DE2249671B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Bohrklein aus einem Bohrschlamm - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Bohrklein aus einem BohrschlammInfo
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- B03B5/447—Application of particular media therefor recovery of heavy media
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entfernung von Bohrklein aus einem
Bohrschlamm, der durch das Bohrloch in Kreislauf geführt wird und teilchenförmiges Beschwerungsmaterial
enthält.
Ein typischer Bohrschlamm enthält neben Flüssigkeiten und verschiedenen Zusätzen Ton, Beschwerungsmaterial
und Bohrklein.
Ton — üblicherweise Bentonit — besitzt eine Teilchengröße
von bis zu einem Mikron. Man fügt dem Bohrschlamm Bentonit zu, um die erforderliche Viskosität
zu erreichen, die es ermöglicht, verhältnismäßig großes Bohrmaterial und andere Feststoffe in
Suspension zu halten, während der Schlamm durch das Bohrloch in Kreislauf geführt wird.
Das Beschwerungsmaterial — normalerweise Baryt — ist zur Erhöhung des spezifischen Gewichtes
des Bohrschlamms erforderlich. Baryt besitzt eine Teilchengröße von etwa 2 Mikron bis etwa 60 Mikron.
Baryt ist teurer, und alles, was während der
ίο Entfernung des Bohrkleins aus dem Bohrschlamm
verloren geht, muß ersetzt werden, damit das gewünschte spezifische Gewicht erhalten bleibt.
Das Bohrklein erstreckt sich über einen Größenbereich von weniger als einem bis zu mehreren tausend
Mikron. Es rührt von den schneidenden oder brechenden Vorgängen her, während sich der Bohrmeißel
in die Formation gräbt. Die Anwesenheit von Bohrklein innerhalb des Bohrschlammes beeinflußt
den Bohrvorgang nachteilig durch eine unerwünschte Steigerung der Viskosität und eine Verminderung der
Transportfähigkeit des Schlammes sowie eine verstärkte Abnutzung der Bohrgeräte. Der Bohrwirkungsgrad
fällt rasch ab, und die Bohrkosten erhöhen sich mit einem Anwachsen des Feststoffgehahes
beträchtlich.
Die Probleme der Feststoffentfernung einerseits und der Wiedergewinnung von Baryt wie auch anderer
teurer Schlammzusätze andererseits waren bereits lange vor dem Anmeldetag bekannt, und es sind verschiedcne
Verfahren entwickelt worden, die eine Lösung dieser Probleme anstrebten. Es handelte sich
hierbei sowohl um ein Sieben als auch um eine zentrifugale Trennung sowie auch Kombinationen dieser
beiden. Eine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet des Bohrens lehrte jedoch, daß es nicht möglich war,
feine Siebe einzusetzen, da sich diese sehr bald zusetzen. Diese Tatsrehe beruht wohl in erster Linie
auf der Anwesenheit des Bentonits innerhalb des Schlammes, dessen Teilchen zum Ausflocken neigen
und die Sieböflnungen verstopfen, wobei die ausgeflockten Teilchen um ein Vielfaches größer sind als
die einzelnen Tonpartikeln. Wo auch immer der Grund für ein Zusetzen der Sieböffnungen liegen
mag, die feinsten Siebe, die vor dem Anmeldetag der vorliegenden Erfindung ^'erwendung gefunden haben,
lagen bei einer Größenordnung von 175 Mikron Sieböffnung, wobei jedoch die wesentliche überwiegende
Zahl der Schlammsiebe, die auch als Schiefer-Rüttelsiebe bekannt sind, erheblich größer ausgebildet sind
und Sieböffnungen im Bereich von 600 bis 850 Mikron besitzen. Es war bereits vor dem Anmeldetag
bekannt, Schieferrüttelsiebe zusammen mit einem oder mehreren Zentrifugaltrennern zur Feststoffabsonderung
einzusetzen, wobei man bei unbeschwertem Schlamm den oberen Abstrom des Zentrifugaltrenners
(der Bentonit und Chemikalien enthält) verwertete, während man den unteren schweren Abstrom
mit den konzentrierten Feststoffen verwarf. Bei beschwertem Schlamm war es gerade umgekehrt,
d. h., der obere Abstrom wurde verworfen, während der untere Abstrom (der den größten Teil des Baryts
enthält) geborgen wurde. Dementsprechend ging bei jedem Verfahren ein großer Teil wertvollen Gutes
verloren. Darüber hinaus besitzen die Zentrifugen,
die in der Lage sind, wirksam den Baryt von dem Bohrklein ohne weitere Behandlung zu trennen, notwendigerweise
eine sehr geringe Kapazität, so daß nach diesen Verfahren nur ein Teil des Schlammsrrn-
3 4
mes in ununterbrochener Betriebsweise behandelt tung geschaffen, die es gestattet, den wesentliche!
werden konnte. Dementsprechend ist diese Methode Teil des Bohrkleins aus dem Bohrschlamm zu ent
äußerst kostenaufwendig und läßt sich nur bei be- fernen, bevor dieser durch den Bohrvorgang in ein<
sonders schwerem Schlamm mit hoher Barytkonzen- Teilchengröße zerfallen ist, die im wesentlichen in
tration rechtfertigen. 5 Bereich des Beschwerungsmaterials liegt. Das Be
Die britische Patentschrift 6 51 094 schlägt ein Ver- schwerungsmaterial läßt sich nach dem erfindungs
fahren vor, bei welchem nach einer Vorsicbung der gemäßen Verfahren weitestgehend zurückgewinner
Durchgang des Siebes einer Zentrifugaltrennung un- und dem Bohrschlamm wieder zuführen. Damit ist e:
terworfen wird, wobei der Überlauf dem Bohr- möglich, den Bohrschlamm in einer erstrebenswerter
schlamm zugeführt und der Unterlauf eine erneute io Zusammensetzung über einen größeren Zeitraum irr
Siebung erfährt, deren Durchgang ebenfalls dem Kreislauf zu führen, wodurch die Ausfallzeiten be-Bohrschlamra
wieder beigegeben wird. Nach der trächtlich vermindert, Kosten für eine Aufbereitung
Lehre dieser Patentschrift lassen sich jedoch die des Bohrschlamms eingespart und die Bohrwerkanstehenden
Probleme nicht lösen, nämlich die wert- zeuge erheblich geschont werden,
vollen Beschwerungsmaterialien zurückzugewinnen 15 Die Erfindung soll im folgenden an Hand einer und gleichzeitig das Bohrklein möglichst vollständig Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichaus dem Bohrschlamm zu entfernen. Es handelt sich nungen näher frläutert werden; dabei zeigt im eindort lediglich um die Entfernung von Bohrklein aus zelnen
vollen Beschwerungsmaterialien zurückzugewinnen 15 Die Erfindung soll im folgenden an Hand einer und gleichzeitig das Bohrklein möglichst vollständig Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichaus dem Bohrschlamm zu entfernen. Es handelt sich nungen näher frläutert werden; dabei zeigt im eindort lediglich um die Entfernung von Bohrklein aus zelnen
einem unbeschwerten Borschlamm. Nach der briti- F i g. 1 ein Fließdiagramm eines Verfahrens gemäß
sehen Patentschrift besitzt das erste Sieb äußerst ao der Erfindung und
große Sieböffnungen von etwa 4000 Mikron, wäh- F i g. 2 eine Schemazeichnung, die eine bevorzugte
rend es sich bei dem zweiten Sieb, das den Unter- Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfin-
strom des Separators aufnimmt, lediglich um ein her- dung darstellt.
