DE10212233B4

DE10212233B4 - Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE10212233B4
Application number: DE10212233A
Authority: DE
Inventors: Dipl.-Ing. Feustel Matthias; Dipl.-Ing. Joachim (FH) Schaale; Dr. Neudeck Andreas; Dirk Zschenderlein
Original assignee: Textilforschungsinstitut Thueringen Vogtland TITV eV
Current assignee: Textilforschungsinstitut Thueringen Vogtland TITV eV
Priority date: 2001-03-19
Filing date: 2002-03-19
Publication date: 2012-05-10
Anticipated expiration: 2022-03-20
Also published as: DE10212233A1

Abstract

Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden durch gesteuertes Auftragen von Signiermedien (1) auf die Oberfläche von Signierfäden (2), dadurch gekennzeichnet, daß das Signiermedium (1) in einem beheizbaren Vorratsbehälter (3) bereitgestellt wird, daß das Signiermedium (1) im Vorratsbehälter (3) auf eine konstante Temperatur temperiert wird, daß das Signiermedium (1) durch Einsatz von thermischer und mechanischer Energie auf einen wählbaren konstanten Viskositätswert eingestellt wird, daß der Vorratsbehälter (3) für das Signiermedium (1) mit einem Vordruck zwischen 0,5 und 10 bar beaufschlagt wird, daß das Signiermedium (1) aus dem Vorratsbehälter (3) einer steuerbaren Mediendüse (4) zugeführt wird, daß an der Mediendüse (4) der zu kennzeichnende Signierfaden (2) mit einer wählbaren Geschwindigkeit vorbeigeführt wird, daß (2) im Wirkungsbereich der Mediendüse (4) einstellbar konstant gehalten wird, daß der zu kennzeichnende Signierfaden (2) durch programmgesteuertes Öffnen und Schließen der Mediendüse (4) mit...

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden durch gesteuertes Auftragen von Signiermedien auf die Oberfläche von Signierfäden. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die aus einem Bevorratungssystem für das einzusetzende Signiermedium, einer Einrichtung für das Transportieren des Signiermediums auf die Oberfläche von Signierfäden und aus einem System für das Bereitstellen der zu kennzeichnenden Rohfäden besteht. Derartige technische Lösungen werden in erster Linie in der Textilindustrie zur Bekämpfung von Produktpiraterie benötigt.
Durch Diebstahl geistigen Eigentums werden jährlich große wirtschaftliche Schäden verursacht. Die sogenannte Fälscherindustrie nutzt dazu auch im hohen Maße textile Erzeugnisse. Deshalb existiert ein großes Interesse an der fälschungssicheren Kennzeichnung textiler Artikel. Im allgemeinen werden dazu sichtbare oder unsichtbare Signaturen verwendet. Bekannte technische Lösungen zur Signierung textiler Artikel nutzen dazu bedruckte Folienbändchen, spezielle Folienkonstruktionen und leuchtende Fäden. Produktpiraten können diese Signaturen leicht nachahmen und damit sowohl kommerzielle Einrichtungen als auch den individuellen Kunden täuschen.
Es ist bekannt, durch farbige Markierungen von Einzelfäden Oberflächenmerkmale in textile Produkte einzufügen, die üblicherweise auf sogenannten Spaceanlagen hergestellt werden. Derartige Anlagen benötigen dazu allerdings größere Partie- oder Losgrößen, um die fälschungssichere Fertigung wirtschaftlich zu rechtfertigen. Für den Muster- und Warenschutz kleinerer Losgrößen sind derartige technische Lösungen ungeeignet.
Der bekannte Stand der Technik weist zwar Lösungen auf, um Farbeffekte bei Einzelfäden zu realisieren.
So wird in der EP 0 805 229 A2 zwar ein Verfahren zur Herstellung von Effektfärbungen auf Polyester-Garn beschrieben, doch der Auftrag der Färbeflotte auf den vorbeilaufenden Faden ist zwar definierbar und wird durch eine zwischen Düse und vorbeilaufenden Faden angeordneten Lochscheibe gesteuert, so dass die Farbflotte nur in bestimmten Intervallen auf das Garn dringt. Es ist nicht sinnvoll, einen solchen Effekt für die fälschungssichere Kennzeichnung von textilen Gebilden zu nutzen, da er zu leicht nachvollzogen werden kann.
