Fluortenside
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Fettsäureester von Polyolen oder sulfonierte Fettsäureester oder sulfonierte Fettsäureamide mit mindestens einer Gruppe Y, wobei Y für CF3-(CH2)a-O-, SF5-, CF3-(CH2)a- S-, CF3CF2S-, [CF3-(C H2)a]2N- oder [CF3-(CH2)a]NH-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von 0 bis 5 oder
Rf steht für CF3-(CH2Jr, CF3-(CH2)rO-, CF3-(CH2)r-S-, CF3CF2-S-, SF5- 5 (CH2)r oder [CF3-(CH2Jr]2N-, [CF3-(CH2)JN H- oder (CF3J2N-(CH2Jr,
B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O,
O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O,
R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , Q q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für 0, 1 , 2, 3, 4 oder 5, Herstellverfahren für diese Verbindungen und Verwendungen dieser oberflächenaktiven Verbindungen.
Fluortenside besitzen eine überragende Fähigkeit zur Senkung der 5 Oberflächenenergie, die beispielsweise bei der Hydrophobisierung von
Oberflächen, wie der Textilimprägnierung, der Hydrophobisierung von Glas, oder dem so genannten Enteisen von Flugzeugtragflächen, genutzt wird.
In der Regel enthalten Fluortenside jedoch Perfluoralkylsubstituenten, die inQ der Umwelt durch biologische und andere Oxidationsprozesse zu
Perfluoralkancarbonsäuren und -sulfonsäuren abgebaut werden. Diese gelten als persistent und stehen z. T. im Verdacht gesundheitliche Schäden
zu verursachen (G. L. Kennedy, Jr., J. L. Butenhoff, G. W. Olsen, J. C. O'Connor, A. M. Seacat, R. G. Perkins, L. B. Bieget, S. R. Murphy, D. G. Farrar, Critical Reviews in Toxicology 2004, 34, 351-384). Längerkettige Perfluoralkancarbonsäuren und -sulfonsäuren reichern sich zudem in der Nahrungskette an.
Daher besteht Bedarf nach oberflächenaktiven Substanzen mit einem den klassischen Fluortensiden vergleichbaren Eigenschaftsprofil, die vorzugsweise oxidativ oder reduktiv abbaubar sind. Besonders vorteilhaft sind dabei Verbindungen, die bei ihrem Abbau keine persistenten fluororganischen Abbauprodukte hinterlassen.
Von der Firma Omnova werden Polymere vertrieben, deren Seitenketten terminale CF3- oder C^Fs-Gruppen aufweisen. In der Internationalen Patentanmeldung WO 03/010128 werden Perfluoralkyl-substituierte Amine, Säuren, Aminosäuren und Thioethersäuren beschrieben, die eine C-3-20- Perfluoralkyl-Gruppe aufweisen.
Aus JP-A-2001 /133984 sind oberflächenaktive Verbindungen mit Perfluoralkoxy-Ketten bekannt, die sich zum Einsatz in Antireflex-
Beschichtungen eignen. Aus JP-A-09/111286 ist die Verwendung von Perfluorpolyethertensiden in Emulsionen bekannt.
Diese bekannten Fluortenside führen aber beim Abbau letztendlich zur Bildung persistenter Perfluoralkansulfonsäuren und -carbonsäuren. Selbst die als ökologisch besser verträglich eingeführten Ersatzstoffe mit einer terminalen CF3-Gruppe können zu persistenter Trifluoressigsäure abgebaut werden.
In der älteren Deutschen Patentanmeldung DE 102005000858 werden Verbindungen, die mindestens eine endständige Pentafluorsulfuranyl- Gruppe oder mindestens eine endständige Trifluormethoxy-Gruppe tragen
und über eine polare Endgruppe verfügen, oberflächenaktiv sind und sich in hervorragender Weise als Tenside eignen beschrieben.
Fettsäureester von Polyolen und sulfonierte Fettsäureester, die keine F- Atome haben, sind als Tenside bekannt. Diese Fettsäureester der Polyole werden beispielsweise als Emulgatoren für Nahrungsmittel und in der Kosmetik verwendet.
Diese Klasse der Fettsäureester von Polyolen oder sulfonierten Fettsäureester oder sulfonierten Fettsäureamide mit OCF3- oder SF5-
Gruppen als Modifikation wurden nicht in DE 102005000858 beschrieben.
Es besteht weiterhin Bedarf nach weiteren, vorzugsweise abbaubaren Substituten für perfluorierte Tenside.
Jetzt wurde gefunden, dass die erfindungsgemäßen Fettsäureester von Polyolen oder sulfonierte Fettsäureester oder sulfonierte Fettsäureamide mit mindestens einer Gruppe Y, wobei Y für CF3-(CH2)a-O-, SF5-, CF3- (CH2)a-S-, CF3CF2S-, [CF3-(CH2)a]2N- oder [CF3-(CH2)a]NH-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von 0 bis 5 oder
Rf steht für CF3-(CH2)r, CF3-(CH2)r-O-, CF3-(CH2)r-S-, CF3CF2-S-, SF5- (CH2)r- oder [CF3-(CH2)r]2N-, [CF3-(CH2)r]NH- oder (CF3)2N-(CH2)r-, B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O, O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O, R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 ,
- -
q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für 0, 1 , 2, 3, 4 oder 5, oberflächenaktiv sind und sich in hervorragender Weise als Tenside eignen.
Ein erster Gegenstand der Erfindung sind daher Fettsäureester von Polyolen oder sulfonierte Fettsäureester oder sulfonierte Fettsäureamide mit mindestens einer Gruppe Y, wobei Y für CF3-(CH2)a-O-, SF5-, CF3- (CH2Ja-S-, CF3CF2S-, [CF3-(CH2)a]2N- oder [CF3-(CH2)a]NH-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von 0 bis 5 oder
^ c bedeutet, wobei
Rf steht für CF3-(CH2)r-, CF3-(CH2)rO-, CF3-(CH2)rS-, CF3CF2-S-, SF5- (CH2Jr oder [CF3-(CH2Jr]2N-, [CF3-(CH2)JNH- oder (CF3)2N-(CH2)r-, B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O, O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N1 0-SO2 oder SO2-O,
2Q R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für O, 1 , 2, 3, 4 oder 5.
25 Dabei enthalten die erfindungsgemäßen Verbindungen neben den genannten fluorierten Gruppen Y vorzugsweise keine weiteren fluorierten Gruppen.
Die erfindungsgemäßen Fettsäureester leiten sich von Fettsäuren ab, die OQ gesättigt oder ungesättigt sein können und 4 bis 25 C-Atome, vorzugsweise 8 bis 22 C-Atome, besonders bevorzugt 12 bis 20 C-Atome enthalten. Die
Fettsäuren können auch beispielsweise OH-Gruppen in der Seitenkette tragen.
Beispiele für Fettsäuren sind Laurinsäure (C11H23COOH), Myristinsäure (Ci3H27COOH), Palmitinsäure (Ci5H3ICOOH), Stearinsäure (Ci7H35COOH),
Ölsäure (Ci7H33COOH), Linolsäure (C17H31COOH), Ricinolsäure (Ci7H32(OH)COOH)1 Linolensäure
(CH3CH2CH=CHCH2CH=CH2CH=CH(CH2)7COOH), Arachinsäure (Ci9H39COOH) oder Erucasäure (C21 H43COOH).
In einer Erfindungsvariante sind Fettsäuren mit gerader Kohlenstoffzahl bevorzugt, d.h. vorzugsweise mit 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20 oder 22 C- Atomen, besonders bevorzugt mit 12, 14, 16, 18 oder 20 C-Atomen. Es können jedoch auch synthetische Fettsäuren mit ungerader Kohlenstoffzahl eingesetzt werden.
Bei den erfindungsgemäßen Fettsäureestern steht die Gruppe Y vorzugsweise endständig zur Esterfunktion. Bei Fettsäuren mit freien OH- Gruppen in der Seitenkette, können diese ebenfalls durch Y ersetzt werden, insbesondere durch die Gruppe Y, ausgewählt aus der Teilgruppe CF3-(CH2)a-O-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von O bis 5 oder
Rf steht für CF3-(CH2Jr, CF3-(CH2)r-O-, CF3-(CH2)r-S-, CF3CF2-S-, SF5- (CH2)r oder [CF3-(CH2)J2N-, [CF3-(CH2)JNH- oder (CF3)2N-(CH2)r-,
B steht für O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O, O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O,
R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für 0 oder 1 , q steht für 0 oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für 0, 1 , 2, 3, 4 oder 5.
In einer Erfindungsvariante wird die Fettsäure mit Polyolen verestert, wobei im Fettsäureester der Polyolrest aus einem Radikal -0-CH2-(CHOH)n-CH2- OH mit n = 1 , 2, 3, 4 oder 5, einem Monosaccharid-Radikal, einem Disaccharid-Radikal oder einem Oligosaccharid-Radikal ausgewählt werden kann.
Beispiele für die zu veresternden Polyole HO-CH2-(CHOH)n-CH2-OH mit n = 1 , 2, 3, 4 oder 5 sind Glycerin (oder synonym dazu Glycerol), D-Threitol, L-Threitol, Erythrol, D-Arabinitol, L-Arabinitol, Adonitol, Xylitol, D-Sorbitol, D-Glucitol, D-Mannitol, Dulcitol, Galactitol oder auch der vierwertige verzweigte Alkohol Pentaerythrit.
Aus der Gruppe dieser Polyole werden vorzugsweise Glycerol, Erythrol, Pentaerythrit, Xylitol, Sorbitol oder Mannitol verwendet, besonders bevorzugt Glycerol oder Sorbitol.
Beispiele für zu veresternde Monosaccharide sind Ribose, Arabinose Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Glucose, Mannose, Gulose, Idose, Galaktose, Talose, Ribulose, Xylulose, Psicose, Fructose, Sorbose oder Tagatose. In dieser Aufzählung sind beide Isomeren, d.h. jeweils die D- oder L-Formen enthalten.
Aus der Gruppe der Monosaccharide werden vorzugsweise Glucose, Galactose oder Fructose verwendet.
Beispiele für zu veresternde Disaccharide sind Saccharose (oder auch Sucrose genannt), Lactose, Trehalose, Maltose, Cellobiose, Gentiobiose oder Melibiose. In dieser Aufzählung sind sowohl die α- als auch die ß- Formen enthalten.
Aus der Gruppe der Disaccharide werden vorzugsweise Saccharose oder Lactose, insbesondere bevorzugt Saccharose verwendet.
Beispiele für zu verestemde Polysaccharide sind unter anderem auch Trisaccharide wie die Raffinose, PseudoOligosaccharide wie Acarbose, aber auch Amylose, Amylopektin, Xanthan, Inulin, Chitin, Pektine oder Cellulose.
Bei den erfindungsgemäßen Fettsäureestern von Polyolen kann die Veresterung jeweils vollständig der Anzahl der Hydroxygruppen im
Polyolrest angepasst sein, oder die Veresterung kann unvollständig sein, d.h. es gibt sowohl veresterte als auch freie Hydroxylgruppen im Polyolrest.
