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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gittermastkran mit einem in einer vertikalen Wippebene aufwippbaren Gittermastausleger, welcher ein Anlenkstück, eine Mehrzahl von miteinander lösbar verbindbaren Gitterstücken und ein Kopfstück umfaßt.
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Bei solchen Gittermastkranen kann der Gittermastausleger zerlegt an den Hubort transportiert werden und dort durch Verbindung von Anlenkstück, Gitterstücken und Kopfstück zusammengebaut werden. Vorteilhafterweise sind dabei die Gitterstücke, das Anlenkstück und/oder das Kopfstück miteinander verbolzbar. Der Gittermastausleger ist im Arbeitszustand des Gittermastkrans dann um eine horizontale Wippachse am Oberwagen des Gittermastkrans angelenkt und damit in der vertikal verlaufenden Wippebene aufwippbar.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung dabei einen Gittermastkran mit einem Unterwagen und einem auf dem Unterwagen um eine vertikale Achse drehbar angeordneten Oberwagen, auf welchem der Gittermastausleger um eine horizontale Achse aufwippbar angelenkt ist. Der Gittermastkran ist dabei vorteilhafterweise verfahrbar, insbesondere über Kettenfahrwerke. Weiterhin kann auch ein Derrickausleger vorgesehen sein, über welchen der Gittermastausleger abgespannt ist.
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In den oben dargestellten Gittermastkranen wird der Gittermastausleger üblicherweise beim Wippen von einer Abspannverseilung gehalten. Daher ist bei Gittermastauslegern (im Gegensatz zu unabgespannten Teleskopauslegern) beim Heben großer Lasten nicht die Durchbiegung des Auslegers in der Wippebene das entscheidende Kriterium für die Spitzentraglasten in steiler Stellung, sondern die Seitenverformung senkrecht zur Wippebene, wie dies anhand von 1a und 1b dargestellt werden kann. Hier ist schematisch die Vorderansicht auf zwei Gitterausleger unterschiedlicher Breite dargestellt. 1a zeigt dabei einen Gittermastausleger 30, welcher um die Wippachse 6 in einer Ebene senkrecht zur Bildebene aufwippbar ist. 1b zeigt einen Gittermastausleger 31, welcher ebenfalls um die Wippachse 6 in einer Ebene senkrecht zur Bildebene aufwippbar ist. Erfährt der in 1a dargestellte Gittermastausleger 30 der Breite B dabei durch eine seitlich wirkende Kraft Fs, z. B. durch eine Windkraft, noch ohne Last eine seitliche Auslenkung S1, so bewirkt das Heben einer Last mit der bereits vorliegenden Auslenkung S1 ein großes seitliches Moment. Wird, wie in 1b dargestellt, ein Gittermastausleger 31 mit einer Breite B', welche größer ist als B, eingesetzt, verbessert sich der Fall, da der Gittermastausleger durch die seitlich wirkende Kraft Fs weniger verformt wird, und damit nur noch eine seitliche Auslenkung S2 < S1 erfährt. Dementsprechend ist auch das seitliche Moment geringer. Zudem erhöht sich durch die erhöhte Breite die Steifigkeit des Gittermastauslegers gegen das von der Last erzeugte seitliche Moment.
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Bei bekannten Gittermastauslegern ist der Gittermast dabei aus dem Anlenkstück, einem einzigen Strang von miteinander verbundenen Gitterstücken sowie dem Kopfstück aufgebaut, so daß die Breite des Auslegers der Breite der Gitterstücke entspricht. Um bei einer solchen Konstruktion die Seitensteifigkeit zu erhöhen, müssen daher größere Gitterstücke verwendet werden. Um größere Lasten heben zu können, muß also ein komplett neuer Ausleger gekauft werden, so daß sich für die Kranbetreiber hohe Investitionskosten ergeben.
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In
DE 10 2006 015 307 A1 wird daher vorgeschlagen, zwei Ausleger kleinerer Krane an einem Großkran parallel nebeneinander anzulenken und die beiden Ausleger über Traversen miteinander zu verbinden. Hierzu muß jedoch das Grundgerät für den Großkran, an welchem die beiden Ausleger über ihre jeweiligen Anlenkstücke parallel angelenkt werden und welches zwei Winden aufweisen muß, über welche die Hubseile der beiden Ausleger betrieben werden, komplett neu konstruiert werden. Für den Kranbetreiber ergeben sich damit weiterhin enorm hohe Investitionskosten, da er zwar die Ausleger weiterverwenden kann, jedoch ein komplett neues Grundgerät kaufen muß.
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Die
US 4 253 579 A offenbart einen Kranausleger, der aus zwei unterschiedlichen Bereichen und ohne zusätzliche Traversen aufgebaut ist. Dabei ist ein erster Bereich, der aus zwei nebeneinander verlaufenden Strängen besteht, mit einem zweiten Bereich verbunden, der aus einem Einzelstrang besteht. Die beiden Bereiche sind dabei direkt, das heißt ohne zwischengeschaltete Traverse miteinander verbunden, wodurch das Verwenden von Standard-Gitterstücken erschwert wird. Hinzu kommt, daß der Anschluß des Kranauslegers an das Grundgerät ebenfalls ohne Traverse erfolgt, wodurch eine spezielle Anschlußgeometrie für die beiden nebeneinander verlaufenden Stränge bereitgestellt werden muß. Wiederum kann ohne zwischengeschalteter Traverse nicht auf vorhandene Standard-Anschlußgeometrien zurückgegriffen werden. Entsprechend benötigte nicht standardmäßige Elemente müssen vom Betreiber beschafft werden.
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wird ein Mobilkran vorgeschlagen, in dem ein Kranausleger über zwei beabstandete untere Abschnitte mit einem Grundgerät verbunden ist. Die beiden Abschnitte sind dabei wiederum ohne Traverse an das Grundgerät angeschlossen, wodurch, wie im vorgenannten Fall, eine spezielle Anschlußgeometrie am Grundgerät bereitgestellt werden muß. Entsprechend können standardmäßige Elemente nicht wie in der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Verwendung von Traversen an ein bekanntes Grundgerät angeschlossen werden, um so die Gesamtvorrichtung bei geringen Investitionskosten für höhere Traglasten auszulegen.
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Ferner geht aus der
DE 14 31 878 A ein aus Abschnitten unterschiedlicher Querschnittsform zusammengesetzter Ausleger hervor. Hierbei bezieht sich die Erfindung auf Ausleger für Kräne, Bagger und vergleichbare Konstruktionen und betrifft insbesondere einen Ausleger mit Längsgurten, die in verschiedenen Abschnitten der Auslegerlänge unterschiedliche Ausleger-Querschnittsformen festlegen, wobei die Gurte der verschiedenen Abschnitte so angeordnet sind, dass die Wirklinie einer eine gleichmäßige Belastung auf den einen Abschnitt ausübenden Last an der Übergangsstelle zwischen den beiden Abschnitten praktisch mit der Wirklinie einer auf den anderen Auslegerabschnitt eine gleichmäßige Belastung ausübenden Last übereinstimmt.
