Antriebsvorricbtung für ein bewegbares Möbelteil
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil, insbesondere eine Möbeltüre oder Möbelklappe, mit einer verriegelbaren, ersten Ausstoßvorrichtung zum Ausstoßen des bewegbaren Möbelteiis aus einer Schtießstellung in eine erste Offensteil ung, wobei die erste Ausstoßvorrichtung durch Überdrücken des bewegbaren Möbelteiis in eine hinter der Schließstellung liegende Überdrückstellung entriegelbar ist. Zudem betrifft die Erfindung ein Möbel mit einem Möbelkorpus und einer solchen Antriebsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil.
In der Industrie für Möbeibeschläge sind schon seit geraumer Zeit diverse Unterstützungsmittel bekannt, mit der Öffnungs- oder Schließbewegungen eines bewegbaren Möbelteiles mechanisch oder motorisch unterstützt werden. Beliebte Hilfsmittel sind dabei sogenannte TiP-ON-Mechanismen. bei denen durch Drücken in Schließrichtung auf das geschlossene Möbelteil eine Entriegelung einer Ausstoßvorrichtung erfolgt, die dann Kraft in Öffnungsrichtung auf das bewegbare Möbelteil ausübt. Solche TIP-ON-Mechanismen arbeiten oft nach dem Kugelschreiberprinzip oder weisen eine Verriegelung über eine Herzkurve auf. Bei solchen Mechanismen wird meistens nur ein relativ kurzer Ausstoßweg von 1 bis 3 cm erreicht. Dieser genügt, um das leicht geöffnete Möbelteil hintergreifen zu können und dann händisch die weitere Öffnungsbewegung fortzuführen. Bei schwenkbaren bewegbaren Möbelteilen (z.B. Möbeltüren oder Möbelklappen) sind solche TIP-ON- Mechanismen meist in einem achsfernen Bereich des Möbelkorpus angeordnet. Während das bewegbare Möbelteil dann geöffnet ist, befindet sich diese Ausstoßvorrichtung dann in ausgefahrener Position und steht vom Möbelkorpus vor. Dies kann bei Verwendung des Möbelteiis stören. Erst im letzten Schließabschnitt wird diese Ausstoßvorrichtung durch das bewegbare Möbelteil selbst wieder eingedrückt und dadurch geladen.
Es gibt bei Möbeln mit verschwenkbaren bewegbaren Möbelteilen auch Ausstoßvorrichtungen, die in einem schwenkachsnahen Bereich angeordnet sind. Solche Ausstoßvorrichtungen haben zum einen das Problem, dass sie zum Bewegen des bewegbaren Möbelteiis aufgrund der schlechten Hebelwirkung eine hohe Kraft im
achsnahen Bereich auf das Möbeitei! ausüben müssen, um dieses bewegen zu können. Zum anderen wird bei solchen achsnahen Ausstoßvorrichtungen beim Überdrücken nur ein sehr geringer Weg im achsnahen Bereich durch das bewegbare Möbelteil zurückgelegt, weshalb eine eindeutige Detektierung oft schwierig ist. Es kommt daher oft zu Fehlauslösungen (z.B. Nichtöffnen trotz Drückens oder Öffnen bereits durch geringe Erschütterungen).
