DE4222119C2 - Vorrichtung und Verfahren zur naßmechanischen Trennung von Feststoffgemischen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur naßmechanischen Trennung von Feststoffgemischen, insbesondere von Kunststoffgemischen, nach ihrer Dichte in einer Trennflüssigkeit - wobei die Dichte der Trennflüssigkeit so gewählt ist, daß sie zwi­ schen den Dichten der zu trennenden Feststoffe liegt, so daß ein Schwimmgut und ein Sinkgut erhalten wird - im Zentrifugalfeld mit einem rotierenden Behälter, der mit Öffnungen für den Eintrag des zu trennenden Feststoffgemisches und für den Austrag der getrennten Feststoffe und für die Trennflüssigkeit versehen ist, und mit einer im Be­ hälter angeordneten rotierenden Austragsvorrichtung für die Fest­ stoffe, vorzugsweise einer rotierenden Transportschnecke.

Die naßmechanische Trennung von Feststoffen nach ihrer Dichte in einem Zentrifugalfeld eines rotierenden Behälters ist aus der US-PS 2,528,974 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden Erze nach ihrer Dichte in einer als Zentrifuge ausgebildeten Vorrichtung getrennt, wobei durch Variation der Trennflüssigkeitsdichte das Erz in mehrere Dichtestufen zwischen den Endwerten von kleiner 4,0 g/cm³ bis größer 7,2 g/cm³ getrennt wird. Die hierzu verwendete Zentrifuge besitzt als Austragsvorrichtung zwei auf einer Welle angeordnete ge­ genläufig gewendelte und sich jeweils über die gesamte Rotorlänge erstreckende Transportschnecken, die das Schwimmgut zu einer Seite und das Sinkgut zur anderen Seite der Zentrifuge fördern.

Nachteilig bei dieser durch die US-PS 2,528,974 bekannten Trenn­ vorrichtung ist, daß diese, um funktionsfähig zu sein, mit zwei Trenn­ flüssigkeiten arbeiten muß, nämlich mit einer Quecksilberlösung als Schwertrübe und mit Wasser, das sich mit der Schwertrübe nicht mischt und auf der Schwertrübe schwimmt. Mit Hilfe der Wasser­ schicht wird das Schwimmgut aus der bekannten Vorrichtung ausge­ schwemmt. Die bekannte Trennvorrichtung erfordert komplizierte Ein­ richtungen zum Einführen der Schwertrübe und des Wassers sowie zum jeweiligen Austrag des Sinkgutes, der Schwertrübe sowie des Schwimmgutes zusammen mit Wasser. Fehlausträge, die durch un­ erwünschte Turbulenzen in der Trennflüssigkeit infolge gleichzeitiger gegenläufiger Wendelung der Transportschnecken noch begünstigt werden, sind dabei unvermeidlich.

Aus der DE 26 12 696 A1 ist eine Doppelkonus-Dekantierzentrifuge bekannt, die eine Trübe bzw. einen Klärschlamm in einen groben schnell sedimentierenden Feststoff und in einen feinen langsam se­ dimentierenden Feststoff sowie in die geklärte Flüssigkeit trennt, wo­ bei der grobkörnige Feststoffschlamm an einem Zentrifugenende, der feinkörnige Feststoffschlamm am anderen Zentrifugenende, und die geklärte Flüssigkeit etwa im mittleren Längsbereich der Zentrifuge abgezogen werden. Es handelt sich um einen Klassierapparat zum Klassieren ein und derselben Feststoffsorte (Klärschlamm) in Grob­ kornschlamm und Feinkornschlamm. Eine Feststoff-Sortierung nach verschiedenen Feststoffsorten findet nicht statt. Der in der Dekantier­ zentrifuge behandelte Feststoff liegt nur als Sinkgut vor; ein als Fest­ stoff anfallendes Schwimmgut ist nicht vorhanden. Dementsprechend sind Schneckenwendeln für den ausschließlichen Austrag von Schwimmgut nicht vorgesehen. Die bekannte Dekantierzentrifuge ist nicht geeignet, aus einer Suspension Feststoffe unterschiedlicher Dichte wie z. B. Kunststofffraktionen unterschiedlicher Dichte (z. B. Polyolefine als Schwimmgut und spezifisch schwerere Kunststoffe wie PVC etc. als Sinkgut) aus einem Kunststoffgemisch abzutrennen bzw. ein solches Feststoffgemisch mit sehr hoher Trennschärfe in spezi­ fisch leichtere und spezifisch schwerere Komponenten zu sortieren und als sauber gewaschene Rezyklate bzw. Regranulate mit hoher Wirtschaftlichkeit wiederzugewissen.

