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Die Erfindung betrifft ein Springseil mit zwei Griffen und einem über zwei Kupplungen verbindbaren Seil.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, Springseile zerlegbar auszubilden, also das eigentliche Seil von den beiden Griffen mittels Kupplungen zu trennen. Dies dient zum einem einer kompakteren Lagerung des Springseils aber zum anderen auch dazu, bei Verschleiß des eigentlichen Seiles, dieses ersetzen zu können, ohne gleich das gesamte Springseil mit den Griffen ersetzen zu müssen, da die Griffe wegen der Verwendung von Kugellagern und hochwertigen Materialien erheblich teurer in der Anschaffung sind als das eigentliche Seil. Auch ist es wünschenswert, Seile unterschiedlicher Längen oder Gewichte zu verwenden, sei es für verschiedene Personen oder für verschiedene Übungen. Die Gewichte verwendeter Seile variieren zwischen 50g und mehr als 1000g.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Springseil mit einer baulich robusten, einfachen, schnell und sicher montierbaren Möglichkeit zum Entfernen oder Verbinden des Seiles zu versehen.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass jede Kupplung ein männliches und ein weibliches Kupplungselement aufweist, wobei das männliche Kupplungselement einen zentrischen Stift aufweist, der zwei sich gegenüberliegende Rastvorsprünge aufweist, wobei das weibliche Kupplungselement eine den Stift passend aufnehmende zylindrische Stiftaufnahme mit einer Wandung aufweist, die zwei gegenüberliegende Längsnuten für die Rastvorsprünge bei einem Stift-Einsteckvorgang aufweist, wobei ein Boden der Stiftaufnahme durch Federkraft bewegbar ausgebildet ist, sowie ein Anschlag für den Stift, wobei in der zylindrischen Stiftaufnahme in einer Tiefe, in der sich die Rastvorsprünge befinden, wenn der Stift am Anschlag anliegt, von den Längsnuten in Umfangsrichtung sich erstreckende Umfangsnuten wegführen, deren Enden in zwei gegenüberliegende, parallel zu den Längsnuten verlaufende Sacknuten übergehen.
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Diese Ausbildung ermöglicht eine sehr einfache Montage eine Seils dadurch, dass der Stift des männlichen Kupplungselementes in die zylindrische Stiftaufnahme gesteckt und vorgeschoben wird, bis die Spitze den Boden der Stiftaufnahme erreicht. Es muss dabei darauf geachtet werden, dass die Rastvorsprünge im Stift zu den Längsnuten im weiblichen Kupplungselement ausgerichtet sind und darin entlang bewegbar sind. Das männliche Kupplungselement wird dann eine Strecke bis zu einem Anschlag gegen Federkraft weitergeschoben und anschließend in Umfangsrichtung relativ zum weiblichen Kupplungselement verdreht, bis erneut ein Anschlag erreicht wird. Dann wird das männliche Kupplungselement losgelassen und durch die Rückstellkraft der Feder unter dem Boden werden die Rastvorsprünge in die Sacknuten eingeführt und werden durch den Druck der Feder entlang der Sacknuten gegen deren Enden gedrückt. Die Kupplung gewährleistet eine einfache und sichere Verbindung, die auch nicht zufällig oder durch die bei der Benutzung des Springseils auftretenden Kräfte von alleine außer Eingriff gelangen kann.
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Eine Demontage der Kupplung ist genauso einfach, indem die beiden Kupplungselemente gegeneinander geschoben werden bis zu einem ersten Anschlag, dann gegeneinander in Umfangsrichtung bewegt werden bis zu einem zweiten Anschlag und anschließend wieder auseinandergezogen werden. Dabei bewegen sich die Rastvorsprünge entlang des umgekehrten Weges von den Sacknuten in die Umfangsnuten und von dort in die Längsnuten, bevor diese außer Eingriff gelangen. Am den sind die beiden Kupplungselemente voneinander getrennt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist der Stift einen Absatz auf mit einem vorderen Stiftabschnitt geringeren Durchmessers und einem hinteren Stiftabschnitt größeren Durchmessers, wobei der Anschlag als Ringabschnitt ausgebildet ist, der einen Bohrungsdurchmesser aufweist, der für den Durchtritt des vorderen Stiftabschnittes angepasst ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung ist der Boden der Stiftaufnahme mittels einer Feder von unten gegen den Ringabschnitt drückbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Rastvorsprünge als Enden eines in einer Querbohrung des Stiftes eingepressten Querbolzens ausgebildet. Diese Ausbildung ist baulich einfach herzustellen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung sind die Enden des Querbolzens kalottenartig abgerundet, um Verletzungen zu vermeiden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weisen die Umfangsnuten eine Erstreckung von 45° bis 120°, vorzugsweise 90° in Umfangsrichtung auf. Dieser Bereich sichert einen zuverlässigen Kupplungsvorgang, weil der Benutzer die beiden Kupplungselemente eine gewisse Strecke in Umfangsrichtung gegeneinander verschieben muss, bevor es zu einem Anschlag kommt und damit ein versehentliches Lösen der Kupplung beim Schließvorgang vermieden wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind am Ende der Sacknuten Durchgangsbohrungen angeordnet, durch welche die Rastvorsprünge im verriegelten Zustand sichtbar sind. Hierdurch lässt sich für den Benutzer auf einfache Weise optisch verifizieren, dass sich die Kupplung im verriegelten Zustand befindet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnungen - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1: eine Ansicht eines Springseils;
- 2: eine perspektivische Darstellung einer Kupplung;
- 3: eine perspektivische Darstellung eines weiblichen Kupplungselementes;
- 4: eine perspektivische Schnittdarstellung des weiblichen Kupplungselementes;
- 5: eine perspektivische Darstellung der Kupplung im montierten Zustand.
