Möbel
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Möbel mit einem Möbelkorpus und mit einer ersten und zumindest einer zweiten relativ zum Möbelkorpus verfahrbaren Schublade, wobei in der Schließstellung der beiden Schubladen die Frontblende der ersten Schublade die Frontblende bzw. die Frontwand der zweiten Schublade im Wesentlichen vollständig bedeckt.
Derartige Möbel beschreiben unter anderem so genannte Innenauszüge, deren Frontplatte bzw. Frontwand sich hinter einer größeren bzw. hochgezogenen Frontblende eines
Frontauszuges befindet. Beim Einbau eines Innenauszuges in ein schrankförmiges Möbel muss daher immer zuerst der Frontauszug geöffnet werden, damit der Innenauszug zugänglich wird und ebenfalls geöffnet werden kann. Oft weisen diese Innenauszüge aus ästhetischen Gründen oder aus Platzgründen keine Handhabe bzw. keinen Handgriff auf, wodurch die Bedienmöglichkeit eingeschränkt ist. Ist der Innenauszug zudem direkt unterhalb eines Travers, eines Zwischenbodens oder unter zusätzlichen Innenauszügen angeordnet, so besteht keine komfortable Möglichkeit, den innenauszug zu öffnen. Ist der
Innenauszug darüber hinaus mit einem Schließmechanismus versehen, der den
Innenauszug in seiner Schließstellung mit einer Zuhaltekraft beaufschlagt, so ist eine Betätigung überdies unpraktisch, da das Öffnen gegen den Federwiderstand erheblich erschwert ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Möbel der eingangs erwähnten Gattung vorzuschlagen, das einem Benutzer einen hohen Bedienkomfort bietet.
Dies wird erfindungsgemäß in einer vorteilhaften Ausgestaltung dadurch erreicht, dass die erste und die zumindest eine zweite Schublade eine Ausstoßvorrichtung zum Bewegen der Schubladen von einer Schließstellung in eine Offenstellung aufweisen und dass zwischen den beiden Ausstoßvorrichtungen ein Schaltelement angeordnet ist, das in einer ersten Schaltstellung die beiden Ausstoßvorrichtungen koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt.
Wirkt die Ausstoßvorrichtung beispielsweise auf die zweite Schublade (Innenauszug), so kann diese in bequemer Weise in eine Offenstellung bewegt werden, ohne dass hierfür ein Hintergreifen des Innenauszuges durch den Benutzer notwendig ist. Wirkt die
Ausstoßvorrichtung auf die erste Schublade (Frontauszug), so kann diese wahlweise durch
eine vorzugsweise mechanische Kopplungsmöglichkeit mit dem Innenauszug gekoppelt oder auch nicht gekoppelt werden.
Um den Ausstoßvorgang der Schublade zu begünstigen, kann man auch vorsehen, dass wenigstens eine Ausstoßvorrichtung eine Antriebsvorrichtung, vorzugsweise zumindest eine
Feder oder zumindest einen elektrischen Motor, aufweist, durch die ein Ausstoßelement zum
Ausstoßen der Schublade beaufschlagt oder beaufschlagbar ist. Um dabei ein ruckartiges
Aufspringen der Schublade zu vermeiden, kann es auch günstig sein, die Relativbewegung zwischen der Ausstoßvorrichtung und der Schublade bzw. deren Führungsschienen mittels einer Dämpfvorrichtung zu dämpfen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass die erste Schublade und die wenigstens zweite Schublade eine gesonderte Ausstoßvorrichtung zum Bewegen der Schubladen von einer Schließstellung in eine Offenstellung aufweisen. Dadurch können die Ausfahrbewegungen in unabhängiger Weise voneinander gesteuert werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht dabei vor, dass die Ausstoßvorrichtung der ersten und der zumindest zweiten Schublade gekoppelt sind, sodass