Auch die Lösung aus der DE 4321 332 A1 könnte herangezogen werden, bei der zwar das kontinuierliche Einfärben von Textilfäden im Vordergrund steht.
Dieses Verfahren ist jedoch gekennzeichnet durch das kontinuierliche Vorbeiführen von zu färbenden Fäden vorbei an aufeinanderfolgend angeordneten Farbaufbringstationen. Dabei werden jeweils auf die Fäden eine Reihe von Farbflecken derart aufgebracht, das jeder Faden eine Folge von Farbflecken aufweist, wobei diese Folgen ein über eine gewisse Länge des Fadens erstreckendes und sich ständig wiederholendes Motiv bilden. Sowohl die Aufbringstationen als auch die Farbspritzturbinen sind so steuerbar, dass das Motiv der Farbflecken ständig gewechselt werden kann, um das perfekte Wiederholen des Farbmotivs zu vermeiden, da es bei der Anwendung solcher mit ständig wiederholender Farbfleckmotiven ausgestatteter Fäden in der Praxis bei der Teppichherstellung zu Streifenbildung gekommen ist, was die Teppichherstellung mit Qualitätsmängeln behaftet hatte.
Für das angestrebte Verfahren zur Herstellung von fälschungssicheren Signierfäden ist diese Lösung des erwähnten Standes der Technik demzufolge nicht anwendbar. Es könnte zwar ein Farbfleckmotiv für das Signieren von Fäden ausgewählt werden, aber bei der Herstellung von textilen Flächengebilden aus diesen derart gekennzeichneten Fäden kann es zu sichtbaren Farbqualitätsminderungen kommen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in Sicherungssystemen, mit deren Hilfe einerseits eine eindeutige Signierung originaler Produkte ermöglicht wird, und die andererseits dem kommerziellen Partner eine eindeutige Unterscheidung von Originalen und Fälschungen erlauben.
Insbesondere ist eine technische Lösung zu entwickeln, die auch fälschungssichere Signaturen an in kleineren Losgrößen hergestellten Produkten wirtschaftlich zulassen.
Die leichte Variierbarkeit soll zudem eine Vielzahl von Verschlüsselungen der aufgebrachten Signaturen zur Kennzeichnung unterschiedlichster textiler Produkte ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 12 gelöst. Die vorteilhaften Ausgestaltungen werden jeweils in den Unteransprüchen beschrieben.
Danach besteht die technische Lösung in der Herstellung und dem Einsatz von identifizierbaren sogenannten Signierfäden. Solche als Effektfäden bezeichnete Komponenten lassen sich als definiert gemusterte mehrkomponentige Fäden auf textiler Basis konstruieren. Dabei kann die angestrebte Fälschungssicherheit sowohl über Materialkombinationen als auch über eine farbliche Musterung, über Anteilsvariationen, über kurzstellige Rapportierungen bzw. mittels Drehungsvariationen längs des Fadens von Mehrkomponentenfäden erreicht werden. Ebenso ist es möglich, durch Verklebungen, Verschweißungen und/oder lokale Oberflächenveränderungen bestimmte Kennungsmerkmale an Fadenoberflächen anzubringen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden sieht deshalb das gesteuerte Auftragen von Signiermedien auf die Oberfläche von Signierfäden vor. Das einzusetzende Signiermedium wird dazu in einem beheizbaren Vorratsbehälter bereitgestellt. In dem Vorratsbehälter kann das Signiermedium auf einer konstanten Temperatur temperiert werden. Durch den Einsatz von thermischer und gegebenenfalls auch mechanischer Energie kann im Vorratsbehälter das Signiermedium auf einen wählbaren konstanten Viskositätswert eingestellt werden. Außerdem wird der Vorratsbehälter für das Signiermedium mit einem wählbaren Vordruck beaufschlagt. Dieser Vordruck kann zwischen 0,5 und 10 bar liegen. Aus dem Vorratsbehälter wird nun das Signiermedium einer steuerbaren Mediendüse zugeführt. Auch die Mischfelddüse kann bis beheizt werden, um das Fließverhalten des Signiermediums gegebenenfalls zu beeinflussen. An der Mediendüse wird der zu kennzeichnenden Signierfaden mit einer wählbaren Geschwindigkeit vorbeigeführt, wobei die Spannung des zu kennzeichnenden Signierfadens im Wirkungsbereich der Mediendüse einstellbar konstant gehalten wird.
