AT502097B1 - Möbel mit ausstossvorrichtung für schubladen - Google Patents
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Description
österreichisches Patentamt AT502 097B1 2010-01-15
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Möbel mit einem Möbelkorpus und mit einer ersten und zumindest einer zweiten relativ zum Möbelkorpus verfahrbaren Schublade, wobei in der Schließstellung der Schubladen die Frontblende der ersten Schublade die Frontblende bzw. die Frontwand der zumindest einen zweiten Schublade im Wesentlichen vollständig bedeckt, wobei die erste und die zumindest eine zweite Schublade je eine Ausstoßvorrichtung zum Bewegen der Schubladen von einer Schließstellung in eine Offenstellung aufweisen.
[0002] Derartige Möbel beschreiben unter anderem so genannte Innenauszüge, deren Frontplatte bzw. Frontwand sich hinter einer größeren bzw. hochgezogenen Frontblende eines Frontauszuges befindet. Beim Einbau eines Innenauszuges in ein schrankförmiges Möbel muss daher immer zuerst der Frontauszug geöffnet werden, damit der Innenauszug zugänglich wird und ebenfalls geöffnet werden kann. Oft weisen diese Innenauszüge aus ästhetischen Gründen oder aus Platzgründen keine Handhabe bzw. keinen Handgriff auf, wodurch die Bedienmöglichkeit eingeschränkt ist. Ist der Innenauszug zudem direkt unterhalb eines Travers, eines Zwischenbodens oder unter zusätzlichen Innenauszügen angeordnet, so besteht keine komfortable Möglichkeit, den Innenauszug zu öffnen. Ist der Innenauszug darüber hinaus mit einem Schließmechanismus versehen, der den Innenauszug in seiner Schließstellung mit einer Zuhal-tekraft beaufschlagt, so ist eine Betätigung überdies unpraktisch, da das Öffnen gegen den Federwiderstand erheblich erschwert ist.
[0003] Aus der DE 100 35 447 A1 ist ein Linearauszug für einen Abfalleimer mit einem Träger und einem inneren Zusatzträger bekannt geworden, wobei der Träger unter Federkraft ausfahrbar ist. Die DE 297 01 227 U1 beschreibt einen Schrank mit verfahrbaren Fächern, wobei ein Horizontal - und ein Vertikalantrieb vorgesehen sind, mit denen nach Selektion jedes der einzelnen Schrankfächer herausgezogen und auf die gewünschte Höhe verfahren werden kann. Die FR 2 770 169 A1 beschreibt einen Werkzeugschrank mit einem motorisch angetriebenen Frontauszug und einem Innenauszug. Nachteilig am Stand der Technik ist die Tatsache, dass die Betätigung des Innenauszuges relativ umständlich ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Möbel der eingangs erwähnten Gattung vorzuschlagen, das einem Benutzer einen hohen Bedienkomfort bietet.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß in einer vorteilhaften Ausgestaltung dadurch erreicht, dass zwischen zwei Ausstoßvorrichtungen ein Schaltelement angeordnet ist, das in einer ersten Schaltstellung die beiden Ausstoßvorrichtungen koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt.
[0006] Um den Ausstoßvorgang der Schublade zu begünstigen, kann wenigstens eine Ausstoßvorrichtung eine Antriebsvorrichtung, vorzugsweise zumindest eine Feder oder zumindest einen elektrischen Motor, aufweisen, durch die ein Ausstoßelement zum Ausstößen der Schublade beaufschlagt oder beaufschlagbar ist. Um dabei ein ruckartiges Aufspringen der Schublade zu vermeiden, kann es auch günstig sein, die Relativbewegung zwischen der Ausstoßvorrichtung und der Schublade bzw. deren Führungsschienen mittels einer Dämpfvorrichtung zu dämpfen.