die Ausstoßvorrichtung der zweiten Schublade über die Ausstoßvorrichtung der ersten Schublade auslösbar ist. Dabei können die wenigstens zwei Ausstoßvorrichtungen mechanisch oder elektrisch miteinander gekoppelt werden, sodass sich verschiedenste Auslöse- und Schaltkombinationen ergeben. Eine Ausgestaltung kann dabei so getroffen werden, wenn zwischen den beiden Ausstoßvorrichtungen ein Schaltelement angeordnet ist, das in einer ersten Schaltstellung die beiden Ausstoßvorrichtungen koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt. Das Schaltelement kann dabei entweder als mechanischer Schalter ausgeführt werden, oder - gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel - als logische Schaltung zur Verknüpfung von Digitalsignalen nach den Regeln der Booleschen Algebra.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass wenigstens die erste Schublade eine erste Endstellung aufweist, die der Schließstellung der ersten Schublade entspricht und dass die erste Schublade ausgehend von dieser Endstellung durch Druckausübung in Schließrichtung derselben in eine, weiter in den Möbelkorpus hinein gelegene, zweite Endstellung bewegbar ist. Dabei kann die Ausgestaltung so getroffen sein, dass die Ausstoßvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Schublade ausgehend von der zweiten Endstellung in eine Offenstellung bewegt. Derartige Beschläge sind als Touch- Latch-Beschläge bekannt, die dadurch betätigt werden, dass die Schublade um eine
vorgegebene Wegstrecke eingedrückt wird, um anschließend durch eine Kraftspeichervorrichtung (Federvorrichtung, Fluiddämpfer, elektrischer Motor) in eine Offenstellung bewegt zu werden.
Alternativ oder ergänzend kann es auch von Vorteil sein, wenn die wenigstens erste Schublade eine Endstellung aufweist, die der Schließstellung der Schublade entspricht und dass die erste Schublade ausgehend von dieser Endstellung durch Zugausübung in eine Offenstellung bewegbar ist, wobei die Ausstoßvorrichtung inaktiv ist. Wird die erste Schublade (Frontauszug) über einen Zugimpuls aktiviert, so wird dabei vorzugsweise nur der Frontauszug ausgefahren, da die Ausstoßvorrichtung des Innenauszuges keinen Schaltimpuls erhält. Der Innenauszug kann dabei wahlweise in der Schließstellung verbleiben oder wahlweise durch manuelle Druck- oder Zugausübung auf dessen Frontblende aktiviert werden.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Möbel eine Steuer- und/oder eine Regeleinrichtung zum selektiven Bewegen der Schubladen aufweist. Dadurch kann z.B. eine selektive Aktivierung, der Zeitpunkt der Ansteuerung und/oder der Bewegungsablauf der Schublade separat oder in allen möglichen Kombinationen gesteuert werden. In diesem Zusammenhang kann es günstig sein, wenn die Ausstoßvorrichtung zumindest einen elektrischen Schalter aufweist, der durch Zug- und/oder Druckausübung auf die Schublade aktivierbar ist, wobei dessen Signale der Steuer- und/oder Regeleinrichtung zuführbar sind. Dabei kann der elektrische Schalter als Mikroschalter ausgeführt werden, dessen Schaltimpulse einem Adressdecodierer zum programmierten Ansteuern der einzelnen Ausstoßvorrichtungen zugeführt werden können. Beispielhaft kann die Ausgestaltung so getroffen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Ausstoßvorrichtung der wenigstens zweiten Schublade (Innenauszug) bei vorzugsweise einmaliger Druckausübung auf die erste Schublade (Frontauszug) nicht aktiviert. Mit anderen Worten wird der Innenauszug