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1 zeigt ein Springseil 10 in zerlegtem Zustand, im Wesentlichen bestehend aus zwei Griffen 12a, 12b und einem Seil 14, an dessen beiden Enden erste Kupplungselemente 16a, 16b angeordnet sind, die mit zweiten Kupplungselementen 18a, 18b zur lösbaren Verbindung des Seils 14 an den zwei Griffen 12a, 12b zusammenwirken und jeweils eine Kupplung 20 ausbilden. Die zweiten Kupplungselemente 18a, 18b sind jeweils über ein nicht näher dargestelltes Gelenk und ein Kugellager im betreffenden Griff 12a, 12b gelenkig und drehbar angebracht. Dabei spielt es für die Erfindung keine Rolle, ob das erste oder zweite Kupplungselement 16, 18 ein männliches oder weibliches Kupplungselement ist.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Kupplung 20, umfassend ein männliches Kupplungselement 22 (bei dem es sich also um das erste 16 oder zweite 18 Kupplungselement gemäß 1 handeln kann). Das männliche Kupplungselement 22 umfasst einen Stift 24, der aus einem vorderen Stiftabschnitt 26 und einem hinteren Stiftabschnitt 28 größeren Durchmessers besteht, zwischen denen ein Absatz 29 ausgebildet ist, wobei im hinteren Stiftabschnitt 28 zwei sich gegenüberliegende Rastvorsprünge 30a, 30b ausgebildet sind, die vorzugsweise kalottenartig abgerundete Enden eines Stiftes sind, der in einer Querbohrung des hinteren Stiftabschnittes 28 in Presspassung eingepasst ist. Das männliche Kupplungselement 22 weist am gegenüberliegenden Ende einen Kanal 31 für die Einführung des Seiles 14 auf, das mittels Schrauben fixiert ist, die durch Gewindebohrungen 34 einschraubbar und gegen das Ende des Seiles 14 pressbar sind.
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Die Kupplung 20 umfasst ferner ein weibliches Kupplungselement 36, das in den 3 und 4 näher dargestellt ist. Dieses besteht im Wesentlichen aus einer äußerlich zylindrischen Hülse 38.
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Das weibliche Kupplungselement 36 hat eine zylindrische Stiftaufnahme 42 mit einem Durchmesser, der etwas größer ist als der Durchmesser des hinteren Stiftabschnittes 28 des Stiftes 24, so dass dieser leicht eingeführt werden kann, aber dann fast spielfrei geführt und gehalten ist. Das weibliche Kupplungselement 36 hat außerdem eine raue Oberfläche, um den schnellen Wechsel der Seile ohne Abrutschen wegen verschwitzter Hände zu ermöglichen Die Stiftaufnahme 42 hat eine Länge, die mindestens der Länge des hinteren Stiftabschnittes 28 entspricht und ist nach vorn oder innen durch einen angeformten Ringabschnitt 44 begrenzt, der eine Bohrung mit einem Durchmesser aufweist, der geringfügig größer ist als der Durchmesser des vorderen Stiftabschnittes 26. Unterhalb des Ringabschnitts 44 befindet sich eine Bodenplatte 46, die mittels einer Feder 48 gegen den Ringabschnitt 44 gedrückt wird, wobei sich die Feder 48 an dem Abschlussteil abstützt.
