Beschreibung
Vorrichtung in einem Druckwerk einer Druckmaschine
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in einem Druckwerk einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die WO 2007/135155 A2 sind Anordnungen in einem Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine bekannt, welche jeweils zumindest einen Formzylinder, drei Farbauftragswalzen, zwei Reibwalzen und eine Farbstromtrennwalze aufweisen, wobei beide Reibwalzen jeweils unmittelbar an der Farbstromtrennwalze angestellt sind, wobei eine der Farbauftragswalzen sowohl an eine der Reibwalzen als auch an den Formzylinder angestellt sind, wobei die übrigen beiden Farbauftragswalzen sowohl an die Reibwalze als auch an den Formzylinder angestellt sind und wobei der Formzylinder mit mehreren Druckformen belegt ist. Das Feuchtwerk des Druckwerkes umfasst eine Glättwalze, die einen in Axialrichtung der Walze verlaufenden Changierhub ausübt. Der Changierhub kann durch einen eigenständigen Antrieb erzeugt sein oder die Changierbewegung kann mit dem Antrieb für die Rotationsbewegung der Glättwalze gekoppelt sein, so dass der Changierhub durch ein Getriebe aus der Rotationsbewegung abgeleitet ist.
Durch die WO 2005/007410 A2 ist eine Walze eines Färb- oder Feuchtwerkes bekannt, welche einen als Antriebsmotor ausgeführten motorischen Einzelantrieb sowie einen Changierantrieb aufweist. Die Walze ist auf einer mit der Motorwelle des Antriebsmotors über ein Eck- oder Winkelgetriebe, eine winkelausgleichende Kupplung und eine Welle in Verbindung stehenden, das Drehmoment übertragenden Kugelbüchse derart gelagert, dass eine rotatorische Bewegung übertragen, jedoch die axiale Changierbewegung der Walze gegenüber der Welle möglich ist. Die Kugeln der Kugelbüchse laufen sowohl in Längsnuten der Welle als auch des Lagerkörpers. Dadurch wird ein Drehmoment
übertragen, der Lagerkörper jedoch relativ zur Welle axial bewegbar gehalten.
Die DE 101 61 889 A1 beschreibt ein Farbwerk einer Druckmaschine mit einer Farbreibwalze, wobei die Farbreibwalze unter Zwischenschaltung einer Permanentmagnete aufweisenden Magnetkupplung mit einem Antriebsmotor verbunden ist. Die beiden Kupplungshälften der Magnetkupplung sind in Richtung der Rotationsachse nicht relativ zueinander beweglich.
Die DE 39 17 074 A1 und die DE 1 233 416 B offenbaren elektromagnetische Schaltkupplungen in Farbwerken. Ein Ausgleich für einen Changierhub innerhalb der Kupplung wird nicht nahe gelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung in einem Druckwerk einer Druckmaschine zu schaffen, wobei ein Ausgleich einer Changierhubes einer Walze verschleißfrei und wartungsarm erfolgt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Ausgleich des Changierhubes der Walze aufgrund des Vorhandenseins eines Magnetlagers oder einer Magnetkupplung berührungsfrei erfolgt. Die Vorrichtung ist daher verschleißfrei und wartungsarm.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der einfachen Montage bzw. Herstellung der Vorrichtung, da auf vergleichsweise aufwändige und damit ggf. anfällige Komponenten verzichtet werden kann. Eine Magnetlager bzw. eine Magnetkupplung besteht im einfachsten Fall aus zwei Komponenten, nämlich dem Außenrotor und dem Innenrotor, wodurch eine vergleichsweise einfache Herstellung und Montage der Vorrichtung möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Druckeinheit in Seitenansicht;
Fig. 2 einen Druckturm einer Druckmaschine mit mehreren Druckeinheiten;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Magnetkupplung mit Innenrotor und Außenrotor im auseinandergezogenen Zustand;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer Vorrichtung in einem Druckwerk einer
Druckmaschine mit einer Walze des Druckwerkes sowie mit Magnetkupplung zur Drehmomentübertragung und zur Aufnahme des Changierhubes;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung des Einzelantriebs zum rotatorischen Antrieb einer Walze des Druckwerkes mit Außenrotor der Magnetkupplung;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung des Changierantriebes zur Bewirkung des Changierhubes einer Walze des Druckwerkes;
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung des Einzelantriebs gemäß Fig. 6 mit einer Walze des Druckwerkes im auseinandergezogenen Zustand.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Druckeinheit 100 einer Druckmaschine. Derartige Druckmaschinen weisen wenigstens eine, vorzugsweise jedoch mindestens vier oder auch fünf Druckeinheiten 100 gemäß Fig. 1 auf. Von einer Rollenabwicklung wird der zu bedruckende Bedruckstoff B; B', vorzugsweise eine Materialbahn B; B', insbesondere
Papierbahn B; B' (kurz Bahn B; B') abgewickelt, bevor sie über ein Einzugwerk den Druckeinheiten 100 zugeführt wird. Die Druckeinheiten 100 sind vorzugsweise nebeneinander angeordnet und werden von der ebenfalls in Fig. 1 dargestellten Bahn B; B' horizontal durchlaufen. Zu den standardmäßig für den Mehrfarbendruck vorgesehenen mehreren Druckeinheiten 100 können zusätzliche Druckeinheiten 100 vorgesehen sein, die dann beispielsweise abwechselnd zu einer oder mehreren der übrigen Druckeinheiten
100 für den fließenden Druckformwechsel einsetzbar sind.
