DE10219903B4 - Zylinder einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents
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Abstract
Zylinder (1, 18) einer Rotationsdruckmaschine, der sowohl in Umfangsrichtung als auch in axialer Richtung eine Bewegung ausführend angeordnet ist und mit einem Elektromotor in Antriebsverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (7, 7.1) einen sowohl rotierbaren als auch in axialer Richtung hin- und herbewegbaren Rotor (9, 9.1) und einen Stator (8, 8.1) aufweist, dass der Rotor (9, 9.1) mindestens zwei Wicklungen (11, 12) trägt, die jeweils mit einer Wicklung (13, 14) des Stators (8, 8.1) zusammenarbeiten, und dass die Richtung der Windungen (15) der Wicklungen (11 bis 14) des Rotors (9, 9.1) und/oder des Stators (8, 8.1) zur Drehachse des Rotors (9, 9.1) um einen Winkel (α, β) geneigt sind, wobei die Windungen (15) der Wicklungen (11 bis 14) des Rotors (9, 9.1) und des Stators (8, 8.1) jeweils entgegengesetzt zueinander geneigt sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Zylinder einer Rotationsdruckmaschine, der einen eigenen Antrieb besitzt und sowohl in Umfangsrichtung als auch in axialer Richtung bewegbar ist.
- Die
EP 1 082 225 B1 zeigt einen Zylinder einer Rotationsdruckmaschine, der mittels eines Motors radial und axial bewegt wird. Der Rotor ist mit Magneten versehen, während der Stator mit Elektromagneten bestückt ist. Die Steuerung der Drehung wie auch der axialen Verschiebung kann nur über die Elektromagnete des Stators erfolgen. - Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Zylinder zu schaffen, der hinsichtlich der Umfangs- und Axialkräfte gut steuerbar ist.
- Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Zylinder erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Dank der geneigten Wicklungsanordnung der Induktionsspulen sind mittels des Motors zusätzlich zum Drehmoment hohe Axialkräfte erzeugbar, wobei der Motor hinsichtlich dieser Kräfte gut stellbar ist.
- Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
- Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt schematisch:
-
1 : einen Zylinder samt diesen antreibendem Elektromotor -
2.1 bis2.3 : Varianten für Wicklungen des Rotors und Stators -
3 : ein Kräftediagramm des Elektromotors -
4 : eine weitere Variante eines Zylinders samt antreibendem Elektromotor. - Bei dem in
1 gezeigten Zylinder handelt es sich um einen Reibzylinder1 , der mit seinen Zapfen2 ,3 drehbar und axial verschiebbar in Wänden4 ,5 einer Rotationsdruckmaschine gelagert ist. Diese Freiheitsgrade gewährleisten vorteilhaft Zylinderrollenlager6 . - Der Reibzylinder
1 steht mit einem Elektromotor7 in Antriebsverbindung, wobei dessen Stator8 an der Wand4 angeschraubt und der Rotor9 auf dem Zapfen2 des Reibzylinders befestigt ist. Statt dessen kann der Rotor9 auch an den Zapfen2 angeschraubt oder als Zapfen ausgebildet und stirnseitig am Zylinderkörper10 des Reibzylinders1 angeflanscht sein. - Auf dem Rotor
9 sind nebeneinander zwei Wicklungen11 ,12 angeordnet, und jede Wicklung11 ,12 arbeitet mit jeweils einer Wicklung13 ,14 des Stators8 nach dem Induktionsprinzip zusammen. Die Richtung der Windungen15 der Wicklungen11 ,12 des Rotors9 ist jeweils um einen Winkel α zur Drehachse des Rotors9 geneigt, wobei die Windungen der Wicklungen11 ,12 entgegengesetzt zueinander geneigt sind. Die Windungen der Wicklungen13 ,14 des Stators8 sind jeweils um einen Winkel β zur Drehachse des Rotors9 geneigt, wobei die Windungen ebenfalls jeweils entgegengesetzt zueinander geneigt sind. Die Windungen15 sind in1 schematisch angegeben. In2.3 ist außerdem die Anordnung der Wicklungen11 bis14 des Reibzylinders1 schematisch dargestellt. Vorteilhaft sind die Wicklungen11 bis14 allesamt um den gleichen Winkel α = β geneigt. - Weitere Möglichkeiten der Anordnung der Wicklungen des Rotors
