Verfahren und Vorrichtung zur Wiederaufbereitung von verbrauchten Bearbeitungsslurries
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederaufbereitung von verbrauchten Bearbeitungsslurries ent- haltend ein Bearbeitungsmedium, ein Trägerfluid für das Bearbeitungsmedium, Bearbeitungsgutmaterial, Bearbeitungswerkzeugpartikel und ggf. Additive.
Bei vielen Bearbeitungsvorgängen wird ein Bearbeitungsfluid eingesetzt, das ein Bearbeitungsmedium, beispielsweise ein Abrasivmedium, und ein Trägerfluid für das Bearbeitungsmedium enthält. Des Weiteren können hierin bestimmte Additive enthalten sein. Nach erfolgter Bearbeitung (mechanischer Bearbeitung) , beispielsweise einem Sägen, Schleifen, Läp- pen, fällt ein sogenannter Bearbeitungsslurry an, der das Bearbeitungsmedium, das Trägerfluid für das Bearbeitungsmedium, Bearbeitungsgutmaterial, Bearbeitungswerkzeugpartikel und ggf. Additive enthält. Bei diesem Slurry handelt es sich um ein Material mit schlammförmiger oder pastenförmi- ger Konsistenz, das wieder aufbereitet werden soll, da es eine Reihe von Wertstoffen enthält.
Ein Beispiel einer Bearbeitung, bei der derartige Bearbei- tungsslurries anfallen, ist das Sägen von Siliciumingots . Chip- und solartaugliches Silicium wird im sogenannten Einkristall-Schmelzverfahren aus bis zu 2 m langen Stangen mit bis zu 300 mm Durchmesser, den sogenannten Ingots, gefertigt. Diese Ingots werden in hauchdünne Scheiben (Wafer) mit einer Dicke bis zu 130-650 pm mittels sogenannten
Drahtsägen gesägt, d. h. ein Eisendraht wird als Säge durch den Siliciumblock geführt. Damit dieser Draht überhaupt schneiden kann, wird er fortlaufend mit einer sogenannten Sägesuspension beschichtet. Die Suspension besteht aus einem Trägerfluid als Viskositätsgeber, beispielsweise Poly- ethylenglycol PEG, und einem Bearbeitungsmedium, bei dem es sich um ein Abrasivmedium handelt, beispielsweise Silicium- carbid Sic, in einer für den jeweiligen Schneidvorgang bzw. Sägevorgang geeigneten Körnung. Diese Suspension wird meist im Mischungsverhältnis 50:50 angesetzt. Beim Sägevorgang fällt als „Verschnitt" reines Silicium (Bearbeitungsgutmaterial) an, pro Schnitt ca. 300 μιη des Ingots, welches sich in der Sägesuspension anreichert. Die Suspension kann zum mehrmaligen Sägen verwendet werden, aber durch die immer größer werdenden Siliciumkonzentrationen ist nach wenigen Durchläufen die Suspension verbraucht.
Als Aufbereitungsverfahren gibt es ein System, das mit Hyd- rozyklonen und vielen wässrigen Verdünnungsstufen arbeitet und am Ende zu einer Trennung von Polyethylenglycol und Feststoff, in diesem Fall Sic und Si02, führt. Eine weitergehende Auftrennung von Sic und Si02 ist mit diesem Verfahren nicht möglich, auch arbeitet es nur bis zu einer Teil-
chengröße von max. 5 μπι. Da in wässriger Verdünnung gearbeitet wird, muss der Wasseranteil im Polyethylenglycol aufwändig und teuer entfernt werden. Eine Rückgewinnung des Chip- oder Solarsiliciums ist mit' dieser Methode nicht mög- lieh, da sich durch die wässrige Verdünnung das elementare Silicium oxidativ zu Si02 und dessen Hydratformen umsetzt.
Aus der DE 10 2007 048 879 AI sind ein Verfahren zur Wiederaufbereitung von fluiden Sägeslurries sowie deren Ver- wendung zur Herstellung von Wafern mit verbesserten Oberflächen bekannt. Es geht hierbei speziell um das Wiederaufbereiten von verbrauchten fluiden Trennmedien, die ein Fluid, Sägepartikel, abgespante Schliffteilchen aus Sägegutmaterial sowie ggf. Hilfsstoffe enthalten, wobei das Fluid von den Sägepartikeln abgetrennt wird. Dies erfolgt mittels einer Filtration über einen Kernspurfilter. Das so erhaltene fluide Permeat wird weiterverwendet, wobei es noch feinste Schliffteilchen aus Sägegutmaterial enthält. Bei diesem bekannten Verfahren wird somit zur Wiederaufberei- tung ein Filtrationsverfahren eingesetzt.
