Vereinfachte Single-Rundstrickmaschine
Die Erfindung betrifft eine Single-Rundstrickmaschine, bestehend aus einem zentralen, drehbaren Nadelzylinder (Z) , um den ein mitdrehender Platinenring (PR) mit Platinen (P) sowie fest stehende Schlosssysteme (S) angeordnet sind, die auf die jeweils den Platinen (P) zugeordneten senkrecht auf- und ab bewegbaren Nadeln (1) einwirken. Single-Rundstrickmaschinen sind ein bedeutender Zweig in der Anwendung von Strickmaschinen. Dabei hat sich in Jahrzehnten ein Baukonzept etabliert, das seither nicht mehr infrage gestellt wurde. Die Grundelemente aller heute vorhandenen Single-Strickmaschinen sind der zentrale Nadelzylinder mit den am Umfang angeordneten Nadelkanälen für die Zungennadeln, einer Erfindung aus dem Jahre 1852. Mit aus dem Umfang ragenden Steuerfüßen werden die Nadeln beim Maschenbildungs- vorgang über Steuerkurven in am Umfang angereihten Sektoren- Schlosssystemen vor und zurückbewegt. Beim Vorstoßen der Zungennadeln muss die im Haken befindliche letzte Masche die Zunge öffnen und die ansteigende Zungeninnenfläche überwinden, damit sie hinter der Zunge auf den Nadelschaft gelangt. Um die Sicherheit zu gewährleisten, dass dabei das Gestrick von der Zylinderoberkante (= Abschlagkante) nicht abgehoben wird, sorgt ein mit dem Zylinder verbundener Platinenring mit in waagrechten Kanälen angeordneten Platinen, deren Teilung zu den Nadeln auf Lücke versetzt ist. Die Bewegungen der Platinen müssen mit denen der Nadeln genau koordiniert sein. Dies geschieht umständlich durch eine oberhalb des Platinenringes im Raum feststehende Platinen-Schlossplatte, an der unten die sektorenartigen Platinenschlösser befestigt sind, welche die ebenfalls mit Steuerfüßen versehenen Platinen beim Vorbeidrehen in Wirkverbindung zu den Nadeln vor- und zurückbewegen. Dabei ist eine schwer zugängliche Vers- tellmöglichkeit in den Platinenschlössern notwendig.
BESTÄTIGUNGSKOPIE
Die Aufzählung macht deutlich, dass viele verschiedene Bewegungsabläufe und Funktionen zugleich auf engstem Raum der Maschenbildung sich abspielen und die dazu erforderlichen feststehenden Steuersysteme vorhanden sein müssen. Durch die immer feiner werdenden Nadelteilungen sind die Anforderungen an die Präzision extrem gesteigert worden, so dass immer weniger Hersteller ihr gerecht werden können, d.h. es entsteht eine Auslese auf wenige, die übrig bleiben und den Markt be- stimmen. Um die auf engstem Raum aufeinandertreffenden Präzisionsforderungen zu entschärfen bereiten die unmittelbar aufeinanderstoßenden Teilungen des Zylinders und des Platinenringes besondere Schwierigkeiten. Die Aufgabe der im Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung besteht darin, eine Single-Rundstrickmaschine anzugeben, bei welcher die starr aufeinanderstoßenden Teilungen durch ein in sich flexibles Platinen-Gittersystem ersetzt wird, welches sich in den Nadellücken automatisch ausrichtet. Der Grundgedanke, der zur Erfindung führte, war, die mögliche Teilungsgenauigkeit im Nadelzylinder bestimmend für eine flexiblere Zuordnung der Platinen im Funktionsbereich zu machen. Die Lagerungsteilungen der Platinen könnten dann weiter entfernt am Platinenring angeordnet sein, und das schwierige Austarieren der Toleranzen zweier Teilungen gegeneinander, d.h. die waagrechten Platinenkanäle würden entfallen. Die Verbindung des Platinenrings mit dem Nadelzylinder wäre entschärft und problemlos möglich. Auf diesem Wege entsteht eine flexiblere Platinen-Gitter-Formation von der Lagerung bis zu den Nadeln im Zylinder. Es entstehen andersartige Platinen, die sich beim Durchlauf in jedem System selbst nach den Nadeln ausrichten. Statt der bisher üblichen waagrechten Längsbewegung werden die Platinen parallel zu den Nadeln geschwenkt. Das hat Vorteilhafterweise zur Folge, dass beim Vorstoßen der Nadeln die Masche nicht wie bisher
nur angehalten, sondern durch eine Gegenbewegung effektiver auf den Nadelschaft transportiert wird. Außerdem wird die komplizierte Platinensteuerung mit oberhalb des drehenden Zylinders an einer Platinenschlossplatte fest angebrachter Platinenschlösser überflüssig, und das Schlosssystem übernimmt in einem viel übersichtlicheren Aufbau diese Aufgabe. Die Platinen lassen sich außerdem zum Einführen des Fadens in den Nadelhaken als Leitkurve benützen, ohne extra einen Fadenführer anbringen zu müssen. Die bisherige Nachhilfe des Warenabzuges beim Abschlagen der alten Masche durch Wegschieben mittels der Platine wird durch eine andere Maßnahme ersetzt. Die beschriebenen Vorteile haben bedeutend vereinfachende Auswirkungen auf die Gesamtkonzeption der Single- Rundstrickmaschine .
