Mechanisches Verdichtungssystem
Die Erfindung betrifft eine Druckwalzeneinheit, insbesondere ein mechanisches Verdich¬ tungssystem, für eine Verdichterzone, die einem Streckwerk einer Ringspinnmaschine nachgeschaltet ist, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Umwandlung von Natur- und Kunstfasern zu einem Garn erfordert eine Reihe von Teilarbeitsgängen. Die letzte Arbeitsstufe wird üblicherweise als Feinspinnen bezeichnet. Dabei erhält das gesponnene Garn seine endgültige Feinheit und Festigkeit. Das Feinspinnen erfordert einen wesentlichen Anteil am Aufwand des gesamten Garnherstel¬ lungsprozesses. Dem klassischen Handspinnen mit Spinnrädern am nächsten kommt das aus dem Stand der Technik bekannte Ringspinnen. Dabei wird das gesponnene Garn auf eine rotierende Spinnspindel aufgewickelt. Für das Ringspinnen werden im wesentlichen drei Maschinen benötigt. Vom Flyer wird aus einem Faserband ein Vorgarn erzeugt, das auch Lunte genannt wird. Von der Ringspinnmaschine wird aus dem Vorgarn das Garn mit der nötigen Feinheit erzeugt und auf eine kleine Spule, den Kops, auf gesponnen. Die Spulmaschine setzt dann das Garn aus vielen Kopsen zusammen und erzeugt eine gebrauchsfertige Garnspule im Gewicht von einigen kg.
Auf der Ringspinnmaschine wird das Vorgarn auf die geforderte Feinheit des Fadens ver¬ zogen und die für das Spinnen des Garns notwendige Verdrillung der Fasern aufge¬ bracht. Die Maschine ist in der Regel zweiseitig ausgeführt und besitzt auf jeder Seite eine Mehrzahl von Spindeln = Spinnstellen. Jeder Spinnstelle ist ein Streckwerk zugeordnet. Vielfach handelt es sich dabei um ein sogenanntes Drei-Zylinder-Streckwerk mit einem Vorverzugsfeld und einem Hauptverzugsfeld. Das zugeführte Vorgarn wird im Streck¬ werk auf die gewünschte Feinheit verzogen und verlässt das Streckwerk an der Klemmli¬ nie eines Ausgangswalzenpaares als ein relativ breites Faserband. Dieses Faserband wird mit Hilfe der Spinndrehung verdrillt und zum fertigen Garn zusammengedreht. Dabei bildet sich im Anschluss an die Klemmlinie des Ausgangswalzenpaars des Streckwerks
ein sogenanntes Spinndreieck, in dem die vom Streckwerk gelieferten Fasern zusammen¬ geführt und in die Garnstruktur integriert werden. Nicht alle Fasern werden im Spinn¬ dreieck aufgefangen. Randfasern können verloren gehen oder werden nur unvollständig an das gedrehte Garn angelagert. Die an den Rändern des Spinndreiecks befindlichen Fasern werden bei der Drehungserteilung wesentlich stärker angespannt als die in der Mitte des Spinndreiecks befindlichen Fasern. Im fertigen Garn sind deshalb die an der Peripherie liegenden Fasern mehr vorgespannt als die Fasern im Garnkern. Bei entspre¬ chend hoher Belastung des Garnes brechen dann zuerst die stärker vorgespannten Fasern am Umfang. Deshalb hat das fertig gedrehte Garn nicht die Festigkeit, die es als Summe der Einzelfestigkeiten der einzelnen Fasern aufweisen sollte. Die unkontrolliert angelager¬ ten Fasern stehen vom gedrehten Garn ab und führen zu einer erhöhten und unerwünschten Haarigkeit des Garnes. Eine erhöhte Garnhaarigkeit ist gleichzusetzen mit einer Qualitätseinbusse.
Um das Spinndreieck und dessen nachteilige Folgen möglichst weitgehend zu vermeiden, ist bei den Streckwerken von modernen Ringspinnmaschinen die Verzugszone durch eine Verdichterzone ergänzt, in der das vom Ausgangswalzenpaar abgegebene breite Faser¬ band so kompakt wie möglich zusammengeführt wird. Erst das derart kompaktierte oder verdichtete Faserband wird nach dem Verlassen der Verdichterzone zum fertigen Garn zusammengedreht. Aus dem Prospekt Nr. 1646e-BBAB-15 der Fa. Rieter, Winterthur ist beispielsweise eine pneumatisch wirkende Verdichtungseinrichtung bekannt. Diese be¬ kannte pneumatische Verdichtungseinrichtung umfasst eine perforierte Trommel, in der ein Unterdruck herrscht. Dieser Unterdruck erzeugt eine Luftströmung durch die perfo¬ rierte Trommel und führt so zu der gewünschten Verdichtung des über die Trommel ge- führten Faserbandes. Pneumatisch wirkende Verdienter sind teuer in der. Anschaffung und im Unterhalt. Die Erzeugung des für die Verdichtung benötigten Unterdrucks erfor- • dert einen hohen Energieeinsatz. Einige der für die Verdichtung des Faserbandes erfor¬ derlichen Bauteile sind dazu einem relativ hohen Verschleiss unterworfen. Durch pneu¬ matische Verdichtung hergestellte Kompaktgarne sind deshalb in der Qualität zwar bes- ser, aber in der Herstellung deutlich teurer als herkömmliche Ringspinngarne.
