Entfernen von VorgarHresten von Klettbandem an Vorgarnspuilem
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Vorgarnresten von abgelaufenen Vorgarnspulen, mit einer Mehrzahl von an einer Fördervorrichtung hängenden Vorgarnspulen, über die von unten Saugrohre schiebbar sind, durch die ein starker Saugluftstrom verläuft, durch den an den Vorgamspulen zurück gebliebene Vorgarnreste absaugbar sind, mit mindestens einem Sensor, der am Förderband hängende volle Vorgarnspulen erfasst und das Hochschieben der Saugrohre unterbindet und mit an den Vorgarnspulen angebrachten Klettbandem zum Erfassen von Vorgamenden.
Vorgame für Spinnmaschinen werden diesen auf Vorgarnhülsen vorgelegt, von denen sie allmählich ablaufen. Dabei wird darauf geachtet, dass die Vorgarne nicht restlos von den Vorgamhulsen ablaufen, weil dies zu einem Fadenbrach führen würde, dessen Behebung Mühe und Zeit erfordert. Die entnommenen, leer gelaufenen Vorgarnhülsen enthalten, daher noch Reste von Vorgarn, das entfernt werden muss, bevor die Vorgamhulsen erneut mit Vorgarn besp lt werden können.
Es ist eine Vorrichtung bekannt, mittels deren die Vorgamreste von den. Vorgamhulsen entfernt werden können. Sie geht davon aus, dass die Vorgarnhülsen dabei in bestimmtem Teilungsabstand an umlaufenden Bändern, Ketten oder Wagen hängen. Die Vorrichtung weist mehrere, bspw. sechs Saugrohre auf, die von unten her in voller Länge über die stillgesetzten Vorgamhulsen geschoben werden und durch die ein starker Saugluftstrom verläuft. Dieser Saugluftstrom saugt die Vorgamreste von den Vorgamhulsen ab und führt sie in einen Sammelbehälter.
Da sich in den umlaufenden Bändern, Ketten oder Wagen in aller Regel abgelaufene Vorgarnhülsen auch volle Spulen abwechseln, ist mindestens ein Sensor vorgesehen, der volle Spulen erkennt und dafür sorgt, dass an deren Position das Hochschieben des Saugrohres unterbleibt.
Der Saugzug zum Absaugen auf den Vorgarnhülsen verbliebener Vorgamreste ist sehr wirksam. Er reicht aber nicht aus, auch die auf den Klettbändern zum Erfassen der Vorgarnenden beim selbsttätigen Spulenwechsel verbliebenen Vorgamreste zu entfernen. Diese Vorgamreste verbleiben auf den Klettbandem, sammeln sich auf diesen an und behindern dann das sichere Erfassen der Vorgarnenden.
Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, die eingangs beschriebene Vorrichtung so zu ergänzen, dass sie auch die auf den Klettbandem verbliebenen Vorgarnreste entfernt. Sie löst diese Aufgabe mit den in den Kennzeichen der Ansprüche genannten Merkmalen.
Das Entfernen der Vorgamreste von den Klettb ndem kann pneumatisch oder mechanisch erfolgen.
Für das pneumatische Entfernen bietet sich Blasen oder Saugen an. Saugen bietet den Vorteil, die Reste zu sammeln, sie also nicht in die Umgebung zu blasen. Es hat jedoch den Nachteil, dass der Saugzug auf den Umgebungsluftdrack begrenzt, seine Wirksamkeit daher beschränkt ist. Dagegen bietet Blasen den Vorteil beliebig hohen Blasdrackes, der die Fasern jedoch in die Umgebung bläst. '
Für das mechanische Entfernen von Vorga resten von den Klettbandem bieten sich feststehende oder rotierende Bürsten an. Hierbei sollte auch die Vorgarnhülse drehend angetrieben sein, um das Klettband auf seinem ganzen Umfang zu beaufschlagen.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführangsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 die schematische Ansicht der gesamten Vorrichtung; Fig. 2 die Ansicht eines Aggregates der Vorrichtung zum pneumatischen Entfernen der Vorgarnreste von den Klettbandem; Fig. 3 die Ansicht eines Aggregates der Vorrichtung zum mechanischen Entfernen der Vorgamreste von den Klettbandem.
Aus Figur 1 ist eine Schiene 1 einer umlaufenden Förderbahn 2 erkennbar, an der an einem Band, einer Kette oder an Wagen in ungeordnetem Wechsel und in gleichbleibendem Teilungs abstand Vorgarnhülsen 3 und Vorgamspulen 4 hängend gefördert werden. Die Förderbahn 2 erstreckt sich beispielsweise zwischen einer oder mehreren Vorspinnmaschinen und einer oder mehreren Ringspinnmaschinen und dient der Zufuhr voller Vorgamspulen 4 zu
den Ringspinnmaschinen und dem Rückführen leer gelaufener Vorgarnhülsen 3 zu den Vorspinnmaschinen. Sie bewegt sich in Richtung des eingezeichneten Pfeiles.