[0007] Durch die vorgeschlagene Erfindung ist es möglich, dass die Ausfahrbewegungen der beiden Schubladen in unabhängiger Weise voneinander gesteuert werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht dabei vor, dass die Ausstoßvorrichtung der zumindest einen zweiten Schublade über die Ausstoßvorrichtung der ersten Schublade auslösbar ist. Dabei können die wenigstens zwei Ausstoßvorrichtungen mechanisch oder elektrisch miteinander gekoppelt werden, sodass sich verschiedenste Auslöse- und Schaltkombinationen ergeben. Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen den beiden Ausstoßvorrichtungen ein Schaltelement angeordnet ist, das in einer ersten Schaltstellung die beiden Ausstoßvorrichtungen koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt. Das Schaltelement kann dabei entweder als mechanischer Schalter ausgeführt werden, oder -gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel - als logische Schaltung zur Verknüpfung von Digitalsignalen nach den Regeln der booleschen Algebra. 1/11 österreichisches Patentamt AT502 097B1 2010-01-15 [0008] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass wenigstens die erste Schublade eine erste Endstellung aufweist, die der Schließstellung der ersten Schublade entspricht und dass die erste Schublade ausgehend von dieser Endstellung durch Druckausübung in Schließrichtung derselben in eine, weiter in den Möbelkorpus hinein gelegene, zweite Endstellung bewegbar ist. Dabei kann die Ausgestaltung so getroffen sein, dass die Ausstoßvorrichtung die erste Schublade ausgehend von der zweiten Endstellung in eine Offenstellung bewegt. Derartige Beschläge sind als Touch-Latch-Beschläge bekannt, die dadurch betätigt werden, dass die Schublade um eine vorgegebene Wegstrecke eingedrückt wird, um anschließend durch eine Kraftspeichervorrichtung (Federvorrichtung, Fluiddämpfer, elektrischer Motor) in eine Offenstellung bewegt zu werden.
[0009] Alternativ oder ergänzend kann es auch von Vorteil sein, wenn die wenigstens erste Schublade eine Endstellung aufweist, die der Schließstellung der Schublade entspricht und dass die erste Schublade ausgehend von dieser Endstellung durch Zugausübung in eine Offenstellung bewegbar ist, wobei die Ausstoßvorrichtung inaktiv ist. Wird die erste Schublade (Frontauszug) über einen Zugimpuls aktiviert, so wird dabei vorzugsweise nur der Frontauszug ausgefahren, da die Ausstoßvorrichtung des Innenauszuges keinen Schaltimpuls erhält. Der Innenauszug kann dabei wahlweise in der Schließstellung verbleiben oder wahlweise durch manuelle Druck- oder Zugausübung auf dessen Frontblende aktiviert werden.
[0010] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Möbel eine Steuer- und/oder eine Regeleinrichtung zum selektiven Bewegen der Schubladen aufweist. Dadurch kann z.B. eine selektive Aktivierung, der Zeitpunkt der Ansteuerung und/oder der Bewegungsablauf der Schublade separat oder in allen möglichen Kombinationen gesteuert werden. In diesem Zusammenhang kann es günstig sein, wenn die Ausstoßvorrichtung zumindest einen elektrischen Schalter aufweist, der durch Zug- und/oder Druckausübung auf die Schublade aktivierbar ist, wobei dessen Signale der Steuer- und/oder Regeleinrichtung zuführbar sind. Dabei kann der elektrische Schalter als Mikroschalter ausgeführt werden, dessen Schaltimpulse einem Adressdecodierer zum programmierten Ansteuern der einzelnen Ausstoßvorrichtungen zugeführt werden können. Beispielhaft kann die Ausgestaltung so getroffen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Ausstoßvorrichtung der wenigstens einen zweiten Schublade (Innenauszug) bei, vorzugsweise einmaliger, Druckausübung auf die erste Schublade (Frontauszug) nicht