Aus der DE 36 24 536 A1 ist eine Schneckenzentrifuge zum Entwäs­ sern von Schlämmen bekannt, mit einem zylindrischen Zentrifugen­ trommelteil, an das sich in Richtung des Feststoffaustrages gesehen ein konisches Siebmantelteil anschließt, das der Nachentwässerung des Feststoffs dient, während die Hauptmasse des von Schlamm ab­ getrennten Wassers am anderen Zentrifugenende abgezogen wird. Auch diese Zentrifuge ist nicht geeignet, ein Feststoffgemisch in ein­ zelne Feststoffarten unterschiedlicher Dichte zu sortieren. Ein als Feststoff anfallendes Schwimmgut ist ebenfalls nicht vorhanden.

Aufgabe der Erfindung ist es, zur naßmechanischen Trennung/Sortie­ rung von Feststoffgemischen nach der Dichte in einem Zentrifugalfeld eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, die bzw. das ge­ eignet sind die Feststoffgemische wie z. B. Altkunststoffgemische bei hoher Trennschärfe sortenrein zu sortieren.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorrichtungsmäßig mit den Maßnahmen des Anspruchs 1 und verfahrensmäßig mit den Maßnah­ men des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung ist in der Lage, Feststoff­ gemische wie z. B. Altkunststoffgemische, Elektronikschrott etc. sor­ tenrein zu sortieren, und zwar bei Einsatz nur jeweils einer einzigen Trennflüssigkeit, die zudem sauber abgetrennt vom Schwimmgut und Sinkgut aus der Trennvorrichtung abgezogen und immer wieder als Trennflüssigkeit eingesetzt werden kann.

Das Sinkgut und das Schwimmgut werden zu entgegengesetzt ange­ ordneten Austragsöffnungen des rotierenden Behälters transportiert. Durch die Anordnung der Austragsöffnung für die Trennflüssigkeit im Bereich des Austrags für das Schwimmgut wird der Schwimmgut­ transport in Richtung seiner Austragsöffnung durch die Strömungs­ kräfte der in die gleiche Richtung strömenden Trennflüssigkeit unter­ stützt. Der bei dieser Anordnung in der bekannten Trennvorrichtung der US-PS 2,528,974 auftretende Nachteil, daß Schwimmgut mit in den Trennflüssigkeitsaustrag gelangt, wird erfindungsgemäß verhin­ dert, wenn in axialer Richtung zwischen der Eintragsöffnung für das zu trennende Feststoffgemisch und der Austragsöffnung für das Schwimmgut ein konusförmiges Siebteil angeordnet ist, das den Sor­ tierbereich vom Bereich des Trennflüssigkeitsaustrages trennt.

Durch die erfindungsmäßige Ausgestaltung der Austragsvorrichtung mit einer Stauscheibe, die den Bereich des Sinkgutaustrags vom Be­ reich des Schwimmgutaustrags räumlich trennt und mit der Maßnah­ me, diese Stauscheibe zwischen der Aufgabeöffnung für das zu tren­ nende Feststoffgemisch und der Austragsöffnung für das Sinkgut anzuordnen, wird die vollständige Trennung des Schwimmguts vom Sinkgut noch begünstigt.

