Verfahren zum Einfärben und/oder Bedrucken von Haftverschlußteilen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einfärben und/oder Bedrucken von Haftverschlußteilen mit einer Vielzahl von mit einem Träger verbundenen Verhakungsmitteln, überwiegend bestehend aus einem Kunststoffmaterial, wobei ein Farbmedium mittels einer Auftrageinrichtung auf die Oberfläche des Haftverschlußteils oder dessen Teile aufgebracht wird.
Dahingehende, meist bandartige Haftverschlußteile sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen auf dem Markt frei erhältlich. Die bekannten Haftverschlüsse bestehen regelmäßig aus zwei Teilen in Form von männlichen oder weiblichen Eingreifteilen, wobei die männlichen Eingreifteile aus einem haken- oder pilzförmigen Verschlußmaterial als Verhakungsmittel gebildet sind, an denen sich weibliche Eingreifteile in Form eines Haken- oder Flauschmaterials festlegen lassen, sofern die beiden Eingreifteile unter Bildung des eigentlichen Haftverschlusses miteinander verbunden werden. Die dahingehenden Verhakungsmittel lassen sich immer wieder voneinander lösen und miteinander verbinden und Hauptanwendungsgebiete für dahingehende Haftverschlüsse finden sich regelmäßig in der Bekleidungsindustrie; sind aber auch Gegenstand technischer Anwendungen, bei-
spielsweise als Befestigungsmittel für Wand- oder Paneelen-Verkleidungen bei Fahrzeugen und dergleichen mehr.
Die genannten bandartigen Haftverschlüsse lassen sich durch übliche Formgebungsverfahren einstückig aus Kunststoffmaterial erhalten; es besteht aber auch die Möglichkeit, zumindest Teile dahingehender Haftverschlüsse durch Weben und/oder Stricken aus einem Kunststoff-Fasermaterial zu erhalten. Das zum Einsatz gebrachte Kunststoffmaterial ist regelmäßig farblos oder weist einen noch vom Extrusionsverfahren herstammenden eingefärb- ten Grundfarbton auf, was es regelmäßig schwierig macht, die fertigen Haftverschluß-Produkte an farbliche Gegebenheiten anzupassen, wie sie sich beispielsweise aus den Stoffarben in der Bekleidungs- und Textilindustrie ergeben. Insbesondere, wenn nur kleine Mengen an Haftverschlüssen einer gewissen Farbe benötigt werden, bereitet es herstellerseitig Schwie- rigkeiten, den Gesamt-Produktionsprozeß für eine dahingehend kleine
Charge mit einer vorgebbaren Farbe des Kunststoffmaterials bereitzustellen.
Um dem zu begegnen, ist in der EP 1 502 988 AI bereits vorgeschlagen worden, Haftverschlußteile, die überwiegend aus Kunststoffmaterial beste- hen, mittels Farbauftragdüsen einzufärben und/oder zu bedrucken, wobei der Ausstoß an lösemittelhaltiger Farbe von einem Piezokristall angesteuert wird. Dergestalt lassen sich sehr kleine Farbvolumina, die im Piktoliter- Bereich liegen, tröpfchenweise mit einer sehr schnellen Auftragsfrequenz auf das jeweilige Eingreifteil des Haftbandverschlusses aufbringen. Ausge- hend von einem farblosen, vorzugsweise durchsichtigen Grundstoffmaterial oder einem solchen mit einer Grundeinfärbung lassen sich so im weitgezogenen Rahmen farbliche Gestaltungsaufgaben lösen. In Abhängigkeit der gewählten Farbe können dergestalt auch kleine Mengen an Eingreifteilen farblich und gestalterisch behandelt werden. Femer besteht auch die Mög- lichkeit, mit der jeweiligen Farbauftragdüse ein bestimmtes farbliches Gestaltungsmuster auf dem Eingreifteil zu realisieren, so dass dergestalt auch
Schriftzeichen in Form von Ziffern- oder Buchstabenfolgen aufbringbar sind. Insbesondere ist es mit der bekannten Verfahrenslösung möglich, kleine Herstell mengen an Verschlußmaterial einzufärben oder zu bedrucken, ohne dass der sonstige Herstellprozeß für die Eingreifteile, also für die Verha- kungsmittel behindert wäre.