Durch programmgesteuertes Öffnen und Schließen der Mediendüse wird nun der zu kennzeichnende Signierfaden mit dem gewählten Signiermedium beschichtet, bevor der beschichtete Signierfaden eine Nachbehandlungseinrichtung durchläuft.
Die mit dieser Verfahrenstechnik verfügbare Verschlüsselungsmöglichkeit erlaubt einerseits das individuelle Kennzeichnen von textilen Produkten auf der Grundlage einer gewählten Kombination der veränderlichen Einflußgrößen auf den Signierprozeß und andererseits die leichte Identifikation des zur Produktkennzeichnung eingesetzten Signierfadens.
Als Signiermedium können sichtbare oder unsichtbare Materialien verwendet werden, beispielsweise organische oder anorganische Pigmente in wässriger oder nichtwässriger Suspension oder pigmentierte Reaktionsharze.
Für das Gewährleisten einer vergrößerten Variationsbreite der aufzubringenden Signaturen kann die eingesetzte Mediendüse mehrfach angeordnet sein und mit unterschiedlichen Signieraufgaben ausgestattet sein.
In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Mediendüse durch einen Piezoaktuator gesteuert.
Für das eigenschwingungsfreie Führen des zu präparierenden Signierfadens werden bevorzugt justierbare Fadenleitelemente eingestezt.
Es ist möglich, ein oder mehrere zu kennzeichnende Signierfäden mit ansich bekannten Aufwickelvorrichtungen an einer oder an mehreren Mediendüsen vorbeizuführen.
Weiterhin lassen sich die zuvor beschichteten Signierfäden durch Wärmezufuhr einem beschleunigten Trocknungsprozeß unterziehen. Alternativ dazu ist es möglich, solche Kleb- und/oder Farbstoffe für eingesetzte Signierpigmente anzuwenden, die beim Nachbehandeln einem Aushärtungs- und/oder Fixierprozeß unterzogen werden.
Schließlich ist es auch möglich, die präparierten Signierfäden einer Musterkontrolle zu unterziehen, um sicher zu stellen, daß die vorgesehene Signiervariante planmäßig realisiert wurde und damit auch bedarfsweise zweifelsfrei vom Insider identifiziert werden kann.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen zusammengefaßt in der nun verfügbaren Technik für das individuelle und wirtschaftlich anwendbare fälschungssichere Signieren von textilen Erzeugnissen. So ist es möglich, mittels piezoaktuatorisch gesteuerter Düsentechnik hoch flexibel und schnell umrüstbar unterschiedlichste Signaturen auf Signierfäden herzustellen. Einzelne oder bis zu vierfach zusammen und insbesondere längs des Fadens gemusterte und mit Kennungen der unterschiedlichsten Art ausgestattete Signierfäden sind nun herstellbar, ohne dazu aufwändige und nur für große Losgrößen wirtschaftlich einsetzbare Systeme zu benötigen.
Diverse Signiermedien lassen sich sehr differenziert mischen, wobei die eigenen Formulierungen eine wesentliche Grundlage für die Signierung von Fäden bilden, die dann für Kennungsfunktionen verwendet werden können.
Mehrkomponentenfäden sind speziell über hot-melt-Verbindungen realisierbar.
Unterschiedliche lokale Beschichtungen an Fadenoberflächen lassen sich mit Eigenmischungen aus Kleinstpartikeln im Sinne eines Materialmixes diverser Medien spezifisch fertigen. Mit der vorgeschlagene Verfahrenstechnik lassen sich auch unsichtbare Signierungen mittels kontinuierlichen oder gemusterten UV-Kennungen, Präparationsaufträgen und dergleichen herstellen.