9 und des Stators8 sind in den2.1 und2.2 gezeigt. Die bisherigen Bezugszeichnungen für die Wicklungen wurden der Einfachheit halber beibehalten. Gemäß2.1 sind nur die Wicklungen11 ,12 des Rotors9 um einen Winkel β geneigt, während die Wicklungen13 ,14 des Stators8 nicht zur Drehachse des Rotors9 geneigt sind, der Winkel α Null ist. In Umkehrung dessen sind gemäß2 .2 die Windungen der Wicklungen13 ,14 des Rotors jeweils um einen Winkel α zur Drehachse des Rotors9 geneigt, während die Wicklungen11 ,12 des Rotors9 nicht geneigt sind, hier der Winkel β Null ist. - Der Elektromotor
7 ist vorteilhaft als Asynchronmotor ausgeführt, dessen Wicklungen13 ,14 des Stators über eine Steuereinheit16 mit Drehstrom gespeist werden. Bei gleichartiger maximaler Speisung der rechten und linken Wicklung13 ,14 liefern diese die Kräfte Fr und Fl, die vektormäßig addiert eine Umfangskraft Frot liefern (3 ), die den Rotor9 in Drehung versetzt. Eine Axialkraft Fax bildet sich nicht aus. Werden dagegen die Wicklungen13 ,14 des Stators8 ungleichmäßig gespeist, so wird auch eine Axialkraft Fax erzeugt, die beispielsweise nach links gerichtet ist, wenn die linke Wicklung14 mit einem höheren Moment gespeist wird als die Wicklung13 . Die Axialkraft Fax zieht dann den Reibzylinder1 nach links. Durch entsprechende Umsteuerung der erzeugten Momente der Wicklungen13 ,14 mittels der Steuereinheit16 lässt sich die erzeugte Axialkraft Fax in ihrer Richtung umkehren. Die Axialkraft Fax ist also nach rechts gerichtet, wenn die Wicklung13 mit einem höheren Moment gespeist wird als die Wicklung14 . Die jeweilige Axial- und Winkelposition wird der Steuereinheit16 über einen Positionsensor17 rückgemeldet. Die Steuerung lässt sich vielfältig variieren. So kann durch entsprechende Momentensteuerung der Wicklungen13 ,14 reine Rotation an verschiedenen axialen Positionen, reine Translation in verschiedenen Winkellagen, gleichzeitige Rotation und Translation des Reibzylinders1 realisiert werden. Die Hubfrequenz kann durch entsprechende elektronische Ansteuerung variiert und synchronisiert werden. Auch ein Betrieb des Elektromotors7 in vier Quadranten (Vier-Quadrantenbetrieb) ist möglich. Bei einer Umpolung der Wicklungen13 ,14 des Stators8 , also einem Betrieb im sogenannten dritten Quadranten, erzeugen die rechte und linke Wicklung13 ,14 die Kräfte Fr' und Fl', die den Kräften Fr und Fl entgegengerichtet sind (3 ), wodurch die Umfangskraft Frot umgekehrt wird und der Elektromotor7 den Reibzylinder1 in umgekehrter Drehrichtung antreibt. In3 ist der Arbeitsbereich des Elektromotors7 mit einer Strich-Punkt-Linie angegeben, der von den Werten a und b der Umfangskraft Frot und der Axialkraft Fax abgesteckt wird. Das Größenverhältnis der Werte a und b ist eine Funktion der Winkel α und β. Der Elektromotor7 kann auch als Gleichstrommotor ausgeführt sein. - Gemäß