aktiviert. Mit anderen Worten wird der Innenauszug bei einmaliger Druckausübung auf die Frontblende des Frontauszuges nicht ausgefahren, während sich der Frontauszug alleine in die Offenstellung bewegt. Ein weiteres Ausführungsbeispiel kann so getroffen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Ausstoßvorrichtung der wenigstens einen zweiten Schublade (Innenauszug) bei, vorzugsweise zwei, aufeinanderfolgenden Druckausübungen auf die erste Schublade (Frontauszug) innerhalb einer vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne aktiviert. Mit anderen Worten wird bei einem „Doppelclick" auf den Frontauszug sowohl der Frontauszug als auch der Innenauszug in eine Offenstellung bewegt. In einer zweckmäßigen Weiterbildung kann auch vorgesehen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie bei Zugausübung auf die erste Schublade die Ausstoßvorrichtung(en) nicht aktiviert. Hierbei sei angemerkt, dass in diesem Zusammenhang verschiedenste Schaltmöglichkeiten für den mit dieser Aufgabe befassten Fachmann möglich sind.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die erste und die mindestens eine zweite Schublade eine lösbare Kopplungsvorrichtung zum zeitweiligen Koppeln der beiden Schubladen aufweisen. Durch die zusätzliche Anordnung dieser lösbaren Kopplungsvorrichtung in Kombination mit den beiden Ausstoßvorrichtungen der Schubladen ergeben sich zusätzliche Kombinationsmöglichkeiten. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn durch die lösbare Kopplungsvorrichtung die zumindest eine zweite Schublade zumindest von der vollständigen Schließstellung in eine Offenstellung bewegbar ist. In diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn die lösbare Kopplungsvorrichtung zwei oder mehrere, vorzugsweise vorwählbare, Betriebsmodi aufweist. Durch die Einstellmöglichkeit der lösbaren Kopplungsvorrichtung kann beispielsweise die erste Schublade (Frontauszug) geöffnet werden, wobei entsprechend den beiden Betriebsmodi wahlweise festgelegt werden kann, ob die we- 2/11 österreichisches Patentamt AT502 097 B1 2010-01-15 nigstens zweite Schublade (Innenauszug) die Bewegung des Frontauszuges mitmacht oder auch nicht. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Schubladen durch die lösbare Kopplungsvorrichtung während der Bewegung von der vollständigen Schließstellung in eine Offenstellung gekoppelt sind. Die Schubladen sind durch Lösen der Kopplungsvorrichtung in einer Offenstellung derselben entkoppelbar, sodass jede Schublade für sich allein betätigbar ist.
[0012] Hinsichtlich der lösbaren Kopplungsvorrichtung lassen sich in einer für den Fachmann geläufigen Art und Weise vielerlei Ausgestaltungen realisieren. Bei einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die lösbare Kopplungsvorrichtung zwischen der Rückseite der Frontblende der ersten Schublade und zwischen der Vorderseite der Frontblende bzw. Frontwand der zumindest zweiten Schublade wirksam ist. Im einfachsten Fall kann es günstig sein, wenn die lösbare Kopplungsvorrichtung eine mechanische Rastverbindung (z.B. wenigstens ein federbelastetes Rastelement) umfasst.
[0013] In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann es auch sein, wenn zwischen der Frontblende der ersten Schublade und der Frontblende bzw. Frontwand der zweiten Schublade wenigstens ein, vorzugsweise federbeaufschlagter, Federpuffer und/oder wenigstens ein Distanzstück, vorzugsweise aus einem dämpfenden Material, angeordnet ist (sind). Dadurch lässt sich ein hartes Aufschlagen der Frontblende der ersten Schublade auf die Frontblende bzw. Frontwand der zweiten Schublade wirkungsvoll verhindern, sodass die dabei auftretenden Schlaggeräusche weitgehend reduziert werden.