In der US 6 231 628 Bl ist ein Verfahren zum Behandeln eines verbrauchten Bearbeitungsslurries beschrieben, der aus dem Sägen von Siliciumwafern aus einem Siliciumingot resul- tiert. Bei diesem Verfahren wird der verbrauchte Slurry erhitzt, um die Viskosität zu verringern, und danach in eine flüssige Fraktion und eine feste Fraktion getrennt. Der Trennvorgang wird dabei mittels Filtration durchgeführt. Die Weiterverarbeitung der festen Fraktion erfolgt durch Verdünnung mit Wasser und den Einsatz von Hydrozyklonen .
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs wiedergegebenen Art zu schaffen, mit dem eine besonders effektive und sortenreine Wiederaufbereitung bei geringem Aufwand, insbesondere ohne nachteilige und zeitaufwändige Verdünnungsschritte, erreicht werden kann .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der angegebenen Art gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung durch das Zentrifugieren des unverdünnten verbrauchten Bearbeitungsslurries und dadurch das Abtrennen des Bearbeitungsmediums vom restlichen Teil des Slurries gelöst .
Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dieser Ausführungsform nutzt einen völlig anderen Ansatz als beim Stand der Technik. Der Bearbeitungsslurry wird hierbei nicht mit Wasser verdünnt, so dass die Wertstoffe im Slurry nicht kontaminiert werden. Vielmehr findet eine sortenreine Trennung der Wertstoffe im Zentrifugenkraftfeld statt. Dabei findet bei dieser Ausführungsform keine Fluid-Feststoff-Trennung statt, sondern das Bearbeitungsmedium, beispielsweise Sili- ciumcarbid, wird als Feststoff durch Zentrifugieren direkt vom restlichen Teil des Slurries abgetrennt, der noch das Trägerfluid für das Bearbeitungsmedium, beispielsweise Po- lyethylenglycol , Bearbeitungsgutmaterial, beispielsweise Silicium, Bearbeitungswerkzeugpartikel, beispielsweise Eisenpartikel der Säge, und möglicherweise Additive enthält. Es wird dabei von der Tatsache Gebrauch gemacht, dass die im Slurry vorhandenen Feststoffe, nämlich das Bearbeitungsmedium (SiC) einerseits und das Bearbeitungsgutmaterial
(Si) mit Bearbeitungswerkzeugpartikeln (Fe) andererseits, in einer in einer bimodalen Form vorliegenden Korngrößenverteilung vorhanden sind, so dass durch Zentrifugieren eine Auftrennung mit einem scharfen Schnitt erfolgen kann. Hierbei kann im Zentrifugenkraftfeld ohne Zugabe von weiteren Hilfsflüssigkeiten die vorstehend genannte Aufteilung erreicht werden. So besitzt beispielsweise das als Bearbeitungsmedium verwendete SiC eine durchschnittliche Partikelgröße über 1,0 pm, während Si als Bearbeitungsgutmaterial eine durchschnittliche Partikelgröße von unter 1,0 μιτι aufweist, so dass das als Feststoff vorliegende Bearbeitungsmedium ohne Weiteres durch Zentrifugieren abgetrennt werden kann. Je nach Material sind dabei die entsprechenden Parameter, wie Schleuderfaktor, Durchsatz, Temperatur, Viskosi- tat, Verweildauer, empirisch zu ermitteln. Bevorzugte
Schleuderfaktoren liegen in einem Bereich von 250 g - 3000 g-
Bei der erfindungsgemäß eingesetzten Klassier- bzw. Zentri- fugiertechnik gemäß dieser Ausführungsform findet daher durch Zentrifugieren keine übliche Trennung in die flüssigen und die festen Bestandteile statt. Stattdessen wird ein fester Bestandteil, nämlich das Bearbeitungsmedium, vom restlichen flüssigen Slurry abgetrennt, der noch die ande- ren festen Bestandteile, nämlich Bearbeitungsgutmaterial, Bearbeitungswerkzeugpartikel und ggf. Additive, enthält. Das Bearbeitungsmedium, das vorzugsweise eine Korngrößenverteilung mit einer größeren durchschnittlichen Korngröße als die übrigen festen Bestandteile aufweist, fällt dabei beim Zentrifugieren als feste Phase (Kuchen) an und kann weiteren Verarbeitungsstufen zugeführt werden. Erfindungs-
gemäß findet dabei ein Klassiervorgang statt, bei dem die im Slurrysystem vorliegende bimodale Verteilung zwischen Fein- und Grobgut aufgeschnitten wird. Die entsprechenden Materialien werden unter Ausnutzung optimierter Zentrifu- genparametrierung voneinander getrennt.
