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Die
Erfindung betrifft eine Offsetdruckvorrichtung für eine Rotationsdruckmaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Eine
Offsetdruckvorrichtung dieser Art ist aus der
EP 0047 861 B1 bekannt.
Ein Plattenzylinder trägt
dabei eine für
den Offsetdruck geeignete Druckform, welche mit einer entsprechenden
Druckfarbe eingefärbt
wird. Dem Plattenzylinder sind daran anliegende, axial changierbare
Farbauftragwalzen zugeordnet und den Farbauftragwalzen sind axial
changierbare, rotativ antreibbare Farbreiberwalzen im Walzenzug
des Farbwerkes vorgeordnet. Zur Beseitigung bzw. zum Verhindern
von Störungen,
beispielsweise Schabloniereffekte, sowie zum verbesserten Einfärben der
Druckform ist in Drehrichtung des Plattenzylinders die letzte sowie
mindestens eine weitere Farbauftragwalze mit gegenüber den
vorgeordneten Farbreiberwalzen abweichender Hubfrequenz axial changierend
antreibbar. Diese Farbauftragwalzen sind formschlüssig axial
changierbar ausgebildet und antriebsseitig mit der benachbarten
Farbreiberwalze gekoppelt. Mittels Zahnradgetriebe erfolgt ein rotativer
Eintrieb von der Farbreiberwalze zur Farbauftragwalze, wobei Letztere
einen Rohrkörper
mit einem Überzug
aufweist. Der Rohrkörper
ist auf der Welle der Farbauftragwalze frei drehbar gelagert. Auf
der Welle ist endseitig ein Kurvengetriebe, bestehend aus einer
fest angeordneten Trommelkurve und einer mit der Nut der Trommelkurve
in Eingriff stehenden Kurvenrolle, angeordnet. Die Kurvenrolle ist
mit einem am Rohrkörper
befestigten Rollenbolzen gekoppelt.
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Bei
Bedarf kann zwischen der Welle der Farbauftragwalze und dem Antrieb
eine Kupplung angeordnet sein, so dass die axiale Changierbewegung
abschaltbar ist.
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Von
Nachteil ist hierbei, dass – bedingt
durch die Kurvengeometrie der Trommelkurve – zumindest in den Umlenkpunkten
des axialen Changierantriebes Schlupf auftritt, so dass der axiale
Changierantrieb asynchron zwischen Farb reiberwalze und Farbauftragwalze
erfolgt. Bei abgeschaltetem formschlüssigem, axialen Changierantrieb
(Kupplung) erfolgt die Changierbewegung der Farbauftragwalze lediglich
mittels Friktion durch die vorgeordnete, axial changierbare Farbreiberwalze.
Auch bei dieser Antriebsart mittels Friktion tritt zumindest in
den Umlenkpunkten des axialen Changierantriebes Schlupf auf.
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Aus
EP 0 280 957 B1 ist
ein Farbwerk bekannt, bei dem die Farbzuführung von einem Hauptfarbstrom
auf parallele Teilfarbströme
aufgeteilt wird und diese Teilfarbströme wieder vereinigt werden. Hierzu
ist im Walzenzug eine Verteilerwalze vorgesehen, die über Teilwalzenzüge die Teilfarbströme den Farbauftragwalzen
zuführt.
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Der
Begriff „Schablonieren" bezieht sich bekanntlich
auf eine Ungleichmäßigkeit
bei der Einfärbung
einer Druckform auf dem Plattenzylinder. Es ist eine die Druckqualität beeinträchtigende
Fehlerscheinung, bei der sich eine Struktur des Druckbildes in Druckrichtung
versetzt zumindest einmal zusätzlich
auf dem Bedruckstoff abzeichnet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Offsetdruckvorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiter zu entwickeln, dass eine Reduzierung der drucktechnischen
Störungen,
insbesondere des Schabloniereffektes, durch eine verbesserte Einfärbung der
Druckform gewährleistet
und die Druckqualität
verbessert wird.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein
erster Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Axialhub zumindest
einer Farbauftragwalze – gegenüber der
im Stand der Technik genannten Lösung – vergrößert ist.
Eine Vergrößerung des
Axialhubes trägt
zur Reduzierung des Schabloniereffektes bei und verbessert die Einfärbung der
Druckform.
