DE3822236C2 - - Google Patents

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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N7/00Flexible sheet materials not otherwise provided for, e.g. textile threads, filaments, yarns or tow, glued on macromolecular material

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einer Textiltapete mit textilen Fäden in Gestalt von Kettfäden bzw. textilen Flächengebilden, die mit der Sichtfläche einer Papierbahn mittels Klebemittel haftfest verbunden sind, wobei sich das Klebemittel im Bereich der an der Papierbahn befestigten Flächen der textilen Fäden befindet und die textilfreie Oberfläche der Papierbahn klebemittelfrei ist. Die Erfindung befaßt sich des weiteren mit einem kontinuierlichen Verfahren zum Herstellen derartiger Textiltapeten, bei dem kontinuierlich textile Fäden in Gestalt einzelner Kettfäden bzw. textiler Flächengebilde mittels Klebemittel mit einer Papierbahn verbunden werden, wobei die textilen Fäden einseitig auf ihrer der Papierbahn zugewandten und zur Befestigung bestimmten Fläche mit dem Klebemittel beschichtet und direkt anschließend mit der kleberbeschichteten Fläche kontinuierlich auf die Papierbahn aufgebracht werden.
Bei den bekannten Verfahren zum Herstellen von Textiltapeten wird vor dem Anbringen der Kettfäden oder Textilgewebe auf die Papierbahn, die als Trägermaterial dient, mittels einer Raster- bzw. Auftragswalze eine Leimschicht aufgetragen. Die Dicke dieser Leimschicht wird durch die einstellbare Spaltbreite zur Raster- oder Auftragswalze bestimmt, die Auftragsmenge schwankt je nach der Beschaffenheit der Textilien zwischen 50 und 100 g/m2. Als Leim wird insbesondere ein wasserlöslicher Dispersionskleber verwendet. Der so eingebettete Kettfaden oder Gewebe wird im kontinuierlichen Arbeitsgang anschließend über eine Trockentrommel geleitet, wobei etwa 50% der Gewichtsanteile des Klebers, nämlich das Wasser, ausgedampft wird. Um eine möglichst lange Verweilzeit der Tapete auf der Trommel zu erreichen, werden diese mit Durchmessern von 3 m und mehr ausgebildet und die Tapete umschlingt fast den gesamten Trommelumfang. Die Trocknung erfolgt dabei mittels Warmluft von Temperaturen von etwa 110 bis 140°C, die über die Trommel geführt wird. Nach der Trockentrommel durchläuft die Tapete Kühlwalzen, um den durch das Ausdampfen des Wassers eingedickten Kleber zu verfestigen. Diese Kühlwalzen werden durch kontinuierlich durchlaufendes Wasser auf einer Temperatur von etwa 8 bis 14°C gehalten, so daß sie die bis dahin noch plastische Restklebemasse abbindet. Dieses bekannte Verfahren ist außerordentlich energieaufwendig, beispielsweise ist bei einer Auftragsbreite der Tapeten von 1100 mm ein installierter Wärmebedarf von 600 000 kcal für die Trockentrommel und ein Wasserverbrauch der nachfolgenden Kühlstation mit Kühlwalzen von etwa 10 bis 15 cbm je Stunde erforderlich.
Aus der AT-PS 3 628 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Dekorationsmaterials für Wände und Decken bekannt, bei dem eine Beschichtung durch Aufkleben parallel gelagerter Fasern auf eine biegsame Unterlage vorgenommen wird, indem der Klebstoff fortlaufend auf die Fasern auf der nachfolgend an der Unterlage - Dekorationsstoff - zu befestigenden Seite aufgetragen wird. Auch bei diesem Beschichtungsverfahren ist der Verbund nachfolgend zu trocknen, um die Feuchtigkeit des Klebstoffes zu entfernen.