Das abgetrennte Bearbeitungsmedium, insbesondere Sic, das sich als fester Kuchen auf der Innenwand einer Zentrifugentrommel abgesetzt hat, wird mit Hilfe von mechanischen Ein- richtungen oder mit Hilfe eines Redispergierfluides aus der Zentrifuge entfernt und insbesondere einer Weiterverarbeitung zugeführt. Vorzugsweise wird das abgetrennte Bearbeitungsmedium bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe eines Redispergierfluides redispergiert und dann zur Wei- terverwendung wieder vom Redispergiermedium getrennt. Die Weiterverarbeitung des Bearbeitungsmediums kann, je nach Änforderungsprofil, über eine Vielzahl von weiteren Verfahrensschritten erfolgen. So kann beispielsweise nach dem Re- dispergieren des Bearbeitungsmediums über einen Magnetab- scheider der entsprechende Anteil der Bearbeitungswerkzeugpartikel, der noch im Bearbeitungsmedium enthalten ist, abgetrennt werden. Vorzugsweise wird durch das Redispergieren neben der Entleerung aus der Zentrifuge ein Waschvorgang durchgeführt, wobei beispielsweise Hexan als Redisper- gierfluid verwendet wird. Das gewaschene und von Bearbeitungswerkzeugpartikeln (Fe) gereinigte Bearbeitungsmedium kann dann beispielsweise entfeuchtet werden, um es vom Re- dispergiermittel und von restlichem Trägerfluid zu reinigen. Ein oder mehrere weitere Trennverfahren können durch- geführt werden, um restliches Bearbeitungsgutmaterial (Si) abzutrennen .
Insgesamt können für die Weiterverarbeitung des Bearbeitungsmediums beliebige Trennverfahren, wie Zentrifugieren, Filtrieren, Absetzverfahren etc. Anwendung finden.
Auf diese Weise gelingt es, das Bearbeitungsmedium aus dem verbrauchten Bearbeitungsslurry rückzugewinnen, so dass dieses einer geeigneten Weiterverwendung zugeführt werden kann, beispielsweise zur Herstellung von neuer Sägesuspension .
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden auch die übrigen Wertstoffe des verbrauchten Bearbeitungsslurries vollständig oder teilweise zurückgewonnen. Dies erfolgt vorzugsweise so, dass der restliche Teil des verbrauchten Bearbeitungsslurries durch Zentrifugieren in Bearbeitungsgutmaterial mit Bearbeitungswerkzeugpartikeln und in Trägerfluid getrennt wird. In diesem Zentrifugierschritt wird daher ein echter Trennschritt zwischen fester Phase und flüssiger Phase durchgeführt, wobei als feste Phase das Bearbeitungsgutmaterial mit Bearbeitungswerkzeugpartikeln (Si mit Fe) vom Trägerfluid (PEG) abgetrennt wird.
Das gewonnene Bearbeitungsgutmaterial mit Bearbeitungswerkzeugpartikeln wird insbesondere durch ein Feststofftrennverfahren, vorzugsweise ein magnetisches Trennverfahren, getrennt, so dass sich mehr oder weniger reines Bearbeitungsgutmaterial ergibt, das beispielsweise durch mehrere Wasch- und Filtrationsprozesse geführt und als reiner Wertstoff wiedergewonnen werden kann. Dieser kann beispielswei-
se wieder als Bearbeitungsgutmaterial ( Siliciumeinkristall- herstellung) eingesetzt werden. Auf diese Weise wird ein geschlossener Wertstoffkreislauf erreicht. Auch das abgetrennte Trägerfluid kann ein oder mehreren weiteren Verarbeitungsschritten unterzogen werden, um es zu reinigen. Es kann dann beispielsweise wieder als Trägerfluid für das Bearbeitungsmedium (als Sägesuspension etc.) verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Wiederaufbereitungsverfahren wird vorzugsweise zur Wiederaufbereitung von verbrauchten Bearbei- tungsslurries eingesetzt, die beim Sägen von Siliciumingots anfallen. Diese Bearbeitungsslurries enthalten als Bearbei- tungsmedium ein Abrasivmedium, insbesondere Siliciumcarbid, ein Trägerfluid für das Bearbeitungsmedium, insbesondere Polyethylenglycol, durch das Sägen entferntes Bearbeitungsgutmaterial, nämlich Silicium, und von der Säge stammende Eisenpartikel als Bearbeitungswerkzeugpartikel sowie ggf. irgendwelche Additive.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der angegebenen Art gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, dass der unverdünnte verbrauchte Bearbeitungsslurry einer Fest-Flüssig-Trennung in Trägerfluid und restliche Feststoffe durch Zentrifugieren unterzogen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren dieser Ausführungsform nutzt ebenfalls einen anderen Ansatz als beim Stand der Technik. Hierbei wird der Bearbeitungsslurry auch nicht mit Wasser
verdünnt, was zu einer Kontamination der Wertstoffe führt. Vielmehr werden die Wertstoffe durch Zentrifugieren voneinander getrennt, wobei insbesondere extrem hochtourige Zentrifugen zum Einsatz gelangen, mit denen eine sortenreine Trennung der Wertstoffe im Zentrifugalkraftfeld gelingt. Mit Hilfe von derartigen Zentrifugen wird erfindungsgemäß eine effektive Fest-Flüssig-Trennung durchgeführt, d. h. das Trägerfluid wird von den restlichen Feststoffen (Bearbeitungsmedium, Bearbeitungsgutmaterial, Bearbeitungswerk- zeugpartikel und ggf. Additive) abgetrennt.
