B e s c h r e i b u n g
Dichtung
Die Erfindung betrifft eine Dichtung.
Aus dem Stand der Technik ist es beispielsweise bekannt, eine Dichtung gegen ein Herausdrücken aus einem Gehäuse dadurch zu sichern, dass ein in eine Gehäusenut einsetzbarer Sprengring verwendet wird.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es dabei, eine verbesserte gegen ein Herausdrücken aus einem Gehäuse gesicherte Dichtung zu schaffen.
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Gemäß Anspruch 1 beinhaltet eine Dichtung folgende Merkmale:
- Ein wenigstens in einem axialen Abschnitt ringartig ausgebildetes Versteifungs- element,
- an einem axialen Ende umfasst das Versteifungselement wenigstens einen axial vorstehenden Fortsatz, der außenmantelseitig derart mit einer Ausbauchung ausgebildet sind, dass er in einer Höhlung mit einer entsprechend ausgebildeten Ein- bauchung zum schnapphakenartigen Eingreifen vorgesehen ist, und
- ein mit dem Versteifungselement verbundenes Dichtelement zum abdichtenden Anliegen an einem gegenüber der Höhlung dreh- und/oder längsbeweglichen Teil.
Dadurch, dass die Sicherungsfunktion gegen ein Herausdrücken sozusagen in das Versteifungselement der Dichtung integriert ist, kann gegenüber dem eingangs beschriebenen Stand der Technik mit Vorteil auf ein separates Element zur Sicherung gegen ein Herausdrücken verzichtet werden. Außerdem vereinfacht sich dadurch mit Vorteil auch die Montage der Dichtung. Bei korrektem Einbau ist die erfindungsgemäße Dichtung dabei mit Vorteil sozusagen selbstsichernd.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Figur 1 die Schnittflächen eines Längsschnitts durch den oberen Bereich einer Dichtungsanordnung und
Figur 2 im perspektivischer Ansicht die Hauptdichtung der Dichtungsanordnung der Figur 1.
Die Figur 1 zeigt als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung die Schnittflächen eines Längsschnitts durch eine obere Hälfte einer Dichtungsanordnung, umfassend eine ringartige Hauptdichtung 5, die in der Figur 2 nochmals in perspektivischer Ansicht dargestellt ist. Dabei umfasst die Dichtungsanordnung einen Teil eines
Gehäuses 1, bei dem es sich beispielsweise um ein Pumpengehäuse oder einen Teil einer Motorradgabel handelt, wobei im Fall des Pumpengehäuses die Hauptdichtung 5 zwischen dem Gehäuse 1 und einer sich zum Drehen vorgesehenen Welle 4 abdichten soll, wohingegen im Falle der Motorradgabel die Hauptdichtung 5 zwi- sehen dem Gehäuse 1 und einer sich translatorisch bewegenden Stange 4 abdichten
soll, wobei die Welle 4 bzw. die Stange 4 durch die gestrichelte Linie angedeutet sind. Auf jedem Fall ist aber die Hauptdichtung 5 der Dichtungsanordnung aufgrund eines erhöhten Drucks auf der linken Seite der Hauptdichtung 5 gegen ein Herausdrücken nach rechts zu sichern. Im Falle der Motorradgabel können dabei Überdrücke von 2 bis 4 bar auftreten, in Extremanwendungen sogar bis 20 bar.
Um besagtes Herausdrücken zu verhindern ist auf der einen Seite die Höhlung des Gehäuses 1 mit einer radial umlaufenden Nut 2 ausgebildet und die Hauptdichtung 5 mit entsprechenden Mitteln ausgebildet, die schnapphakenartig in besagte Nut 2 zum Eingriff vorgesehen sind. Die Hauptdichtung 5 umfasst dabei ein Dichtelement 10 aus Elastomermaterial mit zwei zueinander schräg angeordneten Dichtlippen 11 und 12, wobei jede der Dichtlippen 11 und 12 für eine erhöhte Anpresskraft rückseitig jeweils mit einer Ringspiralfeder 18 und 19 versehen ist.
Weiterhin umfasst die Hauptdichtung 5 ein Versteifungselement 20 aus glasfaserverstärktem Kunststoff an welches das Dichtungselement 10, beispielsweise mit oder ohne Haftvermittler, anvulkanisiert ist. Am rechten axialen Ende ist dabei das Versteifungselement 20 mit axial vorstehenden sektor- bzw. fahnenartigen Fortsätzen 21 und 22 ausgebildet. Dabei ist in Umfangsrichtung verteilt ein erster Typ von Fortsätzen 21 ausgebildet, die außenmantelseitig schnapphakenartig mit einer Ausbauchung ausgebildet sind, so dass sie entsprechend in die umlaufende Nut 2 des Gehäuses 1 einschnappbar sind, so dass damit die Hauptdichtung 5 gegen besagtes Herausdrücken gesichert ist.