[0014] Schließlich kann bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass wenigstens eine der Schubladen eine Einzugsvorrichtung aufweist, durch die die Schublade in die geschlossene Endstellung bewegbar ist, wobei vorzugsweise der letzte Schließweg bis hin zur vollständigen Schließstellung derselben gedämpft abläuft. Dabei kann man jede Schublade des Möbels mit einer derartigen Einzugsvorrichtung ausrüsten, die die Schubladen sicher in die geschlossene Endlage bringen. Üblicherweise sind derartige Einzugsvorrichtungen auch mit einer Dämpfvorrichtung versehen, die die Bewegung der Schublade über den letzten Schließbereich dämpft, sodass diese nicht mit zuviel Schwung in den Möbelkorpus eingezogen wird. Als Dämpfvorrichtungen kommen dabei vorteilhafterweise Fluiddämpfer, beispielsweise Linearoder Rotationsdämpfer, zum Einsatz.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der gegenständlichen Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert. Darin zeigt bzw. zeigen: [0016] Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels in einer perspekti vischen Darstellung, wobei das Möbel einen Frontauszug und zwei dahinter liegende Innenauszüge aufweist, [0017] Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer lösbaren Kopp lungsvorrichtung zwischen dem unteren Innenauszug und dem Frontauszug sowie mit einem Federpuffer zwischen oberem Innenauszug und dem Frontauszug, und [0018] Fig. 3a-3c nicht-erfindungsgemäße Ausführungen von Auslöse- und Kopplungsmöglich keiten zwischen einem Innenauszug und dem Frontauszug, [0019] Fig. 3d die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit einem Schaltelement, das in einer ersten Schaltstellung die beiden Ausstoßvorrichtungen koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt.
[0020] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels 1 in einer perspektivischen Darstellung. Das schrankförmige Möbel 1 weist einen Möbelkorpus 2 auf, in dem eine erste Schublade 3 (Frontauszug) mit einer hochgezogenen Frontblende 3' verfahrbar ist. Im Weiteren befinden sich im Möbelkorpus 2 eine zweite und eine dritte Schublade 4 und 5 (Innenauszüge), deren Frontwand 4' und 5' in der Schließstellung der Schubladen 3, 4, 5 hinter der hochgezogenen Frontblende 3' des Frontauszuges 3 liegt. Um die beiden Innenauszüge 4 und 5 zu öffnen, muss daher immer zuerst der Frontauszug 3 geöffnet werden, was die Bedienbarkeit der Schubladen 3, 4, 5 erschwert. Zu diesem Zweck sind auf der nur teilweise darge- 3/11 österreichisches Patentamt AT502 097B1 2010-01-15 stellten Möbelrückwand 8 drei gesonderte Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9" vorgesehen, deren Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a" vorzugsweise die jeweiligen Rückwände der einzelnen Schubladen 3, 4 und 5 beaufschlagen, sodass die Schubladen 3, 4 und 5 ausgehend von der Schließstellung unter Überwindung deren Massenträgheit beschleunigt werden, sodass dadurch die Schubladen 3, 4 und 5 in eine Offenstellung bringbar sind. Die Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9" umfassen vorzugsweise eine nicht näher dargestellte Federeinrichtung, oder gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel wenigstens eine elektrische Antriebseinheit, sodass ein Drehmoment auf die jeweiligen Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a" ausgeübt wird. Die Rückwand der jeweiligen Schubladen 3, 4 und 5 eignet sich besonders für die Kraftaufschlagung der Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a", wobei die freien Enden der Ausstoßelemente 9a, 9a' und 9a" in der geschlossenen Endlage an den jeweiligen Rückwänden der Schubladen 3, 4 und 5 anlie-gen. Grundsätzlich können die Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9" auch an einer anderen Stelle des Möbels wirken, beispielsweise auch an deren Ausziehschienen, die an beiden Seiten der Schublade 3, 4 und 5 angeordnet sind.
