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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Antrieb zum Antreiben eines Druckwerkes mit einem Kurzfarbwerk in einer Verarbeitungsmaschine nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche. Derartige Kurzfarbwerke sind insbesondere in Druck- und/oder Lackiermaschinen, vorzugsweise für die Verarbeitung von Bogenmaterial, einsetzbar.
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Kurzfarbwerke nach dem Anilox-Prinzip sind dadurch charakterisiert, dass diese Farbwalzenanordnungen und eine farbzonenfreie Farbzufuhr, speziell ohne Farbzonenschrauben, aufweisen, die eine gleichmäßige Einfärbung der Druckform garantieren. Dabei wird ein zu verarbeitendes Medium (Farbe, Lack) von bevorzugt niedrigerer Viskosität als bei konventionellen Farbwerken eingesetzt.
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Ein Kurzfarbwerk dieser Art ist aus
DE 44 31 464 A1 bekannt, welches ein Dosiersystem mit einem kurzen Farbwalzenzug aufweist. Das Dosiersystem umfasst eine auch als Aniloxwalze bezeichnete Rasterwalze mit am Umfang angeordneten, näpfchen- oder rillenförmigen, mit Farbe oder Lack auffüllbaren Vertiefungen und dazwischen liegenden Stegen. Weiterhin umfasst das Dosiersystem eine Rakeleinrichtung, speziell eine Kammerrakel, die die Rasterwalze umfangsseitig abrakelt. Die Rasterwalze wirkt mit einer den kurzen Walzenzug bildenden Farbauftragwalze zusammen, die wiederum mit einem Platten-/Formzylinder in Wirkverbindung ist. Der Antrieb erfolgt in einer ersten Ausbildung über einen Zug von Zahnrädern (geschlossener Räderzug) und in einer zweiten Ausbildung kann die Rasterwalze mit einem eigenen, drehzahlregelbaren Antrieb (Einzelantrieb) gekoppelt sein. Dabei ist die Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalze ungleich der Umfangsgeschwindigkeit der Rasterwalze. Der Platten-/Formzylinder ist weiterhin mit einem Gummituchzylinder und der Gummituchzylinder ist mit einem den Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder in Wirkverbindung.
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Aus
EP 1 226 937 A1 ist ein weiterer Antrieb für Kurzfarbwerke mit je einer Rasterwalze (Aniloxfarbwalze) in einer Druckmaschine bekannt, welche nach dem Prinzip ”Gummituchzylinder gegen Gummituchzylinder” (blanket to blanket) arbeitet. In einem ersten Druckwerk wird die Rasterwalze für den Platten-/Formzylinder an der Farbauftragwalze von einem Motor angetrieben. Dabei sind Rasterwalze, Farbauftragwalze und Platten-/Formzylinder über Zahnräder verbunden. Beide Gummituchzylinder werden von einem Motor über Zahnräder angetrieben. In einem dem ersten Druckwerk zugeordneten zweiten Druckwerk treibt ein weiterer Motor die Farbauftragwalze an auf deren Achse ein fixiertes Zahnrad ein Zahnrad des Platten-/Formzylinders und ein Zahnrad der Rasterwalze antreibt. In einer weiteren Ausbildung ist ein geschlossener Räderzug beschrieben, bei dem das Zahnrad jeder Farbauftragwalze mit einem Motor gekoppelt ist und die Zahnräder der Platten-/Formzylinder sind in axialer Richtung bewegbar, so dass dieses wahlweise mit dem benachbarten Zahnrad des Gummituchzylinders gekoppelt werden kann.