In der WO 03/095723 ist eine Verdichterzone vorgeschlagen, die dem Streckwerk nachge¬ schaltet ist und sich zwischen einem Ausgangswalzenpaar und einem Lieferwalzenpaar erstreckt. In der Verdichterzone ist ein geometrisch-mechanisch wirkender Verdichter angeordnet, das einen Verdichtungskanal aufweist. Während des Transports durch den Verdichtungskanal des Verdichterbauteils ist das Faserband in der Verdichterzone unter¬ stützt. Der Einsatz eines geometrisch-mechanisch wirkenden Verdichters und die Unter¬ stützung des verzogenen Faserbahds während des Transports durch den Verdichtungs¬ kanal führen zu einer sehr gleichmässigen Verdichtung. Die resultierende Garnqualität ist gut und insbesondere mit Hinblick auf die deutlich tieferen Gestehungskosten konkur- . renzf ähig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verdichterzone gemäss der WO 03/095723 noch weiter zu verbessern. Dabei soll insbesondere auch berücksichtigt wer¬ den, dass die erfindungsgemässe Verbesserung auch bei bereits bestehenden Ringspinn- maschinen zur Anwendung kommen kann, ohne dafür aufwendige Umbauten vorneh¬ men zu müssen. Die für die Verdichterzone erforderlichen Bauteile sollen zu einer bauli¬ chen Einheit zusammenfassbar sein und einfach im Anschluss an ein Streckwerk mon- tierbar sein. Dabei sollen die Herstell- und Montagekosten möglichst gering gehalten wer¬ den.
Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einer Druckwalzeneinheit für eine Verdichterzone, welche die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist. Weiterbildungen und/ oder vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Eine Druckwalzeneinheit für eine Verdichterzone, die im Anschluss an eine Verzugszone eines Streckwerks einer Rmgspinnrήaschine angeordnet ist, umfasst eine Ausgangs¬ druckwalze und eine Lieferdruckwalze, zwischen denen ein geometrisch-mechanisch wirkender Verdichter mit einem Verdichtungskanal für ein von der Ausgangsdruckwalze
geliefertes, verzogenes Faserband angeordnet ist. Die Druckwalzen tragen vorzugsweise elastische Bezüge und wirken im montierten Zustand mit einem gemeinsamen Unterzy¬ linder zusammen. Der Verdichter ist berührungsfrei zwischen den beiden Druckwalzen gehalten und durch einen ortsfesten Anschlag radial und axial mit geringem Spiel positi- oniert.
Durch die berührungsfreie Anordnung des Verdichters zwischen den Druckwalzen ist ein sehr guter Gleichlauf der Druckwalzen gewährleistet. Dieser wirkt sich unmittelbar vor¬ teilhaft auf die Gleichmässigkeit der Verdichtung und auf die spätere Garnqualität aus. Die Festlegung des Verdichters erfolgt über einen ortsfest montierten Anschlag, der je¬ doch eine gewisses, geringfügiges axiales und radiales Spiel des Verdichters erlaubt, da¬ mit allfällige Ungleichmässigkeiten in der Positionierung automatisch ausgleichbar sind. Die Druckwalzeneinheit umf asst alle für die Verdichterzone erforderlichen Bauteile, die zu einer baulichen Einheit zusammengef asst sind. Dabei ist der Verdichter unverlierbar zwischen den beiden Druckwalzen gehalten. Die Druckwalzeneinheit ist bei bestehenden Rmgspinnrnaschinen in der Regel ohne weitere Umbaumassnahmen einfach gegen eine bereits vorhandene Ausgangsdruckwalze am Ausgang eines Streckwerks austauschbar. Die Dimensionierung der Druckwalzeneinheit ist dabei auf die bestehenden Platzverhält¬ nisse angepasst, sodass auch für die der Verdichterzone nachgeschalteten Anlagenkom- ponenten der Ringspinnmaschine keine oder nur kleinere Anpassungen erforderlich sind. Der Aufbau und die Montage der Druckwalzeneinheit sind einfach zu bewerkstelligen, was sich vorteilhaft auf die Herstellkosten auswirkt.
Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Rmgspinnrnaschinen sind die Ausgangs- druckwalzen von zwei benachbarten Streckwerken immer auf einer gemeinsamen Dreh¬ achse angeordnet. Es erweist sich daher als zweckmässig für eine einfache Nachrüstung bestehender Anlagen mit Verdichterzonen, wenn eine Druckwalzeneinheit gleichfalls jeweils paarweise auf gemeinsamen Drehachsen angeordnete Ausgangsdruckwalzen und Lieferdruckwalzen umf asst, zwischen denen jeweils ein Verdichter angeordnet ist. Mit derartig ausgebildeten Druckwalzeneinheiten können benachbarte Streckwerke jeweils paarweise mit Verdichterzonen ausgestattet werden.