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Zurückkommend auf die zylindrische Stiftaufnahme 42, diese weist zwei gegenüberliegende Längsnuten 50a, 50b auf, die eine Form aufweisen, welche ein Hereinbewegen der Rastvorsprünge 30a, 30b bei einem Einsteckvorgang des Stiftes 24 in die Stiftaufnahme 42 ermöglicht. Die in 4 gezeigte Längsnut 50a geht über in eine bezüglich der Mittelachse der zylindrischen Stiftaufnahme 42 in Umfangsrichtung verlaufende Umfangsnut 52a (das Gegenstück 52b auf der anderen Seite der Stiftaufnahme 42 ist aus Gründen der Darstellbarkeit nicht gezeigt), die etwa einen Viertelkreis lang ist und übergeht in eine Sacknut 54a. Im Endbereich der Sacknuten 54a, 54b befinden sich Durchgangslöcher 56a, 56b, in denen die Rastvorsprünge 30a, 30b zu sehen sind, wenn sich die Kupplung 20 im verriegelten Zustand befindet.
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Um die Kupplung von der entkuppelten in die gekuppelte und verriegelte Stellung zu bringen, wird der Stift 24 des männlichen Kupplungselementes 22 in die Stiftaufnahme 42 des weiblichen Kupplungselementes 36 gesteckt und vorgeschoben, am Ende gegen die Kraft der Feder 48, weil das Vorderende des Stiftes 24 die Bodenplatte 46 nach unten drückt, bis der Absatz 19 des Stiftes 24 am Ringabschnitt 44 anschlägt. Bei der Bewegung des Stiftes 24 tritt der vordere Stiftabschnitt 26 durch die Öffnung des Ringabschnittes 44 hindurch und wird davon geführt.
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Wenn also der Absatz 29 an der Bodenplatte 46 angeschlagen ist und eine weitere axiale Bewegung nicht mehr möglich ist, werden die beiden Kupplungselemente 22, 36 gegeneinander in Umfangsrichtung verdreht, wobei die Rastvorsprünge 30a, 30b von den Längsnuten 50a, 50b in die Umfangsnuten 52a, 52b gelangen, bis auch diese Bewegung durch das Ende der Umfangsnuten 52a, 52b beendet wird. In dieser Stellung können die Rastvorsprünge 30a, 30b in die Sacknuten 54a, 54b weiterwandern. Nunmehr muss der Benutzer nur eines der Kupplungselemente 22, 36 loslassen, so dass das losgelassene Kupplungselement 22, 36 durch die Rückstellkraft der Feder 48 die Kupplungselemente 22, 36 wieder so weit axial auseinander schiebt, bis die Rastvorsprünge 30a, 30b das Ende der Sacknuten 54a, 54b erreicht. In dieser verriegelten und gesicherten Stellung werden die Rastvorsprünge 30a, 30b durch die Federkraft gehalten, so dass ein unerwünschtes Entkoppeln wirksam verhindert wird.
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Der Benutzer kann die gesicherte Stellung der Kupplung 20 dadurch feststellen, dass die Rastvorsprünge 30a, 30b durch die Durchgangslöcher 56a, 56b zu sehen sind.
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Eine Entkopplung ist in umgekehrter Bewegungsfolge möglich. Der Benutzer schiebt die Kupplungselemente 22, 36 so weit gegeneinander, bis es einen Widerstand gibt, wobei die Rastvorsprünge 30a, 30b durch die Sacknuten 54a, 54b zum Übergangspunkt zu den Umfangsnuten 52a, 52b wandern. Dann werden die Kupplungselemente 22, 36 in umgekehrter Richtung gegeneinander verdreht bis es erneut einen Anschlag gibt, wobei die Rastvorsprünge 30a, 30b durch die Umfangsnuten 52a, 52b zum Übergangspunkt zu den Längsnuten 50a, 50b wandern. In dieser Stellung schiebt die Feder 48 die Kupplungselemente 22, 36 auseinander und diese können weiter auseinander und weg voneinander gezogen werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Springseil
- 12a,b
- Griffe
- 14
- Seil
- 16a,b
- erste Kupplungselemente
- 18a,b
- zweite Kupplungselemente
- 20
- Kupplung
- 22
- männliches Kupplungselement
- 24
- Stift
- 26
- vorderer Stiftabschnitt
- 28
- hinterer Stiftabschnitt
- 29
- Absatz
- 30a,b
- Rastvorsprünge
- 32
- Kanal
- 34
- Gewindebohrungen
- 36
- weibliches Kupplungselement
- 38
- Hülse
- 40
- Abschlussteil
- 42
- Stiftaufnahme
- 44
- Ringabschnitt
- 46
- Bodenplatte
- 48
- Feder
- 50a,b
- Längsnuten
- 52a,b
- Umfangsnuten
- 54a,b
- Sacknuten
- 56a,b
- Durchgangslöcher