Ohne beachtliche Umrüstungen ermöglicht die erfindungsgemäße Verfahrenstechnik, kleinste Losgrößen in besonderer Originalität und Einmaligkeit zu fertigen, womit die Fälschungssicherheit entscheidend verbessert werden kann.
Die Beständigkeit der Signierungen sind je nach Erfordernis in weiten Grenzen gestaltbar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen fälschungssicherer Signierfäden besteht aus einem Bevorratungssystem für das einzusetzende Signiermedium, aus einer Einrichtung für das Transportieren des Signiermediums auf die Oberfläche von Signierfäden und aus einem System für das Bereitstellen der zu kennzeichnenden Rohfäden.
Vor einem System, das aus mindestens einer steuerbaren Mediendüse besteht, ist ein dem Einstellen einer gewünschten Viskosität des Signiermediums dienender druckbeaufschlagbarer Vorratsbehälter angeordnet. Dem Vorratsbehälter ist ein System nachgeordnet, das aus wenigstens einer steuerbaren Mediendüse besteht.
Das Mediendüsensystem ist in einem wählbaren Abstand an einer Vorrichtung zum Führen von vorgespannten Signierfäden angeordnet, wobei im Bereich des Mediendüsensystems zusätzlich Fadenleitelemente angeordnet sind, die dem eigenschwingungsfreiem Führen der Signierfäden dienen.
Schließlich ist dem Medienführungssystem eine der Nachbehandlung des wenigstens partiell beschichteten Signierfadens dienende Nachbehandlungsvorrichtung nachgeordnet.
Bevorzugt kann der Vorratsbehälter für das Signiermedium beheizbar ausgeführt sein, wodurch eine weitere die Viskosität des Signiermediums beeinflussende Variationsmöglichkeit verfügbar ist.
Weiterhin läßt sich der Vorratsbehälter für das Signiermedium mit wenigstens einem Rührwerkzeug ausstatten, womit Inhomogenitäten im Signiermedium weitgehend ausgeschlossen werden können.
In einer besonderen Ausführungsform steht der Vorratsbehälter für das Signiermedium mit einem Druckluftbereitstellungssystem in Verbindung.
Bei Gewährleistung einer anspruchsvolleren Signatur ist es möglich, im Mediendüsensystem mehrere Mediendüsen neben- und/oder nacheinander anzuordnen.
Zusätzlich kann die Mediendüse mit einem steuerbarem Dichtsitz ausgestattet sein.
Bevorzugt steht der bewegliche Teil der Mediendüse mit einem Piezoaktuator in Verbindung.
Außerdem ist es möglich, dem Mediendüsensystem ein Prozeßrechner zuzuordnen, der bedarfsweise auch die übrigen Funktionen der erfindungsgemäßen Vorrichtung programmgemäß steuert.
Die dem Düsensystem nachgeordnete Nachbehandlungsvorrichtung kann bedarfsweise eine heißluftbeaufschlagte Trocknungskammer oder eine mit UV-Licht ausgestattete Bestrahlungsvorrichtung sein.
Die Nachbehandlungsvorrichtung steht vorteilhafterweise mit einer Aufwickelvorrichtung für die präparierten Signierfäden in Verbindung.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante erfolgt mittels der steuerbaren Mediendüse auf die Oberfläche des Signierfadens ein gesteuerter Auftrag von Kleb- und/oder Haftmitteln. In einer nachgeordneten Beschichtungsvorrichtung wird der Signierfaden in einer Partikelwolke mit Partikeln in Kontakt gebracht, die an den mit Klebmitteln ausgestatteten Teilen der Oberfläche des Signierfadens angelagert werden. Die Partikelwolke wird dazu mit einem Akustikelement erzeugt.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen zusammengefaßt in der nun verfügbaren Technik, mit deren Hilfe auf einfache Weise und schnell umrüstbar eine kontrollierte Fertigung unterschiedlichster Signierfäden möglich ist.
Mit derartigen Fäden lassen sich nun in textile Produkte induviduelle Kennzeichenelemente einfügen, was eine größere Sicherheit beim Schutz von Markenprodukten vor Produktpiraterie schafft.