Auf ihrem Umlauf passiert die Förderbahn 2 eine an sich bekannte Reinigungsvorrichtung 5, in der auf den leer gelaufenen Vorgarnhülsen 3 verbliebene Vorgarnreste von diesen entfernt werden. Dieses Entfernen erfolgt in dem dargestellten Beispiel in sechs Reinigungsstationen gleichzeitig. Es versteht sich aber, dass das Entfernen auch an mehr oder an weniger als sechs Reinigungsstationen gleichzeitig erfolgen kann.
Die Reinigungsvorrichtung 5 weist sechs, im Teilungsabstand der Förderbahn 2 angeordnete, durch eine hier nicht näher dargestellte Hübvorrichtung einzeln nach oben über die Vorgarnhülsen 3 verschiebbare Saugrohre 6 auf. Diese Saugrohre sind über Schlauchleitungen 7 mit einem unter Saugzug stehenden Abfallsammelkasten 8 verbunden - der Saugzug wird durch eine Drucksenke 9 erzeugt, die bspw. einen- nicht näher dargestellten Ventilator enthält. Der Abfallsammelkasten ist mit einer Filtereinrichtung versehen, durch den die abgesaugten Vorgarnreste zurück gehalten werden.
Am Zulauf zur Reinigungsvorrichtung 5 ist ein Sensor' 10 bspw. in Form einer Lichtschranke angeordnet, der mit einer Steuereinrichtung 11 der Reinigungsvorrichrung verbunden ist. Dieser Sensor tastet die der Reinigungsvorrichtung zulaufenden Vorgarnhülsen 3 und Vorgamspulen 4 ab und lässt nach Maßgabe des Tastergebnisses die Förderbahn 2 so weit durch die Reinigungsvorrichtung laufen, bis die erste, noch nicht gereinigte Vorgarnhülse an der in Durchlaufrichtung der Förderbahn letzten Reinigungsstation 6' angekommen ist und setzt die Förderbahn dann still. Darüber hinaus speichert die Steuereinrichtung 11, welche Position der Förderbahn 2 mit einer vollen Vorgarnspule 4 bestückt ist und verhindert an dieser Position das Hochschieben des Saugrohres 6. Es versteht sich, dass auch an jeder Reinigungsposition ein Sensor angeordnet sein kann, der nur an der jeweiligen Position die Vorgarnhülsen 3 bzw. die Vorgamspulen 4 abtastet und die Steuervorrichtung 11 entsprechend beaufschlagt.
Dann werden nur an den mit Vorga hulsen 3 bestückten Positionen die Saugrohre 6 hochgefahren und mit Saugzug beaufschlagt. Durch den starken Saugzug in den Saugrohren werden die auf den Vorgarnhülsen 3 verbliebenen Vorgamreste sehr wirksam von diesen abgesaugt und in den Abfallsammelkasten 8 gefördert.
Es verbleibt die Aufgabe, Vorgamreste von den an den Vorgarnhülsen 3 angebrachten Klettbandem 12 zu entfernen. Diese Klettbänder dienen dazu, beim Spulenwechsel an der Vor-
Spinnmaschine das von der Pressfingerplatte des Flügels herabhängende Vorgarnende durch die neu aufgesteckte Vorgarnhülse sicher zu fangen und festzuhalten. Die Klettbänder sind geeignet, die Fasern der Vorgarnenden sehr wirksam zu ergreifen. Entsprechend schwierig ist es daher, sie von den Vorgarnresten wieder zu befreien. Dies ist aber erforderlich, um ein Zusetzen der Klettbänder zu verhindern und deren Wirksamkeit aufrecht zu erhalten.
Das Entfernen der Vorgarnreste von den Klettbandem 12 kann pneumatisch oder mechanisch erfolgen. Die betreffenden Einrichtungen sind vorteilhaft seitlich neben dem Laufweg der Förderbahn 2 angeordnet, um deren Bewegung nicht zu behindern.