Die schnapphakenartig ausgebildeten Fortsätze 21 sind weiterhin an ihrer freien, also der rechten Stirnseite im Übergangsbereich von der Stirnseite hin zum Außenmantel mit einer Art Absatz so ausgebildet, dass es auch bei eingeschnappter Hauptdichtung 5 möglich ist, ein Werkzeug in den Absatz, beispielsweise einen Schraubenzieher einzuführen, um damit den ersten Typ von Fortsätzen 21 nach radial innen abzubrechen oder wenigstens nach radial innen hin zu biegen, um mit Vortei-
Ie ohne eine Beschädigung oder gar Zerstörung des Gehäuses 1 die Hauptdichtung 5 wieder aus dem Gehäuse 1 entfernen zu können.
Zwischen diesem ersten Typ von Fortsätzen 21 ist dabei ein zweiter Typ von Fort- Sätzen 22 angeordnet, der sich gegenüber dem ersten Typ dadurch unterscheidet, dass er außenmantelseitig frei von einer Ausbauchung ausgebildet ist. Der zweite Typ von Fortsätzen 22 ist dabei in seinem axial linken Bereich nach radial innen hin dicker ausgebildet als der erste Typ von Fortsätzen 21, so dass beispielsweise ein Außenmantel eines Werkzeugs zum Einsetzen und/oder Herausnehmen der Haupt- dichtung 5, anliegend an besagte verdickte Bereiche verwendet werden kann, so dass die schnapphakenartig ausgebildeten Fortsätze 21 weiterhin nach radial innen bewegbar bleiben. Dieses Werkzeug kann dann des weiteren derart ausgebildet sein, dass dessen Stirnseite zum Anliegen an der ggf. mit Material des Dichtelements 10 überzogenen Stirnseite desjenigen lochscheibenartigen Bereichs des Versteifungs- elements 20 vorgesehen ist, der sich radial nach innen zwischen die Fußpunkte der beiden Dichtlippen 11 und 12 erstreckt.
In einer anderen Ausführungsform kann ein Werkzeug zum Montieren der Hauptdichtung 5 auch an der freien Stirnseite der Fortsätze 22 angreifen. Damit sich dabei die Fortsätze 21 weiterhin radial ungehindert biegen können, sind die Fortsätze 22 nach axial rechts etwas länger ausgebildet als die Fortsätze 21, so dass das Werkzeug nur an den Stirnseiten der Fortsätze 22 und nicht an den Stirnseiten der Fortsätze 21 anliegt.
Weiterhin kann durch eine besondere Gestaltung eines der Werkzeuge erreicht werden, dass beim Einbau der Hauptdichtung 5 das Werkzeug erst nach korrektem Einrasten des ersten Typs von Fortsätzen 21 entnehmbar ist. Für ein gutes Einfedern der schnapphakenartigen Fortsätze 21 , beispielsweise beim Einbau der Hauptdichtung 5, sind die Fortsätze 21 und 22 in Umfangsrichtung zueinander jeweils mit einem freibleibenden Zwischenraum ausgebildet.
Weiterhin umfasst die Dichtungsanordnung noch eine Nebendichtung 30, die ein ein Versteifungsteil 35 umgebendes Dichtteil 32 umfasst. Die Nebendichtung 30 ist dabei eine Schutz- bzw. Staublippe 33 ausbildend gestaltet und weist einen An- schlag zum Anliegen an einer Stirnseite des Gehäuses 1 auf. Weiterhin ist die Nebendichtung 30 axial derart ausgedehnt gestaltet, dass sie denjenigen Bereich der Hauptabdichtung 5, mit dem die Hauptabdichtung 5 im Gehäuse 1 eingeschnappt ist, sozusagen formschlüssig untergreift. Dabei ist die Dichtungsanordnung derart gestaltet, dass die Nebendichtung 30 erst nach einer korrekten Montage der Haupt- dichtung 5 möglich ist. Durch das Untergreifen wird dabei ein radiales Fixieren der schnapphakenartigen Fortsätze 21 erreicht, womit ein unbeabsichtigtes Lösen der Hauptdichtung 5 mit Vorteil verhindert ist, ein radial nach innen hin gerichtetes Knicken der schnapphakenartigen Fortsätze 21 ist damit ausgeschlossen.
In einer anderen Ausführungsform, bei der insbesondere ein Montagewerkzeug an der Stirnseite des lochscheibenartigen Bereichs des Versteifungselements 20, der sich radial nach innen zwischen die Fußpunkte der beiden Dichtlippen 11 und 12 erstreckt, angreifen kann, kann auf die Fortsätze 22 auch verzichtet werden.