Ein Grundgedanke der Erfindung besteht daher darin, den Platinenring mit einer Tellerfläche auszustatten, welche insbesondere keine Platinenkanäle aufweist und somit im wesentlichen eben ist, so dass auf ihr die Platinen gegeneinander bewegbar angeordnet sind, wobei die Platinen insbesondere lediglich am Außenumfang des Platinenrings gelagert sind. Die nadelseitigen Enden der Platinen können quer zu ihrer Längsachse Bewegungen ausführen, um sich in den Nadellücken auszurichten. Diese Querbewegungen sind somit nicht durch die Seitenwände der aus dem Stand der Technik bekannten Platinenkanäle begrenzt. Insbesondere bilden die Platinen ein sogenanntes Platinengittersystem, worunter in der vorliegenden Anmeldung die Vielzahl von auf dem Platinenring angeordneten Platinen zu verstehen ist, die zumindest an einem Punkt miteinander in lösbarem Kontakt stehen. Der Kontakt besteht dabei vorzugsweise lediglich in einer seitlichen Berührung benachbarter Platinen, wie nachfolgend näher beschrieben ist.
Die Erfindung lässt sich für alle Single- Rundstrickmaschinen-Varianten vorteilhaft anwenden und entschärft die Präzisionsanforderungen bei den feinsten Nadelteilungen erheblich.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben .
Die Weiterbildung nach Anspruch 2 betrifft die geometrischen Zusammenhänge bei der Festlegung des Schwenkpunktes der Platinen (P) zu den gewünschten x - y Bewegungen der Gleitnase (47) bei der Maschenbildung.
Die Weiterbildung nach Anspruch 3 bezieht sich auf die vor- dere Gestaltung der Platinen (P) zur Fadeneinf hrung mit einer Leitkurve (46) und der Gleitnase (47) .
Die Weiterbildung nach Anspruch 4 beschreibt die Möglichkeit der Erfindung, mittels der Gleitnase (47) die letzte Masche beim Durchzug der neuen Fadenschleife auf der Abschlagkante des NadelZylinders (Z) zu halten.
Die Weiterbildung nach Anspruch 5 bezieht sich auf die Gestaltung der Schwenkbucht (43) der Platinen (P) und auf die Ausführung der Schwinge (44) .
Die Weiterbildung nach Anspruch 6 betrifft die Steuerung der Platinen (P) durch die an einer Trägerschiene (48) mittels der Einheit E angebrachten Steuerkurven (49) .
Die Weiterbildung nach Anspruch 7 bezieht sich auf die Ausgestaltung des Platinenringes (PR) mit zusätzlichen Führungsschlitzen für die Schwinge (44), die zu den Schwenkpunktschlitzen (41) seitlich fluchtend im Bereich der Steu-
erkurve (49) vorhanden sind und dient auch zur Stabilisierung der Platinen.
Die Weiterbildung nach Anspruch 8 betrifft die zentrale Ver- bindung des NadelZylinders (Z) mit dem Platinenring (PR) .