kömmliches Schieferrüttelsieb handelt, wie es in die- Einer der wesentlichsten Kostenpunkte bei der Be-
ser Patentschrift zum Ausdruck kommt. Dementspre- 25 handlung von Bohrflüssigkeiten sind die Kosten, die
chend können Teilchen mit einer Größe von weniger entstehen, um die Wirkungen der beim Bohren ent-
als etwa 600 Mikron nach der Lehre der britischer. standenen Feststoffe auf die Eigenschaften der Flüs-
Patentschrift nicht entfernt werden. sigkeit zu beseitigen. Die beim Bohren entstehenden
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feststoffe treten als verhältnismäßig große Teilchen
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es 30 in die Flüssigkeit ein, aber infolge mechanischer und
gestattet, aus einem beschwerten Bohrschlamm das chemischer Einwirkungen zerfallen sie zur Größe von
Bohrklein möglichst vollständig zu entfernen und Schlamm- oder Tonteilchen. Derartig kleine Teilchen
gleichzeitig das wertvolle Beschwerungsmaterial wei- können mit Hilfe der üblichen Bohrflüssigkeitssiebe,
testgehend zurückzugewinnen und dem Bohrschlamm z. B. einem Schalensieb, nicht entfernt werden; wenn
wieder zuzuführen. 35 man sie sich in dem System anreichern läßt, so errei-
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch chen sie eine derartige Konzentration, daß die Flüs-
gelöst, daß der Bohrschlamm zunächst unter Ent- sigkeitseigenschaften nachteilig beeinflußt werden,
fernung eines Teils des Bohrkleins gesiebt und dann Um diese nachteiligen Wirkungen zu beseitigen, wer-
einer Zentrifugaltrennung unterworfen wird, bei wel- den die Bohrflüssigkeiten normalerweise zur Entfer-
cher der Durchgang des ersten Siebes in einen Über- 40 nung der Feststoffe behandelt. Die Entfernung dieser
lauf geringerer Dichte und einen Bohrklein und Be- Feststoffe ist jedoch kompliziert, wenn Bohrflüssig-
schwerungsmaterial enthaltenden Unterlauf aufgeteilt keiten mit Beschwerungsmitteln verwendet werden,
wird, wobei der Überlauf dem im Kreislauf geführten infolge der Anwesenheit von Baryt oder anderem Be-
Bohrschlamm und der Unterlauf zur Abtrennung schwerungsmaterial im Bohrflüssigkeitssystem. Diese
weiteren Bohrkleins einer zweiten Siebung zugeführt 45 Stoffe tragen häufig zu den hauptsächlichen Kosten
werden, deren Beschwerungsmaterial enthaltender des ganzen Systems bei. Erwünscht wäre es, wenn die
Durchgang ebenfalls dem im Kreislauf geführten Entfernung der Feststoffe ohne einen Verlust an we-
Bohrschlamm zugeführt wird und deren Trennschnitt sentlichen Mengen des Beschwerungsmaterials oüer
zwischen etwa 44 und 150 Mikron liegt. anderer wertvoller Zusatzstoffe zur Flüssigkeit er-
Das Verfahren wird vorzugsweise bei einem Bohr- 50 reicht werden könnte.
schlamm angewendet, der als Beschwerungsmaterial Flüssigkeiten auf Wassergrundlage, die Beschwe-Baryt
enthält. Die Vorrichtung nach der Erfindung rungsmittel enthalten und bei Bohroperationen verweist
Oberflächentanks zur Aufnahme des durch das wendet werden, bestehen für gewönnlich aus einer
Bohrloch im Kreislauf geführten Bohrschlammes, ein wäßrigen Suspension dreier Arten von Feststoffen,
erstes Sieb zum Sieben des dem Oberflächentank zu- 55 die verschiedene Teilchengröße besitzen. Diese Festgeführten
Bohrschlamms, einen Zentrifugaltrenner stoffe bestehen aus reaktionsfähigem Ton, wie Bento-
und ein zweites Vibrationssieb auf und ist dadurch nit, einem Beschwerungsmaterial, wie Baryt, und den
gekennzeichnet, daß die Sieböffnungen des zweiten beim Bohren entstandenen Feststoffen. Dabei ist
Vibrationssiebes zwischen 44 und 150 Mikron liegen. Qentonit der hauptsächlichste Bestandteil, der dazu
Die Größe der Sieböffnungen des ersten Siebes liegen 60 dient, einer auf Wassergrundlage hergestellten Flüsbevorzugt
zwischen 150 und 2000 Mikron, während sigkeit die gewünschte Viskosität zu verleihen. Bentoder
Zentrifugaltrenner aus einer Mehrzahl von par- nit hat eine Teilchengröße von weniger als 1 Mikron,
ausgeschalteten Hydrozyklonen besteht. Der Durch- Baryt wird dazu verwendet, um der Bohrflüssigkeit
messer eines jeden der Hydrozyklone beträgt bevor- das gewünschte spezifische Gewicht zu verleihen. Gezugt
10 cm oder weniger, während oberhalb des 65 maß den Angaben des amerikanischen Erdölinstituts
zweiten Vibrationssiebes Sprühdüsen angeordnet sein besitzt er eine Teilchengröße zwischen 0 und 200 Misollen.