Die Druckeinheit 100 ist bevorzugt als Druckeinheit 100 für den Offsetdruck, insbesondere als Doppeldruckwerk 100 bzw. als I-Druckwerk 100 mit zwei Druckwerken 101 , z. B. zwei Offsetdruckwerken 101 für den beidseitigen Druck im sog. Gummi-gegen-Gummi-Betrieb ausgeführt.
Mindestens einer der Druckeinheiten 100 sind zumindest im unteren Bereich, und optional im oberen Bereich, Walzen 102 vor- und nachgeordnet, mittels welcher eine einlaufende Bahn B; B' um die Druckeinheit 100 unten oder oben herumführbar, eine um eine vorgeordnete Druckeinheit 100 herumgeführte Bahn B; B' durch die Druckeinheit 100 durchführbar, oder eine durch die Druckeinheit 100 durchgeführte Bahn B; B' um die nachgeordnete Druckeinheit 100 herumführbar ist.
Die Druckeinheit 100 ist in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform mit zwei über die Bahn B; B' zusammenwirkenden Druckwerken 101 ausgeführt. Jedes der Druckwerke
101 umfasst einen als Übertragungszylinder 103 und einen als Formzylinder 104 ausgeführten Druckwerkszylinder 103; 104 (kurz: Zylinder 103; 104), sowie ein Farbwerk 105 und ein Feuchtwerk 106. In der in Fig. 1 dargestellten Ausführung verfügt die Druckeinheit 100 je Formzylinder 104 über Vorrichtungen 107 zur halb- oder vollautomatischen Plattenzuführung bzw. zum Wechsel der Druckformen 1 10, die als biegsame Druckplatten 110 ausgeführt sind.
Die Vorrichtung 107 ist zweiteilig ausgeführt. Sie weist eine im Bereich einer Nippstelle zwischen Form- und Übertragungszylinder 104; 103 angeordnete Andrückvorrichtung 197 ("Wechselhalbautomat" 197) auf. Die Vorrichtung 107 umfasst des Weiteren ein davon baulich getrenntes Magazin 198 mit Zuführ- und Aufnahmeeinrichtungen für die Druckformen 110.
Insbesondere wenn die Druckmaschine für einen Imprintbetrieb geeignet sein soll, weist sie zusätzliche Leitelemente 108 dicht vor und nach der Nippstelle der Druckeinheit 100 auf. Ist angestrebt, dass die Druckeinheit 100 ohne Bedrucken und ohne Kontakt zwischen Bahn B; B' und Übertragungszylindern 103 durchfahren werden soll, wird die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Bahnführung unter Verwendung der Leitelemente 108 gewählt. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Bahn B; B' die Nippstelle derart durchläuft, dass sie mit einer Verbindungslinie der Rotationsachsen der beiden Übertragungszylinder 103 im wesentlichen einen Winkel von 80° bis 100°, z. B. ca. 90° bildet. Die Leitelemente 108 sind vorzugsweise als luftumspülte Stangen oder Walzen ausgeführt, wodurch die Gefahr von Abrieb von zuvor frisch bedruckter Farbe verringert wird.
