkran 1 in dem für den Fahrbetrieb vorgesehenen Zustand. Der Ausleger 9 befindet sich in einer vollständig eingefahrenen Transportstellung. Die Verriegelungseinheiten 64 bis 67 sind entriegelt und die Auslegerabschnitte 11 bis 13 einteleskopiert. Wei- terhin sind die Teil- Ausleger 18 und 19 mittels der Hydraulikzylinder 59, 60 vollständig abgesenkt, sodass die Teil- Ausleger 18, 19 in den Ausnehmungen 48, 49 und die Teil-Ausleger 16, 17 in den Ausnehmungen 50, 51 angeordnet sind. In diesem Zustand weist der Mobil-Teleskopkran 1 die geringst mögliche Gesamthöhe auf, sodass die im Straßenverkehr maximal zulässige Höhe nicht überschritten wird. Fig. 3 veranschaulicht die Transportstellung des Auslegers 9 anhand eines Querschnitts durch den Auslegerabschnitt 13.
Mittels der Hydraulikzylinder 59, 60 werden die Teil-Ausleger 18, 19 so- wie die oberen Platten 43 der Verbindungselemente 32 bis 36 relativ zu den Teil- Auslegern 16, 17 und den unteren Platten 42 der Verbindungselemente 32 bis 36 parallel zu der Wippebene W ausgefahren. Die zu den Verbindungselementen 32 bis 36 gehörenden Verriegelungseinheiten 61
werden anschließend verriegelt, sodass die unteren und oberen Platten 42, 43 der Verbindungselemente 32 bis 36 zueinander fixiert sind.
Daraufhin wird der Ausleger 9 mittels des Hydraulikzylinders 10 in der Wippebene W aufgerichtet und mittels des Hydraulikzylinders 14 auste- leskopiert. Die Fig. 4 und 5 zeigen den Mobil-Teleskopkran 1 in einer Betriebs Stellung mit dem vollständig aufgerichteten und austeleskopierten Ausleger 9. In diesem Zustand sind die zu den Verbindungselementen 33 und 34 gehörigen Verriegelungseinheiten 64 bis 67 ebenfalls mechanisch verriegelt, sodass der Ausleger 9 eine hohe Steifigkeit aufweist. Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch die zu dem Verbindungselement 34 gehörigen Verriegelungseinheiten 64 bis 67.
Der erfindungsgemäße Ausleger 9 weist aufgrund der hohen Flächenträg- heitsmomente eine hohe Steifigkeit gegenüber Biegekräften senkrecht und parallel zu der Wippebene W auf. Hierdurch kann im Verhältnis zu dem Gewicht des Auslegers 9 eine erhebliche Traglaststeigerung erzielt werden. Insbesondere weist der Ausleger 9 auch ohne Gewichtszunahme gegenüber herkömmlichen Auslegern bzw. bei einer nur geringen Gewichtszunahme eine deutliche Traglaststeigerung auf, die ungefähr der eines herkömmlichen Auslegers mit Abspannstützen entspricht. Jedoch ist gegenüber einem herkömmlichen Ausleger mit Abspannstützen kein separater Transport und keine aufwändige Montage erforderlich. Nachfolgend ist anhand der Fig. 8 bis 13 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel sind die Teil- Ausleger 16a bis 19a des Auslegers 9a in Form eines Drachenvierecks angeordnet. Der Teil- Ausleger 16a ist dem Unterwagen 2 zugewandt und in der Wippebene W angeordnet. Es gilt bi = 0. Demge-
genüber sind die Teil- Ausleger 17a und 18a an einer dem Unterwagen 2 abgewandten Seite des Teil- Auslegers 16a und beabstandet zu der Wippebene W angeordnet. Es gilt b2 = b3 und h2 = h3. Insbesondere gilt h2 = h3 = 0. Der Teil-Ausleger 19a ist wiederum an einer dem Unterwagen 2 abge- wandten Seite der Teil-Ausleger 17a und 18a und in der Wippebene W angeordnet. Es gilt b4 = 0. Die Teil-Querschnittsflächen A2 bis A4 der Teil- Ausleger 17a bis 19a sind gleich groß, sodass gilt: A2 = A3 = A4. Die Teil- Querschnittsfläche Ai des Teil-Auslegers 16a ist größer als die jeweilige Teil-Querschnittsfläche A2 bis A4. Die Teil-Ausleger 16a bis 19a haben einen kreisförmigen Querschnitt. Der Ausleger 9a weist somit im Bereich des Auslegerabschnitts I Ia eine maximale Höhe HA auf, die sich aus der Summe von Rl5 hl5 114 und R4 ergibt. Weiterhin weist der Ausleger 9a im Bereich des Auslegerabschnitts I Ia eine maximale Breite BA auf, die sich aus der Summe von R2, b2, b3 und R3 ergibt. Der von dem Teil- Ausleger 19a gebildete Aufnahmeraum dient als Seilführungskanal 53a.
Die unteren Platten 42a der Verbindungselemente 33a bis 35a weisen jeweils eine mittig angeordnete Ausnehmung 48a, in der der oberste Teil- Ausleger 19a aufnehmbar ist. Demgegenüber weisen die oberen Platten 43a jeweils eine mittig angeordnete Ausnehmung 50a auf, in der der untere Teil- Ausleger 16a aufnehmbar ist. Der oberste Teil- Ausleger 19a kann entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel relativ zu den weiteren Teil- Auslegern 16a bis 18a verlagert und in der eingefahrenen Transportstellung sowie der ausgefahrenen Betriebs Stellung mittels der Verriegelungseinhei- ten 16a fixiert werden.