bei einmaliger Druckausübung auf die Frontblende des Frontauszuges nicht ausgefahren, während sich der Frontauszug alleine in die Offenstellung bewegt. Ein weiteres Ausführungsbeispiel kann so getroffen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Ausstoßvorrichtung der wenigstens zweiten Schublade (Innenauszug) bei vorzugsweise zwei aufeinander folgenden Druckausübungen auf die erste Schublade (Frontauszug) innerhalb einer vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne aktiviert. Mit anderen Worten wird bei einem „Doppelclick" auf den Frontauszug sowohl der
Frontauszug als auch der Innenauszug in eine Offenstellung bewegt. In einer zweckmäßigen Weiterbildung kann auch vorgesehen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie bei Zugausübung auf die erste Schublade die Ausstoßvorrichtung(en) nicht aktiviert. Hierbei sei angemerkt, dass in diesem Zusammenhang verschiedenste Schaltmöglichkeiten für den mit dieser Aufgabe befassten Fachmann möglich sind.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Möbel eine lösbare Kopplungsvorrichtung zum zeitweiligen Koppeln der beiden Schubladen aufweist. Durch die zusätzliche Anordnung dieser lösbaren Kopplungsvorrichtung in Kombination mit wenigstens einer Ausstoßvorrichtung der Schublade ergeben sich zusätzliche Kombinationsmöglichkeiten. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn durch die lösbare Kopplungsvorrichtung die zumindest zweite Schublade zumindest von der vollständigen Schließstellung in eine Offenstellung bewegbar ist. In diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn die lösbare Kopplungsvorrichtung zwei oder mehrere, vorzugsweise vorwählbare, Betriebsmodi aufweist. Durch die Einstellmöglichkeit der lösbaren Kopplungsvorrichtung kann beispielsweise die erste Schublade (Frontauszug) geöffnet werden, wobei entsprechend den beiden Betriebsmodi wahlweise festgelegt werden kann, ob die wenigstens zweite Schublade (Innenauszug) die Bewegung des Frontauszuges mitmacht oder auch nicht. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die lösbare Kopplungsvorrichtung derartig angeordnet oder ausgebildet ist, dass die Schubladen, vorzugsweise in einer gemeinsamen Offenstellung derselben, entkoppelbar sind, sodass jede Schublade für sich allein betätigbar ist.
Hinsichtlich der lösbaren Kopplungsvorrichtung lassen sich in einer für den Fachmann geläufigen Art und Weise vielerlei Ausgestaltungen realisieren. Bei einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die lösbare Kopplungsvorrichtung vorzugsweise zwischen der Rückseite der Frontblende der ersten Schublade und zwischen der Vorderseite der Frontblende bzw. Frontwand der zumindest zweiten Schublade wirksam ist. Im einfachsten Fall kann es günstig sein, wenn die lösbare Kopplungsvorrichtung eine mechanische Rastverbindung (z.B. wenigstens ein federbelastetes Rastelement) umfasst.
In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann es auch sein, wenn zwischen der
Frontblende der ersten Schublade und der Frontblende bzw. Frontwand der zweiten Schublade wenigstens ein, vorzugsweise federbeaufschlagter, Federpuffer und/oder
wenigstens ein Distanzstück, vorzugsweise aus einem dämpfenden Material, angeordnet ist (sind). Dadurch lässt sich ein hartes Aufschlagen der Frontblende der ersten Schublade auf die Frontblende bzw. Frontwand der zweiten Schublade wirkungsvoll verhindern, sodass die dabei auftretenden Schlaggeräusche weitgehend reduziert werden.