In einer weiteren Ausgestaltung kann durch das zusätzliche Einbrin­ gen von Trennflüssigkeit, die erfindungsgemäß auf das Schwimmgut aufgedüst wird, erreicht werden, daß das Schwimmgut erneut in die Trennflüssigkeit eintaucht, so daß anhaftendes Sinkgut abgewaschen wird. Daneben werden durch die somit vergrößerte Menge an Trenn­ flüssigkeit die den Schwimmguttransport unterstützenden Strömungs­ kräfte verstärkt.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Austragsvor­ richtung - vorzugsweise eine Transportschnecke geteilt werden und jeder Teil der Transportschnecke mit unterschiedlicher Wendelung versehen sein, so daß bei gleicher Drehrichtung und Drehzahl der Austragsvorrichtung ein weitgehend turbulenzfreier Transport der ge­ trennten Feststoffe zu den in entgegengesetzter Richtung angeord­ neten Austragsöffnungen erreicht wird. Es ist aber auch möglich, die geteilte Austragsvorrichtung mit unterschiedlicher Rotationsdrehzahl anzutreiben, um auch bei unterschiedlichen Masseverhältnissen von Sinkgut und Schwimmgut die Trennung optimal ohne Verlust an Trennschärfe und Durchsatz durchführen zu können.

Weiterhin ist es gemäß der Erfindung auch möglich, die dem Bereich des Schwimmgutaustrags zugeordnete Transportvorrichtung zunächst ohne und erst dort, wo das Schwimmgut über den konusförmi­ gen Siebteil geführt wird, mit Schneckenwendeln auszugestalten. Der Schwimmguttransport wird dann nur durch Verdrängung aufrechter­ halten. Gleichzeitig können anstelle der Schneckenwendeln erfin­ dungsgemäß pflugscharförmige Paddel mit der Schneckentrom­ mel verbunden sein, die mit ihren Spitzen in die Suspension aus Trennflüssigkeit und Feststoffgemisch eintauchen, und dabei das Schwimmgut erfassen und erneut in die Suspension drücken, wodurch am Schwimmgut anhaftendes Sinkgut zusätzlich abgetrennt werden kann.

Durch eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, die voneinander getrennten Feststoffe vor ihrem Aus­ trag aus der Trennvorrichtung durch eine Waschung mit einer geeig­ neten Flüssigkeit von der anhaftenden Trennflüssigkeit zu reinigen. Zu diesem Zweck kann die Austragsvorrichtung mit Einlaßöffnungen für die Einleitung einer Waschflüssigkeit versehen und die äußere Mantelfläche des rotierenden Behälters der Trennvorrichtung unmit­ telbar vor den Feststoffaustragsöffnungen als Sieb ausgebildet sein, durch dessen Öffnungen die von der Waschflüssigkeit verdrängte Trennflüssigkeit hindurchtreten kann. Die ausgewaschene Trennflüs­ sigkeit, die mit der Waschflüssigkeit verdünnt ist, wird dann über eng sprechend angeordnete Austräge getrennt von der übrigen Trennflüs­ sigkeit ausgetragen.

Erfindungsgemäß kann sowohl der Behälter als auch die Austrags­ vorrichtung nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt sein. Auf diese Weise kann die Trennvorrichtung unterschiedlichen Betriebs­ bedingungen - verursacht durch unterschiedliche Feststoffgemische, Änderung des Feststoffgehaltes der Aufgabesuspension und Ände­ rung der Aufgaberate durch Verlängerung, Verkürzen oder auch Weglassen einzelner Arbeitsbereiche, wie beispielsweise Aufgabebe­ reich, Bedüsungsbereich, Waschzone - optimal angepaßt werden. Dabei ist es auch möglich, zusätzlich neue Bauteile einzufügen, wie beispielsweise ein konisches Siebteil in den Austragsbereich des Sinkgutes, so daß der Trennbehälter über seine gesamte Länge zy­ lindrisch gebaut werden kann.

Beim Betrieb der Trennvorrichtung üben hohe Zentrifugalbe­ schleunigungen, die mehr als das 300-fache, vorzugsweise mehr als das 800-fache der Erdbeschleunigung betragen, extreme Kräfte auf die Feststoffteilchen aus, wobei die resultierenden Kräfte je nach der Dichte der Feststoffteilchen radial nach innen oder nach außen wirken. Auf diese Weise werden nicht nur die Feststoffe voneinander getrennt, sondern es werden auch feinste Gasblasen und auch feinstkörniger Schmutz, die eventuell an den Oberflächen der Feststoffteilchen haften, von diesen abgerissen. Auch die Trennflüssigkeit wird weitgehend von Schwebeteilchen befreit, so daß bei der Rückführung der Trennflüssigkeit stets saubere Trennflüssigkeit vorhanden ist und keine unerwünschten Kreisläufe von feinsten Schwebeteilchen, die die Dichte der Trennflüssig­ keit verändern, entstehen können. Hierdurch ergeben sich Reinheiten der getrennten Produkte, die bisher mit mechanischen Methoden nicht erzielt werden konnten.