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Als
zweiter Vorteil ist anzuführen,
dass bei Bedarf zumindest eine der Farbauftragwalzen zur benachbarten
Farbreiberwalze synchron axial changierend antreibbar ist. Farbreiberwalze
und die zumindest eine benachbarte Farbauftragwalze weisen in dieser
Ausbildung einen gleichen, d.h. synchronen, Hub auf. Es findet somit
eine ständige
axiale Changierbewegung (ohne Axialschlupf) der zumindest einen
Farbauftragwalze, alternativ mehrerer Farbauftragwalzen, zur Druckform
auf dem Plattenzylinder statt. Weiterhin wird ein willkürlicher
Beginn der axialen Changierbewegung, der auch durch eine ungünstige Walzenbeistellung
bedingt sein kann, spürbar vermieden.
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Ein
dritter Vorteil ist dadurch bedingt, dass der axiale Changierantrieb
an der zumindest einen Farbauftragwalze, bei Bedarf an jeder Farbauftragwalze,
abschaltbar ist und diese Farbauftragwalze in bekannter Weise mittels
Friktion von der vorgeordneten Farbreiberwalze axial changierend
antreibbar ist.
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Der
vierte Vorteil besteht darin, dass durch die Vergrößerung des
Axialhubes und/oder durch den Synchronlauf zwischen Farbauftragwalze
und benachbarter Farbreiberwalze die Einfärbung der Druckform und dadurch
die Druckqualität
verbessert werden. Insbesondere wird der Farbabfall in Umfangsrichtung
des Bedruckstoffes reduziert. Weiterhin ist es vorteilhaft, die
durch den größeren Axialhub (Changierhub)
bedingte Geschwindigkeitserhöhung derart
zu nutzen, dass der axiale Bewegungsablauf der jeweiligen Farbauftragwalze
linear (statt sinusförmig)
erfolgt. In bevorzugter Ausbildung ist der Wendepunkt des Axialhubes
im Bereich eines Kanals des rotierenden Plattenzylinders (Kanaldurchgang)
festgelegt.
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Die
Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
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Dabei
zeigt schematisch:
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1 eine
schematische Darstellung eines Offsetdruckwerkes.
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Ein
erfindungsgemäßes Druckwerk
umfasst einen eine Druckform tragenden Plattenzylinder 1 sowie
einen Gummituchzylinder 2. Dem Plattenzylinder 1 sind
in Umfangsrichtung vier Farbauftragwalzen 8 an- und abstellbar
zugeordnet. Die Farbauftragwalzen 8 sind Bestandteil eines
durch eine Mehrzahl von Farbwalzen, einschließlich Farbreiberwalzen 6, 7, gebildeten
Walzenzuges eines Farbwerkes 3. Mittels des Farbwerkes 3 wird
die Druckform auf dem Plattenzylinder 1 mit einer für den Offsetdruck
(Naß-Offset
oder Trockenoffset) geeigneten Druckfarbe einfärbt. Dazu wird beispielsweise
in bekannter Weise von einem Farbkasten über eine Heberwalze und einen
Walzenzug des Farbwerkes 3 die Druckfarbe auf die Druckform übertragen.
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In
bevorzugter Ausbildung wird ausgehend vom Farbkasten die Farbzuführung von
einem Hauptfarbstrom auf parallele Teilfarbströme aufgeteilt, wobei die Teilfarbströme wieder
vereinigt werden. Hierzu ist im Walzenzug eine Verteilerwalze 9 vorgesehen,
die über
einen ersten und einen zweiten Teilwalzenzug I, II die Teilfarbströme den Farbauftragwalzen 8 zuführt. Die
Verteilerwalze 9 ist in vorzugsweise eine Farbreiberwalze.
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Der
erste Teilwalzenzug I führt
den einen Teilfarbstrom über
die erste Farbreiberwalze 6 den in Drehrichtung des Plattenzylinders 1 ersten
und zweiten Farbauftragwalzen 8 zu. Der zweite Teilwalzenzug
II führt
den anderen Teilfarbstrom mittels Brückenwalze 10 den in
Drehrichtung des Plattenzylinders 1 zweiten und dritten
Farbauftragwalzen 8 und von der dritten Farbauftragwalze 8 mittels
der weiteren Farbreiberwalze 7 der vierten Farbauftragwalze 8 zu.
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Für den Naß-Offsetdruck
ist dem Farbwerk 3 in Drehrichtung des Plattenzylinders 1 ein
Feuchtwerk 4 mit wenigstens einer mit einer Feuchtmittelzuführung in
Wirkverbindung stehenden Feuchtauftragwalze 5 vorgeordnet.