Das abgetrennte Trägerfluid kann verschiedenen Verwendungszwecken zugeführt werden. Es kann insbesondere wieder zur Herstellung von Bearbeitungsslurries eingesetzt werden. Vorzugsweise findet eine Reinigung des abgetrennten Trä- gerfluides statt, insbesondere ein Waschvorgang mit einem Lösungsmittel, wie beispielsweise Hexan.
Vorzugsweise werden die beim Zentrifugieren als Feststoff- kuchen gewonnen restlichen Feststoffe durch weitere Trennverfahren voneinander getrennt, um eine vollständige Wiederaufbereitung des Slurries zu erreichen. Hierbei können verschiedenartige Trennverfahren zur Anwendung gelangen. Beispielsweise werden die Bearbeitungswerkzeugpartikel durch ein magnetisches Trennverfahren abgetrennt, wenn die Bearbeitungswerkzeugpartikel aus einem magnetischen Material, wie Eisen, bestehen. Bei der Wiederaufbereitung der restlichen Feststoffe können beispielsweise weitere Zentri- fugierverfahren, Filtrationsverfahren etc. Verwendung fin- den.
Nach Abtrennung der Bearbeitungswerkzeugpartikel können beispielsweise das Bearbeitungsmedium und das Bearbeitungsmaterial durch ein weiteres Zentrifugierverfahren voneinander getrennt werden, wobei hier von der Tatsache Gebrauch gemacht wird, dass die Korngrößenverteilungen beider Materialien in einer bimodalen Form vorliegen. Diese kann mit einem scharfen Schnitt durch Zentrifugieren (Klassieren) aufgetrennt werden. Hiermit kann im Zentrifugalkraftfeld ohne Zugabe von weiteren Hilfsflüssigkeiten (keine Kontami- nation) eine weitestgehende Aufteilung von Verarbeitungsmedium und Bearbeitungsgutmaterial erreicht werden.
Die resultierenden Wertstoffströme können speziellen Verwendungen zugeführt werden. Sie können aber auch in einem Slurrymanagementsystem wieder zu Bearbeitungssuspensionen vereint und somit wieder an den Anfang des Bearbeitungsprozesses, also der Wertschöpfungskette, zurückgeführt werden. Das abgetrennte Bearbeitungsgutmaterial kann durch Wasch- und/oder Filtrationprozesse wieder als reiner Werkstoff ge- wonnen werden. Das Ziel ist ein geschlossener Wertstoffkreislauf .
Der hier verwendete Begriff „Bearbeitungsslurry" soll
Schlämme, Schlicker, Pasten etc. abdecken, d. h. Materia- lien mit allen Viskositätsbereichen zwischen flüssig und fest .
Wie bereits erwähnt, wird bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise mit hochtourigen Zentrifugen gearbeitet. So wird speziell beim Zentrifugieren mit einem Schleuderfaktor > 3000 g, insbesondere in ei-
nein Bereich von 10.000 - 20.000 g operiert.. In diesem Operationsfeld lässt sich das Trägerfluid exakt (mit einem hohen Reinheitsgrad) von den restlichen Feststoffen des verbrauchten Bearbeitungsslurries abtrennen.
Was den Temperaturbereich beim Zentrifugieren anbetrifft, so wird vorzugsweise in einem Temperaturbereich < 80 °C, insbesondere in einem Bereich von 50°C - 80°C, zentrifu- giert. Dieser Temperaturbereich ist optimal, um nicht mit zu hohen Schleuderfaktoren arbeiten zu müssen. Andererseits erfordert das erfindungsgemäße Verfahren dieser Ausführungsform jedoch nicht zwingend einen Schritt zur Viskositätsreduzierung .
Die vorstehend angegebenen hohen Schleuderfaktoren lassen sich nur mit Spezialzentrifugen realisieren, die die entsprechenden Lagerkräfte beherrschen. So wird vorzugsweise mit Zentrifugen mit großer Klassierfläche und geringem Innendurchmesser gearbeitet, insbesondere mit Zentrifugen mit einem relativ hohen Schlankheitsverhältnis. Speziell finden Zentrifugen mit einem Schankheitsverhältnis L/D > 1,2, wobei L die Länge oder Höhe der in der Zentrifugentrommel zur Verfügung stehenden Klassierfläche und D der Innendurchmesser der Zentrifugentrommel ist, Verwendung.
Eine derartige Zentrifuge ist beispielsweise in der DE 199 25 082 B4 beschrieben. Vorzugsweise wird mit einer solchen Zentrifuge gearbeitet.