[0021] Durch die gesonderten Ausstoßvorrichtungen 9, 9' und 9", die gemäß der Erfindung durch ein Schaltelement gekoppelt werden, ergeben sich verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, die in den nachstehenden Figuren noch näher erläutert werden. Um die Kombinationsmöglichkeiten der Schubladen 3, 4 und 5 noch zu erweitern, sind lösbare Kopplungsvorrichtungen zur wahlweisen bzw. zeitweiligen Kopplung eines Innenauszuges 4, 5 mit dem Frontauszug 3 vorgesehen, sodass bei einer Ausfahrbewegung des Frontauszuges 3 auch ein Innenauszug 4, 5 mitfährt oder auch nicht. Die lösbare Kopplungsvorrichtung umfasst im Wesentlichen hakenförmige Mitnehmerelemente 10b bzw. 11b sowie Koppelelemente 10a und 11a. Die hakenförmigen Mitnehmerelemente 10b und 11b sind im Bereich der Frontwände 4' und 5' angeordnet und sind mit den Koppelelementen 10a und 11a der Frontblende 3' lösbar koppelbar. Dabei kann günstigerweise vorgesehen sein, dass die Mitnehmerelemente 10b und 11b und/oderdie Koppelelemente 10a und 11a wenigstens zwei Betriebsstellungen aufweisen, wobei in einer ersten Betriebsstellung die Mitnehmerelemente 10b und 11b beim Zusammenführen des Frontauszuges 3 mit den Innenauszügen 4, 5 automatisch mit dem Koppelelement 10a bzw. 11a verrasten und wobei in einer zweiten Betriebsstellung keine Verrastung zwischen den Mitnehmerelementen 10b, 11b und den Koppelelementen 10a und 11a erfolgt. In diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn das Mitnehmerelement 10b bzw. 11b eine Verstellmöglichkeit aufweist, durch die die zwei Betriebsstellungen, beispielsweise durch manuelle Betätigung, aktivierbar sind.
[0022] Das kann dadurch erfolgen, dass entweder die Mitnehmerelemente 10b bzw. 11b oder die Koppelelemente 10a bzw. 11a um 180° drehbar ausgebildet sind, sodass die Kopplung in einer Stellung aktiviert und in der 180° verdrehten Stellung deaktiviert ist.
[0023] Fig. 2 zeigt eine geringfügige Abänderung des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1. Der Aufbau des Möbels 1 ist mit dem der Fig. 1 identisch, mit der Ausnahme, dass für den oberen Innenauszug 5 bzw. dessen Frontwand 5' keine Kopplungsmöglichkeit mit der hochgezogenen Frontblende 3' des Frontauszuges 3 vorgesehen ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist auf der Rückseite der Frontblende 3' des Frontauszuges 3 ein Federpuffer 12 vorgesehen, der in der geschlossenen Endlage der beiden Schubladen 3 und 5 an der Frontwand 5' des oberen Innenauszuges 5 anliegt. Der Federpuffer 12 verhindert dadurch einen unerwünschten Blendenaufschlag der Frontblende 3', wenn die Schublade 3 geschlossen wird. Der Federpuffer 12 kann auch durch ein Distanzstück ersetzt werden, welches vorzugsweise aus einem dämpfenden Material mit gummielastischen Eigenschaften gebildet ist.
[0024] Fig. 3a-3c zeigen nicht-erfindungsgemäße Ausführungen von Auslöse- und Kopplungsmöglichkeiten anhand einer vereinfachten Darstellung des Frontauszuges 3 und eines Innenauszuges 4 in einer Seitenansicht. Fig. 3a zeigt den Frontauszug 3 mit seiner hochgezogenen Frontblende 3', die in der Schließstellung der Schubladen 3 und 4 die Frontwand 4' des Innenauszuges 4 im Wesentlichen vollständig bedeckt. An der Rückwand 8 des Möbels 1 sind zwei gesonderte Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' vorgesehen, deren Ausstoßelemente 9a und 9a' die jeweilige Schubladenrückwand beaufschlagen. Hier ist vorgesehen, dass der Frontauszug 3 eine erste Endstellung aufweist, die der Schließstellung des Frontauszuges 3 entspricht und 4/11 österreichisches Patentamt AT502 097B1 2010-01-15 dass der Frontauszug 3 ausgehend von dieser Einstellung durch Druckausübung in Schließrichtung desselben in eine, weiter in den Möbelkorpus 2 hinein gelegene, zweite Endstellung bewegbar ist, sodass das Ausstoßelement 9a der Ausstoßvorrichtung 9 durch Druck auf den Frontauszug 3 beaufschlagbar ist. Die Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' sind hierbei nicht gekoppelt, auch ist keine lösbare Kopplungsmöglichkeit zwischen der Frontblende 3' und der Frontwand 4' vorgesehen. Der Öffnungsvorgang der Schubladen 3, 4 erfolgt in voneinander unabhängiger Weise, d.h. der Innenauszug 4 kann erst ausgefahren werden, nachdem der Frontauszug 3 bewusst über die Ausstoßvorrichtung 9 in eine Offenstellung bewegt wurde. Im Anschluss daran kann nach gesonderter Aktivierung der Ausstoßvorrichtung 9' der Innenauszug 4 in eine Offenstellung bewegt werden.