Die Weiterbildung nach Anspruch 9 betrifft die Ausführung der Platine P als Verbundelement einer Platinen-Gitterformation. Dazu sind vorzugsweise oberhalb des Hohlraumes zwischen Nadelzylinder (Z) und Platinenring (PR) an den Platinen (P) Abstandshöcker H ausklinkbar oder Abstandsfedern oder sonstige Abstandshalter, beispielsweise in Form vom U- förmigen Reitern, angebracht derart, dass sie an dieser Stelle die gesamte Nadelteilung aufweisen. Die Platinen lie- gen somit an den Abstandshöckern, Abstandsfedern oder Ab- standshalternaneinander an, so dass die Dicke der Platinen an dieser Stelle die gesamte Nadelteilung ausmachen. Die Platinen bilden dabei ein Platinengitter, worunter die aneinanderliegenden Platinen zu verstehen sind, welche somit in- sbesondere nicht miteinander unlösbar verbunden sind. Das
Aneinanderliegen der Platinen erfolgt insbesondere in einem Berührungskreis. Eine einzelne derartige Platine als Bestandteil dieses Platinengitters kann auch als Gitterplatine bezeichnet werden.
Die Weiterbildung nach Anspruch 11 betrifft die stabile Ausführung der Platinen (P) für feinste Nadelteilungen. Vorzugsweise weist dazu oberhalb des Hohlraumes zwischen Nadel- zylinder (Z) und Platinenring (PR) der Platinenschaft den vollen Teilungsabstand aufweist und. verjüngt sich nach vorne für den Eingriff in die Nadellücken seitlich, während vorzugsweise hinten in der Schwenkbucht (43) seitlich Vertiefungen eingeprägt sind, die eine Führungszunge (52) mit der Dicke der Schwenkpunktschlitze (41) bilden. Für feinste Na- delteilungen ist es somit möglich, die Platinen direkt anei-
nander anzulegen, ohne zusätzliche Abstandshalter vorzusehen, und lediglich den nadelseitigen Bereich schmaler als den nadelfernen Bereich auszugestalten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schwenkpunktvorsprung als in einer im Außenumfang des Platinenrings angeordneten umlaufenden Nut angeordnete Endlosschnur ausgebildet ist.. Dadurch kann eine vorteilhafte Lagerung der Platinen erreicht werden.
Vorzugsweise ist die Endlosschnur aus Gummi oder hochelastischem Carbon gefertigt oder als Spiralfederring ausgebildet, was eine einfache Herstellung ermöglicht. Eine erfindungsgemäße Platine für eine Single- Rundstrickmaschine weist jeweils am nadelfernen Ende eine Schwinge (44) mit einem oberen und einem unteren Steuerhöcker (45) sowie eine Schwenkbucht (43) auf, wobei die Dicke der Platine (P) zumindest in einem Abstand zum nadelseitigen Ende den vollen Teilungsabstand aufweist. Dadurch liegen die Platinen bei Anordnung in der Maschine seitlich zumindest in einem Abstand aneinander an und sind gegeneinander stabilisiert, was es ermöglicht, eine ebene Tellerfläche auf dem Platinenring anstelle der sonst üblichen Platinenringe mit Platinenkanälen zu verwenden, wodurch sich die Platinen an den Nadelabständen ausrichten können, da ihre Querbewegungen nicht durch Platinenkanäle begrenzt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Platine in einem Abstand zum nadelseitigen Ende einen Abstandshöcker oder eine Abstandsfeder oder einen Abstands- halter, welcher vorzugsweise als U-förmiger Reiter ausgebildet ist, auf. Dadurch wird in einfacher Art und Weise ein Festlegen des gewünschten Teilungsabstands ermöglicht.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform verjüngt sich der Platinenschaft ab dem Abstand zum nadelseitigen Ende, in welchem er den vollen Teilungsabstand aufweist, nach vorne für den Eingriff in die Nadellücken seitlich, während vor- zugsweise hinten in der Schwenkbucht (43) seitlich Vertiefungen eingeprägt sind, die eine Führungszunge (52) mit der Dicke der Schwenkpunktschlitze (41) bilden. Derartige Platinen sind einfach herzustellen. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Fig. 1 bis Fig. 24 erläutert. Diese sind, wenn nicht anders angegeben, alle im vergrößerten Maßstab ca. 5:1 ausgeführt. Die Drehrichtung des Zylinders (Z) und des Platinenringes (PR) ist dabei im Uhrzeigersinn.