krön, wobei mindestens 97 Gewichtsprozent durch
Hierdurch wurde ein Verfahren und eine Vorrich- ein 200-Masche.n-Siph «iphnffn.mnpn η nw mmi
hindurchgehen sollen. Bei einem Baryt guter Quali- im Niederbringen befindlichen Bohrloch abgezogen
tat haben die Mehrzahl der Teilchen eine Teilchen- und zunächst durch ein erstes Sieb hindurchgeleitet,
größe zwischen 2 und 60 Mikron. Die Teilchengröße in dem die großen Teilchen der beim Bohren erhalteder
beim Bohren erhaltenen Feststoffe schwankt in- nen Feststoffe abgesiebt und verworfen werden. Die
nerhalb eines weiten Gebietes, was von der Art des 5 Teilchengröße dieser Feststoffe hängt von der Maverwendeten
Bohrmeißels, der Art der erbohrten schenweite des verwendeten Siebes ab, sie liegt geFormation
und vom Grad des mechanischen und wohnlich zwischen 10 und 100 Maschen (2 bis
chemischen Abbaus abhängt, der sich erfahrungs- 0,149 mm). Nachdem die Bohrflüssigkeit durch das
gemäß einstellt. Teilchen von einer Größe von 1 Mi- erste Sieb hindurchgeströmt ist, fließt sie durch eine
krön oder große Teilchen von mehreren 1000 Mikron io Zentrifugaltrennvorrichtung zur weiteren Abtrennung
sind dabei unbekannt. Die beim Bohren entstandenen von Feststoffen. In dieser Verfahrensstufe wird die
Feststoffe und der Bentonit haben ein spezifisches Flüssigkeit durch Zentrifugieren in einen Abstrom
Gewicht von etwa 2,6, während Baryt ein spezifisches geringer Dichte und in einen am Boden befindlichen
Gewicht von etwa 4,2 besitzt. Daraus ist ersichtlich, Schlamm hoher Dichte getrennt. Der Abstrom entdaß
die Dichte der Bohrflüssigkeit in der Haupt- 15 hält im wesentlichen die Gesamtmenge des Bentonits,
sache durch die Anwesenheit des Baryts bedingt ist. wenn dieser verwendet worden ist, und es werden
Es sei bemerkt, daß der Baryt auch als Beschwe- auch wesentliche Mengen des Baryts zu dem Bohrrungsmaterial
für andere Arten von Bohrflüssigkeiten lochsystem zurückgeführt. Je nach ihrer Teilchenverwendet
werden kann, einschließlich solcher was- größe können auch beim Bohren entstandene Festseriger
Flüssigkeiten, die Polymerisate enthalten, 20 stoffe in dem Abstrom vorhanden sein. Die Menge
Flüssigkeiten auf der Grundlage von öl oder Emul- der durch Bohren entstandenen Feststoffe im Absionsflüssigkeiten,
strom kann durch Anwendung des Verfahrens der Die in einer Bohrflüssigkeit enthaltenen Feststoffe vorliegenden Erfindung in einem sehr frühen Stakönnen
nach ihrer Teilchengröße klassifiziert wer- dium der Bohroperation auf ein Minimum verringert
den. Teilchen, die größer sind als 74 Mikron, wer- 25 werden. Dieses führt zu einer frühzeitigen Entferden
als Sand bezeichnet, Teilchen zwischen 2 und nung der großen, durch Bohren entstandenen Fest-74
Mikron als Schlamm und Teilchen unter 2 Mikron stoffe und verhindert so, daß diese mechanisch zu
als Ton. Bei Anwendung dieser Klassifizierung auf Schlamm- oder Tongröße abgebaut werden, die
die drei obenerwähnten Arten von Feststoffen besteht außerordentlich schwer zu entfernen sind. Der Bo-Baryt
im wesentlichen als Teilchen von Schlamm- 30 denschlamm besteht im wesentlichen aus Baryt und
größe. Bentonit besitzt die Größe von Tonteilchen, beim Bohren entstandenen Feststoffen. Dieser wird
und die beim Bohren entstandenen Feststoffe stellen weiter in einem zweiten Sieb behandelt. In dieser
eine Mischung aller drei Klassen dar. Daraus ist er- Verfahrensstufe werden zusätzliche beim Bohren
sichtlich, daß die Größenverteilung der beim Bohren entstandene Feststoffe ausgesiebt und verworfen,
erhaltenen Feststoffe über diejenige von Bentonit und 35 während die Hauptmenge des Baryts durch das Sieb
Baryt hinübergreift. Infolge des Übergreifens dieser hindurchgeht und in das Flüssigkeitssystem zurück-Teilchengrößenverhältnisse
ist es unmöglich, alle un- kehrt. Versuche haben gezeigt, daß der größere Voerwünschten
beim Bohren erhaltenen Feststoffe zu lumenanteil der beim Bohren entstandenen Festentfernen
und nur alle wertvollen Bestandteile wie- stoffe, die in dem Bodenschlamm enthalten sind, aus
derzugewinnen. In der Praxis werden im allgemeinen 40 der Flüssigkeit durch den zweiten Siebprozeß entAnstrengungen
gemacht, um soviel wie möglich der fernt werden kann.
beim Bohren entstandenen Feststoffe zu entfernen, Die Zentrifugaltrennung kann mit Hilfe irgend-
ohne hierbei einen Verlust beträchtlicher Mengen eines Zentrifugalseparators durchgeführt werden, wie
der wertvollen Bestandteile in Kauf nehmen zu müs- er für gewöhnlich bei der Behandlung von Bohrflüssen.
Die bisher im allgemeinen angewandten Verfah- 45 sigkeit verwendet wird. Hierzu gehören Hydrozy-
ren zur Entfernung von Feststoffen aus beschwerten klone, die häufig als Sand- und Schlammentferner
Bohrflüssigkeiten waren nicht besonders erfolgreich bezeichnet wc-rten, und gewöhnliche Zentrifugen,
in dieser Hinsicht, da wesentliche Mengen der wert- Hydrozyklone werden jedoch bevorzugt, da sie einen
vollen Flüssigkeitsbestandteile und Zusätze verloren- Schlamm liefern, der in der zweiten Siebstufe leicht
gingen. 50 ausgesiebt werden kann. Überdies werden Hydro-
Obwohl eine Überlappung der Teilchengröße der Zyklone für gewöhnlich zur Behandlung der gesamdrei
Typen von Feststoffen, die in Bohrflüssigkeiten ten in einem Bohrloch zirkulierenden Flüssigkeit verauf
Wassergrundlage vorhanden sind, vorliegt, liegt wendet, während Zentrifugen normalerweise nur zur
die Hauptmenge der Teilchen jeder Art von Feststof- Behandlung eines Teils der Bohrflüssigkeit benutzt
fen für gewöhnlich innerhalb einer verschiedenen 55 werden. Es ist vorzuziehen, daß die gesamte umlau-Größenordnung.