Mit dem Bezugszeichen 109 ist eine Waschvorrichtung gekennzeichnet, die jedem der Übertragungszylinder 103 zugeordnet ist. Mittels der Waschvorrichtung 109 kann die elastische Oberfläche des Übertragungszylinders 103 gereinigt werden.
Die Zylinder 103; 104 weisen jeweils einen Umfang zwischen 540 und 700 mm, vorzugsweise zwischen 540 und 630 mm auf, wobei vorzugsweise Formzylinder 104 und Übertragungszylinder 103 denselben Umfang aufweisen. Denkbar ist es, dass wahlweise Zylinder 103; 104 mit unterschiedlichem Umfang, beispielsweise mit einem Umfang von 546 mm, 578 mm, 590 mm oder 620 mm eingesetzt werden. Dies ist beispielsweise durch einen Austausch von Lagerelementen oder durch eine veränderte Lage der Bohrungen im Seitengestell für die Zylinder 103; 104 und eine Anpassung des Antriebes möglich.
Jeder der Übertragungszylinder 103 weist auf seinem Umfang zumindest einen in Fig. 1 nicht dargestellten Aufzug auf. Dieser Aufzug ist vorzugsweise als Metalldrucktuch ausgeführt, welches eine elastische Schicht (z. B. Gummi) auf einer im Wesentlichen dimensionsstabilen Trägerschicht aufweist. Die Trägerschicht kann z. B. in Form einer dünnen Metallplatte ausgeführt sein. Der Aufzug reicht vorzugsweise über die wirksame Länge bzw. im Wesentlichen über die gesamte zu bedruckende Breite der Bahn B; B' und im wesentlichen (bis auf einen Stoss bzw. eine Kanalöffnung) um den gesamten Umfang des Übertragungszylinders 103.
Zur Fixierung des Aufzugs auf dem Übertragungszylinder 103 weist dieser auf seiner Mantelfläche einen in axialer Richtung verlaufenden Kanal auf, der über die gesamte zu nutzende Breite des Übertragungszylinders 103 reicht. Die Öffnung zum Kanal weist im Bereich der Mantelfläche in Umfangsrichtung des Zylinders 103 vorzugsweise eine Breite von 1 bis 5 mm, insbesondere kleiner oder gleich 3 mm auf. Die Enden dieses Aufzuges werden nun durch eine Öffnung an der Mantelfläche in den Kanal eingeführt und dort mittels einer Arretierung, Klemmung oder Spannvorrichtung reib- und/oder formschlüssig gehalten. Im Fall eines Metalldrucktuches sind die Enden abgebogen/abgekantet (z. B. im Bereich seines vorlaufenden Endes um ca. 45° und im Bereich seines nachlaufenden Endes um ca. 135°). Die Klemmung ist vorteilhaft pneumatisch betätigbar, z. B. als ein oder mehrere pneumatisch betätigbare Hebel, welche im geschlossenen Zustand mittels Federkraft gegen das in den Kanal reichende nachlaufende Ende vorgespannt sind, ausgeführt. Als Betätigungsmittel ist bevorzugt ein mit Druckmittel beaufschlagbarer Schlauch einsetzbar.
Mit dem Bezugszeichen 105 ist das Farbwerk gekennzeichnet. Es weist neben einer Farbzuführung, wie z. B. einem Rakelbalken oder einem Farbkasten 11 1 mit einer Stellvorrichtung 1 12 zur Regulierung des Farbflusses, eine Mehrzahl von Walzen 113 bis 125 auf. Die Farbe gelangt bei aneinander angestellten Walzen 1 13 bis 125 vom
Farbkasten 1 11 über die Duktorwalze 113, die Filmwalze 114 und eine erste Farbwalze 1 15 auf einen ersten Reibzylinder 116. Von dort gelangt die Farbe je nach Betriebsweise des Farbwerks 105, über mindestens eine Farbwalze 117 bis 120 auf mindestens einen weiteren Reibzylinder 121 ; 124. Von diesem Reibzylinder 121 ; 124 gelangt die Farbe über die Auftragwalzen 122; 123; 125 auf die Oberfläche des Formzylinders 104.
In einer vorteilhaften Ausführung gelangt die Farbe vom ersten Reibzylinder 116 über verschiedene mögliche Wege wahlweise oder gleichzeitig (in Serie oder parallel) über zwei weitere Reibzylinder 121 ; 124 zu den Auftragswalzen 122; 123; 125, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Wie dies weiter aus Fig. 1 hervorgeht, kann in einer vorteilhaften Ausführung des Farb- und Feuchtwerkes 105; 106 der zweite Reibzylinder 124 gleichzeitig mit einer Walze 128, z. B. Auftragwalze 128, des Feuchtwerkes 106 zusammen wirken.