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Die
WO 99/ 48 793 A2 offenbart einen Ringliftkran mit einem aufständerbaren, eine Kreisfahrbahn bildenden und mehrere miteinander verbindbare Segmente aufweisenden Ring, innerhalb dessen ein Unterwagen angeordnet ist, der einen damit drehbar verbundenen und mehrere Winden aufweisenden Oberwagen sowie zwei im parallelen Abstand zueinander liegende Brückenträger aufweist, die in zwei einander gegenüberliegenden Endbereichen mit je einem Adapter versehen und über Querträger mit dem Oberwagen ver- und entbolzbar verbunden sind und die Adapter sich mittels im Endbereich der Adapter angeordneter Rollen auf der Kreisfahrbahn des Ringes abrollend abstützen, wobei der Mittelpunkt des Ringes bzw. des Unterwagens die Drehachse bildet und der eine Adapter zur Aufnahme eines Gegengewichtes und der andere Adapter zur Aufnahme eines anlenkbaren Auslegers ausgebildet ist und Mittel zur Erzeugung der Drehbewegung des Ringliftkranes vorgesehen sind und der Unterwagen über Versteifungsstreben mit verschiedenen Abschnitten des Ringes verbunden ist. Erfindungsgemäß sind zur Einstellung verschiedener Betriebsweisen des Kranes die Brückenträger relativ zum Grundgerät hebbar und in verschiedener Weise mit den Querträgern kraftschlüssig verbindbar, wobei in der Ausgangsstellung die formschlüssige Verbindung zwischen den Brückenträgern und den Querträgern ein vorgebbares Spiel aufweist und für die Drehbewegung der Kranaufbauten mehrere identisch aufgebaute, zwei Achsen und daran befestigte Räder aufweisende Ringwagen vorgesehen sind, die einerseits mit den Brückenträgern und andererseits mit dem Ring bzw. einem Ringsegment formschlüssig verbindbar sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Gittermastkran zur Verfügung zu stellen, welcher bei nur geringen Investitionskosten für den Kranbetreiber hohe Traglasten erlaubt. Zudem soll der erfindungsgemäße Kran möglichst flexibel an unterschiedliche Lasten, Hubhöhen und Ausladungen anpaßbar sein.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe von einem Gittermastkran gemäß den Ansprüchen 1 und 3 gelöst. Der Gittermastkran weist dabei einen in einer vertikalen Wippebene aufwippbaren Gittermastausleger auf, welcher ein Anlenkstück, eine Mehrzahl von miteinander lösbar verbindbaren Gitterstücken und ein Kopfstück umfaßt. Erfindungsgemäß weist der Gittermastausleger nun einen ersten und einen zweiten Bereich auf, wobei der Gittermastausleger in dem ersten Bereich mindestens zwei erste Stränge von miteinander verbundenen ersten Gitterstücken aufweist, welche über eine untere Traverse mit dem Anlenkstück und über eine obere Traverse mit dem Kopfstück in Verbindung stehen, und wobei der Gittermastausleger in dem zweiten Bereich nur aus einem zweiten Strang von miteinander verbundenen zweiten Gitterstücken besteht, wobei der zweite Strang über die obere Traverse mit den mindestens zwei ersten Strängen verbunden ist, und wobei die Mittelachsen von den zwei ersten Strängen den gleichen Abstand von der Mittelachse des zweiten Strangs und/oder des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes aufweisen.
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Durch die Verwendung zweier erster Stränge im ersten Bereich kann so ein besonders stabiler Gittermastausleger realisiert werden. Der zweite Bereich wird dabei vorteilhafterweise aus bereits vorhandenen Gitterstücken des Hauptauslegers gebildet, der erste Bereich aus bereits vorhandenen Gitterstücken der Wippspitze, so daß sich nur geringe Investitionskosten ergeben. Weiterhin kann der erfindungsgemäße Gitterausleger vorteilhafterweise an einem bereits vorhandenen Grundgerät eines bekannten Gittermastkrans eingesetzt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gittermastausleger kann so auf bereits vorhandene Gitterstücke zurückgegriffen werden, um den Gittermastausleger flexibel an den durchzuführenden Hub anzupassen. Die mindestens zwei ersten Stränge verlaufen dabei im ersten Bereich in Auslegerlängsrichtung nebeneinander von der unteren Traverse zur oberen Traverse und ergeben so einen verstärkten Bereich. Vorteilhafterweise verlaufen die ersten Stränge dabei parallel zueinander, so daß sich der Abstand der ersten Stränge an der oberen oder der unteren Traverse unabhängig von der Anzahl der verwendeten ersten Gitterstücke bzw. der Länge des ersten Bereichs nicht ändert. Vorteilhafterweise ist dabei die Gesamtbreite der insbesondere parallel verlaufenden ersten Stränge, welche sich aus den jeweiligen Breiten der insbesondere parallel verlaufenden ersten Stränge und ihrem Zwischenraum zusammensetzt, höher als die Breite des zweiten Strangs. Durch die Verwendung zweier erster Stränge im ersten Bereich kann so ein besonders breiter Gittermastausleger realisiert werden, welcher bezüglich der Anzahl der Gitterstücke natürlich kürzer ausfällt als ein Gittermastausleger mit nur einem Strang. Durch den zweiten Bereich mit nur einem Strang kann dagegen die Länge des Gittermastauslegers erhöht werden. Hierdurch kann der Gittermastausleger individuell an den Hub angepaßt werden, wobei nur zwei neue Teile, die untere und die obere Traverse, vom Kranbetreiber neu hinzu gekauft werden müssen. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit einer Traglaststeigerung mit nur minimalen zusätzlichen Investitionskosten.
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Vorteilhafterweise sind dabei alle ersten Gitterstücke geometrisch identisch aufgebaut, d.h. sie weisen bezüglich ihrer Abmessungen und/oder bezüglich ihrer Anschlußbereiche keine geometrischen Unterschiede auf. Weiterhin vorteilhafterweise sind auch alle zweiten Gitterstücke geometrisch identisch aufgebaut, d.h. sie weisen bezüglich ihrer Abmessungen und/oder bezüglich ihrer Anschlußbereiche keine geometrischen Unterschiede auf. Es kann daher, wie bei Gittermastauslegern üblich, auf Standardelemente zurückgegriffen werden. In der sonstigen Ausführung können die einzelnen Gitterstücke jedoch durchaus unterschiedlich sein. So weisen erste bzw. zweite Gitterstücke, welche weiter unten im Ausleger eingebaut sind, vorteilhafterweise eine höhere Tragkraft auf als erste bzw. zweite Gitterstücke, welche weiter oben eingebaut sind, insbesondere indem für die unteren Gitterstücke Rohre mit größeren Wandstärken eingesetzt werden als für die oberen Gitterstücke. Ebenso können gegebenenfalls weitere Versteifungen vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß ist dabei der zweite Strang über die obere Traverse mit den mindestens zwei ersten Strängen verbunden. Der zweite Strang ist damit oberhalb der zwei ersten Stränge angeordnet, so daß sich der verstärkte Bereich mit den zwei Strängen im unteren Teil des Gittermastauslegers befindet. Hierdurch ergibt sich eine erhöhte Traglast des Gittermastauslegers, da dieser im unteren Teil durch Seitenlasten stärker belastet wird als im oberen und dementsprechend durch eine im unteren Bereich erhöhte Seitensteifigkeit eine geringere seitliche Verformung aufweist.
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Vorteilhafterweise weisen dabei die ersten Gitterstücke eine kleinere Querschnittsfläche auf als die zweiten Gitterstücke. Unter der Querschnittsfläche eines Gitterstückes wird dabei die von den Längsstreben der Gitterstücke aufgespannte Fläche verstanden, das heißt das Produkt aus der Tiefe und der Breite der Gitterstücke. Insbesondere können hierbei erste Gitterstücke eingesetzt werden, welche üblicherweise in weniger belasteten Bereichen des Auslegers wie z. B. in den äußeren Enden der Wippspitze verwendet werden. Viele Kranbetreiber besitzen bereits solche ersten Gitterstücke, so daß sie für den erfindungsgemäßen Gittermastkran keine neuen Gitterstücke hinzukaufen müssen. Die Traversen weisen dementsprechend mindestens zwei kleinere erste Verbindungsbereiche zu den ersten Gitterstücken der mindestens zwei insbesondere parallel verlaufenden Stränge sowie auf der den ersten Verbindungsbereichen gegenüberliegenden Seite einen zweiten größeren Verbindungsbereich zum Anlenkstück bzw. zum Kopfstück auf. Die kleineren ersten Gitterstücke ergeben durch die Verdoppelung dennoch einen extrem stabilen Gittermast, welcher selbstverständlich dementsprechend kürzer ausfällt. Da nicht bei jedem Einsatz eine großer Auslegerlänge gefordert ist, sondern auch häufig Einsatzfälle vorkommen, bei welchen schwere Lasten mit geringen Ausladungen zu bewegen sind, muß in solchen Fällen nicht wie im Stand der Technik auf einen leistungsfähigeren Kran ausgewichen werden, sondern es kann ein bereits vorhandener Gittermastkran mit dem erfindungsgemäß aufgebauten stabileren Gittermastausleger eingesetzt werden.