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Antriebsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil zu schaffen. Insbesondere sollen die Auslöse- und Öffnungsbewegungen möglichst exakt ablaufen und somit Fehlauslösungen verhindert werden. Zudem soll gewährleistet werden, dass die Ausstoßvorrichtung bei Benutzung des geöffneten Möbels nicht im Wege ist. Dies wird für eine Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch eine zweite Ausstoßvorrichtung, durch die das bewegbare Möbelteil erst ab dem Erreichen der ersten Oftenstellung in eine weitere Offenstellung bewegbar ist, erreicht. Das heißt, die erste Ausstoßvorrichtung (TIP-ON-Mechanismus) bildet einen Hilfsauslöser für eine zweite Ausstoßvorrichtung, die das bewegbare Möbelteil um einen weiteren Weg öffnet. Die erste Ausstoßvorrichtung hat dabei den Vorteil, dass die Auslösung sicher delektiert werden kann. Die zweite Ausstoßvorrichtung hat den Vorteil, dass sie erst durch die erste Ausstoßvorrichtung nach einem bestimmten Öffnungsweg ausgelöst wird. Generell sei in Bezug auf ein Möbelteil mit zwei aufeinander wirkenden Ausstoßvorrichtungen auf die DE 20 2009 005 255 U1 verwiesen. Vor allem bei einer schräg gestellten Schublade unterstützt dabei die bereits ausgestoßene Seite die noch geschlossene Seite. In gewissem Maße„hilft" die eine Ausstoßvorrichtung der anderen Ausstoßvorrichtung. Es ist hierbei allerdings nicht so, dass das Möbelteil erst ab Erreichen einer ersten Offenstellung durch die zweite Ausstoßvorrichtung weiters ausgestoßen wird. Vielmehr befindet sich eine Seite der schräggestellten Schublade immer noch in Schließstellung und das bewegbare Möbelteil als ganzes hat somit noch gar keine erste Offenstellung erreicht. Demgegenüber wirkt bei der vorliegenden
Erfindung die zweite Ausstoßvorrichtung erst bei zur Gänze in der ersten Offenstellung befindlichem bewegbaren Möbelteil.
Es kann vorgesehen sein, dass zumindest eine der Ausstoßvorrichtungen eine motorisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch angetriebene Ausstoßvorrichtung ist. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass beide Ausstoßvorrichtungen rein mechanische Ausstoßvorrichtungen, vorzugsweise mit Federn als Kraftspeicher, sind.
Besonders bevorzugt ist demnach vorgesehen, dass die erste Ausstoßvorrichtung einen in Öffnungsrichtung auf das bewegbare Möbelteil wirkenden Ausstoßkraftspeicher aufweist, der durch die zweite Ausstoßvorrichtung, vorzugsweise beim Bewegen in die weitere Offenstellung, spannbar ist. Dadurch kann die erste Ausstoßvorrichtung nicht erst im letzten Abschnitt des Schließweges geladen bzw. wieder eingedrückt werden, sondern wird bereits beim Öffnen durch die zweite Ausstoßvorrichtung geladen. Bevorzugt ist dabei keine direkte mechanische Verbindung zwischen den beiden Ausstoßvorrichtungen vorgesehen. Vielmehr soll die Kraftübertragung zum Laden der ersten Ausstoßvorrichtung über das bewegbare Möbelteil selbst weitergeleitet werden.
Es soll nicht ausgeschlossen sein, dass sich die Ausstoßwege der ersten und der zweiten Ausstoßvorrichtung zumindest teilweise überschneiden. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass durch die erste Ausstoßvorrichtung das bewegbare Möbelteil nur von der Schließstellung in die erste Offenstellung bewegbar ist und dass durch die zweite Ausstoßvorrichtung das bewegbare Möbelteil nur von der ersten Offenstellung weiter in Öffnungsrichtung in eine weitere Offenstellung bewegbar ist. Somit wirken die beiden Ausstoßvorrichtungen seriell auf das bewegbare Möbelteil.
Prinzipiell kann die erste Ausstoßvorrichtung nach dem Kugelschreiberprinzip ausgebildet sein. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass die erste Ausstoßvorrichtung einen am bewegbaren Möbelteil anlegbaren Stößel aufweist, der in einer eine Herzkurve aufweisenden Kulissenbahn verriegelbar ist.