Je nach Anwendung, wie nachstehend offenbart, können definierte Verbindungen, d.h. Fettsäureester mit nur einer Variante der Veresterung des Polyols, oder auch Gemische dieser Fettsäureester mit verschiedenen Varianten der Veresterung des Polyols eingesetzt werden. Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Fettsäureester der Polyole mit mindestens einem Fettsäurerest enthaltend die Gruppe Y, wie zuvor definiert eingesetzt. Die Zusammensetzung der Gemische kann durch die Wahl der Reagenzien und Reaktionsbedingungen gesteuert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind Fettsäureester von Polyolen besonders bevorzugt, in denen der Polyolrest abgeleitet ist von Glycerol, Sorbitol oder Saccharose.
In der Gruppe Y steht a vorzugsweise für 0, 1 oder 2, besonders bevorzugt für 0 oder 2, ganz besonders bevorzugt für 0 und r steht bevorzugt für 0 bis 3, insbesondere 0 bis 1.
In einer Variante der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn in der Gruppe Y q für 0 steht und mindestens ein c und/oder b jeweils für 1
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stehen. Insbesondere ist es bevorzugt wenn alle c und b für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o- und/oder p-Position mit Fluorgruppen substituiert sind, insbesondere in o,p,o-Position.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle q und b jeweils stehen für 0 und mindestens ein c für 1 steht. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn beide c für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o-Position mit Fluorgruppen substituiert sind, insbesondere in o,o-Position.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle c und q jeweils stehen für 0 und b für 1 steht, d.h. die Aromaten in p-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
Unter den Fluorgruppen als Arylsubstituenten, die im Folgenden auch kurz Rf genannt werden, sind solche bevorzugt, bei denen r steht für 0, 1 oder 2, wobei r vorzugsweise für 0 steht. Insbesondere bevorzugt sind dabei erfindungsgemäß die Gruppen Rf = CF3-, CF3-S-, CF3CF2-S-, SF5- oder (CF3)2N-.
Die Gruppe Y, wie zuvor definiert, die die Modifikation der Fettsäure bestimmt, besteht in einer bevorzugten Erfindungsvariante aus CF3-O-, CF3-CF2-S-, CF3-S-, (CFs)2N- oder
Rf steht für CF3-(CH2)r-, CF3-(CH2)r-O-, CF3-(CH2)r-S-, CF3CF2-S-, SF5- (CH2Jr oder [CF3-(CH2)J2N-, [CF3-(CH2)JNH- oder (CF3)2N-(CH2)r,
B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O, 0-C(O)1 N-C(O), C(O)-N, Q-C(O)-N, N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O,
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R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für O.
Rf steht bevorzugt für CF3-(CH2)r, CF3-(CH2VO-, CF3-(CH2)r-S oder [CF3- (CH2)J2N-. Eine bevorzugte Erfindungsvariante umfasst Fluorgruppen, im Folgenden auch kurz Rf genannt, bei denen r steht für 0, 1 , 2 oder 3, insbesondere für 0, 1 oder 2, wobei r vorzugsweise für 0 steht.
In einer besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung steht Rf für CF3-, CF3-O-, CF3-CH2-CH2-O-, CF3-S-, CF3CF2-S-, SF5-, CF3-CH2-CH2-S-, (CF3)2-N- und (CF3-CH2-CH2)2-N-, insbesondere für CF3-, CF3-O-, CF3-S- und (CFg)2-N-.
Eine weitere bevorzugte Erfindungsvariante umfasst die Gruppen Rf gleich CF3-, CF3-S-, CF3CF2-S-, SF5- oder (CF3)2N-.
Besonders bevorzugte Gruppen B sind O, S, CH2O, CH2, C(O) und OC(O). Insbesondere B gleich O und OC(O) sind bevorzugt.
Eine besonders bevorzugte Erfindungsvariante umfasst dabei die Gruppen Y gleich CF3-Ar-O, CF3-O-Ar-O, CF3-CH2-CH2-O-Ar-O, CF3-S-Ar-O, CF3CF2-S-Ar-O, SF5-Ar-O, CF3-CH2-CH2-S-Ar-O, (CF3)2-N-Ar-O, (CF3-CH2- CH2)2-N-Ar-O, CF3-Ar-OC(O), CF3-O-Ar-OC(O), CF3-CH2-CH2-O-Ar-OC(O), CF3-S-Ar-OC(O), CF3CF2-S-Ar-OC(O), SF5-Ar-OC(O), CF3-CH2-CH2-S-Ar- OC(O), (CFa)2-N-Ar-OC(O) und (CF3-CH2-CH2)2-N-Ar-OC(O), insbesondere gleich CF3-Ar-O, CF3-O-Ar-O, CF3-S-Ar-O, (CF3)2-N-Ar-O, CF3-Ar-OC(O), CF3-O-Ar-OC(O), CF3-S-Ar-OC(O) und (CF3)2-N-Ar-OC(O).
Eine insbesondere bevorzugte Erfindungsvariante umfasst Y gleich CF3-Ar- O und CF3-Ar-OC(O).
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In einer Variante der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn q steht für 0 und mindestens ein c und/oder b jeweils stehen für 1. Insbesondere ist es bevorzugt wenn alle c und b für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o, p, o- Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle q und b jeweils stehen für 0 und mindestens ein c für 1 steht. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn beide c für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o, o-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle c und q jeweils stehen für 0 und b für 1 steht, d.h. die Aromaten in p-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
Besonders bevorzugt werden Verbindungen verwendet, die eine Kombination der Variabein in deren bevorzugten bzw. besonders bevorzugten Bereichen aufweisen.
Weitere bevorzugte Kombinationen sind in den Ansprüchen offenbart.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sind Fettsäureester von Sorbitol, die durch die Formel IA wiedergegeben werden können
R1 bis R6 einem Fettsäurerest enthaltend die Gruppe Y, wie zuvor definiert oder H entspricht, wobei die Radikale R1 bis R6 nicht alle gleich H sein dürfen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sind Fettsäureester von Saccharose, die durch die Formel IB wiedergegeben werden können
R1 bis R8 einem Fettsäurerest enthaltend die Gruppe Y, wie zuvor definiert oder H entspricht, wobei die Radikale R1 bis R8 nicht alle gleich H sein dürfen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Fettsäureester von Polyolen kann dabei nach dem Fachmann an sich aus der Literatur bekannten Methoden erfolgen. Die Reaktionsbedingungen für Veresterungen sind gängiger Stand der Technik und das Auswählen der geeigneten Reaktionsbedingungen gehört zum Standard des Synthesefachmanns. Bevorzugt findet die Veresterung mit der freien Säure beispielsweise unter Säurekatalyse statt, sie kann aber auch enzymatisch erfolgen. Eine weitere Variante ist die Umsetzung der Fettsäurechloride unter milden Bedingungen in Gegenwart von Pyridin.
Fettsäureester der Kohlenhydrate, d.h. der Mono-, Di- oder Polysaccharide, werden beispielsweise über die Fettsäuremethylester alkalikatalysiert hergestellt, wobei das entstehende Methanol abdestilliert wird, wobei die
Temperatur bei dieser Umsetzung unter 100cC bleiben sollte. Literatur diesbezüglich ist Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry Release 2006, 7th Edition, dort Beitrag „Surfactants", Autor: Kurt Kosswig, DOI: 10.1002/14356007.a25_747.
Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fettsäureestern von Polyolen, dadurch
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gekennzeichnet, dass eine Fettsäure enthaltend die Gruppe Y1 wie zuvor definiert, oder ein Derivat dieser Fettsäure mit einem Polyol verestert wird.
Derivate dieser Fettsäure sind wie zuvor beschrieben, Fettsäurechloride oder niedere Ester der Fettsäuren, beispielsweise die Methylester.
Beispiele zur Synthese der modifizierten gesättigten Fettsäuren sind dem folgenden Schema zu entnehmen. Die Synthese der modifizierten ungesättigten Fettsäuren ist dementsprechend analog.
1. Für die Gruppe Y = OCF3 und für gesättigte Fettsäuren CH3-(CH2)s-i- COOH, deren Alkyleneinheiten in den Schemata durch (CH2)S dargestellt werden, wobei s gleich 4 bis 25 sein kann: Variante A:
1. NaK THF DBH,
2. CS2 70% HF-Pyridin
Z[OWJH 3^' . Z(CH2J1OCSSMB ^2 ^ Z(CH2J1CCF3
A B C
Z = HaI, OPg (Pg=Schutzgruppe)
Die aliphatische OCF3-Gruppe kann beispielsweise aus einer Vorstufe A = Z(CH2)s-OH über die Fluorodesulfurierung von Xanthogenaten erhalten werden (K. Kanie, Y. Tanaka, K. Suzuki, M. Kuroboshi, T. Hiyama, Bull.
Chem. Soc. Jpn. 2000, 73, 471-484; P. Kirsch, Modern Fluoroorganic
Chemistry: Synthesis, Reactivity, Applications, Wiley-VCH, Weinheim,
2004, S. 67 ff., S. 144 f.). Die entsprechende Offenbarung zu der genannten Methode in den zitierten Literaturstellen gehört damit ausdrücklich auch zum Offenbarungsgehait der vorliegenden Anmeldung.
Die Derivatisierung zur Säure erfolgt anschließend aus dem entschützten Alkohol durch Oxidation.
- -
Alternativ kann die modifizierte Fettsäure nach Variante B hergestellt werden:
2-Bromethanol wird zum Fluorformiat umgesetzt und anschließend die
Carbonylgruppe mit SF4 zum OCF3-Ether transformiert. Literatur: 5 1. Aldrich, P.E.; Sheppard, William A. J. Org. Chem. 1964, 29, 11-15
2. Sheppard, William A. et al. J.Org:Chem. 1964, 29, 1-11
3. Yagupol'skii, L.M.; Alekseenko, A.N.; N'chenko, A. Y Ukrainskii Khimicheskii Zhurnal 1978, 44, 1057-1059 Q Die Fettsäure wird jetzt erhalten durch: 1. Williamson Ethersynthese, 2. die sich anschließende hydrogenolytische Debenzylierung und 3. die nachfolgende Oxidation mit stöchiometrischen Mengen an Natriumperiodat und katalytischen Mengen Rutheniumchlorid. 5
0
2. Für die Gruppe Y = CF
3-(CH
2)
a-O- mit a = 1 bis 5 und für gesättigte Fettsäuren, deren Alkyleneinheiten in den Schemata durch (CH
2)
S dargestellt werden, wobei s gleich 4 bis 25 sein kann:
Die Einführung der CF3-(CH2)a-O-Gruppe gelingt durch Umsetzung von CF3-(CH2)a -OH mit a = 1 , 2, 3, 4 oder 5 mit einem primären Hydroxyester über Mitsunobu-Reaktion (Mitsunobu, O. Synthesis, 1981 , 1 ) zu den korrespondierenden Fettsäureestern.