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Aus
DE 1 233 415 B ist eine Druckvorrichtung für Bahnmaterial bekannt, welche einen das Bahnmaterial führenden Gegendruckzylinder, einen mit dem Gegendruckzylinder in Kontakt bringbaren Formzylinder, eine mit dem Formzylinder in Wirkverbindung stehende Farbauftragwalze sowie eine mit der Farbauftragwalze in Wirkverbindung stehende Tauchwalze, welche in einer Farbwanne angeordnet ist, umfasst. Im Druckbetrieb werden Gegendruckzylinder, Formzylinder, Farbauftragwalze und Tauchwalze mittels eines Zahnradgetriebes angetrieben, wobei auf den Gegendruckzylinder ein Eintrieb eingespeist wird. Soll der Formzylinder vom weiterhin angetriebenen Gegendruckzylinder abgedrückt werden, so wird mittels einer Kupplung am Gegendruckzylinder der Räderzug aufgetrennt und der Formzylinder antriebsseitig stillgesetzt. Um zu verhindern, dass die Farbe eintrocknet werden die Tauchwalze sowie die Farbauftragwalze mittels eines Getriebemotors angetrieben. Hierzu wird eine an der Farbauftragwalze angeordnete Kupplung in den vom Gegendruckzylinder getrennten Räderzug geschaltet und ein Eintrieb auf die Tauchwalze und Farbauftragwalze eingespeist. An der Farbauftragwalze ist weiterhin ein Freilauf angeordnet, so dass auf den stillgesetzten Formzylinder kein Antriebsmoment übertragbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Antrieb der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die Rüstzeiten, speziell beim Wechsel der Druckplatten, beim Reinigen des Druckwerkes oder Farbe/Lack-Einlauf, an einer Verarbeitungsmaschine spürbar reduziert sind.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 bis 4. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein erster Vorteil der Erfindung ist darin begründet, dass durch einen universeller gestalteten Antrieb für ein Kurzfarbwerk eine deutliche Rüstzeitverkürzung bei Arbeitsabläufen, insbesondere beim Reinigen, Plattenwechsel und Einfärben des Kurzfarbwerks, realisierbar ist.
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Als zweiter Vorteil ist anzuführen, dass durch den verbesserten Antrieb innerhalb eines Druckwerkes unterschiedliche Drehzahlen für bestimmte Baugruppen im Rüstbetrieb, beispielsweise bei Reinigungsbetrieb, Plattenwechsel, Einfärben des Kurzfarbwerkes sowie im Druckbetrieb, beispielsweise bei unterschiedlichen Um, fangsgeschwindigkeiten, realisierbar sind.
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Als dritter Vorteil kann genannt werden, dass eine antreibbare, vorzugsweise kompressible Farbauftragwalze einen – bezogen auf einen Platten-/Formzylinder gleichen oder größeren Außendurchmesser aufweist, um insbesondere die Druck-/Lackierqualität beeinträchtigende Schabloniererscheinungen zu vermeiden. In vorteilhafter Weise weist unter diesem Aspekt die antreibbare Rasterwalze einenbezogen auf einen Platten-/Formzylinder – kleineren oder gleichen Außendurchmesser auf. Mittels einer einzelmotorischen, d. h. drehzahlregelbaren, antreibbaren Rasterwalze lässt sich u. a. die notwendige Farbmenge an den jeweiligen Druckauftrag anpassen.
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Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine kinematische Struktur eines Antriebes für ein Kurzfarbwerk gemäß 2,
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2 das Kurzfarbwerk in einem Druckwerk mit Antrieb gem. 2,
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3 eine kinematische Struktur eines Antriebes für ein Kurzfarbwerk gemäß 4,
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4 das Kurzfarbwerk in einem Druckwerk mit Antrieb gem. 3,
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5 eine Weiterbildung von 3,
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6 eine Weiterbildung von 4.
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Ein Druckwerk mit einem Kurzfarbwerk für eine Verarbeitungsmaschine, beispielsweise eine Bogendruckmaschine, umfasst einen den Bedruckstoff in Förderrichtung 3 führenden Druckzylinder 4, einen mit dem Druckzylinder 4 im Bereich eines Druckspaltes 11 in Wirkverbindung stehenden, an-/abstellbaren Gummituchzylinder 2 sowie einen mit dem Gummituchzylinder 2 in Wirkverbindung stehenden Platten-/Formzylinder 1. Im vorliegenden Beispiel weisen Druckzylinder 4, Gummituchzylinder 2 und Platten-/Formzylinder 1 Zylinderkanäle 12 zur Aufnahme von Greifersystemen bzw. Spanneinrichtungen auf. Dem Platten-/Formzylinder 1 ist bei Bedarf ein Feuchtwerk 13, beispielsweise als Walzenwerk mit wenigstens einer Feuchtauftragwalze oder als zonal steuerbares Sprühfeuchtwerk, zugeordnet.