In der DE-OS 29 36 740 wird das Herstellen einer Textiltapete nach dem Stand der Technik beschrieben, bei dem die gesamte Papierbahn als Unterlage mit einem Film aus einem thermoplastischen Material, insbesondere auf Basis von PVC, überzogen wird. Für das anschließende Aufbringen von textilen Fäden wird diese Bahn komplett erwärmt, bis das thermoplastische Material erweicht und dann werden Fäden, die vorher mit wasserabweisenden Stoffen imprägniert oder ebenfalls mit thermoplastischem Material überzogen wurden, auf die erwärmte thermoplastische Schicht der Papierbahn gepreßt und eingebettet. Dieses Verfahren hat nicht nur den Nachteil, daß es außerordentlich aufwendig arbeitet, indem es sowohl die Papierbahn als auch die Fäden in einer Vorstufe mit thermoplastischem Material jeweils überzieht, sondern auch den weiteren erheblichen Nachteil, daß die gesamte textilfreie Oberfläche der Papierbahn ebenfalls mit thermoplastischem Material überzogen ist. Damit wird keine atmungsaktive Textiltapete auf Papierbasis mehr erhalten, sondern eine Tapete mit Kunststoffoberfläche, die ggf. eine textile Maserung durch die reliefartig aus der thermoplastischen Masse vorstehenden Fäden erkennen läßt. Durch die nahezu vollständige Einbettung der Fäden in Kunststoff wird auch die Optik von Textilfäden, wie Flauschigkeit von Wolle, vollständig beseitigt.
In der DE-OS 31 09 813 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Textiltapete beschrieben, bei der auf eine Papierbahn ein textiles Gewebe aufgebracht wird, in das bereits Schmelzklebfasern eingearbeitet sind. Das textile Gewebe wird dann zusammen mit der Papierbahn auf eine Temperatur erwärmt, die ausreicht, damit die Schmelzklebefasern schmelzen, so daß das textile Flächengebilde mit der Papierbahn verkleben kann. Bei diesem bekannten Verfahren ist als nachteilig anzusehen, daß das Herstellen textiler Flächengebilde unter Einarbeitung von Schmelzklebfasern außerordentlich aufwendig ist. Darüber hinaus durchtränken die Schmelzklebfasern beim Aufschmelzen des textilen Flächengebildes die Fäden und das Flächengebilde vollständig, so daß diese anschließend beim Wiedererstarren der Schmelze komplett hart und steif werden. Eine Textiltapete, die mit einem derartigen textilen Flächengebilde durch Aufschmelzen der in dem textilen Flächengebilde enthaltenen Schmelzklebfasern hergestellt ist, ist steif und läßt sich nicht mehr aufrollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Herstellen von Textiltapeten wirtschaftlicher zu gestalten, insbesondere Energien einzusparen und auch das Erscheinungsbild der Textiltapeten zu verbessern bzw. zu variieren.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einer Textiltapete der gattungsgemäßen Art, bei der das Klebemittel ein Heißsiegelklebstoff ist; bei der erfindungsgemäßen Textiltapete ist der Kleber nur an den Klebeflächen der textilen Fäden auf der Papierbahn vorhanden. Dies bedeutet nicht nur eine Einsparung an Kleberauftrag schlechthin, sondern ermöglicht auch, bedruckte, und zwar mustermäßig bedruckte, ein- oder mehrfarbig, Papierbahnen als Trägermaterial für die Textiltapeten vorzusehen. Bei den bekannten Verfahren mit Gesamtaufstrich des Dispersionsklebers auf der gesamten Fläche der Papierbahn war kein mustermäßiger Untergrund zu erzielen.
Heißsiegelklebstoffe sind auch als Hot-melts bekannt. Heißsiegelklebstoffe werden durch Erhitzen als Klebstoffe aktiviert, sie werden aus Styrol-Butadien, Ethylen-Copolymerisaten bzw. Ethylen-Vinyl- Acetat-Copolymeren, Polyamid und Polyamidoaminen hergestellt.
Bevorzugt wird ein Heißsiegelkleber auf Basis von Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymeren eingesetzt.
