Dahingehende
Haftbandverschlüsse
sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen
auf dem Markt frei erhältlich.
Die bekannten Haftbandverschlüsse bestehen
regelmäßig aus
zwei Teilen in Form von männlichen
oder weiblichen Eingreifteilen, wobei die männlichen Eingreifteile aus
einem haken- oder
pilzförmigen
Verschlußmaterial
gebildet sind, an denen sich weibliche Eingreifteile in Form eines
Haken- oder Flauschmaterials festlegen lassen, sofern die beiden
Eingreifteile unter Bildung des Haftbandverschlusses miteinander
verbunden werden. Die dahingehenden Eingreifteile lassen sich immer
wieder voneinander lösen
und miteinander verbinden und Hauptanwendungsgebiete für dahingehende
Bandverschlüsse
finden sich regelmäßig in der
Bekleidungsindustrie; sind aber auch Gegenstand technischer Anwendungen,
beispielsweise als Befestigungsmittel für Wand- oder Paneelenverkleidungen bei
Fahrzeugen und dergleichen mehr.
Die
genannten Haftbandverschlüsse
lassen sich durch übliche
Formgebungsverfahren einstückig aus
Kunststoffmaterial erhalten; es besteht aber auch die Möglichkeit,
zumindest Teile dahingehender Haftbandverschlüsse durch Weben und/oder Stricken aus
einem Kunststoffasermaterial zu erhal ten. Das zum Einsatz gebrachte
Kunststoffmaterial ist regelmäßig farblos
oder weist einen eingefärbten
Grundfarbton auf, was es regelmäßig schwierig
macht, die fertigen Haftbandverschluß-Produkte an farbliche Gegebenheiten
anzupassen, wie sie sich beispielsweise aus den Stofffarben in der
Bekleidungs- und Textilindustrie ergeben. Insbesondere wenn nur
kleine Mengen an Haftbandverschlüssen
einer gewissen Farbe benötigt
werden, bereitet es herstellerseitig Schwierigkeiten, den Gesamt-Produktionsprozeß für eine dahingehend
kleine Charge mit einer vorgebbaren Farbe des Kunststoffmaterials
bereitzustellen.
Demgemäß stellt
sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zum Einfärben und/oder
Bedrucken von Haftbandverschlüssen
zur Verfügung
zu stellen, mit dem es möglich
ist, in weitesten Bereichen die gewünschte farbliche Gestaltung
zu erhalten und insbesondere auch kleine Mengen an Haftbandverschlüssen mit
der gewünschten Farbe
oder Gestaltung auszustatten, ohne dass gleich erhebliche Modifikationen
für den
Herstellprozeß des
Verschlußmaterials
notwendig sind. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit.
Dadurch,
dass die Haftbandverschlüsse,
die überwiegend
aus Kunststoffmaterial bestehen, mittels mindestens einer Farbauftragdüse eingefärbt und/oder
bedruckt werden, wobei der Ausstoß an Farbe von einem Piezokristall
angesteuert wird, lassen sich sehr kleine Farbvolumina, die im Piktoliterbereich
liegen, tröpfchenweise
mit einer sehr schnellen Auftragsfrequenz auf das jeweilige Eingreifteil des
Haftbandverschlusses aufbringen. Ausgehend von einem farblosen Kunststoffmaterial
oder einem Kunststoffmaterial mit einer Grundeinfärbung lassen sich
so im weit gezogenen Rahmen farbliche Gestaltungsaufgaben lösen. In
Abhängigkeit
der gewählten Farbe
können
dergestalt auch kleine Mengen an Eingreifteilen farblich und gestalterisch
behandelt werden. Ferner besteht auch die Möglichkeit, mit der jeweiligen
Farbauftragdüse
ein bestimmtes farbliches Gestaltungsmuster auf dem Eingreifteil
zu realisieren, so dass dergestalt auch Schriftzeichen in Form von
Ziffern- oder Buchstabenfolgen aufbringbar sind. Insbesondere ist
es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich,
kleine Herstellmengen an Verschlußmaterial einzufärben oder
zu bedrucken, ohne dass der sonstige Herstellprozeß für die Eingreifteile behindert
wäre.