Die Erfindung soll nachstehend mit Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigt
1 die schematische Zusammenstellung der Komponenten einer Vorrichtung für die Herstellung von fälschungssicheren Signierfäden;
2 die schematische Darstellung einer modifizierten Dosiereinheit für die Partikelbeschichtung von Signierfäden.
Ausführungsbeispiele
Ausführungsbeispiel 1:
Gemäß der 1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von fälschungssicheren Signierfäden für den Muster- und Warenschutz als sogenannte Mini-Space-Anlage ausgeführt. Diese Anlage ermöglicht folgende Funktionen:

1. Anbringen von Markierungen an kontinuierlich bewegten Fäden;
2. Kontinuierliches oder diskontinuierliches Platzieren von Markierungen in Längsrichtung des Fadens;
3. Verwenden unterschiedlichster Medien für die Fadensignatur;
4. Sicherung einer hohen Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der hergestellten Signaturen;
5. Einsatz von Piezoaktuatoren zur Steuerung der keramischen Dichtsitzdüsen;
6. Nutzen unterschiedlicher Wirkprinzipien zur Modifizierung der Fadenoberfläche;
7. Verwenden verfügbarer Ab- und Auflauftechniken für die Fäden und
8. Nutzen eines modular aufgebauten Vorrichtungskonzeptes.

Ein oder mehrere Signierfäden 2 werden von einer klassischen Aufwickelvorrichtung 8 bewegt. Die Fadengeschwindigkeit ist in ihrem Niveau regelbar und wird konstant gehalten. Der Fadenzulauf ist in bekannter Weise ausgeführt und außerdem mit der Möglichkeit einer Fadenzugkraftbeaufschlagung versehen, um die Fäden 2 eigenschwingungsfrei bewegen zu können. Der oder die Signierfäden 2 werden durch justierbare Fadenleitelemente 7 sehr präzise an einer steuerbaren Mediendüse 4 vorbei geführt. Ein Vorratsbehälter 3 für das Signiermedium 1 dient einerseits der Bevorratung des Signiermediums 1 und gleichzeitig der Druckbeaufschlagung. Die Druckbeaufschlagung wird durch ein Druckluftbereitstellungssystem 11 sicher gestellt. Der im Vorratsbehälter 3 wirkende Luftdruck ist regulierbar. Vom Vorratsbehälter 3 gelangt das Signiermedium 1 mittels Schlauchleitung zur steuerbaren Mediendüse 4.
Damit liegt das Signiermedium 1 mit dem erforderlichen Druckpotential an der steuerbaren Mediendüse 4 an. Zur Vergleichmäßigung des Signiermediums 1 im Vorratsbehälter 3 ist in diesem Bereitstellungssystem 9 für das Signiermedium 1 ein Rührwerkzeug 10 angeordnet.
Das Öffnen und Schließen des als keramischer Dichtsitz ausgebildeten steuerbaren Dichtsitzes 12 bewirkt ein Piezoaktuator 6 in direkter Verbindung mit dieser steuerbaren Mediendüse 4. Dadurch wird eine extrem kurze Reaktionszeit des Piezoaktuators 6 erreicht. Zusätzlich kann das Signiermedium 1 im Piezoaktuator 6 bis zu 80°C aufgeheizt werden. Der Piezoaktuator 6 wird durch einen Prozeßrechner 13 angesteuert. Die Programmatik ist in beiden Grenzen variierbar und kann in einer Wiederholschleife mit und ohne Rapportstörung ablaufen.
Bei Öffnung der steuerbaren Mediendüse 4 tritt ein Strahl, ein Tropfen oder ein Spritzer des Signiermediums 1 mit seiner durch den anliegenden Druck verursachten kinetischen Energie aus der steuerbaren Mediendüse 4 aus und trifft im freien Flug auf die Oberfläche des Signierfadens 2.
Die Kombination von Düsenöffnungszeit, die piezoseitig wenigstens 0,125 ms und praktisch wenigsten 1 ms beträgt, und von der praktisch unbegrenzten Düsenschließzeit mustert einen an der steuerbaren Mediendüse 4 vorbeilaufenden Signierfaden 2, der mit einer stufenlos einstellbaren Geschwindigkeit von bis zu 40 m/min transportiert wird.