Jeder ortsfeste Anschlag für den Verdichter ist vorzugsweise mit einem Halter für die zugehörige Lieferdruckwalze verbunden. In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist dabei der Anschlag einstückig mit dem Halter ausgebildet. Der Halter für die Liefer- druckwalze kann ein Stanzteil aus Blech oder auch ein gespritztes Kunststoffteil sein. Die paarweise auf einer gemeinsamen Drehachse angeordneten Lieferdruckwalzen einer Druckwalzeneinheit weisen mit Vorteil einen gemeinsamen Halter auf.
Aus geometrischen Überlegungen und wegen der einfacheren und gleichmässigeren Fest- legung mit geringem axialem und radialem Spiel erweist es sich von Vorteil, wenn jeder ortsfeste Anschlag für einen Verdichter im wesentlichen senkrecht zur Erstreckung des Verdichterkanals angeordnet ist. Indem jeder Verdichter mit einer Aufnahmenut für den Anschlag versehen ist, ist die lagegenaue Montage der Verdichter in der Druckwalzen¬ einheit erleichtert.
Der Verdichtungskanal des Verdichters verjüngt sich von seinem Einlauf zu seinem Aus¬ lauf. Dadurch ist die geometrisch-mechanische Wirkungsweise des Verdichters vorgege¬ ben. Damit sichergestellt ist, dass das von der Ausgangsdruckwalze gelieferte, verzogene Faserbündel sicher in den Verdichtungskanal gelangt, ist der Einlauf wenigstens etwa 6 mal breiter ausgebildet als der Auslauf. Die grösste maximale Breite des Eingangs des Verdichtungskanals ist durch die räumlichen Gegebenheiten der Druckwalzeneinheit festgelegt.
Es zeigt sich, dass die Qualität des verdichteten Faserbündels und des verdrillten Garns verbessert werden kann, wenn der Verdichtungskanal am Auslauf einen kurzen Ab¬ schnitt mit parallelen Führungsflächen aufweist. Die Länge dieses Abschnitts beträgt da¬ bei etwa 0,3 mm bis etwa 3 mm.
Je nach der Art des herzuzstellenden Garns kann der Verdichtungskanal des Verdichters vom Einlauf zum Auslauf hin eine unterschiedliche Führungskontur aufweisen. Bevor¬ zugte Führungskonturen sind dabei im wesentlichen trompetenförmige, V-förmige oder tulpenförmige Führungskonturen, die frei sind von abrupten Übergängen und Kanten, welche die gleichmässige Verdichtung der Fasern stören könnten.
Der Verdichter, insbesondere der Verdichtungskanal, wird im Betrieb von den Fasern stark abrasiv beansprucht. Aus diesem Grund erweist es sich als zweckmässig, wenn der Verdichter aus einem verschleissfesten Material, beispielsweise faserverstärktem Kunst- stoff, Keramik, vorzugsweise Zirkonoxid, Kunststoff-Keramik Gemisch, oder Metall, be¬ steht. Zur Verringerung des Verschleisses, aber auch zur Verbesserung der gleichmässi- gen Verdichtung des verzogenen Faserbandes, weist jeder Verdichter mit Vorteil eine Auflagefläche für den Unterzylinder auf, die geschliffen und poliert ist. Die Rautiefe der Auflagefläche beträgt dabei vorzugsweise weniger als 3 μm. Die besonders glatte Aufla- gefläche bewirkt, dass die Rotation des Unterzylinders nicht dazu führt, dass die Verdich¬ ter vibrieren. Daraus resultiert ein sehr gleichmässiger Transport der verzogenen Fasern durch den Verdichtungskanal.
Die Druckwalzeneinheit soll auch möglichst wenig Platz einnehmen, damit bei der Nach- rüstung bestehender Anlagen mit Verdichterzonen keine grosseren Umbauten der
Ringspinnmaschine erforderlich sind. Den beiden Anforderungen wird dadurch Rech¬ nung getragen, dass der Verdichter im Bereich des kleinsten Abstands zwischen den bei¬ den die Verdichtungszone begrenzenden Druckwalzen eine Wandstärke aufweist, die kleiner als 4 mm ist. Die untere Grenze der Wandstärke ergibt sich aus der Festigkeit des Materials, aus dem der Verdichter gefertigt ist. Dabei wird für den Verdichter aber im allgemeinen eine Wandstärke von 0,8 mm nicht unterschritten. Damit auch bei kleinsten Wandstärken noch eine ausreichende Verformungssteifigkeit des Verdichters gewährleis¬ tet ist, kann vorgesehen sein, den Verdichter an seihen beiden Seitenflächen mit Verstär¬ kungsstegen auszubilden. Die Anordnung der Verstärkungsstege ist dabei derart ge- wählt, dass sie über die elastischen Bezüge der Druckwalzen hinausragen. So bleibt eine möglichst kompakte Bauweise der Druckwalzeneinheit erhalten.