O I D_/IIΛAΛLD>,, r PπPhiß3 Q
HO-(CH
2)A
0/ FF
33CC--((CCHH
22))
aa--OOHH ^ F
3C-(CH
2)
a-O-(CH
2)
s-(
. w — TH
■—F O - N NNaaaOuuHiiϊϊ
DIAD = Diisopropylazodicarboxylat
Alternativ kann die modifizierte Fettsäure auch durch doppelte Veretherung des Alkohols CF3-(CH2)a-OH mit a = 1 bis 5 an ein entsprechendes bromiertes Alken und anschließender Ozonolyse mit oxidativer Aufarbeitung hergestellt werden. F3C-(CH2)a-OH + Br-(CH2)S-CH=CH-(CH2)S-Br
THF
F3C-(CH2)a-O-(CH2)s-CH=CH-(CH2)s-O-(CH2)a-CF3
O3/H2O2
2 x F3C-(CH2)a-O-(CH2)s-COOH
- -
3. Für die Gruppe Y = SF5 und für gesättigte Fettsäuren, deren Alkyleneinheiten in den Schemata durch (CHb)5 dargestellt werden, , wobei s gleich 4 bis 25 sein kann:
Die aliphatische SF5-Gruppe kann z. B. an endständigen Doppelbindungen über die radikalische Addition von SF5CI oder SF5Br eingefügt werden. Optional kann anschließend beispielsweise eine Dehydrohalogenierung oder eine Hydrierung durchgeführt werden. Die ersten beiden dieser Reaktionsschritte sind in der Literatur beschrieben (R. Winter, P. G. Nixon, G. L. Gard, D. H. Radford, N. R. Holcomb, D. W. Grainger, J. Fluorine
Chem. 2001 , 107, 23-30), katalytische Hydrierungen in Gegenwart einer SF5-Funktion ebenfalls (P. Kirsch, M. Bremer, M. Heckmeier, K. Tarumi, Angew. Chem. 1999, 111 , 2174-2178; Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1999, 38,1989-1992). Die entsprechende Offenbarung zu der genannten Methode in den zitierten Literaturstellen gehört damit ausdrücklich auch zum
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung. Beispiele sind dem folgenden Schema zu entnehmen:
oderAltyllithium ^ Derivatisierung für Z = OPg (z.B. OBn):
W Z
- -
HOOC(CH2)S.3CH=CHSF5 CrO3, H2SO4 ^
Y oder Z
Oxidation HOOC(CH2)^1SF5
AF
Eine alternative Synthese der durch SF5-modifιzierten Fettsäure ist die Addition von SF5CI an eine endständige Doppelbindung eines Fettsäureesters, beispielsweise eines Methylesters, die Eliminierung von HCl und anschließender Esterspaltung.
4. Für die Gruppe Y = CF3-S oder CF3-CF2-S und für gesättigte Fettsäuren, deren Alkyleneinheiten in den Schemata durch (CH2)S dargestellt werden, wobei s gleich 4 bis 25 sein kann:
Säuren bzw. Säurederivate mit einer endständigen Thiolgruppe sind kommerziell erhältlich (von wem?) oder können nach dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise wie beschrieben in bitte Literaturzitat einfügen. Die Umwandlung in die gewünschte CF3-S- oder CF3-CF2-S-Gruppe erfolgt beispielsweise nach folgendem Schema sowie nach Anselmi, E. et al. J. Fluorine Chem. 2000, 105, 1 , 41-44 oder gegebenenfalls herstellbar durch: Se-
(trifluormethyl)dibenzoselenopheniumtriflat (Umemotos Reagenz): T. Umemoto et al. J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, 2156-2164.
Oder über: N.V. Ignatiev, Ukr. Khim. Zh. 2001 , Nr. 10, S. 98-102.
Pf — f*ρ f* P X = Cl, Br, I
3 2 5 R = Me oder Et
RfX NaSO2CH2OH
HS-(CH2)S-CO2R - RfS-(CH2J5-CO2R
UU
1. LiOH 2. HVH2O
* RfS-(CH2)s-COOH
- -
5. Für die Gruppe Y = (CF3)2N- und für gesättigte Fettsäuren, deren Alkyleneinheiten in den Schemata durch (CH2)S dargestellt werden, wobei s gleich 4 bis 25 sein kann:
Die Einführung der aliphatischen (CF3)2N- an die Fettsäuren gelingt zunächst durch Umsetzung entsprechender Tetramethylammonium-Salze mit Halogeniden, die eine entsprechende Anzahl an C-Atomen für die gewünschte Fettsäure haben und einer endständigen Doppelbindung nach dem angeführten Schema. Die jeweiligen Tetramethylammonium-Salze können analog zu der Beschreibung der EP 1081129 erhalten werden. Die entsprechende Offenbarung zu der genannten Methode in den zitierten Literaturstellen gehört damit ausdrücklich auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung.
Me4NW
X = a, Br, I Rf = -N(CF3). Die endständige Doppelbindung kann nach dem Fachmann bekannten
Methoden in die Carboxyfunktion umgewandelt werden. Beispiele sind dem folgenden Schemata zu entnehmen, wobei Rf in dem folgenden Schema N(CF3)2 aber auch SCF3 oder SC2F5 sein kann:
- -
Die Einführung des Amin-Bausteins [CF3-(CH2)a]2N-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von 1 bis 5, kann mit Hilfe der Gabriel-Synthese (Organikum: Organisch-Chemisches Grundpraktikum, 16. Aufl., VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1986), gefolgt von der Freisetzung des primären Amins durch Umsetzung mit Hydrazin erfolgen. Anschließende Alkylierung dieses Amins mit CF3(CH2)HaI ergibt nach Debenzylierung den tertiären Aminoalkohol als Schlüsselbaustein.
Eine sich anschließende Oxidation durch beispielsweise C1O
3/H
2SO
4 führt zur modifizierten Säure.
6. Für die Gruppe Y = CF3-(CH2)a-S- mit a = 1 bis 5 und für gesättigte Fettsäuren, deren Alkyleneinheiten in den Schemata durch (CH2)S dargestellt werden, wobei s gleich 4 bis 25 sein kann:
Die Einführung der CF3-(CH2)a-S-Gruppe gelingt beispielsweise durch Umsetzung von CF3-(CH2)a -OH mit a = 1 , 2, 3, 4 oder 5 zu den korrespondierenden Fettsäureestern mit einem Fettsäureester, der endständig eine Thiolgruppe besitzt, über Mitsunobu-Reaktion (Mitsunobu, O. Synthesis, 1981 , 1 ) wobei die Alkohole der Formel CF3-(CH2)a-OH kommerziell erhältlich sind oder aus käuflichen Substanzen leicht zugänglich sind.
Analog zu Beispiel 5a-c können anstelle von (CF3)2N-Endgruppen auch CF3S- oder CF3CF2S- oder CF3(CH)a-Endgruppen eingeführt werden. Bei den Schwefelhaltigen Verbindungen werden dabei anstelle von Pd-
Katalysatoren Pt- oder Ru-Katalysatoren eingesetzt.
7. Für die Gruppe Y = CF3NH- gilt:
Die Endgruppe CF3NH- in Verbindungen CF3NH-R kann mittels literaturbekannter Methoden durch Umsetzung entsprechender
Verbindungen CI2C=N-R mit einem Uberschuss von HF eingeführt werden
(Entsprechende Synthesen sind beispielsweise in Petrow et al., Zh.
Obshch. Khim. 29 (1959) 2169-2172 beschrieben.) Alternativ kann auch Tifluormethylisocyanat mit einem Alkohol zu einer Verbindung CF3- NHC(=O)-O-R (gemäß Knunyants et al. Mendeleev ehem. J. 22 (1977) 15- 105 bzw. Motornyi et al., Zh. Obshch. Khim. 29 (1959) 2157-2122) umgesetzt werden. Die entsprechenden Edukte sind jeweils nach
Literaturbekannten Methoden erhältlich und die Reste R der Produkte können mittels etablierter Methoden chemisch modifiziert werden.
8. Für die Gruppe Y =
Rf steht für CF3-(CH2)r-, CF3-(CH2)rO-, CF3-(CH2)r-S-, CF3CF2-S-, SF5- (CH2)r- oder [CF3-(CH2)r]2N-, [CF3-(CH2)r]NH- oder (CF3)2N-(CH2)r-, B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O, O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N1 N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O,Q R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für 0, 1 , 2, 3, 4 oder 5 und für gesättigte Fettsäuren, wobei die Alkyleneinheiten in den Schemata5 durch (CH2)S dargestellt werden mit s gleich 4 bis 25 sein kann, gilt:
Die Einführung dieser aromatischen Gruppe in die Fettsäuren gelingt nach dem angeführten Schema. Zum Teil sind die jeweiligen Rf-substituierten Aromaten kommerziell erhältlich. Ansonsten sind auch SynthesemethodenQ jeweils angegeben. Die entsprechende Offenbarung zu der genannten Methode in den zitierten Literaturstellen gehört damit ausdrücklich auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung.
Die Gruppe Rf steht für CF3-(CH2)r, CF3-(CH2)r-O-, CF3-(CH2)rS-, CF3CF2- S-, SF5-(CH2V-, [CF3-(CH2V]2N-, [CF3-(CH2)r]NH- oder (CF3)2N-(CH2)r, mit Indices wie zuvor beschrieben, können mittels Substitutionsreaktionen an Aromaten eingeführt werden. Wenn in den folgenden Schemata Rf verwendet wird, so gilt, soweit nichts anderes ausgeführt wird, die hier gegebene Definition.
Die Anbindung eines Spacers an Aryl-Rf bzw weitere Anknüpfungen über verschiedene Funktionalitäten sind in den Schemata I bis VIII wiedergegeben:
I. Veretherung durch Mitsunobu-Reaktion:
c = 0 und/oder 1 n = 4 - 25
II. Verknüpfung durch Thioether- bzw. Sulfoneinheit
R' = H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen q = 0 und/oder 1 b = 0 und/oder 1 c =0 und/oder 1 n = 4 - 25
IV. Veresterung bzw Amidbildung
c =0 und/oder 1 n = 4 - 25
c =0 und/oder 1 n = 4 - 25
- 2 -
V. Anknüpfung über Sulfonsäureester und -amide
R1 = = H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen q = 0 und/oder 1 b = = 0 und/oder 1 c = = 0 und/oder 1 n = 4 - 25
Das Arylsulfonsäurechlorid wird durch Umsetzung mit CISO3H aus dem korrespondierenden Aromaten gewonnen.
R1 = H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen q = 0 und/oder 1 b = 0 und/oder 1 c = 0 und/oder 1 n = 4 - 25
VI. Verknüpfung über Ketofunktion
W = O, NH, NR1
HaI = Cl1 Br, I q = 0 und/oder 1 b = 0 und/oder 1 c = 0 und/oder 1 n = 4 - 25
VII. Verknüpfung über Isocyanate bzw. Isothiocyanate
VIII. Anknüpfung über Heck-Reaktion
A = -CO2R mit R = Me, Et
HaI = Cl, Br, I q = 0 und/oder 1 b = 0 und/oder 1 c = 0 und/oder 1 n = 4 - 25
Die Arylbausteine mit den genannten Rf-Substituenten können nach folgenden Reaktionen synthetisiert werden:
Für CF3-Substitution gilt: Die CF3-Gruppen können durch Umsetzung von aromatischen Carbonsäuren mit HF und SF4 unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur erhalten werden, wie in folgendem Schema angegeben
1. BuLi Anzahl der Substituenten:
2. (Me3O)3B c: ortho-Stellung (O oder mindestens 1)
3. H2O2 q: meta-Stellung (O oder mindestens 1) b: para-Stellυng (O oder mindestens 1 )
DBH = 1 ,3-Dibrom-5,5-dimethylhydantoin
Kommerziell erhältlich sind Verbindungen der Formel
wobei, G = -CO
2H, CH
2NH
2, -CH
2OH, -CHO, -COCI, - CH
2Br
1 -CH
2CO
2H,
CH=CH2, -CH=CHCO2H, -C≡CCH2OH.