4 ist der Elektromotor7.1 in einem Zylinder18 angeordnet. Bei der Beschreibung werden weitgehend die bisherigen Positionsziffern beibehalten, ggf. unter Anhängen von „.1”. Der Zylinder18 enthält ein Mantelrohr19 , das drehbar und axial schiebbar auf einer Achse20 gelagert ist. Vorteilhaft kommen für die Lagerung Zylinderrollenlager6 zur Anwendung. Die Achse20 ist in Seitenwänden4 ,5 der Rotationsdruckmaschine befestigt. Auf der Achse20 ist der Stator8.1 mit den Wicklungen13 und14 und im Mantelrohr der Rotor9.1 mit den Wicklungen11 und12 befestigt. Die Windungen15 der Wicklungen11 bis14 sind wiederum so geneigt zur Drehachse des Rotors9.1 angeordnet, wie in2.3 gezeigt. - Den Wicklungen
13 ,14 des Stators8.1 werden von der Steuereinheit16 gesteuert Spannungen zugeführt. Mit den zum Ausführungsbeispiel gemäß1 genannten Varianten der Speisung sind dann Dreh- und/oder Axialbewegungen des Mantelrohrs19 des Zylinders18 möglich. Ein Sensor17 meldet an die Steuereinheit16 die Winkellage und Axialposition des Mantelrohrs19 . Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf eine weitergehende Beschreibung verzichtet. Das Mantelrohr13 trägt eine Beschichtung21 aus Gummi, so dass der Zylinder18 beispielsweise als changierende Farbwalze eingesetzt werden kann. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Reibzylinder
- 2
- Zapfen
- 3
- Zapfen
- 4
- Wand
- 5
- Wand
- 6
- Zylinderrollenlager
- 7
- Elektromotor
- 7.1
- Elektromotor
- 8
- Stator
- 8.1
- Stator
- 9
- Rotor
- 9.1
- Rotor
- 10
- Zylinderkörper
- 11
- Wicklung
- 12
- Wicklung
- 13
- Wicklung
- 14
- Wicklung
- 15
- Windung
- 16
- Steuereinheit
- 17
- Positionssensor
- 18
- Zylinder
- 19
- Mantelrohr
- 20
- Achse
- 21
- Beschichtung
- Fax
- Axialkraft
- Frot
- Umfangskraft
- Fr, Fr'
- Kraft rechte Wicklung
- Fl, Fl'
- Kraft Zinke Wicklung
- a
- Wert
- b
- Wert
- α
- Winkel
- β
- Winkel
Claims (6)
- Zylinder (
1 ,18 ) einer Rotationsdruckmaschine, der sowohl in Umfangsrichtung als auch in axialer Richtung eine Bewegung ausführend angeordnet ist und mit einem Elektromotor in Antriebsverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (7 ,7.1 ) einen sowohl rotierbaren als auch in axialer Richtung hin- und herbewegbaren Rotor (9 ,9.1 ) und einen Stator (8 ,8.1 ) aufweist, dass der Rotor (9 ,9.1 ) mindestens zwei Wicklungen (11 ,12 ) trägt, die jeweils mit einer Wicklung (13 ,14 ) des Stators (8 ,8.1 ) zusammenarbeiten, und dass die Richtung der Windungen (15 ) der Wicklungen (11 bis14 ) des Rotors (9 ,9.1 ) und/oder des Stators (8 ,8.1 ) zur Drehachse des Rotors (9 ,9.1 ) um einen Winkel (α, β) geneigt sind, wobei die Windungen (15 ) der Wicklungen (11 bis14 ) des Rotors (9 ,9.1 ) und des Stators (8 ,8.1 ) jeweils entgegengesetzt zueinander geneigt sind. - Zylinder (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (8 ) am Gestell der Rotationsdruckmaschine befestigt ist und der Rotor (9 ) mit dem Zylinder (1 ) verbunden ist. - Zylinder (
18 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (7.1 ) in dem Zylinder (18 ) angeordnet ist, wobei der Stator (8.1 ) auf einer im Gestell der Rotationsdruckmaschine angeordneten Achse (20 ) befestigt ist und der Rotor (9.1 ) in einem Mantelrohr (19 ) des Zylinders (18 ) angeordnet ist. - Zylinder (
1 ,18 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (7 ,7.1 ) als Gleichstrom- oder Asynchronmotor ausgeführt ist. - Zylinder (
1 ,18 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder ein Reibzylinder (1 ) eines Farb- oder Feuchtwerks ist. - Zylinder (
18 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (18 ) eine Beschichtung (21 ) aus Gummi trägt.
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