Die zweite Ausstoßvorrichtung kann beispielsweise in ein Scharnier oder in einen bekannten Klappenbeschlag integriert sein. Bevorzugt ist eine solche zweite Ausstoßvorrichtung jedoch als separate Baueinheit am Möbelkorpus angeordnet und
wirkt auf das bewegbare Möbelteil. Bei allen drei Varianten sollte jedoch vorgesehen sein, dass die zweite Ausstoßvorrichtung ein in einer Führungsbahn bewegbares und von einem Kraftspeicher beaufschlagtes Antriebselement aufweist. Eine solche Führungsbahn kann beispielsweise in einem am bewegbaren Möbelteil selbst angeordneten Element ausgebildet sein. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass die Führungsbahn in bzw. an einem am bewegbaren Möbelteil anliegenden bzw. anlegbaren Ausstoßhebel ausgebildet ist. Um ein direktes Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils aus der Schließstellung in Öffnungsrichtung durch die zweite Ausstoßvorrichtung zu verhindern, ist bevorzugt vorgesehen, dass das Antriebseiement in der Schüeßstellung des bewegbaren Möbelteiis an einem Halteabschnitt der Führungsbahn anliegt. Für die eigentliche Ausstoßbewegung durch die zweite Ausstoßvorrichtung ist bevorzugt vorgesehen, dass das Antriebseiement bei Erreichen der ersten Offenstellung in einen Ausstoßabschnitt der Führungsbahn gelangt, in der vom Kraftspeicher über das im Ausstoßabschnitt befindliche Antriebseiement das bewegbare Möbeiteil in Öffnungsrichtung bewegbar, vorzugsweise verschwenkbar, ist. In weiterer Folge ist bevorzugt vorgesehen, dass beim Schließen des bewegbaren Möbelteils das Antriebselement in einen Spannabschnitt der Führungsbahn gelangt, in dem durch eine auf das Antriebselement wirkende Schließbewegung der Kraftspeicher spannbar ist.
Prinzipiell soll nicht ausgeschlossen sein, dass eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung für ein linear bewegbares Möbelteil wie beispielsweise eine Schublade ausgebildet ist. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass das bewegbare Möbelteil in Form einer schwenkbaren Möbeltüre oder Möbelklappe ausgebildet ist. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass das bewegbare Möbelteil um eine, vorzugsweise vertikale, Schwenkachse verschwenkbar ist, wobei die Schließstellung bei 0" Öffnungswinkel liegt, die Überdrückstellung zwischen 0° und -3° Öffnungswinkel liegt und die erste Offenstellung zwischen 1 ° und 7° Öffnungswinkel liegt.
Schutz wird auch begehrt für ein Möbel mit den Merkmalen von Anspruch 12. Für ein solches Möbel ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass das bewegbare Möbelteil um eine, vorzugsweise vertikale, Schwenkachse verschwenkbar am Möbelkorpus gelagert
ist, wobei die erste Äusstoßvorrichtung in einem schwenkachsenfernen Bereich am Möbelkorpus und die zweite Äusstoßvorrichtung in einem schwenkachsennahen Bereich am Möbeikorpus angeordnet ist. Grundsätzlich ist es auch möglich, zumindest eine der Ausstoßvorrichtungen am bewegbaren Möbelteil anzuordnen, wobei sie sich am Möbelkorpus abstößt bzw. abstoßen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine 3D-Abbildung eines Möbels mit den beiden Ausstoßvorrichtungen,
Fig. 2 die beiden Ausstoßvorrichtungen in Schließstellung,
Fig. 3 die beiden Ausstoßvorrichtungen in Überdrücksteilung,
Fig. 4 die beiden Ausstoßvorrichtungen in der ersten Offenstellung,
Fig. 5 die beiden Ausstoßvorrichtungen in einer weiteren Offenstellung,
Fig. 6 die beiden Ausstoßvorrichtungen bei weiterem Öffnen,
Fig. 7 die beiden Ausstoßvorrichtungen bei händischem Öffnen,
Fig. 8 die beiden Ausstoßvorrichtungen bei Freilauf des bewegbaren Möbelteils,
Fig. 9 die beiden Ausstoßvorrichtungen beim Schließen,
Fig. 10 die zweite Äusstoßvorrichtung beim Spannen,
Fig. 1 1 die zweite Äusstoßvorrichtung in fast vollständig gespannter Stellung,
Fig.12 die beiden Ausstoßvorrichtungen wiederum in Schließstellung,
Fig. 13 schematisch einen Vergleich der sich überlappenden Ausstoßwege,
Fig. 14 schematisch die seriell hintereinander liegenden Ausstoßwege und
Fig. 15 schematisch die parallele Wirkung einer Nachführfeder.