Als
aufzubringende Farben kommen insbesondere Tinten zur Anwendung,
wie Reaktiv-Tinten, Acid-Tinten oder Dispersions-Tinten. Sofern
Reaktiv-Tinten zum
Einsatz kommen, sind diese speziell für den Direktdruck auf das Verschlußprodukt
geeignet, wobei nach Vornahme des Druckes eine Fixierung der Tinten
notwendig werden kann, beispielsweise indem man das derart eingefärbte Eingreifteil mittels
Wasserdampf erhitzt, wodurch eine chemische Reaktion ausgelöst wird
und die Farben verbinden sich endgültig mit dem Kunststoffverschlußmaterial.
Etwaig noch verbliebene, nicht fixierte Tinte kann dann anschließend vom
Produkt abgewaschen und der Druck kann dann getrocknet werden.
Auch
die Acid-Tinten sind für
ein Direkt-Druckverfahren über
die Farbauftragdüse
geeignet, wobei man zusätzlich
für das
derart eingefärbte Verschlußprodukt
eine Fixierung in einem alkalihaltigen Kaltbad vorzusehen hat. Die
dahingehend fixierten Acid-Tinten ergeben eine besonders brillante Farbgestaltung
für das
Haftbandverschlußprodukt.
Bei
den Dispersions-Tinten kommt vorzugsweise zum Fixieren ein mechanisches
Nachbehandlungsverfahren, vorzugsweise unter Wärme zur Anwendung, wobei beispielsweise
mittels Kalanderwalzen, die mit einem vor gebbaren Anpreßdruck über das
fertig eingefärbte
Haftbandverschlußmaterial
gebracht werden, die Fixierung erfolgt.
Mit
den genannten Färbeverfahren
soll jedenfalls sichergestellt werden, dass die derart eingefärbten und/oder
bedruckten Haftbandverschlüsse von
ihrem Farbverhalten her waschfest sind und dass in gewissem Maße die Farbe
UV-beständig
ist.
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird jede verwendete Farbauftragdüse für eine bestimmte Farbe oder
einen Farbton eingesetzt, wobei Mischfarben mittels verschiedener
Farbauftragdüsen
auf den Eingreifteilen des Haftbandverschlusses direkt erzeugt werden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit,
Mischfarben, wie Cyan, Magenta etc. über die jeweiligen Farbauftragdüsen direkt
dem Produkt zuzuführen
und dieses dergestalt einzufärben.
Um hohe Einfärbe-
und Bedruckungsgeschwindigkeiten zu erhalten, kann eine Vielzahl
an Farbauftragdüsen vorgesehen
sein, wobei vorzugsweise die Farbauftragdüsen feststehend in einer Färbevorrichtung
angeordnet sind und die einzufärbenden
oder zu bedruckenden Eingreifteile werden mit einer vorgebbaren Bandgeschwindigkeit
durch die Vorrichtung geführt und
mittels der Farbauftragdüsen
mit dem Farbauftrag versehen.
Als
gut einzufärbende
Kunststoffmaterialien haben sich Acrylate erwiesen sowie übliche Polyamid-,
Polyester-, Polyethylen- und Polypropylen-Materialien, aus denen ansonsten die
Eingreifteile der Haftbandverschlußmaterialien einstückig als
Gußprodukt
oder über übliche Strick-Webverfahren hergestellt
erhalten werden.
In
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann es vorzugsweise vorgesehen sein, auf beiden einander gegenüberliegenden
Seiten der bandartigen Eingreifteile die Farbauftragdüsen vorzusehen,
so dass dergestalt von zwei verschiedenen Seiten her gegebenenfalls
mit unterschiedlichen Tinten und Farben ein Einfärbe- oder Bedruckungsvorgang
vonstatten gehen kann. Als besonders vorteilhaft hat es sich auch
noch erwiesen, zur Farbtiefensteigerung die Eingreifteile vor dem
eigentlichen Färben
oder Bedrucken einer reaktiven kationischen Vorbehandlung zuzuführen und/oder
die Farbtiefensteigerung durch Auftrag zusätzlicher hydrotroper Substanzen
zu bewirken. Die Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens weist
Farbauftragdüsen
auf, die jeweils eine Kapillardüse
ausbilden, die mit einer Druckkammer fluidführend für die Farbzuführung in
Verbindung steht, auf die eine Vibrationsplatte einwirkt, die von
einem Piezokristall angesteuert wird. Dergestalt läßt sich
sehr kostengünstig
und in funktionssicherer Weise der Einfärbe- oder Bedruckungsvorgang
mit der jeweiligen Tinte erreichen.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient dem Einfärben
und/oder Bedrucken von männlichen und/oder
weiblichen Eingreifteilen von Haftbandverschlüs sen, wobei in der Figur als
Eingreifteil
10 ein männliches
dargestellt ist mit pilzartigen Verhakungsköpfen, die einstückiger Bestandteil
eines bandartigen Trägers
für das
Eingreifteil
10 sind. Das männliche Eingreifteil
10 läßt sich
mit einem Haken- oder Flauschmaterial als weibliches Eingreifteil
verbinden unter Bildung eines Haftbandverschlußsystems, wobei das Haken- oder Flauschmaterial
sich an den randseitigen Vorsprüngen
der Verhakungsköpfe
12 lösbar verhakt.