Schließlich kann bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass wenigstens eine der Schubladen eine Einzugsvorrichtung aufweist, durch die die Schublade in die geschlossene Endstellung bewegbar ist, wobei vorzugsweise der letzte Schließweg bis hin zur vollständigen Schließstellung derselben gedämpft abläuft. Dabei kann man jede Schublade des Möbels mit einer derartigen Einzugsvorrichtung ausrüsten, die die Schubladen sicher in die geschlossene Endlage bringen. Üblicherweise sind derartige Einzugsvorrichtungen auch mit einer Dämpfvorrichtung versehen, die die Bewegung der Schublade über den letzten Schließbereich dämpft, sodass diese nicht mit zuviel Schwung in den Möbelkorpus eingezogen wird. Als Dämpfvorrichtungen kommen dabei vorteilhafterweise Fluiddämpfer, beispielsweise Linear- oder Rotationsdämpfer, zum Einsatz.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der gegenständlichen Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert. Darin zeigt bzw. zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels in einer perspektivischen Darstellung, wobei das Möbel einen Frontauszug und zwei dahinter liegende Innenauszüge aufweist,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer lösbaren Kopplungsvorrichtung zwischen dem unteren Innenauszug und dem Frontauszug sowie mit einem Federpuffer zwischen oberem Innenauszug und dem
Frontauszug, und
Fig. 3a-3d verschiedene Ausführungsbeispiele der Auslöse- und Kopplungsmöglichkeiten zwischen einem Innenauszug und dem Frontauszug.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels 1 in einer perspektivischen Darstellung. Das schrankförmige Möbel 1 weist einen Möbelkorpus 2 auf, in dem eine erste Schublade 3 (Frontauszug) mit einer hochgezogenen Frontblende 3' verfahrbar ist. Im Weiteren befinden sich im Möbelkorpus 2 eine zweite und eine dritte Schublade 4 und 5 (Innenauszüge), deren Frontwand 4' und 5' in der Schließstellung der
Schubladen 3, 4, 5 hinter der hochgezogenen Frontblende 3' des Frontauszuges 3 liegt. Um die beiden Innenauszüge 4 und 5 zu öffnen, muss daher immer zuerst der Frontauszug 3 geöffnet werden, was die Bedienbarkeit der Schubladen 3, 4, 5 erschwert. Zu diesem Zweck sind auf der nur teilweise dargestellten Möbelrückwand 8 drei gesonderte Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9" vorgesehen, deren Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a" vorzugsweise die jeweiligen Rückwände der einzelnen Schubladen 3, 4 und 5 beaufschlagen, sodass die Schubladen 3, 4 und 5 ausgehend von der Schließstellung unter Überwindung deren Massenträgheit beschleunigt werden, sodass dadurch die Schubladen 3, 4 und 5 in eine Offenstellung bringbar sind. Die Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9" umfassen vorzugsweise eine nicht näher dargestellte Federeinrichtung, oder gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel wenigstens eine elektrische Antriebseinheit, sodass ein Drehmoment auf die jeweiligen Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a" ausgeübt wird. Die Rückwand der jeweiligen Schubladen 3, 4 und 5 eignet sich besonders für die Kraftbeaufschlagung der Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a", wobei die freien Enden der Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a" in der geschlossenen Endlage an den jeweiligen Rückwänden der Schubladen 3, 4 und 5 anliegen. Grundsätzlich können die Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9" auch an einer anderen Stelle des Möbels wirken, beispielsweise auch an deren Ausziehschienen, die an beiden Seiten der Schublade 3, 4 und 5 angeordnet sind.
Durch die gesonderten Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9", die gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung durch wenigstens ein Schaltelement gekoppelt werden können, ergeben sich verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, die in den nachstehenden Figuren noch näher erläutert werden. Um die Kombinationsmöglichkeiten der Schubladen 3, 4 und 5 noch zu erweitern, sind lösbare Kopplungsvorrichtungen zur wahlweisen bzw. zeitweiligen Kopplung eines Innenauszuges 4, 5 mit dem Frontauszug 3 vorgesehen, sodass bei einer Ausfahrbewegung des Frontauszuges 3 auch ein Innenauszug 4, 5 mitfährt oder auch nicht. Die lösbare Kopplungsvorrichtung umfasst im Wesentlichen hakenförmige Mitnehmerelemente 10b bzw. 11 b sowie Koppelelemente 10a und 1 1a. Die hakenförmigen Mitnehmerelemente 10b und 11 b sind im Bereich der Frontwände 4' und 5' angeordnet und sind mit den Koppelelementen 10a und 11a der Frontblende 3' lösbar koppelbar. Dabei kann günstigerweise vorgesehen sein, dass die Mitnehmerelemente 10b und 11b und/oder die Koppelelemente 10a und 1 1a wenigstens zwei Betriebsstellungen aufweisen, wobei in einer ersten Betriebsstellung die Mitnehmerelemente 10b und 1 1 b beim Zusammenführen des Frontauszuges 3 mit den Innenauszügen 4, 5 automatisch mit dem Koppelelement 10a bzw. 11a verrasten und wobei in einer zweiten Betriebsstellung keine Verrastung zwischen den
Mitnehmerelementen 10b, 11 b und den Koppelelementen 10a und 11a erfolgt. In diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn das Mitnehmerelement 10b bzw. 11 b eine Verstellmöglichkeit aufweist, durch die die zwei Betriebsstellungen, beispielsweise durch manuelle Betätigung, aktivierbar sind. Das kann dadurch erfolgen, dass entweder die Mitnehmerelemente 10b bzw. 11 b oder die Koppelelemente 10a bzw. 11a um 180° drehbar ausgebildet sind, sodass die Kopplung in einer Stellung aktiviert und in der 180° verdrehten Stellung deaktiviert ist.