[0025] Fig. 3b zeigt eine nicht-erfindungsgemäße Ausführung in einer Seitenansicht. Im Gegensatz zu Fig. 3a ist der Innenauszug 4 bzw. dessen Frontwand 4' über eine lösbare Kopplungsvorrichtung 11 mit der Frontblende 3' des Frontauszuges 3 gekoppelt. Die lösbare Kopplungsvorrichtung 11 besteht aus dem in Fig. 1 gezeigten Mitnehmerelement 11b und dem Koppelelement 11a. Die lösbare Kopplungsvorrichtung 11 weist zwei vorwählbare Betriebsmodi auf, wobei in einem ersten Betriebsmodus die beiden Schubladen 3 und 4 miteinander gekoppelt sind und in einem weiteren Betriebsmodus nicht koppeln. Wird nun die Ausstoßvorrichtung 9 des Frontauszuges 3 - beispielsweise durch manuelle Druck- oder Zugbelastung der Frontblende 3' - aktiviert, so fährt der Innenauszug 4 bei aktiver Kopplung der lösbaren Kopplungsvorrichtung 11 gemeinsam mit dem Frontauszug 3 aus dem Möbelkorpus 2 heraus. Ist die lösbare Kopplungsvorrichtung 11 nicht aktiv, so kann eine gesonderte Aktivierung des Innenauszuges 4 (ebenfalls durch Druck- oder Zugausübung auf die Frontblende 4') zum Bewegen aus seiner geschlossenen Endlage in eine Offenstellung erfolgen.
[0026] Fig. 3c zeigt eine weitere nicht-erfindungsgemäße Ausführung. Zwischen der Frontblen-de 3' des Frontauszuges 3 und der Frontwand 4' des Innenauszuges 4 ist ein - wie in Fig. 2 gezeigter Federpuffer 12 oder ein Distanzstück - wirksam. Wird auf die Frontblende 3' ein Druck ausgeübt, so kann die Schublade 3 - ausgehend von der gezeigten Endstellung, die der Schließstellung des Frontauszuges 3 entspricht - in eine weiter in dem Möbelkorpus 2 hinein gelegene zweite Endstellung bewegt werden, sodass auch Druck auf das Ausstoßelement 9a ausgeübt wird. Durch den Federpuffer 12 bzw. das Distanzstück wird auch Druck auf das Ausstoßelement 9a' der Ausstoßvorrichtung 9' ausgeübt, sodass dies zu einem gemeinsamen Auslösen der beiden Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' führt. Dabei kann vorgesehen sein, dass bei Zugausübung auf die Frontblende 3' nur die Ausstoßvorrichtung 9 des Frontauszuges 3 aktiviert wird. Der Innenauszug 4 kann unabhängig vom Frontauszug 3 über Druck- oder Zugimpulse aufseine Frontblende 4' aktiviert werden.
[0027] Fig. 3d zeigt die erfindungsgemäße Ausführung. In der gezeigten Figur ist schematisch ein Schaltelement 13 gezeigt, das zwischen den beiden Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' wirksam ist. Das Schaltelement 13 weist zumindest zwei Schaltstellungen auf, wobei das Schaltelement 13 in einer ersten Schaltstellung die beiden Schubladen 3 und 4 koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt. Wird nun die Ausstoßvorrichtung 9 des Frontauszuges 3 aktiviert, so fährt der Innenauszug 4 je nach Schaltstellung mit dem Frontauszug 3 mit oder auch nicht.