Ein Herstellverfahren für
dahingehende Eingreifteile ist beispielhaft in der
DE 196 46 318 A1 der Anmelderin
beschrieben. Ferner bestehen die Eingreifteile aus einem Kunststoffmaterial,
beispielsweise in Form von Polyethylen, in farbloser Ausgestaltung
und mithin nahezu durchsichtig oder mit einer Grundfarbe versehen,
wie sie sich aus dem Kunststoffgranulat ergibt, aus dem das Eingreifteil
10 über das
genannte bekannte Verfahren herstellbar ist.
Will
man nun ein dahingehendes bandartiges Eingreifteil 10 färben oder
bedrucken, genügt
es nicht, um der Vielzahl an Gestaltungsaufgaben Herr zu werden,
das Kunststoffgranulat vorab, also vor Herstellen des Eingreifteils 10 einzufärben, sondern es
ist wünschenswert,
später
das bereits hergestellte Eingreifteil aus Kunststoffmaterial zu
färben
und zu bedrucken, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass man oft nur
kleine Mengen (mehrere 10, 100 oder 1000 m) des bandartigen Eingreifteils 10 mit
einer bestimmten Farbgestaltung, beispielsweise für eine Verwendung
in der Bekleidungsindustrie, benötigt.
Um
den genannten Anforderungen gerecht zu werden, sieht das erfindungsgemäße Verfahren das
Einfärben
und/oder Bedrucken des Eingreifteils 10 mittels mindestens
einer Farbauftragdüse 14 vor. Der
Ausstoß der
Farbauftragdüse 14 an
Farbe wird von einem Piezokristall 16 angesteuert, wobei
ein solcher Ausstoß an
Farbe pro Ansteuerungszyklus des Piezokristalls 16 im Piktoliterbereich
liegt. Da Piezokristalle 16 bekanntermaßen aber sehr hohe Schwingungsfrequenzen
aufweisen, genügt
die geringe Auftragmenge dennoch, um einen satten Farbauftrag zu
erreichen, wobei in Abhängigkeit
des Kunststoffmaterials für
das Eingreifteil 10 auch die Möglichkeit besteht, dass zumindest
teilweise der aufgebrachte Farbauftrag in das Kunststoffmaterial oberflächenseitig
eindringt und dergestalt die offenen Poren des Kunststoffmaterials
mit Farbe sättigt.
Der
einfacheren Darstellung wegen ist in der Figur nur eine Farbauftragdüse 14 wiedergegeben; für einen
sinnfälligen
Färbe-
oder Bedruckungsvorgang ist jedoch eine Vielzahl an Düsen notwendig, wobei
mehrere Farbauftragdüsen 14,
beispielsweise 100 bis 200 Stück,
in einem Druckkopf der Gesamt-Färbevorrichtung
(nicht dargestellt) aufgenommen sein können und mit 10 bis 20 solcher
piezo-angesteuerten Druckköpfe
läßt sich
dann mit sehr hohen Bedruckungsgeschwindigkeiten eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit
nebst sattem Farbauftrag für
das Eingreifteil 10 erreichen. In Abhängigkeit der gewählten Ansteuerung
für die
Piezokristalle 16 besteht dergestalt auch die Möglichkeit,
nicht nur Einfärbevorgänge vorzunehmen,
sondern das jeweilige Eingreifteil 10 auch mit einem Bedruckungsmuster
zu versehen, auch in Form eines Werbeschriftzuges od. dgl.. Anstelle
des gezeigten Eingreifteils 10 kann auch ein solches mit
hakenförmigen
Verschlußköpfen treten
oder ein weibliches Eingreifteil in Form eines üblichen Schlingen- oder Schlaufenverschlußmaterials
(nicht dargestellt), wobei die dahingehenden Eingreifteile auch über ein
Webverfahren zu erhalten sind.