Fig. 2 zeigt eine geringfügige Abänderung des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1. Der Aufbau des Möbels 1 ist mit dem der Fig. 1 identisch, mit der Ausnahme, dass für den oberen Innenauszug 5 bzw. dessen Frontwand 5' keine Kopplungsmöglichkeit mit der hochgezogenen Frontblende 3' des Frontauszuges 3 vorgesehen ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist auf der Rückseite der Frontblende 3' des Frontauszuges 3 ein Federpuffer 12 vorgesehen, der in der geschlossenen Endlage der beiden Schubladen 3 und 5 an der Frontwand 5' des oberen Innenauszuges 5 anliegt. Der Federpuffer 12 verhindert dadurch einen unerwünschten Blendenaufschlag der Frontblende 3', wenn die Schublade 3 geschlossen wird. Der Federpuffer 12 kann auch durch ein Distanzstück ersetzt werden, welches vorzugsweise aus einem dämpfenden Material mit gummielastischen Eigenschaften gebildet ist.
Fig. 3a-3d zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele der Auslöse- und Kopplungsmöglichkeiten anhand einer vereinfachten Darstellung des Frontauszuges 3 und eines Innenauszuges 4 in einer Seitenansicht. Fig. 3a zeigt den Frontauszug 3 mit seiner hochgezogenen Frontblende 3', die in der Schließstellung der Schubladen 3 und 4 die Frontwand 4' des Innenauszuges 4 im Wesentlichen vollständig bedeckt. An der Rückwand 8 des Möbels 1 sind zwei gesonderte Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' vorgesehen, deren Ausstoßelemente 9a und 9a' die jeweilige Schubladenrückwand beaufschlagen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Frontauszug 3 eine erste Endstellung aufweist, die der Schließstellung des Frontauszuges 3 entspricht und dass der Frontauszug 3 ausgehend von dieser Einstellung durch Druckausübung in Schließrichtung desselben in eine, weiter in den Möbelkorpus 2 hinein gelegene, zweite Endstellung bewegbar ist, sodass das Ausstoßelement 9a der Ausstoßvorrichtung 9 durch Druck auf den Frontauszug 3 beaufschlagbar ist. Die Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' sind im gezeigten Ausführungsbeispiel nicht gekoppelt, auch ist keine lösbare Kopplungsmöglichkeit zwischen der Frontblende 3' und der Frontwand 4" vorgesehen. Der Öffnungsvorgang der Schubladen
3, 4 erfolgt in voneinander unabhängiger Weise, d.h. der Innenauszug 4 kann erst ausgefahren werden, nachdem der Frontauszug 3 bewusst über die Ausstoßvorrichtung 9 in eine Offenstellung bewegt wurde. Im Anschluss daran kann nach gesonderter Aktivierung der Ausstoßvorrichtung 9' der Innenauszug 4 in eine Offenstellung bewegt werden.