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In Farbflussrichtung ist dem Platten-/Formzylinder 1 unmittelbar eine Farbauftragwalze 5 an-/abstellbar vorgeordnet und der Farbauftragwalze 5 wiederum ist eine Rasterwalze 6 mit näpfchenartigen (Zellen) oder rillenartigen (Haschuren) Vertiefungen an der Walzenoberfläche vorgeordnet, welche mit einer Rakeleinrichtung 7 mit angeschlossener Farbversorgung 8 in Wirkverbindung ist. Die Rakeleinrichtung 7 ist vorzugsweise an der in Förderrichtung 3 den Bedruckstoff abfördernden Seite angeordnet. Alternativ kann eine zur Rasterwalze 6 vertikale Anordnung der Rakeleinrichtung 7' realisiert sein. Bei Bedarf kann zwischen der Farbauftragwalze 5 und der Rasterwalze 6 eine vorzugsweise in den Antriebszug eingebundene Übertragwalze angeordnet sein.
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Die Farbauftragwalze 5 weist bevorzugt wenigstens eine auf dem Walzenkern konzentrisch angeordnete, kompressible Schicht aus einem zelligen Schaumstoffmaterial auf. Auf wenigstens der einen kompressiblen Schicht ist eine das zu verarbeitende Medium führende, elastische Deckschicht aus einem Elastomer (vorzugsweise Gummi) konzentrisch haftfest angeordnet. Dabei weist die Deckschicht der Farbauftragwalze 5 bzw. die Farbauftragwalze 5 einen – mit Bezug zum Außendurchmesser des Platten-/Formzylinders 1 – zumindest gleichen Außendurchmesser auf. In einer weiteren Ausbildung kann die Deckschicht der Farbauftragwalze 5 (bzw. die Farbauftragwalze 5) einen – mit Bezug zum Platten-/Formzylinder 1 – größeren Außendurchmesser aufweisen. Die Rasterwalze 6 weist bevorzugt – mit Bezug zum Platten-/Formzylinder 1 – einen kleineren oder einen gleichen Außendurchmesser auf. Der Farbauftragwalze 5 ist eine Reinigungsvorrichtung 20 zugeordnet. Die Reinigungsvorrichtung 20 kann in an sich bekannter Weise als eine Sprüheinrichtung für Reinigungsfluid mit Rakel und Auffangwanne oder als eine an-/abstellbare Bürsten- oder Tuchwaschvorrichtung ausgebildet sein.
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Gemäß der 1 bis 6 ist die Rasterwalze 6 jeweils mit einem eigenmotorisch antreibbaren, ersten Einzelantrieb 9 verbunden. Der Einzelantrieb 9 ist schaltungstechnisch mit einer Maschinensteuerung 10 gekoppelt.
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Gemäß der 1 und 2 ist der Einzelantrieb 9 mit einem Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6 gekoppelt und das Antriebsrad 6' ist mit einem ersten Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 in Eingriff gekoppelt. Das Antriebsrad 5' ist mit einem ersten Antriebsrad 1' des Platten-/Formzylinders 1 in Eingriff gekoppelt. Zwischen dem ersten Antriebsrad 1' in der ersten Radebene und einem in einer zweiten Radebene frei drehbar angeordneten zweiten Antriebsrad 1'' des Platten-/Formzylinders 1 ist eine fremd geschaltete, erste Schaltkupplung 17 angeordnet. Das zweite Antriebsrad 1'' ist mit einem Antriebsrad 2' des Gummituchzylinders 2 in Eingriff gekoppelt und ist weiterhin mit einem vorgeordneten Antriebsrad 4' des Druckzylinders 4 in Eingriff gekoppelt. Auf das Antriebsrad 4' des Druckzylinders 4 ist mittels Hauptantrieb ein Eintrieb 19 einspeisbar.