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Vorteilhafterweise sind dabei die ersten Gitterstücke zum Transport in die zweiten Gitterstücke einschiebbar. Hierdurch kann das Transportvolumen erheblich gesenkt werden.
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Alternativ zur Verwendung der kleineren Gitterstücke aus der Wippspitze für den ersten Bereich und der größeren Gitterstücke des Hauptauslegers für den zweiten Bereich ist es ebenfalls möglich, die gleichen Gitterstücke für den ersten und den zweiten Bereich zu verwenden, z. B. Gitterstücke aus dem Hauptausleger, welcher sich hierdurch natürlich ebenfalls entsprechend verkürzt.
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Erfindungsgemäß ist dabei durch den parallelen Zusammenschluß von verschiedenen bereits vorhandenen Gitterstücken eines langen Gitterauslegers ein neuer, stärkerer, und selbstverständlich kürzerer Gitterausleger herstellbar.
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Erfindungsgemäß müssen dabei im zweiten Bereich nicht unbedingt zweite Gitterstücke vorgesehen seinen, dieser kann vielmehr auch allein aus dem Anlenkstück oder Kopfstück bestehen, welches dann direkt mit der entsprechenden Traverse verbunden ist. Auch so kann ein Gittermastausleger, welcher dann komplett aus mindestens zwei ersten, insbesondere in Auslegerlängsrichtung parallel verlaufenden, Strängen von miteinander verbundenen ersten Gitterstücken besteht, an einem bereits vorhandenen Gittermastkran, an welchem sonst ein Gittermastausleger mit nur einem Strang von miteinander verbundenen Gitterstücken angelenkt ist, eingesetzt werden. Zur Erhöhung der Auslegerlänge wird dann wenn nötig im zweiten Bereich nur ein Strang aus einer der benötigten Länge entsprechenden Anzahl von zweiten Gitterstücken vorgesehen.
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Die vorliegenden Erfindung umfaßt daher weiterhin einen Gittermastkran mit einem Grundgerät und einem in einer vertikalen Wippebene aufwippbaren Gittermastausleger, der ein an dem Grundgerät angelenktes Anlenkstück, eine Mehrzahl von miteinander lösbar verbindbaren Gitterstücken und ein Kopfstück, über welches ein Hubseil zum Heben einer Last geführt ist, umfaßt, wobei der Gittermastausleger dabei erfindungsgemäß nur ein Anlenkstück und/oder nur ein Kopfstück aufweist, und wobei der Gittermastausleger in einem ersten Bereich mindestens zwei erste Stränge von miteinander verbundenen ersten Gitterstücken aufweist, welche über eine untere Traverse mit dem einen Anlenkstück und/oder über eine obere Traverse mit dem einen Kopfstück in Verbindung stehen, und wobei die Mittelachsen von den zwei ersten Strängen den gleichen Abstand von der Mittelachse des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes aufweisen.
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Wird nur ein Anlenkstück eingesetzt, kann der erfindungsgemäße Gittermast an dem Grundgerät eines bekannten Gittermastkrans eingesetzt werden, ohne daß die Anlenkung des Gittermastauslegers am Kran geändert werden müßte. Wird nur ein Kopfstück verwendet, muß der Hubmechanismus des Gittermastkrans nicht geändert werden, da die Last weiterhin über die bereits vorhandene Hubwinde des Gittermastkrans gehoben werden kann. Vorteilhafterweise werden dabei nur ein Anlenkstück und nur ein Kopfstück verwendet, so daß ein vorhandenes Grundgerät ohne jede konstruktive Veränderung mit dem erfindungsgemäßen Gittermastausleger verwendet werden kann. Dabei kann der Gittermastausleger dann entweder nur den ersten Bereich mit zwei Strängen von Gitterstücken, oder den ersten Bereich mit zwei Strängen und wie bereits beschrieben einen zweiten Bereich mit nur einem Strang von Gitterstücken umfassen. Wiederum verlaufen die ersten Stränge dabei vorteilhafterweise parallel in Auslegerlängsrichtung.
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Hier muß wiederum nur die untere Traverse und die obere Traverse hinzugekauft werden, um aus bereits vorhandenen Gitterstücken einen stabileren Gittermastausleger zusammenzubauen.
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Die Traversen weisen dabei mindestens zwei erste Verbindungsbereiche zu den ersten Gitterstücken der mindestens zwei insbesondere parallel verlaufenden Stränge sowie auf der den ersten Verbindungsbereichen gegenüberliegenden Seite genau einen zweiten Verbindungsbereich zum Anlenkstück bzw. zum Kopfstück auf. Vorteilhafterweise ist der zweite Verbindungsbereich dabei bezüglich der ersten Verbindungsbereiche mittig angeordnet. Die Traversen sind dabei vorteilhafterweise über ihren zweiten Verbindungsbereich lösbar mit dem Anlenkstück bzw. dem Kopfstück verbindbar, insbesondere verbolzbar. Alternativ können die Traversen auch mit dem Anlenkstück bzw. dem Kopfstück fest verbunden sein, so daß Kopfstück und obere Traverse und/oder Anlenkstück und untere Traverse jeweils eine Baueinheit bilden.
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Die ersten Gitterstücke können entweder den üblicherweise für den Hauptausleger eingesetzten großen Gitterstücken entsprechen, oder den üblicherweise für die Wippspitze eingesetzten kleinen Gitterstücken. Der zweite Verbindungsbereich der unteren und oberen Traversen zum Anlenkstück hin bzw. zum Kopfstück hin weist dementsprechend entweder die gleiche Größe auf wie die ersten Verbindungsbereiche zu den ersten Gitterstücken der mindestens zwei insbesondere parallel verlaufenden Stränge, oder ist größer als die ersten Verbindungsbereiche.
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Offensichtlich können solche Traversen, welche jeweils genau ein Kopfstück und/oder Anlenkstück mit den mindestens zwei ersten Strängen verbinden, mit den gleichen Vorteilen auch in Kombination mit einem zweiten Bereich aus nur einem zweiten Strang von miteinander verbundenen zweiten Gitterstücken eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß ist der Gittermastausleger dabei vorteilhafterweise zur optimalen Kraftableitung im wesentlichen symmetrisch gegenüber der durch die Mittelachse des Gittermastauslegers verlaufenden Wippebene aufgebaut.
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Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Mittelachsen von zwei ersten Strängen den gleichen Abstand von der Mittelachse des zweiten Strangs und/oder des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes aufweisen. Damit weisen die Mittelachsen von zwei parallel verlaufenden ersten Stränge vorteilhafterweise den gleichen Abstand von der Mittelachse des gesamten Gittermastauslegers auf. Durch diese Anordnung ist sichergestellt, daß die beiden Stränge im wesentlichen gleich belastet werden und so zur Erhöhung der Steifigkeit optimal beitragen. Verlaufen die ersten Stränge nicht parallel zueinander, sondern in einem gewissen Winkel zueinander, so verlaufen die Mittelachsen zweier erster Stränge dementsprechend symmetrisch zur Mittelachse des zweiten Strangs und/oder des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes. Die ersten Gitterstücke und die zweiten Gitterstücke weisen dabei vorteilhafterweise mehrere, insbesondere vier, parallele Längsstreben auf, wobei die Mittelachse dadurch definiert ist, daß sie parallel zu den Längsstreben verläuft und den gleichen Abstand zu allen Längsstreben aufweist. Werden mehr als zwei parallel verlaufende erste Stränge von ersten Gitterstücken eingesetzt, weist der Gittermastausleger vorteilhafterweise eine oder mehrere Gruppen von parallel verlaufenden Strängen auf, deren Mittelachsen den gleichen Abstand von der Mittelachse des zweiten Strangs und/oder des Anlenkstücks und/oder des Kopfstücks haben. Weiterhin kann einer der ersten Stränge so angeordnet sein, daß seine Mittelachse mit der Mittelachse des zweiten Stranges und/oder des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes übereinstimmt.