Als aufzubringende Farben werden bei der bekannten Lösung Tinten, insbesondere Reaktiv-Tinten, Acid-Tinten oder Dispersions-Tinten eingesetzt. Die dahingehenden Tinten sind lösemittelhaltig, so dass diese gerade bei einer Kennzeichnung von Haftverschlußteilen, die im Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmabereich eingesetzt werden, nicht besonders geeignet sind. Auch hat es sich gezeigt, dass insbesondere bei einem sehr lang andauernden Betrieb mit zahlreichen Waschvorgängen die eingesetzte Tinte ausbleicht, was die Deutlichkeit des Tintenauftrags mit der Zeit herabsetzt und zu ei- nem unschönen Aussehen führt. Auch erweisen sich die Tinten häufig nicht als lichtecht und bleichen dann unter der Sonnenbestrahlung entsprechend stark aus.
Des weiteren ist durch die WO 98/39 759 AI ein Verfahren bekannt, bei dem zum Einfärben und/oder Bedrucken von Haftverschlußteilen Lösungsmittel basierende Tinten, härtbare Tinten sowie wasserbasierende Tinten als Farbmedium verwendet werden. In der US 6 910 353 B2 sind für einen vergleichbaren Verwendungszweck wasserbasierende Tinten mit Acrylat- Bindemittel eingesetzt, die mittels flexographischer Druckverfahren aufge- bracht werden. Durch die DE 698 13 17712 ist es bekannt, lösungsmittelfreie Wachse in Form von Heißschmelz-Tintenzusammensetzungen zum Bedrucken von porösen Substraten zum Erstellen sog. Barcodes einzusetzen.
Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zum Einfärben und/oder Bedrucken
von Haftverschlußteilen zur Verfügung zu stellen, das unter Beibehalten der Vorteile der bekannten Einfärblösungen diese dahingehend weiter verbessert, dass diese auch im lang andauernden Betrieb farbecht bleiben und dass auch erhöhten Umwelt- und Gesundheitsanforderungen Rechnung getragen ist. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit.
Dadurch, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Farbmedium ein solches auf der Basis eines lösemittelfreien Wachses eingesetzt wird, das aufgeschmolzen in Tröpfchen-, Blasen- oder Pellet-Form mittels der Auftrageinrichtung aufgebracht wird und das im erkalteten, ausgehärteten Zustand eine feste Verbindung mit der Oberfläche des Haftverschlußteils nebst dessen Teilen eingeht, lassen sich prozeßtechnisch auch kleinste Mengen an Haftverschlußteilen sicher einfärben oder bedrucken, wobei der dahin- gehende Farbauftrag sich als ausgesprochen waschfest und UV-beständig erwiesen hat, selbst nach sehr langen Einsatzdauern.
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt im Rahmen des Wachsauftrages ohne Lösemittel aus, so dass auch in dahingehend kritischen Bereichen, wie der Lebensmittelindustrie, der Pharma- oder der Kosmetikindustrie, für spezielle Produkte, wie eingesetzte Verpackungen, das mit Wachs eingefärbte Haftverschlußteil ohne weiteres zu verwenden ist. Ausgehend von einem vorzugsweise farblosen, durchsichtigen Kunststoffmaterial oder einem Kunststoffmaterial mit einer Grundeinfärbung lassen sich so im weit gezo- genen Rahmen durch den Wachsauftrag farbliche Gestaltungsaufgaben lösen. Der Wachsauftrag ist sehr prozeßsicher und es ist wirtschaftlich noch sinnvoll, auch kleine Mengen an Haftverschlußteilen farblich und gestalterisch zu behandeln. Neben dem Auftrag eines farblichen Gestaltungsmusters lassen sich die Auftragwachse auch in Form von Ziffern- oder Buchsta- benfolgen aufbringen, so dass sich insoweit auch Herstellerangaben, Produktinformationen od. dgl. auf dem Haftverschlußteil anbringen lassen.
Als Auftrageinrichtung für das Farbwachs dient vorzugsweise mindestens eine Wachsauftragdüse, wobei der Ausstoß an Wachs von einem Piezokri- stall angesteuert wird. Dergestalt lassen sich sehr kleine Wachsvolumina, die im Piktoliter-Bereich liegen, tröpfchenweise mit einer sehr schnellen Auftragsfrequenz auf das Haftverschlußteil nebst dessen Teilen aufbringen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Farbwachs in der Art von Einzelwachsstäben vorzuhalten, die im Geräteinneren der Auftrageinrichtung geschmolzen und dann einem Druckkopf derselben zugeführt werden. Die Druckköpfe spritzen dann das Auftragswachs in der Art von Pellets auf die Oberfläche des jeweiligen Haftverschlußteils. Bei der dahingehenden Auftragmethode ist das Farbwachs beim Auftreffen auf das Haftverschlußteil bereits schon fast wieder fest, was den Vorteil hat, dass insbesondere bei gewebeartig aufgebauten Haftverschlußteilen aus Einzelfilamenten das Wachs nicht vollständig in das Gewebe eindringt, um dergestalt zu verblassen.