Mittels der Walze 126 des Farbwerkes 105 kann im Farbweg, insbesondere vor dem ersten Reibzylinder 1 16, Farbe aus dem Farbwerk 105 entnommen werden. Dies erfolgt, indem an diese Walze 126 selbst, oder, wie in Fig. 1 dargestellt, an eine mit dieser zusammen wirkenden Walze 127 eine entsprechende Abnahmevorrichtung 133 anstellbar ist.
Das Feuchtwerk 106 weist eine Walze 128 und eine weitere mit dieser zusammenwirkende Walze 129 auf. Die Walze 129 kann als Reibwalze 129, insbesondere als changierende Chromwalze 129 ausgeführt sein. Die Walze 129 erhält das Feuchtmittel von einer Befeuchtungseinrichtung, die beispielsweise in Form einer Walze 130 ausgeführt sein kann. Die Walze 130 kann als Tauchwalze 130 ausgeführt sein, welche in einen Feuchtmittelvorrat 132, z. B. einen Wasserkasten, taucht. Unter dem Wasserkasten ist vorzugsweise ein Tropfblech 135 zum Auffangen von sich am Wasserkasten bildendem Kondenswasser angeordnet. Das Tropfblech 135 ist in einer
vorteilhaften Ausführung beheizbar, z. B. mittels Heizwendel, ausgeführt.
Die Reibwalze 129 sowie die Tauchwalze 130 sind mit je einem nicht gezeigten rotatorischen Einzelantrieb, insbesondere mit einem Antriebsmotor angetrieben. Dieser kann über ein Eck- oder Winkelgetriebe die jeweilige Walze 129; 130 mechanisch unabhängig voneinander rotatorisch einzeln antreiben. Der Antriebsmotor ist vorzugsweise als bzgl. der Drehzahl (insbesondere stufenlos) regelbarer Elektromotor, insbesondere Drehstrommotor ausgeführt. Die Einstellung der Drehzahlen bzw. der Feuchtung kann vorteilhafter weise vom Leitstand aus, z. B. vom Farbstellpult erfolgen, wo sie auch angezeigt wird. In einer bevorzugten Ausführung ist der Maschinensteuerung eine Korrelation zwischen Maschinengeschwindigkeit und Feuchtung bzw. Drehzahl hinterlegt, durch welche die zu einzuregelnde Drehzahl der beiden Walzen 129; 130, insbesondere der Walze 130, vorgebbar ist.
Wie dies weiter aus Fig. 1 hervorgeht, sind die Walzen 1 17; 1 18; 128 in vorteilhafter Ausführung zwischen den durch durchgezogene und durch gestrichelte Linien angedeuteten Positionen bewegbar. Darunter ist die betriebsmäßige Bewegbarkeit der Walzen 1 17; 118; 128 zwischen unterschiedlichen Betriebsstellungen und nicht die Bewegbarkeit zu Justagezwecken zu verstehen. Zur Verstellung der Walzen 1 17; 1 18; 128 von einer in eine andere Betriebsstellung können manuell oder durch Antriebe betätigbare Stellmittel und/oder Anschläge (z. B. justierbar) - sowohl für die eine als auch für die andere Betriebsstellung vorgesehen sein. Des Weiteren liegt ein größerer erlaubter Stellweg vor oder aber die Walzenanordnung ist entsprechend so gewählt, dass die beiden Lagen durch den üblichen Stellweg erreichbar sind.
Um die Position der Auftragswalze 128 verändern zu können, sind in vorteilhafter Ausführung die Chromwalze 129 sowie die Walze 130 jeweils in einer Richtung senkrecht zu ihrer Achse bewegbar, z. B. in Hebeln, gelagert.
Die Reibzylinder 116; 121 ; 124 des Farbwerkes 105 sowie die Walze 129 des Feuchtwerkes 106 sind in nicht gezeigten Seitengestellen bzw. Gestellwänden axial bewegbar so gelagert, dass sie eine Changierbewegung ausüben können. Die Changierbewegung erfolgt für die Reibzylinder 116; 121 ; 124 und die Walze 129 in erzwungener Weise, beispielsweise mittels eines mit dem jeweiligen rotatorischen Antrieb gekoppelten Changiergetriebes.