Derivatisierung für aromatische Systeme mit fluorierten CF3-Gruppen:
Derivatisierung für aromatische Systeme mit 3 fluorierten CF3-Gruppen:
DCC: Dicyclohexylcarbodiimid
TPAP: Tetra-π-propylammoniumperruthenat
THP: Tetrahydropyranyl
Für SF5- gilt:
Die Modifikation von käuflichen P-Nitro-pentafluorsulfuranyl-Verbindungen kann wie in P. Kirsch et al. Angewandte Chemie 1999, 111 , 2174-2178 beschrieben erfolgen.
Käufliche Reagenzien sind:
G' = -OH, -Br, -NH
2, -NO
2, -CHO, -CO
2H
Die m,m-Bispentafluorsulfuranylverbindungen sind wie in W. A. Sheppard J. Am. Chem. Soc. 1962, 84, 3064-3072 bzw. US 3073861 bzw. US 3135736 beschrieben, zugänglich:
CuBr HBr
Die entsprechende Offenbarung zu den genannten Methoden in den zitierten Literaturstellen gehört damit ausdrücklich auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung.
Für F3CS- oder F5C2S- gilt:
Käufliche Reagenzien sind:
G" = -OH, -Br, -Cl1 -NH2, -NO2, -N=C=O, -CHO, -CO2H1 -CN1 -CH2OH, - CH2Br
Aromatische Trifluormethylthioether und Pentafluorethylthioether sind durch Substitution von lodaromaten oder Veretherung von Thiophenolen, wie in folgendem Schema angegeben, zugänglich:
oder
Für F3CO gilt:
Käufliche Reagenzien oder daraus leicht zugängliche Substanzen sind: G" = -OH, -I, -Br, -Cl, -NH2, -SH, -B(OH)2, -CHO, -CO2H, -CO2Me, -CONH2, -CN, -CH2OH, -CH2Br, -CH2CN.
- -
Trifluormethoxyaromaten können durch Umsetzung von Phenolen mit Tetrachlorkohlenstoff und Fluorwasserstoff erhalten werden.
Konkretes Beispiel
Das Edukt Nitroresorcinol kann nach folgender Literatur hergestellt werden: Ref. 1 Funke; Krucker; BSCFAS; Bull. Soc. Chim. Fr.; 1953; 744, 746. Ref. 1 Grosheintz; Fischer; JACSAT; J. Am. Chem. Soc; 70; 1948; 1476, 1478.
Für [CF3-(CH2)a]2N- gilt:
Die Einführung des Amin-Bausteins [CF3-(CH2)a]2N-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von O bis 5, kann mit Hilfe der Gabriel-Synthese (Organikum: Organisch-Chemisches Grundpraktikum, 16. Aufl., VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1986), gefolgt von der Freisetzung des primären Amins durch Umsetzung mit Hydrazin
- -
erfolgen. Anschließende Alkylierung dieses Amins mit CF3(CH2)rHal ergibt nach Debenzylierung den tertiären Aminoalkohol als Schlüsselbaustein.
Pd(PPh3), LiAIH4 CO, MeOH
Für (CFa)2N- gilt:
Käufliche Reagenzien oder daraus leicht zugängliche Substanzen sind: G" = -OH, -I, -Br, -Cl, -NH2, -NHAc, -CHO, -CO2H, -CO2Me, -CONH2, -CN1 -CH2OH, -CH2Br, -CH2CN.
(CF3)2N-Substituenten können gemäß F.S.Fawcett; J. Am. Chem. Soc. 84(No.22) (1962) 4275-4285 ausgehend von Isocyanaten durch Umsetzung mit Fluorphosgen und anschließender Fluorierung mit SF4/HF oder ausgehend von Isothiocyanaten durch Umsetzung mit Quecksilberdifluorid und anschließender Umsetzung mit Fluorphosgen, sowie nachfolgender Fluorierung mit SF4/HF erhalten werden:
- -
Eine alternative Route zur Herstellung der Bis-Trifluormethyl-aniline geht von aromatischen Aldehyden aus und ist im Detail in R.E.Banks, J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1 (1973) 80-82 beschrieben:
Pur CP3NH- gilt:
Die Endgruppe CP3NH- in Verbindungen CF3NH-R kann mittels literaturbekannter Methoden durch Umsetzung entsprechender Verbindungen CI2C=N-R mit einem Überschuss von HR eingeführt werden
- -
(Entsprechende Synthesen sind beispielsweise in Petrow et al.„ Zh. Obshch. Khim. 29 (1959) 2169-2173 bzw. E. Kuhle, Angew. Chem. 89(No.11 ) (1977), 797-804 beschrieben.) Alternativ kann auch Tifluormethylisocyanat mit einem Alkohol zu einer Verbindung CF3- NHC(=O)-O-R (gemäß Knunyants et al. Mendeleev chem. J. 22 (1977) 15-
105 bzw. Motomyi et al., Zh. Obshch. Khim. 29 (1959) 2157-2122) umgesetzt werden. Die entsprechenden Edukte sind jeweils nach Literaturbekannten Methoden erhältlich bzw. Verbindungen des Typs CI2C=N-R können durch Umsetzungen von Verbindungen R-NH-CHO mit Chlor und SOCI2 erhalten werden und die Reste R der Produkte können mittels etablierter Methoden chemisch modifiziert werden.
Die folgenden Schemata zeigen Kettenverlängerungen, die unabhängig vom Rf durchführbar sind:
Daneben sind auch Kettenverlängerungen über Ester- oder Amidbildung möglich/durchführbar.
Die entsprechende Offenbarung zu den genannten Methoden in den hier zitierten Literaturstellen gehört damit ausdrücklich auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung.
Die Auswahl geeigneter Lösungsmittel und Reaktionsbedingungen bereitet dem Fachmann bei den genannten Umsetzungen keinerlei Schwierigkeiten (Organikum: Organisch-Chemisches Grundpraktikum, 16. Aufl., VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1986).
Weiterhin sind Gegenstand der Erfindung sulfonierte Fettsäureester mit mindestens einer Gruppe Y, wobei Y für CF3-(CH2)a-O-, SF5-, CF3-(CH2)a- S-, CF3CF2S-, [CF3-(CH2)a]2N- oder [CF3-(CH2)a]NH-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von 0 bis 5 oder
Rf steht für CF3-(CH2Jr, CF3-(CH2)r-O-, CF3-(CH2)rS-, CF3CF2-S-, SF5- (CH2)r oder [CF3-(CH2)r]2N-, [CF3-(CH2)JNH- oder (CF3)2N-(CH2)r,
B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O,
O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O1
R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für O, 1 , 2, 3, 4 oder 5.
In der Gruppe Y steht a vorzugsweise für 0, 1 oder 2, besonders bevorzugt für 0 oder 2, ganz besonders bevorzugt für 0 und r steht bevorzugt für 0 bis 3, insbesondere 0 bis 1.
In einer Variante der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn in der
Gruppe Y q für 0 steht und mindestens ein c und/oder b jeweils für 1 stehen. Insbesondere ist es bevorzugt wenn alle c und b für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o- und/oder p-Position mit Fluorgruppen substituiert sind, insbesondere in o,p,o-Position.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle q und b jeweils stehen für 0 und mindestens ein c für 1 steht. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn beide c für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o-Position mit Fluorgruppen substituiert sind, insbesondere in o,o-Position.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle c und q jeweils stehen für 0 und b für 1 steht, d.h. die Aromaten in p-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
in einer bevorzugten Ausführungsform kann der sulfonierte Rest durch die
Teilformel
-O-(CH2)o-SO3M beschrieben werden, wobei o = 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6, bevorzugt 2 oder 4 und M = Metallkation bedeutet.
In der zuvor genannten Teilformel bedeutet M ein Metallkation, insbesondere ausgewählt aus einem Alkalimetallkation, einem Erdalkalimetallkation oder einem Ammoniumion. Bevorzugt wird für M das Lithium-, Natrium- oder Kaliumkation oder NH4 + verwendet.
Die Gruppe Y, wie zuvor definiert, besteht in einer bevorzugten Erfindungsvariante aus der Teilgruppe CF3-O-, SF5-, CF3-S-, CF3CF2S-, (CFa)2N- oder
wobei Rf steht für CF
3-(CH
2)r-, CF
3-(CH
2)r-O-, CF
3-(CH
2)
rS-, CF
3CF
2-S-, SF
5-
(CH2)r oder [CF3-(CH2)r]2N-, [CF3-(CH2)JNH- oder (CF3)2N-(CH2)r,
B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O,
O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N, O-SO2 oder SO2-O,
R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für O.
Rf steht bevorzugt für CF3-(CH2)r, CF3-(CH2X-O-, CF3-(CH2)r-S oder [CF3- (CH2)J2N-. Eine bevorzugte Erfindungsvariante umfasst Fluorgruppen, im Folgenden auch kurz Rf genannt, bei denen r steht für 0, 1 , 2 oder 3, insbesondere für O, 1 oder 2, wobei r vorzugsweise für O steht.
In einer besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung steht Rf für CF3-, CF3-O-, CF3-CH2-CH2-O-, CF3-S-, CF3CF2-S-, SF5-, CF3-CH2-CH2-S-, (CFs)2-N- und (CF3-CH2-CH2)2-N-, insbesondere für CF3-, CF3-O-, CF3-S- und (CF3)2-N-.
Eine weitere bevorzugte Erfindungsvariante umfasst die Gruppen Rf gleich CF3-, CF3-S-, CF3CF2-S-, SF5- oder (CF3)2N-.
Besonders bevorzugte Gruppen B sind O, S1 CH2O1 CH2, C(O) und OC(O). Insbesondere B gleich O und OC(O) sind bevorzugt.
Eine besonders bevorzugte Erfindungsvariante umfasst dabei die Gruppen Y gleich CF3-Ar-O, CF3-O-Ar-O, CF3-CH2-CH2-O-Ar-O, CF3-S-Ar-O,
CF3CF2-S-Ar-O, SF5-Ar-O, CF3-CH2-CH2-S-Ar-O, (CF3)2-N-Ar-O, (CF3-CH2- CH2)2-N-Ar-O, CF3-Ar-OC(O), CF3-O-Ar-OC(O), CF3-CH2-CH2-O-Ar-OC(O)1 CF3-S-Ar-OC(O), CF3CF2-S-Ar-OC(O), SF5-Ar-OC(O), CF3-CH2-CH2-S-Ar- OC(O), (CF3)2-N-Ar-OC(O) und (CF3-CH2-CH2)2-N-Ar-OC(O), insbesondere gleich CF3-Ar-O, CF3-O-Ar-O, CF3-S-Ar-O, (CF3)2-N-Ar-O, CF3-Ar-OC(O), CF3-O-Ar-OC(O), CF3-S-Ar-OC(O) und (CF3)2-N-Ar-OC(O).
Eine insbesondere bevorzugte Erfindungsvariante umfasst Y gleich CF3-Ar- O und CF3-Ar-OC(O).
In einer Variante der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn q steht für O und mindestens ein c und/oder b jeweils stehen für 1. Insbesondere ist es bevorzugt wenn alle c und b für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o, p, o- Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle q und b jeweils stehen für O und mindestens ein c für 1 steht. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn beide c für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o, o-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle c und q jeweils stehen für O und b für 1 steht, d.h. die Aromaten in p-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
Besonders bevorzugt werden Verbindungen verwendet, die eine Kombination der Variabein in deren bevorzugten bzw. besonders bevorzugten Bereichen aufweisen.
Weitere bevorzugte Kombinationen sind in den Ansprüchen offenbart.