Eine andere Auftragmöglichkeit besteht darin, das Farbwachs schlagartig auf seine Verdampfungstemperatur (> 3000C) zu erhitzen, mit der Folge, dass das Wachs Blasen ausbildet, die wiederum kollabieren und dabei explosionsartig aus einer Auftragdüse geschleudert werden können. Dieser Vorgang kann sich bis zu 10.000 Mal pro Sekunde wiederholen und auch dergestalt läßt sich ein qualitativ hochwertiger Druckvorgang für das jeweilige Haftverschlußteil erreichen. Als am besten beherrschbar hat sich jedoch die bereits eingangs erwähnte Piezoauftragtechnik erwiesen. Das Farbauftragwachs trocknet in Bruchteilen von Sekunden auf der Oberfläche des Haftverschlußteils aus, so dass etwaige Nachtrocknungs- oder nachträgliche Aushärtvorgänge nicht notwendig sind, was wiederum die Prozeßgeschwindigkeit erhöht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jede verwendete Farbwachsauftragdüse für eine bestimmte Farbe oder einen Farbton eingesetzt, wobei Mischfarben mittels verschiedener Wachsauftragdüsen auf der Oberfläche des Haftverschlußteils sich direkt erzeugen lassen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Mischfarben über die jeweilige Wachsauftragdüse direkt dem Produkt zuzuführen und dieses dergestalt zu färben. Um hohe Einfärbe- oder Bedruckungsgeschwindigkeiten zu erhalten, kann eine Vielzahl an Wachsauftragdüsen vorgesehen sein, wobei vorzugsweise die Wachsauftragdüsen feststehend in der Auftrageinrichtung angeordnet sind und die einzufärbenden oder zu bedruckenden Haftverschlußteile werden mit einer vorgebbaren Geschwindigkeit durch die Auftragvorrichtung geführt und mittels der Wachsauftragdüsen mit dem Farbauftrag versehen.
Als gut einzufärbende Kunststoffmaterialien haben sich Acrylate erwiesen sowie übliche Polyamid-, Polyester-, Polyethylen- und Polypropylen- Materialien, aus denen ansonsten die Verhakungsmittel der bandartigen Haftverschlußteile einstückig als Gußprodukt oder über übliche Strick- Webverfahren hergestellt erhalten werden.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es vorzugsweise vorgesehen sein, auf beiden einander gegenüberliegenden Oberflächen des Haftverschlußteils die Wachsauftragdüsen vorzusehen, so dass dergestalt von zwei verschiedenen Seiten her gegebenenfalls mit unterschiedlichen Wachsen und Farben ein Einfärbe- oder Bedruckungsvorgang vonstatten gehen kann. Als besonders vorteilhaft hat es sich auch noch erwiesen, zur Farbtiefensteigerung die Haftverschlußteile vor dem eigentlichen Färben oder Bedrucken mit dem Wachs einer reaktiven Vorbehandlung im Sinne einer Oberflächenbeschichtung oder einer Oberflächenfunktionalisierung zuzuführen.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Einfärben und/oder Bedrucken von Haftverschlußteilen anhand eines Ausführungsbeispiels nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die einzige Figur die wesentlichen Komponenten einer Wachsauftragdüse zum Einfärben eines bandartigen Haftverschlußteils mit männlichen Eingreifteilen in Form pilzartiger Verhakungs- mittel, wobei der Wachsauftrag auf der rückwärtigen Oberfläche des Haftverschlußteils erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient dem Einfärben und/oder Bedrucken von Haftverschlußteilen 10, wobei in der Figur als sog. männliche Verha- kungsmittel 12 pilzartige Verhakungsköpfe dargestellt sind, die einstückiger Bestandteil des bandartigen Trägers 14 für das Haftverschlußteil 10 sind. Die pilzartigen Verhakungselemente 12 lassen sich mit einem korrespondierenden Haken- oder Flauschmaterial als sog. weibliches Eingreifteil verbinden unter Bildung eines Haftverschlußsystems (nicht dargestellt), wobei das Haken- oder Flauschmaterial sich an den randseitigen Vorsprüngen der Verhakungselemente 12 lösbar verhakt. Ein Herstellverfahren für dahinge- hende Eingreifteile ist beispielhaft in der EP 1 309 257 B1 der Anmelderin beschrieben. Ferner besteht das Haftverschlußteil insoweit aus einem in einem Sieb vergossenen Kunststoffmaterial, beispielsweise in Form von Po- lyethylen in farbloser Ausgestaltung und mithin nahezu durchsichtig oder das Kunststoffmaterial ist mit einer Grundfarbe versehen, wie sie sich aus dem Kunststoffgranulat ergibt, aus dem das Haftverschlußteil 10 über das genannte bekannte Extrusionsverfahren herstellbar ist. Anstelle des im sog. Chill-Roll-Verfahren gegossenen Haftverschlußteils 10 kann dieses auch aus einer gewebten oder gewirkten Trägergrundstruktur bestehen, aus denen die Verhakungsmittel (Haken, Pilze, Schlaufen etc.) mit einem vorgebbaren Überstand dann vorstehen (nicht dargestellt).