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Vorteilhafterweise entspricht dabei erfindungsgemäß der Abstand der Mittelachsen der zwei parallel verlaufenden ersten Stränge mindestens der Breite des zweiten Strangs und/oder des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes, insbesondere genau der Breite des zweiten Strangs. Hierdurch ergibt sich eine optimale Krafteinleitung von den ersten Strängen in den zweiten Strang, wobei die Traversen im wesentlichen aus Kraftdreiecken aufgebaut werden können.
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Weiterhin vorteilhafterweise entspricht der Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Innenseiten zweier erster Stränge an der unteren und/oder oberen Traverse dabei im wesentlichen der Breite des zweiten Strangs und/oder des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes. Hierdurch verlaufen die jeweils zwei inneren Längsstreben der ersten Gitterstücke im wesentlichen in den von den entsprechenden Längsstreben des zweiten Strangs und/oder des Anlenkstückes und/oder des Kopfstückes aufgespannten Ebenen, so daß die jeweils zwei inneren Längsstreben im ersten Bereich ungefähr mit den Längsstreben im zweiten Bereich fluchten.
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Weiterhin vorteilhafterweise ist die Breite der ersten Stränge vorteilhafterweise jeweils kleiner als die des zweiten Stranges und/oder des Anlenkstücks und/oder des Kopfstückes. Gleiches gilt dementsprechend für die Verbindungsbereiche der Traversen.
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Weiterhin vorteilhafterweise sind die zwei insbesondere parallel verlaufenden ersten Stränge dabei seitlich nebeneinander angeordnet, so daß sich die Breite des Gittermastauslegers, welche senkrecht zur Wippebene gemessen wird, erhöht. Dementsprechend spannen die Mittelachsen der zwei insbesondere parallel verlaufenden ersten Stränge vorteilhafterweise eine Ebene auf, welche senkrecht auf der Wippebene steht.
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Vorteilhafterweise sind dabei erfindungsgemäß die insbesondere parallel verlaufenden ersten Stränge symmetrisch zum zweiten Strang und/oder zum Anlenkstück und/oder zum Kopfstück angeordnet. Durch eine solche symmetrische Anordnung bezüglich der Mittelachse des erfindungsgemäßen Gittermastauslegers ergibt sich die bereits beschriebene besonders gute Steifigkeit und Kraftableitung. Vorteilhafterweise bildet dabei die Wippebene die Symmetrie-Ebene.
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Vorteilhafterweise weisen die erfindungsgemäßen ersten Gitterstücke einen rechteckigen Querschnitt mit einer längeren und einer kürzeren Seite auf, wobei die kürzere Seite senkrecht zur Wippebene angeordnet ist. Während für Gittermastausleger mit nur einem Strang üblicherweise die längere Seite senkrecht zur Wippebene angeordnet wird, um die Breite des Gittermastauslegers zu erhöhen, kann erfindungsgemäß die Breite des Gittermastauslegers durch die Verwendung mindestens zweier insbesondere parallel verlaufender Stränge erhöht werden, so daß die längere Seite zur Erhöhung der durch Biegesteifigkeit in der Wippebene eingesetzt werden kann. Weiterhin ergeben sich Vorteile, wenn die ersten Gitterstücke einen kleineren Querschnitt aufweisen als die zweiten Gitterstücke, da sich so die parallel zur Wippebene gemessene Dicke des Gittermastauslegers im ersten Bereich nicht so stark von der entsprechenden Dicke im zweiten Bereich unterscheidet.
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Weiterhin vorteilhafterweise weisen dabei die zweiten Gitterstücke einen rechteckigen Querschnitt mit einer längeren und einer kürzeren Seite auf, wobei die längere Seite senkrecht zur Wippebene angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine höhere Breite auch im zweiten Bereich, und zudem ein geringerer Unterschied der Dicke des Gittermastauslegers parallel zur Wippebene zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich. Besondere Vorteile ergeben sich dabei, wenn die kürzere Seite der ersten Gitterstücke senkrecht zur Wippebene angeordnet ist, während die längere Seite der zweiten Gitterstücke senkrecht zur Wippebene angeordnet ist.
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Wie bereits dargestellt, ist der erfindungsgemäße Gittermastausleger vorteilhafterweise aus Standard-Gitterstücken, wie sie auch zum Aufbau eines Gitterauslegers mit nur einem Strang von Gitterstücken verwendet werden, aufgebaut. Vorteilhafterweise ist daher erfindungsgemäß der Gittermastkran unter Weiterverwendung des Anlenkstücks und des Kopfstücks auch mit einem Gitterausleger aus nur einem Strang von Gitterstücken, insbesondere aus zweiten Gitterstücken, betreibbar. Vorteilhafterweise weist dementsprechend die obere Traverse den gleichen zweiten Verbindungsbereich zum Kopfstück auf wie das Anlenkstück und/oder die untere Traverse den gleichen zweiten Verbindungsbereich zum Anlenkstück wie das Kopfstück hin.
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Insbesondere ist dabei der erfindungsgemäße Gitterausleger so ausgeführt, daß die beiden Traversen und der erste Bereich mit den zwei insbesondere parallel verlaufenden ersten Strängen ausgebaut werden können und aus den verbleibenden Teilen des Gitterauslegers ein Gitterausleger mit nur einem Strang von zweiten Gitterstücken gebildet werden kann, insbesondere indem die zweiten Gitterstücke auch direkt mit dem Anlenkstück und/oder dem Kopfstück verbindbar sind. Selbstverständlich können auch zur Verlängerung des Gitterauslegers weitere zweite Gitterstücke eingesetzt werden.
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Weiterhin vorteilhafterweise können die beim Ausbau des zweiten Bereichs ausgebauten ersten Gitterstücke zum Aufbau eines oberen Bereichs des Gitterauslegers, insbesondere zum Aufbau einer Wippspitze, eingesetzt werden. Da dieser Bereich weniger belastet ist, werden hier bereits standardmäßig Gitterstücke mit kleinerem Querschnitt eingesetzt, welche nun erfindungsgemäß entweder zum Aufbau des ersten Bereichs mit zwei insbesondere parallel verlaufenden Strängen oder eben für die Wippspitze eingesetzt werden.
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Selbstverständlich kann der erfindungsgemäße Gittermastausleger ebenfalls eine Wippspitze aufweisen, insbesondere eine Wippspitze, welche aus ersten Gitterstücken aufgebaut ist. Bei gleicher Anzahl von Gitterstücken ist dabei natürlich durch die Bereitstellung des ersten Bereichs mit zwei Strängen die Länge der Wippspitze und damit die Länge des gesamten Gittermastauslegers geringer, als wenn alle ersten Gittermaststücke wie im Stand der Technik zum Aufbau der Wippspitze eingesetzt würden.
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Der erfindungsgemäße Gittermastausleger erhöht damit die Flexibilität und Traglast bereits vorhandener Gittermastkrane bei nur minimalen zusätzlichen Investitionskosten. Insbesondere kann dabei auf bereits vorhandene Gittermastkrane zurückgegriffen werden, wie sie bereits aus dem Stand der Technik bekannt sind, und durch Zukauf der beiden Traversen die Tragkraft erhöht werden.
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Vorteilhafterweise wird beim erfindungsgemäßen Gittermastkran nur ein Hubseil und/oder eine Hubwinde zum Heben der Last eingesetzt. Anders als bei zwei parallel zueinander eingesetzten Gittermastauslegern muß damit die Hubanordnung am Gittermastkran nicht verdoppelt werden. Zudem müssen auch die Abspannung, der Derrickausleger und alle weiteren Elemente nicht angepaßt werden, sondern können unverändert übernommen werden.
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Erfindungsgemäß kann weiterhin mindestens eine Zwischentraverse zur Verbindung der mindestens zwei vorteilhafterweise in Auslegerlängsrichtung parallel verlaufenden ersten Stränge innerhalb des ersten Bereichs eingesetzt werden. Hierdurch kann die Stabilität des ersten Bereichs nochmals erhöht werden, insbesondere wenn dieser eine große Länge aufweist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gittermastkran handelt es sich weiterhin vorteilhafterweise um einen Kran mit einem Grundgerät aus einem Unterwagen und einem Oberwagen, wobei der Oberwagen um eine vertikale Achse drehbar am Unterwagen angeordnet ist, und der Gittermastausleger um eine horizontale Achse aufwippbar am Oberwagen angelenkt ist.