Zu den insbesondere bevorzugten Verbindungen der sulfonierten Fettsäureester gehören dabei die folgenden Verbindungen:
Die sulfonierten Fettsäureester mit mindestens einer Gruppe Y, vorzugsweise endständig zur Esterfunktion angeordnet, können durch Umsetzung einer Fettsäure mit mindestens einer Gruppe Y, wie zuvor für die Fettsäureester der Polyole beschrieben (Punkte 1 bis 7 und die zugehörigen Schemata) mit einem Natriumsalz einer Hydroxysulfonsäure mit 1 bis 6 C-Atomen umgesetzt werden.
Die Hydroxysulfonsäuren sind kommerziell erhältlich oder durch bekannte Synthese zugänglich.
Weiterhin sind Gegenstand der Erfindung sulfonierte Fettsäureamide mit mindestens einer Gruppe Y, wobei Y für CF3-(CH2)a-O-, SF5-, CF3-(CH2)a-
S-, CF3CF2S-, [CF3-(CH2)a]2N- oder [CF3-(CH2)a]NH-, wobei a steht für eine ganze Zahl ausgewählt aus dem Bereich von 0 bis 5 oder
Rf = CF3-(CH2)r, CF3-(CH2)r-O-, CF3-(CH2JrS-, CF3CF2-S-, SF5-(CH2)r- oder [CF3-(CH2)r]2N-, [CF3-(CH2V]NH- oder (CF3)2N-(CH2)r- bedeutet,
B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O,
O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O,
R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für O, 1 , 2, 3, 4 oder 5.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann der sulfonierte Rest durch die Teilformel -O-(CH2)o-SO3M beschrieben werden, wobei o = 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6, bevorzugt 2 oder 4 und
M = Metallkation bedeutet.
In der zuvor genannten Teilformel bedeutet M ein Metallkation, insbesondere ausgewählt aus einem Alkalimetallkation, einem Erdalkalimetallkation oder einem Ammoniumion. Bevorzugt wird für M das Lithium-, Natrium- oder Kaliumkation oder NH4 + verwendet.
Die Gruppe Y, wie zuvor definiert, besteht in einer bevorzugten
Erfindungsvariante aus der Teilgruppe CF
3-O-, SF
5-, CF
3-S-, CF
3CF
2S-, (CF
3)
2N- oder
wobei
Rf steht für CF3-(CH2)r-, CF3-(CH2)r-O-, CF3-(CH2)rS-, CF3CF2-S-, SF5- (CH2)r oder [CF3-(CH2)r]2N-, [CF3-(CH2)r]NH- oder (CF3)2N-(CH2)r, B steht für eine Einfachbindung, O, NH, NR, CH2, C(O)-O, C(O), S, CH2-O, O-C(O), N-C(O), C(O)-N, 0-C(O)-N, N-C(O)-N, 0-SO2 oder SO2-O, R steht für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, b steht für O oder 1 und c steht für O oder 1 , q steht für O oder 1 , wobei mindestens ein Rest aus b und q für 1 steht, und r steht für O.
Rf steht bevorzugt für CF3-(CH2)r-, CF3-(CH2)rO-, CF3-(CH2)r-S oder [CF3-
(CH2)J2N-. Eine bevorzugte Erfindungsvariante umfasst Fluorgruppen, im Folgenden auch kurz Rf genannt, bei denen r steht für 0, 1 , 2 oder 3, insbesondere für O, 1 oder 2, wobei r vorzugsweise für O steht.
In einer besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung steht Rf für CF3-, CF3-O-, CF3-CH2-CH2-O-, CF3-S-, CF3CF2-S-, SF5-, CF3-CH2-CH2-S-, (CF3)2-N- und (CF3-CH2-CH2)2-N-, insbesondere für CF3-, CF3-O-, CF3-S- und (CF3)2-N-.
Eine weitere bevorzugte Erfindungsvariante umfasst die Gruppen Rf gleich
CF3-, CF3-S-, CF3CF2-S-, SF5- oder (CF3)2N-.
Besonders bevorzugte Gruppen B sind O, S, CH2O, CH2, C(O) und OC(O). Insbesondere B gleich O und OC(O) sind bevorzugt.
Eine besonders bevorzugte Erfindungsvariante umfasst dabei die Gruppen Y gleich CF3-Ar-O, CF3-O-Ar-O, CF3-CH2-CH2-O-Ar-O, CF3-S-Ar-O, CF3CF2-S-Ar-O, SF5-Ar-O, CF3-CH2-CH2-S-Ar-O, (CF3)2-N-Ar-O, (CF3-CH2- CH2)2-N-Ar-O, CF3-Ar-OC(O), CF3-O-Ar-OC(O), CF3-CH2-CH2-O-Ar-OC(O)1 CF3-S-Ar-OC(O), CF3CF2-S-Ar-OC(O), SF5-Ar-OC(O), CF3-CH2-CH2-S-Ar-
OC(O), (CF3)2-N-Ar-OC(O) und (CF3-CH2-CH2)2-N-Ar-OC(O), insbesondere gleich CF3-Ar-O, CF3-O-Ar-O, CF3-S-Ar-O, (CF3)2-N-Ar-O, CF3-Ar-OC(O), CF3-O-Ar-OC(O), CF3-S-Ar-OC(O) und (CF3)2-N-Ar-OC(O).
Eine insbesondere bevorzugte Erfindungsvariante umfasst Y gleich CF3-Ar- O und CF3-Ar-OC(O).
In einer Variante der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn q steht für O und mindestens ein c und/oder b jeweils stehen für 1. Insbesondere ist es bevorzugt wenn alle c und b für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o, p, o- Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle q und b jeweils stehen für O und mindestens ein c für 1 steht. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn beide c für 1 stehen, d.h. die Aromaten in o, o-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
In einer weiteren Erfindungsvariante ist es bevorzugt, wenn alle c und q jeweils stehen für O und b für 1 steht, d.h. die Aromaten in p-Position mit Fluorgruppen substituiert sind.
Besonders bevorzugt werden Verbindungen verwendet, die eine Kombination der Variabein in deren bevorzugten bzw. besonders bevorzugten Bereichen aufweisen.
Weitere bevorzugte Kombinationen sind in den Ansprüchen offenbart.
Zu den insbesondere bevorzugten Verbindungen der sulfonierten Fettsäureamide gehören dabei die folgenden Verbindungen:
Die sulfonierten Fettsäureamide mit mindestens einer Gruppe Y, vorzugsweise endständig zur Amidfunktion angeordnet, können durch Umsetzung einer Fettsäure mit mindestens einer Gruppe Y, wie zuvor für die Fettsäureester der Polyole beschrieben (Punkte 1 bis 7 und die zugehörigen Schemata) mit einem Natriumsalz einer Aminosulfonsäure mit 1 bis 6 C-Atomen umgesetzt werden.
Die Aminosulfonsäuren sind kommerziell erhältlich oder durch bekannte Synthese zugänglich.
Vorteile der erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen oder Mittel können dabei insbesondere sein:
- eine Oberflächenaktivität, die der konventioneller Kohlenwasserstoff- Tenside hinsichtlich Effizienz und/oder Effektivität gleich oder überlegen sein kann und/oder
- biologische und/oder abiotische Abbaubarkeit der Substanzen ohne Bildung persistenter, perfluorierter Abbauprodukte und/oder
- gute Verarbeitbarkeit in Formulierungen und/oder
- Lagerstabilität.
Dabei eignen sich die erfindungsgemäß als Tenside verwendbaren Verbindungen insbesondere zum Einsatz als Hydrophobiermittel oder Oleophobiermittel.
Einsatzgebiete sind beispielsweise die Oberflächenmodifikation von Textilien, Papier, Glas, poröser Baustoffe oder Adsorbentien. In Anstrichen, Farben, Lacken, photographischen Beschichtungen (für photographische Platten, Filme und Papiere), Spezialcoatings für die Halbleiter- Photolithographie (Photolacke, Top Antireflective Coatings, Bottom Antireflective Coatings) oder anderen Zubereitungen zur Oberflächenbeschichtung, können die erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. die erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen vorteilhaft eingesetzt werden: Beschlagschutzmittel, Dispergiermittel, Emulsionsstabilisator, Entschäumer, Entlüfter, Antistatikum, Flammschutzmittel, Glanzverbesserungsmittel, Gleitmittel, Verbesserer der Pigment- bzw. Füllstoffkompatibilität, Verbesserer der Kratzfestigkeit, Substrat- Haftverbesserer, Oberflächen-Haftverminderer, Hautverhinderer, Hydrophobiermittel, Oleophobiermittel, UV-Stabilisator, Netzmittel, Verlaufsmitte!, Viskositätsminderer, Migrationsinhibitor, Trocknungsbeschleuniger. In Druckfarben können die erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. die erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen ebenfalls vorteilhaft eingesetzt werden und eine oder mehrere der folgenden Funktionen haben: Entschäumer, Entlüfter, Mittel zur
Reibungskontrolle, Netzmittel, Verlaufsmittel, Verbesserer der Pigmentkompatibilität, Verbesserer der Druckauflösung, Trocknungsbeschleuniger.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. der erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen als Additive in Zubereitungen zur Oberflächenbeschichtung, wie Druckfarben, Anstrichen, Farben, Lacken, photographischen Beschichtungen, Spezialcoatings für die Halbleiter-Photolithographie, wie Photolacke, Top Antireflective Coatings, Bottom Antireflective Coatings, oder in Additivzubereitungen zur Additivierung entsprechender Zubereitungen ist daher ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Eine weitere erfindungsgemäße Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. die erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen ist die Verwendung als Grenzflächenvermittler bzw. Emulgator. Insbesondere für die Herstellung von Fluorpolymeren mittels Emulsionspolymerisation können diese Eigenschaften vorteilhaft ausgenutzt werden.
Erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen können als Schaumstabilisator, insbesondere in Zubereitungen, die als „Feuerlöschschäume" bekannt sind, eingesetzt werden. Die Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen als Schaumstabilisator und/oder zur Unterstützung der Filmbildung, insbesondere in wässrigen filmbildenden Feuerlöschschäumen, sowohl synthetischen als auch proteinbasierten und auch für alkoholresistente Formulierungen (AFFF und AFFF-AR, FP, FFFP und FFFP-AR Feuerlöschschäume) ist daher ein weiterer Erfindungsgegenstand.
Erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen können auch Antistatika verwendet werden. Die
Antistatische Wirkung ist insbesondere in der Behandlung von Textilien, insbesondere Bekleidung, Teppiche und Teppichböden, Polsterbezüge in Mobiliar und Automobilen, nicht-gewobenen textilen Werkstoffen, Lederwaren, Papieren und Kartonnagen, Holz und holzbasierten Werkstoffen, mineralischen Substraten wie Stein, Zement, Beton, Gips,
Keramiken (glasierte und unglasierte Ziegel, Steingut, Porzellan) und Gläsern, sowie für Kunststoffe und metallische Substrate von Bedeutung. Die entsprechende Verwendung ist ein Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
Für metallische Substrate ist zusätzlich auch die Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen in Korrosionsschutzmitteln Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Auch deren Verwendung als Formtrennmittel in der Kunststoffverarbeitung ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Allgemein eignen sich erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen als Schutzmittel gegen Flecken und Verschmutzungen, Stain Releases, Beschlagschutzmittel, Gleitmittel, sowie als Verbesserer der Abriebfestigkeit und mechanischen Strapazierfähigkeit.