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Will man nun ein dahingehendes, vorzugsweise bandartiges Haftverschlußteil 10 färben oder bedrucken, genügt es nicht, um der Vielzahl an Gestaltungsaufgaben Herr zu werden, das Kunststoffgranulat vorab, also vor Herstellen des eigentlichen Haftverschlußteils 10, einzufärben, sondern es ist wünschenswert, später das bereits hergestellte Haftverschlußteil aus Kunststoffmaterial zu färben und zu bedrucken, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass man oft nur kleine Mengen (Bänder von weniger als 1 m Länge) des Hakenverschlußteils 10 mit einer bestimmten Farbgestaltung, beispielsweise für eine Verwendung in der Bekleidungs- oder Verpackungsin- dustrie, benötigt. Im vorliegenden Fall wird gemäß der Darstellung nach der Figur die rückwärtige Oberfläche 16 des Haftverschlußteils 10 entsprechend eingefärbt bzw. bedruckt.
Um den vorstehend genannten Anforderungen gerecht zu werden, sieht das erfindungsgemäße Verfahren das Einfärben und/oder Bedrucken des Haft- verschlußteils 10 mittels mindestens einer Wachsauftragdüse 18 vor. Der Ausstoß der Wachsauftragdüse 18 an Farbwachs wird von einem Piezokri- stall 20 angesteuert, wobei ein solcher Ausstoß an Farbwachs pro Ansteue- rungszyklus des Piezokristalls 20 im Piktoliter-Bereich liegt. Da Piezokristal- Ie 20 bekanntermaßen aber sehr hohe Schwingungsfrequenzen aufweisen, genügt die geringe Auftragmenge dennoch, um einen satten Farbwachsauftrag zu erreichen, wobei in Abhängigkeit des eingesetzten Kunststoffmateri- als für das Haftverschlußteil 10 auch die Möglichkeit besteht, dass zumindest teilweise der aufgebrachte Wachsauftrag in das Kunststoffmaterial ober- flächenseitig geringfügig eindringt und dergestalt die offenen Poren des Kunststoffmaterials mit Farbwachs sättigt.
Der einfacheren Darstellung wegen ist in der Figur nur eine Wachsauftragdüse 18 wiedergegeben; für einen sinnfälligen Färbe- oder Bedruk- kungsvorgang ist jedoch eine Vielzahl an Düsen notwendig, wobei mehrere Farbwachsauftragdüsen 18, beispielsweise 100 bis 200 Stück in einem
Druckkopf der Gesamt-Auftragseinrichtung (nicht dargestellt), aufgenommen sein können und mit 10 bis 20 solcher Piezo-angesteuerter Druckköpfe läßt sich dann mit sehr hohen Bedruckungsgeschwindigkeiten eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit nebst sattem Farbwachsauftrag für das Haftver- schlußteil 10 auf dessen rückwärtiger Oberfläche 16 erreichen. In Abhängigkeit der gewählten Ansteuerung für die Piezokristalle 20 besteht dergestalt auch die Möglichkeit, nicht nur Einfärbevorgänge vorzunehmen, sondern das jeweilige Haftverschlußteil 10 auch mit einem Bedruckungsmuster zu versehen, auch in Form eines Werbeschriftzuges, Firmennamenaufdruk- kes oder dergleichen mehr. Anstelle des gezeigten Haftverschlußteils 10 kann auch ein solches mit hakenförmigen Verschlußköpfen treten oder ein weibliches Eingreifteil in Form eines üblichen Schlingen- oder Schlaufen- verschlußmaterials (nicht dargestellt), wobei die dahingehenden Eingreifteile auch über das bereits genannte Webverfahren zu erhalten sind.