Fig. 1 zeigt in einer 3D-Ansicht ein Möbel 13 mit einem Möbelkorpus 14 und einem bewegbaren Möbelteil 4. Dieses bewegbare Möbelteil 4 ist in Form einer Möbeltüre ausgebildet und über zwei Scharniere 15 um die Schwenkachse X am Möbelkorpus 14 gelagert. Am Möbelkorpus 14 ist die erste Äusstoßvorrichtung 1 und die zweite Äusstoßvorrichtung 2 befestigt, die miteinander die Antriebsvorrichtung 3 für das bewegbare Möbelteil 4 bilden. Die zweite Äusstoßvorrichtung 2 kann auch oberhalb des oberen Scharniers 15 am Möbelkorpus 14 befestigt sein. Prinzipiell sollte die zweite Äusstoßvorrichtung 2 in einem achsnahen Bereich befestigt sein und auf das
bewegbare Möbelteil 4 wirken, während die erste Ausstoßvornchtung 1 in einem achsfernen Bereich am Möbelkorpus 14 angeordnet sein sollte.
In den Fig. 2 bis 12 ist jeweils im oberen Bereich eine Darstellung der beiden Ausstoßvorrichtungen 1 und 2 mitsamt dem bewegbaren Möbelteil 4 gezeigt, sodass die Stellung des bewegbaren Möbelteils 4 und der jeweiligen Ausstoßvorrichtungen 1 und 2 zueinander ersichtlich ist. Demgegenüber sind in den unteren Darstellungen der Fig. 2 bis 12 jeweils Details der Ausstoßvorrichtungen 1 und 2 erkennbar. In Fig. 2 sind die beiden Ausstoßvorrichtungen 1 und 2 in ihrer Schließstellung SS dargestellt. Der Öffnungswinkei α des bewegbaren Möbelteils 4 beträgt 0°.
Die erste Ausstoßvornchtung 1 weist ein Gehäuse 16 auf, über das die erste Ausstoßvornchtung 1 am Möbelkorpus 14 montiert ist. Im Gehäuse 16 ist auf einer Seite der Stößel 6 samt Basiselement 18 verfahrbar gelagert. Der Stößel 6 liegt in dieser Schließstellung SS am bewegbaren Möbelteil 4 an. Der Ausstoßkraftspeicher 5 ist einerseits am Basiselement 18 und andererseits am Gehäuse 16 befestigt. Dieser Ausstoßkraftspeicher 5 ist als Zugfeder ausgebildet. Am Basiselement 18 ist verschwenkbar ein Steuerzapfen 17 gelagert, der in eine im Gehäuse 16 ausgebildete Kulissenbahn 8 samt Herzkurve 7 eingreift. Am Basiselement 18 ist auch ein zahnstangenförmiger Abschnitt 19 ausgebildet, der mit dem inneren Zahnradkranz 22 des Zahnrades 20 kämmt. Auf der anderen Seite des Gehäuses ist ein Schlitten 24 im Gehäuse 16 verfahrbar gelagert. Im Schlitten 24 ist das Rückholelement 25 angeordnet. Zwischen Schlitten 24 und Rückholelement 25 wirkt die Rückholfeder 27, die als Druckfeder ausgebildet ist. Im vorderen Bereich des Rückholelementes 25 ist ein Magnet 26 angeordnet, der an einer im bzw. am bewegbaren Möbelteil 4 angeordneten metallischen Platte 40 hält. Der am Schlitten 24 ausgebildete zahnstangenförmige Abschnitt 23 kämmt mit dem äußeren Zahnradkranz 21 des Zahnrades 20. Das Zahnrad 20 weist eine 1 :2-Untersetzung auf.