Der durch dieses Spacen zumindest partiell feuchte oder nasse Signierfaden 2 durchläuft nach der Beaufschlagung mit dem Signiermedium 1 im Gegen- oder Gleichstrom in einer Nachbehandlungseinrichtung 5 einen Heißluftstrom, der in einem Heiztunnel geführt wird. Hier findet der Feuchteentzug bzw. eine Vorfixierung des Signiermediums 1 auf dem Signierfaden 2 statt.
Die Heißlufttemperatur im Trockner beträgt dabei bis zu 250°C. Die Trocknungsparameter werden so gewählt, daß zumindest eine verwischungsfreie Aufwicklung der gespacten Fäden möglich wird.
Durch den Einsatz eines Signiermediums 1 mit einer Viskosität von bis zu 35 mPa bei Einsatz von Pigmenten von < 0,1 mm Durchmesser und einer Rapportlänge von maximal 100 Schritten, die nachträglich modifiziert werden können, sind vielfältige Variationsmöglichkeiten der Präparierung von Signierfäden 2 möglich.
Ausführungsbeispiel 2:
Gemäß der 2 kann die Mini-Space-Anlage analog Ausführungsbeispiel 1 um ein weiteres Modul in Form einer Beschichtungsvorrichtung 16 erweitert werden. Es kommt an der Signatur A gemäß 1 zum Einsatz. Mit Hilfe dieses Moduls können Kleinstpartikel auf die Oberflächen der Signierfäden 2 nachträglich aufgetragen werden. Dazu wird das im Beispiel 1 beschriebene Grundmodul genutzt. Zusätzlich wird ein klebendes Medium oder ein Haftvermittler entweder kontinuierlich mittels Tauchverfahren oder mit einer Programmatik über den Piezoaktuator 6 auf die Oberfläche des Signierfadens 2 aufgetragen. Unmittelbar danach durchläuft der noch klebrige Signierfaden 2 eine Kontaktzone, in der durch ein Aktustikelement 15 trockene Kleinstpartikel in eine Partikelwolke 14 überführt werden können. Der jeweils klebrige Teil der Oberfläche des Signierfadens 2 verbindet sich auf diese Weise mit in der Partikelwolke enthaltenen Kleinpartikeln.
Wenn der Signierfaden 2 anschließend die Nachbehandlungseinrichtung 5 in Form des angeordneten Trocknungstunnels durchläuft, werden die Partikel hinreichend fest an der Oberfläche des Signierfadens fixiert. Damit werden lokale Anlagerungen am Signierfaden 2 realisiert, die je nach Zusammensetzung der Partikelmischung seht spezifischen Charakter haben und praktisch nur mit der spezifischen Sachkenntnis des Anlagenbetreibers hergestellt werden können.
Bezugszeichenliste

1: Signiermedium
2: Signierfaden
3: Vorratsbehälter
4: steuerbare Mediendüse
5: Nachbehandlungseinrichtung
6: Piezoaktuator
7: Fadenleitelement
8: Aufwickelvorrichtung
9: Bereitstellungssystem
10: Rührwerkzeug
11: Druckluftbereitstellungssystem
12: steuerbarer Dichtsitz
13: Prozeßrechner
14: Partikelwolke
15: Akustikelement
16: Beschichtungsvorrichtung

Claims

Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden durch gesteuertes Auftragen von Signiermedien (1) auf die Oberfläche von Signierfäden (2), dadurch gekennzeichnet, daß das Signiermedium (1) in einem beheizbaren Vorratsbehälter (3) bereitgestellt wird, daß das Signiermedium (1) im Vorratsbehälter (3) auf eine konstante Temperatur temperiert wird, daß das Signiermedium (1) durch Einsatz von thermischer und mechanischer Energie auf einen wählbaren konstanten Viskositätswert eingestellt wird, daß der Vorratsbehälter (3) für das Signiermedium (1) mit einem Vordruck zwischen 0,5 und 10 bar beaufschlagt wird, daß das Signiermedium (1) aus dem Vorratsbehälter (3) einer steuerbaren Mediendüse (4) zugeführt wird, daß an der Mediendüse (4) der zu kennzeichnende Signierfaden (2) mit einer wählbaren Geschwindigkeit vorbeigeführt wird, daß die Spannung des zu kennzeichnenden Signierfadens (2) im Wirkungsbereich der Mediendüse (4) einstellbar konstant gehalten wird, daß der zu kennzeichnende Signierfaden (2) durch programmgesteuertes Öffnen und Schließen der Mediendüse (4) mit Signiermedium (1) beschichtet wird, daß der beschichtete Signierfaden (2) eine Nachbehandlungseinrichtung (5) durchläuft.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Signiermedium (1) sichtbare oder unsichtbare Materialien verwendet werden.