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Gemäß der 3 und 4 und in Weiterbildung gemäß 5, 6 ist der Platten-/Formzylinder 1 mit einem eigenmotorisch antreibbaren, zweiten Einzelantrieb 14 verbunden. Auch der Einzelantrieb 14 ist schaltungstechnisch mit der Maschinensteuerung 10 gekoppelt.
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Zur bevorzugt synchronen Steuerung des Einzelantriebes 14 am Platten-/Formzylinders 1 zum benachbarten, schwenkbar gelagerten und von einem Hauptantrieb (mit Räderzug) antreibbaren Gummituchzylinder 2 weisen beide Zylinder 1, 2 je einen Drehwinkelgeber 15, 16 auf, welche jeweils schaltungstechnisch mit der Maschinensteuerung 10 gekoppelt sind. Der erste Drehwinkelgeber 15 ist dabei am Platten-/Formzylinder 1 und der zweite Drehwinkelgeber 16 ist am Gummituchzylinder 2 angeordnet. Dabei liefert der Drehwinkelgeber 16 die Drehwinkel-Sollwerte für die Steuerung des am Platten-/Formzylinder 1 angeordneten Einzelantriebes 16. Der Einzelantrieb weist einen lösbar endseitig an dem Platten-/Formzylinder 1 angeordneten Rotor und einen dazu konzentrisch angeordneten, am Seitengestell lösbar fixierten Stator auf.
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Der Einzelantrieb 9 ist mit einem Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6 gekoppelt und das Antriebsrad 6' ist mit einem ersten Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 in Eingriff gekoppelt. Zwischen dem in einer ersten Radebene angeordneten ersten Antriebsrad 5' und einem in einer zweiten Radebene angeordneten zweiten Antriebsrad 5'' der Farbauftragwalze 5 ist eine fremd geschaltete, zweite Schaltkupplung 18 angeordnet. Das zweite Antriebsrad 5'' ist mit einem ersten Antriebsrad 1' des mit einem Einzelantrieb 14 gekoppelten Platten-/Formzylinders 1 in Eingriff gekoppelt und zwischen dem ersten Antriebsrad 1' und einem in einer dritten Radebene frei drehbar angeordneten zweiten Antriebsrad 1'' des Platten-/Formzylinders 1 ist eine fremd geschaltete, erste Schaltkupplung 17 angeordnet. Das zweite Antriebsrad 1'' ist mit einem Antriebsrad 2' des Gummituchzylinders 2 in Eingriff gekoppelt und ist mit einem vorgeordneten Antriebsrad 4' des Druckzylinders 4 in Eingriff gekoppelt. Auf das Antriebsrad 4' des Druckzylinders 4 ist mittels Hauptantrieb ein Eintrieb 19 einspeisbar.
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Zwecks Betätigung der Schaltkupplungen 17, 18 sind die zumindest in eine Richtung schaltenden Betätigungseinrichtungen jeweils schaltungstechnisch mit der Maschinensteuerung 10 gekoppelt.
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Das Arbeitsverfahren zum Antreiben eines Druckwerks mit einem Kurzfarbwerk in einer Verarbeitungsmaschine mit einer Rasterwalze und einer zugeordneten Rakeleinrichtung und einer der Rasterwalze nachgeordneten Farbauftragwalze, welcher in Farbflussrichtung ein Platten-/Formzylinder nachgeordnet ist, der Platten-/Formzylinder mit einem Gummituchzylinder und der Gummituchzylinder mit einem den Bedruckstoff führenden Druckzylinder in Wirkverbindung ist, wobei die Rasterwalze mit einem Einzelantrieb angetrieben wird, ist in erster Ausbildung wie folgt:
Im Druck-/Lackierbetrieb wird vom Hauptantrieb ein Eintrieb 19 auf ein Antriebsrad 4' des Druckzylinders 4 und ein Antriebsrad 2' des Gummituchzylinders 2 und ein zweites und erstes Antriebsrad 1'', 1' des Platten-/Formzylinders 1 sowie ein Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 und ein Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6 eingespeist. Dabei ist der Einzelantrieb 9 der Rasterwalze 6 inaktiv.