Zur Erhöhung der Flexibilität der Verdichtungszone und für die Herstellung von speziel¬ len Garnen, kann jeder Verdichter einer Druckwalzeneinheit auch zwei Verdichtungska¬ näle aufweisen. Ein derartiger Verdichter bietet die Möglichkeit zur Herstellung eines Scheinzwirns, der aus zwei Garnen verdrillt wird. Die Anordnung eines Verdichters mit zwei Verdichtungskanälen bietet auch die Möglichkeit, bei nur einem verzogenen Faser¬ bündel den Verdichtungskanal zu wechseln. Daraus resultiert eine etwas andere Bahn des Faserbands auf der Oberfläche der Ausgangsdruckwalze und der Lieferdruckwalze. Da¬ durch können die elastischen Bezüge der Druckwalzen geschont bzw. besser ausgenützt werden. Damit die Druckwalzeneinheit kompatibel zu den Abmessungen und Abständen benachbarter Streckwerke bleibt, weisen die Verdichtungskanäle dabei einen Mittenab¬ stand auf, der kleiner als 12 mm ist. Um auch bei zwei Verdichtungskanälen einen mög¬ lichst grossen Einlauf zu erhalten, sind die beiden Verdichtungskanäle spiegelbildlich asymmetrisch ausgebildet.
Zur Erhöhung der Flexibilität der Druckwalzeneinheit weist in einer weiteren Ausfüh¬ rungsvariante der Erfindung jeder Verdichter zwischen den beiden Verdichtungskanälen eine parallel zur Längserstreckung der Verdichtungskanäle verlaufende Rille auf. Die mittige Rille dient beispielsweise zur Aufnahme eines Endlosfilaments aus einem Elasto- mer zur Herstellung eines Stretchgarnes.
Für eine definierte Festlegung des Verdichters zwischen den beiden Druckwalzen erweist es sich von Vorteil, wenn er aus einem nicht magnetisierbaren Material besteht Im mon¬ tierten Zustand wird jeder Verdichter auf dem Unterzylinder am Ausgang der Streckwer- ke fixiert. Vorzugsweise ist dazu jeder Verdichter mit einem oder mehreren Permanent¬ magneten ausgestattet, die im montierten Zustand der Druckwalzeneinheit mit dem Un¬ terzylinder zusammenwirken und für einen Andruck des Verdichters gegen den Unterzy¬ linder sorgen. Für eine möglichst gleichmässige Festlegung des Verdichters auf dem Un¬ terzylinder sind mehrere Magnete vorgesehen, welche den bzw. die Verdichtungskanäle seitlich zwischen einander einschliessen. Die Magnete weisen vorzugsweise eine im we-
senüichen zylindrische Gestalt auf. In einer Variante der Erfindung ist eine im montierten Zustand dem Unterzylinder zugekehrte Fläche der Magneten konkav ausgebildet und entspricht etwa der Umfangskontur des Unterzylinders. Dadurch ist sichergestellt, dass die Magnete optimal mit dem Unterzylinder zusammenwirken. Die Magnete sind vor- zugsweise liegend im Verdichter montiert. Für eine möglichst gute Festlegung des Ver¬ dichters auf dem Unterzylinder sollen sie dabei eine radiale Magnetisierung aufweisen. Ein Variante der Erfindung sieht vor, dass eine im montierten Zustand dem Unterzylin¬ der zugekehrte Fläche der Magneten in direktem Kontakt mit der Oberfläche des Unter¬ zylinders steht. In einer alternativen Ausführungsvariante besteht zwischen den im mon- tierten Zustand dem Unterzylinder zugekehrten Flächen der Magnete und dem Unterzy¬ linder ein Abstand, der kleiner ist als 2 mm. Eine sehr einfache Montage der Magnete im Verdichter besteht darin, dass diese in entsprechende Aussparungen am Verdichter ein¬ geklebt sind.
Eine weitere Variante der Erfindung sieht vor, dass der Verdichter eine Breite aufweist, die derart bemessen ist, dass er im montierten Zustand beidseits über einen Bereich des Unterzylinders hinausragt, der strukturiert ausgebildet ist. Der strukturierte Bereich des Unterzylinders sorgt im Zusammenwirken mit der Ausgangsdruckwalze dafür, dass die Umfangsgeschwindigkeit des Unterzylinders möglichst schnell an das verzogene Faser- band weitergegeben wird. Der Verdichter überragt den strukturierten Bereich des Unter¬ zylinders seitlich und stützt sich dort ab. Dadurch wird die Reibung zwischen dem Ver¬ dichter und dem Unterzylinder reduziert und eine Vibration des Verdichters vermieden.
Die strukturierten Bereiche des Unterzylinders sind mit Vorteil als Riffelungen ausgebil- det. Derartige Riffelungen können in den Unterzylinder eingeschliffen sein oder auch in einem Kaltumformverfahren eingeprägt worden sein.
Eine weitere zweckmässige Ausfuhrungsvariante der Druckwalzeneinheit sieht in Über¬ einstimmung mit der Erfindung vor, dass der Unterzylinder in den Bereichen zwischen
den strukturierten Bereichen den gleichen Durchmesser aufweist wie in den strukturier¬ ten Bereichen, und dass im montierten Zustand die Auflage des Verdichters auf dem Un¬ terzylinder über den strukturierten Bereich hinausragt.
Für die Funktion der Verdichtungszone und aus Platzgründen erweist es sich von Vorteil, wenn bei montierter Druckwalzeneinheit die sich auf dem Unterzylinder abstützende Ausgangsdruckwalze relativ zu einer Streckwerksebene einen Vorhang von wenigstens 3 mm aufweist.