Was die Rückgewinnung des in der Zentrifuge gebildeten Feststoffkuchens anbetrifft, so kann dieser mechanisch ent-
fernt werden, beispielsweise über Ausschälschritte mit geeigneten Schaber/Messervorrichtungen. Die beim Zentrifugie- ren abgetrennten restlichen Feststoffe ( Feststoffkuchen) können jedoch auch mit Hilfe eines Redispergierfluides re- dispergiert und dann zur Weiterverwendung wieder vom Redispergierfluid getrennt werden. Kombinationen beider Verfahren können ebenfalls Anwendung finden. Beim Redispergie- ren kann der Feststoffkuchen beispielsweise durch einen Hochdruckstrahl aufgelöst und separiert werden.
Durch die Verwendung der beschriebenen Zentrifugen mit hohem Schlankheitsverhältnis lassen sich, wie erwähnt, hohe Schleuderfaktoren verwirklichen, ohne dass nicht mehr beherrschbare Lagerkräfte entstehen. Ferner wird hierdurch eine Spritzkornminimierung und ein Auffangen der Feinpartikel erreicht, da die Distanz zwischen Aufgabe und Entnahme bei diesen Zentrifugen besonders groß ist.
Auch diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens findet vorzugsweise zur Wiederaufbereitung von verbrauchten Sägeslurries beim Sägen von Ingots, insbesondere Silicium- Ingots, Verwendung. Bei derartigen Sägeslurries findet als Trägerfluid insbesondere ein Glycol, speziell Polyethy- lenglycol, Verwendung. Als Bearbeitungsmedium wird hierbei speziell Siliciumcarbid eingesetzt, das als abrasives Material dient.
Dies schließt nicht aus, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Wiederaufbereitung von Bearbeitungsslurries eingesetzt werden kann, die aus anderen Bearbeitungsvorgängen, wie Schleifen, Läppen etc., resultieren.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Eine derartige Vorrichtung weist für das Durchführen des Basiszentrifugierschrittes, d. h. das Abtrennen des Bearbeitungsmediums vom restlichen Teil des Slurries, eine Zentrifuge auf, die für besonders hohe Drehzahlen bzw. Schleuderfaktoren geeignet ist. Mit dieser Zentrifuge müssen sich optimierte Schleuderfaktoren vor- zugsweise in einem Bereich von 250 g - 3000 g einstellen lassen, je nach Materialart, Viskosität, Temperatur, Durchsatzleistung, Verweildauer etc. Als besonders geeignet für das erfindungsgemäße Verfahren dieser Ausführungsform hat sich dabei eine Zentrifuge mit hängend angeordneter Schleu- dertrommel erwiesen. Eine gute Eignung besitzt auch eine stehend angeordnete Zentrifuge mit fliegend gelagerter Schleudertrommel, wobei auf besonders bevorzugte Weise eine Zentrifuge mit fliegend gelagerter Schleudertrommel Verwendung findet, die ein hohes Schlankheitsverhältnis mit L/D > 1,2 aufweist, wobei L die Länge oder Höhe der Schleudertrommel und D der Innendurchmesser der Schleudertrommel ist .
Derartige Zentrifugen werden vorzugsweise auch für die wei- teren Verfahrensschritte eingesetzt, insbesondere für die Trennung des restlichen Teiles des verbrauchten Bearbei- tungsslurries in Bearbeitungsgutmaterial mit Bearbeitungswerkzeugpartikeln und in Trägerfluid. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung der zweiten Ausführungsform des erfin-
dungsgemäßen Verfahrens. Eine solche Vorrichtung weist eine Zentrifuge auf, bei der es sich vorzugsweise um eine Zentrifuge mit hängend angeordneter Schleudertrommel handelt. Bei einer anderen Ausführungsform findet eine stehend ange- ordnete Zentrifuge mit fliegend gelagerter Schleudertrommel Verwendung. Wie erwähnt, besitzen diese Zentrifugen vorzugsweise eine große Klassierfläche und einen kleinen
Durchmesser und weisen ein hohes Schlankheitsverhältnis mit L/D > 1,2 auf. Hierzu findet insbesondere eine in der DE 199 25 082 B4 beschriebene Zentrifuge Verwendung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Diagramm, bei dem auf der Abszisse Partikel- große und auf der Ordinate die Verteilungsdichte aufgetragen sind, einer bimodalen Verteilung der Substanzen Si und SiC;
Figur 2 ein Ablaufdiagramm einer ersten Ausführungsform eines Verfahrens zur Wiederaufbereitung eines verbrauchten Bearbeitungsslurries einer Sägesuspension, die beim Sägen von Siliciumingots Verwendung findet;
Figur 3 eine schematische Darstellung eines Zentri- fugierschrittes zur Abtrennung des Träger- fluides von den Feststoffen einer Sägesus- pension gemäß einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Figur 4 einen Teilvertikalschnitt durch eine Zentrifuge mit hängend angeordneter Schleudertrommel, die für die zweite Ausführungsform des erfindungsge- mäßen Verfahrens Anwendung findet; und
Figur 5 einen Teilvertikalschnitt durch eine stehende
Zentrifuge, die für die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens Anwendung fin- det.