Nachfolgend wird die Erfindung an einer möglichen Ausführungsform an­ hand einer schematischen Zeichnungsfigur näher erläutert.

Die Figur zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine als Voll­ mantel-Schneckenzentrifuge mit Siebteilen ausgebildete Trennvorrichtung.

Gemäß der Zeichnungsfigur besteht die Trennvorrichtung (10) aus einem zylindrischen, an einem Ende konischen Behälter (11). Innerhalb des Behäl­ ters (11) befindet sich eine zweiteilige Transportschnecke (12, 12′) mit Schneckenwendeln (23′, 23) zum Austrag des Sinkgutes (13) und mit Schneckenwendeln (17) zum Austrag des Schwimmgutes (25). Durch un­ terschiedliche Gestaltung der Schneckenwendel (äußere Durchmesser und gegenläufige Wendeln) werden das Sinkgut (13) und das Schwimmgut (25) zu entgegengesetzt angeordneten Austragsöffnungen (14, 15) transpor­ tiert: das Sinkgut (13) zu einer oder mehreren Austragsöffnungen (14), das Schwimmgut (25) zu einer oder mehreren Austragsöffnungen (15). Die vom Sinkgut und vom Schwimmgut abgetrennte Trennflüssigkeit (18) wird über eine oder mehrere Überlaufrohre (19) im Bereich des Schwimmgutaus­ trags (15) ausgetragen.

Eine Stauscheibe (20) verhindert, daß während des Trennvorgangs Schwimmgut in den Austragsbereich für das Sinkgut gelangen kann. Damit die vor der Stauscheibe (20) für den Transport des Sinkgutes angeordneten Wendeln (23′) nur Sinkgut und kein Schwimmgut erfassen, sind diese Wendeln (23′) ringförmig ausgebildet mit Durchlässen für das Schwimm­ gut. Das Schwimmgut (25) wird durch die Strömungsverhältnisse in der Trennvorrichtung und durch die Schneckenwendel (17) über ein konusför­ miges Siebteil (16) geführt, wodurch das Schwimmgut von anhaftender Trennflüssigkeit weitgehend befreit wird und wodurch verhindert wird, daß auch Schwimmgut (25) in der unterhalb des konischen Siebteils (16) ange­ ordneten Austragsöffnung (19) für die Trennflüssigkeit gelangt.

Zwischen der Austragsöffnung (15) für das Schwimmgut (25) und der Aufgabeöffnung (22) in der Schneckentrommel für das zu trennende Fest­ stoffgemisch befinden sich Öffnungen (21) in der Schneckentrommel, durch die auf das Schwimmgut zusätzlich Trennflüssigkeit gedüst wird.

Unmittelbar vor den Feststoffaustragsöffnungen (14, 15) ist die Mantelflä­ che des Behälters (11) als Sieb (26, 26′) ausgebildet. In diesem Bereich be­ finden sich Öffnungen (27, 27′) in der Schneckentrommel, durch die Waschflüssigkeit zugeführt werden kann.

Im Betrieb der Trennvorrichtung (10) wird die aus den zu trennenden Fest­ stoffen (13, 25) und der Trennflüssigkeit (18) gebildete Suspension über ein axial angeordnetes Aufgaberohr (in der Zeichnung nicht dargestellt) durch eine oder mehrere in der Schneckentrommel angeordnete Öffnun­ gen (22) in den Behälterinnenraum aufgegeben. Durch die Rotation des Be­ hälters (11) und der Transportschnecke (12), wobei die Transportschnecke mit einer von der Behälterdrehzahl abweichenden Drehzahl angetrieben wird, wird die Suspension in Rotation versetzt und in der Suspension ein Zentrifugalfeld erzeugt. Infolge des Dichteunterschieds der Feststoffe und der Trennflüssigkeit sowie der wirkenden Zentrifugalkraft findet in sehr kurzer Zeit eine Trennung des Feststoffs statt, wobei der leichte Feststoff [Schwimmgut (25)] sich auf der Trennflüssigkeit (18) anordnet und der schwere Feststoff [Sinkgut (13)] zur äußeren Mantelfläche des Behäl­ ters (11) absinkt.