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Signiermedium (1) organische oder anorganische Pigmente in wäßriger oder nichtwäßriger Suspension verwendet werden.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Signiermedium (1) pigmentierte Reaktionsharze verwendet werden.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mediendüse (4) mehrfach angeordnet wird.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mediendüse (4) durch einen Piezoaktuator (6) gesteuert wird.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für das eigenschwingungsfreie Führen des zu präparierenden Signierfadens (2) justierbare Fadenleitelemente (7) eingesetzt werden.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere zu kennzeichnende Signierfäden (2) mit ansich bekannten Aufwickelvorrichtungen (8) an einer oder mehreren Mediendüsen (4) vorbeigeführt werden.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der beschichtete Signierfaden (2) mittels Wärmezufuhr getrocknet wird.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte Klebstoff für aufgebrachte Signierpigmente beim Nachbehandeln ausgehärtet wird.
Verfahren zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der präparierte Signierfaden (2) einer Musterkontrolle unterzogen wird.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bestehend aus einem Bevorratungssystem (3) für das einzusetzende Signiermedium (1), einer Einrichtung für das Transportieren des Signiermediums (1) auf die Oberfläche von Signierfäden (2) und einem System (9) für das Bereitstellen der zu kennzeichnenden Rohfäden, dadurch gekennzeichnet, daß vor einem System, bestehend aus mindestens einer steuerbaren Mediendüse (4), ein dem Einstellen einer gewünschten Viskosität des Signiermediums (1) dienender druckbeaufschlagbarer Vorratsbehälter (3) angeordnet ist, daß dem Vorratsbehälter (3) ein System, bestehend aus wenigstens einer steuerbaren Mediendüse (4), nachgeordnet ist, daß das Mediendüsensystem (4) in einem wählbaren Abstand an einer Vorrichtung zum Führen vorgespannter Signierfäden (2) angeordnet ist, daß im Bereich des Mediendüsensystems (4) dem eigenschwingungsfreien Führen der Signierfäden (2) dienende Fadenleitelemente (7) angeordnet sind und daß dem Mediendüsensystem (4) eine der Nachbehandlung des wenigstens partiell beschichteten Signierfadens (2) dienende Nachbehandlungsvorrichtung (5) nachgeordnet ist.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach dem Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (3) beheizbar ausgeführt ist.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (3) mit wenigstens einem Rührwerkzeug (10) ausgestattet ist.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (3) mit einem Druckluftbereitstellungssystem (11) in Verbindung steht.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Mediendüsensystem (4) mehrere Düsen neben- und/oder nacheinander angeordnet sind.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mediendüse mit einem steuerbaren Dichtsitz (12) ausgestattet ist.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil der Mediendüse (4) mit einem Piezoaktuator (6) in Verbindung steht.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mediendüsensystem (4) ein Prozeßrechner (13) zugeordnet ist.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlungsvorrichtung (5) eine heißluftbeaufschlagte Trocknungskammer ist.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlungsvorichtung (5) eine Bestrahlungsvorrichtung für UV-Licht ist.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlungsvorrichtung (5) mit einer Aufwickelvorrichtung (8) in Verbindung steht.
Vorrichtung zum Herstellen von fälschungssicheren Signierfäden nach einem der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nachbehandlungsvorrichtung (5) eine zusätzliche Beschichtungsvorrichtung (16) mit einem eine Partikelwolke (14) erzeugenden Akustikelement (15), eingeordnet ist.