Mit der vorliegenden Erfindung ist fende Bohrflüssigkeit behandelt wird, um die beim
es möglich, daß wesentliche Mengen der beim Boh- Bohren entstandenen Feststoffe so rasch wie möglich
ren erhaltenen Feststoffe von Sand- und Schlamm- zu entfernen. Eine genügende Anzahl von Hydrogröße
aus dem Bohrnüssigkeitssystem entfernt wer- Zyklonen sollte vorgesehen sein, die mindestens der
den können, während der Verlust an Baryt und an- 60 Gesamtmenge der mit normaler Geschwindigkeit zirderen
wertvollen Zusatzstoffen auf einem Minimum kulierenden Bohrflüssigkeit angepaßt ist. Die Entfergehalten
wird. nung der beim Bohren entstandenen grobkörnigen
Die vorliegende Erfindung soll allgemein unter Be- Feststoffe in der ersten Siebstufe ermöglicht es, daß
zugnahrae auf das Fließdiagramm der Fig. 1 be- die Zentrifugalseparatoren wirksamer betrieben werschrieben
werden und speziell unter Bezugnahme auf 65 den können. Grobkörnige, beim Bohren entstandene
die Vorrichtung, die in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei Feststoffe zeigen das Bestreben, die Zentrifugalsepa-
wird eine Bohrflüssigkeit, die auf Wasserbasis, öl- ratoren und besonders die Hydrozyklone zu ver-
basis oder Emulsionsbasis hergestellt ist, aus einem stopfen.
Die Siebe zur Durchführung der ersten und zweiten Siebstufe sind Vibrationssiebe, die im folgenden
als erstes und zweites Vibrationssieb bezeichnet werden. Die hier verwendeten Vibrationssiebe sind solche,
denen eine periodische Bewegung oder Schwingung bestimmter Frequenz erteilt wird. In Abhängigkeit
von der Konstruktion des Siebes kann die Bewegung hin- und hergehend, kreisend, drehend oder
spiralförmig sein oder eine Kombination dieser Bewegungsformen darstellen. Auch andere spezielle
Bewegungen sind denkbar. Wie oben erwähnt, muß das zweite Vibrationssieb wesentlich feiner sein als
das erste. Die Maschenweite des zweiten Vibrationssiebes liegt vorzugsweise zwischen 100 und 325 Maschen
(0,149 bis 0,044 mm). Es sei darauf hingewie-
sen, daß der Bodensatzschlamm nur einen Bruchteil des gesamten Flüssigkeitsstroms darstellt und da£
daher die Größe des zweiten Vibrationssiebs erheblich geringer sein kann, als dieses der Fall ist, wenn
der gesamte Strom im zweiten Vibrationssieb zu behandeln wäre. Versuche unter Verwendung von Sieben
mit öffnungen von 0,149 mm, 0,105 mm und 0,074 mm haben ergeben, daß wesentliche Mengen
der beim Bohren entstandenen Feststoffe in der zweiten Siebstufe entfernt werden können, während
gleichzeitig nur zu vernachlässigende Mengen von Baryt verlorengingen.
Die folgende Tabelle zeigt die bevorzugten Sieböffnungen des ersten und zweiten Vibrationssiebes,
die durch vier Standardsysteme bezeichnet werden.
Durchschnittliche Sieböffnung
in Mikron
Standard
des Institutes
für Bergbau
und Metallurgie
Erstes Vibrationssieb .
Zweites Vibrationssieb
Zweites Vibrationssieb
150 bis 2000
44 bis 150
44 bis 150
10 bis 100 bis 9 bis 100
100 bis 325
100 bis 325
8 bis 100
100 bis 300
100 bis 300
8 bis 90
90 bis 200
90 bis 200
Der Siebprozeß in der zweiten Siebstufe kann dadurch verbessert werden, daß man ein Sprühsystem
zum Waschen der auf dem Sieb sich ansammelnden Feststoffe vorsieht. Beim Waschen des ausgesiebten
Materials mit einer Waschflüssigkeit oder der Bohrflüssigkeit kann die Menge des Barytverlustes reduziert
werden.
Der Abstrom aus dem Zentrifugalseparator bzw. den Separatoren und der Teil des Bodensatzschlammes,
der durch das zweite Vibrationssieb hindurchgegangen ist, werden zu dem Bohrflüssigkeitssystem
zurückgeleitet. Es können aber auch der Teil des Bodensatzschlammes, der durch das zweite Vibrationssystem hindurchgegangen ist, und der Abstrom oder
Teile hiervon gelagert und zu gewünschter Zeit in das System wieder zurückgeführt werden.
Die dreistufige Behandlung der Bohrflüssigkeit gemäß der vorliegenden Erfindung kann mit Hilfe einer
Vorrichtung — wie sie in Fig. 2 dargestellt ist — durchgeführt werden. Die Vorrichtung besteht in der
Hauptsache aus drei wesentlichen Bestandteilen: einem ersten Vibrationssieb 10, einem Zentrifugalseparator
11 und einem zweiten Vibrationssieb 12. Diese Bestandteile sind dazu geeignet, in einem herkömmlichen
Bohrsystem installiert zu werden, das seinerseits sehr komplex sein kann, indem es aus
mehreren Oberflächenbehältern und einer Mehrzahl von Flüssigkeitsbehandlungseinrichtungen bestehen
kann. Es kann jedoch auch sehr einfach sein, indem es nur ein Minimum von Oberflächenbehältern und
eine Behandlungseinrichtung aufweist. Zum Zirkulieren der Bohrflüssigkeit von der Oberfläche durch
das Bohrgestänge in das Bohrloch, aufwärts in Ringwulst des Bohrlochs und schließlich zurück zur Oberfläche
werden für gewöhnlich Bohrflüssigkeitspumpen verwendet, die sogenannte Duplex-Pumpen, dop-Teltwirkende
Pumpen oder solche mit hin- und her- !ehender Bewegung darstellen. Diese Pumpen und
lie Art, in der sie zum Zirkulieren der Flüssigkeit im
Bohrloch verwendet werden, sind allgemein bekannt und brauchen daher nicht ausführlicher diskutiert
zu werden.
Wie oben bereits angegeben, ist das erste Vibrationssieb 10 für gewöhnlich mit einem normalen
Schüttelsieb ausgerüstet, das eine Maschenweite zwischen etwa 10 und 100 Maschen (2 bis 0,149 mm)
aufweist. Die Sieböffnungen sollen so klein wie möglich sein, aber infolge der Tendenz feiner Siebe, sich
zu verstopfen, werden Maschenöffnungen, die feiner sind als 80 Maschen (0,177 mm), selten verwendet.
Wie in F i g. 2 dargestellt ist, liegt das erste Vibrationssieb über einem Behälter 13 des Flüssigkeitssystems und ist mit dem nicht dargestellten Bohrkopf
durch die Leitung 14 verbunden. Eine schräge Siebfläche 15 wird durch übliche nicht dargestellte
Vorrichtungen in Vibration versetzt. Die Bohrflüssigkeit aus dem Bohrloch tritt in den Rahmen des Vibrationssiebes
ein, passiert die Siebfläche 15, die große Teile abtrennt, und fallt unter der Wirkung der
Schwerkraft in den Behälter 13. Die auf der Siebfläche ausgesiebten Teilchen werden in eine nicht
dargestellte Abfallgrube entleert.