Die
in der Figur gezeigte Farbauftragdüse 14 ist insgesamt
in der Art einer Kapillardüse
ausgebildet und diese steht fluidführend mit einer Druckkammer 18 in
Verbindung, auf deren Oberseite eine Vibrationsplatte 20 einwirkt,
die von dem Piezokristall 16 ansteuerbar ist. An den genannten
Pie zokristall 16 werden mithin positive und negative Spannungen
angelegt, um die Farbabgabe zu regeln. Liegt am Piezokristall 16 keine
Spannung an, fließt
die Farbe in die Druckkammer 18 von einer Vorratskammer
(nicht dargestellt) stammend über
die Zufuhrleitung 22 in die Druckkammer 18 ein.
Wird nun an den Piezokristall 16 eine Spannung angelegt,
drückt
der Kristall über
die Vibrationsplatte 20 auf die Farbe in der Druckkammer 18 und
schleudert die Farbe durch die genannte Kapillardüse hindurch
auf die Oberseite des Eingreifteils 10. Durch das Anlagen
einer negativen Spannung an den Piezokristall 16 bewegt
sich dann die Vibrationsplatte 20 schlagartig zurück, wodurch
der Farbfluß abrupt
unterbrochen wird. Durch den ausgesprochen schnellen Spannungswechsel läßt sich
die abgegebene Farbmenge sehr fein dosieren, so dass sich mit dem
dahingehenden Auftragsverfahren Auflösungen bis zu 1440 DPI ohne
weiteres erreichen lassen. Hierdurch wird eine sehr gute Druck-
und Farbqualität
erreicht.
Bei
einer nicht näher
dargestellten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
läßt sich
die in der Figur gezeigte Farbauftragdüse auch auf der Rückseite
des Eingreifteils 10 gegebenenfalls in der genannten Mehrfachanordnung
anbringen, um dergestalt auch die Rückseite des Verschlußmaterials
einzufärben.
Das genannte Einfärbe-
und Bedruckungsverfahren läßt sich
quasi kontinuierlich betreiben und von der Herstellmaschine kommend
kann das Eingreifteil 10 fortlaufend unter der Farbauftragvorrichtung
hindurchgeführt
werden, wobei durch sinnfällige
Ansteuerung der Piezokristalle 16 sowie durch geeignete
Wahl der Farben lassen sich die Farb- und Bedruckungsgestaltung
während
des Durchlaufprozesses ändern.
Als aufzubringende Farben kommen insbesondere Tinten zur Anwendung, wie
Reactiv-Tinten, Acid-Tinten oder Dispersions-Tinten. Ferner kann
es vorgesehen sein, dass jede Farbauftragdüse 14 für eine bestimmte
Farbe oder einen Farbton eingesetzt wird und dass Mischfarben aus
den genann ten Grundfarben mittels verschiedener Farbauftragdüsen 14 auf
den Eingreifteilen 10 direkt erzeugt werden. Ebenso besteht
aber auch die Möglichkeit,
die Mischfarben direkt über
die Farbauftragdüsen 14 dem
Produkt zuzuführen,
die dann dergestalt den Auftrag der Mischfarben unmittelbar auf
den Eingreifteilen 10 vornehmen.
Ferner
kann es vorgesehen sein, zur Farbtiefensteigerung die Eingreifteile 10 einer
reaktiven kationischen Vorbehandlung zuzuführen und/oder auf diese zusätzliche
hydrotrope Substanzen aufzutragen. Eine Fixierung der Farbe auf
dem jeweiligen Eingreifteil 10 kann mittels Wasserdampf
und/oder eines alkalihaltigen Kaltbades und/oder durch mechanische
Behandlung, beispielsweise mittels Kalanderwalzen, erfolgen.