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Im Rüstbetrieb wird die Antriebsverbindung zum Hauptantrieb zwischen ersten Antriebsrad 1' und zweiten Antriebsrad 1'' des Platten-/Formzylinders 1 getrennt, der Einzelantrieb 9 der Rasterwalze 6 wird aktiviert und mittels Einzelantrieb 9 wird ein Antriebsmoment auf das Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6 und das Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 und das erste Antriebsrad 1' des Platten-/Formzylinders 1 eingebracht.
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Das Arbeitsverfahren zum Antreiben eines Druckwerks mit einem Kurzfarbwerk in einer Verarbeitungsmaschine mit einer Rasterwalze und einer zugeordneten Rakeleinrichtung und einer der Rasterwalze nachgeordneten Farbauftragwalze, welcher in Farbflussrichtung ein Platten-/Formzylinder nachgeordnet ist, der Platten-/Formzylinder mit einem Gummituchzylinder und der Gummituchzylinder mit einem den Bedruckstoff führenden Druckzylinder in Wirkverbindung ist, wobei die Rasterwalze mit einem Einzelantrieb angetrieben wird, ist in zweiter Ausbildung wie folgt:
Es wird vom Hauptantrieb ein Eintrieb 19 auf ein Antriebsrad 4' des Druckzylinders 4 und ein Antriebsrad 2' des Gummituchzylinders 2 eingespeist, und
entweder von einem am Platten-/Formzylinder 1 angeordneten Einzelantrieb 14 ein Antriebsmoment auf ein erstes Antriebsrad 1' des Platten-/Formzylinders 1 sowie ein zweites und erstes Antriebsrad 5'', 5' der Farbauftragwalze 5 und ein Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6 eingebracht, wobei der Einzelantrieb 9 der Rasterwalze 6 inaktiv ist,
oder
die Antriebsverbindung zwischen zweiten und ersten Antriebsrad 5'', 5' der Farbauftragwalze 5 wird getrennt und von dem Einzelantrieb 14 wird ein Antriebsmoment auf das erste Antriebsrad 1' des Platten-/Formzylinders 1 und von dem aktivierten Einzelantrieb 9 ein Antriebsmoment auf das Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6 und das erste Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 eingebracht.
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Mit diesen Arbeitsweisen sind der Druck-/Lackierbetrieb oder der Rüstbetrieb durchführbar. Beispielsweise kann beim Plattenwechsel ausschließlich der Platten-/Formzylinder 1 mittels Einzelantrieb 14 angetrieben werden. Gleichzeitig oder separat kann mittels des Einzelantriebes 9 das Kurzfarbwerk zum Reinigen (bei angestellter Reinigungsvorrichtung 20) angetrieben werden. Alternativ kann der Platten-/Formzylinder 1 und das Kurzfarbwerk ausschließlich mittels Einzelantrieb 14 angetrieben werden. Beispielsweise kann dabei ein Plattenwechsel durchgeführt werden und bei Bedarf kann ein Farb-/Lackeinlauf erfolgen.
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Die Wirkungsweise ist wie folgt:
Gemäß der 1 und 2 werden im Druck-/Lackierbetrieb der Druckzylinder 4 sowie der Gummituchzylinder 2 über die Antriebsräder 4' und 2' mittels Hauptantrieb (Eintrieb 19) angetrieben. Das ansonsten am Platten-/Formzylinder 1 angeordnete, frei drehbare zweite Antriebsrad 1'' ist durch eine Betätigung der ersten Schaltkupplung 17 mit dem Platten-/Formzylinder 1 gekoppelt, so dass mittels Eintrieb 19 auch der Platten-/Formzylinder 1 antreibbar ist. Weiterhin wird von dem am Platten-/Formzylinder 1 angeordneten ersten Antriebsrad 1' der Antrieb auf das erste Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 übertragen und von diesem erfolgt der Abtrieb auf das Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6.