[0028] Das Schaltelement 13 kann auch Teil einer Programmlogik einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung 14 sein, durch die die wenigstens zwei Ausstoßvorrichtungen 9 und 9' selektiv (an-)steuerbar sind. Durch manuelle Zug- und/oder Druckausübung auf die Frontblende 3' des Frontauszuges 3 können verschiedene Auslösungsimpulse realisiert werden. Hierbei kann beispielhaft vorgesehen werden, dass die Ausstoßvorrichtung 9' des Innenauszuges 4 bei, vorzugsweise einmaliger, Druckausübung auf die Frontblende 3' des Frontauszuges 3 nicht aktiviert wird. In einer vorteilhaften Weiterbildung kann es auch sein, dass die Ausstoßvorrichtung 9' bei, vorzugsweise zwei, aufeinanderfolgenden Druckausübungen auf die Frontblende 3' des Frontauszuges 3 innerhalb einer vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne aktiviert wird.
[0029] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel, sondern umfasst bzw. erstreckt sich auf alle technischen Äquivalente, die in die Reichweite der nachfolgenden Ansprüche fallen können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, 5/11
Claims (22)
- österreichisches Patentamt AT502 097 B1 2010-01-15 wie z.B. oben, unten, seitlich usw., auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Die erläuterten Aktivierungsmöglichkeiten der einzelnen Ausstoßvorrichtungen seien lediglich beispielhaft verstanden, da eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten für den mit der technischen Aufgabe befassten Fachmann zu realisieren sind. Patentansprüche 1. Möbel mit einem Möbelkorpus und mit einer ersten und zumindest einer zweiten relativ zum Möbelkorpus verfahrbaren Schublade, wobei in der Schließstellung der Schubladen die Frontblende der ersten Schublade die Frontblende bzw. die Frontwand der zumindest einen zweiten Schublade im Wesentlichen vollständig bedeckt, wobei die erste und die zumindest eine zweite Schublade je eine Ausstoßvorrichtung zum Bewegen der Schubladen von einer Schließstellung in eine Offenstellung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Ausstoßvorrichtungen (9, 9') ein Schaltelement (13) angeordnet ist, das in einer ersten Schaltstellung die beiden Ausstoßvorrichtungen (9, 9') koppelt und in einer zweiten Schaltstellung entkoppelt.
- 2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Ausstoßvorrichtung (9, 9') eine Antriebsvorrichtung, vorzugsweise zumindest eine Feder oder zumindest einen elektrischen Motor, aufweist, durch die ein Ausstoßelement (9a, 9a') zum Ausstößen der Schublade (3,4) beaufschlagt oder beaufschlagbar ist.
- 3. Möbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßvorrichtung (9') der zumindest einen zweiten Schublade (4) über die Ausstoßvorrichtung (9) der ersten Schublade (3) auslösbar ist.
- 4. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die erste Schublade (3) eine erste Endstellung aufweist, die der Schließstellung der ersten Schublade (3) entspricht und dass die erste Schublade (3) ausgehend von dieser Endstellung durch Druckausübung in Schließrichtung derselben in eine, weiter in den Möbelkorpus (2) hinein gelegene, zweite Endstellung bewegbar ist.
- 5. Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßvorrichtung (9) die erste Schublade (3) ausgehend von der zweiten Endstellung in eine Offenstellung bewegt.
- 6. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die erste Schublade (3) eine Endstellung aufweist, die der Schließstellung der Schublade (3) entspricht und dass die erste Schublade (3) ausgehend von dieser Endstellung durch Zugausübung in eine Offenstellung bewegbar ist, wobei die Ausstoßvorrichtung (9) inaktiv ist.
- 7. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbel (1) eine Steuer- und/oder eine Regeleinrichtung (14) zum selektiven Bewegen der Schubladen (3, 4, 5) aufweist.
- 8. Möbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßvorrichtung (9) zumindest einen elektrischen Schalter aufweist, der durch Zug- und/oder Druckausübung auf die Schublade (3, 4, 5) aktivierbar ist, wobei dessen Signale der Steuer- und/oder Regeleinrichtung (14) zuführbar sind.
