Beschreibung
Spielfigur
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spielfigur, umfassend einen Korpus mit einem Kopf, zwei Armen sowie zwei Beinen, wobei die Arme an einer den Korpus durchsetzenden Hülse drehbar gelagert sind.
Eine Spielfigur der oben beschriebenen Art ist aus dem Stand der Technik bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Holz-Spielfigur, wobei der Korpus von einer Metallhülse durchsetzt ist, die den Korpus zu beiden Seiten überragt, und wobei die Arme im Schulterbereich jeweils eine Bohrung aufweisen, so dass diese auf die Hülse aufsteckbar sind, und wobei die Hülsenenden nach Aufstecken der Arme vernietet werden. Dadurch sind die Arme drehbar an dem Korpus fixiert.
Der bekannten Ausführungsform liegt der Nachteil zu Grunde, «dass die Nietverbindung nur eine geringe Haltbarkeit aufweist und somit der europäischen Norm EN 71 für Spielzeuge nicht entspricht, wonach Verbindungen für Kinderspielzeug mindestens einer Zugkraft von 9 kg Stand halten müssen.
Des Weiteren ist bei der beschriebenen Verbindungstechnik nicht gewährleistet, dass die Arme gegenseitig entkoppelt sind. Je nach Festigkeit der Nietverbindung kann somit der Fall eintreten, dass sich beim Bewegen des einen Arms der andere Arm mitbewegt, was unerwünscht ist.
Auch in optischer Hinsicht entspricht die bekannte Verbindungstechnik nicht mehr den heutigen Anforderungen, da die vernieteten Enden der Hülsen im Schulterbereich von außen sichtbar sind.
Aus der DE-C-30 01 421 ist eine zusammensetzbare Spielzeugfϊgur, insbesondere Tierfigur bekannt. Die Spielzeugfigur weist am Körper angelenkte Gliedmaßen auf, wobei der Körper aus zwei in der Längsmittelebene verbundenen, miteinander fluchtende Bohrungen aufweisenden Halbteilen besteht, die durch die Aufhängung der Gliedmaßen zusammengehalten werden. Hierbei ist vorgesehen, dass die Halbteile als Körperhalbschalen ausgebildet sind, wobei eine in jede Körperhalbschale rastend eingreifende Hülse die Bohrungen durchsetzt und auf jedes Ende der Hülse Gliedmaßen um die Hülsenachse schwenkbar aufsprengbar sind.
Die US-A-4 643 691 bezieht sich auf eine Gliederpuppe, umfassend einen Körper mit Armen, Beinen und einem Kopf. Von dem Körper gehen vom Schulterbereich Aufnahmen mit einem kugelförmigen Ende aus, welche in einer halbkugelförmigen Aufnahme eines Armgliedes eingreifen und mit diesem eine Rastverbindung bilden.
Die US-A-4 526 553 bezieht sich auf eine geschmeidige Wasserspielfigur, wobei deren Kopf mit einem Körper flexibel und wasserdicht verbunden ist. Hierzu sind ein Torso- Nacken-Stecker und ein Kopf-Nacken-Stecker vorgesehen, die dichtend in den Kopf bzw. Torso eingreifen und wobei die beiden Stecker über einen flexiblen verlängerten Verbinder verbunden sind, welcher die Bewegung des Kopfes in Bezug zu den Torso ermöglicht.
Der US-A-3 099 895 ist eine Arm- und Beingelenkkonstruktion für Spielfiguren zu entnehmen. Dabei ist vorgesehen, dass sich von einem Arm oder Bein eine Hülse erstreckt, welche den Körper durchsetzt und einen von dem gegenüberliegenden Arm bzw. Bein ausgehenden Stift koaxial aufnimmt und mit diesem eine Rastverbindung eingeht, so dass die Arme bzw. Beine drehbar an dem Körper fixiert sind.
Ausgehend von der eingangs beschriebenen Spielfigur liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, eine sichere Verbindung zwischen Korpus und Armen zur Verfügung zu stellen, wobei eine unabhängige Bewegung jedes Arms möglich ist. Ferner soll die Verbindung eine Kombination von unterschiedlichen Materialien ermöglichen.
Das Problem wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die den Korpus durchsetzende Hülse an jedem ihrer freien Enden innenseitige Rastelemente aufweist, die mit einem von dem Arm ausgehenden Stift beim Einstecken des Stiftes eine Rastverbindung eingehen, wodurch die Hülse in dem Korpus fixierbar ist, und dass die Arme unabhängig voneinander um die Stiftachse drehbar gelagert sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Hülse an jedem ihrer Enden von der Innenwandung ausgehende Vorsprünge und/oder in der Innenwandung liegende Aussparungen auf, welche mit umfangsseitigen Aussparungen und/oder Vorsprüngen des Stiftes die Rastverbindung bilden.