Die Ausgangsdruckwalze der Druckwalzeneinheit ist zweckmässigerweise mit einem elastischen Bezug versehen, der einen Aussendurchmesser aufweist, der grösser ist als 23 mm. In Verbindung mit einem Aussendurchmesser der Mantelhülsen von weniger als 15 mm ergibt sich ein genügend dicker Belag, der bei Verschleiss nachgearbeitet, insbeson¬ dere geschliffen, werden kann, um Spurrillen des Faserbands zu beseitigen. Der elastische Bezug der Lieferdruckwalze weist aus dem gleichen Grund mit Vorteil einen Aussen¬ durchmesser auf, der grösser ist als 19 mm.
Damit die elastischen Bezüge möglichst umfassend ausgenützt werden können, sind in einer weiteren Variante der Druckwalzeneinheit die elastischen Bezüge der Ausgangs- druckwalze und/oder der Lieferdruckwalze auf ihren Mantelhülsen axial aussermittig in bezug auf den bzw. die Verdichtungskanäle des Verdichters angeordnet. Durch die aus- sermittige Anordnung der Bezüge kann bei einer umgekehrten Montage der die Druck¬ walzen tragenden Achse die Spur des Faserbands auf dem Bezug sehr einfach geändert werden. Dadurch wird der Bezug besser ausgenützt, und die Lebensdauer der Bezüge wird erhöht. Die asymmetrische Anordnung kann auch durch eine bezüglich einer mitti¬ gen Halterung asymmetrische Montage der Druckwalzen auf der Achse erfolgen. Ih einer weiteren Ausführungsvariante der Druckwalzeneinheit kann vorgesehen sein, dass die elastischen Bezüge der Ausgangsdruckwalze und/ oder der Lieferdruckwalze axial auf
ihren Mantelhülsen verschiebbar und bezüglich ihrer jeweiligen Lage fixierbar angeord¬ net sind.
Eine vorteilhafte Ausftihrungsvariante der Druckwalzeneinheit sieht vor, dass die Aus- gangsdruckwalze und die Lieferdruckwalze in einem gemeinsamen Halter montiert sind. Der Halter ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und besteht vorzugsweise aus Kunst¬ stoff. Halter aus Kunststoff können in erprobten massentechnischen Kunststoff spritzver¬ fahren hergestellt werden. Dies verbilligt das Bauteil/spart Gewicht und bietet eine einfa¬ che Möglichkeit der integralen Anbindung weiterer Strukturbauteile. Die lagegerechte Fixierung der Achsen der Ausgangsdruckwalzen und der Lieferdruckwalzen erfolgt mit Vorteil durch federnde Fortsätze am Halter. Die Vorspannung der Druckwalzen gegen den Unterzylinder erfolgt mit Vorteil über eine Vorspannfeder. Dazu ist der Halter mit einer Feder verbunden, deren freies Ende sich gegen einen Druckarm abstützt und die Lieferdruckwalze gegen den Unterzylinder drückt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be¬ schreibung von Ausführungsbeispielen des Streckwerks. Es zeigen in schematischer Dar¬ stellung:
Fig. 1 ein Streckwerk mit einer Verzugszone und einer Verdichterzone;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Darstellung einer Druckwalzeneinheit im montierten Zustand;
Fig. 3 einen einteilig ausgebildeten Halter für die Druckwalzen;
Fig.4 eine Darstellung des Verdichters aus Sicht eines ankommenden Faserbündels;
Fig.5 eine Schnittdarstellung des Verdichters gemäss Schnittlinie V-V in Fig.4;
Fig. 6 - Fig. 10 Ausführungsvarianten der Verdichtungskanäle von Verdichtern;
Fig. 11 einen auf einem Unterzylinder aufliegenden Verdichter;
Fig. 12 eine Druckwalzeneinheit mit paarweise angeordneten Druckwalzen und Ver¬ dichtern auf einem Unterzylinder; und
Fig. 13 eine Variante eines auf einer gemeinsamen Achse angeordnete Druckwalzenpaa¬ res mit jeweils einer Druckwalze zugeordneten Verdichtern.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Streckwerk einer Ringspinnrnaschine mit einer Verdichterzo¬ ne, wie es in der WO 03/095723 beschrieben ist. Das Streckwerk trägt gesamthaft das Be- zugszeichen 1. Bei dem Streckwerk 1 handelt es sich um ein Dreizylinder-Streckwerk mit einem Vorverzugsfeld 7, das sich von einem Eingang mit einer Eingangsdruckwalze 2 und einer Eingangsunterwalze 3 bis zu einem mittleren Walzenpaar mit einer mittleren Druckwalze 4 und einer mittleren Unterwalze 5 erstreckt. Über das mittlere Walzenpaar 4, 5 sind die Doppelriemchen 6 eines Hauptverzugsfeldes 10 geführt. Das Hauptverzugs- f eld 10 erstreckt sich von dem mittleren Walzenpaar 4, 5 bis zu einer Ausgaήgsdruckwal- ze 8, die sich auf einem Unterzylinder 9 abstützt. Der Berührungsbereich der Ausgangs¬ druckwalze 8 mit dem Unterzylinder 9 definiert eine Ausgangsklemmlinie A. Im An- schluss an die Ausgangsdruckwalze 8 ist eine Lieferdruckwalze 18 angeordnet die sich gleichfalls auf dem Unterzylinder 9 abstützt. Der Berührungsbereich zwischen der Liefer- druckwalze 18 und dem Unterzylinder 9 definiert eine LieferHemmlinie B. Der Bereich zwischen der Ausgangsdruckwalze 8 und der Lieferdruckwalze 18, insbesondere zwi¬ schen der Ausgangsklemmlinie A und der LieferWemmlinie B, bildet die mit dem Be¬ zugszeichen 20 versehene Verdichterzone. In der Verdichterzone 20 ist ein Verdichter 11 mit einem Verdichtungskanal 12 angeordnet. Der Verdichter 11 wirkt auf Grund seiner Bauweise geometrisch-mechanisch und verdichtet das durch den Verdichtungskanal 12
hindurchgeführte aufgeweitete Faserband F, bevor es nach dem Verlassen der Verdich¬ terzone 20 durch die Garndrehung R zu einem Garn gesponnen wird.
Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, sind die Ausgangsdruckwalze 8 und die Lieferdruck- walze 18 zu einer Druckwalzeneinheit 100 zusammengefasst. Gemäss der Erfindung ist der Verdichter 11 in die Druckwalzeneinheit 100 integriert und berührungsfrei zwischen den beiden Druckwalzen 8, 18 gehalten. Ein Anschlag 21 positioniert den Verdichter 11 radial und axial mit geringem Spiel. Der Anschlag 21 ist an einem gemeinsamen Halter 22 für die Lieferdruckwalze 18 und die Ausgangsdruckwalze 8 befestigt und vorzugsweise einstückig ausgebildet. Der Anschlag 21 erstreckt sich etwa senkrecht zur Erstreckung des Verdichtungskanals 12 und greift in eine Aufnahmenut 13 ein, die am Verdichter 11 vor¬ gesehen ist. Fig. 3 zeigt einen einstückigen Halter 22, der vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt ist. Der Halter 22 weist Aufnahmen 24, 25 für die Achsen 28, 29 der beiden Druckwalzen 8, 18 auf. Federnde Fortsätze 26, 27 fixieren die Achsen 28, 29 der Druck- walzen 8, 18 in ihren Lagen.
Fig.2 zeigt die Druckwalzeneinheit 100 im montierten Zustand. Das freie Ende einer am gemeinsamen Halter 22 montierten Feder 23 stützt sich dabei gegen einen Druckarm 50 des Streckwerks 1 ab und drückt die Lieferdruckwalze 18 gegen den gemeinsamen Unter- zylinder 9. Das Streckwerk 1 ist in Fig. 2 dabei nur zum Teil dargestellt und durch die mittlere Druckwalze 4 und die Doppelriemchen 6 symbolisiert. Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass die Ausgangsdruckwalze 8 relativ zu einer Streckwerksebene einen mit dem Bezugszeichen x versehenen Vorhang aufweist. Der Vorhang x beträgt vorzugsweise wenigstens 3 mm. Der maximal einstellbare Vorhang x hängt von der Dimensionierung des Streckwerks 1 und des Unterzylinders 9 ab. Im montierten Zustand stützt sich der Verdichter 11 am Unterzylinder 9 ab.
Fig.4 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel des zwischen den Druckwalzen der Druck¬ walzeneinheit angeordneten Verdichters. Der Verdichter ist wiederum gesamthaft mit dem Bezugszeichen 11 versehen. Der Verdichtungskanal trägt das Bezugszeichen 12. Der mit dem Halter für die Druckwalzen verbundene ortsfeste Anschlag 21 ragt in die am
Verdichter vorgesehene Aufnahmenut 13. Der Verdichter 11 weist eine Auflagefläche 14 für den Unterzylinder 9 auf, deren Radius demjenigen des abstützenden Unterzylinders 9 weitgehend entspricht. Dadurch wird verhindert, dass Fasern zwischen die Auflagefläche 14 des Verdichters 11 und den Unterzylinder gelangen. Zur Verbesserung der Gleiteigen- Schäften zwischen dem Verdichter 11 und dem Unterzylinder ist die Auflagefläche 14 geschliffen und/ oder poliert. Ihre Rautiefe beträgt dabei mit Vorteil weniger als 3 μm. Ein Abschnitt 16 des Verdichters 11, der sich im montierten Zustand oberhalb eines Bereichs des kleinsten Abstands zwischen der Ausgangsdruckwalze 8 und der Lieferdruckwalze 18 befindet ist erweitert ausgebildet. Dadurch wird erreicht, dass der Verdichter 11 bei Bedarf gemeinsam mit der Lieferdruckwalze 18 vom Unterzylinder 9 abhebbar ist. In sei¬ nem schmälsten Bereich 15 weist der Verdichter 11 eine Wandstärke auf, die kleiner ist als 4 mm. An den beiden Seitenflächen des Verdichters sind Verstärkungsstege 17 vorgese¬ hen. Im montierten Zustand ragen die Verstärkungsstege seitlich über elastische Bezüge der Druckwalzen hinaus. Der Verdichter 11 besteht aus einem verschleissfesten Material. Beispielsweise besteht der Verdichter 11 aus einem faserverstärkten Kunststoff, aus Ke¬ ramik, vorzugsweise Zirkonoxid, aus einem Kunststoff-Keramik Gemisch oder aus Me¬ tall.