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Weiterhin vorteilhafterweise handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Gittermastkran um einen verfahrbaren Kran, insbesondere um einen Kran, welcher über Kettenfahrwerke verfahrbar ist.
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Weiterhin vorteilhafterweise weist der erfindungsgemäße Gittermastkran einen Derrick-Ausleger auf, über welchen der Gittermastausleger abgespannt ist. Insgesamt wird über die Abspannung in Wippebene eine höhere Stabilität des Gittermastauslegers in der Wippebene erreicht, so daß die Durchbiegung des Auslegers in dieser Ebene nicht der begrenzende Faktor bei der Tragkraft des Auslegers ist.
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Neben dem Gittermastkran umfaßt die vorliegende Erfindung weiterhin einen Gittermastausleger für einen entsprechenden erfindungsgemäßen Gittermastkran. Ein solcher Gittermastausleger weist dabei ein Anlenkstück, eine Mehrzahl von miteinander lösbar verbindbaren Gitterstücken und ein Kopfstück auf und ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß er einen ersten und zweiten Bereich aufweist, wobei in dem ersten Bereich mindestens zwei erste Stränge von miteinander verbundenen ersten Gitterstücken vorgesehen sind, welche über eine untere Traverse mit dem Anlenkstück und über eine obere Traverse mit dem Kopfstück in Verbindung stehen, und wobei der Gittermastausleger in dem zweiten Bereich nur aus einem zweiten Strang von miteinander verbundenen zweiten Gitterstücken besteht. Alternativ oder zusätzlich ist der erfindungsgemäße Gittermastausleger weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß der Gittermastausleger nur ein Anlenkstück und/oder nur ein Kopfstück aufweist, wobei der Gittermastausleger in einem ersten Bereich mindestens zwei parallel verlaufende erste Stränge von miteinander verbundenen ersten Gitterstücken aufweist, welche über eine untere Traverse mit dem einen Anlenkstück und/oder über eine obere Traverse mit dem einen Kopfstück in Verbindung stehen. Durch die erfindungsgemäßen Gittermastausleger ergeben sich offensichtlich die gleichen Vorteile, wie sei bereits bezüglich der Gittermastkrane beschrieben wurden.
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Die vorteilhaften Ausführungen der erfindungsgemäßen Gittermastausleger entsprechen dabei den vorteilhaften Ausführungen der erfindungsgemäßen Gittermastkrane, so daß auf eine Wiederholung der entsprechenden Ausführungen verzichtet werden kann.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin eine untere oder eine obere Traverse für einen Gittermastkran, wie er oben beschrieben wurde bzw. für einen Gittermastausleger wie er oben beschrieben wurde. Insbesondere weist eine solche Traverse dabei mindestens zwei erste Verbindungsbereiche zu ersten Gitterstücken sowie einen zweiten Verbindungsbereich zu einem Anlenkstück und/oder zu einem Kopfstück und/oder zu einem zweiten Gitterstück auf. Die Traversen sind dabei vorteilhafterweise über die ersten Verbindungsbereiche lösbar mit den ersten Gitterstücken verbindbar, insbesondere verbolzbar. Weiterhin sind die Traversen über den zweiten Verbindungsbereich mit dem Anlenkstück bzw. dem Kopfstück verbunden oder verbindbar. Vorteilhafterweise sind die Traversen dabei über ihren zweiten Verbindungsbereich lösbar mit dem Anlenkstück bzw. dem Kopfstück verbindbar, insbesondere verbolzbar. Hierdurch können vorhandene Kopf- bzw. Anlenkstücke weiter verwendet werden.
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Alternativ können die Traversen fest mit dem Anlenkstück bzw. dem Kopfstück verbunden sein. Hierdurch wäre das Kopfstück in die obere Traverse integriert bzw. das Anlenkstück in die untere Traverse integriert, so daß die Traversen die üblichen Anlenk- bzw. Kopfstücke ersetzen würden.
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Vorteilhafterweise liegen die ersten Verbindungsbereiche auf einer Seite der Traverse, während der zweite Verbindungsbereich auf der gegenüberliegenden Seite der Traverse angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist dabei nur ein zweiter Verbindungsbereich zum Anlenkstück und/oder Kopfstück und/oder zweiten Gitterstück vorgesehen, wobei die mindestens zwei ersten Verbindungsbereiche vorteilhafterweise symmetrisch zu diesem einen ersten Verbindungsbereich angeordnet sind. Alternativ oder zusätzlich kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die ersten Verbindungsbereiche zu den ersten Gitterstücken eine kleinere Querschnittsfläche aufweisen als ein zweiter Verbindungsbereich zum Anlenkstück bzw. Kopfstück bzw. zweiten Gitterstück.
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Weiterhin gelten die bezüglich des Gittermastkrans beschriebenen Ausrichtungen und Größenverhältnisse der ersten Gitterstücke und zweiten Gitterstücke entsprechend für die Verbindungsbereiche der Traversen. Die mehreren ersten Verbindungsbereiche sind dabei vorteilhafterweise identisch aufgebaut. Vorteilhafterweise sind die ersten Verbindungsbereiche dabei so angeordnet, daß die damit verbindbaren ersten Stränge parallel verlaufen. Weiterhin vorteilhafterweise weisen dabei zwei erste Verbindungsbereiche die den gleichen Abstand zum zweiten Verbindungsbereich auf, so daß sich eine symmetrische Anordnung ergibt.
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Ein Verbindungsbereich besteht dabei vorteilhafterweise aus mehreren, insbesondere aus vier Verbindungspunkten, an welchen die Längsstreben eines Gitterstücks angelenkt werden können. Als Mittelachse eines solches Verbindungsbereichs ist damit eine auf der von diesen Verbindungspunkten definierten Ebene senkrecht stehende Achse gemeint, welche den gleichen Abstand zu allen Verbindungspunkten aufweist. Der Mittelpunkt eines Verbindungsbereichs ist dementsprechend als der Schnittpunkt der Mittelachse mit der von den Verbindungspunkten definierten Ebene definiert.
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Vorteilhafterweise sind dabei die von den Verbindungspunkten der ersten Verbindungsbereichen jeweils definierten Ebenen parallel zueinander angeordnet, so daß auch die entsprechenden Mittelachsen parallel verlaufen. Insbesondere liegen dabei die Verbindungspunkte aller ersten Verbindungsbereiche in einer gemeinsamen Ebene. Weiterhin vorteilhafterweise sind die von den Verbindungspunkten der ersten Verbindungsbereichen definierten Ebenen parallel zu der von dem zweiten Verbindungsbereich definierten Ebene angeordnet
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Vorteilhafterweise weisen nun die Mittelachsen zweier erster Verbindungsbereiche den gleichen Abstand zur Mittelachse des zweiten Verbindungsbereichs auf, bzw., sind symmetrisch zu dieser angeordnet. Weiterhin vorteilhafterweise entspricht der Abstand der Mittelpunkte zweier erster Verbindungsbereiche mindestens der Breite des zweiten Verbindungsbereichs, insbesondere mindestens der Breite des zweiten Verbindungsbereichs gemessen in der Ebene, welche von den beiden Mittelachsen der ersten Verbindungsbereiche aufgespannt wird.
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Hier ergeben sich zwei alternative, besonders vorteilhafte Ausführungen: In einer ersten Ausführung entspricht dabei der Abstand der Mittelpunkte zweier erster Verbindungsbereiche im wesentlichen der Breite des zweiten Verbindungsbereichs, so daß die Mittelpunkte bzw. Mittelachsen der zwei ersten Verbindungsbereiche jeweils einem Seitenbereich des zweiten Verbindungsbereichs gegenüberliegen. Alternativ entspricht der Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Innenseiten zweier erster Verbindungsbereiche im wesentlichen der Breite des zweiten Verbindungsbereichs, so daß die jeweils zwei inneren Verbindungspunkte der ersten Verbindungsbereiche jeweils einem Seitenbereich des zweiten Verbindungsbereichs gegenüberliegen. Hierdurch ergibt sich eine besonders gute Krafteinleitung von den ersten Verbindungsbereichen zum zweiten Verbindungsbereich. Allerdings sind auch Ausführungen mit einem anderen Abstand zwischen den ersten Verbindungsbereichen denkbar, welcher vorteilhafterweise zwischen den beiden beschriebenen Alternativen liegt.