Der in der Zeichnung dargestellte Zentrifugal-Separator 11 besteht aus einer Mehrzahl von Hydro-Zyklonen
kleinen Durchmessers, die in Parallelschaltung miteinander verbunden sind. Diese Einrichtungen
bestehen aus konusförmigen Gehäusen und werden je nach dem Durchmesser des Konus als
Schlamm- oder Sandentferner bezeichnet Jeder Komis ist mit einer Überlaufeinrichtung (einer Wirbelvorrichtung)
ausgestattet, durch die der Abstrom abläuft. An seinem Scheitel besitzt jeder Konus eine
kleine öffnung, durch die der Bodensatzschlamm austritt Die Hydrozyklone 11 sind durch die Leitung
17 parallel miteinander verbunden, die vom Behälter 13 heraufführt und einzelne nicht dargestellte Eintrittsleitungen
für jeden der Hydrozyklone 11 aufweist. Die Eintrittsleitungen führen die Bohrflüssig-
ίο
des Rahmens 24 angeordnete Sieb 27 befindet sich für gewöhnlich in einer Horizontalebene. Im Rahmen
24 ist oben neben dem äußeren Umfang des Siebes 27 eine Öffnung 31 vorhanden, die als Aus-5
tritt für das auf dem Sieb 27 angesammelte Material dient. Unter dem Sieb 27 befindet sich das Kuppeldach
35. Das durch das Sieb 27 hindurchtretende Material wird auf diesem Dach 35 gesammelt und
bewegt sich radial nach außen, wobei es durch die
keit tangential in jeden Hydrozyklon 11 ein. Die tangentiale Geschwindigkeit der in jeden Hydrozyklon
11 eintretenden Flüssigkeit bewirkt das Entstehen einer Zentrifugalkraft. Die Flüssigkeitsspiralen
bewegen sich abwärts zum Scheitel des Konus entlang den konischen Wänden der Vorrichtung, während
gleichzeitig aufwärts gerichtete Spiralen zurück durch die Mitte des Konus strömen und aus der
Überlauföffnung als Abstrom geringer Dichte austre- ^„~&l ..._ ,
ten. Die durch die Spiralbewegung erteilte Zenlrifu- io Randöffnungen 33, die im unteren Teil des Rahmens
galkraft zwingt die Feststoffe nach außen gegen die 24 vorgesehen sind, austritt. Die Feststoffe, die durch
Konuswände, wo sie infolge der Schwerkraft herab- die Öffnung 311 austreten, werden in den Behälter 34
sinken und durch die an der Unterseite am Scheitel entleert, und der durch das Sieb 27 hindurchströvorhandene
Abflußöffnung austreten. mende Schlamm gelangt durch die Öffnung 33 in den
Der Überlauf oder Abstrom jedes Hydrozyklons 15 Hauptbehälter 20.
11 wird in einer Kopfleitung 18 gesammelt, strömt Das zweite Vibrationssieb 12 kann auch eine
durch die Leitung 19 und tritt in den Flüssigkeits- Wascheinrichtung aufweisen, wie sie allgemein bei
behälter 20 aus. Der Scheitel jedes Hydrozyklons 11 Ziffer 37 dargestellt ist. Innerhalb des Rahmens 24
ist mit einer Einstellungsmutter 22 ausgestattet, um ist ein Sprühring 38 aufgehängt, der mit einer Mehrdie
Geschwindigkeit des Austritts des Bodensatz- 20 zahl von Sprühdüsen 39 ausgerüstet ist und sich über
Schlammes zu regeln. Für gewöhnlich werden 8 bis dem Sieb 27 befindet. Die aus den Sprühdüsen 39
16 Hydrozyklone dieses geringen Durchmessers, d. h. ausströmende Flüssigkeit wäscht das auf dem Sieb 27
Schlammentferner, benötigt, um die volle im Kreis- angesammelte Material. Die Wascheinrichtung 37
lauf geführte Menge der Flüssigkeit zu behandeln. kann mit Wasser oder einer anderen Waschflüssigkeit
Hydrozyklone mit größerem Durchmesser, also so- 25 betrieben werden, die durch die Leitungsverbindung
genannte Sandentferner, haben eine höhere Auf- 40 zugeführt wird und mit der Art der Bohrflüssignahmefähigkeit
für Flüssigkeit als die konusförmigen .-_... , _ — u
Einrichtungen kleineren Durchmessers. Wenn auch
von diesen größeren weniger Einheiten erforderlich
sind, um die gesamte Flüssigkeitsmenge zu behan- 30
dein, vermögen sie jedoch keine so vollständige Abtrennung der Feststoffe herbeizuführen wie die konusförmigen Gebilde kleineren Durchmessers. Vorzugsweise besitzen die Hydrozyklone 11 einen Ko- .»..£, j^^. ,,... ^.,v.,..^.^. ^„...
von diesen größeren weniger Einheiten erforderlich
sind, um die gesamte Flüssigkeitsmenge zu behan- 30
dein, vermögen sie jedoch keine so vollständige Abtrennung der Feststoffe herbeizuführen wie die konusförmigen Gebilde kleineren Durchmessers. Vorzugsweise besitzen die Hydrozyklone 11 einen Ko- .»..£, j^^. ,,... ^.,v.,..^.^. ^„...
nusdurchmesser von 15 cm oder weniger, Vorzugs- 35 det werden. Alles, was erforderlich ist, besteht darin,
weise 10 cm oder weniger. daß die durchschnittliche Teilchengröße des Be-Bodensatzschlamm
jedes Hydrozyklons 11 schwerungsmatenal ' ""
*»U /U^ClUIlIl WIIU UlIU I 111 L UCl /-Vl I Vl»-1 l·»^.... ο
keit verträglich ist, oder die Einrichtung kann auch mit der Bohrflüssigkeit selbst über die Leitungsverbindung
41 beschickt werden.
Obwohl die vorliegende Erfindung in Bezugnahme auf bestimmte Arten von Einrichtungen beschrieben
ist, können auch andere Einrichlungstypen verwendet werden. Überdies kann die Erfindung zur Behanlung
jeder Art beschwerter Bohrflüssigkeit verwen-
1. 1 i .1 » 1 1· 1 · * 1 InUt /ioritl
Der Bodensatzschlamm jedes Hydrozyklons 11 wird im Behälter 23 gesammelt und strömt unter der
Einwirkung der Schwerkraft in das darunterliegende zweite Vibrationssieb 12. Diese Vorrichtung besteht 40
aus einem Rahmen 24, der mit Hilfe einer Mehrzahl von Federn 26 auf einer feststehenden Grundfläche
Innerhalb des Rahmens 24 ist das
„.......„,.£,,...„^..„,s kleiner ist als die durchschnittliche
Teilchengröße der beim Bohren entstandenen Feststoffe.