Zum pneumatischen Entfernen der Vorgarnreste durch Saugen oder Blasen wird mindestens eine, gegebenenfalls auch um den Umfang verteilt mehrere Düsen 13 in Höhe der Klettbänder 12 an die Vorgarnhülsen 3 angestellt und mit Saugzug oder Blasdruck beaufschlagt. Insbesondere bei Einsatz von Saugzug kann dessen Wirksamkeit wesentlich .erhöht werden, wenn die Vorgarnhülsen durch an sie angedrückte, angetriebene Antriebsscheiben 14 in - Drehung versetzt werden. Beim Einsatz von Saugzug, insbesondere aber von Blasdruck . besteht die Möglichkeit, jedes Saugrohr 6 mit einem der Düse 13 gegenüber stehenden Schild 15 zu versehen und das Saugrohr nur so weit abzusenken, dass dieses Schild abgeblasene Fasern mit dem Saugzug des Saugrohres einzieht.
Wenn die Saugrohre 6 und die Saugdüsen 13 durch die selbe Drucksenke beaufschlagt werden, können, um jeweils maximale Saugwirkung der Saugrohre und Saug- oder Blaswirkung der Düsen zu erreichen, die beiden Aggregate zeitlich versetzt in Tätigkeit treten.
Das mechanische Entfernen von Vorgarnresten von den Klettbandem 12 erfolgt durch mindestens eine Bürste 16 an jeder Reinigungsposition. In diesem Falle kann auf einen Drehantrieb der Vorgarnhülsen 3 mittels Antriebsscheiben 14 nicht verzichtet werden. Die Bürsten können wie dargestellt pinseiförmig ausgebildet sein, sie sind aber vorteilhaft als rotierend angetriebene Rundbürsten ausgeführt. Damit sie sich ihrerseits nicht zusetzen, kann ihnen jeweils eine gesonderte Saugdüse zugeordnet sein.
Es muss sicher gestellt sein, dass die Vorgarnhülsen 3 beim Beaufschlagen durch eine Saugoder Blasdüse 13 oder eine Bürste 16 nicht zu weit auspendeln. Dies kann durch einen ortsfesten Anschlag an der Reinigungsvorrichtung 5 erfolgen. Vorteilhaft ist aber vorgesehen, dass die Saugrohre 6 nicht vollständig aus dem Bereich der Vorgarnhülsen abgesenkt werden,
sondern mit ihrem Flansch noch in der Rohrmündung verbleiben. Auch die Antriebsscheiben 14 können ein zu weites Auspendeln verhindern.
Sowohl die Saugrohre 6 als auch die Saug- oder Blasdüsen 13 und die Bürsten 16 müssen nach dem Reinigen der Vorgamhulsen abgesenkt bzw. weggeschwenkt werden, um beim Weiterbewegen der Förderbahn weder den Vorgarnhülsen noch den an dieser hängenden Vorgamspulen 4 im Wege zu sein. In Figur 2 ist der Umriss einer Vorgarnspule strichpunktiert angedeutet. Die Saug- oder Blasdüsen 13 sind daher um eine Sammelleitung 17 in die strichpunktiert eingezeichnete Stellung zurück schwenkbar. Im Falle einer Saugdüse 13 steht die Sammelleitung mit dem Abfallsammelkasten 8 in Verbindung, im Falle einer Blasdüse nur mit der Druckseite der Drucksenke 9. Da sie in Positionen, die mit einer Vorgam- spule bestückt sind, nicht nach vom geschwenkt werden dürfen, sind sie mit Schwenkeinrichtungen in Form von Schwenkarmen 18 versehen, die durch nicht dargestellte, individuell betätigbare Arbeitsorgane beaufschlagbar sind. Auch die Bürsten 16 sitzen an betätigbaren Arbeitsorganen 19 bspw. in Form von Kolben/Zylindereinheiten, mittels deren sie zurück ziehbar sind.
Es versteht sich, dass die Vorrichtungen 13 oder 16 zum Reinigen der Klettbänder 12 gleichlaufend mit den Saugrohren 6 bewegt werden, dass sie also in denjenigen Positionen nicht in Wirkung treten, in denen die Förderbahn 2 mit einer Vorgarnspule 3 bestückt ist.
Selbstverständlich können Saug- oder Blasdüsen 13 auch gemeinsam mit Bürsten 16 eingesetzt werden. Die Verbindung von Saugdüsen mit Bürsten bietet den Vorteil, dass durch Bürsten gelöste Vorgarnreste durch die Saugdüsen in den Sammelbehälter 8 gefordert werden und nicht als Flug umher gewirbelt werden.
Bezugszahlenliste
1 Schiene 2 Förderbahn 3 Vorgamhülse 4 Vorgarnspule 5 Reinigungsvorrichtung 6 Saugrohr 7 Schlauchleitung 8 Abfallsammelkasten 9 Drucksenke 10 Sensor 11 Steuereinrichtung 12 Klettband 13 Saug- oder Blas-Düse 14 Antriebsscheiben 15 Schilde 16 Bürste 17 Sammelleitung 18 Schwenkarm 19 Arbeitsorgan