Es zeigen:
Fig. 1 die Prinzipdarstellung einer vereinfachten
Konzeption Single-Rundstrickmaschine mit neuartigen Gitterplatinen (P) , die geometrischen Zusammenhänge ihrer Ausführung, die automatische Ausrichtung des Platinenringes (PR) zum Nadelzylinder (Z) und die zentrale Baueinheit der Maschine mit integrierter Steuerung aller Bewegungsabläufe;
Fig. 2 bis 6 zwei verschiedene Platinenvariationen für unterschiedliche Feinheitsanforderungen; Fig. 2 die Ausführung für mittlere Teilungsfeinheit mit dem größten Anwendungsspektrum;
Fig. 3 die Ausführung für feinste Nadelteilungen mit dafür stabilen Platinen (P) ;
die Ausführung des Schwenkpunktvorsprunges (40) nach der Variante der Fig. 3 ;
Ansichten der Platine (P) mit Blick links auf und rechts in die Schwenkbucht (43) ; den in den Schwenkpunktschlitz (41) eingeführten Schwenkpunktbereich der Platine (P) ; den Blick von oben auf eine Formation Gitterplatinen und auf die Zylinderoberkante (Z) ; den Teilschnitt oben durch Zylinder (Z) und Platinenring (PR) mit freigelegter Nadel (1) und der Platine (P) in der unteren Endstellung; die Anordnung nach der Fig. 8 in der oberen Endstellung;
14 die Stellungen der Gleitnase (47) zur Nadelbewegung (1) bei der Maschenbildung; die Austriebsstellung der Nadel (1) mit hochgeschwenkter Gleitnase ((47) für die Einführung des Fadens mittels der Leitkurve (46) ; bei der Rückbewegung der Nadel (1) und gleichzeitiger kleiner Abwärtsbewegung der Gleitnase (47) die Einführung des Fadens in den Nadelhaken (2) ;
Fig. 12 die Festklemmung der letzten Masche vor dem
Durchzug des neuen Fadens auf der Oberkante des Nadelzylinders mit den Gleitnasen (47) ;
Fig. 13 die Aufwärtsbewegung der Gleitnase (43) in
die Erfassungsstellung, um die nach der Ku- lierung bei der Vorwärtsbewegung der Nadel (1) im Haken hängende neue Masche bei weiterer Vorbewegung der Nadel (1) zu erfassen und wie in
Fig. 14 ersichtlich, hinter die geöffnete Zunge zu
bringen;
Fig. 15 bis den erfindungsgemäßen Unterschied des Maschen- Fig. 17 Verhaltens bei der Kulierung; Fig. 15 das Maschenverhalten beim bisherigen Kulie- ren;
Fig. 16 die Festhaltung der letzten Masche bei der
Kulierung;
Fig. 17 eine evtl. vorteilhafte kleine Schräge der
Oberkante des Nadelzylinders im Bereich des Fadeneinzuges ; Fig. 18 die 3 D-Darstellung der zentralen Baueinheit
Single-Rundstrickmaschine, bestehend aus Nadelzylinder-Platinenring mit Gitterplatinen- Schlosssystem mit Nadel- und Platinensteuerung ;
Fig. 19 die Explosivdarstellung der Bauelemente Nadelzylinder mit Nadel und Platinenring - Gitterplatine - Schlosssystem für NadelSteuerung - Platinensteuerung;
den Blick von vorne auf die vereinfachte Baukonzeption Single-Rundstrickmaschine mit dem kombinierten Schlosssystem für die Steuerung der Nadeln und der Gitterplatinen; den Teilschnitt oben durch Zylinder (Z) und Platinenring (PR) mit freigelegter Nadel (1) und der Platine (P) in der unteren Endstellung in einer alternativen Ausführungsform der Erfindung; die Anordnung nach der Fig. 21 in der oberen Endstellung; die 3 D-Darstellung der zentralen Baueinheit einer alternativen Ausführungsform einer Single-Rundstrickmaschine, bestehend aus Nadelzylinder, Platinenring und Platinen; eine Platine der Maschine gemäß Fig. 23a, welche auf der Endlosschnur angeordnet ist und den Blick von oben auf eine Formation Gitterplatinen und auf die Zylinderoberkante (Z) der alternativen Ausführungsform gemäß Figur
Die Fig. 1 ist die Prinzipansicht der erfindungsgemäßen Kon- zeption einer vereinfachten Single-Rundstrickmaschine mit neuartigen Gitterplatinen P, die um entfernt vom Nadelzylinder Z angeordneten Schwenkpunkten 42 die Maschen in den Nadellücken über die geöffneten Zungen transportieren. Aus der geometrischen Darstellung des Bewegungsablaufes geht hervor, wie durch die Länge b der Platine P und des Schwenkpunktab-
Standes a vom Nadelkanalgrund der Schwenkwinkel (oc) der Gleitnase 47 beeinflusst wird, während zudem mittels des Ab- standes c zur Abschlagkante die Wirkkoordinaten x und y der Gleitnase 47 wie gewünscht festgelegt werden können. Die Anordnung des Schwenkpunktes 42 etwas oberhalb der Abschlagkante kann bezüglich der x Auslenkung vorteilhaft sein.