Fig. 3b zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Seitenansicht. Im Gegensatz zu Fig. 3a ist der Innenauszug 4 bzw. dessen Frontwand 4' über eine lösbare Kopplungsvorrichtung 11 mit der Frontblende 3' des Frontauszuges 3 gekoppelt. Die lösbare Kopplungsvorrichtung 11 besteht aus dem in Fig. 1 gezeigten Mitnehmerelement 11 b und dem Koppelelement 11a. Die lösbare Kopplungsvorrichtung 11 ist vorzugsweise zwischen der Rückseite der Frontblende (3') der ersten Schublade (3) und zwischen der Vorderseite (4') der Frontblende bzw. Frontwand der zumindest zweiten Schublade (4) wirksam und weist vorzugsweise zwei vorwählbare Betriebsmodi auf, wobei in einem ersten Betriebsmodus die beiden Schubladen 3 und 4 miteinander gekoppelt sind und in einem weiteren Betriebsmodus nicht koppeln. Wird nun die Ausstoßvorrichtung 9 des Frontauszuges 3 - beispielsweise durch manuelle Druck- oder Zugbelastung der Frontblende 3' - aktiviert, so fährt der Innenauszug 4 bei aktiver Kopplung der lösbaren Kopplungsvorrichtung 11 gemeinsam mit dem Frontauszug 3 aus dem Möbelkorpus 2 heraus. Ist die lösbare Kopplungsvorrichtung 11 nicht aktiv, so kann eine gesonderte Aktivierung des Innenauszuges 4 (ebenfalls durch Druck- oder Zugausübung auf die Frontblende 4') zum Bewegen aus seiner geschlossenen Endlage in eine Offenstellung erfolgen.
Fig. 3c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Zwischen der Frontblende 3' des Frontauszuges 3 und der Frontwand 4' des Innenauszuges 4 ist ein - wie in Fig. 2 gezeigter Federpuffer 12 oder ein Distanzstück - wirksam. Wird auf die Frontblende 3' ein
Druck ausgeübt, so kann die Schublade 3 - ausgehend von der gezeigten Endstellung, die der Schließstellung des Frontauszuges 3 entspricht - in eine weiter in dem Möbelkorpus 2 hinein gelegene zweite Endstellung bewegt werden, sodass auch Druck auf das Ausstoßelement 9a ausgeübt wird. Durch den Federpuffer 12 bzw. das Distanzstück wird auch Druck auf das Ausstoßelement 9a' der Ausstoßvorrichtung 9' ausgeübt, sodass dies zu einem gemeinsamen Auslösen der beiden Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' führt. Dabei kann vorgesehen sein, dass bei Zugausübung auf die Frontblende 3' nur die Ausstoßvorrichtung 9 des Frontauszuges 3 aktiviert wird. Der Innenauszug 4 kann unabhängig vom Frontauszug 3 über Druck- oder Zugimpulse auf seine Frontblende 4' aktiviert werden.
Fig. 3d zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. In der gezeigten Figur ist schematisch ein Schaltelement 13 gezeigt, das zwischen den beiden Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' wirksam ist. Das Schaltelement 13 weist zumindest zwei Schaltstellungen auf, wobei das Schaltelement 13 in einer ersten Schaltstellung die beiden Schubladen 3 und 4 koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt. Wird nun die Ausstoßvorrichtung 9 des Frontauszuges 3 aktiviert, so fährt der Innenauszug 4 je nach Schaltstellung mit dem Frontauszug 3 mit oder auch nicht.
Das Schaltelement 13 kann auch Teil einer Programmlogik einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung 14 sein, durch die die wenigstens zwei Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' selektiv (an-)steuerbar sind. Durch vorzugsweise manuelle Zug- und/oder Druckausübung auf die Frontblende 3' des Frontauszuges 3 können verschiedene Auslösungsimpulse realisiert werden. Hierbei kann beispielhaft vorgesehen werden, dass die Ausstoßvorrichtung 9' des Innenauszuges 4 bei vorzugsweise einmaliger Druckausübung auf die Frontblende 3' des Frontauszuges 3 nicht aktiviert wird. In einer vorteilhaften Weiterbildung kann es auch sein, dass die Ausstoßvorrichtung 9' bei vorzugsweise zwei aufeinanderfolgenden Druckausübungen auf die Frontblende 3' des Frontauszuges 3 innerhalb einer vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne aktiviert wird.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele, sondern umfasst bzw. erstreckt sich auf alle technischen Äquivalente, die in die Reichweite der nachfolgenden Ansprüche fallen können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw., auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Die erläuterten Aktivierungsmöglichkeiten der einzelnen Ausstoßvorrichtungen seien lediglich beispielhaft verstanden, da eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten für den mit der technischen Aufgabe befassten Fachmann zu realisieren sind.