Unabhängig von der besonderen Art der verwendeten Einrichtung können die Zentrifugalseparatoren,
d. h. die Hydrozyklone, und das zweite Vibrationssieb 12 als Einheit auf einer geeigneten Unterlage
montiert werden, die als Träger für diese Bestand-
25 montiert ist. _...
Sieb 27 anseordnet, ebenso sind Mittel vorgesehen, „w^,., „.„ „.„ ..^6... .-.
um dem Rahmen 24 und dem Sieb 27 eine Vibra- 45 teile und als Hilfseinrichtung dient. Eine solche untionsbewegung
zu erteilen. Das Sieb besitzt einen terlage ermöglicht die Tragbarkeit der gesamten _An-
Das Sieb besitzt einen b 6»— ~.^ ..^6 —. D—-
kreisförmigen0 Rahmen, der ein kreisförmiges Sieb lage und gestattet es, daß die ganze Einrichtung über
umschließt, und ist mit einem Motor 28 ausgestattet, einem üblichen Bohrflüssigkeitsbehälter angeordnet
der exzentrische Gewichte 29 und 30 aufweist, um wird, wie etwa dem Behälter 20, der in F i g. 2 darder
Einrichtung eine Vibrationsbewegung zu erteilen. 5° gestellt ist.
Wie dargestellt, ist der Motor 28 am Rahmen 24 mit
Hilfe einer Einrichtung 32 befestigt. Die exzentrischen Gewichte 29 und 30 sind an gegenüberliegen-
den Enden der Motorwelle angeordnet, die vertikal
Im Betrieb wird die aus dem Bohrloch abgezogene Bohrflüssigkeit zunächst durch das erste Vibrationssieb 10 geleitet und dann durch eine Hilfspumpe 36
durch die in Parallelschaltung verbundenen Hydro-
aen tnaen aer ivimuiwcnc aiigtuiun«, un, .v..,,™. uu.^., ..... ... . «!»,!«.,.-«.„auuiig .^.^- .-- -
steht. Die Drehung des oberen Gewichtes 29 ergibt 55 Zyklone 11 gepumpt. Die Einstellmuttern 22 der ny
eine horizontale Vibration, während die Drehung des drozyklone werden so einreguliert, daß sie im Fließunteren Gewichtes 30 eine Vibration in vertikalen betriebe ein Austreten des Bodensauschlammes in
und taneentialen Ebenen verursacht. Die Vibration Sprühform gestatten. Das Volumen des Bodensatzdes Siebes 27 bewirkt, daß das darauf gesammelte Schlammes beträgt normalerweise weniger als etwa
Material sich vom Mittelpunkt zur Peripherie bewegt. 60 10° 0 der gesamten in die Hydrozyklone 11 eingelei-Die charakteristischen Merkmale des Siebprozesses teten Flüssigkeit. Der aus den Hydrozyklonen Ii
können variiert werden, indem man sowohl die austretende Abstrom geringer Dichte wird durch die
Größe der Gewichte 29 und 30 sowie auch ihre rela- Kopfleitung 18 und die Leitung 19 in das Flüssigtive Winkelstellung zueinander entsprechend regelt. keitssystem zurückgeführt. Der Bodensatzschlamm,
Die Vibrationsfrequenz entspricht der Umlaufge- 65 der sich im Behälter 23 sammelt, fließt infolge seiner
schwindigkeit des Motors. Für gewöhnlich verwendet Schwere zum zweiten Vibrationssieb 12. Dieser
dieser Typ von Separatoren einen Motor mit 1200 Schlamm wird in die Mitte des Siebes 27 eingeleitet,
bis 1800 Umdrehungen pro Minute. Das im Inneren Die Teilchen kleiner Größe und die Hauptmenge der
Flüssigkeit strömen durch das Sieb 27 auf das Kuppeldach 35 und anschließend durch die Dachaustrittsöffnung
33 ab Die auf dem Sieb 27 gesammelten Stoffe werden unter Vibration in kreisförmiger und
radialer Richtung gegen die äußere Peripherie des Siebes 27 geschoben, wo sie gesammelt und durch
die öffnungen 31 abgeführt werden. Diese Materialien werden als Abfall entfernt. Die Fließkapazität
des Vibrationssiebes 12 und die Siebwirkung können durch Änderung der Vibrationsfrequenz, die Anzahl
der Gewichte und deren relative Winkelstellung zueinander geregelt werden. Diese Einstellungen können
durch Versuche geändert werden, bis die beste Leistung erzielt ist. Unter den Arbeitsbedingungen
kann der Inhalt des Behälters 20, der den Abstrom geringer Dichte und den Bodensatz aus dem zweiten
Vibrationssieb 12 aufnimmt, gerührt werden, um zu sichern, daß der Baryt in der Flüssigkeit gleichmäßig
verteilt bleibt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Wirksamkeit des Verfahrens und der Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung bei der Entfernung von beim Bohren entstandenen Feststoffen aus einer beschwerten Bohrflüssigkeit.
Der beim ersten Versuch verwendete Apparat besaß zehn Hydrozyklone von etwa 10 cm Durchmesser
und ein Vibrationssieb von 1,20 m; eine Zentrifugalpumpe mit 20 PS fördert die Flüssigkeit in jeden
der parallelgeschalteten Hydrozyklone mit einem Druck von etwa 2,5 atü. Das in dem Separator verwendete
Sieb war ein Tuch mit 120 Spannbo'.zen,
dessen Maschenweite 100 Maschen (0,149 mm) des amerikanischen Standards betrug. Zur Vibration des
Siebes wurde ein Motor mit 1800 Umdrehungen pro Minute verwendet, der mit oberen und unteren Gewichten
ausgestattet war. Während des Beginns der Operation wurden die Zahl der Gewichte und ihre
Winkelstellung so eingeregelt, daß die beste Leistung emelt wurde. Die bei dem Versuch verwendete Flüssigkeit
bestand aus einer bentonithaltigen Flüssigkeit auf Wasserbasis, die Baryt und beim Bohren entstandene
Festkörper enthielt. Sie besaß folgende Eigenschaften:
Plastische Viskosität
Fließgrenze
Dichte
Gesamtfeststoffgehalt
Teilchengröße der gesamten
Feststoffe
Feststoffe
1 bis 5 Mikron
5 bis 30 Mikron
30 bis 74 Mikron
über 74 Mikron
11 Centipoise
58,5 mg/cm2
58,5 mg/cm2
1,29
15 Volumprozent
15 Volumprozent
5 Gewichtsprozent 75 Gewichtsprozent 15 Gewichtsprozent
5 Gewichtsprozent mengefaßt. Etwa 92 Gewichtsprozent der in dem
Hydrozyklonabstrom enthaltenen Feststoffe hatten eine Teilchengröße von weniger als 30 Mikron, unter
der Voraussetzung, daß die Hydrozyklone zufriedenstellend arbeiteten. Etwa 67 Gewichtsprozent der in
dem Bodensatzschlamm enthaltenen Feststoffe hatten eine Teilchengröße von 20 bis 50 Mikron, wobei die
größeren und kleineren Teilchen sich etwa die Waage hielten. Etwa 82 "/o des Baryts passierten das Vibrationssieb,
und 18°/o wurden verworfen. Von den in dem Bodensatzschlamm enthaltenen, beim Bohren
entstandenen Feststoffen passierten 44 %> das Sieb, und 56c/o wurden verworfen.