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Weiterhin vorteilhafterweise weisen die ersten Verbindungsbereiche und die zweiten Verbindungsbereiche jeweils einen rechteckigen Querschnitt mit einer längeren und einer kürzeren Seite auf, wobei die längere Seite der ersten Verbindungsbereiche parallel zur kürzeren Seite des zweiten Verbindungsbereichs angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich wiederum eine optimale Kraftübertragung.
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Der zweite Verbindungsbereich der unteren Traverse ist dabei vorteilhafterweise so ausgeführt, daß er direkt mit dem auslegerseitigen Verbindungsbereich des Anlenkstückes verbindbar ist. Der zweite Verbindungsbereich der Traverse ist dagegen vorteilhafterweise so ausgeführt, daß er direkt mit dem auslegerseitigen Verbindungsbereich des Kopfstückes verbindbar ist. Dementsprechend entspricht vorteilhafterweise der zweite Verbindungsbereich der oberen Traverse dem Verbindungsbereich des Anlenkstücks, während der zweite Verbindungsbereich einer unteren Traverse dem Verbindungsbereich des Kopfstücks entspricht. Dementsprechend sind auch die ersten Verbindungsbereiche der unteren und der oberen Traverse jeweils Gegenstücke zueinander, so daß die ersten Verbindungsbereiche der unteren Traversen mit dem unteren Verbindungsbereich eines ersten Gitterstücks verbindbar sind, während die ersten Verbindungsbereiche einer oberen Traverse mit dem oberen Verbindungsbereich eines ersten Gitterstücks verbindbar sind.
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Die untere und die obere Traverse könne dabei jeweils einstückig ausgeführt sein. Alternativ können diese jedoch auch aus mehreren, insbesondere miteinander verbolzbaren Teilstücken zusammensetzbar sein. Dies wird dann nötig, wenn die zulässigen Transportmaße von einer einstückigen Traverse überschritten würden.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Set, welches eine untere und eine obere Traverse umfaßt, wie sie oben beschrieben wurden. Ein solches Set kann von einem Kranbetreiber zugekauft werden, um mit bestehenden Gitterstücken einen erfindungsgemäßen Gittermastausleger aufzubauen.
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Weiterhin vorteilhafterweise umfaßt das Set weiterhin erste und/oder zweite Gitterstücke. Mit einem solchen Set kann ein Kranbetreiber dann entsprechend längere Gittermastausleger aufbauen.
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Weiterhin umfaßt das erfindungsgemäße Set vorteilhafterweise ein Anlenkstück und/oder ein Kopfstück. Hierdurch kann gegebenenfalls auch ein komplett neuer erfindungsgemäßer Gittermastausleger aufgebaut werden.
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Weiterhin vorteilhafterweise umfaßt das erfindungsgemäße Set mindestens eine Zwischentraverse. Über solche Zwischentraversen kann dabei die Stabilität des ersten Bereichs erhöht werden.
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Soweit die jeweilige Traverse aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist, kann sie aus speziell konstruierten Teilen bestehen. Alternativ lassen sich aber auch geringfügig modifizierte Gitterstücke aus dem bisherigen Hauptausleger, somit die Gitterstücke aus dem zweiten Bereich, verwenden. Hier können dann die Verbolzlaschen für weitere Baugruppen zusätzlich angebracht sein.
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Das Anlenkstück läßt sich in einer abgewandelten Ausführungsform mit der Traverse oder verschiedenen Baugruppen der Traverse verbinden und als eine Baugruppe ausführen.
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Das Anlenkstück kann das Standardanlenkstück sein. Ebenso könnte es aber ein gesondert konstruiertes Anlenkstück sein.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels sowie Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1a, 1b: schematische Vorderansichten von Gitterauslegern zur Erläuterung der Grundproblematik, welche der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt,
- 2a: eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gittermastauslegers,
- 2b: eine Prinzip-Darstellung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gittermastauslegers,
- 3a: eine Seitenansicht eines Teils des erfindungsgemäßen Gittermastauslegers, und
- 3b: eine Vorderansicht des in 3a gezeigten Teils eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Auslegers.
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Die in 1a und 1b dargestellte Grundproblematik der vorliegenden Erfindung, daß zur Erhöhung der Traglast insbesondere bei steilen Auslegerstellungen die Breite des Auslegers erhöht werden muß, um die Seitenstabilität des Auslegers zu erhöhen, wurde bereits eingangs näher beschrieben.
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Das in den 2a und 2 b gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gittermastauslegers weist nun einen ersten Bereich 1 und einen zweiten Bereich 2 auf, wobei der Gittermastausleger im ersten Bereich 1 aus zwei ersten Strängen 11a und 11b von miteinander verbundenen ersten Gitterstücken 10 besteht, welche über eine untere Traverse 4 mit einem Anlenkstück 2 und über eine obere Traverse mit einem Kopfstück 3 in Verbindung stehen, wobei der Gittermastausleger in dem zweiten Bereich 2 nur aus einem zweiten Strang 12 von miteinander verbunden zweiten Gitterstücken 20 besteht. Die ersten Stränge 11a und 11b verlaufen dabei in Auslegerlängsrichtung parallel zueinander.
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Bei den ersten Gitterstücken 10 handelt es sich dabei um geometrisch identische Bauteile, welche miteinander verbolzt werden, um einen Strang von Gitterstücken zu bilden. Auch bei den zweiten Gitterstücken 20 handelt es sich um geometrisch identische Bauteile, welche miteinander verbolzt werden, um einen Strang von Gitterstücken zu bilden. Die ersten Gitterteile 10 weisen damit untereinander die gleichen Abmessungen und Verbindungsbereiche auf. In der Gestaltung können diese jedoch durchaus unterschiedlich sein. So können Gitterstücke 10, welche weiter oben eingebaut werden, eine geringere Wandstärke in den verwendeten Rohren aufweisen als solche Gitterstücke 10, welche weiter unten im Ausleger eingebaut werden. In Fortführung dieser Idee können die unten angeordneten Gitterstücke auch zusätzliche Versteifungen aufweisen. Die einzelnen Gitterstücke sind dann vorteilhafterweise entsprechend markiert und der Kunde enthält Informationen, an welcher Stelle er welches Gitterstück einbauen sollte. Analog kann es sich bei den zweiten Gitterstücken 20 verhalten.
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Erfindungsgemäß ist der zweite Strang 12 oberhalb der Stränge 11a und 11b angeordnet, so daß die obere Traverse 5 die ersten Stränge 11a und 11b mit dem zweiten Strang 12 verbindet, und das Kopfstück 3 oben am zweiten Strang 12 angeordnet ist. Durch die Verwendung von zwei parallel verlaufenden Strängen 11a und 11b im ersten Bereich kann die Gesamtbreite des Gittermastauslegers dort im Vergleich zum zweiten Bereich erhöht werden, so daß sich eine erhöhte Seitenstabilität ergibt. Der erste Bereich ist dabei unten angeordnet, da der Ausleger im unteren Teil stärker belastet wird als im oberen Teil.
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Der erfindungsgemäße Gittermastausleger weist dabei nur ein Anlenkstück 2 sowie ein Kopfstück 3 auf, und kann damit wie jeder normale Gittermastausleger mit nur einem Strang von miteinander verbundenen Gitterstücken über das eine Anlenkstück 2 an einem bereits vorhandenen Grundgerät eines Gittermastkrans angelenkt werden. Die horizontale Wippachse 6, über welche der erfindungsgemäße Gittermastausleger am Grundgerät in einer vertikalen Wippebene aufwippbar angelenkt ist, ist in der Zeichnung dabei als Achse 6 eingezeichnet. Die beiden ersten Stränge 11a und 11b sind dabei bezüglich dieser Wippachse 6 nebeneinander angeordnet, so daß sich die senkrecht zur Wippebene bzw. parallel zur Wippachse 6 gemessene Breite des Auslegers im ersten Bereich 1 vergrößert. Der Aufbau des ersten Bereichs 1 ist dabei bezüglich der durch die Mittelachse des Hauptauslegers verlaufenden Wippebene symmetrisch.