Fig. 1 zeigt ferner im Schnitt den um die Zentralachse drehbaren Nadelzylinder Z im oberen Außenbereich des Zylinder- ringes mit freigelegtem Nadelkanal, in dem sich die Nadel l bei der Maschenbildung mit bekannter Schlosssteuerung auf- und ab bewegt. Um den Nadelzylinder Z ist der Platinenring PR mitdrehend angeordnet und bildet mit diesem eine Baueinheit, indem er wie bisher auf Nasenvorsprüngen 38 an Zylin- dereinsatzstegen aufgenommen wird. Es müssen aber nicht mehr die Kanäle des Zylinders Z und des Platinenringes PR mit ihren Toleranzen vermittelt und dann der Platinenring PR umständlich befestigt werden, da, wie nachfolgend beschrieben, der vorliegende Platinenring PR keine Kanäle mehr aufweist. Es genügt, diesen an der unteren Stirnfläche mit den dort angebrachten Positionsschlitzen 39, die mit den Schwenkpunktschlitzen 41 fluchten, in die NasenvorSprünge 38 der Zylindereinsatzstege einzusetzen. Dabei ist eine Führungs- wulst 37 für die Zentrierung von Nadelzylinder Z und Plati- nenring PR vorteilhaft. Oben am Platinenring ist wie bisher ein Hohlraum e zwischen dem Zylinderaußendurchmesser und dem Platinenring PR für die Zungenbewegung notwendig. In der sich nach außen anschließenden Tellerfläche sind jetzt keine Platinenkanäle mehr vorgesehen. Diese endigt mit einem schmalen Schwenkpunktvorsprung 40, in welchem Schwenkpunkt- schlitze 41 zur Aufnahme der Platinen P ausgeführt sind. Der Schwenkpunktvorsprung 40 ist dabei insbesondere am Außenumfang des Platinenrings PR, beispielsweise unterhalb der Tellerfläche, insbesondere unmittelbar unterhalb der Tellerflä- che, angeordnet. Die Schwenkpunktschlitze 41 verlaufend in-
sbesondere am Außenumfang des Platinenrings PR in Längsrichtung, während die Oberseite des Platinenrings PR im wesentlichen eben ausgebildet ist. Die Platinen P sind winklig ausgebildet mit einem auf dem Platinenring PR angeordneten Längsabschnitt mit einer Länge a und einer im wesentlichen quer oder rechtwinkling daran angeordneten Schwinge 44. Die Platinen P sind am Übergang zur rechtwinklig angebrachten Schwinge 44 mit einer Schwenkbucht 43 in den Schwenkpunktschlitzen 41 aufgenommen und weisen an beiden Enden der Schwinge 44 Steuerhöcker 45 für die Steuerung der Schwenkbewegung auf. Die Schwenkbucht 43 ist dabei bei an dem Plati- nenring PR angeordneter Platine P unterhalb der Tellerfläche an dem Außenumfang des Platinenrings PR in den Schwenkpunktschlitzen 41 schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegung erfolgt derart, dass der Längsabschnitt von der Tellerfläche abhebt (vgl. Fig. 8 und 9) . Dadurch, dass keine Platinenka- näle auf der Tellerfläche vorgesehen sind, wird eine Bewegung der Längsabschnitte der Platinen P quer zur Längsachse der Längsabschnitte und parallel zur Tellerfläche ermöglicht. Diese ermöglicht eine Ausrichtung der nadelseitigen Enden der Platinen am Teilungsabstand der Nadeln.
Unterhalb des Platinenringes PR sind die in Sektoren unterteilten Schlosssysteme S am Umfang des Nadelzylinders Z auf der Maschinenplatte fest angeschraubt. Der Nadelzylinder Z dreht sich daran im Uhrzeigersinn vorbei. Der Schlossmantel ist gleichzeitig die Befestigungsbasis für die Trägerschiene 48 der Steuerkurven 49 zur Platinenbewegung.