Als Additive in Reinigungsmitteln und Fleckentfernern für Textilien (insbesondere Bekleidung, Teppiche und Teppichböden, Polsterbezüge in Mobiliar und Automobilen) und harte Oberflächen (insbesondere Küchenoberflächen, Sanitäranlagen, Kacheln, Glas) und in Poliermitteln und Wachsen (insbesondere für Mobiliar, Fußböden und Automobile) können erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen vorteilhaft mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Netzmittel, Verlaufsmittel, Hydrophobiermittel, Oleophobiermittel, Schutzmittel gegen Flecken und Verschmutzungen,
Gleitmittel, Entschäumer, Entlüfter, Trocknungsbeschleuniger eingesetzt werden. Im Falle der Reinigungsmittel und Fleckentferner ist zusätzlich auch die Verwendung als Detergenz bzw. Schmutzemulgier- und - Dispergiermittel eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen in Reinigungsmitteln und Fleckentfernern bzw. als Netzmittel, Verlaufsmittel, Hydrophobiermittel, Oleophobiermittel, Schutzmittel gegen Flecken und Verschmutzungen, Gleitmittel, Entschäumer, Entlüfter oder Trocknungsbeschleuniger ist daher ein weiterer Erfindungsgegenstand.
Auch als Additive in polymeren Werkstoffen (Kunststoffen) können die erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen vorteilhaft mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Gleitmittel, Verminderer der inneren Reibung, UV-Stabilisator, Hydrophobiermittel, Oleophobiermittel, Schutzmittel gegen Flecken und Verschmutzungen, Kupplungsmittel für Füllstoffe, Flammschutzmittel, Migrationsinhibitor (insbesondere gegen Migration von Weichmachern), Beschlagschutzmittel verwendet werden.
Bei der Verwendung als Additive in flüssigen Medien zur Reinigung, zum Ätzen, zur reaktiven Modifikation und/oder Substanzabscheidung auf Metalloberflächen (insbesondere auch Galvanik und Eloxierung) oder Halbleiteroberflächen (insbesondere für die Halbleiter-Photolithographie) wirken erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen als Entwickler, Stripper, Edge Bead Remover, Ätz- und Reinigungsmittel, als Netzmittel und/oder Verbesserer der Qualität von abgeschiedenen Filmen. Im Falle galvanischer Prozesse (insbesondere der Chromgalvanik) ist zusätzlich auch die Funktion als Dunstinhibitor mit oder ohne Schaumwirkung ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Darüber hinaus eignen sich die erfindungsgemäß als Tenside verwendbaren Verbindungen für Wasch- und Reinigungsanwendungen, insbesondere von Textilien. Auch Reinigen und Polieren harter Oberflächen ist ein mögliches Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäß als Tenside verwendbaren Verbindungen. Weiter können die erfindungsgemäß als
Tenside verwendbaren Verbindungen vorteilhaft in kosmetischen Produkten, wie beispielsweise Schaumbädern und Haarshampoos oder als Emulgatoren in Cremes und Lotionen eingesetzt werden. Als Additive in Haar- und Körperpflegeprodukten (z.B. Haarspülungen und Haarkonditionierern), mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Netzmittel, Schaummittel, Gleitmittel, Antistatikum, Erhöher der Resistenz gegen Hautfette können die erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. die erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen ebenfalls vorteilhaft eingesetzt werden.
Als Additive in Herbiziden, Pestiziden und Fungiziden wirken erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Substratnetzmittel, Adjuvans, Schauminhibitor, Dispergiermittel, Emulsionsstabilisator.
Als Additive in Klebstoffen, mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Netzmittel, Penetrationsmittel, Substrat-Haftverbesserer, Entschäumer, können erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen ebenfalls nutzbringend eingesetzt werden.
Auch als Additive in Schmierstoffen und Hydraulikflüssigkeiten, mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Netzmittel, Korrosionsinhibitor, können erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen dienen. Im Falle der Schmierstoffe ist zusätzlich auch die Verwendung als Dispergiermittel (insbesondere für Fluorpolymerpartikel) ein wesentlicher Aspekt.
Beim Einsatz als Additive in Kitt- und Füllmassen wirken können erfindungsgemäße Verbindungen bzw. erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Hydrophobiermittel, Oleophobiermittel, Schutzmittel gegen
Verschmutzungen, Verbesserer der Witterungsbeständigkeit, UV- Stabilisator, Mittel gegen Silikon-Ausblutung.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäß als Tenside verwendbaren Verbindungen ist die Flotation, d.h. das Ausbringen und
Abtrennen von Erzen und Mineralien von taubem Gestein. Dazu werden sie als Additive in Zubereitungen zur Erzaufbereitung, insbesondere Flotationsund Auslaugungslösungen, mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Netzmittel, Schaummittel, Schauminhibitor eingesetzt. Verwandt ist auch die Verwendung als Additive in Mitteln zur Stimulation von Erdölquellen, mit einer oder mehreren der folgenden Funktionen: Netzmittel, Schaummittel, Emulgator.
Darüber hinaus können als Additive in Enteisungsmitteln oder Vereisungsverhinderern eingesetzt werden.
Darüber hinaus können bevorzugte der erfindungsgemäß als Tenside verwendbaren Verbindungen auch als Emulgatoren oder Dispergierhilfsmittel in Nahrungsmitteln eingesetzt werden. Weitere Anwendungsfelder liegen in der Metallbehandlung, als Lederhilfsmittel, der Bauchemie und im Pflanzenschutz.
Weiter eignen sich erfindungsgemäße Tenside auch als antimikrobieller Wirkstoff, insbesondere als Reagenzien für die antimikrobielle Oberflächenmodifikation.
Alle hier genannten Verwendungen erfindungsgemäß einzusetzender Verbindungen sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Die jeweilige Anwendung von Tensiden zu den genannten Zwecken ist dem Fachmann bekannt, so dass der Einsatz der erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen keine Probleme bereitet.
Dabei werden die erfindungsgemäßen Verbindungen für die Anwendung üblicherweise in entsprechend ausgelegte Zubereitungen eingebracht. Entsprechende Mittel, enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Bevorzugt enthalten solche Mittel einen für den jeweiligen Verwendungszweck geeigneten Träger sowie gegebenenfalls weitere spezifische Aktivstoffe und/oder gegebenenfalls Hilfsstoffe.
Bei bevorzugten Mitteln handelt es sich dabei um Färb- und
Lackzubereitungen, Feuerlöschmittel, Schmierstoffe, Wasch- und Reinigungsmittel, Enteiser oder Hydrophobiermittel zur Textilausrüstung oder Glasbehandlung. In einer bevorzugten Erfindungsvariante handelt es sich bei den Mitteln um Hydrophobiermittel zur Ausrüstung von Textilien und Teppichen.
Zur hydrophoben Ausrüstung von Textilien werden in der Regel Hydrophobierungsmittel auf Basis von Polysiloxanen, Fluorkohlenwasserstoffen oder Mischungen von Aluminium- oder Zirkonsalzen mit Paraffinen eingesetzt (vergleiche dazu „Handbuch der Textilhilfsmittel", A. Chwala, V. Anger, Verlag Chemie, New York 1977, Kapitel 3.24 "Phobiermittel", Seite 735 ff). Die hydrophobe Ausrüstung von Textilien, insbesondere bei Wetterschutzbekleidung, dient dazu, diese entweder wasserabweisend oder wasserundurchlässig zu machen. Das Hydrophobiermittel wird auf die Fasern der Textilien aufgebracht und ordnet sich dort so an, dass die hydrophoben Molekülteile senkrecht zur Faseroberfläche stehen. Auf diese Weise wird das Bestreben des Wassers,
sich über die ganze Fläche auszubreiten, stark herabgesetzt. Das Wasser nimmt aufgrund der Kohäsionskräfte die Kugelform an und perlt von der Textiloberfläche ab.
Weitere Anwendungsgebiete für erfindungsgemäße Mittel sind Färb- und
Lackzubereitungen, Feuerlöschmittel (Pulver und Schäume), Schmierstoffe, Wasch- und Reinigungsmittel und Enteiser.
Die Herstellung der Mittel kann dabei nach an sich bekannten Methoden erfolgen; beispielsweise durch Mischen der erfindungsgemäßen
Verbindungen mit einem für den jeweiligen Verwendungszweck geeigneten Träger sowie ggf. weiteren spezifischen Aktivstoffen und ggf. Hilfsstoffen. Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen kann dabei nach dem Fachmann an sich aus der Literatur bekannten Methoden erfolgen.
Außer den in der Beschreibung genannten bevorzugten Verbindungen, deren Verwendung, Mitteln und Verfahren sind weitere bevorzugte Kombinationen der erfindungsgemäßen Gegenstände in den Ansprüchen offenbart.
Die Offenbarungen in den zitierten Literaturstellen gehören hiermit ausdrücklich auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung.
Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung näher, ohne den Schutzbereich zu beschränken. Insbesondere sind die in den Beispielen beschriebenen Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der den betreffenden Beispielen zugrunde liegenden Verbindungen auch auf andere nicht im Detail aufgeführte, aber unter den Schutzbereich fallende Stoffe und Verbindungen anwendbar, sofern an anderer stelle nicht gegenteiliges gesagt wird. Im Übrigen ist die Erfindung im gesamten
beanspruchten Bereich ausführbar und nicht auf die hier genannten Beispiele beschränkt.
- 5 -
Beispiele
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen:
Bn: Benzyl DBH: 1 ,3-Dibrom-5,5-dimethylhydanthoin
DCM: Dichlormethan
DMAP: 4-(Dimethylamino)pyridin
Me: Methyl
MTB: Methyl-tert.-Butyl-Ether RT Raumtemperatur (200C)
THF: Tetrahydrofuran
PE: Petrolether
DCC N.N'-Dicyclohexylcarbodiimid
RT Raumtemperatur TPAP Tetra-n-propylammoniumperruthenat
VE voll entsalzt
DC Dünnschichtchromatographie
DIAD Azodicarbonsäurediisopropylester
Beispiel 1
1. Synthese der (E)-10-Pentafluorosulfanyl-dec-9-en-carbonsäure
In 250 ml DCM (Dichlormethan) werden 15 g Decenol gelöst und auf -4O
0C eingekühlt. 27 g SF
5CI - zuvor per Kühlfalle kondensiert - werden als Gas in die Apparatur eingeleitet. Zur Aktivierung werden 2 ml 1-M-Et^B Lösung zugegeben. Bei der Gaseinieitung wird der Ansatz trüb. Die Aktivierung wird so oft wiederholt bis sich der Ansatz nicht mehr bei der Gaseinleitung erwärmt. Das Gemisch wird zwei Stunden bei gleicher Temperatur nachgerührt. Das Reaktionsgemisch wird durch Zugabe zu Eis/NaHCθ
3-
Lösung (gesättigt) hydrolysiert und dann mit NaOH pH10 eingestellt. Die abgetrennte wässrige Phase wird noch zweimal mit MTB-Ether (MTB-Ether = Methyl-tert-butylether) gewaschen. Die gesammelten organischen Phasen werden einmal mit NaCI-Lösung extrahiert, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und einrotiert. Nach Chromatographie fällt das Produkt in reiner Form an.