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Der genaue Aufbau der Gitterstücke, der Traversen sowie des erfindungsgemäßen Gittermastauslegers ist dabei nochmals deutlicher in 3a und 3b gezeigt, wobei 3a eine Seitenansicht des Gitterauslegers zeigt, so daß die Zeichenebene der Wippebene des Auslegers entspricht, während in 3b eine Vorderansicht des Gittermastauslegers gezeigt ist, so daß die Zeichenebene senkrecht auf der Wippebene steht, welche entlang der Linie 7 in 3b verläuft.
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Die ersten Gitterstücke 10 und die zweiten Gitterstücke 20 weisen dabei einen rechteckigen Querschnitt auf. Jedes Gitterstück umfaßt dabei vier Längsstreben 13, welche in ihren Endbereichen über Querstreben 14 verbunden sind. Weiterhin sind, wie in 2a gezeigt, weitere Verstrebungselemente vorgesehen, um einen Aufbau aus Kraftdreiecken zu erzeugen. Weiterhin weisen die Gitterstücke in ihren Endbereichen Verbindungspunkte auf, über welche sie untereinander und mit den Traversen verbolzbar sind. Die Verbindungspunkte befinden sich dabei in den Ecken der rechteckigen Querschnittsfläche im Endbereich der Längsstreben.
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Die ersten Gitterstücke 10 weisen dabei eine kleinere Querschnittsfläche auf als die zweiten Gitterstücke 20 und können so zu Transportzwecken in diese eingeschoben werden. Solche Gitterstücke sind dabei bereits bekannt, wobei jedoch üblicherweise die großen Gitterstücke 20 zum Aufbau des Hauptauslegers verwendet werden und die kleineren Gitterstücke 10 in weniger belasteten Bereichen des Auslegers eingesetzt werden, wie z. B. am äußeren Ende der Wippspitze. Die Gitterstücke 10 und 20 weisen dabei jeweils einen rechteckigen Querschnitt mit einer längeren und mit einer kürzeren Seite auf. Die Traversen sind nun erfindungsgemäß so ausgelegt, daß die längere Seite L1 der ersten Gitterstücke parallel zur kürzeren Seite K2 der zweiten Gitterstücke angeordnet ist. Wie in 3a gut zu erkennen, ändert sich hierdurch die in der Wippebene gemessene Dicke des Gitterauslegers beim Übergang vom ersten Bereich in den zweiten Bereich nur geringfügig, so daß eine gute Kraftüberleitung gegeben ist, da die Länge der längeren Seite L1 der ersten Gitterstücke im wesentlichen der Länge der kürzeren Seite K2 der zweiten Gitterstücke entspricht.
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Wie aus 3b zu erkennen, ist die Gesamtbreite des Gittermastauslegers im ersten Bereich 1 gemessen in einer Ebene senkrecht zur Wippebene größer als im zweiten Bereich, wobei die Gesamtbreite im ersten Bereich durch die Breiten der beiden ersten Stränge 11a und 11b und deren Abstand voneinander gebildet wird. Der Gittermastausleger ist dabei so ausgebildet, daß die Mittelachsen 8 der ersten Stränge 11a und 11b in den von den Seitenflächen der Gitterstücke 20 gebildeten Ebenen verlaufen, das heißt daß der Abstand der Mittelachsen der Breite L2 der zweiten Gitterstücke 20 entspricht. Hierdurch ist eine optimale Krafteinleitung von den ersten in den zweiten Bereich möglich. Der Abstand der ersten Stränge kann jedoch auch vergrößert werden. Vorteilhafterweise wird dabei der Abstand zwischen den sich gegenüber liegenden Innenseiten der zwei ersten Stränge 11a und 11b so gewählt, daß er der Breite des zweiten Strangs entspricht, so daß die inneren Seitenflächen der zwei ersten Stränge mit den Seitenflächen des zweiten Strangs im wesentlichen fluchten. So fluchten auch die jeweils innen liegenden Längstreben der ersten Stränge ungefähr mit den Längsstreben des zweiten Strangs, da die ersten Stränge 11a und 11b so weit auseinander liegen, daß die innen liegenden Längsstreben der Gitterstücke 10 direkt unter den Längsstreben der Gitterstücke 20 angeschlossen sind.
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Die untere Traverse 4 und die obere Traverse 5 weisen dabei jeweils zwei nebeneinander angeordnete Verbindungsbereiche 41a und 41b zur Verbindung mit den ersten Strängen 11a und 11b auf. Auf der gegenüberliegenden Seite weisen sie einen zweiten Verbindungsbereich 42 zur Verbindung entweder mit dem Anlenkstück 2 bzw. mit dem zweiten Strang 20 auf. Die Verbindungsbereiche sind dabei so ausgeführt, daß die Mittelachsen der jeweiligen Gitterstücke parallel zueinander verlaufen. Jeder Verbindungsbereich wird dabei von vier Verbindungspunkten gebildet, über welche die Traverse mit dem jeweiligen Auslegerstück verbolzt werden kann. Der erste Verbindungsbereich 41a weist dabei Verbindungspunkte 43, der zweite Verbindungsbereich 42 Verbindungspunkte 44 auf. Die Traversen können dabei einstückig, oder zur Verminderung der Transportgröße mehrstückig aus mehreren miteinander verbolzbaren Teilstücken ausgeführt sein.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind dabei zwei in Breitenrichtung der Traverse nebeneinander liegende Verbindungspunkte 43 des ersten Verbindungsbereichs 41a über eine Querstrebe miteinander verbunden und über jeweils eine Längsstrebe mit einem Verbolzungspunkt 44 des zweiten Verbindungsbereichs 42 verbunden, so daß sich aus den beiden Verbolzungspunkten 43 des ersten Verbindungsbereichs 41a und dem Verbindungspunkt 44 des zweiten Verbindungsbereichs 42 ein Kraftdreieck bildet. Die entsprechenden in Breitenrichtung der Traverse nebeneinander angeordneten Verbolzungspunkte des weiteren ersten Verbindungsbereichs 41b sind dementsprechend miteinander und über zwei Längsstreben mit dem einem weiteren Verbindungspunkt 44 des zweiten Verbindungsbereichs 42 verbunden. Die hierdurch gebildeten Kraftdreiecke liegen dabei in einer gemeinsamen Ebene in Breitenrichtung nebeneinander, wobei die inneren einander zugewandten Ecken der Kraftdreiecke auf Seiten der ersten Verbindungsbereiche sowie die Spitzen der Kraftdreiecke auf Seiten des zweiten Verbindungsbereichs in Breitenrichtung jeweils über eine Querstrebe verbunden sind. Wie aus 3a hervorgeht, sind die Kraftdreiecke in Höhenrichtung jeweils über weitere Querstreben so miteinander verbunden, daß sich ein Trapez ergibt.
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Durch den erfindungsgemäßen Gittermastausleger kann durch Zukauf von nur wenigen zusätzlichen Teilen, der unteren Traverse 4 und der oberen Traverse 5, die Traglast eines vorhandenen Gittermastkrans erhöht werden. Dabei kann auf ein bereits vorhandenes Grundgerät eines Gittermastkrans zurückgegriffen werden, an welchem wie üblich nur ein Ausleger über nur ein Anlenkstück anlenkbar ist und nur eine Hubwinde zum Heben der Last vorgesehen ist. Das Grundgerät besteht dabei üblicherweise aus einem Oberwagen, an welchem der Ausleger angelenkt ist und welcher auf einem Unterwagen um eine vertikale Drehachse drehbar angeordnet ist. Am Unterwagen ist dann üblicherweise ein Fahrwerk, insbesondere ein Raupenfahrwerk angeordnet, so daß der Gittermastkran verfahrbar ist.