Um ein leichtes Einstecken der Stifte zu ermöglichen, sind die von der Innenwandung ausgehenden Vorsprünge im Querschnitt rampenförmig ausgebildet, wobei eine Spitze des Stiftes kegelförmig ausgebildet ist und die Aussparung des Stiftes umlaufend ausgebildet und im Querschnitt rechteckförmig ist.
Eine weitere bevorzugte Ausfuhrungsform sieht vor, dass die Hülse zweiteilig ausgebildet ist, umfassend zwei im Wesentlichen rinnenförmige Hülsenelemente, welche rand- seitig formschlüssig miteinander verbunden sind.
Es ist vorgesehen, dass die Hülsenelemente aus Kunststoff bestehen. Um eine Fixierung der Hülse bzw. der Hülsenteile in dem Korpus zu verbessern, sind im Endbereich der Formteile jeweils an dessen Außenwandung Rippen angeformt.
Um die Anforderungen an eine hohe Zugkraft zu gewährleisten, ist des Weiteren vorgesehen, dass die Stifte als Metallstifte ausgebildet sind, welche mit einem der Spitze gegenüberliegenden Ende mit dem als Kunststoffformteil ausgebildeten Arm verbunden
wie eingeformt bzw. eingespritzt sind. Um die Verbindung zwischen Stift und Kunststoffformteil zu verbessern, sind an dem in dem Kunststoffformteil eingespritzten Ende des Stiftes ankerförmige Vorsprünge angeformt.
Eine weitere bevorzugte Ausfuhrungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Kopf einen einen Hals bildenden zylinderförmigen Stumpf aufweist, welcher in eine vertikale Bohrung des Korpus eingreift. Der Stumpf weist eine umlaufende Rille auf, in die die senkrecht zu dem Stumpf verlaufende und den Stumpf drehbar arretierende Hülse eingreift. Durch diese Maßnahme besteht die Möglichkeit, den Kopf einerseits mittels der Hülse zu arretieren, andererseits jedoch eine Drehbewegung des Kopfes in arretiertem Zustand zu ermöglichen. Dabei ist vorgesehen, dass beim Zusammenbau der Spielfigur zunächst der Kopf mit dem angeformten Stumpf in den Korpus eingesetzt, sodann die zweiteilige Hülse in die Korpusbohrung eingesteckt und anschließend mittels der an den Kunststoffarmen angespritzten Stifte fixiert wird.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. la eine Vorderansicht einer Spielfigur, teilweise in Schnittdarstellung,
Fig. lb eine Seitenansicht der Spielfigur nach Fig. la, teilweise in Schnittdarstellung,
Fig. 2a bis 2e eine Hülse zur verrastbaren Befestigung von Armelementen in einem Korpus einer Spielfigur,
Fig. 3a bis 3d die Hülse gemäß Fig. 2b in verschiedenen Ansichten, teilweise in Schnittdarstellung,
Fig. 4a und 4b eine zweite Ausführungsform der Steckverbindung zwischen Hülse und Stift, teilweise in Schnitt darstellung, und
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform der Steckverbindung zwischen Hülse und Stift.
Die Fig. la und lb zeigen eine Spielfigur 10 mit einem Korpus 12, an dem ein Kopf 14, Arme 16.1, 16.2 sowie Beine 18 befestigt sind. Zur Befestigung der Arme 16.1, 16.2 ist in dem Korpus 12 eine Hülse 20 eingebracht, in der von den Armen 16.1, 16.2 ausgehende Stifte 22.1, 22.2 einrasten, um einerseits eine drehbare Bewegung der Arme 16.1, 16.2 um die Stiftachse zu ermöglichen und andererseits eine Fixierung der Hülse 20 und der Arme in dem Korpus 12 zu erreichen.
Die Hülse 20 dient nicht nur zur Befestigung der Arme 16.1, 16.2 sondern auch zur Fixierung des Kopfes 14. Von dem Kopf 14 erstreckt sich ein im Wesentlichen zylinder- fbrmiger Stumpf 24, welcher in einer im Wesentlichen vertikal verlaufenden Sacklochbohrung 26 des Korpus 12 aufgenommen wird. In dem zylinderförmigen Stumpf 24 ist umfangsseitig eine im Querschnitt halbkreisförmige Ausformung 28 eingebracht, die in vertikaler Richtung in Höhe einer Bohrung 30 zur Aufnahme der Hülse 20 angeordnet ist. Beim Einstecken der Hülse 20 in die Bohrung 30 greift diese in die umlaufende nut- formige Ausformung 28, wodurch die Hülse 20 fixiert wird. Eine Drehung des Kopfes um eine vertikal verlaufende Längsachse 32 bleibt erhalten.