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Die
Farbauftragwalzen 8 sind in Kontakt mit rotativ und axial
changierend antreibbaren, ersten und zweiten Farbreiberwalzen 6, 7.
Die Farbreiberwalzen 6, 7 sind beispielsweise
formschlüssig
mit dem Plattenzylinder 1 getriebetechnisch gekoppelt und
erhalten neben dem Rotationsantrieb zusätzlich einen Changierantrieb.
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Alternativ
kann jede einzelne Farbreiberwalze 6, 7 mit einem
elektrischen Einzelantrieb gekoppelt sein, der rotativ und/oder
axial changierend ausgebildet ist.
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In
einer weiteren Ausbildung kann auch jede Farbreiberwalze 6, 7 einen
gemeinsamen, jedoch vom Plattenzylinder 1 entkoppelten,
elektrischen Einzelantrieb aufweisen.
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Zumindest
eine der Farbauftragwalzen 8 ist mit der benachbarten Farbreiberwalze 6 bzw. 7 synchron
axial changierend antreibbar Der Axialhub der zumindest einen Farbauftragwalze 8 ist
gleich dem Axialhub der zugeordneten Farbreiberwalze 6 bzw. 7.
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In
einer ersten Ausbildung ist der axiale Changierantrieb der zumindest
einen Farbauftragwalze 8 von der benachbarten Farbreiberwalze 6 bzw. 7 mittels
einer ein- bzw. auskuppelbaren Mitnehmervorrichtung, d.h. formschlüssig, synchron
realisierbar.
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In
einer zweiten Ausbildung ist der axiale Changierantrieb der zumindest
einen Farbauftragwalze 8 synchron zur benachbarten Farbreiberwalze 6 bzw. 7 mittels
eines ein- bzw. ausschaltbaren elektrischen Einzelantriebs realisierbar.
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In
einer bevorzugten Ausbildung weist – unabhängig von den beschriebenen
Antriebsausbildungen – der
axiale Changierantrieb der Farbauftragwalzen 8 im Bereich eines
Kanals des rotierend angetriebenen Plattenzylinders 1 (Kanaldurchgang)
seine Umlenkpunkte auf
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Besteht
bei einer Offsetdruckvorrichtung die Gefahr einer drucktechnischen
Störung,
insbesondere der Schablonierneigung, bzw. die Gefahr des Farbab falls
in Umfangsrichtung, so wird zumindest eine der Farbauftragwalzen 8 mittels
der Mitnehmereinrichtung mit der benachbarten Farbreiberwalze 6 bzw. 7 formschlüssig zwecks
synchroner Übertragung
einer axialen Changierbewegung mechanisch gekoppelt (d. h. eingekuppelt).
Bei Bedarf kann die Kopplung getrennt (d. h. ausgekuppelt) werden.
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Alternativ
wird zumindest eine der Farbauftragwalzen 8 mittels des
elektrischen Einzelantriebes mit einer synchronen, axialen Changierbewegung zur
benachbarten Farbreiberwalze 6 bzw. 7 angetrieben
bzw. kann der Einzelantrieb abgeschaltet werden. Der Einzelantrieb
ist bevorzugt mit einer Maschinensteuerung schaltungstechnisch gekoppelt.
Die Zu- bzw. Abschaltung des Einzelantriebes sowie die Größe des Axialhubes
werden bevorzugt sensorisch und mittels der Maschinensteuerung geregelt.
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Dabei
ist im Falle, dass zumindest eine der Farbauftragwalzen 8 mit
der benachbarten Farbreiberwalze 6 bzw. 7 synchron
axial changierend antreibbar ist – unabhängig von der Art der Antriebsausbildung – der Axialhub
der zumindest einen Farbauftragwalze 8 gleich dem Axialhub
der zugeordneten Farbreiberwalze 6 bzw. 7.
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- 1
- Plattenzylinder
- 2
- Gummituchzylinder
- 3
- Farbwerk
- 4
- Feuchtwerk
- 5
- Feuchtauftragwalze
- 6
- Erste
Farbreiberwalze
- 7
- Zweite
Farbreiberwalze
- 8
- Farbauftragwalze
- 9
- Verteilerwalze
- 10
- Brückenwalze
- I
- erster
Teilwalzenzug
- II
- zweiter
Teilwalzenzug