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Der Einzelantrieb 9 ist hierzu durch ein Signal der Maschinensteuerung 10 stillgesetzt, d. h. es wird kein Moment auf die Rasterwalze 6 eingebracht. Alternativ ist ein Freilauf (Richtungsgeschaltete Kupplung) an der Rasterwalze 6 vorgesehen, der das Antriebsrad 6' zum vorgeordneten ersten Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 für den Hauptantrieb (Eintrieb 19) frei gibt (Freilaufzustand).
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Im Rüstbetrieb, speziell beim Wechsel der Druckplatten, beim Reinigen des Druckwerkes oder beim Farbe/Lack-Einlauf, ist durch Betätigung der ersten Schaltkupplung 17 der Platten-/Formzylinder 1 vom Hauptantrieb (Eintrieb 19) getrennt, so dass das zweite Antriebsrad 1'' am Platten-/Formzylinder 1 frei drehend gelagert ist. Dabei kann der Hauptantrieb (Eintrieb 19) den Räderzug (04', 2') der Druckzylinder 4 und Gummituchzylinder 2, beispielsweise zum Reinigen von Gummituchzylinder 2 und/oder Druckzylinder 4, weiter antreiben oder kann stillgesetzt sein.
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Durch ein Signal der Maschinensteuerung 10 wird der Einzelantrieb 9 aktiviert und treibt über das Antriebsrad 6', das erste Antriebsrad 5' und das erste Antriebsrad 1' das Kurzfarbwerk (Rasterwalze 6, Farbauftragwalze 5) sowie den Platten-/Formzylinder 1 an. Hierbei kann die Reinigungsvorrichtung 20 die Farbauftragwalze 5 reinigen und/oder ein Wechsel der Druckplatten am Platten-/Formzylinder 1 erfolgen. Alternativ kann der Farbe/Lack-Einlauf an Rasterwalze 6 und Farbauftragwalze 5 erfolgen.
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Gemäß der 3 und 4 werden im Druck-/Lackierbetrieb der Druckzylinder 4 sowie der Gummituchzylinder 2 über die Antriebsräder 4' und 2' mittels Hauptantrieb (Eintrieb 19) angetrieben. Der Platten-/Formzylinder 1 wird von dem mechanisch vom Hauptantrieb entkoppelten Einzelantrieb 14 in von der Maschinensteuerung 10 vorgebbarer Weise gegenüber dem Gummituchzylinder 2 und dem Druckzylinder 4 eigenmotorisch angetrieben. Hierzu speist der Einzelantrieb 14 auf das mit dem zweiten Antriebsrad 5'' der Farbauftragwalze 5 gekoppelte erste Antriebsrad 1' am Platten-/Formzylinder 1 ein Moment ein. Das ansonsten an der Farbauftragwalze 5 frei drehbar gelagerte zweite Antriebsrad 5'' ist durch eine Betätigung der zweiten Schaltkupplung 18 mit der Farbauftragwalze 5 gekoppelt, so dass mittels Einzelantrieb 14 auch die Farbauftragwalze 5 antreibbar ist. Weiterhin erfolgt von dem an der Farbauftragwalze 5 angeordneten ersten Antriebsrad 5' der Abtrieb auf das Antriebsrad 6' der Rasterwalze 6.
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Der Einzelantrieb 9 ist hierzu durch ein Signal der Maschinensteuerung 10 stillgesetzt, d. h. es wird kein Moment auf die Rasterwalze 6 eingebracht. Alternativ ist ein Freilauf (Richtungsgeschaltete Kupplung) an der Rasterwalze 6 vorgesehen, der das Antriebsrad 6' zum vorgeordneten ersten Antriebsrad 5' der Farbauftragwalze 5 für den Hauptantrieb (Eintrieb 19) frei gibt (Freilaufzustand).