Für die Walze 128 und die Auftragswalze 123 ist ebenfalls eine Lagerung vorgesehen, welche ein Changieren erlaubt. Allerdings wird die axiale Changierbewegung für die Walzen 128; 123 nicht durch ein Changiergetriebe, sondern durch lediglich über Friktion der zusammen wirkenden Mantelflächen bewirkt. Optional kann eine derartige Lagerung, die einen Freiheitsgrad in axialer Richtung aufweist, auch für die beiden Auftragswalzen 122 und 125 vorgesehen sein.
Die in Fig. 1 dargestellte durchgezogene Anordnung im Färb- und Feuchtwerk 105; 106 zeigt das für den "normalen" Druckbetrieb vorgesehene Zusammenwirken der Walzen 1 13 bis 130. Färb- und Feuchtmittelwege stehen außer über den Formzylinder 104 auch über den zweiten Reibzylinder 124 miteinander in Verbindung. Es erfolgt neben direkter auch indirekte Feuchtung. Die Verstellbarkeit der Walze 128 erlaubt es, dass eine Wahl zwischen einem direkten Feuchten im "Dreiwalzen-Feuchtwerk" und - in Abhängigkeit der Position von Walze 117 - einem indirekten Feuchten bzw. einem direkten Feuchten im "Fünfwalzen-Feuchtwerk" möglich ist.
Die Druckwerkszylinder 103; 104 und die Walzen 1 13 bis 130 von Färb- und Feuchtwerk 105; 106 sind jeweils stirnseitig in bzw. an nicht näher dargestellten Gestellwänden gelagert.
Die Walze 129 weist auf der dem rotatorischen Antrieb gegenüberliegenden Stirnseite einen in Fig. 1 nicht dargestellten Changierantrieb, insbesondere ein Getriebe zur
Erzeugung einer axialen Changierbewegung aus der rotatorischen Bewegung auf. Um eine punktuelle Erzeugung von Reibungswärme in der Walze 129 zu vermeiden, ist dieses Getriebe vorzugsweise außerhalb des Walzenkörpers angeordnet. In vorteilhafter Ausführung befindet sich dieses Getriebe auf der Antriebsseite der Druckeinheit 100, d. h. im Bereich derselben Gestellwand wie der in Fig. 1 nicht näher dargestellte Hauptantrieb und/oder ein Antriebszug der Druckwerkszylinder 103; 104. Vorzugsweise befindet sich der rotatorische Antrieb der Walzen 129 und 130 auf der gegenüberliegenden Seite, d. h. im Bereich der anderen, ebenfalls in Fig. 1 nicht dargestellten Gestellwand.
Darüber hinaus weist die Druckeinheit 100 in ihrem Eingangsbereich bzw. im Bereich ihres Eingangszwickels zwischen den beiden Übertragungszylindern 103 eine Vorrichtung 199 zur Beeinflussung des Fan-Out-Effektes, d. h. eine Vorrichtung 199 zur Beeinflussung einer beispielsweise durch den Druckprozess (insbesondere die Feuchtigkeit) verursachte Änderung in der Querausdehnung/Breite der Bahn B; B' von Druckstelle zu Druckstelle. Die Vorrichtung 199 kann ein als Düse ausgeführtes Stellglied aufweisen, die mit Luft durchströmbar ist.
Der Antrieb erfolgt vorzugsweise mittels eines in Fig. 1 nicht dargestellten Antriebsrades, das von einem Hauptantrieb, beispielsweise von einem gestellfesten Elektromotor, insbesondere von einem bzgl. seiner Drehwinkellage regelbaren Elektromotor, angetrieben wird. Der Elektromotor kann wassergekühlt ausgeführt sein. Über ein Zwischenrad wird ein Antriebsrad eines der beiden Formzylinder 104 getrieben. Mittels des Antriebsrades wird das Antriebsrad des zugeordneten Übertragungszylinders 103 angetrieben. Von dort erfolgt der Antrieb auf das Antriebsrad des anderen Übertragungszylinders 103 und letztlich auf das Antriebsrad des zweiten Formzylinders 104. Die Antriebsräder der Übertragungszylinder 103 und Formzylinder 104 sind drehfest, beispielsweise über Zapfen, mit dem jeweiligen Zylinder 103; 104 verbunden. Über mit den beiden Formzylindern 104 bzw. mit deren Antriebsrädern drehfest verbundene weitere Antriebsräder und Zwischenräder erfolgt der rotatorische Antrieb auf eine oder
mehrere Walzen 1 13 bis 127 des zugeordneten Farbwerkes 105.