- 9. Möbel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (14) derart ausgebildet ist, dass sie die Ausstoßvorrichtung (9') der wenigstens einen zweiten Schublade (4) bei, vorzugsweise einmaliger, Druckausübung auf die erste Schublade (3) nicht aktiviert.
- 10. Möbel nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer-und/oder Regeleinrichtung (14) derart ausgebildet ist, dass sie die Ausstoßvorrichtung (9') der wenigstens einen zweiten Schublade (4) bei, vorzugsweise zwei, aufeinanderfolgenden Druckausübungen auf die erste Schublade (3) innerhalb einer vorgegebenen oder vorgeb-baren Zeitspanne aktiviert. 6/11 österreichisches Patentamt AT502 097 B1 2010-01-15
- 11. Möbel nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer-und/oder Regeleinrichtung (14) derart ausgebildet ist, dass sie bei Zugausübung auf die erste Schublade (3) die Ausstoßvorrichtung(en) (9, 9', 9") nicht aktiviert.
- 12. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die mindestens eine zweite Schublade (3, 4) eine lösbare Kopplungsvorrichtung (11)zum zeitweiligen Koppeln der beiden Schubladen (3, 4) aufweisen.
- 13. Möbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubladen (3, 4) durch die lösbare Kopplungsvorrichtung (11) während der Bewegung von der vollständigen Schließstellung in eine Offenstellung gekoppelt sind.
- 14. Möbel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubladen (3, 4), durch Lösen der Kopplungsvorrichtung (11) in einer gemeinsamen Offenstellung derselben entkoppelbar sind.
- 15. Möbel nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Kopplungsvorrichtung (11) zwischen der Rückseite der Frontblende (3') der ersten Schublade (3) und zwischen der Vorderseite der Frontblende (4') bzw. Frontwand der zumindest einen zweiten Schublade (4) wirksam ist.
- 16. Möbel nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Kopplungsvorrichtung (11) eine mechanische Rastverbindung umfasst.
- 17. Möbel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Rastverbindung ein, vorzugsweise hakenförmiges, Mitnehmerelement (10b, 11b) aufweist, das mit einem Koppelelement (10a, 11a) koppelbar ist.
- 18. Möbel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerelement (10b, 11b) auf der Vorderseite der Frontblende (4') bzw. Frontwand der zumindest einen zweiten Schublade (4) und das Koppelelement (10a, 11a) auf der Rückseite der Frontblende (3') der ersten Schublade (3) angeordnet ist.
- 19. Möbel nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerelement (10b, 11b) und/oder das Koppelelement (10a, 11a) wenigstens zwei Betriebsstellungen aufweist (aufweisen), wobei in einer ersten Betriebsstellung das Mitnehmerelement (10b, 11 b) beim Zusammenführen der beiden Schubladen (3, 4) automatisch mit dem Koppelelement (10a, 11a) verrastet, und wobei in einer zweiten Betriebsstellung keine Verrastung zwischen Mitnehmerelement (10b, 11b) und Koppelelement (10a, 11a) erfolgt.
- 20. Möbel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerelement (10b, 11b) und/oder das Koppelelement (10a, 11a) eine Verstelleinrichtung aufweist (aufweisen), durch die die wenigstens zwei Betriebsstellungen, vorzugsweise durch manuelle Betätigung, aktivierbar sind.
- 21. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Frontblende (3') der ersten Schublade (3) und der Frontblende (4') bzw. Frontwand der zumindest einen zweiten Schublade (4) wenigstens ein, vorzugsweise federbeaufschlagter, Federpuffer (12) und/oder wenigstens ein Distanzstück, vorzugsweise aus einem dämpfenden Material, angeordnet ist (sind).
- 22. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Schubladen (3, 4, 5) eine Einzugsvorrichtung, vorzugsweise mit einer Dämpfvorrichtung, aufweist, durch die die Schublade (3, 4, 5) in die geschlossene Endstellung bewegbar ist, wobei vorzugsweise der letzte Schließweg bis hin zur vollständigen Schließstellung derselben gedämpft abläuft. Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 7/11
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
MM01 | Lapse because of not paying annual fees |
Effective date: 20120712 |