Ein wirtschaftliches und energiesparendes Verfahren zum Herstellen von Textiltapeten, bei dem die textilen Fäden einseitig auf ihrer an der Papierbahn zum Anliegen bestimmten Fläche mit einem Klebstoff beschichtet werden, wird erfindungsgemäß durch die Verwendung von Heißsiegelklebstoff möglich, der auf eine Verarbeitungstemperatur von etwa 140 bis 180°C erwärmt wird und bei dem die textilen Fäden mit dem erwärmten Heißsiegelklebstoff beschichtet werden. Dann werden die Fäden direkt anschließend mit der kleberbeschichteten Fläche kontinuierlich auf die Papierbahn aufgebracht. Im maschinellen Verfahren wird also jeder einzelne textile Faden, wie Kettfaden, mit Heißsiegelkleber einseitig benetzt und mit der Kleberseite kontinuierlich auf die Papierbahn aufgebracht. Erfindungsgemäß wird also der textile Faden nicht wie bisher bei Dispersionsklebern bis zu 2/3 in diesen eingebettet, sondern durch Auswahl von Heißsiegelklebern, d.h. Klebern mit hoher Haftkraft, diese nur außenseitig linienförmig auf den Faden aufgebracht, so daß er nicht in das Innere des Fadens eindringt. Auf diese Weise wird auch die Flauschigkeit von textilen Fäden erhalten und der optische Eindruck entsprechend verbessert.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können handelsübliche Heißsiegelkleber eingesetzt werden. Bevorzugt werden Heißsiegelkleber, die eine Verarbeitungstemperatur im Bereich von etwa 140 bis etwa 180°C zulassen. Die Verarbeitungstemperatur des Heißsiegelklebers ist auch begrenzt nach oben, um ein Anbrennen oder Braunwerden der textilen Fäden, beispielsweise viskosehaltiger Fäden, zu vermeiden. Bevorzugt werden darüber hinaus Heißsiegelkleber, die nach dem Abbinden glasklar sind und auch im monate- und jahrelangen Gebrauch das glasklare Aussehen behalten. Insbesondere werden UV-stabilisierte Heißsiegelklebstoffe eingesetzt. Um das glasklare Aussehen der Heißsiegelklebstoffe zu erhalten, sind ebenfalls zu hohe Verarbeitungstemperaturen zu vermeiden, da diese oft eine leichte Braunfärbung des abgebundenen Klebstoffes direkt bei der Herstellung oder auch langfristig im späteren Gebrauch zur Folge haben. Die Braunfärbung beeinträchtigt zwar nicht das Haftvermögen, jedoch die Optik der Textiltapete. Erfindungsgemäß werden daher Heißsiegelklebstoffe bevorzugt bei Temperaturen zwischen etwa 150 bis 170°C verarbeitet, bei denen eine Überhitzung des Klebers vermieden wird und die eine gute UV-Stabilität aufweisen. Geeignete Heißsiegelklebstoffe sind beispielsweise solche auf Basis von Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymeren, insbesondere mit einem Vinyl-Acetatgehalt von etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent. Die Abbindezeit dieser Heißsiegelklebstoffe auf Basis von EVA-Copolymeren beträgt bei den bevorzugten Verarbeitungstemperaturen etwa 0,3 bis 0,5 Sekunden.
Die Viskosität des Heißsiegelklebers ist abhängig von der gewählten Verarbeitungstemperatur, bei höherer Temperatur wird der Kleber dünnflüssig, bei niedriger Temperatur ist er dickflüssiger. Um eine gute Benetzung der textilen Fäden auf der Klebefläche zu erreichen, ist Dünnflüssigkeit des Klebers, also eine höhere Verarbeitungstemperatur, erwünscht. Bezüglich der Qualität und langfristigen Farbbeständigkeit des Klebers ist jedoch eine niedrigere Verarbeitungstemperatur wünschenswert, bei der jedoch, wenn der Klebstoff zu dickflüssig geworden ist, die Flauschigkeit der textilen Fäden durch Übernahme von zuviel Klebstoff beeinträchtigt wird. Unter Berücksichtigung aller Faktoren ist eine Verarbeitungstemperatur im Bereich von etwa 140 bis 190°C, vorzugsweise in einem Bereich von 150 bis 170, 175°C optimal.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Textiltapete nach dem Auflegen der einseitig kleberbeschichteten textilen Fäden auf die Papierbahn bereits nach der Abbindezeit des Heißsiegelklebers, die unter einer Sekunde liegt, fertig. Die Textiltapete kann direkt der Konfektionierung, d.h. dem Aufwickeln der Tapetenrollen zugeführt werden. Eine Trocknung des Klebers und auch eine Kühlung zur Verfestigung desselben entfällt völlig. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entfallen auch Abluftprobleme, die bei der Verwendung von Dispersionsklebern entstehen, da beim Trocknen mit der Verflüchtigung des Wassers immer auch eine Weichmacherausschwitzung verbunden ist.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Klebstoff nur im Bereich der auf die Papierbahn aufgebrachten textilen Fäden vorhanden ist, können auch mustermäßig ein- oder mehrfarbig bedruckte Papierbahnen als Trägermaterial eingesetzt werden, wobei die Muster zwischen den aufgelegten textilen Fäden, ohne durch Klebemittel zugedeckt zu werden, vorhanden sind. Damit kann das Aussehen der Textiltapeten vielfältig variiert werden und mit einer besseren Optik hergestellt werden.