Eliminierung:
In einem 250 ml Einhalskolben mit Rückflusskühler werden 9 g des Edukts (28,2mmol) in 120 ml Ethanol gelöst und anschließend KOH Pulver (4.75g, 85mmol, 3eq) zugegeben. Die Reaktionsmischung wird über Nacht gerührt, anschließend eingeengt und Wasser und MTB-Ether zugegeben. Nach Trennung der Phasen wird die wässrige Phase 3-mal mit MTB-Ether extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit ges. NaCI-Lösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet, abfiltriert und vom Lösungsmittel abdestilliert. Es werden 8,3 g gelbliche Flüssigkeit gewonnen. Der Rf-Wert ist leicht höher (unpolarere Substanz) als das Edukt.
Oxidation:
Literatur: Tetrahedron Vol. 44, No. 9, pp.2636 1988 11.3 mmol des Alkohols werden in einem Lösungsmittelgemisch aus Tetrachlorkohlenstoff (40ml), Acetonitril (40ml) und Wasser (50 ml) gelöst, dann wird das Natriummetaperjodat (5.44g, 25.4mmol, 2.25eq) und das Ruthenium(lll)chlorid (234mg, 1.13mmol, 0.1eq)zugegeben und die Reaktionsmischung 3 Stunden bei 22°C - 26°C (RT) gerührt. Danach werden dem Reaktionsgemisch 50 ml Dichlormethan zugesetzt, die Phasen
getrennt und die wässrige Phase noch 2-mal mit je 50 ml Dichlormethan nachextrahiert. Die vereinigten Dichlormethanlösungen werden mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel abdestilliert. Das Produkt fällt als öliger Rückstand an.
2. Veresterung mit Sorbitol
Es werden 30 g (E)-10-Pentafluorosulfanyl-dec-9-en-carbonsäure in 100 g Toluol vorgelegt und 24 g SOCI2 zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird auf 700C erwärmt und der Überschuss an SOCb und Lösemittel abdestilliert. Das resultierende Säurechlorid wird ohne weitere Aufreinigung in die nachfolgende Acylierung eingesetzt.
18 g Sorbitol werden in 150 g THF (Tetrahydrofuran) suspendiert und anschließend 32 g des Säurechlorids (1 Equivalent) und 10 g Triethylamin zugegeben. Nach Beendigung der Reaktion wird das Produktgemisch mit üblichen Labormethoden isoliert und aufgereinigt.
Der Acylierungsgrad kann durch Einsatz von mehr Säurechlorid (2-20 Equivalente) erhöht werden.
Eine Monoacylierung findet bevorzugt für R1 oder R6 statt; eine Diacylierung findet bevorzugt für R1 und R6 statt.
Beispiel 2
34 g Sacharose werden in 100 g THF suspendiert und anschließend 31 g (E)-10-Pentafluorosulfanyl-dec-θ-en-carbonsäurechlorid, hergestellt nach Beispiel 1 , und 10 g Triethylamin (10 g) zugeben. Nach Beendigung der Reaktion wird das Produktgemisch mit üblichen Labormethoden isoliert und aufgereinigt. Der Acylierungsgrad kann durch Einsatz von mehr Säurechlorid (2-20 Equivalente) erhöht werden.
Eine Monoacylierung findet bevorzugt für R1 oder R5 oder R8 statt; eine Diacylierung findet bevorzugt für R1/R5 oder R1/R8 oder R5/R6 statt.
Beispiel 3
1. Synthese der 7-(3,3,3-Trifluoropropoxy)-heptansäuremethylester
In einem Rundkolben werden 3,3,3-Trifluorpropanol (10 ml, 110 mmol), 7- Hydroxyheptansäuremethylester (133 mmol, 1.2eq), Triphenylphosphin (35g, 133mmol, 1.2eq) in 37 ml THF vorgelegt und für einige Minuten ins Ultraschallbad gebracht, um die Substanzen zu vermischen. Während der
Einwirkung von Ultraschall wird DIAD (26.5 ml, 133mmol, 1.2eq) sehr langsam (Temperatur steigt) zugetropft und die Reaktionsmischung 15 min unter Ultraschall gelassen. Es wird eine DC-Probe entnommen und anschließend noch weiter 2 Stunden im Ultraschallbad gelassen. Das Lösungsmittel wird am Rotationsverdampfer entfernt. Anschließend werden 90 ml kalter MTB-Ether zugegeben, wobei Triphenylphosphinoxid ausfällt. Der Feststoff wird abgesaugt und die Lösung übers Wochenende im Kühlschrank aufbewahrt, damit auch der Rest noch fällt. Der restliche Feststoff wird abgesaugt und der Rückstand mit MTB gewaschen. Die Produktlösung wird einrotiert und säulenchromatographisch gereinigt.
2. Synthese der 7-(3,3,3-Trifluoropropoxy)-heptansäure
In einem Rundkolben werden 7-(3,3,3-Trifluoropropoxy)- heptansäuremethylester (50mmol) in 500 ml THF gelöst und bei RT portionsweise mit festem Lithiumhydroxid (65mmol, 1.3eq) versetzt. Die Mischung wird 1 Std bei RT gerührt und anschließend werden 100 ml Wasser und 200ml MTB-Ether zugegeben. Die Mischung wird mit wässriger HCl auf pH 1 angesäuert, die Phasen werden getrennt und die wässrige Phase wird mehrfach mit MTB extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet und einrotiert. Die so anfallende Carbonsäure wird direkt in der Folgestufe eingesetzt.
3. Veresterung mit Sorbitol
Analog zu Beispiel 1 werden zunächst 24 g 7-(3,3,3-Trifluoropropoxy)- heptansäure in 100 g Toluol vorgelegt und mit 24 g SOCI2 umgesetzt und das entstehende Säurechlorid mit 18 g Sorbitol in THF und in Gegenwart von Triethylamin verestert.
Beispiel 4
Analog zu Beispiel 2 werden 34 g Sacharose in 100 g THF mit 30 g (7- (3,3,3-Trifluoro-propoxy)-heptansäurechlorid, hergestellt nach Beispiel 3, und 10 g Triethylamin (10 g) umgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird das Produktgemisch mit üblichen Labormethoden isoliert und aufgereinigt. Der Acylierungsgrad kann durch Einsatz von mehr Säurechlorid (2-20 Equivalente) erhöht werden.
Beispiel 5
1. Synthese der Säure
F>JxF
O.
OH
a: Herstellung des Ammoniumsalzes:
(CH3)4N+F- + CF3SO2N(CF3)2 - (CH3)4N+N(CF3)2-0
Eine Lösung aus 0.017 g (0.18 mmol) (CH3)4N+F' in 0.5 ml trockenem
Dichlormethan wird mit 0.052 g (0.18 mmol) CF3SO2N(CF3)2 bei -400C versetzt. Die Reaktionslösung wird auf Raumtemperatur erwärmt, mit der gleichen Menge an trockenem Acetonitril verdünnt. Nach destillativer5 Entfernung des Lösemittels in einer trockenen Argonatmosphäre werden 0,037 g eines farblosen, hochgradig hygroskopischen Materials in einer Ausbeute von 90,2% erhalten.
19F NMR (CCI3F): -40.8 s; Schmelzpunkt: 120-1250C 0 b: Herstellung der Allylverbindungen:
X = Br
Eine Mischung aus 0.837 g (2.12 mmol) (CH3)4 +N(CF3)2 ' und 0.196 g (1.62 mmol) Allylbromid wird unter Argonatmosphäre einige Stunden unterQ Rückfluss erhitzt. Nach vollständigem Umsatz wird das Produkt abdestilliert.
c: Kettenverlängerung
Zu einer Lösung des olefinischen Methylesters (28,1 mmol) in 70 ml
Dichlormethan wird das Allylamin-Derivat (4.2g; 21.8 mmol) und anschließend der Grubbs Il Metathese-Katalysator (0.9g; 1mmol) gegeben. Die Mischung wird 17 Std unter Rückfluss erhitzt.
Danach wird das Gemisch einrotiert und über eine Säule gereinigt. Um den Katalysator vollständig abzutrennen wird nochmals mit chromatographiert. Das gekuppelte Produkt wird so erhalten.
d. Hydrierung der Doppelbindung
Der Methylester (27mmol) wird in 250 ml THF aufgenommen und mit 5%iger Palladium auf Aktivkohle (10 mol%) versetzt. Nach Anlegen der
Wasserstoffatmosphäre (erhöhter Druck) wird die Reaktionsmischung 3 Std gerührt und nach beendeter Reaktion aufgearbeitet. Hierzu wird unter Schutzgasatmosphäre der Katalysator abfiltriert und die Lösung am Rotationsverdampfer einrotiert. Das Produkt kann direkt in der Folgestufe eingesetzt werden.
e: Herstellung der Säure
Es werden 10 mmol des Methylesters in 100 ml THF gelöst und bei RT portionsweise mit festem Lithiumhydroxid (13mmol, 1.3eq) versetzt. Die Mischung wird 1 Std bei RT gerührt und anschließend werden 40 ml Wasser und 100ml MTB-Ether zugegeben. Die Mischung wird mit wässriger HCl auf pH 1 angesäuert, die Phasen werden getrennt und die wässrige Phase wird mehrfach mit MTB extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet und einrotiert. Die so anfallende Carbonsäure wird direkt in der Folgestufe eingesetzt.
2. Veresterung
Analog zu Beispiel 1 werden zunächst 0,1 mol der Carbonsäure in 100 g Toluol vorgelegt und mit 24 g SOC^ umgesetzt und das entstehende Säurechlorid mit 18 g Sorbitol in THF und in Gegenwart von Triethylamin verestert.
R1...R8= H oder
Analog zu Beispiel 2 werden 34 g Sacharose in 100 g THF mit 0,1 mol Säurechlorid, hergestellt nach Beispiel 5, und 10 g Triethylamrn (10 g) umgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird das Produktgemisch mit üblichen Labormethoden isoliert und aufgereinigt. Der Acylierungsgrad kann durch Einsatz von mehr Säurechlorid (2-20 Equivalente) erhöht werden.
Beispiel 7
Natriumhydrid (92g, 2.3mol, 1.36eq) wird in 1200 ml THF suspendiert und auf 00C abgekühlt. Zu dieser Suspension wird Heptan-1 ,7-diol (224g, 1.7mol) in 400 ml THF gelöst zugetropft (Achtung: ^-Entwicklung). Die Reaktionsmischung wird auf Raumtemperatur erwärmt und 3 Std nachgerührt. Anschließend werden Benzylbromid (251.3ml, 2.11 mol, 1.25eq) und Tetrabutylammoniumiodid (32g, δδmmol, 0.05eq) zugegeben und die Mischung wird über Nacht (9 Std) gerührt. Zur Aufarbeitung wird die Reaktionsmischung mit 1200 ml Eiswasser gequencht, die organischen Phase abgetrennt, die wässrige Phase zweimal mit MTB-Ether extrahiert und die vereinigten organischen Extrakte mit gesättigter NaCI-Lösung gewaschen. Nach Trocknen der organ. Phase
und Einrotieren wird das Rohprodukt erhalten, das über Kieselgel gereinigt wird.
In eine mit Stickstoff begaste 11 Vierhals-Glasapparatur werden 200 ml THF und 10,15 g NaH (253mmol, 1.2 eq) vorgelegt und unter Rühren auf -25°C abgekühlt. in
7-Benzyloxyheptan-1-ol (211 mmol, 1 eq) wird mit 100 ml THF gemischt und innerhalb 30 min zugetropft (mit 50 ml THF nachgespült),dabei wird die Innentemperatur bei 0-50C gehalten. Danach wird die Reaktionsmischung innerhalb von 30 Min auf RT erwärmt.