Die Fig. 2a bis 2e zeigen eine Explosionsdarstellung der Hülse 20 und der Arme 16.1, 16.2. Die Hülse 20 sowie die Stifte 22.1, 22.2 werden mit Bezug zu den Fig. 3a bis 3d detailliert beschrieben.
Gemäß einer ersten Ausfuhrungsform, die in Fig. 3 a dargestellt ist, ist die Hülse 20 als Kunststoffformteil ausgebildet und umfasst ein oberes, vorzugsweise rinnenförmiges
Hülsenelement 20.1 und ein unteres rinnenförmiges Hülsenelement 20.2. Die Hülsenelemente 20.1, 20.2 sind miteinander verzahnt, so dass ein gegenseitiges Verrutschen beim Einschieben der Hülse in die Bohrung 30 verhindert wird. Hierzu sind an der Hülse 20.1 jeweils Vorsprünge 34 vorgesehen, welche in Aussparungen 36 des zweiten Hülsenelementes eingreifen.
Um eine Rastverbindung zwischen der Hülse 20 und den Stiften 22.1, 22.2 zu erreichen, welche zumindest einer Zugbelastung von mindestens 9 kg nach der internationalen Norm IN 71 entsprechen muss, ist vorgesehen, dass von einer Innenwandung 38 eines Hülsenelementes 20.1, 20.2 jeweils Rastvorsprünge 40 ausgehen, die im Querschnitt keilförmig ausgebildet sind, wobei diese jeweils zu einer Stirnseite 42 der Hülse 20 hin spitz zulaufen. Der Stift 22.1, 22.2 weist eine kegelstumpfförmige Spitze 44 auf und ist mit einer umlaufenden, im Querschnitt im Wesentlichen rechteckförmigen Aussparung 46 versehen, in die die Rastvorsprünge 40 der Hülse 20 in verrastetem Zustand eingreifen. Die an die Aussparung 46 angrenzenden Umfangsflächen 48, 50 des Stiftes 22.1., 22.2 liegen an der Innenwandung 38 der Hülse 20 an und bilden mit dieser zusammen eine Lagerung. Ein die Kegelspitze 44 bildender Kegelstumpf weist in etwa im Winkel α im Bereich von ca. 12,5° auf.
Zur Fixierung des Stiftes 22.1, 22.2 in dem als Kunststoffformteil hergestellten Arm 16.1, 16.2 sind ankerartige Vorsprünge 52 angeformt, welche beim Einspritzen der Stifte in den Kunststoffformkörper einen festen Halt gewährleisten.
Um eine Fixierung der Flülsenelemente 20.1, 20.2 in der Bohrung 30 zu erreichen, sind an deren Außenfläche 54 Rippen 56 angeformt.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Korpus 12 vorzugsweise als Holzkorpus ausgebildet ist und dass die Arme 16.1, 16.2 sowie die Hülse 20, d. h. die Hülsenelemente 20.1 und 20.2 als Kunststoffformteile hergestellt sind, wobei der Stift 22.1, 22.2 als Stahlstift ausgebildet ist. Auch der Kopf 14 mit angeformtem Stumpf 24 ist als Holzbauteil hergestellt. Gleiches gilt für die Beine 18, wobei hier zu erwähnen ist, dass ein
Fußabschnitt 18.1 als Kunststoffformteil hergestellt ist, welcher über eine Steckverbindung 18.2 mit dem Beinteil 18 verbindbar wie einsteckbar ist.
Fig. 4 a und 4 b zeigen eine zweite Ausführungsform einer Hülse 58, welche rohrför- mig, vorzugsweise als Metallrolir ausgebildet ist. Beabstandet von einer stirnseitigen Berandung 60 ist eine umlaufende Einformung 62 eingebracht, welche an der Innenseite des Metallrohrs 58 einen Rand 64 bildet. Bei dieser Ausführungsform ist ebenfalls ein Stift 66 vorgesehen, der zylinderformig ausgebildet ist und eine umlaufende Rille 68 aufweist, welche mit dem umlaufenden Rand 64 eine Rastverbindung bildet.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Hülse 70, die ebenfalls rohrförmig ausgebildet ist, wobei aus der Rohrwandung 72 nach innen gebogene Ausstanzungen 74 Vorsprünge bilden, welche mit einer in einen Stift 76 eingebrachte umfangsseitige Ausformung 78 eine Rastverbindung bilden, wobei der Stift 76 zusätzlich einen Längsschnitt 80 aufweist, um zwei federnde Enden 82, 84 zu bilden.