Als textile Fäden kommen Fäden oder Flächengebilde aus Natur und/oder Synthesefasern, wie Baumwolle, Wolle, Viskose, Jute und andere Naturfasern mit flauschiger, unregelmäßiger oder auch glatter Struktur in Frage.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Heißsiegelkleber in einem Schmelzkessel auf die Verarbeitungstemperatur von etwa 140 bis 180°C erwärmt, der erwärmte Heißsiegelkleber über beheizte Leitungen in einen von einer beheizten Dosierwalze und einer beheizten Auftragswalze gebildeten Spalt eingebracht und auf der Auftragswalze ein Kleberfilm aus dem Heißsiegelkleber gebildet, die textilen Fäden werden über die Auftragswalze geführt, wobei der Umschlingungswinkel vorzugsweise klein und unter 90° beträgt, und die Kettfäden entlang ihrer anliegenden Fläche von der Auftragswalze den Heißsiegelkleber übernehmen und direkt anschließend mit dieser kleberbeschichteten Seite auf die über eine Umlenkwalze geführte Papierbahn aufgelegt und beim gemeinsamen Abziehen von der Umlenkwalze an diese angepreßt und dabei mit der Papierbahn verklebt werden. Der gemeinsame Umschlingungswinkel β von Papierbahn und textilen Fäden ist sehr klein und in jedem Fall kleiner als der Umschlingungswinkel der Papierbahn insgesamt an der Umlenkwalze.
Die den aufgeschmolzenen Heißsiegelkleber transportierenden Teile einschließlich der Dosier- und Auftragswalzen werden auf eine Temperatur aufgeheizt, die ausreicht, um die gewünschte Verarbeitungstemperatur des Heißsiegelklebers aufrechtzuerhalten. Der Walzenspalt beträgt etwa 0,2 bis 0,5 mm, so daß der gewünschte Kleberfilm auf der Auftragswalze gebildet wird. Der Umschlingungswinkel der über die Auftragswalze geführten textilen Fäden zum Benetzen mit dem Heißsiegelkleber richtet sich nach der Qualität der textilen Fäden und beträgt etwa zwischen 30 und 50 Grad. Es wird angestrebt, die textilen Fäden nur mit der geringstmöglichen benötigten Menge an Kleber zu beschichten, um die ausreichende Haftung auf der Papierbahn zu erzielen und gleichzeitig ein unnötiges Verkleben des Fadens durch zuviel Kleber zu vermeiden. Während beispielsweise bei der Herstellung von Textiltapeten mit Kettfäden bei einem Verfahren gemäß dem Stand der Technik, bei dem mit einem Dispersionskleber gearbeitet wird, pro m2 zwischen 50 und 100 g Klebemasse benötigt wird, reduziert sich die Auftragsmenge bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf unter 25 g/m2. Selbst bei Einsatz hochwertigerer Kleber, wie der Hot-melts, stellt die reduzierte benötigte Masse an Kleber einen erheblichen wirtschaftlichen Fortschritt dar.
Der zum Andrücken der kleberbeschichteten textilen Fäden benötigte Anpreßdruck wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mittels einer Umlenkwalze erzielt, über die die Papierbahn zugeführt und gleichzeitig die textilen Fäden mit der Papierbahn zusammengeführt werden. In der Regel reicht der allein durch die Umlenkung über die einen kleinen Umschlingungswinkel erzeugte Anpressung aus, um eine einwandfreie Verbindung und Positionierung der textilen Fäden auf und mit der Papierbahn zu erzielen. Der Umschlingungswinkel β kann hier unter 30° betragen. Wesentlich ist, daß das Auflegen der kleberbeschichteten textilen Fäden auf die Papierbahn direkt nachfolgend der Kleberbeschichtung auf dem kürzestmöglichen Wege erfolgt, so daß das Abbinden des Heißsiegelklebers erst beim Aufdrücken der textilen Fäden auf die Papierbahn und anschließend erfolgt. Es sind keine Trocknungsvorgänge oder Abkühlungsvorgänge erforderlich.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hat der Klebevorgang keinen Einfluß auf die Produktionsgeschwindigkeit des Verfahrens, da die Abbindezeit unter einer Sekunde liegt, insbesondere wird die Produktionsgeschwindigkeit nicht durch den Klebevorgang verzögert. Die Produktionsgeschwindigkeit ist letztlich begrenzt durch die Reißfestigkeit der textilen Fäden. Produktionsgeschwindigkeiten von weit über 60 m/Min. sind möglich. Hingegen wird bei Anwendung von vollflächig aufgetragenen Dispersionsklebern auf die Papierbahn zum Aufkleben von textilen Fäden die Produktionsgeschwindigkeit der gesamten Anlage von der installierten Trockenleistung bestimmt. Dies bedeutet, daß hohe Produktionsgeschwindigkeiten nur bei riesigen Trommeln und ggf. nachgeschalteten Trocknungsöfen möglich sind.