Unter Verwendung der gleichen Vorrichtung wurde ein zweiter Versuch durchgeführt, mit dem Unterschied,
daß die Waschanlage eingesetzt wurde, um die auf dem Vibrationssieb gesammelten Teile zu
waschen. Die Waschanlage bestand aus sechs Sprühdüsen; das Wasser wurde der Waschanlage mit einem
Druck von 1,33 atü zugeführt. Die Baryt und beim Bohren entstandenen Feststoffe enthaltende Bohrflüssigkeit
hatte folgende Eigenschaften:
Plastische Viskosität 16 Centipoise
Fließpunkt 60,0 mg/cm2
Dichte 1,17
pH-Wert 9,4
Gesamter Feststoffgehalt .. 19,0 Volumprozent
Die Bohrflüssigkeit wurde mit einer Gesamtmenge von 1548 Litern pro Minute hineingepumpt. Der
Bodensatzschlamm von fünf Hydrozyklonen wurde auf das Vibrationssieb entleert. Bei diesem Versuch
wurde fast die gesamte Menge des Baryts zusammen mit 390/0 der in dem Bodensatzschlamm des Hydrozyklons
enthaltenen, beim Bohren entstandenen Feststoffe wiedergewonnen; etwa 61°/o der beim Bohren
entstandenen Feststoffe wurden verworfen.
Die Technik der Regelung der Feststoffmenge gemaß vorliegender Erfindung wurde weiterhin unter
praktischen Bohrbedingungen getestet. Ein Bohrloch in Süd-Louisiana wurde mit einer beschwerten, bentonithaltigen,
auf Wassergrundlage angesetzten Bohrflüssigkeit erbohrt, die folgende Eigenschaften
besaß:
Plastische Viskosität 23 Centipoise
Fließgrenze 58,5 mg/cm2
Dichte 1,19 bis 1,2
pH-Wert 10,8
Die Bohrflüssigkeit wurde in die Hydrozyklone mit einer Gesamtdurchschnittsmenge von 1450 Litern
pro Minute eingeleitet, und der Bodensatzschlamm aus fünf Hydrozyklonen wurde auf einem Vibrationssieb weiterverarbeitet. Die volumetrischen Ausflußmengen des Abstroms aus den Hydrozyklonen, des
Bodensatzschlamms der Hydrozyklone, des auf dem Vibrationssieb ausgesiebten Materials und des durch
das Vibrationssieb hindurchgegangenen Materials wurden periodisch gemessen. Die Proben, die an all
diesen Versuchsstellen entnommen worden waren, wurden analysiert. Die Ergebnisse der Versuche, die
etwa 1 Stunde dauerten, sind im folgenden zusam-
Das erste Vibrationssieb wurde mit dem montierten Schüttelsieb ausgerüstet, das zwei übereinander
angeordnete Siebe besaß, von denen das obere 30 Maschen (0,59 mm) und das untere 50 Maschen
(0,3 mm) aufwies.
Eine auf Kufen montierte Einheit bestand aus zehn Hydrozyklonen mit 10 cm Durchmesser und
einem Vibrationssieb, das über einen normalen Bohrfiüssigkeitsbehälter, wie er in diesem System benutzt
wurde, gesetzt wurde. Das Vibrationssystem bestand aus einem Doppeldeck-Vibrationssiebseparator von
1,22 m Länge. Das Vibrationssieb ist ähnlich dem in
F i g. 2 dargestellten und beschriebenen, mit der Ausnahme, daß es zwei Siebeinheiten übereinandergestapelt enthält. Jede Siebeinheit ist mit einem Sieb, einem
darunterliegenden Kuppeldach und getrennten Aus-
13 14
lassen zum Abführen des ausgesiebten Materials und samten in die Kydrozyklone eingeleiteten Baryts,
des hindurchgetretenen Materials ausgestattet. Das Während des Anfangsstadiums des Versuches betrug
obere Sieb war ein Tuch mit 230 Spannbolzen, und die Menge der ausgeschiedenen, beim Bohren enidas
untere Sieb bestand aus einem Tuch mit 165 standenen Feststoffe im Durchschnitt 804,7 kg pro
Spannbolzen. Die beiden Tücher mit 230 und 165 5 Stunde, aber nachdem der Feststoffgehalt der Flüs-Spannbolzen
haben Maschenöffnungen, die 200 und sigkeit durch die Behandlung gemäß vorliegender Er-140
Maschen nach dem amerikanischen Standard findung vermindert wurde, nahm die Menge der beim
(0,074 und 0,105 mm) entsprechen. Ein Flüssig- Bohren entstandenen Feststoffe schrittweise ab, bis
keitsverteiler am Eintritt des Vibrationssiebs leitet auf ein Minimum von 311,2 kg pro Stunde,
das zugeführte Material auf jede der getrennten Ein- io Die Behandlung der Bohrflüssigkeit durch das heiten. Über dem oberen Sieb war eine Waschanlage Verfahren und System der vorliegenden Erfindung montiert. Der zweistöckige Separator bestand also wurde weitere 8 Stunden fortgesetzt, wobei die Dichte aus zwei Siebeinheiten, die parallel geschaltet waren. der Bohrflüssigkeit auf 1,25 bis 1,31 durch Zusatz Die Siebeinheiten waren auf demselben Grundgestell von Baryt erhöht wurde. Während dieser Versuchsangeordnet, für beide wurde eine Vibration mit einem 15 phase besaß das durch das Vibrationssieb ausge-Motor hervorgerufen, der 1800 Umdrehungen pro schiedene Material folgende durchschnittliche Eigen-Minute machte und oben und unten an seiner Welle schäften:
Gewichte aufwies.