Die zweite Ausstoßvorrichtung 2 ist über eine Montageplatte 29 am Möbelkorpus 14 montiert. An dieser Montageplatte 29 sind auch die Gehäuseelemente 31 und 32 befestigt, an welcher wieder eine nicht dargestellte Abdeckkappe für den Schutz der Komponenten der zweiten Ausstoßvorrichtung 2 angebracht sein kann. Die
wesentlichen Komponenten dieser zweiten Ausstoßvorrichiung 2 sind der Kraftspeicher 10, der über das Antriebselement 1 1 auf den Ausstoßhebel 12 wirkt. Der Kraftspeicher 10 ist als Druckfeder ausgebildet, wobei ein Teil dieses Kraftspeichers 10 auf der linken Seite des Halteelements 28 und der andere Teil auf der rechten Seite des Halteelements 28 angeordnet ist. Durch dieses Haiteelement 28 und den Kraftspeicher 10 hindurch führt eine Stange 30, die mit dem Antriebselement 1 1 drehbar verbunden ist. Das Antriebselement 1 1 selbst ist um die Drehachse D an der Montageplatte 29 drehbar gelagert. Das Antriebselement 1 1 liegt über die Antriebsrolle 34 am Ausstoßhebel 12 an. Die weiteren Komponenten des Ausstoßhebels 12 werden zu den nachfolgenden Figuren näher beschrieben. Im bewegbaren Möbelteil 4 ist die Ausnehmung 33 für einen Scharniertopf eines Scharniers 15 ersichtlich.
Wird das bewegbare Möbelteil 4 durch Drücken in Schließrichtung SR auf das bewegbare Möbelteil 4 aus der Schließstellung SS gemäß Fig. 2 in die Überdrücksteilung ÜS gemäß Fig. 3 bewegt, wird der Stößel 6 nach hinten bewegt und der Steuerzapfen 17 gelangt aus der Rastmulde der Herzkurve 7 in einen Auslösebereich der Kulissenbahn 8. Der Öffnungswinkel α des bewegbaren Möbelteiis 4 beträgt ca. -0,5°. Je nach Ausbildung des bewegbaren Möbelteiis 4 bzw. nach Abstand des bewegbaren Möbelteils 4 vom Möbelkorpus 14 kann dieser Öffnungswinkel α natürlich auch noch größer sein. Das Antriebselement 1 1 der zweiten Ausstoßvorrichtung 2 liegt über seine Antriebsrolle 34 am Halteabschnitt H der Führungsbahn 9.
Wenn die erste Ausstoßvorrichtung 1 durch Überdrücken wie in Fig. 3 entriegelt wird, kann sieht der Ausstoßkraftspeicher 5 entspannen und das bewegbare Möbelteil 4 gelangt in die erste Offenstellung OS1 gemäß Fig. 4. Dabei weist das bewegbare Möbelteil 4 einen Öffnungswinkel α von ca. 2° auf. Durch den Ausstoßkraftspeicher 5 wird das Basiselement 18 relativ zum Gehäuse 16 in Öffnungsrichtung OR bewegt, wodurch der Stößel 6 das bewegbare Möbelteil 4 in Öffnungsrichtung OR bewegt. Diese Öffnungsbewegung entspricht ca. 18 mm. Durch die Bewegung des Basiselementes 18 wird über den zahnstangenförmigen Abschnitt 19 und den inneren Zahnradkranz 22 das Zahnrad 20 bewegt. Mit dieser Bewegung wird über den äußeren Zahnradkranz 21 und den zahnstangenförmigen Abschnitt 23 der Schlitten 24 in Schließrichtung SR bewegt, wodurch die Rückholfeder 27 gespannt wird. Gleichzeitig
bewegt sich das Rückhotetement 25 bereits aufgrund des magnetischen Zusammenhaltens des Magnetes 26 mit der metallischen Platte 40 in Öffnungsrichtung OR. Derweil liegt die Antriebsrolle 34 des Antriebselements 1 1 der zweiten Ausstoßvorrichtung 2 bereits am Übergang zwischen Halteabschnitt H und Ausstoßabschnitt A an.