Das Sinkgut (13) wird nun zunächst von der Schneckenwendel (23′, 23) erfaßt und infolge des konischen Verlaufs der äußeren Mantelfläche des Behälters (11) aus der Trennflüssigkeit herausgehoben und über das zylin­ drisch ausgebildete Siebteil (26) geführt. Hierdurch findet eine weitgehende Befreiung des Sinkgutes (16) von anhaftender Trennflüssigkeit statt. Zu­ sätzlich kann das Sinkgut (13) durch Zuführung von Waschflüssigkeit über die Öffnungen (27) gewaschen werden. Anschließend wird das Sink­ gut (13) durch die Schneckenwendel (23) zur Austragsöffnung (14) geför­ dert und dort aus der Trennvorrichtung ausgetragen.

Das Schwimmgut (25) wird zunächst unmittelbar nach seinem Auf­ schwimmen mit Trennflüssigkeit (18) aus den Öffnungen (21) bedüst, so daß es teilweise wieder in die Trennflüssigkeit eingetaucht wird, wodurch anhaftendes Sinkgut abgetrennt werden kann. Anschließend wird das Schwimmgut (25) nun von der Schneckenwendel (17) erfaßt und über den konusförmigen Siebteil (16) geführt und dadurch aus der Trennflüssigkeit herausgehoben. Es findet somit eine weitgehende Abtrennung von anhaf­ tender Trennflüssigkeit statt, die durch eine nachfolgende Waschung auf dem zylindrischen Siebteil (26′) durch Zuführung einer Waschflüssigkeit über die Öffnungen (27′) weiter optimiert werden kann. Die mit Trennflüs­ sigkeit versehene Waschflüssigkeit (18) wird getrennt aufgefangen und ausgetragen (in der Zeichnung nicht näher dargestellt).

Alternativ zum Eintrag als Suspension kann auch der Feststoff mittels einer Fördereinrichtung (zum Beispiel einer Förderschnecke) in den Behälterinnen­ raum eingebracht werden, so daß er erst dort und unmittelbar vor der Trennung mit der Trennflüssigkeit vermischt wird. Es ist aber auch mög­ lich, das Aufgaberohr so zu verlängern, daß es bis in die Trennflüssigkeits­ schicht (18) reicht, falls Eigenschaften der Suspension oder der Feststoffe dies erfordern.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Trennflüssigkeit über eine oder mehrere Überlaufrohre ausgetragen. Es ist aber auch möglich, die Flüssig­ keit über stationäre oder verstellbare Wehre, wie sie in üblichen Zentrifu­ gen eingesetzt werden, auszutragen.

Claims (11)

1. Vorrichtung zur naßmechanischen Trennung von Feststoffgemi­ schen, insbesondere von Kunststoffgemischen, nach ihrer Dichte in einer Trennflüssigkeit - wobei die Dichte der Trennflüssigkeit so gewählt ist, daß sie zwischen den Dichten der zu trennenden Feststoffe liegt, so daß ein Schwimmgut und ein Sinkgut erhalten wird - im Zentrifugalfeld mit einem rotierenden Behälter (11), der mit Öffnungen für den Eintrag des zu trennenden Feststoff­ gemisches und für den Austrag der getrennten Feststoffe und für die Trennflüssigkeit versehen ist, und mit einer im Behälter (11) angeordneten rotierenden Austragsvorrichtung für die Feststoffe, vorzugsweise einer rotierenden Transportschnecke, gekenn­ zeichnet durch folgende Merkmale:

• a) die Austragsöffnung (14) für das Sinkgut ist an einem Ende des rotierenden Behälters (11) und die Austragsöffnung (15) für das Schwimmgut ist am anderen Behälterende angeord­ net;
• b) der Austrag (19) für die vom Sinkgut und vom Schwimmgut abgetrennte Trennflüssigkeit (18) ist im Bereich des Schwimmgutaustrages angeordnet;
• c) in axialer Richtung ist zwischen der Eintragsöffnung (22) für das zu trennende Feststoffgemisch und der Austragsöffnung (14) für das Sinkgut (13) eine Stauscheibe (20) angeordnet, und
• d) in axialer Richtung zwischen der Eintragsöffnung (22) für das zu trennende Feststoffgemisch und der Austragsöffnung (15) für das Schwimmgut (25) ist ein konusförmiges Siebteil (16) angeordnet, das den Sortierbereich vom Bereich des Trenn­ flüssigkeitsaustrags mit der Austragsöffnung (19) trennt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende Behälter (11) im Bereich des Sinkgutaustrages (14) einen Konusteil (13) und im Bereich des Schwimmgutaustrages einen Konusteil (16) aufweist, in dessen Bereich das Schwimm­ gut von der Trennflüssigkeit getrennt wird und der Austrag (19) für die Trennflüssigkeit (18) zum Austrag aus dem Behälter (11) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragsvorrichtung so geteilt ist, daß der eine Teil der Aus­ tragsvorrichtung (12) mit ihrer Schneckenwendel (23′, 23) das Sinkgut (13) zur Austragsöffnung (14) an das eine Ende der Trennvorrichtung (10) und der andere Teil der Austragsvorrich­ tung (12′) mit ihrer Schneckenwendel (17) das Schwimmgut (25) zur Austragsöffnung (15) an das andere Ende der Trennvorrich­ tung (10) fördert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden voneinander getrennten Teile der Austragsvorrichtung (12, 12′) mit voneinander unterschiedlicher Rotationsdrehzahl angetrieben sind.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung der Feststoffe vor der Austragsöffnung (15) für das Schwimmgut (25) und/oder vor der Austragsöffnung (14) für das Sinkgut (13) die Mantelfläche des Trennbehälters (11) als Sieb (26, 26′) ausgebildet ist und daß in diesem Bereich in der Schneckentrommel der Austragsvorrich­ tung (12, 12′) Öffnungen (27, 27′) für das Einbringen einer Waschflüssigkeit angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenwendel (17) der Austrags­ vorrichtung (12′) nur in dem Bereich des Schwimmgutaustrags angeordnet ist, in dem das Schwimmgut (25) über das konus­ förmige Siebteil (16) und über das zylindrische Sieb (26′) geführt wird.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in axialer Richtung zwischen der Eintragsöffnung (22) und dem Schwimmgutaustrag anstelle der Schneckenwendeln (17) pflug­ scharförmige Paddel mit der Schneckentrommel verbunden sind, die mit ihren Spitzen in die Suspension aus Trennflüssigkeit und zu trennendem Feststoffgemisch eintauchen.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (11) und/ oder die Austragsvorrichtung (12, 12′) segmentweise nach einem Baukastenprinzip zusammengesetzt sind.

9. Verfahren zur naßmechanischen Trennung von Feststoffen, ins­ besondere von Kunststoffen, nach ihrer Dichte in einer Trennvor­ richtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsgeschwindigkeit des rotieren­ den Behälters (11) so groß ist, daß im Bereich des größten ra­ dialen Abstandes der äußeren Mantelfläche des Behälters (11) von der Rotationsbehälterachse (24) eine Zentrifugalbeschleu­ nigung von mindestens das 300-fache der Fallbeschleunigung vorhanden ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwimmgut (25) unmittelbar nach seinem Aufschwimmen mit Trennflüssigkeit (18) bedüst wird, so daß es erneut in die Trenn­ flüssigkeit (18) eintaucht und von anhaftendem Sinkgut (13) be­ freit wird.

11. Verfahren nach Anspruch 91 dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe Altkunststoffgemische sind, die aus Hausmüll, Ge­ werbemüll, Elektronikschrott, Pkw-Schrott in grobstückiger Form und/oder in Form von Folien und/oder Granulaten gewonnen werden und Kunststoffe aus Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Poly­ propylen, Polystyrol enthalten.