Über wenigstens ein Zwischenrad werden Antriebsräder der Reibzylinder 116; 121 ; 124 angetrieben. Das Zwischenrad kämmt mit dem Antriebsrad eines der Formzylinder 104. Somit werden in der dargestellten Ausführungsform vom Formzylinder 104 her die jeweiligen Reibzylinder 1 16; 121 ; 124 rotatorisch über eine formschlüssige Antriebsverbindung angetrieben. Die Antriebsverbindungen können derart ausgeführt sein, dass eine axiale Bewegung der Reibzylinder 1 16; 121 ; 124 ermöglicht ist.
Die Duktorwalze 113 weist einen eigenen rotatorischen Antrieb, z. B. einen eigenen, mechanisch unabhängigen nicht dargestellten Antriebsmotor, auf.
Die übrigen Walzen 1 14; 1 15; 117 bis 120, 122; 123 und 125 bis 127 des Farbwerks 105 werden lediglich über Friktion rotatorisch (und ggf. axial) mit angetrieben. Der Antrieb des Farbwerkes 105 bzw. der Reibzylinder 116; 121 ; 124 erfolgt über den Antrieb der Druckwerkszylinder 103; 104.
Fig. 2 zeigt einen Druckturm mit mehreren, z. B. vier Druckeinheiten 100 , welche jeweils aus zwei Druckwerken 101 bestehen. Die Druckwerke 101 weisen jeweils zwei zusammenwirkende Druckwerkszylinder 103; 104 sowie jeweils ein Farbwerk 105 und ein Feuchtwerk 106 auf, wobei in Fig. 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur die Walzen 128; 129; 130 des Feuchtwerkes 106 mit Bezugszeichen versehen sind. Dabei kennzeichnet das Bezugszeichen 128 die Auftragswalze, das Bezugszeichen 129 die Reibwalze bzw. die Chromwalze und das Bezugszeichen 130 die Tauchwalze, die das Feuchtmittel aus einem Feuchtmittelvorrat 132 aufnimmt und an die Chromwalze 129 übergibt.
Wie dies aus Fig. 2 hervorgeht, weist der Druckturm zwei Seitengestelle auf, in denen mehrere, z. B. gemäß Fig. 2 acht Druckwerke 101 jeweils mit Druckwerkszylindern 103;
104, Farbwerk 105 und Feuchtwerk 106 vertikal übereinander angeordnet sind, wobei jeweils zwei Druckwerke 101 ein Doppeldruckwerk 100 bilden und durch diese Anordnung die Ausführung z. B. eines Vierfarbendruckes ermöglicht wird. Der nicht dargestellte Bedruckstoff B; B', vorzugsweise eine Materialbahn B; B', wird zwischen den gegeneinander angestellten Druckwerkszylindern 103 vorzugsweise von unten nach oben durch den Druckturm hindurchgeführt und kann gleichzeitig beidseitig bedruckt werden. Der in Fig. 2 dargestellte Druckturm kann beispielsweise Bestandteil einer Zeitungsdruckmaschine sein.
Fig. 3 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Magnetkupplung im auseinandergezogenen Zustand. Die Magnetkupplung umfasst einen Außenrotor 300 sowie einen Innenrotor 301 , wobei der Außenrotor 300 auf seiner Innenseite und der Innenrotor 301 auf seiner Außenseite mit hochwertigen Magneten 305; 306, insbesondere Permanentmagneten 305; 306 wechselnder Polarität bestückt sind. Im Ruhezustand stehen sich die jeweiligen Nord- und Südpole von Außenrotor 300 und Innenrotor 301 gegenüber. Durch Verdrehung werden die Magnetfeldlinien ausgelenkt, wodurch Drehmomente über den Luftspalt hindurch übertragen werden können. Es stellt sich ein synchroner Betrieb unter einem konstanten Verdrehspiel ein. Mit dem Bezugszeichen 305 sind die Magnete des Außenrotors 300 gekennzeichnet, die Magnete 306 des Innenrotors 301 sind in Fig. 3 nicht näher gekennzeichnet.
Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung einer Vorrichtung in einem Druckwerk 101 einer Druckmaschine mit einer Chromwalze 129 des Druckwerkes 101 mit Magnetkupplung zur Drehmomentübertragung des Antriebsmittels 302, z. B. Einzelantriebes 302 und zur Aufnahme des Changierhubes. Die Chromwalze 129 ist hartverchromt. Mit dem Bezugszeichen 302 ist ein rotatorischer Einzelantrieb der Chromwalze 129 bzw. der Reibwalze 129 eines Druckwerkes 101 gekennzeichnet, wie es beispielsweise in Fig. 1 oder in Fig. 2 dargestellt ist.
Der Einzelantrieb 302 ist gestellfest mit der Druckmaschine verschraubt. Durch den Einzelantrieb 302 wird die Antriebswelle 303 z. B. Motorwelle 303 angetrieben, die ihrerseits drehfest mit dem Außenrotor 300 der Magnetkupplung verbunden ist. Zur Montage des Außenrotors 300 auf der Motorwelle 303 dient der Spannsatz 304. Dieser wird in den Nabensitz des Außenrotors 300 eingefügt und dann auf die Motorwelle 303 aufgeschoben. Sodann erfolgt die Ausrichtung des Spannsatzes 304 mit der Nabe des Außenrotors 300 und schließlich das Anziehen der Spannschrauben des Spannsatzes 304.
Der Außenrotor 300 weist auf seinem Innenumfang Permanentmagnete 305 auf, wobei sich in Umfangsrichtung Nord- und Südpole abwechseln.
Innerhalb des Außenrotors 300 läuft der Innenrotor 301 , der auf seinem Außenumfang ebenfalls Permanentmagnete 306 aufweist, wobei sich auch in diesem Fall Nord- und Südpole abwechseln. Der Innenrotor 301 steht über den Spannsatz 307 mit dem Ende der Chromwalze 129 des Druckwerkes 101 in Verbindung. Die Montage des Spannsatzes 307 erfolgt in der Weise wie sie bzgl. des Spannsatzes 304 zur Verbindung von Motorwelle 303 und Außenrotor 300 beschrieben wurde.
Die Walze 129 wird durch einen Changierantrieb in eine axiale Changierbewegung versetzt. Der auf diese Weise erzeugte Changierhub wird durch die Magnetkupplung dadurch aufgenommen, dass die relative Position von Außenrotor 300 und Innenrotor 301 nicht fest, sondern variabel ist. In einer ersten Changierhubstellung der Walze 129 sind der Außenrotor 300 und der Innenrotor 301 in einer ersten Position angeordnet und in einer zweiten Stellung des Changierhubes der Walze 129 sind der Außenrotor 300 und der Innenrotor 301 in einer sich von der ersten Stellung unterscheidenden zweiten Stellung angeordnet. Der durch den Doppelpfeil in Fig. 4 angedeutete Changierhub der Chromwalze 129 kann somit berührungsfrei und damit auch verschleißfrei durch die Magnetkupplung aufgenommen werden. Die Magnetkupplung ist aufgrund ihrer
Verschleißfreiheit wartungsfrei.
Fig. 5 zeigt den Einzelantrieb 302 der Chromwalze 129 in einer perspektivischen Darstellung. Ebenfalls dargestellt ist der Außenrotor 300 der Magnetkupplung, der drehfest mit der in Fig. 5 nicht dargestellten Motorwelle 303 in Verbindung steht.
Der Reiberhub für die Chromwalze 129 wird beispielsweise mittels des in Fig. 6 dargestellten Kurbeltriebes eingeleitet. Über die Antriebseinheit 400, die beispielsweise als Elektromotor 400 ausgeführt sein kann, wird über einen nicht dargestellten Getriebemechanismus der Exzenter 401 in eine Drehbewegung versetzt. Der Exzenter 401 treibt den Pleuel 402, z. B. eine Pleuelstange 402 an, der die rotatorische Bewegung des Exzenters 401 in eine lineare Bewegung der Walze 129, d. h. in den Changierhub der Walze 129 umsetzt.
Grundsätzlich kommen auch andere Changierantriebe in Betracht, wie beispielsweise Changiergetriebe, die eine Rotationsbewegung der Walze in eine axiale Changierbewegung umsetzen.