Sobald diese Antriebsrolle 34 diesen Punkt überwunden hat und in den Ausstoßabschnitt A gelangt, kann sich der Kraftspeicher 10 entspannen und verschwenkt das Antriebselement 1 1 noch wester im Uhrzeigersinn um die Drehachse D, wodurch die Antriebsrolle 34 über den Ausstoßabschnitt A den Ausstoßhebei 12 aktiv in Öffnungsrichtung OR bewegt. Dadurch wird die weitere Offenstellung OS2 gemäß Fig. 5 erreicht. Dabei beträgt der Öffnungswinkel α des bewegbaren Möbelteils 4 ca. 6°. Der Ausstoßhebel 12 wird bei dieser Öffnungsbewegung um die Schwenkachse W geschwenkt. Gleichzeitig wird das Rückholelement 25 durch diese weitere Bewegung in Öffnungsrichtung OR durch die zweite Ausstoßvorrichtung 2 weiter in Öffnungsrichtung OR mitbewegt und zieht den Schlitten 24 mit der vollkommen gespannten Rückholfeder 27 wieder in Öffnungsrichtung OR mit. Die Kraft des Magneten 26 ist dabei höher als die Kraft der Rückholfeder 27. Über das Zahnrad 20 wird auch das Basiselement 18 samt Stößel 6 in Schließrichtung SR bewegt, bis der Steuerzapfen 17 in der Rastmulde der Kulissenbahn 8 einrastet und somit die erste Ausstoßvorrichtung 1 wieder verriegelt ist.
Sobald das bewegbare Möbelteil 4 aus dieser Stellung gemäß Fig. 5 weiter in Öffnungsrichtung OR bewegt wird, reißt der Magnet 26 vom bewegbaren Möbelteil 4 ab und die Rückholfeder 27 kann sich entspannen und bewegt das Rückhoielement 25 wieder in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 6. Aus der weiteren Offenstellung OS2 gemäß Fig. 5 wird über die zweite Ausstoßvorrichtung 2 das bewegbare Möbelteil 4 weiter aktiv in Öffnungsrichtung OR ausgestoßen (siehe Fig. 6). Dabei gelangt die Antriebsrolle 34 aus dem direkt am Ausstoßhebel 12 angeordneten Ausstoßabschnitt A in den am Ausweichelement 36 angeordneten Ausstoßabschnitt A. Durch den vom Kraftspeicher 10 ausgehenden Druck wird dabei dieses Ausweichelement 36 (auch Umschaltklappe genannt) um die Achse Y verschwenkt und gibt einen Ausweichkanal für die Antriebsrolle 34 frei. Da das Ausweichelement 36 auch direkt am Ausstoßhebel
12 anliegt, wird gleichzeitig auch das bewegbare Möbelteil 4 über Ausstoßrolle 35 des Ausstoßhebels 12 weiter in Öffnungsrichtung OR bewegt.
Gemäß Fig. 7 hat sich der Kraftspeicher 10 nun vollständig entladen und es wird über das Antriebselement 1 1 und die Antriebsrolle 34 keine Kraft mehr auf das Ausweichelement 36 und somit auf den Ausstoßhebe! 12 ausgeübt. Auf den Ausstoßhebel 12 wirkt nunmehr die Kraft der Offenstellungsfeder 37 (Zugfeder), die aus der Stellung gemäß Fig. 7 den Ausstoßhebel 12 um die Schwenkachse W in die Stellung gemäß Fig. 8 bewegt, bis der Ausstoßhebe! 12 an der Begrenzungsfläche 38 des Gehäuseelements 32 anliegt. Diese vom Ausstoßkraftspeicher 5 und vom Kraftspeicher 10 gesondert ausgebildete Offenstellungsfeder 37 dient nur dem Nachführen des Ausstoßhebels 12, sodass dieser am bewegbaren Möbelteil 4 anliegt. Es erfolgt somit mit dieser Offenstellungsfeder 37 kein Ausstoßen, vielmehr ist diese Offenstellungsfeder 37 zu schwach, um die Reibungskräfte und die Trägheit der Türe (bewegbares Möbelteil 4) zu überwinden. Sie ist somit nicht in der Lage als Teil der zweiten Ausstoßvorrichtung 2 von aHeine das bewegbare Möbeiteil 4 zu bewegen, sondern kann nur den Ausstoßhebel 12 dem bewegbaren Möbelteil 4 nachführen. Durch diese von der üftenstellungsteder 37 ausgeloste Bewegung hat sich auch die Antriebsrolle 34 komplett aus dem Ausweichkanal bewegt und das Ausweichelement 36 kann sich durch die Kraft eines nicht dargestellten Kraftspeichers (z.B. einer Schenkelfeder) gegen den Uhrzeigersinn um die Achse Y bewegen und den Ausweichkanal schließen. Dadurch liegt die Antriebsrolle 34 am teilweise am Ausweichelement 36 angeordneten Spannabschnitt S der Führungsbahn 9 an. In dieser Stellung gemäß Fig. 8 befindet sich das bewegbare Möbelteil 4 komplett im Freilauf und es wirkt keine Kraft von der Antriebsvorrichtung 3 auf das bewegbare Möbeltei! 4 oder umgekehrt.