Die Erfindung wird in der Zeichnung beispielhaft erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch den Verfahrensablauf zum Herstellen der Textiltapete,
Fig. 2 einen schematischen Detailausschnitt des Verfahrens zum Beschichten von Kettfäden mit Kleber,
Fig. 3 die Materialkomponenten der textilen Tapete,
Fig. 4 eine Aufsicht auf eine Textiltapete,
Fig. 5 eine schematische Übersicht des Herstellungsverfahrens und Vorrichtung für die Textiltapete.
In der Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Prinzip des Herstellens von Textiltapeten dargestellt. Zwischen der beheizten Dosierwalze 1 und der ebenfalls beheizten Auftragswalze 3 wird ein Spalt, vorzugsweise von etwa 0,2 bis 0,5 mm eingestellt, indem man beispielsweise mittels einer Feineinstellung die verschiebbare Dosierwalze 1 an die Auftragswalze 3 heranbringt. Vom nicht dargestellten Schmelzkessel wird über beheizte Zuleitungen mit einer Dosierpumpe der angeschmolzene Heißsiegelkleber K in den Spalt 2 zwischen der Dosierwalze 1 und der Auftragswalze 3 gepumpt und mittels einer Niveauregelung gesteuert. Auf der beheizten Auftragswalze 3 entsteht der Kleberfilm Kf, der durch die über die Umlenkwalze 7 zugeführten Kettfäden 6, und zwar von jedem einzelnen Kettfaden 6, durch die leichte Umschlingung (Umschlingungswinkel α) um die Auftragswalze 3 übernommen wird. Von der Papierzuführung wird das Tapetenpapier, d.h. die Papierbahn 4, um die Papier-Umlenkwalze 5 geführt und an der Umlenkwalze 5 mit den Kettfäden 6 verklebt, um dann zusammen mit der Papierbahn ohne Zwischentrocknung als fertige Textiltapete 9 zur Abrolleinrichtung transportiert zu werden.
Eine abschwenkbare Anpreßwalze 8 kann vorgesehen sein, die die Verklebung der Kettfäden 6 auf der Papierbahn 4 leicht unterstützen kann, jedoch reicht die Umschlingung des mit der Papierbahn 4 verklebten textilen Fadens entlang des Umschlingungswinkels β um die Umlenkwalze 5 in den meisten Fällen für das Herstellen einer haftfesten Verbindung aus. Die Papierbahn 4 wird dabei zuerst auf die Umlenkwalze 5 aufgelegt und nachfolgend im Abzugsbereich die Kettfäden auf die Papierbahn auf der Umlenkwalze 5.
In der Fig. 5 ist eine Vorrichtung zum Durchführen des gemäß Fig. 1 beschriebenen Verfahrens schematisch dargestellt. Aus dieser ist zusätzlich die Abwickelstation mit der Abwickelrolle 20 für die Papierbahn zu ersehen, die, bevor sie der Umlenkrolle 5 zum Verbinden mit den textilen Fäden 6 zugeführt wird, noch an ein oder zwei Druckstationen 14, 15 zum Aufbringen eines Druckmusters zugeführt wird. In der Kleberauftragsstation ist der Schmelzkessel 10, der beheizt wird, und in den der Heißsiegelkleber beispielsweise in Gestalt von Granulat eingefüllt wird, dargestellt, aus dem der aufgeschmolzene Heißsiegelkleber mittels Dosierpumpen über die beheizten Leitungen 11 zu der Auftragsvorrichtung 12 geführt wird. Der Kleber gelangt von hier direkt in den Spalt zwischen der Dosierwalze 1 und der Auftragswalze 3.
Die textilen Fäden 6 kommen beispielsweise als Kettfäden von einem Spulengatter über Kettenbäume über die Umlenkwalze 7 zu der Auftragsrolle oder von einer Rolle über eine entsprechende Abrollung der Auftragswalze 3.