Im Diagramm der Figur 1 ist die Verteilungsdichte in Abhängigkeit von der Partikelgröße der Substanzen Si und Sic in einem verbrauchten Bearbeitungsslurry, der beim Sägen von Siliciumingots anfällt, dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine bimodale Verteilung, bei der die Substanzen Si und SiC unterschiedliche Maxima der Verteilungsdichten besitzen, und zwar für Si unterhalb von 1,0 μπι und für SiC oberhalb von 1,0 pm. Bei der ersten Ausführungsform des er- findungsgemäßen Verfahrens zur Wiederaufbereitung eines derartigen verbrauchten Slurries erfolgt durch Zentrifugie- ren (Klassieren) eine Auftrennung der in einer bimodalen Form vorliegenden Korngrößenverteilung mit einem scharfen Schnitt etwa bei einer Partikelgröße von 1 pm.
Figur 2 zeigt den schematischen Ablauf dieser Ausführungsform des Wiederaufbereitungsverfahrens. Der aufzubereitende verbrauchte Bearbeitungsslurry setzt sich aus Polyethy- lenglycol (PEG) (Trägerfluid für Bearbeitungsmedium) , Sili- cium (Si) (Bearbeitungsgutmaterial) , Siliciumcarbid (SiC)
(Bearbeitungsmedium) und Eisenpartikeln (Fe) (Bearbeitungs-
werkzeugpartikeln) . zusammen. Der Bearbeitungsslurry wird bei 4 in eine schematisch dargestellte Zentrifuge 1 eingeführt und gelangt in die Zentrifugentrommel 2. Durch Rotation der Trommel mit einer geeigneten Drehzahl (geeignetem Schleuderfaktor) erfolgt eine Trennung des Siliciumcarbids vom restlichen Teil des Bearbeitungsslurries infolge der größeren Dichte und Partikelgröße des Siliciumcarbids gegenüber den restlichen Feststoffen. Das Siliciumcarbid wird, wie bei 3 gezeigt, als Kuchen an der Innenwand der Trommel 2 abgeschieden, während der restliche Slurry, der im Wesentlichen noch aus den Bestandteilen PEG/Si/Fe besteht, abgezogen und bei 5 aus der Zentrifuge herausgeführt wird. Der SiC-Kuchen 3 wird durch Redispergieren aus der Trommel 2 entfernt, indem ein zweites Fluid bei 6 in die Zentrifugentrommel eingeführt wird und den Kuchen löst. Der gelöste Kuchen (SiC/Fluid) gelangt bei 7 aus der Zentrifuge heraus und wird einer Weiterverwendung zugeführt, beispielsweise Reinigung, Entfeuchtung etc., um als Wertstoff wiedergewonnen zu werden.
Der aus der Zentrifuge 1 abgeführte Restslurry (PEG/Si/Fe) wird einer zweiten Zentrifuge 8 zugeführt und bei 11 in diese eingeführt. Durch Rotation der Zentrifugentrommel 3 mit einer bestimmten Drehzahl (mit einem bestimmten Schleuderfaktor) wird das Feststoffgemisch Si/Fe vom Fluid abgetrennt und setzt sich an der Innenwand der Trommel 9 fest. Das Fluid (PEG) wird bei 12 aus der Trommel entfernt. Das Feststoffgemisch Si/Fe 10 wird aus der Trommel 9 entfernt (entweder mechanisch oder über ein Redispergiermittel) und
bei 14 aus der Zentrifuge herausgeführt. Es folgen dann hier nicht gezeigte weitere Bearbeitungsstufen, insbesondere eine magnetische Trennstufe zur Abtrennung von Fe. Das gereinigte Si kann dann als Wertstoff weiterverwendet werden .
Die Auswahl der geeigneten Drehzahl bzw. des geeigneten Schleuderfaktors für die zur bimodalen Klassierung verwendete Zentrifuge 1 ist von diversen Parametern abhängig, beispielsweise der Art des Materiales, der Temperatur, der Viskosität, der Durchsatzleistung. Bei dem vorstehend beschriebenen Anwendungsfall zur Abtrennung von Sic werden Schleuderfaktoren von ca. 250 - 3.000 g verwendet.