Die Figuren 2 bis Fig.6 befassen sich mit zwei Platinenvariationen, wie diese verschieden zu einem Gittersystem ver-
bunden sein können, und mit der Platinenlagerung im Platinenring PR für feinste Nadelteilungen.
Die Fig. 2 ist die Ansicht von oben der Gitterformation und eines Seitenausschnittes von Platinen P für die mittlere Teilungsfeinheit mit dem größten AnwendungsSpektrum. Die Platinen weisen dort durchgehend dieselbe Stärke auf, sie ist dabei etwas weniger als die halbe Nadelteilung. Ungefähr an der Außendurchmesserstelle über dem Hohlraum e sind an den Platinen P seitlich am Schaft Höcker H so vorgesehen, dass sich die Platinen P an dieser Stelle zu einem Verband berühren. Die Höcker lassen sich aus dem Schaft ausklinken oder wie bei Umhängenadeln durch eine Abstandsfeder bilden. Die Lagerung der Gitterplatinen erfolgt nach der Ausführung in Fig.l.
Die Variante der Fig.3 ist eine Ausführung für die feinsten Nadelteilungen. Dabei kann von e aus nach hinten die Platinenstärke der Nadelteilung an dieser Stelle entsprechen.
Nach vorne sind die Platinen P für den Eingriff in die Nadellücken seitlich abgesetzt. Auf diesem Wege ergeben sich auch hier stabile Platinen.
Die Fig. 4 bis Fig. 6 betreffen die Lagerrausführung der Fig. 3 für feinste Nadelteilungen. Dort ist der Schwenkpunkt 42 der Platine mittig im Schwenkpunktvorsprung 40 angeordnet und die Platinen weisen im Bereich der Schwenkpunktschlitze 41 Vertiefungen auf, so dass sich eine Führungszunge 52 in der Stärke der Schwenkpunktschlitze 41 ergibt.
Die Fig. 4 ist die Seitenansicht eines Schnittes durch einen Schwenkpunktschlitz 41 am Schwenkpunktvorsprung 40 des Platinenringes PR, sowie die Ansicht von oben eines Ausschnittes von Schwenkpunktschlitzen 41 am Schwenkpunktvorsprung 40.
Im Bereich der Schlitze verjüngt sich der Schwenkpunktvorsprung 40 auf der Ober- und Unterseite jeweils um den halben Schwenkwinkel .
Die Fig. 5 ist der Blick auf eine Seitenansicht und von vorne auf die Schwinge 44 mit der zentralen Schwenkbucht 43 der Platine P in der Mittelstellung des Schwenkwinkels. Dabei sind im Bereich der Schlitze 41 in der Schwenkbucht seitli- che Vertiefungen eingeprägt, so dass sich eine mittige Führungszunge 52 bildet, die sich in die Schlitze 41 einführen lässt .
In der Fig. 6 wurde eine Platine P in den Schwenkpunkt- schlitz 41 eingeführt.
Die Fig. 7 ist die Ansicht von oben auf die Zylinderoberkante Z mit den Nadelschlitzen, in die eine Anzahl von Nadeln eingezeichnet sind, und einer Gitterformation mit Platinen P für feinste Nadelteilungen nach den Figuren 3 bis 6. In den Lücken zwischen den Nadeln 1 befinden sich die seitlichen Absetzungen der Platinen P. Im Abstand e liegen die Platinen P aneinander an. Zum nadelseitigen Ende sind die Platinen P seitlich abgesetzt, so dass keine Berührung der Platinen P erfolgt und ein Eingriff in den Zwischenraum zwischen den
Nadeln 1 erfolgen kann. Zum nadelfernen Ende hin vergrößert sich der Abstand zwischen den Platinen P aufgrund der radialen Anordnung der Platinen P. Die Darstellung demonstriert die vereinfacht übersichtliche Anordnung dieser Bauart.
In den Fig. 8 und 9 sind die beiden Endstellungen der
Platinen P bei der Maschenbildung dargestellt.