Die relative Fixierung des Verdichters 11 auf dem Unterzylinder erfolgt in einer vorteil- haften Ausführungsvariante der Erfindung über Permanentmagnete 19. Der Verdichter 11 besteht dabei mit Vorteil aus einem nicht magnetisierbaren Material. Die Magnete 19 wir¬ ken im montierten Zustand der Druckwalzeneinheit mit dem Unterzylinder zusammen und sorgen für einen Andruck des Verdichters 11 gegen den Unterzylinder. Gemäss dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Magnete 19 vorgesehen, die zu bei- den Seiten des Verdichtungskanals 12 in Bohrungen liegend montiert, vorzugsweise ein¬ geklebt sind. Die Magnete 19 weisen eine im wesentlichen zylindrische Gestalt auf und sind radial magnetisiert. Die dem Unterzylinder zugekehrten Flächen der Magnete 19 können in direktem Kontakt mit der Oberfläche des Unterzylinders stehen. In diesem Fall erweist es sich von Vorteil, wenn die dem Unterzylinder zugekehrten Flächen konkav ausgebildet sind und einen Krümmungsradius aufweisen, der der Umfangskontur des Unterzylinders entspricht. Zwischen den Magneten 19 und dem Unterzylinder kann im montierten Zustand auch ein Abstand bestehen, der mit Vorteil kleiner ist als 2 mm. Der
geringe Abstand erlaubt es, konventionelle Permanentmagneten mit üblichen Magnet¬ kräften einsetzen zu können.
Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass sich der Verdichtungskanal 12 des Verdichters 11 von sei- nem Einlauf zu seinem Auslauf im Querschnitt verjüngt. Dabei ist der Verdichtungskanal 12 an seinem Einlauf wenigstens 6 mal so breit ausgebildet wie an seinem Auslauf. Fig. 6 - Fig. 10 zeigen unterschiedliche Varianten der Führungskonturen des Verdichtungska¬ nals 12. Allen Führungskonturen ist gemeinsam, dass der Verdichtungskanal 12 am Aus¬ lauf einen kurzen Abschnitt 121 mit parallelen Führungsflächen aufweist. Dieses Füh- rungsstück 121 weist eine Länge auf, die mit Vorteil etwa 0,3 mm bis etwa 3,0 mm beträgt. Die übrigen Führungskonturen können trompetenförmig (Fig. 6), V-förmig (Fig. 7) oder tulpenförmig (Fig. 8) ausgebildet sein. Für spezielle Anwendungen, beispielsweise die Herstellung von Scheinzwirnen, oder um bei Bedarf die Spur wechseln zu können, kann vorgesehen sein, dass der Verdichter 11 zwei Verdichtungskanäle 12 aufweist (Fig. 9). Dabei weisen die Verdichtungskanäle 12 einen Mittenabstand auf, der kleiner als 12 mm ist. Damit der Mittenabstand möglichst klein gehalten werden kann, sind die Verdich¬ tungskanäle 12 spiegelbildlich asymmetrisch ausgebildet. Schliesslich kann in einer weite¬ ren Ausführungsvariante der Verdichter zwischen zwei Verdichtungskanälen eine Längs¬ rille 122 aufweisen (Fig. 10). Die Längsrille 122 dient beispielsweise bei der Herstellung von Stretchgarnen zur Aufnahme eines Endlosfilaments aus einem Elastomer.
Fig. 11 zeigt einen Verdichter 11, der sich auf einem Unterzylinder 9 abstützt. Der aus Sicht des ankommenden Faserbündels dargestellte Verdichtungskanal ist wiederum mit dem Bezugszeichen 12 bezeichnet. Die seitlichen Verstärkungsrippen tragen das Bezugs- zeichen 17. Ebenfalls angedeutet sind die Aufnahmenut 13 und die liegend montierten Magnete 19. Der Verdichter 11 weist eine Breite auf, die derart bemessen ist, dass er beid¬ seits seitlich über einen strukturierten Bereich 91 des Unterzylinders 9 hinausragt. Bei dem strukturierten Bereich 91 handelt es sich dabei um eine Riffelung. Der Unterzylinder 9 weist im strukturierten Bereich 91 den gleichen Durchmesser auf wie im unstrukturier- ten Bereich. Der Verdichter 11 ist derart ausgebildet, dass er nur beidseits des strukturier¬ ten Bereichs 91 des Unterzylinders 9 aufliegt. Eine über dem strukturierten Bereich 91 befindliche Fläche des Verdichters 11 weist zum Unterzylinder 9 einen geringen Abstand
von weniger als 0,05 mm auf. In einer Variante der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass der Verdichter 11 auf dem strukturierten Bereich 91 und auf dem nicht strukturier¬ ten oder nur auf dem strukturierten Bereich 91 aufliegt.