Wenn aber gemäß Fig. 9 das bewegbare Möbelteil 4 in Schließrichtung SR bewegt wird, gelangt das bewegbare Möbelteil 4 in Anschlag mit der Ausstoß rolle 35 des Ausstoßhebels 12 und verschwenkt diesen Ausstoßhebel 12 um die Schwenkachse W. Da die Antriebsrolle 34 am Spannabschnitt S dieses sich verschwenkenden Ausstoßhebels 12 anliegt, wird aufgrund der Kurvengestaltung dieses Spannabschnittes S auch das Antriebselement 1 1 um die Drehachse D gegen den
Uhrzeigersinn bewegt, wodurch die Stange 30 nach links bewegt wird und der Kraftspeicher 10 gespannt wird.
In Fig. 10 ist die Antriebsrolle 34 bereits einen großen Teil entlang des Spannabschnittes S gefahren und der Kraftspeicher 10 nahezu vollständig geladen. Sobald die Antriebsrolle 34 den Spannabschnitt S gemäß Fig. 9 überwunden hat und den Spannabschnitt gemäß Fig. 10 erreicht hat (ca. bei einem Öffnungswinkel α von 15°), liegt das Antriebselement 1 1 druckneutral am Ausstoßhebe! 1 an. Somit kann in diesem letzten Schließabschnitt eine nicht dargestellte Einziehvorrichtung auf das bewegbare Möbeiteil 4 wirken. Anstatt einer solchen Einziehvorrichtung kann auch nur eine auf das bewegbare Möbeiteil wirkende Dämpfvorrichtung vorgesehen sein, die ein zu starkes Zuschlagen verhindert und ein beschädigungsfreies Schließen des bewegbaren Möbelteils 4 garantiert. Eine solche Dämpfvorrichtung kann beispielsweise im oder am Scharnier 15 ausgebildet sein.
Um zu garantieren, dass die Antriebsrolle 34 nicht unmittelbar vor Erreichen der Schließsteliung SS wieder in den Ausstoßabschnitt A gelangt, ist der Setzte Teil des Schließabschnittes S am beweglichen Überbrückungselement 39 (Umschaltklappe) angeordnet. Sobald die Antriebsrolle 34 auf dieses Überbrückungselement 39 stößt, dreht sich dieses Überbrückungselement 39 um die Achse Z und verschließt den Ausstoßabschnitt A, wodurch unmittelbar an den Spannabschnitt S der am Ausstoßhebel 12 ausgebildete Halteabschnitt H anschließt (siehe Fig. 1 1 ).
Durch weitere Bewegung in Schließrichtung SR gelangt diese Antriebsrolle 34 in den Halteabschnitt H (siehe Fig. 12). Sobald diese Antriebsrolle 34 außer Eingriff mit dem Überbrückungselement 39 gelangt, bewegt sich dieses Überbrückungselement 39 durch die Kraft eines nicht dargestellten Kraftspeichers in Uhrzeigerrichtung in seine Ausgangsstellung um die Achse Z. Gleichzeitig gelangt die metallische Platte 40 wieder in Anschlag mit dem Magneten 26 der ersten Ausstoßvorrichtung 1 . Zudem liegt der Stößel 6 der ersten Ausstoßvorrichtung 1 am bewegbaren Möbelteil 4 an.