Die erfindungsgemäße Anlage zum Durchführen des Verfahrens zum Herstellen von Textiltapeten ist außerordentlich raumsparend und benötigt wesentlich weniger umbauten Raum als herkömmliche Anlagen, die mit Dispersionsklebern und entsprechenden Trocknungseinrichtungen arbeiten.
In der Fig. 4 ist beispielsweise eine Textiltapete 9 in Aufsicht dargestellt, die mit auf der mit dem Druckmuster 16 ausgestatteten Papierbahn 4 verklebten Kettfäden 6 ausgerüstet ist.
In der Fig. 3 ist schematisch in Seitenansicht die Papierbahn dargestellt, auf die in Pfeilrichtung die einseitig mit dem Kleberauftrag Ka versehenen Kettfäden 6 aufgedrückt werden.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung in der Aufsicht das Zuführen von textilen Fäden 6 zu der Auftragswalze 3. Die beispielsweise als Kettfäden 6 ausgebildeten textilen Fäden werden in der gewünschten abstandsweisen Positionierung über die Umlenkwalze 7 der Auftragswalze 3 zugeführt. Die Auftragswalze 3 ist mit dem Kleberfilm beschichtet, der über die Auftragsvorrichtung 12 als aufgeschmolzener Heißsiegelkleber K in den zwischen der Dosierwalze und Auftragswalze gebildeten Spalt aufgetragen wird. Die einseitig mit dem Kleber beschichteten Kettfäden 6 werden dann weitergeführt, wie in der Fig. 1 oder 5 dargestellt, und auf die Papierbahn 4 aufgebracht.

Claims (9)

1. Textiltapete mit textilen Fäden in Gestalt von Kettfäden bzw. textilen Flächengebilden, die mit der Sichtfläche einer Papierbahn mittels Klebemittel haftfest verbunden sind, wobei sich das Klebemittel im Bereich der an der Papierbahn befestigten Flächen der textilen Fäden befindet und die textilfreie Oberfläche der Papierbahn klebemittelfrei ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel ein Heißsiegelklebstoff ist.
2. Textiltapete nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mustermäßig ein- oder mehrfarbig bedruckte Papierbahn vorgesehen ist.
3. Verfahren zum Herstellen von Textiltapeten, bei dem kontinuierlich textile Fäden in Gestalt einzelner Kettfäden bzw. textiler Flächengebilde mittels Klebemittel mit einer Papierbahn verbunden werden, wobei die textilen Fäden einseitig auf ihrer der Papierbahn zugewandten und zur Befestigung bestimmten Fläche mit dem Klebemittel beschichtet und direkt anschließend mit der kleberbeschichteten Fläche kontinuierlich auf die Papierbahn aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebemittel ein Heißsiegelklebstoff eingesetzt und auf eine Verarbeitungstemperatur von etwa 140 bis 180°C erwärmt wird und die textilen Fäden mit dem erwärmten Heißsiegelklebstoff beschichtet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Heißsiegelkleber auf Basis von Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymeren verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Heißsiegelkleber auf eine unterhalb des Anbrennens der textilen Fäden liegende Temperatur, insbesondere von etwa 150 bis 170°C erwärmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein UV-stabilisierter Heißsiegelkleber eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer weniger als eine Sekunde betragenden Abbindezeit der auf die Papierbahn aufgedrückten textilen Fäden die so fertiggestellte Textiltapetenbahn direkt der Konfektionierung zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mustermäßig bedruckte Papierbahnen zum Aufbringen der textilen Fäden eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Heißsiegelkleber in einem Schmelzkessel (10) auf die Verarbeitungstemperatur von etwa 140 bis 180°C erwärmt wird, daß der erwärmte Heißsiegelkleber über beheizte Leitungen (11) in einen von einer beheizten Dosierwalze (1) und einer beheizten Auftragswalze (3) gebildeten Spalt (2) eingebracht wird und auf der Auftragswalze (3) ein Kleberfilm aus dem Heißsiegelkleber gebildet wird, daß die textilen Fäden (6) über die Auftragswalze (3) geführt werden, wobei der Umschlingungswinkel kleiner 90 Grad beträgt und dabei entlang ihrer anliegenden Fläche den Heißsiegelkleber übernehmen und direkt anschließend mit der kleberbenetzten Seite auf die dabei über eine Umlenkwalze (5) geführte Papierbahn (4) aufgelegt und beim gemeinsamen Abziehen von der Umlenkungswalze (5) an diese angepreßt und dabei mit der Papierbahn verklebt werden, wobei der gemeinsame Umschlingungswinkel (β) klein gehalten ist.
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