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Für den Gittermastausleger kann dabei mit dem Anlenkstück, den ersten und den zweiten Gitterstücken und dem Kopfstück ebenfalls auf bereits vorhandenes Material zurückgegriffen werden. Das Anlenkstück 2 ist dabei über die Anlenkachse 6 am Grundgerät des Gittermastkrans anlenkbar und auslegerseitig je nach Bedarf mit den zweiten Gitterstücken oder mit der unteren Traverse verbindbar, so daß ein vorhandener Ausleger mit nur einem Strang aus miteinander in Längsrichtung des Gitterauslegers verbundenen Gitterstücken 20 in einen erfindungsgemäßen Ausleger umgebaut werden kann. Das Kopfstück 3 ist dabei mit den zweiten Gitterstücken verbindbar und trägt üblicherweise den Rollenkopf, über welchen das Hubseil zum Heben der Last geführt ist. Am obersten Gitterstück des zweiten Bereichs 2a kann jedoch auch eine Wippspitze angeordnet werden, welche dann vorteilhafterweise zumindest teilweise aus ersten Gitterstücken 10 aufgebaut ist.
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Der Aufbau des erfindungsgemäßen Gittermastauslegers aus bereits vorhandenen Elementen sowie neuen Elementen wird nun noch einmal übersichtsmäßig dargestellt. Der erfindungsgemäße Gittermastausleger umfaßt dabei:
- 1. ein vorhandenes Anlenkstück 2 (hier könnte bei Bedarf auch ein verstärktes Anlenkstück verwendet werden, wobei die Traglast begrenzende Stelle in einem Ausleger jedoch üblicherweise nicht das Anlenkstück ist, sondern eines der darauf folgenden Gitterstücke, so daß üblicherweise auf das bereits vorhandene Anlenkstück zurückgegriffen werden kann),
- 2. die neue untere Traverse 4, welche eine momentensteife Verbindung zwischen dem Anlenkstück 2 und dem Doppelauslegerabschnitt 1 bildet,
- 3. vorhandene erste Gitterstücke 10 mit kleinem Querschnitt (aus der Wippspitze), aus welchen die zwei ersten, parallel verlaufenden Stränge 11a und 11b zusammengesetzt werden,
- 4. gegebenenfalls Zwischentraversen im Bereich der parallel geführten Auslegerbereiche, um die ersten Stränge 11a und 11b miteinander zu verbinden (diese Zwischentraversen müßten ebenfalls neu zugekauft werden),
- 5. die neue obere Traverse 5, welche eine momentensteife Verbindung zwischen dem Doppelauslegerabschnitt 1 und den zweiten Gitterstücken 20 mit größerem Querschnitt des Hauptauslegers bildet,
- 6. vorhandene Gitterstücke 20 mit größerem Querschnitt aus dem Hauptausleger,
- 7. das vorhandene Kopfstück.
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Es werden damit lediglich zwei neue Elemente, die untere Traverse 4 und die obere Traverse 5 benötigt. Alternativ könnte auch eine untere Traverse verwendet werden, in welche bereits ein Anlenkstück integriert ist, so daß die untere Traverse die Aufgaben des im Ausführungsbeispiel gezeigten Anlenkstücks und der im Ausführungsbeispiel gezeigten unteren Traverse übernimmt und damit das übliche Anlenkstück ersetzt. Wenn auf den zweiten Strang verzichtet wird, könnten auch die obere Traverse und das Kopfstück eine Baueinheit bilden, welche das übliche Kopfstück ersetzt.
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Ein ganz wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt weiterhin darin, daß die vorhandenen Elemente des Gittermastkrans wie z. B. der Derrickausleger, die Abspannböcke, das Kopfstück oder die Hakenflasche ohne Änderung auch für den erfindungsgemäßen Schwerlastausleger genutzt werden können. So muß keine neue Anlenkung am Grundgerät des Kranes und kein doppelter Rollenkopf am äußeren Ende des Auslegers mit entsprechend verdoppelten Hubwinden verwendet werden, da der erfindungsgemäße Gittermastausleger mit nur einem Rollenkopf eingesetzt wird.
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Der erfindungsgemäße Gittermastausleger wird dabei zwar aus den schwächeren Gitterstücken 10 der Wippspitze gebaut, jedoch werden diese parallel eingebaut, so daß sich ein höheres Trägheits- und Widerstandsmoment insbesondere bezüglich der Seitenbelastungen im Vergleich zum üblichen Hauptausleger ergibt. Da die Gitterstücke einen rechteckigen (und keinen quadratischen Querschnitt) aufweisen, können die parallel im Ausleger eingebauten Gitterstücke 10 im Prinzip auf zwei Arten verwendet werden. Erfindungsgemäß wird dabei jedoch die breite Seitenfläche der ersten Gitterstücke 10 parallel zur Wippebene des Auslegers angeordnet. Die beiden schmalen Seiten der ersten Gitterstücke 10 und der Abstand zwischen den parallel verlaufenden Strängen bilden dann die Fläche senkrecht zur Wippebene, welche die Seitensteifigkeit definiert. Dies verbessert den Kraftfluß, da so die schmale Seite der zweiten Gitterstücke mit dem größeren Querschnitt über die obere Traverse mit der breiteren Seite der ersten Gitterstücke verbunden ist.
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Selbstverständlich ist auch ein Betrieb mit Wippspitze möglich, wobei z. B. die nicht für den Aufbau des ersten Bereichs benötigten Gitterelemente eingesetzt werden können. Damit verkürzt sich selbstverständlich die Wippspitzenlänge um die im erfindungsgemäßen Gitterausleger im ersten Bereich verwendeten Gitterstücke. Selbstverständlich können auch weitere Gitterstücke hinzugekauft werden, um Länge des Gitterauslegers zu erhöhen.
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Alternativ zum dargestellten Ausführungsbeispiel sind auch andere Ausführungen denkbar, bei welchen der erste Bereich mit den zwei parallel verlaufenden Strängen nicht aus Gitterelementen der Wippspitze, sondern wie die Gitterstücke des zweiten Bereichs aus Gitterelementen des Hauptauslegers aufgebaut ist. Dementsprechend haben dann die ersten und der zweite Verbindungsbereich der Traversen die gleiche Größe, so daß für die ersten und zweiten Gitterstücke identische Teile verwendet werden können. In einer solchen Anordnung verkürzt sich selbstverständlich die Länge des erfindungsgemäßen Gittermastauslegers entsprechend der Größe des ersten Bereichs, in welchem zwei parallele Auslegerstränge verwendet werden.
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Ebenso ist es denkbar, im zweiten Bereich des Gittermastauslegers komplett auf Gitterstücke zu verzichten und sämtliche Gitterstücke zum Aufbau des ersten Bereichs mit den zwei parallelen Strängen zu verwenden. Gegenüber dem üblichen Hauptausleger mit nur einem Strang vermindert sich damit die Länge des Auslegers zwar auf die Hälfte, es ergibt sich jedoch ein extrem stabiler Ausleger mit einer sehr hohen Tragkraft. Dabei kann das Kopfstück direkt auf die obere Traverse montiert werden. Ebenso ist es denkbar, die Wippspitze direkt auf der oberen Traverse zu montieren.
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In jedem Fall ergibt sich durch die vorliegende Erfindung eine unproblematische Nachrüstbarkeit. So können die Kranbetreiber die Traglast ihrer Krane mit überschaubaren Kosten steigern, da lediglich zwei neue Baugruppen benötigt werden.
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Dabei weist jeder Kran eine von der Steuerung überwachte Traglasttabelle gegen Überlast auf. Wird die Begrenzung der zulässigen Traglast nur vom Ausleger bedingt, kann durch den erfindungsgemäßen parallelen Zusammenschluß von verschiedenen vorhandenen Gitterstücken eines langen Gitterauslegers über die beiden Traversen ein erfindungsgemäßer stärkerer, aber kürzerer Gitterausleger erreicht werden. Selbstverständlich sind dabei die zulässigen Traglasttabellen der Kransteuerung an den erfindungsgemäßen Gittermastausleger anzupassen.