Die Fig. 8 zeigt die letzte Phase der Maschenbildung, bei welcher die neu entstehende Masche durch die Gleitnase 47
hinter die Nadelzunge transportiert wurde. Dabei kam der obere Steuerhöcker 45 mit der oberen Steuerkurve 49 in Wirkverbindung. Im Gegensatz zur lastfreien Aufwärtsbewegung der Gleitnase 47 war hier durch den Maschentransport ein Wider- stand zu überwinden. Ein Mini Gleit- oder Kugellager, wie dargestellt im Scheitelpunkt der Steuerkurve 49 integriert, kann vorzugsweise statt der gegenläufigen Bewegung zum Steuerhöcker 45 an dieser Stelle eine gleichgerichtete Abrollbewegung der Berührungsflächen bewirken.
In der Fig. 9 ist im nächsten System der Beginn einer neuen Maschenbildung dargestellt, bei welcher der Faden in den Nadelhaken 2 eingeführt wird. Die Platine P befindet sich in der oberen Stellung und die Leitkurve 46 leitet den Faden zum Brustanstieg, so dass er bei der anschließenden Rückbe- wegung der Nadel 1 vom Haken 2 erfasst wird. Außerdem sind die Steuerkurven 49 und die dazwischen angeordnete Gegenhaltung 50 der Platinen P zu einer Funktionseinheit E vereinigt, die an der Trägerschiene 48 befestigt ist.
Die Figuren 10 bis 14 zeigen den Bewegungsablauf der Nadel und Platine bei der Maschenbildung.
Die Fig. 10 bezieht sich auf den Beginn einer neuen Maschen- bildung. Bei ganz vorbewegter Nadel 1 befindet sich die letzte Masche hinter der Nadelzunge auf dem Schaft der Nadel 1 und die Platine P in ihrer oberen Endstellung, so dass sich zwischen ihrer Leitkurve 46 und der Nadelbrust 3 ein Leitspalt für den sich abwärts einziehenden Faden ergibt, und die
Fig. 11 zeigt, wie bei der Rückbewegung der Nadel 1 und kleiner Abwärtsbewegung der Leitkurve 46 der Faden in den Nadelhaken 2 geleitet wird. Dabei gelangte die letzte Masche unter die Nadelzunge und beginnt diese zu schließen.
In der Fig. 12 hat sich bei weiterer Rückbewegung der Nadel 1 im Nadelhaken eine Schleife gebildet, während die letzte Masche durch die Gleitnase 47 auf der Zylinderoberkante Z geklemmt wird und solange dort verbleibt, bis der Nadelkopf bei Erreichen der Zylinderoberkante Z die letzte Masche freigibt .
Zwischen den Figuren 12 und 13 bewegte sich die Nadel 1 in die Kulierstellung weiter zurück. Dabei wurde die letzte Masche über den Nadelkopf abgeschlagen und die im Nadelkopf befindliche neue Schleife auf ihre gewünschte Größe kullert;
Fig. 13 zeigt eine im vorwärts bewegten Nadelhaken 2 neu ge- bildete Masche und die Gleitnase 47, wie sie etwas in die Erfassungsstellung zurückschwenkt .
Beim Nadel-Vorbewegen nach Fig. 14 wird die neue Masche von der Gleitnase 47 erfasst und auf die Oberkante des Zylinders Z transportiert.
Die Figuren 15 bis 17 sind Darstellungen des Maschenverhaltens beim Durchzug der im Nadelkopf befindlichen Schleife während ihrer Kulierung zur neuen Masche.
Die Fig. 15 zeigt das bisherige Verhalten, bei dem die letzte Masche etwas in den Nadelkanal des Zylinders Z eingezogen werden kann. Bei der Fig..16 wird die letzte Masche während des Kulierens auf der Zylinderoberkante gehalten und anschließend von der Gleitnase 47 zum Abwurf freigegeben.
In der Fig. 17 begünstigt eine kleine Neigung der Zylinderoberkante im Einzugsbereich der Schlinge das Abwurfverhalten der letzten Masche. Die Fig. 18 ist die 3D Prinzipdarstellung der vereinfachten und kompakten Bauart Single-Rundstrickmaschine mit großem Anwendungsspektrum . Das zusammenhängende Platinengitter schützt die empfindliche obere Zone des Nadelzylinders Z. Die Fig. 19 zeigt in Explosivdarstellung die Bauelemente Nadelzylinder Z mit Platinenring PR, die zur Einsetzung in den Platinenring PR gut zugängliche Platine P und das Nadel - schlosssystem S mit Anbringungsmöglichkeit der Trägerschiene 48 für die Steuerkurven 49 der Platinen.