Fig. 12 zeigt eine Druckwalzeneinheit, wie sie üblicherweise bei Streckwerken von
Ringspinnrnaschinen zum Einsatz kommt. Die Druckwalzeneinheit ist wiederum mit dem Bezugszeichen 100 versehen. Sie weist jeweils paarweise auf gemeinsamen Achsen 28, 29 angeordnete Ausgangsdruckwalzen 8 und Lieferdruckwalzen 18 auf. Jeweils zwischen einer Ausgangsdruckwalze 8 und der zugehörigen Lieferdruckwalze 18 ist ein Verdichter 11 angeordnet. Die Verdichter 11 sind gegenüber den Druckwalzen 8, 18 berührungsfrei gehalten und stützen sich im montierten Zustand der Druckwalzeneinheit 100 auf dem Unterzylinder 9 ab. Die Achsen 28, 29 der Druckwalzen 8, 18 sind in Aufnahmen eines gemeinsamen Halters 22 gehalten. Zwei von dem gemeinsamen Halter 22 abragende An¬ schläge 21, die durch eine Anschlagbrücke 21a miteinander verbunden sind, ragen in die Aufnahmenuten 13 der Verdichter 11. Die am Halter 22 montierte Feder, deren freies En¬ de sich im montierten Zustand am Druckarm abstützt ist mit dem Bezugszeichen 23 be¬ zeichnet. Die Druckwalzen 8, 18 tragen jeweils elastische Bezüge 30, 31. Die elastischen Bezüge der Ausgangsdruckwalze 8 weisen mit Vorteil einen Aussendurchmesser auf, der grösser ist als 23 mm. Die elastischen Bezüge der Lieferdruckwalzen besitzen vorzugs- weise einen Aussendurchmesser, der grösser ist als 19 mm. Die maximalen Aussen¬ durchmesser der Bezüge der Druckwalzen sind durch die Dimensionierung der Streck¬ werke gegeben. Die Breite der elastischen Bezüge 30, 31 ist üblicherweise kleiner als die Breite der strukturierten Bereiche 91 des Unterzylinders 9.
Fig.13 zeigt schematisch einen Teil der Druckwalzeneinheit 100. Insbesondere ist ein auf einer gemeinsamen Achse montiertes Druckwalzenpaar dargestellt. Beispielsweise han¬ delt es sich bei dem dargestellten Druckwalzenpaar um ein.Ausgangsdruckwalzenpaar 8, das auf der gemeinsamen Drehachse 28 montiert ist. Die Drehachse 28 ist in einem mittig zum Abstand d der Verdichtungskanäle 12 der Verdichter 11 angeordneten Halter 22 montiert. Die Anordnung des Ausgangsdruckwalzenpaars 8 auf der Drehachse 28 ist da¬ bei derart, dass die einzelnen Ausgangsdruckwalzen 8 einen verschieden grossen Ab¬ stand (y bzw. y+r) vom mittig angeordneten Halter 22 aufweisen. Der Abstandsunter-
schied r beträgt dabei vorzugsweise etwa 2 mm bis etwa 6 mm. Bei einer Umkehrung der Montage der Drehachse 28 nehmen daher die Faserbündel auf den elastischen Bezügen 30 der Ausgangsdruckwalzen 8 eine um den Abstandsunterschied r verschobene Spur ein.
In einer nicht näher dargestellten, zum Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 13 alternativen Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verdichter einen bzw. mehrere asymmetrisch, d.h. bezogen auf die Breite des Verdichters aussermittig an¬ geordnete Verdichtungskanäle aufweisen. Bei einer derartigen Ausbildung der Verdichter kann das paarweise auf einer Drehachse angeordnete Druckwalzenpaar auch symmet- risch ausgebildet sein. Bei einer um 180° gedrehten Montage des Druckwalzenpaars neh¬ men die aus den Verdichtungskanälen kommenden Faserbündel auf den elastischen Be¬ zügen der Druckwalzen eine gegenüber der ursprünglichen seitlich verschobene Lauf¬ spur ein. Dadurch kann die Lebensdauer der Bezüge der Druckwalzen vergrössert, ideal¬ erweise verdoppelt werden.
Eine Ringspinnmaschine, die mit einer erfindungsgemässen Variante des Streckwerks ausgestattet ist, ist in der Lage, kostengünstige Kompaktgarne zu liefern, deren Qualität mit derjenigen der relativ teuren Kompaktgarne, die in den Maschinen des Standes der Technik erzeugt werden, vergleichbar ist. Bereits bestehende Streckwerke von Ringspinnmaschinen des Stands der Technik können sehr einfach im Sinne der Erfindung umgerüstet werden. Dazu wird die erfindungsgemäss ausgebildete Druckwalzeneinheit an Stelle einer bestehenden Druckwalzeneinheit oder einer Ausgangsdruckwalze eines Streckwerks montiert. Bei der Umrüstung bestehender Streckwerke kann auch der Ersatz des Unterzylinders am Ausgang der Verzugszone gewünscht und vorgesehen sein, dass die Druckwalzeneinheit gemeinsam mit dem Unterzylinder als Set angeboten wird. Der Unterzylinder ist mit Vorteil im Bereich des Faserlaufs mit einem strukturierten Bereich, insbesondere mit einer Riffelung versehen und weist im strukturierten Bereich und in den unstrukturierten Bereichen den gleichen Durchmesser auf. Der entsprechend ausgebildete . Unterzylinder kann auch als ein separates Ersatzbauteil angeboten werden.