Anstelle der Behandlung der rückwärtigen Oberfläche des Haftverschlußteils 10 läßt sich dieses natürlich auch auf der gegenüberliegenden Oberseite im Bereich der freien Stirnseiten der Verhakungsmittel 12 mit einem Farbauftrag mittels des Auftragswachses versehen. Dies gilt auch für das jeweilige Stiel material oder die freien Abstände zwischen den pilzkopfarti- gen Haftverschlußteilen 12. Ein besonders schönes ungestörtes Formgebungsbild ergibt sich aber durch die rückwärtige Bedruckung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach der Figur.
Die in der Figur gezeigte Farbauftragdüse 18 ist insgesamt in der Art einer Kapillardüse ausgebildet und diese steht fluidführend mit einer Druckkammer 22 in Verbindung, auf deren Oberseite eine Vibrationsplatte 24 einwirkt, die von dem Piezokristall 20 ansteuerbar ist. An den genannten Pie- zokristall 20 werden mithin positive und negative Spannungen angelegt, um die Wachsabgabe zu regeln. Liegt am Piezokristall 20 keine Spannung an, fließt das Farbwachs in die Druckkammer 22 von einer Vorratskammer
(nicht dargestellt) stammend über die Zufuhrleitung 26 in die Druckkammer 22 ein. Wird nun an den Piezokristall 20 eine Spannung angelegt, drückt der Kristall über die Vibrationsplatte 24 auf die Wachsfarbe in der Druckkammer 22 und schleudert das Farbwachs durch die genannte Kapillardüse 18 hindurch auf die rückwärtige Oberfläche des Haftverschlußteils 10. Durch das Anlegen einer negativen Spannung an den Piezokristall 20 bewegt sich dann die Vibrationsplatte 24 schlagartig zurück, wodurch der Farbwachsauftrag abrupt unterbrochen wird. Durch den ausgesprochen schnellen Spannungswechsel läßt sich die abgegebene Wachsmenge sehr fein dosieren, so dass sich mit dem dahingehenden Auftragsverfahren Auflösungen von 100 bis 9600 dpi, vorzugsweise bis zu mehreren 10.000 dpi erreichen lassen. Hierdurch wird eine sehr gute Druck- und Wachsfarbqualität erreicht.
Das genannte Einfärbe- und Bedruckungsverfahren mittels des Farbwachses läßt sich quasi-kontinuierlich betreiben und von der Herstellmaschine kommend kann das Haftverschlußteil 10 fortlaufend unter der Farbwachs- auftragseinrichtung hindurchgeführt werden, wobei durch sinnfällige Ansteuerung der Piezokristalle 20 sowie durch geeignete Wahl der Wachsfar- ben sich die Färb- und Bedruckungsgestaltung während des Durchlaufprozesses ändern läßt. Als aufzubringende Farbwachs haben sich insbesondere solche als vorteilhaft erwiesen, die lösemittelfrei sind. Ferner sind eingefärbte Wachse einzusetzen, die vorzugsweise bei 200C knetbar sind und ansonsten fest bis brüchig hart auftreten. Das jeweils eingesetzte Wachs soll eine grobe bis fein kristalline Struktur aufweisen, farblich durchscheinend bis opak in seiner Farbgestaltung sein; aber nicht glasartig. Über 400C soll das eingesetzte Farbwachs ohne Zersetzung schmelzen und wenig oberhalb des Schmelzpunktes leicht flüssig, also wenig viskos sein. Insbesondere hat sich als günstig eine stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit erwiesen und sofern das eingesetzte Farbwachs unter leichtem Druck polierbar ist, ermöglicht dies eine Nachbehandlungsmöglichkeit, bei der sich
die Oberflächengestaltung des Wachses modifizieren läßt, beispielsweise dass das auf das Haftverschlußteil aufgebrachte Wachs glänzend in Erscheinung tritt. Im Sinne einer Nachbehandlung ist es auch möglich, das Wachs zu fixieren, beispielsweise indem das aufgebrachte Wachs nachträglich mit Wasserdampf und/oder mit einem alkalihaltigen Kaltbad und/oder durch mechanische Behandlung, beispielsweise mittels eines Druckkalanders, der auf die bewachste Oberfläche des Haftverschlußteils 10 drückt, zusätzlich fixiert wird. Ferner läßt sich eine Nachbehandlung auch noch mittels IR- oder UV-Licht durchführen oder durch den Eintrag von intrinsischer Ener- gie. Ferner besteht die Möglichkeit, mittels aktinischer Energie das Verschlußprodukt nachzubehandeln.