Aus der schematischen Darstellung gemäß Fig. 13 gehen der von der ersten Ausstoßvorrichtung 1 ausgelöste Ausstoßweg C1 des bewegbaren Möbeiteils 4 und der von der zweiten Ausstoßvorrichtung 2 ausgelöste Ausstoßweg C2 des bewegbaren
Möbeiteils 4 hervor. Wie erfindungsgemäß vorgesehen, bewegt die zweite Ausstoßvorrichtung 2 das bewegbare Möbeiteil 4 erst ab dem Erreichen der ersten Offenstellung OS1 . Gleichzeitig kann aber auch noch die erste Ausstoßvorrichtung 1 über die erste Offenstellung OS1 hinaus auf das bewegbare Möbeiteil 4 in Öffnungsrichtung OR wirken. Somit überlappen sich die Ausstoßwege C1 und C2 im Überiappungsbereich P.
Gemäß einem bevorzugten AusführungsbeispieS - wie es auch dem Anspruch 4 entspricht - kann aber auch vorgesehen sein, dass nur durch die zweite Ausstoßvorrichtung 2 das bewegbare Möbeiteil 4 von der ersten Offenstellung OS1 in eine weitere Offenstellung OS2 bewegbar ist. Dies ist zur Veranschaulichung in Fig. 14 dargestellt, wo es keine Überlappungsbereich P gibt, sondern die Ausstoßwege C1 und C2 seriell hintereinander liegen und die erste Ausstoßvorrichtung 1 das bewegbare Möbelteil 4 nur bis zur ersten Offenstellung OS1 bewegt.
In Fig. 15 ist zur Verdeutlichung dargestellt, dass es durchaus eine Art Nachführfeder geben kann, die im Wesentlichen gleichzeitig mit der Wirkung der ersten Ausstoßvorrichtung 1 auf die zweite Ausstoßvorrichtung 2 oder auf das bewegbare Möbeiteil 4 wirkt. Diese Nachführfeder ist aber nicht ausreichend, um das bewegbare Möbelteil 4 aus der Schließstellung SS in Öffnungsrichtung OR zu bewegen. Vielmehr erfolgt das Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils 4 aus der Schließstellung SS allein durch die erste Ausstoßvorrichtung 1 entlang dem Ausstoßweg C1 . Das Nachführen ist dafür notwendig, dass die zweite Ausstoßvorrichtung 2 ab der ersten Offenstellung OS1 auf das bewegbare Möbelteil 4 wirken kann. Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass die Offenstellungsfeder 37 den Ausstoßhebel 12 dem bewegbaren Möbelteil 4 nachführt, sodass dieser Ausstoßhebel 12 zumindest entlang dem Ausstoßweg C1 immer am bewegbaren Möbelteil 4 anliegt. Durch diese Offenstellungsfeder 37 wird aber keine aktive Öffnungskraft auf das bewegbare Möbelteil 4 übertragen. Alternativ dazu kann auch auf die Offenstellungsfeder 37 verzichtet werden und stattdessen der Kraftspeicher 10 im Bereich des Ausstoßwegs C1 als Nachführieder fungieren. Dafür kann eine Steuerkurve bzw. ein wegabhängiger Steuermechanismus vorgesehen sein, sodass die auf den Ausstoßhebel 12 wirkende Kraft des Kraftspeichers 10 im Bereich des Ausstoßwegs C1 gering ist und ab Erreichen der ersten Offenstellung OS1 relativ
abrupt ansteigt und dann erst aktiv das bewegbare Möbelteil 4 entiang des Ausstoßwegs C2 in Öffnungsrichtung OR bewegt.
Durch die voriiegende Erfindung ist somit eine Antriebsvorrichtung 3 für ein bewegbares Möbelteil 4 gezeigt, bei dem ein TiP-ON-Mechanismus (erste Ausstoßvornchtung 1 ) als Hilfsausiöser für eine Hauptausstoßvorrichtung (zweite Ausstoßvornchtung 2) dient, wobei die zweite Ausstoßvornchtung 2 erst ab einer durch die erste Ausstoßvorrichtung 1 erreichte ersten Offenstellung OS1 das bewegbare Möbeiteii 4 weiter ausstößt.