Hinsichtlich dem Verhältnis der Querschnittsfläche AA zu der Summe As der Teil-Querschnittsflächen Ai bis A4 sowie für das Verhältnis der Höhe HA zu der jeweiligen Höhe Hi bis H4 und dem Verhältnis der Breite BA zu
der jeweiligen Breite Bi bis B4 gelten die Ausführungen des ersten Ausführungsbeispiels entsprechend. Für das Flächenträgheitsmoment Iz ges in Bezug auf senkrecht zu der Wippebene W wirkende Biegekräfte gilt die Gleichung (1) mit n = 4 und bi = b4 = 0 entsprechend. Für das Flächenträg- heitsmoment Iy ges in Bezug auf parallel zu der Wippebene W wirkende Biegekräfte gilt die Gleichung (2) mit n = 4 entsprechend. Für die Steineranteile sind wiederum die Abminderungsfaktoren α und ß zu berücksichtigen.
Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise des Mobil-Teleskopkrans 1, insbesondere des Auslegers 9a sowie der Auslegerabschnitte 1 la bis 13a und der Teil- Auslegerabschnitte 20a bis 3 la sowie der zugehörigen Verriegelungseinheiten 64a bis 67a einschließlich der Verriegelungsbolzen 68a und der zugehörigen Verriegelungsbohrungen 69a, 70a wird auf das erste Ausführungsbeispiel verwiesen.
Nachfolgend ist anhand der Fig. 14 und 15 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu dem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Teil-Ausleger 19b mittels der Verbindungselemente 32b bis 35b fest an den Teil- Auslegern 16b bis 18b angeordnet und relativ zu die- sen nicht verlagerbar. Sofern hierdurch die maximal zulässige Höhe des Mobil-Teleskopkrans lb nicht überschritten wird, ist so eine Vereinfachung des Aufbaus des Auslegers 9b möglich. Dadurch, dass die Verbindungselemente 32b bis 35b fest an dem Teil-Ausleger 19b angeordnet sind und nicht aus zueinander verlagerbaren Platten aufgebaut sind, können die Hydraulikzylinder 59a, 60a, die Ausnehmungen 48a und 50a sowie die Verriegelungseinheiten 61a mit den Verriegelungsbolzen 62a und den zugehörigen Verriegelungsbohrungen 63a entfallen. Der von dem Teil- Ausleger 19b gebildete Aufnahmeraum dient als Seilführungskanal 53b.
Darüber hinaus ist der Ausleger 9b sowie die Auslegerabschnitte 1 lb bis 13b und die Teil-Auslegerabschnitte 20b bis 31b sowie die zugehörigen Verriegelungseinheiten 64b bis 67b einschließlich der Verriegelungsbolzen 68b und der zugehörigen Verriegelungsbohrungen 69b, 70b entsprechend zu dem zweiten Ausführungsbeispiel ausgebildet.
Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weitern Funktionsweise wird auf die Beschreibung der vorangegangenen Ausführungsbeispiele verwiesen.
Die Merkmale der Ausleger 9 bis 9b sind grundsätzlich in beliebiger Weise zu einem erfindungsgemäßen Ausleger kombinierbar. Neben der einfachen Steigerung der Traglast durch Erhöhung der Flächenträgheitsmomente weisen die erfindungsgemäßen Ausleger 9 bis 9b weitere Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Ausleger mit Abspannstützen auf. Die erfindungsgemäßen Ausleger 9 bis 9b sind in jedem Auslegerabschnitt 11 bis 13b separat auf die wirkenden Biegekräfte optimierbar, so dass diese kontinuierlich entlang des Auslegers 9 bis 9b und nicht nur am Ende des Auslegers aufgenommen werden. Darüber hinaus ist sowohl die Überführung der Ausleger 9 bis 9b in die Betriebs Stellung als auch deren Betrieb äußerst einfach. Insbesondere ist keine aufwändige Steuerung der Vorspannkraft der Abspannseile erforderlich, wodurch der Betrieb vereinfacht und gleichzeitig die Zuverlässigkeit erhöht wird, da keine Fehlsteuerung der Vorspannkraft möglich ist. Über die Anzahl der Teil- Ausleger 16 bis 19b so- wie deren Anordnung und Abstand zueinander, wodurch die Querschnittsfläche AA definiert wird, sowie über die Querschnittsform und die Teil- Querschnittsflächen Aj sind eine Vielzahl von Optimierungsparametern gegeben, wodurch ein erfindungsgemäßer Ausleger 9 bis 9b hinsichtlich der Aufnahmefähigkeit von senkrecht zu und in der Wippebene W wirken-
den Biegekräften und hinsichtlich des Gewichtes optimiert werden kann. Insgesamt ermöglichen die erfindungsgemäßen Ausleger 9 bis 9b bei vordefiniertem Gewicht eine erhebliche Steigerung der Traglast gegenüber herkömmlichen Auslegern. Insbesondere ist bei gleicher Traglast eine er- heblich einfachere Handhabung der Ausleger 9 bis 9b in Bezug auf Transport und Montage bzw. Überführung in die Betriebs Stellung gegenüber herkömmlichen Auslegern mit Abspannstützen möglich.