Um eine besonders gute Anhaftung des jeweils eingesetzten Farbwachses auf der zuordenbaren Oberfläche des Haftverschlußteils 10 zu erreichen, kann vor dem eigentlichen Farbwachsauftrag ein Verfahren zur Oberflächenfunktional isierung des Haftverschlußteils 10 vorgeschaltet sein. Insbesondere läßt sich durch den Einsatz mittels eines Protonen- und/oder Elek- tronenaustauschmediums, insbesondere in Form von Donatoren oder Kollektoren, die Oberflächenenergie des Haftverschlußteils 10 unter Einsatz von Hochenergie derart modifizieren, dass beschichtungsfrei und alterungsbeständig die chemisch physikalischen Eigenschaften des Haftverschluß-Materials einstellbar sind, indem sich Funktionsgruppen des Austauschmediums an das Haftverschlußteil-Material angliedern. Der dahingehende Angliederungsvorgang der Funktionsgruppen an Auftragwachs läßt sich mittels Hochenergieeinfluß unterstützen, beispielsweise durch Einsatz von Hochfrequenzstrahlung, elektrischen Feldern, wie der di-elektrischen Barriereentladung, oder mittels plasmagestützter Felder. Als Protonen- und/oder Elektronenaustauschmedien dienen dabei insbesondere Stoffe und Stoffgruppen gemäß der nachfolgenden Auflistung:
P, Cl , N3, Br etc.
Die dahingehenden Austauschmedien interagieren besonders gut mit dem Kunststoffmaterial für das jeweils herzustellende Haftverschlußteil 10, sofern das Kunststoffmaterial zu einem der folgenden Gruppen gehört: Polyethylene, Polypropylene, Polybutene sowie Polyisobutene und Poly(4- methyl-1-penten)e, Polymere der höheren α-Olefine, z.B. PoIy(I -hexen), PoIy(I -octen) oder PoIy(I -octadecen). Zu den dahingehenden Polyolefinen sollen auch Copolymere aus unterschiedlichen Olefinen, z.B. die von Ethy- len mit Propylen als zugehörig erkannt werden. Ein weiteres gutes Einsatz- material für die herzustellenden Haftverschlußteile ist Polyester. Sofern das jeweils eingesetzte Kunststoffmaterial mit dem genannten Protonen- und/oder Elektronenaustauschmedium oberflächenfunktionalisiert ist, ist eine besonders gute Anbindung des jeweiligen Einsatzwaches mit der Oberfläche 16 des Haftverschlußteils 10 zu erwarten, wobei die derart erhaltene Änderung der Oberflächenenergie für das Haftverschlußteil 10 innerhalb der Oberfläche 16 erfolgt und nicht als Beschichtung sich darstellt.
Ein anderer Weg zur Oberflächenaktivierung für das Kunststoffmaterial des Haftverschlußteils 10 besteht darin, auf die genannte Oberfläche 16 tatsäch- lieh eine Beschichtung aufzubringen, beispielsweise in Form von Fluor. Insbesondere der Fluorauftrag hat sich als günstig erwiesen für das spätere Anhaften des Farbwachses auf dem Haftverschlußteil 10. Durch den Einsatz von Fluor werden einige der genannten Kunststoffe für das Haftverschlußteil 10 an ihrer Oberfläche angegriffen und unter Ausnutzung dieses Effektes läßt sich gezielt die Oberfläche 16 des Haftverschlußteils 10 für die Anlagerung mit dem Farbwachs modifizieren. Zur Farbtiefensteigerung kann ferner vorgesehen sein, die Oberfläche 16 einer reaktiven kationischen Vorbehandlung zuzuführen im Sinne einer Oberflächenmodifizierung oder zusätzlich sog. hydrotrope Substanzen aufzutragen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich auch kleinste Mengen an Haftverschlußteilen 10 sicher mit dem Farbwachs dauerhaft einfärben oder bedrucken, wobei der dahingehende Farbwachsauftrag oder Eintrag sich als besonders waschfest und UV-beständig auch im lang andauernden Betrieb erwiesen hat.