Fig. 20 ist der Blick von vorne auf den Nadelzylinder (Z) mit dem Platinenring (PR) und einem davor angebrachten kombinierten Schlosssystem (S) für die Steuerung der Nadeln und Platinen. Durch die Entfernung eines Systems lassen sich so- wohl die Nadeln (1) als auch die Platinen (P) gut zugänglich auswechseln .
In den Figuren 21 bis 24 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Gleiche Bezugszeichen be- zeichnen gleiche oder funktionsgleiche Teile. Zur besseren Übersicht sind nicht sämtliche Bezugszeichen in sämtlichen Figuren angegeben.
Der Schwenkpunktvorsprung wird in dieser Ausführungsform durch eine Endlosschnur 56 gebildet, welche in einer am Außenumfang des Platinenrings PR umlaufende Nut 54 angeordnet ist. Als Endlosschnur 56 wird dabei ein in sich geschlossenen Element bezeichnet, beispielsweise ein Gummiring, ein Federring oder ähnliches. Die Endlosschnur 56 kann bei- spielsweise aus Gummi, einem Elastomer oder aus hochelasti-
schem Carbon gefertigt sein. Alternativ kann die Endlos- schnür 56 auch als Spiralfederring ausgebildet sein. Die Verwendung der Endlosschnur 56 kann die Herstellung des Platinenrings PR kostengünstiger gestalten. Die Endlosschnur 56 ist dabei in einem Abstand c zur Tellerfläche des Platinenrings PR angeordnet, wobei durch Variation des Abstands c die Auslenkungen x und y der Gleitnase 47 variiert werden kann. Zur Lagerung der Platinen P am Platinenring PR können die Schwenkpunktschlitze 41 länger ausgestaltet werden als in dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Schwenkbucht 43 ist in dieser Ausführungsform im wesentlichen halbkreisförmig ausgebildet mit einem Radius, der im wesentlichen dem halben Durchmesser der Endlosschnur entspricht.
Ein weiterer Unterschied der in den Figuren 21 bis 24 dargestellten Ausführungsform besteht der Ausgestaltung der Platinen P. Um in einem Abstand zum nadelseitigen Ende der Platine P eine Dicke der Platine zu erreichen, die dem vollen Teilungsabstand der Platinen entspricht, kann auf eine im wesentlichen gleichmäßig dicke Platine P ein Abstandshalter aufgesetzt werden, welcher beispielsweise als U-förmiger Reiter 55 ausgebildet ist. Die Stärke des Reiters 55 ist so bemessen, dass sich für eine bestimmte Teilung an dieser Stelle die Platinen P seitlich berühren und insbesondere sich somit ein gitterbildender Berührungsring der Platinen P ergibt. Ohne großen Aufwand können somit Platinen P nachgerüstet werden, um sie zur Verwendung auf einer Maschine mit einer ebenen Tellerfläche ohne Platinenkanäle geeignet aufzubereiten. Durch Variation der Stärke des Reiters 55 können gewünschte Teilungsabstände der Platinen erreicht werden.
Es sei angemerkt, dass selbstverständlich Ausgestaltungen der unterschiedlichen Ausführungsbeispiele miteinander kombiniert werden können.
Bezugszeichenliste
1 Nadel
2 Nadelhaken
3 Nadelbrust
4 Nadelschlitz
37 Führungswulst am Platinenring
38 Nasenvorsprung am Zylindereinsatzsteg
39 Positionsschlitze an unterer Stirnfläche des PR
40 Schwenkpunktvorsprung außen am PR-Außendurchmesser 41 Schwenkpunktschlitze am Platinenring
42 Schwenkpunkt im Vorsprung am PR
43 Schwenkbucht der Platine
44 Schwinge der Platine mit an beiden Enden Steuerhöckern für die Schwenkbewegung
45 Steuerhöcker
46 Leitkurve für Fadeneinlauf in den Nadelhaken
47 Gleitnase zum Maschentransport auf Nadelschaft
48 Trägerschiene für Platinen-Steuereinheit
49 Steuerkurve
50 Gegenhaltung der Platine P zwischen den Steuerkurven
51 Führungskranz
52 Führungszunge
54 Umfangsnut
55 Reiter
56 Endlosschnur e Hohlraum zwischen Zylinder und PR für Zungenbewegung
5 Oberteil Schlosssystem (Strick)
P Platine
PR Platinenring
Z Nadelzylinder