Figur 3 zeigt schematisch eine Zentrifuge 21 mit einem äußeren Gehäuse und einer inneren Zentrifugentrommel 22 zur Durchführung der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Durch Rotation der Zentrifugentrommel 22 erfolgt eine Trennung in eine flüssige Phase und eine feste Phase, wobei sich die feste Phase in der Form eines Feststoffkuchens 23 an der radialen Innenwand der Trommel 22 absetzt. Im vorliegenden Fall wird verbrauchte Sägesuspension, die sich aus einem Bearbeitungsmedium, hier Silicium- carbid, einem Trägerfluid für das Bearbeitungsmedium, hier Polyethylenglycol (PEG) , Bearbeitungsgutmaterial, hier Si- licium, und Bearbeitungswerkzeugpartikeln, hier Eisen, zusammensetzt, über einen Einlass 24 in die Zentrifugentrommel 22 eingeführt. Durch Rotation der Zentrifugentrommel 22 erfolgt eine Trennung in die Feststoffe SiC, Fe und Si, die sich als Feststoffkuchen 23 absetzen, und das Trägerfluid PEG, das über einen Überlauf und einen Ablauf 25 als flüs-
sige Phase aus der Trommel herausgeführt wird. Der Feststoffkuchen 23 wird in einer Redispergierphase, in der die Trommel 22 mit geringer Drehzahl rotiert, von der Innenwand der Trommel 22 abgeführt. Hierzu wird ein Redispergierfluid beispielsweise mit hohem Druck als Strahl auf den Feststoffkuchen 23 aufgebracht, so dass sich dieser von der Innenwand der Trommel löst und über den Auslass 26 abgeführt wird. Die dabei gebildete Dispersion, die aus SiC/Fe/Si und dem Redispergierfluid besteht, wird wieder aufbereitet, in- dem das Redispergierfluid abgetrennt wird. Danach können die Eisenpartikel beispielsweise über einen magnetischen Trennvorgang abgetrennt werden. Das verbleibende SiC/Si- Gemisch kann beispielsweise über einen Klassiervorgang in einer weiteren Zentrifuge mit einem scharfen Schnitt aufge- trennt werden, da diese Substanzen in bimodaler Form vorliegende Korngrößenverteilungen besitzen.
Die Figuren 4 und 5 zeigen zwei Beispiele von Zentrifugen, die für das vorstehend beschriebene Trennverfahren der zweiten Ausführungsform Verwendung finden können.
Figur 4 zeigt eine Ausführungsform einer Zentrifuge mit hängend angeordneter Schleudertrommel im Teilvertikalschnitt. Die Zentrifuge weist ein Außengehäuse 51 auf, das einen relativ großen Raum umgibt, in dem ein eine Zentrifugentrommel 53 umgebendes Innengehäuse 52 angeordnet ist. Das Innengehäuse 52 ist mit einem Deckel 65 versehen, der am Lagergehäuse 55, und zwar an einer Lagerbuchse 57 des Lagergehäuses, befestigt ist. Das Wellenlager 55 ist in ei- ner Öffnung des Außengehäuses 51 in abgedichteter Weise montiert und hat einen kugelkalottenf rmigen Abschnitt 56,
mit dem das Lager schwenkbar bzw. flexibel in einer entsprechenden sphärisch ausgebildeten Lagerpfanne eines fest am Außengehäuse 51 angebrachten Teiles des Wellenlagers 55 gelagert ist. Die Lagerbuchse 57 kann somit Schwenkbewegun- gen relativ zum Außengehäuse 51 ausführen, wobei sich das Innengehäuse 52 mitbewegt.
Ein geeigneter Wellenantrieb 62 in der Form eines Elektromotors ist außerhalb des Außengehäuses 51 angeordnet. Eine Abdeckung 63 dient zur Abdeckung des Wellenlagers 55. Im Inneren der Lagerbuchse 57 sind ein oder mehrere Wälzlager (nicht gezeigt) angeordnet, die die Welle 54 drehbar innerhalb der Lagerbuchse 57 lagern. Die Welle 54 kann somit eine Drehbewegung und eine Schwenk- bzw. Pendelbewegung aus- führen.
Eine Entfernungseinrichtung 59 zur Entfernung des Feststoffkuchens ist am Deckel 65 des Innengehäuses 52 bzw. an der Lagerbuchse 57 befestigt. Die Entfernungseinrichtung 59 weist einen sich durch den Deckel des Innengehäuses 52 erstreckenden Arm 58 auf, der entsprechende Messer 61 zur Entfernung des Feststoffkuchens trägt. Am unteren Ende des Innengehäuses ist ein Auslass 64 angeordnet. Bei dieser Ausführungsform ist durch die Montage des Innengehäuses 52 am Wellenlager 55 und der Entfernungseinrichtung 59 am Deckel 65 des Innengehäuses 52 bzw. an der Lagerbuchse 57 sichergestellt, dass Innengehäuse und Entfernungseinrichtung 59 die Schwenk- bzw. Pendelbewegungen der Welle 54 mitmachen, so dass zwischen dem Arm 58 und der
Welle 54 bzw. der Trommelwand immer Parallelität herrscht.