Fig. 7 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Vorrichtung mit Chromwalze 129 und Antriebsmitteln 302 zum Bewirken der rotatorischen Bewegung der Chromwalze 129. Die Antriebsmittel 302 bestehen aus einen Elektromotor 302, der als Drehstrommotor 302 ausgeführt sein kann und dessen Drehzahl veränderbar sein bzw. der drehzahlgeregelt sein kann. Wie oben näher ausgeführt, treibt der Elektromotor 302 über seine Motorwelle 303 den Außenrotor 300 der Magnetkupplung an. Über den in Fig. 7 nicht dargestellten Innenrotor 301 , der drehfest mit der Chromwalze 129 in Verbindung steht, erfolgt eine Drehmomentübertragung vom Elektromotor 302 auf die Chromwalze 129.
In Fig. 7 nicht dargestellt ist der Changierantrieb der Chromwalze 129. Dieser könnte beispielsweise auf der dem rotatorischen Einzelantrieb 302 gegenüberliegenden Seite der
Chromwalze 129 angeordnet sein und beispielsweise als Changiergetriebe oder als Kurbeltrieb gemäß Fig. 6 ausgeführt sein.
Der Elektromotor 302 kann koaxial zur Rotationsachse der Walze 129 angeordnet sein.
Der Innenrotor 301 und der Außenrotor 300 sind in Richtung der Rotationsachse der Walze 129 relativ zueinander beweglich.
Entweder Innenrotor 301 oder der Außenrotor 300 sind in Richtung der Rotationsachse der Walze 129 unbeweglich angeordnet.
Die Vorrichtung in einem Druckwerk 101 einer Druckmaschine mit einem Magnetlager oder einer Magnetkupplung ist nicht auf die Chromwalze 129 des Feuchtwerkes 106 beschränkt, sondern kann alternativ oder zusätzlich auch für andere Walzen, beispielsweise für Walzen des Farbwerkes 105 in Betracht kommen. Ferner ist die Vorrichtung in einem Druckwerk 101 einer Druckmaschine nicht auf die in Fig. 1 oder 2 dargestellten Ausführungen eines Druckwerkes 101 beschränkt, sondern auch in abweichend aufgebauten Druckwerken 101 einsetzbar.
Unter eigenem Antrieb der Walze 129 ist vorzugsweise ein zumindest von den weiteren Walzen mechanisch unabhängiger Antrieb, d. h. es besteht keine formschlüssige Antriebsverbindung (z. B. Zahnräder) zum rotierenden Antrieb zwischen Walze 129 und den weiteren Walzen.
Bezugszeichenliste
1 - 99 -
100 Druckeinheit, Doppeldruckwerk, I-Druckwerk
101 Druckwerk, Offsetdruckwerk
102 Walze
103 Druckwerkszylinder, Zylinder, Übertragungszylinder
104 Druckwerkszylinder, Zylinder, Formzylinder
105 Farbwerk
106 Feuchtwerk
107 Vorrichtungen zur halb- oder vollautomatischen Plattenzuführung
108 Leitelement
109 Waschvorrichtung
110 Druckform, Druckplatte
11 1 Farbkasten
112 Stellvorrichtung
113 Walze, Duktorwalze
114 Walze, Filmwalze
115 Walze, Farbwalze
116 Walze, Reibzylinder
117 Walze, Farbwalze
118 Walze, Farbwalze
119 Walze, Farbwalze
120 Walze, Farbwalze
121 Walze, Reibzylinder
122 Walze, Auftragwalze
123 Walze, Auftragwalze
124 Walze, Reibzylinder
125 Walze, Auftragwalze
126 Walze
127 Walze
128 Walze, Auftragwalze
129 Walze, Reibwalze, Chromwalze
130 Walze, Tauchwalze 131
132 Feuchtmittelvorrat
133 Abnahmevorrichtung 134
135 Tropfblech 136 - 196
197 Andrückvorrichtung, Wechselhalbautomat
198 Magazin
199 Vorrichtung zur Beeinflussung des Fan-Out-Effektes
200 - 299
300 Außenrotor
301 Innenrotor
302 Antriebsmittel, Einzelantrieb, Elektromotor, Drehstrommotor
303 Antriebswelle, Motorwelle
304 Spannsatz
305 Magnet, Permanentmagnet
306 Magnet, Permanentmagnet
307 Spannsatz 308- 399
400 Antriebseinheit, Elektromotor
401 Exzenter
402 Pleuel, Pleuelstange
B Bedruckstoff, Materialbahn, Papierbahn, Bahn
B' Bedruckstoff, Materialbahn, Papierbahn, Bahn