Es wird 120 Min bei RT nachgerührt und anschließend abgekühlt auf -25°C. 15 Der Schwefelkohlenstoff (32.1g; 421.6 mmol; 2 eq) wird innerhalb von 10 min zugetropft. Dabei erwärmt sich das Reaktionsgemisch auf 00C. Es wird 2,5 h bei 00C nachgerührt. Die Farbe des Reaktionsgemisches wechselt von hellbraun nach braun.
Für die Zugabe des Methyljodid wird wieder abgekühlt auf -2O0C und
20 anschließend wird MeI (35.9g; 253 mmol; 1.2 eq) innerhalb 5 min zugetropft (starke Wärmeentwicklung: mit -78°C gegengekühlt). Die
Reaktionsmischung wird langsam auf RT erwärmt und 24 Std bei dieser
Temperatur nachgerührt.
Zur Aufarbeitung wird dann mit ca. 10%iger NH4CI-Lösung (200 ml) der
Ansatz gequencht.
Die Phasen werden getrennt. Die Wasserphase wird 2-mal mit 100 ml
MTB-Ether gewaschen. Die organischen Phasen werden vereinigt und anschließend 1 mal mit ca.10 %iger 100 ml gesättigter NaCI-Lösung gewaschen, Phasen getrennt und mit Na2SO4 getrocknet, filtriert und am
Rotationsverdampfer auf Rückstand eingeengt.
- -
Zu einer Suspension aus DBH (211g, 738mmol, 3.1 eq) in 1000 ml DCM wird bei -78°C nacheinander (HF)g/Py (200ml, 7.14mol, 30eq) und anschließend Methylxanthogenat (238mmol) in 400 ml DCM zugegeben.
Die Reaktionsmischung wird 1 Std bei
-78°C nachgerührt und über Nacht unter Rühren langsam erwärmt(Temperatur am Morgen 2°C). Das RG wird auf 190C erwärmt und anschließend ca 1 Stunde bei dieser
Temperatur gerührt.
Anschließend wird es zum Hydrolysieren wieder eingekühlt.
In einem 4L-Vierhalskolben werden 640 ml NaHSO3-Lösung und 600 ml
47%ige KOH vorgelegt und auf O0C abgekühlt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch mit Hilfe vom Vakuum in den Vierhalskolben gesaugt.
Das Ganze wird portionsweise gemacht. Die maximale Temperatur sollte
200C sein.
Die dunkelrote Reaktionslösung wird zu einer gelblichen Suspension. Zu dieser Suspension werden soviel 47%ige KOH in 400 ml VE-Wasser zugegeben, bis ein pH-Wert von 7 erreicht wird. Die Suspension wird immer dünner.
Die Phasen werden getrennt die wässrige mit MTB-Ether 2 mal extrahiert.
Die gesammelten organischen Phasen werden einmal mit einer
Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und anschließend eingeengt.
Das Rohprodukt wird mit Aktivkohle ausgerührt und säulenchromatographisch in Petrolether aufgereinigt.
Der Benzylether (150mmol) wird in Ethanol (1000ml) aufgenommen und mit 5%iger Palladium (0.1 eq) auf Aktivkohle versehen. Nach Anlegen einer Wasserstoffatmosphäre (erhöhter Druck) wird jede Stunde der Reaktionsfortschritt per DC untersucht. Zur Vervollständigung der Reaktion wird verbrauchter Katalysator abfiltriert und nochmals frischer Katalysator nachgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird der Palladium- Katalysator abfiltriert und die Reaktionsmischung eingeengt. Das Rohprodukt wird direkt in die nächste Stufe eingesetzt.
Gemäß Beispiel 1 werden 22.6 mmol des Alkohols in einem
Lösungsmittelgemisch aus Tetrachlorkohlenstoff (80ml), Acetonitril (80ml) und Wasser (100 ml) gelöst, dann wird das Natriummetaperjodat (10.88g,
50.8mmol, 2.25eq) und das Ruthenium(lll)chlorid (468mg, 2.26mmol, 0.1 eq) zugegeben und die Reaktionsmischung 3 Stunden bei 22°C - 26°C (RT) gerührt. Danach werden dem Reaktionsgemisch 100 ml Dichlormethan zugesetzt, die Phasen getrennt und die wässrige Phase noch 2-mal mit je 100 ml Dichlormethan nachextrahiert. Die vereinigten Dichlormethanlösungen werden mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel abdestilliert. Die Carbonsäure fällt als öliger Rückstand an.
Analog zu Beispiel 1 werden zunächst 21 g 7-Trifluormethoxyheptansäure in 100 g Toluol vorgelegt und mit 24 g SOCI2 umgesetzt und das entstehende Säurechlorid mit 18 g Sorbitol in THF und in Gegenwart von Triethylamin verestert.
Beispiel 8
Analog zu Beispiel 2 werden 34 g Sacharose in 100 g THF mit 0,1 mol des Säurechlorids, hergestellt nach Beispiel 7 und 10 g Triethylamin (10 g) umgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird das Produktgemisch mit üblichen Labormethoden isoliert und aufgereinigt. Der Acylierungsgrad kann durch Einsatz von mehr Säurechlorid (2-20 Equivalente) erhöht werden.
31 g (E^IO-Pentafluorosulfanyl-dec-θ-en-carbonsäurechlorid, hergestellt nach Beispiel 1 , wird in 100 g THF gelöst, mit 2-Hydroxy-ethansulfon- säure-Na-Salz (15 g) und Triethylamin (10 g) versetzt und bei 3O0C 6 Std gerührt.
Zur Produktisolierung wird auf Eis / Methyl-tert-butylether gegeben, die Wasserphase mit diesem Solvenz extrahiert und alle org. Phasen evaporiert. Es wird Ethanol zugesetzt und dann 1 ,2 Äquivalente Natriumhydroxid. Es wird kurz erwärmt und nach Abkühlen die anfallenden Kristalle isoliert und getrocknet.
(E)-1 O-Pentafluorosulfanyl-dec-θ-en-carbonsäurechlorid, hergestellt nach Beispiel 1 , wird in THF (100 g) gelöst, mit 2-Methylamino-ethansulfon- säure-Na-Salz (16 g) und Triethylamin (10 g) versetzt und gerührt. Zur Produktisolierung wird auf Eis / Methyl-tert-butylether gegeben, die Wasserphase mit diesem Solvenz extrahiert und alle org. Phasen evaporiert. Es wird Ethanol zugesetzt und dann 1 ,2 Äquiv. Natriumhydroxid.
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Es wird kurz erwärmt und nach Abkühlen die anfallenden Kristalle isoliert und getrocknet.
Beispiel C:
Analog zu Beispiel A werden 26 g 7-(3,3,3-Trifluoropropoxy)- heptansäurechlorid in THF mit 2-Hydroxy-ethansulfon-säure-Na-Salz (15 g) und Triethylamin (10 g) umgesetzt. Die anfallenden Kristalle werden isoliert und getrocknet.
Analog zu Beispiel B werden 26 g 7-(3,3,3-Trifluoropropoxy)- heptansäurechlorid in THF mit 2-Methylamino-ethansulfon-säure-Na-Salz (16 g) und Triethylamin (10 g) umgesetzt. Die anfallenden Kristalle werden isoliert und getrocknet.
Beispiel D:
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Analog zu Beispiel A werden 23 g 7-(Trifluoromethoxy)-heptansäurechlorid> hergestellt nach Beispiel 7 in THF mit 2-Hydroxy-ethansulfon-säure-Na- SaIz (15 g) und Triethylamin (10 g) umgesetzt. Die anfallenden Kristalle werden isoliert und getrocknet.
Analog zu Beispiel B werden 23 g 7-(Trifluoromethoxy)-heptansäurechlorid in THF mit 2-Methylamino-ethansulfon-säure-Na-Salz (16 g) und Triethylamin (10 g) umgesetzt. Die anfallenden Kristalle werden isoliert und getrocknet.
Beispiel E:
Analog zu Beispiel A werden 34 g Säurechlorid, hergestellt nach Beispiel 5 in THF mit 2-Hydroxy-ethansulfon-säure-Na-Salz (15 g) und Triethylamin (10 g) umgesetzt. Die anfallenden Kristalle werden isoliert und getrocknet.
^ Q Analog zu Beispiel B werden 34 g Säurechlorid, hergestellt nach Beispiel 5, in THF mit 2-Methylamino-ethansulfon-säure-Na-Salz (16 g) und Triethylamin (10 g) umgesetzt. Die anfallenden Kristalle werden isoliert und getrocknet.
1 5 Beispiel 9: Bestimmung der biochemischen Abbaubarkeit
Die biochemische Abbaubarkeit der Verbindungen wird nach dem Zahn- Wellens-Test entsprechend der Publikation der Europäischen Kommission: Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe in der
2Q Europäischen Union, Teil Il - Testmethoden, Anhang V - Methoden zur
Bestimmung der physikalisch-chemischen Eigenschaften, der Toxizität und der Ökotoxizität, Teil B, Biochemische Abbaubarkeit- Zahn-Wellens- Test(C9.), Januar 1997, Seite 353-357 bestimmt. Ansatzvolumen: 1 ,5 1 pc Belebtschlammkonzentration: 1 gTS/l
Herkunft des Schlammes: Kläranlage der Merck KGaA;
Darmstadt (nicht adaptiert)
Einsatzmenge der Testsubstanzen: ca. 100 bis 200 mg/l als DOC Belüftung: mit gereinigter Luft
2Q Aufarbeitung der Proben: Filtration (mittelhartes Filter)
Bestimmung des DOC: Nach der Differenzmethode mit einem Gerät der Fa. Dimatec
Weitere Details zur Methode können der o.g. Publikation bzw. auch der OECD Guideline for the testing of chemicals, section 3, degradation and accumulation, method 302 B, page 1-8, adopted: 17.07.92 entnommen werden, deren diesbezüglicher Inhalt ausdrücklich zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gehört.
Darüber hinaus wird neben dem Abbau der Verbindung an sich im Test auch der Abbau der Fluor-haltigen Gruppen über eine Fluorid-Bestimmung beobachtet:
Methode: lonenchromatographie
Gerät: Dionex 120
Detektortyp: Leitfähigkeitsdetektor
Säule: AS9HC Eluent: Natriumcarbonat-Lösung, 9 mmol/l
Flussrate: 1 ml/min
Literatur: EN ISO 10304-2
Beispiel 10: Bestimmung der Oberflächenspannung
Gerät: Tensiometer der Firma Krüss (Modell K12)
Temperatur der Messlösungen: 200C
Eingesetztes Messmodul: Ring Konzentration der Messlösungen: ca. 0,5 bis 3,0 g/l in entionisiertem
Wasser
Weitere Details zur Methode können der Publikation Europäische Kommission: Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe in der Europäischen Union, Teil Il - Testmethoden, Anhang V - Methoden zur Bestimmung der physikalisch-chemischen Eigenschaften, der Toxizität und der Ökotoxizität, Teil A, Oberflächenspannung (A.5),
Januar 1997, Seite 51-57 bzw. auch der OECD Guideline for the testing of chemicals , section 1 , physical-chemical properties, method 115, page 1-7, adopted: 27.07.95 entnommen werden, deren diesbezüglicher Inhalt ausdrücklich zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gehört.