Die in Figur 5 dargestellte „stehende" Zentrifuge arbeitet als Nassklassiereinrichtung und besitzt ein stationäres Gehäuse 100 mit einem darauf angeordneten Deckel 150. Das stationäre Gehäuse 100 ist über geeignete Vibrationsdämp- fungseinrichtungen auf einem Lagergestell gelagert. Innerhalb des stationären Gehäuses 100 ist eine Schleudertrommel 20 mit vertikaler Achse angeordnet, die von einer vertikalen Welle 80 in Rotation versetzt wird. Die vertikale Welle 80 erstreckt sich von unten in die Schleudertrommel 20 hinein. Sie wird von einem Lagergehäuse 110 umgeben, das ein oberes Hauptlager 90 und ein unteres zweites Lager zum Lagern der Welle 80 enthält. Das Lagergehäuse 110 ist an einer Platte 170 befestigt, welche wiederum am stationären Gehäuse 100 befestigt ist. Die Welle 80 erstreckt sich durch das Lagergehäuse 110 und die Platte 170 nach unten über eine geeignete Kupplungseinrichtung 180 bis zu einem einen Direktantrieb bildenden Elektromotor 120. Die Drehzahl der Welle 80 ist regelbar.
Die Schleudertrommel 20 weist eine geeignete Zuführung 130 für die zu klassierende Sägesuspension auf, die sich in der Form eines Rohres durch die oben offene Schleudertrommel in diese hinein bis zu deren unterem Endbereich erstreckt und dort eine Austrittsöffnung aufweist. Die klassierte Sägesuspension (Polyethylenglycol ) wird über ein Abzugsrohr 160 vom oberen Ende der Schleudertrommel 20 abgezogen. Ein Abzugsrohr 140 am unteren Ende der Schleudertrommel dient zum Abziehen des Sedimentes (SiC, Si, Fe) .
Wie man der Figur entnehmen kann, ist die Schleudertrommel somit in ihrem unteren Bereich kreisringförmig und in ihrem oberen Bereich kreisförmig ausgebildet. Horizontale Trennwände 40 unterteilen das Innere der Schleuderkammer in sechs übereinander angeordnete Klassierkammern 30, in deren radialen Endbereichen das Sediment abgelagert wird. Dieses wird von dort über eine geeignete Entfernungseinrichtung (nicht gezeigt) entfernt. Wie vorstehend erwähnt, besteht die Zielsetzung darin, die Schleudertrommel 20 möglichst schlank auszubilden und dabei das Hauptlager 90 der Welle möglichst mittig, d. h. im Bereich des Schwerpunktes der Schleudertrommel anzuordnen. Dies ist bei der vorliegenden Ausführungsform realisiert. Man erkennt, dass hierbei das Hauptlager 90 so tief in der Schleudertrommel angeordnet ist, dass die vertikale Mitte des Hauptlagers 90 der Welle 80 auf einer Höhe h, gemessen vom Inneren unteren Ende der Schleudertrommel aus, angeordnet ist, die etwa 40 Prozent der Länge oder Höhe L der in der Schleudertrommel 2 zur Verfügung stehenden Klassierfläche beträgt. Ferner besitzt das Schlankheitsverhältnis L/D der Schleudertrommel, d. h. das Verhältnis zwischen der Länge oder Höhe der in der Schleudertro mel zur Verfügung stehenden Klassierfläche und dem Innendurchmesser der
Schleudertrommel, einen Wert von etwa 1,24. Es versteht sich, dass die vorstehend wiedergegebenen Werte rein beispielhaft sind. Bei dieser Ausführungsform ergeben sich in der Schleudertrommel 20 sechs übereinander angeordnete Klassierkammern 30.
Wie erwähnt, sind im Lagergehäuse 110 ein oberes Hauptlager 90 und ein unteres zweites Lager für die Welle 80 angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine stabile Lagerung. Die Welle 80 erstreckt sich oben aus dem Lagergehäuse 110 heraus und endet in einem Abschnitt mit reduziertem Durchmesser. An diesem Abschnitt ist die zentrale Nabe 60 der Schleudertrommel fixiert, die in axialer Verlängerung der zylindrischen Innenwand 50 der Schleudertrommel ausgebildet ist. Die Fixierung ist dabei über Reibkontakt (bei 70) reali- siert. Am oberen Ende ist die Nabe 60 über einen Deckel geschlossen .
Die Zentrifuge zeichnet sich dadurch aus, dass sich durch das hohe Schlankheitsverhältnis eine große Distanz zwischen Aufnahme und Entnahme und somit eine Reduzierung der Gefahr von Kurzschlussströmungen ergibt, die letztendlich zu einer besseren Trennung führt. Ferner werden ein hoher Schleuderfaktor (es kann mit großen Drehzahlen gefahren werden) und eine große Klassierfläche durch eine Vielzahl von überein- ander angeordneten Kammern erreicht.