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Im Rüstbetrieb, speziell beim Wechsel der Druckplatten, beim Reinigen des Druckwerkes oder beim Farbe/Lack-Einlauf, kann der Hauptantrieb (Eintrieb 19) den Räderzug (4', 2') der Druckzylinder 4 und Gummituchzylinder 2, beispielsweise zum Reinigen von Gummituchzylinder 2 und/oder Druckzylinder 4, weiter antreiben oder kann stillgesetzt sein.
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Mittels des Einzelantriebes 14 wird der Platten-/Formzylinder 1 – unabhängig vom Hauptantrieb – beispielsweise zum Wechseln der Druckplatten angetrieben. Hierbei kann in einer ersten Ausbildung das zweite Antriebsrad 5'' mittels der zweiten Schaltkupplung 18 mit der Farbauftragwalze 5 gekoppelt sein. Mittels der Reinigungsvorrichtung 20 kann dabei die Farbauftragwalze 5 gereinigt werden. In einer zweiten Ausbildung kann durch Betätigung der zweiten Schaltkupplung 18 das zweite Antriebsrad 5'' vom Einzelantrieb 14 getrennt sein, so dass das zweite Antriebsrad 5'' an der Farbauftragwalze 5 frei drehend gelagert ist. Durch ein Signal der Maschinensteuerung 10 wird der Einzelantrieb 9 aktiviert und treibt über das Antriebsrad 6' und das erste Antriebsrad 5' das Kurzfarbwerk (Rasterwalze 6, Farbauftragwalze 5) an. Hierbei kann die Reinigungsvorrichtung 20 die Farbauftragwalze 5 reinigen. Alternativ kann der Farbe/Lack-Einlauf an Rasterwalze 6 und Farbauftragwalze 5 erfolgen.
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In der Weiterbildung gemäß 5 und 6 ist am Platten-/Formzylinder 1 zusätzlich das frei drehbar gelagerte Antriebsrad 1'' angeordnet und zwischen den beiden Antriebsrädern 1', 1'' die erste Schaltkupplung 17 angeordnet. Das Antriebsprinzip entspricht dem gemäß der 3 und 4. Lediglich bei Vorlage eines sicherheitsrelevanten Ereignisses kann die erste Schaltkupplung 17 betätigt werden, so dass zumindest der Platten-/Formzylinder 1 bei Momentenlos geschaltetem Einzelantrieb 14 mittels des zweiten Antriebsrades 1'' in den Räderzug (Antriebsrad 4', Antriebsrad 2') des Hauptantriebes integriert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Platten-/Formzylinder
- 1'
- erstes Antriebsrad (des Platten-/Formzylinders)
- 1''
- zweites Antriebsrad (des Platten-/Formzylinders)
- 2
- Gummituchzylinder
- 2'
- Antriebsrad (des Gummituchzylinders)
- 3
- Förderrichtung
- 4
- Druckzylinder
- 4'
- Antriebsrad (des Druckzylinders)
- 5
- Farbauftragwalze
- 5'
- erstes Antriebsrad (der Farbauftragwalze)
- 5''
- zweites Antriebsrad (der Farbauftragwalze)
- 6
- Rasterwalze
- 6'
- Antriebsrad (der Rasterwalze)
- 7
- Rakeleinrichtung
- 8
- Farbversorgung
- 9
- Einzelantrieb (Rasterwalze)
- 10
- Maschinensteuerung
- 11
- Druckspalt
- 12
- Zylinderkanal
- 13
- Feuchtwerk
- 14
- Einzelantrieb (Platten-/Formzylinder)
- 15
- erster Drehwinkelgeber
- 16
- zweiter Drehwinkelgeber
- 17
- erste Schaltkupplung
- 18
- zweite Schaltkupplung
- 19
- Eintrieb
- 20
- Reinigungsvorrichtung