Die Bohrflüssigkeit, die eine Dichte von 1,19 bis Gesamtmenge der Feststoffe 51 Volumprozent
das zugeführte Material auf jede der getrennten Ein- io Die Behandlung der Bohrflüssigkeit durch das heiten. Über dem oberen Sieb war eine Waschanlage Verfahren und System der vorliegenden Erfindung montiert. Der zweistöckige Separator bestand also wurde weitere 8 Stunden fortgesetzt, wobei die Dichte aus zwei Siebeinheiten, die parallel geschaltet waren. der Bohrflüssigkeit auf 1,25 bis 1,31 durch Zusatz Die Siebeinheiten waren auf demselben Grundgestell von Baryt erhöht wurde. Während dieser Versuchsangeordnet, für beide wurde eine Vibration mit einem 15 phase besaß das durch das Vibrationssieb ausge-Motor hervorgerufen, der 1800 Umdrehungen pro schiedene Material folgende durchschnittliche Eigen-Minute machte und oben und unten an seiner Welle schäften:
Gewichte aufwies.
Die Bohrflüssigkeit, die eine Dichte von 1,19 bis Gesamtmenge der Feststoffe 51 Volumprozent
1,25 besaß, wurde aus dem Bohrloch durch das mon- 20 Dichte 2,13
tierte Schüsselsieb hindurchgeleitet, das die großen, Durch Bohren entstandene
beim Bohren entstandenen Feststoffe entfernte. Die Feststelle 35 Volumprozent
Flüssigkeit wurde dann mit der Geschwindigkeit, mit Baryt 16,7 Volumprozent
der sie im Bohrloch zirkulierte, durch die Hydro-
zyklone hindurchgeleitet. Die Pumpengeschwindig- 25 Während der Versuchsperiode betrug die durchkeit
und der Pumpendruck betrugen durchschnittlich schnittliche Menge an ausgeschiedenem Baryt 129 kg
1100 Liter und etwa 2,45 atü. Die Hydrozyklone pro Stunde, während die Menge der ausgeschiedenen,
trennten die Flüssigkeit in einen Abstrom geringer beim Bohren entstandenen Feststoffe durchschnittlich
Dichte, der in das Flüssigkeitssystem zurückgeführt 185 kg pro Stunde betrug. Während der beiden letzwurde,
und einen Bodensatzschlamm hoher Dichte. 30 ten Stunden des Versuches wurde der Druck der
Dieser Bodensatzschlamm wurde weiter mit einem Waschanlage von etwa 0,28 atü auf etwa 0,84 atü
Vibrationssieb behandelt. Das Volumen des von jeder erhöht. Dieses verminderte den Barytgehalt des aus-Siebeinheit
des Vibrationssystems ausgesonderten geschiedenen Materials auf 9,3 Volumprozent und
Materials wurde gemessen. Dabei wurde der Gehalt die Menge des ausgeschiedenen Baryts auf 111 kg
an Baryt und beim Bohren entstandenen Feststoffen 35 pro Stunde.
bestimmt. Die durch das Vibrationssystem während Die vorhergehenden Versuche zeigen, daß das
einer 8stündigen Versuchsdauer ausgesonderten Ma- Verfahren und die Vorrichtung der vorliegenden Er-
terialien hatten folgende durchschnittliche Eigen- findung in der Lage sind, beträchtliche Mengen der
schäften: beim Bohren entstandenen Feststoffe zu entfernen,
40 wobei die Gesamtmenge des Baryts im wesentlichen
Gesamtfeststoffe 57 Volumprozent wiedergewonnen wird. Obwohl die Erfindung auch
Dichte 2,0 dafür verwendet werden kann, den Feststoffgehalt
Volumprozent der beim der Bohrflüssigkeit zu vermindern, wie dieses durch
Bohren entstandenen die obenerwähntem Feldversuche demonstriert wurde,
Feststoffe 51 45 besteht der Hauptvorteil darin, wenn sie als Mittel
Volumprozent Baryt 5,6 zur Verhinderung der Ansammlung von beim Bohren
entstandenen Feststoffen in der Flüssigkeit benutzt
Die Menge des während des Versuchs ausgeson- wird. In diesem Zusammenhang soll die Behand-
derten Baryts betrug durchschnittlich 73,9 kg pro lung der Bohrflüssigkeit gemäß vorliegender Erfin-
Stunde, während die Menge der abgeschiedenen, 50 dung bereits in einem frühen Stadium begonnen
beim Bohren entstandenen Feststoffe durchschnitt- werden, wenn eine beschwerte Bohrflüssigkeit beim
lieh 500 kg pro Stunde betrug. Die Menge des aus- Bohren verwendet wird, wobei diese Behandlung
gesonderten Baryts beträgt weniger als 1 °/o des ge- dann weiter fortgesetzt werden soll.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Entfernung von Bohrklein aus einem Bohrschlamm, der durch ein Bohrloch
im Kreislauf geführt wird und teilchenförmiges Beschwerungsmaterial enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bohrschlamm zunächst unter Entfernung eines Teils des Bohrkleins gesiebt und dann einer Zentrifugaltrennung
unterworfen wird, bei welcher der Durchgang des ersten Siebes in einen Überlauf geringerer
Dichte und einen Bohrklein und Beschwerungsmaterial enthaltenden Unterlauf aufgeteilt
wird, wobei der Überlauf dem in Kreislauf geführten Bohrschlamm und der Unterlauf zur Abtrennung
weiteren Bohrkleins einer zweiten Siebung zugeführt werden, deren Beschwerungsmaterial
enthaltender Durchgang ebenfalls dem im Kreislauf zugeführten Bohrschlamm zugeführt
wird und deren Trennschnitt zwischen etwa 44 und 150 Mikron liegt.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei einem Bohrschlamm, der als Beschwerungsmaterial
Baryt enthält.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, bei welcher
Oberflächentanks zur Aufnahme des durch das Bohrloch im Kreislauf geführten Bohrschlamms,
ein erstes Sieb zum Sieben des den Oberflächentanks zugeführten Bohrschlamms, ein Zentrifugaltrenner
und ein zweites Vibrationssieb vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieböffnungen
des zweiten Vibrationssiebes (27) zwischen 44 und 150 Mikron liegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Sieböffnungen
des ersten Siebes (10) zwischen 150 und 2000 Mikron liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrifugaltrenner
aus einer Mehrzahl von parallelgeschalteten Hydrozyklonen (11) besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser eines jeden
der Hydrozyklone(ll) 10 cm oder weniger beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des
zweiten Vibrationssiebes (27) Sprühdüsen (39) angeordnet sind.
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